Ich klatsch euch das einfach mal so, völlig ohne irgendwelches Vorwort hin und ihr könnt mich dann gern mit Kritik aufs Kreuz legen
Die Goblinpfeife
Prolog - Ein ekliger Anfang
Es begab sich, dass die neuen Herrscher des Landes eben erst heimisch geworden waren, als ein neues Leben seinen Anfang nahm ...
In einem Loch im Boden, da warf man die Abfälle hinein. Knochen, Knorpel, bis zur Unkenntlichkeit verfaultes Essen, den Inhalt von Nachttöpfen, eine abgehackte verweste Hand und dazwischen ein kleiner grüner Wicht, der jämmerlich plärrte. Ein derart nervtötendes Geräusch, dass es Orsafax gar dazu bewog, einmal einen Blick in die Grube zu werfen, ehe die Goblin den Morgenschiss ihres Bosses hineinkippte und damit die Heulerei zumindest für einen Augenblick verstummen ließ.
„Was macht'n das da drin?“, fragte sie ein wenig verwundert.
Auf der anderen Seite der Latrine ließ es ein anderer gerade plätschern und zuckte bloß die Achseln.
„Der lag schon da, als ich gekommen bin.“
„Ob man den net mal da raus holen sollte?“, überlegte Orsafax laut. „Der Boss is bestimmt net glücklich, wenn man Schwächlinge einfach in die Müllgrube schmeißt. Die könnt man noch an die Katzen verfüttern.“
„Is mir schnurz“, entgegnete der andere dazu und beendete seine Morgentoilette, indem er einmal kräftig auf den Boden rotzte.
Einen Moment zögerte Orsafax noch, ehe sie sich schließlich in einem Anflug von Erbarmen umwandte und einen schmächtigen Goblin anschnauzte, der gerade auf einem Stein saß und sich die Fußnägel schnitt: „Du! Hör auf deine hässlichen Latschen zu befummeln un komm her!“
Eingeschüchtert kam der Dünne herangeschlichen, einen Fellhut schief auf dem zottigen Haupt und einen etwas schäbigen Speer in der Klaue.
„Jau, Chef?“
„Hol mir den Schreihals da aus der Scheiße un bring ihn hoch zum Boss“, erklärte Orsafax und marschierte schon von dannen, während der Dünne einmal mit angeekelter Miene in die Tiefe schielte.
Zuletzt gab er sich einen Ruck, würgte und begann dann mit dem stumpfen Ende seines Speeres nach dem plärrenden Balg zu fischen. Der schmächtige Snilkek war es ja sonst auch nicht anders gewohnt, als für die stärkeren des Stammes in der Scheiße zu wühlen …
Eine Weile stocherte der Goblin erfolglos in der grünbraunen Pampe herum. Schließlich verbiss sich die kleine Kröte aber im Holz des Schaftes und er konnte den Schwächling aus der Grube ziehen, ohne mit dem unsäglichen Inhalt darin in Berührung zu kommen. Nase rümpfend betrachtete Snilkek das Balg zu seinen Füßen, das mit braun verschmierten Fingern seine eigenen Zähnchen betatschte.
„Wer's gefunden hat, darf's auch benennen ...“, murmelte der schmächtige Goblin und zog die Stirn kraus. „Ich nenn dich Sjuttaszikhukkat, geboren in Scheiße. Kurz … Sjik.“