TiKas Gedichte - Der Sammelthread

Es gibt 689 Antworten in diesem Thema, welches 179.282 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Januar 2024 um 14:39) ist von TiKa444.

  • Oh peingeplagtes Herz
    Etwas so schönes, dass so wehtut
    Durch meine Adern rinnt der Schmerz
    Und doch lächle ich

    Oh pflichtbewusstes Hirn
    Türsteher meiner Taten
    Ich biet' dir nicht die Stirn
    Und du hältst mich in Zaum

    Kannst du mich verstehen
    Obwohl der Gedanke in mir ruht
    Ich kann nicht einfach gehen
    Und dafür hass ich mich

    Das ist Zenit meiner Gefühle
    Das Crescendo der Sonaten
    Meine Windmühle
    Mein Mittsommernachtstraum

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Hallu,
    ein wirklich wunderschönes Werk!
    Es liest sich sehr flüssig und bis zu letzten Strophe hin baut sich eine tolle Atmosphäre auf.
    Dir einziege Stelle, bei der ich ein wenig gestolpert bin, ist Strophe 2, Takt 3-4, weil ich zuerst nicht schlau draus wurde.
    Freue mich schon auf weitere Gedichte von dir!

    Liuvar

  • Hallo Tika444

    fürwahr, ein atmosphärisch dichtes Werk.

    Hier ein paar Kleinigkeiten:


    Oh peingeplagtes Herz
    Etwas so schönes, dass so wehtut

    Wenn es so schön ist, warum ist das Herz so peingeplagt? Dann: Etwas Schönes.


    Oh Pflicht bewusstes Hirn

    Pflichtbewusst


    Ich biet dir nicht die Stirn


    biet klingt zu salopp und passt mE nicht zum Stil des Gedichts. Ebenso weiter unten: hass


    Das crescendo der Sonaten

    Das Crescendo.

    Ich hoffe, du kannst mit meinen Bemerkungen etwas anfangen.
    Liebe grüße
    MCFee

  • Hey @McFee

    Danke für deine Vorschläge. Klar die Rechtschreibfehler waren mir schon klar. Ich war direkt nach dem Schreiben nur zu faul sie auszubessern ^^. Insofern danke für die Erinnerung.
    Bzg. des peingeplagten Herzen: Nur weil etwas schön ist, kann es trotdem auch Pein sein. Genau darum geht es ja in der Zeile. Im Sinne der Sache ist es schön, doch in diesem Fall tut es weh. Deshalb peingeplagt.

    Klar. Die Stelle mit dem "Ich biet dir nicht die Stirn" klingt etwas salopp. Ich hatte beim schreiben gerade keine bessere Formulierung zur Hand, aber vielleicht fällt mir ja noch eine ein. Falls du Vorschläge hast, immer raus damit.

    MfG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • In Dunkelheit
    Marschieren sie
    Die Krieger
    Der ewigen Nacht

    Der Weg war weit
    Doch schlafen sie nie
    Die Sieger
    Der ewigen Wacht

    Geboren
    Im Sonnenlicht
    Ein schönes Leben
    Mit düsterem Preis

    Erfroren
    Aber tot sind sie nicht
    Weil sie sich erheben
    Im ewigen Eis

    Fast am Ziel
    Das Leben ist nah
    Die Menschen, sie zittern
    Vor Kälte und Angst

    Nicht allzu viel'
    Doch sind sie noch da
    Sie können den Atem wittern
    Der im Nebel tanzt

    Kein Brüllen kein Stöhnen
    Kein Ächzen und Lachen
    Nur eine Masse
    Voll Einsamkeit

    Keine Stimmen, die dröhnen
    Nur stumme Wachen
    Geeint durch blasse
    Gleichgültigkeit

    Die Menschen, sie warten
    Auf ihren Tod
    Und er kommt
    In schillerndem Weiß

    Zu lange verharrten
    Sie in dieser Not
    Und an der aufziehenden Front
    Wartet der Preis

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Hallu,
    wie immer ein tolles Werk von dir.
    Auch das Reimschema ist mal was anderes ^^
    Ich fühle mich ein wenig an GoT erinnert, könnte es sein, dass du deine Inspiration von dort hast?

    Liuvar

  • Hallo @TiKa444
    Ein sehr schönes Gedicht. Mich erinnert das tatsächlich auch an game of thrones :D
    Diese Gedicht hat eine gewisse Leichtigkeit aber auch gleichzeitig eine schwere, die einen erdrückt.
    Der Winter, die Kälte, aber dennoch ist er ruhig und sanft, auch wenn ein großer knall bevorsteht.
    Zum reimschem kann ich leider nichts sagen. Ich bin in Gedichten nie gut gewesen. Aber es hinterlässt einen tollen Eindruck bei mir. Ich fühle mich erregt vor Spannung und man kann es kaum abwarten, das etwas passiert.
    Wie als würde ich einen Film gucken und schreien nun macht schon, weil die Spannung kaum mehr zu ertragen ist :rolleyes:

    LG Sora :rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Niemand hier hatte vor ein Gedicht über Got zu schreiben.
    Aber ja. Möglicherweise :).

