Eigene Schreibfertigkeiten - Was könnt ihr gut?

Es gibt 41 Antworten in diesem Thema, welches 8.386 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2023 um 19:24) ist von Kaspar Hauser.

  • Ich habe gerade einen Artikel mit dem Titel "One Free Trick: How to Use the Writing Skills You Have to Learn the Ones You Don't" gelesen (hier) und fand dabei einen Gedanken sehr interessant. Die Grundidee ist die, dass jeder Mensch mindestens einen Aspekt einer Geschichte gut schreiben kann, etwa Charaktere, Setting, Plot, Dialoge, Stimmung, etc., bei anderen dagegen vielleicht nicht so gut ist. Im Artikel erklärt die Autorin Arkady Martine, wie sie von ihrem Free Trick Setting ausgehend die anderen Aspekte gelernt hat. Naja, vielmehr erklärt sie, dass sie sie wohl gelernt hat. Ihre Methode ist ähnlich dazu, wie man Yoga lernt: man macht täglich (zumindest regelmäßig) Yoga und dadurch wird man besser.
    Für mich ist der Artikel ein Anstoß, einmal selbst darüber nachzudenken, was ich eigentlich gut kann. Das kann für jede*n hier hilfreich sein, denn wie heißt es sprichwörtlich so schön: Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung. Also wer möchte darf hier gerne mal darüber nachdenken, was er / sie vielleicht besonders gut oder weniger gut kann. Meinetwegen dürften auch andere die Eigenwahrnehmung anderer korrigieren, wenn sie dabei höflich bleiben.

    Viel Spaß!


    P.S.: Ich weiß noch nicht so genau, wo ich meine Stärke sehe, vielleicht darin, verschiedene Stimmungen zu erzeugen. Eine Schwäche ist auf jeden Fall die Ausdauer, beim Schreiben am Ball zu bleiben :(

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Interessanter Ansatz. Und vor allem glaube ich einer, der viel motivierender ist, als eine Liste mit Dingen, die man üben muss^^

    Ich glaube ich selber bin recht gut darin, ein Setting aufzubauen und damit eine gewisse Stimmung zu erzeugen. Jedenfalls ist das etwas, was mir Spaß macht beim Schreiben und wo ich beim Korrigieren nicht jedes Mal das Gefühl habe, das irgendwas noch nicht stimmt.

    Was ich definitiv schlecht kann sind Dialoge...und am Ball bleiben kann ich auch ganz schlecht. Oh und vom Plot will ich gar nicht erst anfangen. Am Anfang sieht alles logisch aus und je mehr ich schreibe, desto mehr Lücken tun sich auf :whistling:

    Es gibt mehr Sachen, die bei mir mMn ziemlich verbesserungswürdig sind, völlig logisch eigentlich. Dabei soll es hier um die Aspekte gehen, die man gut kann. Ich merke gerade dass es mir viel schwerer fällt, darüber zu reden, was nicht akut verbesserungswürdig ist.

  • Kann @Oriane nur zustimmen!

    Eine Schwäche ist auf jeden Fall die Ausdauer, beim Schreiben am Ball zu bleiben

    Oh ja, das kenne ich, wenn Uni und so dazwischenfunken ^^

    Mich motivieren die ersten Überlegungen um eine Geschichte am meisten: Grundplot, Protagonist, Twists, Welt ... Und ich glaube, wenn ich etwas kann, dann spannende Anfänge / Prologe. Mal schauen, wie das die anderen im Lauf der Zeit sehen :)

    Ich denke, wenn man sich in Aspekten verbessern will, sollte man 1. wissen welche das sind und 2. diese, wie erwähnt, regelmäßig üben. Motivation ist dabei natürlich wichtig :) Bei mir hilft da immer ein Kakao :tee:

    Fantasy is like endless freedom! Open your mind and create epics!

    ~Meine Geschichte: Aydron (Band I)~

  • Ein Interessanter Artikel ^^ .

    Ich glaub ich habe ein recht gutes Händchen wenn es um gute Charaktere geht und ein gutes setting zu erschaffen, glaub ich.
    Leider leiden meine stärken unter meiner grössten schwäche...Rechtschreibung!!. Es stört nicht nur den Lese Fluss sondern auch den Leser und somit auch mich. Daher habe ich auch erst mit Kurzgeschichten angefangen, weil mir eine komplette Geschichte wahrscheinlich die Motivation rauben würde.

    Wenn ich länger am stück an einer Geschichte schreiben will, habe ich meistens eine passende Musik (oft zelda Musik) ganz leise im Hintergrund und ein heißen Tee. Augen schließen und sich eine Idee raussuchen.
    Ist trotzdem oft immer noch eine frage der Motivation und lust. Ich will auch immer mal erwähnen das jede Idee irgendwie in eine Geschichte werden kann, daher gibt es auch nicht wirklich schlechte ideen. es kommt ehr darauf an was man selber sieht und denkt. wer anders könnte deine Idee als ein Wunderwerk der Fantasie betiteln.

    Ich bin schon öfters vor dem Laptop einfach sitzen geblieben und habe nicht in einziges Wort runter geschrieben bekommen. :D
    (also immer genug Flüssigkeit und Getränke das ist mein goldener tipp. Ich garantiere (k)ein perfekten erfolg XD) :whistling:

    Ach ja und üben ist vielleicht auch noch wichtig zu erwähnen...so ganz nebenbei, das es eine der wichtigsten punkte beim schreiben ist. ^^
    Meine Rechtschreibung muss ich ja schließlich auch üben um eine lesbare Geschichte zu schreiben.

    (sry fürs abschweifen :blush: , passiert mir nicht zum ersten mal XD)

    Wer denkt er könne nichts, der kann auch nicht's.
    Aber wer es probiert und es nicht hinkriegt, hatt's schon fast geschafft.

  • Ob es jetzt eine Stärke ist, sei mal so dahingestellt, aber ich rede mir zumindest selbst ein, dass es etwas Positives ist, dass ich mich traue Dinge wirklich mal in eine absolut unerwartete Richtung gehen zu lassen. Es muss nicht immer wirklich "das Gute" gewinnen. Es muss nicht das perfekte "Happy End" sein. Nein, der Prota muss nicht zwangläufig am Ende mit der Frau 10 Kinder haben und glücklich Leben, die dem Geschichtsverlauf nach am "offensichtlichsten" erscheint. Und der Prota muss nicht auch stets der Heilige sein. Genauso wenig wie er zwangläufig die wichtigste Person sein muss, auch wenn man es vielleicht glauben mag. All das sorgt in meinen Augen für reichlich Aha-Effekte, was der Geschichte auch mal etwas Individuelles verleihen kann.
    Es gibt da ein paar Bücher, die mich in einigen dieser Punkte selbst besonders überrascht haben und mich denke ich auch dementsprechend eingepolt haben, selbst solche Geschichten zu schreiben.

    Eine ganz schlimme Schwäche von mir ist, dass ich - besonders seitdem ich das tolle Schreibprogramm Papyrus besitze - viel zu viel "Fehler" sofort ausmerzen will. Ich tue mir so schwer, einfach mal dahin zu schreiben und die Korrekturen auf den zweiten Durchlauf zu verschieben. Das sorgt dafür, dass sich Charaktere nicht mehr so recht verselbstständigen können. Und das macht das Schreiben tatsächlich langweiliger als es zu Beginn war.
    Und mit der Rechtschreibung hapert es auch ein wenig ;)

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Und der Prota muss nicht auch stets der Heilige sein.

    Ich würde schon sagen, dass das eine Stärke ist. Mir z.B. fällt sowas unglaublich schwer, weil ich mich schwer in solche Personen reindenken kann. Mir fällt es ja schon schwer bei Skyrim Leute zu beklauen oder ohne Grund abzumurksen, obwohl ich die dazugehörigen Quests gerne spielen will :rofl:

    Ein Freund hat mich vor einiger Zeit zu Breaking Bad gebracht und wenn wir zusammen schauen, sieht er immer die Zusammenhänge, warum Badass-Walter gerade dies oder das macht, aber ich schaffe es einfach nicht, mich in seinen Kopf reinzudenken und muss immer nachfragen, was die Akion gerade sollte.
    Also ja, ich denke, es ist eine große Stärke, wenn man sowas kann!

  • Wenn der Protagonist immer der Heilige ist, geht mir das ehrlich gesagt sogar ziemlich gegen den Strich (vielleicht mit Ausnahme von @Rainbows Elias, aber der ist ja immerhin sowas wie ein Heiliger :rofl: ) - Gutmenschen kann ich in Geschichten irgendwie gar nicht ab. Von daher finde ich auch, dass es eine Stärke ist, wenn man komplexe Charaktere authentisch agieren lassen kann.

    Ein Freund hat mich vor einiger Zeit zu Breaking Bad gebracht und wenn wir zusammen schauen, sieht er immer die Zusammenhänge, warum Badass-Walter gerade dies oder das macht, aber ich schaffe es einfach nicht, mich in seinen Kopf reinzudenken und muss immer nachfragen, was die Akion gerade sollte.

    Der macht aber auch viele idiotische Aktionen - da weiß ich als professioneller Drogenhändler (aka Tenandes, mein Charakter im PnP und meiner Geschichte) ja schon ewig im Vorfeld, dass das nicht klappen wird :) Ehrlich gesagt finde ich seine Frau dann gegen Ende noch die Gewieftere von beiden!
    (btw. ich hab eins meiner weißen Kaninchen Walter White genannt 8) )

    Meine Stärken liegen wohl auch in Dialogen und Charakteren, dagegen bin ich voll schlecht im Plotten. Ach ja, und ich schweife gerne ab und komme vom Hundersten ins Tausendste - manchmal mute ich dem Leser wohl auch nicht zu, dass er selbst die richtigen Schlüsse zieht und kaue ihm alles vor :whistling:

  • Man sollte meinen, dass man sich seiner Stärken bewusst ist und demnach auch nicht sonderlich lange zu überlegen braucht, um diese im Falle eines Falles benennen zu können.
    Schwächen sind mir auf Anhieb so einige eingefallen. Über meine Stärken aber musste ich zunächst einmal intensiv nachdenken.

    Nun wage ich doch mal zu behaupten, dass diese meine Stärke (für's Plural hat es leider nicht gereicht ^^) im Worldbuilding liegt.
    Weniger jetzt im Kontext der geografischen Ausgestaltung der Welt, sondern vielmehr im Entwickeln eines geschichtlichen Hintergrunds, einer komplexen, glaubwürdigen Vergangenheit, auf die ich die Haupthandlung(en) meiner eigentlichen Erzählung aufsetzen kann.
    Und gerade die darauf folgende Gegenwart soll dann auch nicht in einer luftleeren Blase fortschreiten, sondern immer auch nachvollziehbare Auswirkungen auf die direkte und indirekte Umwelt haben.
    Die Haupthandlung schreibt somit also auch immer, möglichst global, die bekannte Historie fort.

    Warum das so ist, rührt sehr wahrscheinlich daher, dass ich als Leserin schon sehr detailverliebt bin.
    Ich liebe ausschweifende Erzählungen innerhalb einer Geschichte, die auf den ersten Blick auch mal so gar nichts mit der eigentlich Handlung zu tun haben können.
    Aber speziell die kleinen Details haben es mir angetan: Große Freude bereitet mir z.B. das Touchieren zweier unterschiedlicher Handlungsstränge.
    Ein Ereignis, welches für Charakter 1 bspw. Hauptbestandteil eines kompletten Kapitels ist und dort womöglich auch für einen großen Impact sorgt, wird wenig später von Charakter 2 aus dessen Erzählperspektive lediglich als Randbemerkung aufgefasst und gar als eher unwichtig abgetan. Ein, zwei Gedanken dazu - und fertig. Es hat für ihn und seine Arc kaum bis keine Bedeutung, aber zaubert mir trotzdem ein Lächeln ins Gesicht :)

    Die "große Stärke" ist dann gleichzeitig aber auch wieder eine Schwäche, da mein Erzähltempo durch die vielen Details sehr behäbig daherkommt und das u.a. auch auf Kosten der Zugänglichkeit geht.

    Eine Schwäche ist auf jeden Fall die Ausdauer, beim Schreiben am Ball zu bleiben

    Das trifft auch bei mir sehr stark zu, zumindest seit ich vor 1 1/2 Jahren meine Ausbildung angefangen habe.
    Ich erinnere mich gerne daran, wie ich zum Ende meiner Schulzeit binnen 2 Wochen Prolog und drei Kapitel meiner Geschichte verfasst habe. Heute undenkbar, da ich meistens schon 3-4 Wochen an einem einzigen Kapitel herumkrebse. Wenn dann noch die eher "ruhigen Momente" einer Geschichte anstehen (man kann es ja schließlich nicht ständig Knallen, Explodieren und Plottwisten lassen), muss ich mich manchmal schon ein wenig in einen Schreibfluss quälen.

    Liegt vermutlich aber z.T. auch daran, wie @Celytha bereits angerissen hat, dass man sich zu Beginn einer Geschichte weniger in einem Korsett befindet und der eigenen Kreativität somit viel weniger Grenzen gesetzt sind. Prologe könnte ich tatsächlich auch zuhauf schreiben, da fehlt es kaum an Ideen. Auf Wattpad bestehen gefühlt 90-95% aller Geschichten aus losen Anfängen, die nie zu Ende geführt wurden. Vielleicht unterschätzen hier manche daher gar ihre Ausdauer ;)

    LG Rika

  • Man sollte meinen, dass man sich seiner Stärken bewusst ist und demnach auch nicht sonderlich lange zu überlegen braucht, um diese im Falle eines Falles benennen zu können.

    So geht es mir zumindest. Ich brauche da gar nicht lange nachzudenken. Ich kann meine Stärken und Schwächen gut einschätzen.

    Ich bin zum Beispiel sehr gut, wenn ich lebhafte Kampfszenen schreibe. Da fiebert man geradezu mit. Auf der anderen Seite sind meine Dialoge meist recht hölzern.
    An meinen Fähigkeiten Dialoge zu schreiben arbeite ich also hart.

    Ich hab noch was bei mir bemerkt: Wenn ich nicht mit vollen Herzblut schreibe, oder wenn ich eine Szene nicht klar vor Augen habe, merkt man das meinen Texten meist recht schnell an.
    Selbsterfundene Märchen und Legenden kann ich jedoch gut einfügen. Wäre zum Beispiel wieder eine meiner Stärken.

  • Interessant, was hier alles zusammengekommen ist :D dann will ich doch auch mal meinen Senf, oder vielleicht Mayonnaise, ich hasse Senf, dazu geben.

    Mich selbst einschätzen konnte ich eigentlich schon immer recht gut. Außer in Vorstellungsgesprächen, da vermassel ich das meistens :rofl: meine Stärken sehe ich besonders darin, meine Texte von selbst arbeiten zu lassen. Ich habe nie einen Plan, nie. Nur eine oder mehrere Ideen. Ein Satz für den Anfang und dann fliest das eigentlich von alleine. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob ich die Geschichten schreibe, oder die Geschichten mich 8|

    die Schwäche hierbei besteht darin, diesen ersten Satz zu finden. Wie an anderer Stelle bereits erwähnt, hasse ich klischeehafte Anfänge wie "Die untergeheden Sonne tauchte die weite Ebene in blutiges Rot". Interessiert mich nicht, hat die Leute nicht zu interessieren, die mein Zeug lesen sollen. Scheiß auf das Blut, das kann später noch zu genüge in Wallung geraten, wenn ich mich darüber aufrege, nach zehn Minuten immernoch ne leere Seite zu halben! Jeder Anfang soll einzigartig sein, zupacken, den Leser nicht mehr frei geben.


    Zitat von Schreibfeder

    Ich hab noch was bei mir bemerkt: Wenn ich nicht mit vollen Herzblut schreibe, oder wenn ich eine Szene nicht klar vor Augen habe, merkt man das meinen Texten meist recht schnell an.


    das ist auch etwas, das mir immer wieder bei mir auffällt! Furchtbar, ich gehe so oft über diese Szenen drüber, aber es will und will nicht besser werden. Wenn ich die Geschichte dann im ganzen nochmal lese und daran vorbei komme, schäme ich mich immer unglaublich dafür. Früher hat sowas teilweise dazu geführt, dass ich ganze Texte gelöscht habe. Heute schleife ich diese groben Stücke lieber, bis sie perfekt sind. Dauert nur lange :schiefguck:

  • Netter Thread, @Asni.
    Ich glaube, ich kann Anfänge recht gut. Also einleitende Absätze in eine Kurzgeschichte oder in ein Kapitel einer größeren Geschichte. Dabei versuche ich immer Kopfkino zu erzeugen. Das gelingt mir meist dadurch, dass ich den Film beschreibe, welcher sowieso in meinem eigenen Kopf bereits abläuft, wenn ich an die entsprechende Szene denke.
    Außerdem hat mir die Leserschaft den Eindruck vermittelt, dass ich gute, natürlich wirkende Dialoge schreibe. Da ich, denke ich, einen recht guten Wortschatz habe, kann ich die Gespräche in der Regel abwechslungsreich und auf den Punkt genau zusammenbasteln. Ich glaube, die richtige Wortwahl und Wortfolge sind auch sehr entscheidend für humorvolle Stellen, da man die Pointe optimaler Weise ans Ende des Satzes/des Absatzes packen sollte und das vom Redefluss her nicht immer so einfach ist.
    Was ich mir noch aneignen möchte, wäre eine tiefgehende Charakterisierung meiner Protagonisten und wie man den Infodump geschickt einflechtet.

  • Ist wirklich interessant von allen zu wissen, was sie so für ihe Schwächen oder Stärken halten. :D

    Ehm ... also ich denke, dass ich ziemlich gut beschreiben kann, Dinge zu vergleichen in düsteren Momenten ... vorallem quälende Atmosphären zu erschaffen.
    Ich bin eine Dramaqueen, geb es zu. :sack: xD
    Ich liebe Beschreibungen, wie die meisten meiner Leser inwzischen wissen :rofl: nur manchmal kann es dann auch ausarten ... ich muss das gesunde Mittelmass noch finden. :D
    Auch würde ich sagen, dass ich ziemlich gut im formen von Charakter bin, heisst, ich weiss wohin ich mit ihnen gehen will und baue sie dementsprechend mit kleinen, versteckten Hinweisen vor und erzählen nie zuviel. :evil:

    Was ich hingegen nicht sonderlich gut kann sind Rückblenden an den richtigen Stellen einzubauen. So dass sie nicht vollkommen deplaziert wirken und das Meiste eigentlich schon erzählt wurde. :stick:
    Auch sollte ich an meiner Motivation arbeiten, zwar liebe ich es zu schreiben, aber ich lasse mich auch sehr gerne ablenken und komme dann nur sehr langsam voran.

    Was ich aber als eine meiner absoluten Stärken erachte ist, dass ich mich von meinen Charaktern trennen kann, ich mag sie zwar aber ein kleiner sadistischer Teil in mir, liebt es sie leiden zu lassen und manchmal auch ins Jenseits zu befördern. :panik:

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    Einmal editiert, zuletzt von 97dragonfly (19. Juni 2019 um 16:35)

  • Ich denke, ich bin ganz gut darin, negative Emotionen zu beschreiben :hmm: Wie es sich anfühlt, wenn man vor den Kopf gestoßen wird, sich schämt oder sowas wie Liebeskummer... glaube ich jedenfalls.
    Außerdem sind meine humoristischen Texte nicht schlecht, bilde ich mir ein, und ich bekomme Absurditäten relativ gekonnt umgesetzt.
    Oh, und schräge, überzeichnete Figuren sind wohl auch eine meiner Stärken :hmm: Meine Charaktere haben grundsätzlich nicht mehr alle Latten am Zaun :rofl:

    Insgesamt ist das nicht so viel :hmm: Hm...

  • Außerdem sind meine humoristischen Texte nicht schlecht, bilde ich mir ein, und ich bekomme Absurditäten relativ gekonnt umgesetzt.
    Oh, und schräge, überzeichnete Figuren sind wohl auch eine meiner Stärken Meine Charaktere haben grundsätzlich nicht mehr alle Latten am Zaun

    Aber genau das fesselt Leser. Ich wäre manchmal selig, wenn mir solcher teils haarsträubender Unsinn wie beispielsweise bei @Xarrot einfallen würde. Das ist schon ein dickes Plus, wenn du sowas drauf hast.

