Ideen, aber keine Wege es durchzuziehen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 3.099 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juni 2019 um 12:10) ist von Feron.

  • Ich glaub’, dass die Meisten von euch diese Situation kennen. Immer sprießen Ideen wie Pilze aus dem Boden und man denkt sich nur: »Mann! Das müsste man mal schreiben.«. Und wenn man’s versucht, dann hat man mindestens ’ne halbe Stunde ein weißen Stück Papier vor sich liegen.
    Wie kann ich diese Situation besiegen?

    "Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung."
    - John F. Kennedy (US Präsident)
    • Offizieller Beitrag

    Wie kann ich diese Situation besiegen?

    In dem du all diese Ideen mal mindestens Stichpunktartig aufschreibst, ohne einen Kontext zwischen ihnen zu ziehen.
    So mache ich das.
    Und erst dann gucke ich: Mache ich daraus etwas Neues, oder baue ich es in Vorhandenes ein bzw. kann ich es für meine aktuelle Geschichte verwenden?
    So sammelt sich vieles an, und einiges kann man dann zu einem Ganzen zusammenbauen.

    P.S.: Magst du dich nicht im Empfangssaal erstmal vorstellen? ^^

    The tiger and the lion may be more powerful...
    ... but the Wolf does not perform in the circus.

  • Wie du schon im Titel geschrieben hast: Wege, Plural.
    Sich einfach hinzusetzen und eine Geschichte "mal eben" hinzurotzen klappt in den wenigsten Fällen...

    Sammle Ideen zur Geschichte, zu den Charakteren, zur Welt in der das spielen soll, die Möglichkeiten sind fast unendlich. Je mehr Details und Elemente du hast, und je detailierter sie sind, um so einfach ist es dann, diese zusammen zu packen.
    Versuche dich als Erstes doch mal an einer Kurzgeschichte, etwas das vielleicht als Prolog für die Geschichte dienen könnte, oder oder oder...

    Falken haben doofe Ohren

  • @Alcarinque Vielen Dank für deine Antwort. Ich hab’ schon vieles probiert: Mindmapping, Pinterest-Pinnwände – ja, selbst diese komische Hut-Methode von Wald Disney. Jedoch will nichts funktionieren. Und beim freewriting fühle ich mich nicht wohl. ;(

    "Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung."
    - John F. Kennedy (US Präsident)
  • Hast du denn ein klares Ziel? Das Schreiben eines Buches oder so?

    Nütze die Zeit doch einfach dafür, mehr Details auszuarbeiten, die Geschichte und Vorgeschichte der Charaktere, die Welt wo das ganze spiel, vielleicht die einzelnen Orte noch genauer ausarbeiten, wenn es andere Wesen gibt, diese noch genauer beschreiben etc.
    Damit kann man ein Leben verbringen ohne eine einzige Geschichte zu schreiben. ;)

    Und das Schreiben selbst ist wie alles andere, etwas, das man üben muss:
    Lies andere Geschichten, setzte dich an Kurzgeschichten oder kurze Schnipsel deiner Geschichte. Probiere verschiedene Schreibstile aus...

    Eine Wunderlösung kann dir da leider niemand bieten, da hilft nur Geduld und Übung.

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich möchte ein Game of Thrones-ähnliches Buch (oder Buchreihe) schreiben. Nur mit dem Unterschied das a) sich nicht alle gegenseitig abschlachten wie wilde Tiere b) und das Astronauten von der Erde auf dem Planeten stranden und irgendwie diese "verrückte" Kultur überleben müssen. @Alcarinque

    "Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung."
    - John F. Kennedy (US Präsident)
  • Hallo @Kupferfuchs,

    Ich mache das tatsächlich auch so, wenn ich Ideen habe, dann schreibe ich sie mir erstmal stichpunktartig auf. Sie müssen noch nicht mla richtig zusammen hängen. Irgendwann sehe ich sie mir dann nochmal an und füge sogar welche zusammen. Bin gerade mit meiner aller ersten Geschichte hier im forum. Die besteht aus vielen kleinen Ideen die ich hatte, die jetzt zu einer großen geworden sind.
    Aber auch ich hatte mit der erste. Seite zu kämpfen. Denn man stellt sich die Frage, wie fange ich jetzt an, da belieben einem ja jede menge Möglichkeiten. Schreibe ich einen Prolog? Wenn ja spielt der in der Vergangenheit oder zeigt er sogar was aus der Zukunft? Oder spielt es in der Gegenwart.
    Ich denke jeder muss da seinen Weg finden. Eins kann ich sagen. Geh nicht mit dem Gedanken ran der Anfang müsse perfekt sein sofort. Hier im. Forum helfen alle gerne weiter. Ich habe meinen Prolog bestimmt 4 mal umgeschrieben mit der Hilfe der Leser die ich gewonnen habe. Man muss diese Hürde einfach erstmal hinter sich lassen und einfach anfangen. Ich weiß das das echt schwer ist. Jeder muss selber sehen, wie er oder sie diese Hürde überwinden kann.

