Traditionelle Gedichte in verschiedenen Sprachen

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.053 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Mai 2019 um 14:33) ist von Wilferedh.

  • Ich fange mit einem traditionellen Gedicht aus dem alten Irland an. Anm.: Nicht alle Wörter sind im Sindarin vorhanden. Deshalb habe ich einige Bezeichnungen umschrieben. Z.B.; Stier gibt es nicht, also umschreibe ich ihn als "Männliches Horntier", was mir großes Vergnügen bereitet hat.

    Amergin
    (Gälischer Name eines Barden und Anführers)

    Ich bin der Wind auf der See
    Im i 'waen din erin 'aear
    Ich bin eine Welle auf der See
    Im Erfaloth din 'aear
    Ich bin der Stier der sieben Schlachten
    Im i Rasslavanon din in odo Deigor
    Ich bin der Adler auf dem Fels
    Im i Thoron din erin Gond

    Ich bin ein Strahl aus der Sonne
    Im Er'lawar din ed i Anor
    Ich bin die schönste der Pflanzen
    Im ir Írith din in Faran
    Ich bin ein starker, wilder Eber
    Im ervell, rhavan Morlavanon
    Ich bin der Lachs im Wasser
    Im i Braighâl din Nedhnên

    Ich bin ein See in der Ebene
    Im Erael din na i Talath
    Ich bin ein Wort der Weisheit
    Im Erbeth din ir Idhor
    Ich bin eine Speerspitze in der Schlacht
    Im Erecthel din na i Dhagor

    Ich bin ein Gott, der Feuer wirft ins Gehirn
    Im Ervalan din, i chadnaur na Nauth

    Wer verbreitet Licht über dem Hügel
    I pelia'ail or Amon
    Wer kennt die Zeiten des Mondes
    I ista in Lûen Ithil

    Wer kennt den Platz, an dem die Sonne ausruht
    I ista Ersad, sî en i Anor Îdh


    Text: Traditionell, Irland
    Ins Sindarin übersetzt von Wilferedh, 28.10.2018

    Tegil o Wilferedh teithant i Thîw hin

  • Der Sonnengott

    Sólar Hjort
    Den Sonnenhirsch
    En Anoraras
    leitk Sunnan fara,
    sah ich von Süden kommen,
    tíriel im o Harad tellin,
    Hann teymdu tveir saman;
    ihn führten zwei zusammen;
    în tyngin tad go;
    faetr Hans
    seine Füße
    tîn tâlyn
    stódu foldu Á,
    standen auf der Erde,
    taern erin Amar,
    en tóku Horn til Himins.
    aber seine Hörner ragen zum Himmel.
    sui tîn Rais brannt an Menel.


    Text: Traditionell, Norwegen, 12.Jhd.
    Übersetzt ins Sindarin von Wilferedh am 14.11.2018

    Tegil o Wilferedh teithant i Thîw hin

  • Yo m'enamori

    Yo m'enamori d'un Aire,
    Ich bin verliebt in eine Melodie,
    Im na meleth n' Erlind,
    d'un Aire d'una Muyer,
    in die Melodie einer Frau,
    n' i Lind er Adaneth,
    d'una Mujer muy Hermoza,
    einer wunderschönen Frau,
    erdhail Írith Adaneth,
    Linda di mi Coracon.
    der Geliebten meines Herzens.
    i Velethril nín Hûn.
    Si otra vez yo m'enamoro,
    Wenn ich mich wieder verliebe,
    Sui im nin reveleth,
    sea de Dia con Sol.
    lass' es Tag sein, im Licht der Sonne.
    car ten Arad na, ned 'ail i Anor.

    Yo m'enamori de Noche,
    Ich bin verliebt in die Nacht,
    Im na meleth n' i Fuin,
    el Luna ya m'engano.
    das Mondlicht hat mich verzaubert.
    ir Ithil sêv nin luithiel.
    Si estro era de Dia,
    Wäre es Tag,
    No ten Arad,
    yo no atava Amor.
    ich ließe mich nicht einfangen.
    im thíliel nin úedin.
    Si otra vez yo m'enamoro,
    Wenn ich mich wieder verliebe,
    Sui im nin reveleth,
    sea de Dia con Sol.
    lass' es Tag sein, im Licht der Sonne.
    car ten Arad na, ned 'ail i Anor.


    Text: Traditionell Sephardisch
    Übersetzt ins Sindarin von Wilferedh am 19.11.2018

    Tegil o Wilferedh teithant i Thîw hin

  • Harpen
    Harfe
    Gannel

    Ville-Mand tager Harpen i Haand,
    Villemand kam, die Harfe in der Hand,
    Villemand tolthant i 'annel nedh i Phaur,
    Hand ganger for Vandet at stande.
    am Wasser zum stehen.
    Arnen na deri.

    Hand slog Harpen aff Haande:
    Villemand nahm seine Harfe und
    Villemand tolthant în Gannel a
    oc Fisket aff thet Vande.
    lockte mit seinem Spiel die Fische aus dem Bache.
    carth an na Telien in Hail e Celeth.

    Hand slog Harpen offuer then By:
    Spielte seine Harfe über der Stadt,
    Teliannen în Gannel athra i Garas,
    oc fullen aff den Höye Skye.
    als da aus den Wolken die Vögel fielen,
    sui tanas e Feyn in Filig pennen,

    Hand slog Harpen aff Liste:
    und er spielte kunstvoll mit Geschick,
    ar e teliannen curu an Curu,
    oc Löff aff Linde-Quiste.
    spielte das Laub von der Linde herunter,
    teliannen in Golass uin Galadh dan,

    Hand slog Löff aff Linde-Trä
    die Blätter von den Bäumen so grün und fein,
    in Lais o na Gelaidh sui calen a dell,
    oc Hornen aff thet leffuinde Fää.
    und die Hörner ab vom Wild,
    ar in Rais ego o Rhovan,

    Hand slog Barck aff Bircke
    spielte die Rinde von der Birke,
    teliannen i Vîf uin Nimbrethil,
    och Knapen aff then Kircke.
    und den Kirchturm von der Kirche.
    a en Aerbrand uin Iaun.


    Text: Traditionelle dänische Ballade "A. Harpens Kraft."
    Übersetzt ins Sindarin von Wilferedh am 27.11.2018 :tada:

    Tegil o Wilferedh teithant i Thîw hin

  • Vadin at Vilja

    Einstoed em ek ordin
    Bin einsam worden,

    Im ereb na,

    sem Ösp i Holti,
    wie die Espe im Wald,
    sui i Orn edheryn,

    fallin at Fraendum
    der Freunden beraubt
    ena Mellyn gwanwen

    sem Fura at Kvisti,
    wie die Föhre der Zweige,
    ben Tacholornon in 'elf,

    vadin at Vilja
    bar der Freude
    ar'lass

    sem Vidr at Laufi
    wie ein Baum des Laubes,
    be er Golasgaladh,

    pá er in Kvistskoede
    wenn der Waldverwüster
    ae i Daur asgar Ancalagon

    kemr um Dag varmen.
    kommt an warmen Tagen.
    tol na loeg Oer.

    Text: Traditionell Altnordisch
    Übersetzt ins Sindarin von Wilferedh am 29.11.2018


    [color=#000000]

    Tegil o Wilferedh teithant i Thîw hin