  • Meine eigenen Fähigkeiten zu loben finde ich immer etwas komisch, wahrscheinlich weil ich mir selbst nicht so viel wirklich zutraue. :hmm: Das gibt mir irgendwie zu denken.
    Ich denke meine Stärke liegt im Palavern. Klingt doof, isses auch, manchmal aber auch nicht. Vieles, was ich schreibe, dreht sich irgendwie um die (meist negative) Gefühlswelt von jemandem. Und diese Gefühle bringe ich dann meist in einem Schwall zum Ausdruck, mit teilweise ausschweifenden Beschreibungen, dazu (hoffentlic) passender Wortwahl und Gedankenspielen. Damit gehe ich gerne auch mal zu weit, weil Leser ja auch nicht alles vorgekaut braucht, und irgendwie gibt es den Geschichten so bestimmte Stimmungen. Am Ende frage ich mich dann aber doch, wie viel Substanz da wirklich dran ist.
    Meine Texte sind meist recht flüssig, bilde ich mir ein. Ich wende einige Zeit dafür auf, dass die Sätze an sich gut miteinander harmonisieren.
    Ich mag es, mit der Sprache zu spielen und dabei das Innenleben der Charaktere nach außen zu kehren. Das habe ich sehr lange gemacht und ich denke, das kann ich ganz gut intuitiv. Wortwahl, Rhythmus der Sätze, alles sowas. Ich freue mich immer riesig, wenn ich in einem meiner Texte quasi Musik finden kann, wenn das Sinn ergibt.

    Also:

    • flüssige Texte
    • Spiel mit Sprache
    • Stimmung (?)

    Ist natürlich auch sehr subjektiv.

    Woran ich hingegen arbeiten muss sind folgende Dinge:

    • Meine Charaktere mal wirklich in die Scheiße reiten, sonst bleibt es einfach langweilig
    • Eine klarere Version von der Geschichte zu haben
    • Charakterzeichnung
    • Worldbuilding
    • Pacing
    • Naja, alles andere eben

    Mh. Joa.

    Häupter auf meine Asche!

    • Offizieller Beitrag

    Hm... ehrlich gesagt, habe ich mir darüber nie wirklich Gedanken gemacht.

    Wenn ich jetzt also intensiv darüber nachdenke, liegt, denke ich, meine Stärke in der (menschlichen) Psychologie. Ich liebe es Charaktere zu schaffen, die ein wenig verkorkst und/oder durchgeknallt sind. Irrwitzigerweise sind die Protagonisten das Einzige, das ich nicht plotten brauche.
    Ich habe jeden Charakter mit seinem Wesen (und seiner Geschichte + Motive) im Kopf. Außerdem will ich mich auch gerne mal selbst überraschen und lasse ihn ein Stückweit laufen. Denn er darf und soll auch mal irational/nicht immer nachvollziehbar handeln.
    Ebenso liebe ich auch den psychologischen Aspekt in anderen Geschichten und beschäftige mich am liebsten damit.
    btw. habe ich, wie auch @97dragonfly keine Skrupel meine Protagonisten zu eliminieren xD Auch wenn ich sie sehr liebe und wirklich viel in sie investiert habe. Natürlich hat's dann auch einen Grund, und nicht einfach so - trotzdem macht es mir Spaß dem Leser...naja.. den Boden unter den Füßen wegzureißen. Sorry :rofl:

    Wenn ich nach Rückmeldungen gehe, dürfte wohl auch eine Stärke sein, dass ich "undurchsichtig" schreibe. Man würde bei mir nie wissen, was als nächstes kommt, es wäre nicht einschätzbar, was das Motiv einer Handlung ist, oder wie gar das Ende ausffalen könnte.
    Aber ich behaupte das erstmal nur hinter vorgehaltener Hand, denn sowohl mein Schreibstil, das Genre als auch meine Leserschaft hat sich in den letzten zehn/elf/zwölf Jahren geändert. Kann also mittlerweile ganz anders aussehen. Das lasse ich lieber andere Einschätzen.