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Ich schließe sie weg
    All die Sorgen in mir
    Tief verschlossen
    Tief in mir

    Ich fliehe vor allem
    In meine eigene Welt
    Weil sie mir
    Viel besser gefällt

    Und in mir drin
    Tobt ein Sturm
    Nur wenn ich alleine bin
    Kommt er heraus

    Ihr könnt ihn nicht sehen
    Ihr könnt ihn nicht hören
    Mich nicht verstehen
    Weil ich es nicht zeig

    Bin ein Schauspieler ohne Bühne
    Ein Lachen, in Tränen erstickt
    Ein heiliger, voll von Sühne
    Die nie jemals jemand erblickt

    Hab mein Nord und Süd veloren
    Torkele zwischen Ost und West
    Kann mich jemand hören
    Wieso schreie ich nicht

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Du wirst geboren und schreist
    Ein erstes Mal siehst du die Welt
    Und das Leben fängt an

    Menschen um dich
    Alle lieben dich
    Alle betrachten dich
    Alle behüten dich

    Dann wächst du auf
    Ein paar Jahre im Sonnenschein
    Du nimmst vieles in Kauf
    Doch bist niemals allein

    Dann wirst du älter
    Die Schule beginnt
    Die Sommer sind kälter
    Und es weht schon der Wind

    Dann kommt das Leben
    Die Realität ist gemein
    Du musst ihr alles geben
    Der Regen setzt ein

    Dann bist du erwachsen
    Kletterst weiter hinauf
    Dem Kind längst entwachsen
    Ein Sturm kommt auf

    Dann blickst du zurück
    Auf Lachen und Sorgen
    Gehst ein letztes Stück
    An diesem Wintermorgen

    Am Ende liegst du
    Schnee tanzt im Sonnenschein
    Dein Herz schlägt immerzu
    Du bist auch jetzt nicht allein

    Deine Liebsten um dich
    Sie bemitleiden dich
    Sie beneiden dich
    Sie vermissen dich

    Du schließt die Augen und stirbst
    Und dann wachst du auf
    Nicht mehr als ein Traum

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • aaahhhh, sehe ich da einen Hauch Solipsismus? Alles außer ich selbst ist nur ein Traum? :hmm:
    ich fand diese Denkweise schon immer sehr spannend. Was, wenn wir wirklich nur träumen? Was, wenn alles um uns herum nie existiert hat? Und was kommt nach dem erwachen... ein neuer Traum, ein neues Leben? Ein anderer Ort, eine andere Zeit?

    also, das heißt übrigens, ich mag das Gedicht. Wenn ich drüber grübel, dann gefällt es mir :doofy::thumbsup:

  • Tatsächlich bin ich ein Fan vom Solipsismus (allgemein, aber insbesondere vom metaphysischem). Zwar glaube ich nicht daran (glauben, denn die Natur des Solipsismus bedingt bereits, dass er nicht beweisbar ist), aber ich mag die Theorie.

    Ansonsten danke für die gute Kritik.

    LG TiKa444

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Es tut mir leid Tika, aber der Titel :rofl:
    Das erste was mir einfiel war @kalkwiese mit :grinstare:

    *räuspert sich und wird wieder ernst*

    Mir gefällt es auch :)
    Ist die Beschreibung einer Lebensphase, die wohl jeder mal durchmacht ^^

    Bin ein Schauspieler ohne Bühne

    Der Vers gefällt mir am besten ^^

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • :rofl: Upps. Zugegebenermaßen. Der Name ist vllt. Etwas zweideutig.

    Jedenfalls schön das es euch gefällt :D.

    LG TiKa

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Über den Dächern der Idylle
    Fliege ich. Entrückt der Zeit
    Frei von Leid, frei von Neid
    Fangt mich nicht, ich bin entwischt
    Freie Stille, freier Wille
    Hier, ja hier, schwebe ich

    Fern von all den Sorgenfalten
    Bleibe ich fern den Augen
    Fern dem Rauben, fern dem Glauben
    Sucht mich nicht, fern vom Licht
    Es gibt kein Halten, im Bitterkalten
    Dort, ja dort, schwebe ich

    Befreit von all den öden Dingen
    Halt ich mich, ohne Pflichten
    Wer soll schon richten, hier mitnichten
    Zerr mich nicht, vor Gericht
    Kannst mich nicht zwingen, zu etwas bringen
    Denn ich, ja ich, schweb außer Sicht

    Beraupt von all dem Liebesglück
    Quäl ich mich, ohne Frohsinn
    Bleib wer ich bin, seit Anbeginn
    Änder mich nicht, bin doch erpicht
    Komm kein Stück, vor noch zurück
    Schweb mit Tränen im Gesicht

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Du gehst strahlend durch das Leben
    Doch deine Augen lächeln nicht
    Außen scheint die Sonne
    Doch innen fällt der Regen

    Du erzählst allen, die du kennst
    Dass du wirklich glücklich bist
    Man soll sich ja nicht sorgen
    Obwohl du innen drinnen brennst

    Und alle sehen dich nur
    Als das was du nicht bist
    Das was du nur spielst
    Die erfundene Figur

    Du frisst alles in dich rein
    Und der Druck wächst
    Du suchst die Nähe anderer
    Willst eigentlich alleine sein

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Ein Abend
    Der so lustig ist
    Ignoriere
    Selbst die Zeit

    An dem labend
    Was man in Litern misst
    Alkohol
    In die Trunkenheit

    Und ihr lacht
    Mit mir
    Andere lachen
    Über mich

    Schon längst Nacht
    Noch ein Bier
    Hundert Sachen
    Relativieren sich

    Doch dann scheint die Musik
    Wie die Stimmen
    Stück für Stück zu verklingen
    Allein unter vielen

    Die Gedanken
    Singen
    Und schwingen
    Den Himmel hinauf

    Der Abend
    Verfließt
    In tausend Bildern
    Und ich bin

    Allein
    Unter vielen
    Die Zeit verinnt
    Was tu ich hier

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley