Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.617 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. April 2019 um 17:52) ist von Cory Thain.

  • Hallo, ihr Lieben :)
    Nachdem ich mein letztes Gedicht hier hochgeladen habe, dachte ich mir, mache ich das auch mit meinem Neuesten. Ich hoffe, es gefällt euch :)


    Bon Voyage

    Ich sah Blut auf dem Laken
    Ich sah Blut aus deinen Adern
    Ich sah Blut auf dem Kissen
    Blut an Wänden, Fenstern, Bettenseit‘
    auf alten Fotos und deinem toten Leib
    Ich sah und werde dich vermissen

    Ich sah Blut an den Puppen dein
    Ich hatte Blut an meinem Bein
    Ich sah Blut, das nicht mehr lief
    Blut an des Rasierers Kling‘
    und an jedem and‘ren Ding
    und ich sah diesen Brief

    Ich sah nie, wie du littest,
    welchen Dämon du rittest,
    in welchen Schatten du schrittest,
    welche Kämpfe du fichst,
    wie oft du die Segel strichst,
    in was für Sorgen du verstrickt

    Ich war immer hier, doch sah ich nie,
    dass du Hilfe suchtest, wie
    du Hilfe brauchtest, nie.

    Nun ist es zu spät
    Nun steh ich hier und trauer
    wie schnell ein Leben doch vergeht
    wenn die Schatten lauern
    Ich nahm mir eine Strähne
    Mir entrann Trän' um Träne

    In einem and‘ren Leben
    In einer and‘ren Welt
    In einer and‘ren Zeit
    werden wir uns wiedersehen
    und ich lass dich jetzt gehen

    Bon Voyage
    Bon Voyage
    Bon Voyage


    LG
    Thráin

    Auch uns're Leiber baumeln hoch an einem Baum

    Wir hängen nicht am Leben, doch an einem Traum

    Wir hängen nicht am Galgen und an keinem Strick

    Sondern am Glauben an Gerechtigkeit und Glück

    Saltatio Mortis - »Nur ein Traum«

    2 Mal editiert, zuletzt von Thráin (19. April 2019 um 23:25)

  • Hallu,
    ein wirklich gelungenes Gedicht und eine sehr denkwürdige Thematik.
    Ich hoffe, es ist eine reine Interpretation und bezieht sich nicht auf einen Vorfall in deinem Leben.
    Ab und zu hackt es etwas, was aber beim Lesen eigentlich keine Probleme macht.
    Freue mich, noch mehr Gedichte von dir in Zukunft zu hören.

    Liuvar

  • Sehr intressanter Ansatz, aber ein kleiner Hinweis:

    In Strophe drei


    welche Ängste du fichst,

    Ängste ficht man nicht, Kämpfe ficht man (aus), fichten ist eine alte Form von fechten

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Hallo @Thráin

    Ein wirklich trauriges Gedicht ... ich hoffe sehr, dass du das nicht wirklich erlebt hast. Denn es ist extrem schwer und unglaublich hart, einen Menschen so zu verlieren. Etwas das ich aus tiefstem Herzen niemadem wünsche.

    Ansonsten finde ich, dass du die traurige Stimmung wirklich gut rüber bringst. :whistling::saint:
    Mich stört aber das fichst schon wie Cory Thain, denn er hat recht, das passt irgendwie nicht so ganz dort rein.

    Liebe Grüsse
    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

  • Hey Thrain

    Ich bin beeindruckt. Sehr stimmig. Natürlich ein trauriges Thema, aber dafür sind Gedichte ja auch ein Stück weit da.

    Es gab nur ein zwei kleine Stolpersteine, jedoch nichts ernstes.

    Hier ein Beispiel:

    Nun ist es zu spät
    Nun steh ich hier und trauer
    wie schnell ein Leben vergeht
    wenn die Schatten lauern
    Ich nahm mir eine Strähne
    Mir entrann Träne um Träne

    hätte man zu

    Nun ist es zu spät
    Nun steh ich hier und trauer
    wie schnell ein Leben doch vergeht
    wenn die Schatten lauern
    Ich nahm mir eine Strähne
    Mir entrann Trän' um Träne

    machen können. Aber ob einem das wirklich besser gefällt, weiß ich nicht.

    Auf jeden Fall eine gute Arbeit.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Oh, man kann durchaus auch einen Dämon reiten... das macht die Sachlage für Außenstehende nicht besser, aber für den Reiter schon. Außerdem ist "oben und unten" immer eine Ansichtssache...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?