    Dialoge? Ich weiß, dass meine Geschichten sehr Dialoglastik sind... aber ob das (m)eine Stärke oder (m)eine Schwäche ist, weiß ich nicht :pardon: Das, denke ich, können mir andere sagen. Fakt ist aber, dass ich Dialoge sehr gerne benutze, und sie allgemein mehr mag, weil sie für mich die Figuren lebendiger machen - und gerne mal mehr Spontaneität zeigen (sowohl vom Prota, als auch vom Autor). Natürlich darf eine Geschichte nicht hauptsächlich daraus bestehen, dann kann ich direkt ein Drehbuch schreiben/lesen.

    Vielleicht noch Humor... wobei sich das eher auf Sarkasmus und Zynismus begrenzt- ein wenig eigener Einfluss, manchmal sagen die Protas das, was mir in der Situation als erstes durch den Kopf schießt (nicht leicht, mich da manchmal selbst zu bremsen, sonsts wär's eine überzogene Komödie, denn eines Romans xD)


    Schwächen? Alles andere :rofl:
    Im Beschreiben schätze ich mich relativ schwach ein, zumindest wenn ich sehe, wie andere beschreiben, und wie ich es tue. Darunter fallen insbesondere Kampfszenen. Ich habe super Kopfkino, krieg es aber nicht so geschrieben, wie ich es sehe.
    Worldbuilding vielleicht noch, eher getreu dem Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Ich würde mich vermutlich in meiner eigenen Welt verlaufen und total verhaspeln.

    Bei "Anfängen" ist es mal so, mal so, aber eher tendierend zu Schwäche.
    "Happy Ends" - ich kann die nicht... wenn ich welche Schreibe, sind die eher so "Na ja... *müde guckend schmatz* klischeehaftes 'und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute'." :rofl:

    Titel/Subtitel: Vergiss es! Das kriege ich überhaupt nicht hin :rofl: Die Kapitel sind bei mir deswegen ausschließlich Nummern. Und wären Geschichten nicht auf einen ansprechenden Titel angewiesen, würden auch diese bei mir nur nummeriert oder "gestichpunktet" sein.
    "Geschichte 1", "Geschichte 2", "Weltall-Geschichte", "Die mit dem Panther" usw :rofl:

    Und noch vieles andere... aber hier geht's ja eigentlich um das Einschätzen der eigenen Stärken, also schweife ich mal nicht so aus. *sprach sie und hat nen halben Roman reingeknallt*

  • Es ist eine intressante Überlegung.

    Ich glaub, ich kann gut lyrische Stimmungen hervor"zaubern". Bilder von außen mit der Welt innen verknüpfen. Meditative Gedankengänge verfolgen... sowas halt.

    Was ich definitiv nicht gut kann, ist Äktschn. Meine Protas quatschen sich im Normalfall gegenseitig dusslig. Vielleicht, weil ich auch im RL das Gefühl habe, Worte bringen mehr als 'n Fausschlag. Wobei zusätzlich zu bedenken ist: Der andre könnte ja zurückhauen... nicht gut! Gar nicht gut! :huh:

    Deshalb (so glaub ich) schlafen auch viele meiner Geschichten-Anfänge förmlich ein: An den Stellen, wo was passieren müsste, um den Spannungsbogen zu bögeln... reden die Typen nur. Blah Blah blahhhhhhh...

    Es ist mir durchaus bewußt, an welchen Stellen rein plottechnisch auch ein Faustschlag oder gar ne wüste Prügelei eine Option wäre... aber ich weiß nicht, WIE man sowas schreibt. Dazu fehlt mir offenbar ein halb Dutzend Synapsen-Verknüpfungen... ;(

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Es ist mir durchaus bewußt, an welchen Stellen rein plottechnisch auch ein Faustschlag oder gar ne wüste Prügelei eine Option wäre... aber ich weiß nicht, WIE man sowas schreibt

