Aydron - Die Offenbarung des Shaenghan (Band I)

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 11.193 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. Mai 2019 um 11:00) ist von melli.

  • Einen schönen guten Abend!

    Nach einiger Zeit der Arbeit möchte ich mich nun wagen, euch meine erste, richtig ausgebaute Geschichte zu präsentieren :)
    Begonnen habe ich damit ~2015 und arbeite bis heute (wenn ich mal Zeit finde) daran. Zuerst gibt es für euch einen Überblick mit Prolog und Weltkarte, dann kommen nach und nach die Kapitel. Dabei hoffe ich natürlich auf Feedback und auch, dass ich auch weiterhin etwas Zeit finden werde. Viel Spaß und danke schonmal fürs Lesen! :D

    Weltkarte:

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    Klappentext:

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    Armas, ein junger Magier, der mit seinen Freunden auf der Suche nach seinem Vater ist, stößt im Laufe dessen auf fremde Lande und gerät in einen gefährlichen Zusammenhang: Er begegnet einem der gefürchtetsten Assassinen und Schwarzmagier Aydrons. Dieser glaubt, dass die Welt aufgrund einer alten Bedrohung kurz vor ihrem Niedergang steht. Als er vorgibt, Armas' Vater zu kennen, wird dieser unweigerlich selbst in den Konflikt mit hineingezogen.


    Prolog – Der Niedergang

    Stille. Skeptisch musterte ich die verschwommenen Bilder vor mir. Hohe Flammen schlugen um sich, ohne jede Wärme erkennen zu lassen. Hier gab es weder Licht noch Kälte – nur unendliche Leere.

    Plötzlich barst das Feuer aus und die Ketten ächzten. Es regte sich.

    „Die Siegel brechen!“, rief der Dunkle nervös und packte mich fordernd am Arm. Doch die bunte, atmosphärische Magie des Wesens vor uns faszinierte mich und jagte mir zugleich ungeheure Angst ein. „Wir haben keine Zeit mehr!“, knurrte er. Der Griff festigte sich, aber das Portal destabilisierte sich bereits. Es war sowieso zu spät.

    Schließlich riss ich mich mit einem heftigen Ruck los, hob die Hände und richtete ihre Flächen drohend auf die Erscheinung. Mit ruhiger Konzentration beschwor ich die Magie-Substanz in meine Hände und bildete daraus Lichtenergie. Nur einen Moment dauerte all dies, bis der vor Kraft zuckende Blitzstrahl in Richtung des Wesens schoss.

    Die Energien erzeugten eine Druckwelle, die donnernd durch die raumlose Gegend flog und den Dunklen und mich beinahe umwarf. Offenbar waren die Fesseln schon schwach genug, damit es sich verteidigen konnte …

    Doch auf einmal spaltete sich knackend der durchsichtige Boden unter unseren Füßen. Das grelle Weiß der verschwommen-farbigen Umgebung drang glänzend zu uns durch. Nur wenige Schritte von uns entfernt bildete sich weiterhin ein gelb leuchtender Siegelkreis auf dem Grund, dessen restliche, verschlungene Linien bald folgten.

    Es war zu spät.

    Ehe wir einen Gegenzauber wirken oder zur Seite springen konnten, waren wir im Zauber des Siegelkreises gefangen und wurden von einer gewaltigen Kraft unweigerlich in die Tiefe gezogen. Dann ging alles viel zu schnell. Die fahlen Farben der fremden Welt verschwanden in endloser Höhe, als ich haltlos in den stockfinsteren Boden fiel …

    Fantasy is like endless freedom! Open your mind and create epics!

    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

    2 Mal editiert, zuletzt von Celytha (19. März 2019 um 11:53)

  • Hi @Celytha

    Coole Karte xD
    Habe bis jetzt noch nie eine eigene gezeichnet und finde es daher immer spannend, die Karten von anderen mir anzuschauen. Auch der Klapptext klingt interessant und als Leser fragt man sich natürlich gleich, was Armas (btw, ein sehr schöner Name :love: ) alles so erleben wird und es gibt zwei Dinge, mit denen man mich in eine Geschichte locken kann 1. Elben und 2. Assassine.
    Daher habe ich mich natürlich sofort nach dem lesen des Klapptextes auf deinen Prolog gestürzt. :D

    Zum Prolog an sich, ich fand den Ausbruch des Dunklen sehr episch beschriben, das Ganze macht mich neugierig auf mehr. Mich störrt es überhaupt nicht, dass er nur so kurz ist, im Gegensatz, genau das finde ich sehr spannend daran.

    Viel mehr kann ich dazu noch nicht sagen.

    Liebe Grüsse
    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

  • Vielen lieben Dank @97dragonfly,

    das freut mich sehr! Werde wohl heute noch zu weiteren Parts kommen. Die Karte ist mit Inkarnate gemacht (also nicht ganz selbst gezeichnet).

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    Werde den Prolog nochmal kurz editieren, denn ich fürchte, man könnte missverstehen, dass "der Dunkle" und "das Wesen" dasselbe ist - ist nicht der Fall X/

    Bis dann und danke nochmal für das erste Feedback :)

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    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Hallo @Celytha,

    soso eine neue Geschichte die noch am Anfang ist. Und dann noch mit Karte, da bin ich dabei und werde mit lesen.

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    Kurz aus reinem Interesse:

    Nach einiger Zeit der Arbeit möchte ich mich nun wagen, euch meine erste, richtig ausgebaute Geschichte zu präsentieren

    was ist für dich eine richtig ausgearbeitet Geschichte? wie gesagt nur so aus Interesse.

    Deine Karte finde ich ziemlich cool. Ich habe gleich gesehen womit die gemacht wurde, habe meine erste Karte zu meiner ersten Geschichte auch damit gemacht :rolleyes:
    Und ich würde sagen, das man dazu schon sagen kann, das man es selber gemacht hat, da sie aus deiner Fantasie entsprungen ist. Das einzige was mir ein bisschen fehlt, sind Flüsse, ansonsten sieht sie schonmal sehr cool aus und man bekommt direkt ein Einblick in deine Welt.

    Der Klappentext hat schonmal ein Interesse geweckt, da ich momentan irgendwie im Magierfieber bin, keine Ahnung wieso.
    Gut der Prolog ist zwar ziemlich kurz, aber auch sehr gut geschrieben finde ich. Deine Beschreibungen des Wesens sind gut gelungen auch wenn sie noch sehr mysteriös sind. Ein genaues Bild habe ich noch nicht.
    Man fragt sich jetzt, was das Wesen ist, was es mit den Siegeln auf sich hat und wer der Dunkle und der andere ist. Es weckt aufjedenfall mein Interesse und ich werde weiter lesen.

    Das nächste ist wahrscheinlich eher Geschmackssache.
    Die Beschreibung passt irgendwie nicht zum Epischen, Mysteriösen

    Hohe Flammen schlugen um sich, strahlten jedoch keine Wärme aus.

    Der zweite Teil ist irgendwie nicht meins. Aber wie gesagt geschmackssache. Ich hätte mehr so was geschrieben wie:
    Hohe Flammen schlugen um sich ohne jede Wärme erkenne zu lassen.

    Aber wie gesagt reine Geschmackssache :D

    Ich werde auf den nächsten teil Warten und es zu meinen vielen abonnierten Geschichten dazu packen.

    LG Sora :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Danke dir, @Sora!

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    Eine "richtig ausgearbeitete" ist für mich eine Geschichte, bei der man schon zeitlich und gedanklich eine ganze Weile (mind. 2 Jahre) dabei ist und die von der Handlung her einigermaßen vorausgeplant ist. Das meinte ich jedenfalls damit ^^
    Diese komische Abgrenzung kommt daher, dass ich schon viele Stories angefangen habe, die meisten aber nach wenigen Monaten abgebrochen habe. Es gibt auch einige, die ich länger erstellt habe, die aber alt und unfertig (vor allem aber inkonsistent etc. sind).

    Das einzige was mir ein bisschen fehlt, sind Flüsse

    Das stimmt! Habe ich auch mit Absicht gelassen, weil ich mich da noch dransetzen muss bzw. mir das mit dem Tool (weil die Brush dazu sehr klein sein muss) etwas kompliziert ist. Auf Ausschnitten der Welt (z.B. um Discardia) werde ich beizeiten noch solcherlei Details hinzufügen :)

    Ein genaues Bild habe ich noch nicht.

    Wollte ich erstmal auch noch nicht - gewisse Gründe. Da kann man später nochmal drauf zurückkommen :whistling:

    Hohe Flammen schlugen um sich ohne jede Wärme erkenne zu lassen

    Ui, das klingt auch viel besser. Wenn es dich nicht stört, übernehme ich das ^^

    Vielen Dank für dein Feedback!
    Cely

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    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • @Celytha


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    Ui, das klingt auch viel besser. Wenn es dich nicht stört, übernehme ich das

    kannst du gerne tun, helfe gerne. :love:

    Eine "richtig ausgearbeitete" ist für mich eine Geschichte, bei der man schon zeitlich und gedanklich eine ganze Weile (mind. 2 Jahre) dabei ist und die von der Handlung her einigermaßen vorausgeplant ist. Das meinte ich jedenfalls damit

    Ich weiß gar nicht, ob ich es so lange aushalten könnte, die Geschichte so lange für mich zu behalten. :D
    Aber wahrscheinlich hat eine Geschichte die schon 2 jahre oder länger bearbeitet wird, eine gewisse Tiefe, die z.b. eine Geschichte wie meine eventuell nicht aufweist. Da hat man bestimmt jede Kleinigkeit durchgeplant und weiß zu 100 % wo die Reise hingehen soll. Da bin ich dann mal gespannt <3

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
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    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • @Sora

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    Meine Angst war immer, dass es jemand klaut und außerdem war die Story bis vor ca. 1 Jahr sehr inkonsistent und teils unlogisch, bis ich genug Zeit hatte, da mehr durchzublicken^^
    Freut mich jedenfalls, dass du so gespannt bist.

    Um genauer zu sein, ist die Story schon bis ~Mitte des 2. Bandes entwickelt, nur arbeite ich grade an der 4. Version (daher kann ich nur Teile hochladen, bis ich den Rest überarbeiet habe :))

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    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Hier folgt auch schon Kapitel Nr 1, wobei ich leider erstmal kein bzw. wenig Internet haben werde, weshalb sich Antworten verzögern könnten (hach ja, WLAN-Installation .......). Dennoch viel Spaß und bis irgendwann ! :)

    Kapitel 1 - Aufbruch

    Zweifelnd starrten mich seine schmalen, braunen Augen an. Mit leicht zusammengezogenen Brauen wartete er, bis ich seine Gedanken selbstständig erriet. Was zur Hölle wollte er mir sagen? Wieso antwortete er nicht?

    „Glaubt Ihr, ich hätte nicht genug Geld, um Euch zu bezahlen?“, fragte ich nach einigen stillen und peinlichen Momenten. Er gönnte mir lediglich weitere, undeutliche Blicke. Ich kam mir dumm vor, wie ich diese nur vollkommen ahnungslos festhalten konnte.

    Er schmunzelte. „Tu nicht so, als ginge es mir nur ums Geld, Junge.“ Danach drehte er genervt die Augen nach oben und legte die Stirn in tiefe Falten. „Ich wundere mich nur, was ein Bengel wie du bei mir zu suchen hat …“ Abschätzig betrachtete er meine Kleider: meinen schlichten Mantel, die Stiefel und das hellbraune Hemd. Allerdings schien er zu erkennen, dass es sich um feinen Wollstoff handelte. Anschließend drehte er gleichgültig den Kopf zur Seite und verschränkte die Arme.

    „Ich sagte doch bereits, weshalb ich hier bin. Oder ist es vielleicht schlecht für den Ruf eines Schwarzmarkthändlers, mit Leuten aus der Oberstadt Geschäfte zu machen?“ Mit ernster Miene fasste ich seinen Blick, doch er lachte nur kurz.

    Dann hob er sein mit Bartstoppeln übersätes, markantes Kinn und seufzte: „Bis auf deine Kleider siehst du wirklich nicht nach Oberstadt aus, Kleiner!“ Kurz musterte er mich weiter, entspannte dann aber endlich seine hohe Stirn. „Aber nun gut, solange du angemessen zahlst, kann ich ja mal darüber nachdenken. Wie war der Name noch gleich?“

    „Kheyrou, Teran“, sagte ich deutlich und trat neugierig einen Schritt vor, bei dem ich vorsichtig auf herumliegende, leere Glasflaschen achtete. Morsch knarzten die Holzdielen unter meinen Stiefeln. Der Halbelf lehnte sich gemächlich in seinem alten, schäbigen Stuhl zurück und legte einen Finger ans Kinn, als überlegte er. Vielleicht tat er es auch tatsächlich … Jedoch machte dieser Fyalron keinen allzu zuverlässigen Eindruck. Allein sein Arbeitsraum war beinahe chaotischer als ein Kriegsfeld nach der Schlacht. Ein paar Zinnbecher, in denen Bierreste zu stinken begannen, lagen umgestoßen auf Tischen und Regalen. Genauso verstreut waren einige Stoffstücke, verschiedene Bücher und sonstige Schriften. Hoffentlich waren diese Dokumente nicht auch jene, auf denen er seine Informationen festhielt. Allerdings zweifelte ich sowieso daran, dass er mir weiterhelfen konnte. Aber wo sollte sonst mein erster Anhaltspunkt sein? Wen konnte ich um Hilfe bitten? Irgendwo musste meine Suche einen Anfang finden …

    Aufgeregt brauste das Wasser durch den breiten Kanal. Eine abendliche Ruhe lag über der Stadt. Der Fluss funkelte im dämmrigen Licht, das bereits ansatzweise hinter den Baumkronen des umliegenden Waldes verschwand. Die Straßen waren fast leer, alles wirkte friedlich. Doch das konnte mich nicht beruhigen. Den ganzen Weg über lief ich mit geballter Faust und knirschenden Zähnen, bis ich unhöflich laut an Chirons Tür klopfte. Ohne Zögern öffnete mir der braunhaarige Altelf, in dessen für andere Völker ungewöhnlich beigem Gesicht ein sorgendes und zugleich verschmitztes Lächeln lag.

    „Es ist wohl nicht so gut gelaufen, was?“, fragte er in möglichst mitfühlendem Ton, da er wusste, wie reizbar ich war, wenn es um diese Sache ging … Er ließ mich ein und bedeutete mir, mich zu unserer Freundin Laréa an den Tisch zu setzen. Und kaum, dass ich Platz genommen hatte, begannen ihre Fragen.

    „Was hat er gesagt?“ Neugierig lehnte Laréa sich vor. „Ist irgendwas passiert?“

    „Nein“, sagte ich schnell und bemühte mich um Fassung, um nicht noch mehr Sorge zu erregen. Aber dann prallte meine Faust doch mit unterdrücktem Ärger auf die Holzplatte. „Er hat mir fünfhundert Sye abgenommen …!“, knurrte ich leise. Nach einem frustrierten Seufzer blickte ich in zwei betrübte Gesichter.

    „Also konnte er dir nicht weiterhelfen?“ Laréas unruhige, blaue Augen wirkten nachdenklich, doch sie war wie stets gefasst. Sie machte sich um viel zu vieles Gedanken, was manchmal ermüdete, aber niemand konnte es ihr dauerhaft übelnehmen.

    Ich ließ nur den Kopf hängen und verneinte ihre Frage. Der Tisch in Chirons Küche stand direkt unterm Fenster, das fahles Abendlicht einließ und einen knappen Blick auf den Fluss freigab. Die Rayha strömte unbeirrt weiter, obwohl für mich zur Zeit alles durcheinander zu fließen schien. Chiron grübelte derweil. „Und er hat nichts erwähnt? Man hatte dir doch gesagt, Fyalron sei der beste Informant der Gegend?“

    „Ich weiß“, seufzte ich laut und lehnte mich dann zurück, „Er hat mich weggeschickt, um jemand anders um weiteren Rat zu fragen. Immerhin seien Personen nicht sein Fachgebiet … Das hätte er auch eher sagen können!“ Sauer verzog ich den rechten Mundwinkel.

    „Moment“, stutzte Chiron, „Für fünfhundert Sye hat er dich an jemand anders verwiesen?!“

    Ich nickte kräftig, wobei mir das Geld eigentlich weniger Schmerz bereitete als der Misserfolg. Lehrling hin oder her – Geld war eine meiner letzten Sorgen. Laréa hingegen versuchte, in mir die Hoffnung zu wecken, dass alles noch ein gutes Ende haben würde. „Wen hat er dir denn empfohlen? Vielleicht findest du dadurch etwas mehr heraus.“

    „Eine Zwergin. Ioranda Wraikah.“ Als Laréa mir bereits freundlich lächelnd und in motivierendem Ton anbot, mich zu ihr zu begleiten, ergänzte ich noch den Rest. „Sie lebt in Discardia.“

    Zurückhaltende Stille kehrte über uns. Die Hexerin zog ihre Hände zu sich zurück und sah mit zusammengepressten Lippen zur Seite, während Chiron verunsichert verharrte. Ich spürte sofort, wie leid ihnen all das für mich tat. Beide wünschten sich für mich, dass meine Suche möglichst wenig Arbeit und Zeit in Anspruch nehmen würde. Eine Reise nach Discardia wäre jedoch das genaue Gegenteil.

    „Willst du wirklich den ganzen Weg nach Asvaria auf dich nehmen, Armas?“, Laréas besorgter Blick traf mich wie ein Pfeil, der mir das Gift des Heimwehs einflößte – allein schon, weil ich an eine Reise auch nur dachte. Bisher war ein Verlassen meiner Heimatstadt nicht in Frage gekommen, doch langsam wurde es Zeit, mehr für mein Ziel zu wagen. Eigentlich hatte es für mich bereits von Anfang an festgestanden: Was immer nötig war, um mich auf meiner Suche weiterzubringen, nichts konnte mich davon abhalten. Auch, wenn es bedeutete, alles in Meruka hinter mir zu lassen.

    „Mein Entschluss steht“, verkündete ich entschlossen. „Auch, wenn ich allein gehen muss – ich kann und werde nicht aufgeben. Das hat sie mir doch immer geraten …“

    „Aber Armas!“, protestierten beide, bis Chiron weitersprach: „Wieso allein?“ Heiter lachte er mich an. Ich wusste sofort, worauf er hinauswollte, aber ich war unsicher … Ich wollte meine Freunde da nicht mit hineinziehen.

    „Sprich das erst mit deiner Mutter ab!“, ermahnte ihn Laréa.

    „Sie hat Recht, es ist meine Angelegenheit und du …“

    „Das meine ich nicht“, unterbrach sie mich dann überraschend mit einem sanften Lächeln auf ihren vollen Lippen. „Immerhin werde ich dich auch begleiten, solltest du den Westen verlassen.“

    Sie auch? Wieso sollte sie ihre Familie und ihre Arbeit aufgeben? Sie hatte damit nichts zu tun – es war allein meine Bürde…

    „Das ist zu gefährlich!“, erwiderte ich schließlich. Oranges Licht fiel auf die Straßen und durch das Fensterglas in die Küche, als sich die Sonne immer weiter dem Horizont zuneigte. Mir wurde plötzlich mulmig, denn ich realisierte, dass das, was ich sagte, bittere Wahrheit war.

    „Es ist nur ein Handelskrieg“, entgegnete Laréa jedoch in ruhigem Ton. „Gewöhnliche Bürger haben genauso wenig zu befürchten, wie zuvor.“

    „Aber es gibt auch andere Gefahren – vor allem außerhalb der Stadt …“

    „Woher willst du das wissen, wenn du die Stadt bisher so selten verlassen hast? Das Land sogar noch nie“, stichelte Chiron, fuhr dann aber ernster fort, „Gerade du glaubst doch nicht einfach so, was gemunkelt wird.“

    Ich stockte. Wieso setzten sich die zwei nur so sehr für mich ein - entgegen aller Vernunft? „Ich … weiß doch nicht, wo all das am Ende hinführt …“

    „Zu ihm, Armas. Darum geht es doch.“ Plötzlich spürte ich ihre warme Hand auf meinem Unterarm. „Wir werden gemeinsam gehen, wie bisher auch!“

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    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Hey @Celytha
    Nun komme ich endlich dazu, dir einen Kommentar darzulassen zu deinem neuesten Teil


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    Also mir persönlich ging das in diesem kapitel etwas zuschnell. Erst waren wir bei dem der uns Infos geben sollte und aufeinmal kam da noch ein Name ins Spiel. Ich konnte nicht ganz zuordnen wer was war. Wie kam er zu dem Typ dem ihm infos geben sollte?
    Als wir dann bei seinen Freunden waren, kam ich sehr gut mit und man konnte dem ganzen Gut folgen. Es ist schön zu sehen, das sie ihm folgen wollen, egal wo seine Suche ihn hinführen wird. Ich kann ihn auch verstehen, das er sie da nicht mit rein ziehen möchte, man kann ja nie wissen, in welche Situationen sie noch rein geraten werden auf der Suche.
    Mehr kann ich zum Inhalt leider noch nicht sagen, so viel hat man ja noch nicht erfahren.

    Dein Schreibstil gefällt mir ganz gut. man liest ohne über etwas zu stolpern und versteht alles sofort. Man kann dem ganzen von Schreibstil her sehr gut folgen.

    Bin gespannt wo die Suche hingeht und in welche Länder und Städte wir eintauchen werden.

    LG Sora

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Danke für dein Feedback @Sora!

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    Einerseits möchte ich natürlich nicht alles offensichtlich machen bzw. den leser auch zum Nachdenken bringen aber andererseits sollte ich vielleicht mehr andeuten, worum es beim Informanten genau geht. Dabei hatte ich gehofft, der Klappentext und Kontext würden nachlegen, dass..

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    Teran Armas' Vater ist


    Wenn du genaue Ideen hast, wie ich dem Leser da helfen kann, würde ich mich freuen ^^
    Danke und freut mich, dass der Rest gut war


    LG:)

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  • Da ich denke, dass weitere Kommentare erstmal ausbleiben, bis ich weiterschreibe, werde ich das mal tun (sorry für den Doppelpost :s)

    Kapitel 2 - Gefecht

    Mein ungutes Gefühl bezüglich meiner Entscheidung verringerte sich immer mehr. Ich hatte beschlossen, jedem Weg zu folgen, der mich auch nur eventuell ans Ziel führte. Zwar sorgten wir uns immer noch wegen des Süd-West-Kriegs, doch glaubten wir, dass gewöhnliche Oberstädter nur unter missmutigen Blicken und Handelsverbot leiden müssten. Was mich selbst betraf, war mir jedes Risiko recht. Nur, wenn es um meine Freunde ging, war ich bitterernst.

    Ein paar Tage lang bereiteten wir uns auf die gemeinsame Reise in den Süden vor – wir sammelten Kleider und Proviant sowie weitere Nützlichkeiten zusammen. Wir drei waren entschlossen und überzeugt, alles zu schaffen, solange wir nur zusammenhielten. So, wie in den letzten Jahren ebenfalls.

    Der dichte, fahlgrüne Wald, der die Landschaft rund um Meruka schmückte, reichte fast bis an die Ostküste des westlichen Kontinents. Dazwischen lagen sanfte, kahle Hügel. Der kühle Wind strich über die Lande und ließ die vom kürzlichen Regen feuchten Gräser tanzen. Er rauschte durch die herbstlich bunten Baumkronen, riss ihre geschwächten Blätter mit sich und trug sie zu den weiten Wiesen vor uns. Wir hatten gerade den Waldrand erreicht und folgten nun dem weiteren Pfad zur felsigen Küste.

    „… Das, was ich jedenfalls am wenigsten vermissen werde, ist der alte Grélan!“ Mit seinem Lederbeutel um die Schulter stapfte Chiron als Letzter von uns über die dicke Wurzel, die sich quer über den Weg gelegt hatte, und holte mit einem hastigen Satz wieder zu uns auf. „Einen schrecklicheren Nachbar kann man sich nicht vorstellen - unfreundlich, ständig hämmernd im Garten und man musste immer mit der Angst leben, dass eines Tages sein Bierbauch durch die Decke kracht!“

    „Chiron!“, lachte Laréa und bedachte ihn noch mit einem unterdrückten Schmunzeln und amüsiertem Kopfschütteln. Plötzlich wandte er sich um. „Was ist los?“, fragte sie daraufhin und blieb ebenfalls stehen.

    „Ich“, setzte er an, zuckte dann aber mit den Schultern, „dachte, ich hätte was gehört.“

    „Vermutlich nur der Wind in den Büschen“, meinte ich und ging unbeirrt weiter, „Wir sollten uns beeilen, bevor wir das Schiff verpassen.“ Gerade, als auch meine Freunde zum Weitermarsch ansetzten, hallte jedoch ein Schrei über die Wiese.

    Ich spürte bereits den brennenden Schmerz in meiner linken Wade, ehe ich erschrocken realisierte, dass ich diesen Ruf ausgestoßen hatte. Hastig blickte ich mich um, während mein Bein unter dem Schmerz einknickte. Die anderen beiden reagierten jedoch schneller und entdeckten die Angreifer.

    Es waren zwei mit dünnen Tüchern vermummte Männer: einer von ihnen hockte abseits des Pfades im Dickicht und spannte einen Pfeil auf seinem Bogen. Der andere zückte derweil ein Kurzschwert und kam uns gefasst, doch eilig näher. Sofort zog Chiron seine Klinge aus der Gürtelscheide und stellte sich tapfer seinem Gegner, um ihn von einem Ansturm auf mich abzuhalten. Doch der Pfeil des zweiten Räubers schoss bereits durch die Luft in seine Richtung und ich konnte weder aufstehen, noch auf andere Weise schnell genug reagieren. Chiron hingegen zeigte sich wendig und aufmerksam, indem er rechtzeitig einen Schritt zur Seite tat. Auch einigen Hieben des Klingenträgers wich er gekonnt aus, konterte anschließend von der Seite.

    Währenddessen eilte Laréa zu mir und begutachtete meine Wunde. Etwas Spitzes hatte mich gestreift, zum Glück nicht mehr, sonst hätte ich meine Reise direkt vergessen können. Laréa bemerkte den Pfeil, der nun weiter hinten auf dem Pfad lag, und auch, dass der Schütze Chiron weiter in Schach hielt. Er zielte zu schnell und zu genau, um Chiron einen gefährlichen Hieb auf seinen Kumpanen zu erlauben.

    „Du kannst so weder kämpfen noch ausweichen! Du würdest es nur verschlimmern, also lass uns fliehen“, redete sie auf mich ein und drückte mich entschlossen zu Boden, als ich mich zu Chirons Hilfe aufrichten wollte.

    „So geübt Chiron auch ist, unter Beschuss wird er allein auf Dauer unterliegen!“, entgegnete ich. „Ich muss etwas unternehmen!“

    „Du nützt Chiron noch weniger, wenn du die Wunde weiter aufreißt!“ Natürlich hatte sie Recht, aber ich musste noch nicht aufgeben. „Du hast immer noch die Magie, aber bleib vorsichtig.“ Kurzerhand half Laréa mir in eine halbwegs stabile, aufrichte Position, sodass ich Chiron aus der Ferne unterstützen konnte. Mittlerweile hatten die Räuber ihn ein ganzes Stück von uns weggetrieben, aber seine trotzige Ausdauer war beeindruckend. Ich bemühte mich um ruhige Konzentration und richtete meine Handflächen auf den Schützen, der erneut auf Chiron zielte – diesmal sorgfältiger. Zudem beschleunigte der Schwertträger seine Hiebe, um ihm keine Gelegenheit zur Reaktion auf das Geschoss zu geben. Es wurde Zeit. Nach einem tiefen, doch hastigen Atemzug, um den Schmerz kurzzeitig auszublenden, lenkte ich schließlich die Basisenergie in meine Hände und bildete daraus Wärme. Diese fokussierte ich, bis sie zu heißen Flammen aufloderte. Ich gab meinem Freund noch einen kurzen, aber deutlichen Warnruf, auf den er und auch der zweite Bandit blitzschnell mit einem Satz nach hinten antworteten, und feuerte anschließend auf den Schützen.

    Die kleine Feuerwelle warf helles Licht, glühende Funken und zog sommerliche Hitze hinter sich her, als sie auf den überrumpelten Banditen traf. Sein Mantel fing augenblicklich Feuer, woraufhin der Mann diesen hastig abwarf und darauf herumtrampelte, um ihn noch zu retten. Doch auch der Stoff an seinem linken Arm war entflammt und brannte durch. Während er sich mit dem Wasser seines Trinkschlauchs erlösen konnte, sprintete sein überraschter Kumpan auf ihn zu. Allerdings schaffte Chiron es noch, ihm im Lauf einen Tritt in die Haxe zu versetzen, sodass der Räuber mit schmerzvollem Grummeln strauchelte und uns einen bösen Blick zuwarf, ehe er den anderen erreichte. Eilig übergoss er den Arm des Verletzten auch mit seinem kühlen Wasser, bevor sich beide stumm und nervös zu uns zurückblickend in den Wald zurückzogen.

    „Denen zeige ich’s …!“, zischte der temperamentvolle Altelf und wollte unseren Gegnern nachsetzen, doch ich rief ihn zurück.

    „Lass sie nur“, keuchte ich, vom neu einsetzenden Schmerz überrumpelt, „Wir sollten froh sein, dass sie von uns ablassen.“

    „Bist du auch verletzt?“, fragte Laréa, während sie eine Verbandsrolle aus meiner Wolltasche kramte.

    Mit spielerisch mutigem Unterton lachte Chiron: „Unsinn! Ich habe mich nicht mal richtig aufgewärmt.“ Aber sein Protz wich, als er meine Wunde genauer betrachtete. „Was glaubst du, wie schlimm ist es?“

    „Es schmerzt und vermutlich wird es auf unserem Weg sehr stören … Aber es wird mich dennoch nicht abhalten.“ Lächelnd sah ich Chiron an. Zwar waren wir beide hauptsächlich gespielte Scharmützel und Übungskämpfe gewohnt, aber dieser Kampf war ein erneutes Beispiel dafür, wie gut wir uns ergänzten. Laréa hatte meine Wade kurz darauf mit Wasser gereinigt und das Blut abgewischt, sodass sie einen ordentlichen Verband darum wickeln konnte. Für Salben war keine Zeit – ich bestand darauf, unseren Weg zum Schiff fortzusetzen, bevor wir es verpassten.

    „Hier, vielleicht lenkt es etwas ab.“ Laréa schmunzelte, als sie uns das kleine Päckchen voller klebriger Kaubonbons darbot. Mit Chirons Stütze und Laréas Konfekt würde der restliche Weg kein Problem sein.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Celytha (9. April 2019 um 09:24)

  • Hi @Celytha

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    Ich habe nun auch Kapitel 1 und 2 gelesen. Ich gebe @Sora recht, du bombardierst uns mit sehr viel Informationen aber das muss ja nicht zwingen schlecht sein xD Ich bin auch jemand der mitten im Geschehen zu schreiben beginnt und einige Leser damit mühe haben...aber so gefällt es mir halt :D
    Ich mag es wenn viele Charaktere vorkommen und sie miteinander harmonieren. Es kann am Anfang zwar schwer sein weil man sich erst in die Geschichte und ihre Figuren einleben muss...aber so weit funktionierts.
    Ich finde die Welt, die du da erschaffent hast ziemlich spannend und übrigens, finde ich die Namen, die du benutzt sehr schön :love:
    Ja...ist ein bisschen ein kurzes Feedback :whistling: aber ich hoffe von dir mehr zu lesen.

    Liebe Grüsse
    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    Einmal editiert, zuletzt von 97dragonfly (28. März 2019 um 13:44)

  • Hallo @Celytha,

    Sorry hat etwas gedauert, aber ich habe nun auch endlich Kapitel 2 gelesen.
    Hier kommt mein Feedback.

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    Das Kapitel gefällt mir ganz gut. Wir bekommen gleich einen kleinen Eindruck von den Fähigkeiten der drei Freunde.

    Der dichte, fahlgrüne Wald, der die Landschaft rund um Meruka schmückte, reichte fast bis an die Ostküste des westlichen Kontinents. Dazwischen lagen sanfte, kahle Hügel. Der kühle Wind strich über die Lande und ließ die vom kürzlichen Regen feuchten Gräser tanzen. Er rauschte durch die herbstlich bunten Baumkronen, riss ihre geschwächten Blätter mit sich und trug sie zu den weiten Wiesen vor uns. Wir hatten gerade den Waldrand erreicht und folgten nun dem weiteren Pfad zur felsigen Küste.

    Diese Szene hat mir am besten gefallen. Die Atmosphäre die du hier in dem Kopf des Lesers zauberst, ist wirklich sehr schön. man kann den Windhauch schon fast selbst spüren.
    Deine Beschreibungen sind sehr gut gelungen und es hat Spaß gemacht, diesen Abschnitt zu lesen. Eine schöne Landschaft die du da zauberst.

    „Einen schrecklicheren Nachbar kann man sich nicht vorstellen - unfreundlich, ständig hämmernd im Garten und man musste immer mit der Angst leben, dass eines Tages sein Bierbauch durch die Decke kracht!“

    Bierbauch durch die Decke kracht. :phatgrin: wie cool klingt das denn. Ich musste echt kichern, was die Leute im Bus sehr komisch hat gucken lassen.
    Auch eine sehr schöne Beschreibung

    Wo mir noch ein paar mehr Beschreibungen gefehlt haben, war die Situation als der Hauptprota, sorry hab seinen Namen grad nicht mehr auf dem Schirm, Magie wirkt. Wie genau entsteht diese Magie, wie sieht sie aus, wie fühlt sie sich an? Diese Szene hätte mir noch besser gefallen wenn du darauf noch ein wenig mehr eingegangen wärst und sie mehr beschrieben hättest. Da kann man bestimmt noch was rausholen und dem Leser die Entstehung der Flamme genauer "erklären" oder auch "darstellen".

    Der Kampf hätte auch etwas länger sein können, aber so wie es ist hast du es auch gut beschrieben.

    Was ist ein Altelf? :love:

    Warte gespannt auf mehr.

    LG Sora :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Danke für euer Feedback!

    @97dragonfly

    Spoiler anzeigen

    Ich weiß^^, das mit den vielen Infos ist etwas überrumpelnd, aber ich weiß nicht, wie ich das ändern soll ... Der Plot ist so und ich dachte, es wäre nicht "zu" viel. Wenn ihr aber sagt, schon, dann muss ich da nochmal ran, dass ich es dem Leser schonend beibringe :)

    @Sora

    Spoiler anzeigen

    Diese Szene hat mir am besten gefallen. Die Atmosphäre die du hier in dem Kopf des Lesers zauberst, ist wirklich sehr schön. man kann den Windhauch schon fast selbst spüren

    Bierbauch durch die Decke kracht. wie cool klingt das denn. Ich musste echt kichern, was die Leute im Bus sehr komisch hat gucken lassen.

    Haha, freut mich^^

    Was ist ein Altelf?

    Habe mich schon gefragt, ob solche Infos deutlich werden, oder eher nicht :oops: Die Sammlung zur Welt hast du ja schon gesehen, hoffe, das hat dir geholfen, sonst baue ich das auch irgendwie noch erklärender ein :)

    Hier nun der nächste Teil:

    EDIT: Alternatives (ursprüngliches) Kapitel 3 im Spoiler, neue Version (hoffentlich etwas spannender) darunter!

    Spoiler anzeigen


    Kapitel 3 – Auf endloser See

    Stechendes Gold brannte am Horizont, verschwamm dort mit dem tiefen Blau der See. Ruhige Wellen wogten den Bug und leiteten gemütliche Abendstimmung ein. Das aus robustem Küstenweidenholz gebaute Passagierschiff trug uns sicher, doch etwas holprig über das Wasser. Ihren Namen hatte die Holde Hüterin von der Lichtgöttin Vay, die in der Mythologie der Caradrin Frieden und Schutz zu jeder Zeit gewährte. Mein Volk ehrte sie als gnadenvolle Schutzpatronin, die weder Ungläubigen noch Schuldigen Frieden verwehrte.

    Zu ihren Ehren prangte eine fein geschnitzte Figur von ihr unterhalb des Bugspriets. Die Galionsfigur erfüllte alle Erwartungen, die ich von der schönen Göttin hatte: Endlos langes, blondes Haar, ein edles Profil ohne jeden Makel und wachsame, scheinbar funkelnde Augen. Ihre langen, schmalen Arme waren nach hinten zu den Bugseiten ausgestreckt und hielten die hellen Kugeln von Sonne und Mond, welche sie stets führte, um uns den Weg zu erhellen. Ihren Körper bedeckte den Sagen nach nur ein hauchdünnes Tuch aus Licht, das ihre weibliche Form reizvoll betonte. Auch, wenn ich inzwischen nicht mehr wirklich an ihre Präsenz glaubte, wobei ich eigentlich selten über solche Dinge nachdachte, wägte ich das Schiff doch sicher in ihren Händen.

    „… Und was hat der alte Vharen nun gesagt? War er einverstanden?“, neugierig rückte Laréa auf der Holzbank näher zu mir, um mich zwischen den laut aufbrausenden Wellen, die regelmäßig gegen den Rumpf schlugen, verstehen zu können.

    Verlegen zögerte ich. „Eigentlich … nicht. Nein, er war dagegen, aber er konnte mich nicht umstimmen.“ Ich seufzte betrübt. „Er wurde sauer und sagte, ich sollte es nicht wagen, bei meiner Rückkehr zu ihm zurückzukommen.“

    „Irgendwie ist das auch verständlich.“ Die Hexerin schloss die gläserne Öffnung des Kerzenhäuschens, um die Flamme vor dem frischen Wind zu schützen. „Ich meine, er ist jetzt ganz auf sich allein gestellt, auch noch während des Handelskriegs. So schnell findet er sicher keinen Ersatz …“

    „Ja …“, hauchte ich schuldbewusst, „Dennoch. Es ist mir zu wichtig, als dass ich deswegen bleiben könnte.“ Anschließend rutschte ich weiter auf der Bank nach oben, um hinter der Ecke des Steuerhauses etwas windgeschützter zu sein.

    Chiron stöhnte ebenfalls unter der Kälte der Luft, die kräftig über das Deck fegte. Er bemühte sich um eine gleichmäßige Atmung, um einer Seekrankheit vorzubeugen. „Mein Meister hat sich nur schwer überzeugen lassen. Ich musste ihm versprechen, weiter für ihn zu arbeiten, sobald ich zurückkomme.“

    „Immerhin hast du Spaß an deiner Arbeit …“, murmelte ich bedrückt und bereute, dass dieser Ton so missverständlich war. Denn so sehr ich meine Lehrstelle auch hasste, so freute ich mich für ihn.

    Allerdings war Chiron etwas optimistischer. „Vielleicht findest du unterwegs eine Profession, die dir besser gefällt.“ Aufmunternd lächelte er.

    Letztendlich schafften sie es doch, mir ein Lachen abzuringen. „Ich freue mich schon auf das Festland und auf etwas anderes zu essen, als Fisch. Nichts geht über deine Gerichte!“

    Geschmeichelt schmunzelte das blonde Mädchen. „Ich weiß aber nicht, ob ich unterwegs ebenfalls so gut werde kochen können. Das werden wir noch sehen.“ Anschließend deutete sie mit einem fragenden Blick auf mein Bein. „Wirst du denn wieder länger laufen können?“

    Es war schon der zweite Tag an Bord der kleinen Galeone und ich konnte mich inzwischen wieder recht frei bewegen, obwohl es noch schmerzte. Zudem musste ich mich in Grenzen halten, um die Verletzungsdauer nicht zu verlängern. Ob ich aber ausdauernd oder schnell laufen konnte, war noch unklar.

    Auch die folgenden Gespräche auf dem Schiff handelten von unserer Heimat, die inzwischen jedoch weit hinter uns lag. Gerade fand unsere Unterhaltung eine Pause, die die einsetzende Müdigkeit zu verantworten hatte, als durch die langsam verstummende See fremde Stimmen zu hören waren.

    Undeutliches Geflüster drang vom offenen Teil des Decks zu uns herüber. Die Munkelnden waren sicher Feilscher, Schiffswachen und Reisende – auf dem Weg in das weite, südliche Reich. Offenbar fanden sie Gefallen an den Gerüchten und Spekulationen, die sie austauschten. Und so interessant solches Getuschel ja sein konnte, lauschte ich ein wenig, während Chiron ebenfalls auf einem Ohr mithörte und Laréa sich erschöpft zurücklehnte und die Augen schloss.

    „… Ich habe wieder etwas von diesem Halunken gehört. Ihr wisst schon, dieser diebische Schwarzmagier“, schnaufte einer der Männer in seinen Becher voller Rum, dessen übler Geruch bis zu uns herüberwehte.

    Ein Schwarzmagier? Das klang vielversprechend. Immerhin musste derjenige, der sich verbotenen, magischen Künsten zuwandte, sowohl mutig als auch talentiert sein. Andererseits hatte mich alles rund um Magie schon immer begeistert.

    „Ach wirklich?“, grummelte ein anderer. „Woher wisst Ihr’s denn?“ Bevor er zu Ende gesprochen hatte, rückte ich wieder von Chiron weg und ans Ende der Bank, sodass ich um die Ecke zu den Spekulanten blicken konnte. Sie standen in einer Gruppe von etwa sechs um ein Feuer in einer Eisenhalterung und tranken reichlich Alkohol gegen die Kälte.

    „Von einer Stadtwache aus Yerun. Wir haben uns auf dem Weg zum Hafen unterhalten. Angeblich wurde er während seiner Patrouille angegriffen …“ Der Mann, dem ich seine Geschichte noch nicht ganz glauben wollte, besaß ungewöhnlich rotes Haar und eine athletische Figur. Er war beim Halt des Schiffs in Duwan zugestiegen – eine kleine Insel auf dem Seeweg, welche noch zu Asvaria zählte. Dort hatte er einige große Bündel im Schlepptau gehabt - vielleicht war er ein Kurier …

    Ein anderer, größerer Mann, der ihm gegenüberstand, beugte sich neugierig vor. „Und was genau will er gesehen haben?“

    „Nun“, fuhr der Erste fort, der nun einen Arm auf den Tisch neben der Halterung legte, „Als er auf den Pfaden zwischen der Stadt und der Küste patrouillierte, habe er plötzlich eine schwarze, unwirkliche Gestalt in der Ferne zwischen den Bäumen entdeckt.“

    „Pah, sicher nur Einbildung!“ Abschätzig ließ ein weiterer Zuhörer, der auf einem Schemel saß, die Hand vornüberfallen. Der schlanke Kerl war einer der Matrosen und hatte gerade einen Schichtwechsel hinter sich, um jetzt sein Feierabendbier am Feuer zu genießen.

    „Nein, sicher nicht!“, verteidigte sich der Erzähler ebenso patzig. Sein Gegenüber lachte jedoch amüsiert.

    Der Schlanke entgegnete: „Dann war es halt ein Tier oder ein vom Winde verwehtes Tuch, das sich in den Bäumen verfangen hat!“ Anschließend brach Gelächter aus. Der Erzähler wurde somit als unglaubwürdig abgestempelt.

    Über wen sie wohl redeten? Ob es im Süden viele Schwarzmagier gab? Es würde mich wegen dem stark von Ritualen geprägten Volk Aradiens nicht wundern … Augenblicklich traf mich Chirons suchender, müder Blick. Als ich ihn bemerkte, sah ich auch Laréa, wie sie inzwischen in eine Felldecke eingewickelt an Chirons Schulter eingeschlafen war. Ohne den angetrunkenen Tuschlern weitere Aufmerksamkeit zu schenken zogen wir uns in die engen Kajüten unter Deck zurück, wo wir uns zunächst ausruhten.


    Nun die neuere Version (Vorschläge zur Kapitelüberschrift erwünscht ^^):

    Kapitel 3 - Jagd


    Leise. Ruhig. Vorsichtig. Jeder falsche Schritt, jede unüberlegte Hast und jeder laute Atemzug konnte die vergangenen Wochen an Vorbereitung zunichtemachen. Doch so sehr ich wusste, wie planvoll und präzise ich vorgehen musste, war mir ebenso bewusst, wann der Zeitpunkt, zu handeln, sein würde. Jetzt. Auf leisen Sohlen wagte ich mich aus dem Halbdunkel. Die junge Nacht hüllte auch den felsigen Pfad zur Küste in Schatten, aber die nächste Öllaterne war nicht allzu weit entfernt. Sobald der Mann genau zwischen den Lampen, in absoluter Dunkelheit angelangt war, musste ich zuschlagen.

    Eilig, doch bedacht holte ich die letzten Schritte zu ihm auf. Das Schwierigste an der ganzen Sache war die Balance zwischen Schnelligkeit und Ruhe. Aber mein Ziel ließ sich nicht beirren, sondern stapfte weiter den Trampelpfad entlang. Schließlich holte ich lautlos tief Luft, machte den letzten Satz, der mich direkt hinter den Wachmann beförderte, richtete mich in derselben Bewegung auf und presste ihm die Hand auf den Mund. Sein Schrei erstickte.

    Unter unverständlichem Murren und zappelndem Treten rebellierte der Mann, doch ich zerrte ihn nur wenige Schritte abseits des Weges in die Schwärze zwischen ein paar Bäumen. Kaum ein Geräusch drang bei all dem in Richtung der Kleinstadt, die etwa achthundert Schritt hinter uns lag. Immer wieder griff die Wache zum Schwertgriff an ihrem Gürtel oder schlug wild um sich, aber bislang konnte ich diese Versuche stets mit Magie unterbinden. Ich umschloss mit der freien Hand sein rechtes Handgelenk, sodass die Magie auf meiner Handfläche sich in seine Haut brannte. Der andere Arm des Mannes war zwischen seinem Körper und meinem eingeklemmt. Langsam jedoch steigerte sich seine Rage, seine Kraft wuchs und schließlich riss er sich los.

    Blitzschnell zog er seine Klinge hervor, während ich bereits sicherheitshalber einen Schritt zurückgetreten war. Kurz realisierte er, dass sein Mund wieder freigegeben war, er kam allerdings zu keinem Muchs. Als er mich mit dem Schwert auf Abstand bringen wollte und zu einem Ruf ansetzte, bildete ich in meiner Hand schwarze Magie. Augenblicklich verstummte er und verharrte. Ein Zucken meiner Finger und er wäre tot.

    „Das braucht Ihr nicht“, sagte ich und deutete auf seine Waffe. Mürrisch blickte er mir in die Augen. Letztlich überzeugte ihn der schwarze Nebel um meine Hand, der dicht an seiner Kehle lag und sich in Windeseile verfestigte. Kaum ein paar Sekunden später bestand er nur noch aus fester, scharfer, magischer Masse. Als der Mann sein Schwert endlich wieder weggesteckt hatte, fuhr ich fort. „Ich will nur wissen, wo es jetzt ist.“

    Grimmig zog der großgewachsene Mann die Brauen zusammen. „Tut mir leid, Ihr habt den Falschen.“

    „Ihr wisst, wovon ich spreche.“ Die klingenartige Substanz rückte näher an seinen Hals. Sein ganzer Körper war angespannt, wir beide waren in Alarmbereitschaft, denn jeder Fehler war nun tödlich. Allerdings hoffte ich, dass er nachgiebig war und ich einen Kampf – beziehungsweise die entstehende Szene – vermeiden konnte. Dann würde mein Besuch hier nicht in Umlauf geraten.

    „Keine Ahnung, was Ihr meint“, beharrte der Wachmann mit kratziger Stimme. Sein Ton war leise, doch drohend. Viel Geduld hatte er nicht mehr übrig – ich jedoch auch nicht.

    „Ich frage ein letztes Mal.“ Ich hob den linken, freien Arm und beschwor auch in dessen Hand den schwarzen Dunst – diesmal allerdings in nebelartiger Form. Wie schwarzes Feuer loderte die Magie auf, brodelte und gewann an Umfang, je länger ich auf eine Antwort warten musste. Mit angespannter Stirn und unsicherem Blick sah der Mann kurz zwischen meiner Hand und mir hin und her. Plötzlich knurrte er.

    „Meruka. Jetzt verschwindet!“ Das erste Wort hauchte er kaum hörbar. Einige Momente lang hielt ich seinen Blick entschlossen fest. In seiner gerümpften Nase und den knirschenden Zähnen las ich Ungeduld, Hektik und Angst, aber es gab kein Anzeichen dafür, dass er log. Also zog ich all meine Magie zurück. Augenblicklich verpuffte sie schlichtweg in der Luft, lautlos und ohne Staub zu hinterlassen. Der nervöse Blick des Wachmanns blieb auf mir hängen, als er in einem Bogen um mich herum zurück auf den Pfad lief. Auch ich sah ihm vorsichtshalber nach, doch er stapfte nur eilig weiter. Noch einige Minuten wartete ich und begab mich dann ebenfalls zur Küste, an der in wenigen Stunden ein Schiff eintreffen sollte …

    Danke für eure Hilfe und LG
    Cely

    Fantasy is like endless freedom! Open your mind and create epics!

    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

    2 Mal editiert, zuletzt von Celytha (6. April 2019 um 15:08) aus folgendem Grund: alternatives Kapitel eingefügt

  • Hallo @Celytha

    Nochmal kurz zu den Altelfen. Hätte du jetzt nicht das mit deiner Welt. I'm weltenbauforum, dann hätte ich mir gewünscht es im Text besser zu verstehen. Bzw. Hätte mir da eine kurze Info oder beschreibung gewünscht. Aber da du deine Welt ja im weltenbau vorstellst, tut das hier jetzt nicht mehr not.
    Könnte mir zwar noch nicht alles durchlesen, aber ich finde du hast dir da ziemlich viel Mühe gemacht, was mir sehr gut gefällt. Werde den thread aufjedenfall verfolgen und kann da in Bezug auf meiner Welt zu meiner Geschichte denke ich sogar noch was lernen :D

    Und jetzt zu deinem neuen Kapitel:

    Sie befinden sich also tatsächlich schon auf einem Schiff. Gut wusste nicht das sie dahin unterwegs waren bzw das ist mir irgendwie entfallen, aber es ist logisch.

    Hier hat mir am besten die Beschreibung der Figur von der lichtgöttin gefallen. Man konnte sich die genau vorstellen wie sie da am Schiff hängt und es schmückt.

    So so der arme Chiron hat also mit der seekrankheit zu kämpfen :D

    Das Gespräch, welches unsere Freunde belauschen klingt ja schon irgendwie interessant und man fragt sich, was da wohl dran ist. Und warum findet unser hauptprota der seinen Vater sucht, das so spannend. Also ind Bezug auf den schwarzmagier....

    Interessanter Teil soweit.
    Bin gespannt wie es weiter gehen wird :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Danke @Sora :)

    Spoiler anzeigen

    Gut wusste nicht das sie dahin unterwegs waren bzw das ist mir irgendwie entfallen,

    Im Kapitel davor wurde aber mehrmals erwähnt, dass sie das Schiff nicht verpassen wollen ^^ Muss ich da trotzdem noch nachhaken?

    Bzw. Hätte mir da eine kurze Info oder beschreibung gewünscht

    Habe natürlich über sowas nachgedacht und konnte mich kaum entscheiden :s Ich wollte natürlich aus Armas' Sicht nichts für ihn selbstverständliches erklären, glaube aber, dass in späteren Kapiteln das besser angedeutet wird. Da muss ich nochmal schauen.
    Danke für die Kritik und mal schauen, wann's weitergeht ;) Freut mich sehr, dass es dir bis hier recht gut gefällt.

    LG :)

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    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Hey @Celytha

    Oh sorry dann habe ich das mit dem Schiff schlicht und ergreifend verpeilt. Oder ich lese zu viele geschichten und vergesse dementsprechend manche Sachen.
    Wenn es im vorherigen Kapitel erwähnt wird, brauchst du selbst verständlich nicht noch mehr dazu schreiben.

    Ich habe ja sie eine Vermutung warum Armas die schwarzmagier so interessant findet. Ist sein Vater den er sucht nicht auch einer? ?(

    Ich werde weiter dran bleiben.

    LG Sora :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Hier geht's mal weiter - kurz und knackig - und ich hoffe, es gefällt, und freue mich auf eure Kritik ^^

    EDIT: Auch hier wieder ursprüngliches Kapitel im Spoiler und neue Version folgend :)

    Spoiler anzeigen


    Kapitel 4 - Gemunkel


    „Ihr redet vom Schatten, nicht wahr?“ Auf einmal gesellte sich ein anderer Mann zu der kleinen Runde. Die wärmenden Flammen in der dunklen Nacht betonten seine tiefen Wangenfalten.

    „Nun … So nennt man ihn. Habt Ihr auch etwas über ihn gehört?“ Der Rothaarige löste sich vom Tisch, lehnte sich erwartungsvoll mit gehobenen Brauen zurück und verschränkte zudem die Arme. Offensichtlich ärgerte es ihn, als Geschichtenerzähler aus dem Mittelpunkt verdrängt zu werden.

    „Natürlich – von ihm hört man im Süden eine ganze Menge. Jedoch scheint sein Name eher unter Heimischen und im Westen bekannt zu sein. Seine Taten hingegen reichen inzwischen fast bis in den Rest Aydrons.“ Der Fremde setzte sich schließlich zu den anderen auf einen freien Hocker. Er war verhältnismäßig klein – ein Halbzwerg – und besaß die fahlweiße Blässe der nördlichen Völker.

    „Wollt Ihr damit sagen, hinter diesem Schwarzmagier steckt mehr als nur Geschichten über Attentate und Diebstahl?“

    Der braunlockige Halbzwerg, der sich in der Zwischenzeit knapp als Daruman vorgestellt hatte, fuhr sogleich mit einer Antwort aus. „Ja, sogar sehr viel mehr.“ Ich musste schmunzeln. „Aber er versteht es, sich versteckt zu halten und Aufmerksamkeit zu vermeiden, wenn es ihm nicht passt. Ein gewieftes Kerlchen. Zumindest bis ihm die Schlinge um den Hals hängt.“ Seine im Licht flackernden Augen blickten durch die Runde. Die meisten Anwesenden zeigten sich interessiert, nur einer war zu sehr in seinen Rum versunken.

    „Was genau wisst Ihr?“, fragte er, nachdem er die neugierigen Reaktionen der anderen beobachtet hatte, „Wohl mehr, als nur die Erzählung der duwanischen Wache?“

    Der Rothaarige nickte zögernd. „Ja, ein wenig mehr konnte ich schon aufschnappen – meist bei Handelskarawanen oder in Tavernen. In Asvaria ist er ein gängiges Gesprächsthema …“ Kurz pausierte er. „Viele wetten darüber, wie er schlussendlich zu Tode kommt oder wo er das nächste Mal zuschlägt.“

    „Es ist gut möglich, dass man mehr über ihn erfährt, als man denkt – besonders, wenn man seinen Decknamen nicht kennt“, flüsterte der schlanke Matrose, „Jedenfalls heißt es, er habe es auf das Südliche Königreich abgesehen, beziehungsweise auf dessen Regierung …“

    Einer der Beistehenden lachte ungläubig auf. „Dann muss er schon ein besonderer Schwarzmagier sein!“

    Daraufhin hauchte der Rotschopf kopfschüttelnd zu seinem Nachbar: „Der hat gar keine Ahnung, von wem wir sprechen, oder?“ Langsam bereitete mir diese Aufmerksamkeit doch ein paar Sorgen …

    „Sein Ziel ist der König. Und auch die Garde.“ Daruman lachte. „Er wird sich die Finger verbrennen, wenn er sich an diese hochschlagenden Flammen wagt!“

    Neue Version (voriges Kap. 3 nur geändert):


    Kapitel 4 – Auf endloser See

    Stechendes Gold brannte am Horizont, verschwamm dort mit dem tiefen Blau der See. Ruhige Wellen wogten den Bug und leiteten gemütliche Abendstimmung ein. Das aus robustem Küstenweidenholz gebaute Passagierschiff trug uns sicher, doch etwas holprig über das Wasser. Ihren Namen hatte die Holde Hüterin von der Lichtgöttin Vay, die in der Mythologie der Caradrin Frieden und Schutz zu jeder Zeit gewährte. Mein Volk ehrte sie als gnadenvolle Schutzpatronin, die weder Ungläubigen noch Schuldigen Frieden verwehrte.

    Zu ihren Ehren prangte eine fein geschnitzte Figur von ihr unterhalb des Bugspriets. Die Galionsfigur erfüllte alle Erwartungen, die ich von der schönen Göttin hatte: Endlos langes, blondes Haar, ein edles Profil ohne jeden Makel und wachsame, scheinbar funkelnde Augen. Ihre langen, schmalen Arme waren nach hinten zu den Bugseiten ausgestreckt und hielten die hellen Kugeln von Sonne und Mond, welche sie stets führte, um uns den Weg zu erhellen. Ihren Körper bedeckte den Sagen nach nur ein hauchdünnes Tuch aus Licht, das ihre weibliche Form reizvoll betonte. Auch, wenn ich inzwischen nicht mehr wirklich an ihre Präsenz glaubte, wobei ich eigentlich selten über solche Dinge nachdachte, wägte ich das Schiff doch sicher in ihren Händen.

    „… Und was hat der alte Vharen nun gesagt? War er einverstanden?“, neugierig rückte Laréa auf der Holzbank näher zu mir, um mich zwischen den laut aufbrausenden Wellen, die regelmäßig gegen den Rumpf schlugen, verstehen zu können.

    Verlegen zögerte ich. „Eigentlich … nicht. Nein, er war dagegen, aber er konnte mich nicht umstimmen.“ Ich seufzte betrübt. „Er wurde sauer und sagte, ich sollte es nicht wagen, bei meiner Rückkehr zu ihm zurückzukommen.“

    „Irgendwie ist das auch verständlich.“ Die Hexerin schloss die gläserne Öffnung des Kerzenhäuschens, um die Flamme vor dem frischen Wind zu schützen. „Ich meine, er ist jetzt ganz auf sich allein gestellt, auch noch während des Handelskriegs. So schnell findet er sicher keinen Ersatz …“

    „Ja …“, hauchte ich schuldbewusst, „Dennoch. Es ist mir zu wichtig, als dass ich deswegen bleiben könnte.“ Anschließend rutschte ich weiter auf der Bank nach oben, um hinter der Ecke des Steuerhauses etwas windgeschützter zu sein.

    Chiron stöhnte ebenfalls unter der Kälte der Luft, die kräftig über das Deck fegte. Er bemühte sich um eine gleichmäßige Atmung, um einer Seekrankheit vorzubeugen. „Mein Meister hat sich nur schwer überzeugen lassen. Ich musste ihm versprechen, weiter für ihn zu arbeiten, sobald ich zurückkomme.“

    „Immerhin hast du Spaß an deiner Arbeit …“, murmelte ich bedrückt und bereute, dass dieser Ton so missverständlich war. Denn so sehr ich meine Lehrstelle auch hasste, so freute ich mich für ihn.

    Allerdings war Chiron etwas optimistischer. „Vielleicht findest du unterwegs eine Profession, die dir besser gefällt.“ Aufmunternd lächelte er.

    Letztendlich schafften sie es doch, mir ein Lachen abzuringen. „Ich freue mich schon auf das Festland und auf etwas anderes zu essen, als Fisch. Nichts geht über deine Gerichte!“

    Geschmeichelt schmunzelte das blonde Mädchen. „Ich weiß aber nicht, ob ich unterwegs ebenfalls so gut werde kochen können. Das werden wir noch sehen.“ Anschließend deutete sie mit einem fragenden Blick auf mein Bein. „Wirst du denn wieder länger laufen können?“

    Es war schon der zweite Tag an Bord der kleinen Galeone und ich konnte mich inzwischen wieder recht frei bewegen, obwohl es noch schmerzte. Zudem musste ich mich in Grenzen halten, um die Verletzungsdauer nicht zu verlängern. Ob ich aber ausdauernd oder schnell laufen konnte, war noch unklar.

    Auch die folgenden Gespräche auf dem Schiff handelten von unserer Heimat, die inzwischen jedoch weit hinter uns lag. Gerade fand unsere Unterhaltung eine Pause, die die einsetzende Müdigkeit zu verantworten hatte, als durch die langsam verstummende See fremde Stimmen zu hören waren.

    Undeutliches Geflüster drang vom offenen Teil des Decks zu uns herüber. Die Munkelnden waren sicher Feilscher, Schiffswachen und Reisende – auf dem Weg in das weite, südliche Reich. Offenbar fanden sie Gefallen an den Gerüchten und Spekulationen, die sie austauschten. Und so interessant solches Getuschel ja sein konnte, lauschte ich ein wenig, während Chiron ebenfalls auf einem Ohr mithörte und Laréa sich erschöpft zurücklehnte und die Augen schloss.

    „… Ich habe wieder etwas von diesem Halunken gehört. Ihr wisst schon, dieser diebische Schwarzmagier“, schnaufte einer der Männer in seinen Becher voller Rum, dessen übler Geruch bis zu uns herüberwehte.

    Ein Schwarzmagier? Das klang vielversprechend. Immerhin musste derjenige, der sich verbotenen, magischen Künsten zuwandte, sowohl mutig als auch talentiert sein. Andererseits hatte mich alles rund um Magie schon immer begeistert.

    Augenblicklich traf mich jedoch Chirons suchender, müder Blick. Als ich ihn bemerkte, sah ich auch Laréa, wie sie inzwischen in eine Felldecke eingewickelt an Chirons Schulter eingeschlafen war. Ohne den angetrunkenen Tuschlern weitere Aufmerksamkeit zu schenken zogen wir uns in die engen Kajüten unter Deck zurück, wo wir uns zunächst ausruhten.

    Fantasy is like endless freedom! Open your mind and create epics!

    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

    2 Mal editiert, zuletzt von Celytha (6. April 2019 um 15:10)

  • Ganz kurz meine Meinung :)

    Spoiler anzeigen

    Insgesamt liest sich Dein Text sehr angenehm und flüssig und Du schaffst es Bilder und Stimmungen zu erzeugen. Möglicherweise liegt es daran, dass HF nicht so mein Genre ist, aber empfinde ich das Erzähltempo, gerade bei Kapitel 4, als recht träge. Ich gehe davon aus, dass das reine Geschmackssache ist :)

  • Hallo @Celytha

    zu diesem teil habe ich grad eher weniger zu sagen. Ich finde es liest sich etwas schleppend. Da fehlt so ein bisschen die Spannung.
    Da reden einfach nur ein paar Leute über eine Verbrecher, aber dabei kommt nichts so wirklich was tolles rüber. Ich denke ich weiß um wen es dabei geht. Aber hier fehlt irgendwie etwas. Es ist sehr kurz, mit doch schon reichlich informationen, die aber, entschuldige für die Wortwahl, langweilig rüber gebracht werden.
    seit ich es gelesen habe, habe ich versucht einen Weg zu finden, wie man das besser oder etwas spannender machen könnte. Leider habe ich auch nicht so wirklich etwas beizusteuern wie es besser sein könnte.Vielleicht sollten die Redenen noch ein bisschen mehr tuscheln oder auf Geheimnistuerei machen und sich ständig umsehen, ob auch keiner in der Nähe ist, sodass unser Hauptprota sich immer wieder ducken und verstecken muss.. Einfach um den ganzen ein bisschen Spannung zu geben und es etwas länger werden zu lassen.

    Ist alles nicht böse gemeint.

    Ich werde gespannt weiter lesen.

    LG Sora :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"