    Ich persönlich finde es eigentlich viel unterhaltsamer, wenn anstelle einer wüsten Prügelei ein verbaler Schlagabtausch geführt wird. Wenn du DAS gut kannst, dann brauchst du auch keine "echte" Action.
    Wenn natürlich die Charaktere nur reden, um die Stille und Langeweile zu übertönen, dann wird's vielleicht schwierig... ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Was ich besonders gut könnte? Hm, das zu beurteilen überlasse ich eigentlich lieber anderen :whistling:
    Viele meiner Kritiker versicherten mir, ich hätte eine merkwürdige Gabe, Personen in ihrem Charakter zu beschreiben, und dass man schnell den Eindruck bekäme man würde sie bereits als wirkliche Personen ein gefühltes Leben lang kennen - und das, obwohl ich kaum mehr als eine Handvoll Zeilen über sie geschrieben habe. Meine Figuren charakterisieren sich quasi selbst durch ihr Reden und ihre Handlungen. Viele reagieren regelrecht erbost oder zumindest verständnislos, wenn ich jemanden sterben lasse, wobei ich ihn doch angeblich so fein ausgearbeitet hätte. Das kann ich selbst nicht nachvollziehen ...
    Ansonsten gehen mir Dialoge recht locker von der Hand, vor allem wenn sie "die Sache" vorantreiben sollen.

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Ob es jetzt eine Stärke ist, sei mal so dahingestellt, aber ich rede mir zumindest selbst ein, dass es etwas Positives ist, dass ich mich traue Dinge wirklich mal in eine absolut unerwartete Richtung gehen zu lassen. Es muss nicht immer wirklich "das Gute" gewinnen. Es muss nicht das perfekte "Happy End" sein. Nein, der Prota muss nicht zwangläufig am Ende mit der Frau 10 Kinder haben und glücklich Leben, die dem Geschichtsverlauf nach am "offensichtlichsten" erscheint. Und der Prota muss nicht auch stets der Heilige sein. Genauso wenig wie er zwangläufig die wichtigste Person sein muss, auch wenn man es vielleicht glauben mag. All das sorgt in meinen Augen für reichlich Aha-Effekte, was der Geschichte auch mal etwas Individuelles verleihen kann.
    Es gibt da ein paar Bücher, die mich in einigen dieser Punkte selbst besonders überrascht haben und mich denke ich auch dementsprechend eingepolt haben, selbst solche Geschichten zu schreiben.

    Eine ganz schlimme Schwäche von mir ist, dass ich - besonders seitdem ich das tolle Schreibprogramm Papyrus besitze - viel zu viel "Fehler" sofort ausmerzen will. Ich tue mir so schwer, einfach mal dahin zu schreiben und die Korrekturen auf den zweiten Durchlauf zu verschieben. Das sorgt dafür, dass sich Charaktere nicht mehr so recht verselbstständigen können. Und das macht das Schreiben tatsächlich langweiliger als es zu Beginn war.
    Und mit der Rechtschreibung hapert es auch ein wenig ;)


    Ich denke es ist eine große Stärke. Ich habe jetzt vor kurzem wieder die Wordfeder in die Hand genommen und es fiel mir sehr schwer den Charakter so zu formen, wie ich ihn unsympathisch fände. Das Ganze Vorhaben nicht in eine Heldenrolle den Charakter verfallen zu lassen, habe ich erstmal verschoben. Ich dachte vielleicht fällt es mir leichter, wenn ich später mehr wieder unter meinem Rock habe.

    Ich hab jetzt nun wirklich nicht viel geschrieben in letzter Zeit und fände es schwierig jetzt schon spezifische Stärken an mir festzustellen, aber ich genieße es sehr zu recherchieren, wie etwas gemacht wird, um der ganzen Sache eine gewisse logische Stabilität zu geben. ANdererseits, so ist mir bereits aufgefallen, verfalle ich dann eventuell auch in Tiraden. Ich hab schon einen Absatz gelöscht, wo es komplett um Vogelfischerei ging, inspiriert von einem BBC Video was ich gesehen habe über genau das in China. Zum Glück konnte ich da noch auf die Notbremse treten mit dem Gedanken "Alter, es ist ja schön, dass du das super interessant findest, aber was zur Hölle hat das mit der Geschichte zu tun?"