    LG Sora

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Lieber @Kupferfuchs
    Manchmal liegt die Kunst darin sich zu beschränken. Mit Kurzgeschichten könntest du anfangen und dein Handwerk verfeinern.

    Vielen Dank für deine Antwort. Ich hab’ schon vieles probiert: Mindmapping, Pinterest-Pinnwände – ja, selbst diese komische Hut-Methode von Wald Disney. Jedoch will nichts funktionieren. Und beim freewriting fühle ich mich nicht wohl.

    Ich möchte ein Game of Thrones-ähnliches Buch (oder Buchreihe) schreiben.

    Zusammengefasst (etwas gemein, zugegeben): Du kannst nicht schreiben, aber möchtest so etwas wie Games of Thrones verfassen. ;)

    Wie ich oben angedeutet habe, schraube deine Ambitionen für den Anfang nicht zu hoch. Fang mit kleineren Projekten an und gehe später das achtbändige Epos an. Sonst ist die Gefahr vor dem eigenen Anspruch zu blockieren sehr groß.

  • Dann hast du ja noch viel vor dir! ^^

    GRRM hat sich für asoiaf ja u.a. intensiv mit den Rosenkriegen auseinander gesetzt. Vielleicht eine interessante Inspirationsquelle?
    Die Geschichte ist oft wesentlich fantasievoller als die meisten Fantasyromane, da kann man sich viele spannende Ideen holen, natürlich nicht nur bei den Rosenkriegen, Konflikte, teils gut dokumentiert, gab es ja immer schon...

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich möchte ein Game of Thrones-ähnliches Buch (oder Buchreihe) schreiben.

    Mein erster Gedanke dazu: Vergiss es.

    Warum?
    Wie lange hängt George RR Martin schon am vorletzten Band? Wie lange hat er daran geschrieben? Wie lange hat er vorher schon "Schreiben geübt", d.h. andere Sachen geschrieben? Was hat er schon alles gelesen, recherchiert, zusammengetragen, erlebt, etc. pp.?

    Wie @Sensenbach auch denke ich, dass dein Ziel etwas überambitioniert ist. Wenn du sagst, du hast eine Idee, aber wenn du dich hinsetzt und schreiben willst, dann starrst du auf ein weißes Blatt, dann könnte das daran liegen, dass du hoffst, innerhalb von wenigen Minuten eine Welt und eine darin spielende Geschichte zu erschaffen, die sich mit Westeros etc. messen kann. Das kann rein logisch betrachtet nicht funktionieren. Dass das natürlich frustrierend für dich ist, ist auch klar. Ich will dich auch nicht entmutigen, sondern ganz im Gegenteil dir sagen: Behalte diesen Wunsch im Herzen, aber fang klein an. Und zwar damit, Schreiben zu lernen bzw. deine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. Kleine Geschichten, vielleicht mal einen Dialog zwischen zwei Freunden / Liebhabern, einen Streit, vielleicht die Beobachtungen eines alten Mannes beim Spaziergang durch die Straßen, das Ballspiel zweier Mädchen,...
    Ganz wichtig ist beim Schreiben auch immer, den "inneren Lektor" auszuschalten. D.h. nicht zu werten, was du schreibst, während du noch am Schreiben bist, denn damit kommst du vermutlich nie oder nur sehr langsam über den ersten Satz hinaus.

    So, genug von mir... Leg los! ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Warum fängst Du nicht genauso an:

    das Astronauten von der Erde auf dem Planeten stranden und irgendwie diese "verrückte" Kultur überleben müssen.

    Mach nen Satz daraus und dann frag Dich und Dein Geschichtenhirn:
    - Warum landen die Erdlinge? Müssen sie oder wollen sie? Wie landen sie? Mit Tamtam oder an einem "versteckten" Ort? (Und vor allem: Was sind das für Erdlinge? Sowas wie Trumps treue Amerikaner? Oder sowas wie Kirks topmodische superduperfreundliche Gästegruppe?)

    - Wie optisch auffällig sind die Erdlinge gegenüber den XXX-lingen?

    - Wer sind Deine "Parteien" auf XXX? Verwandt, verschwägert, befreundet, verfeindet? Warum?

    - Welche "Gesellschaftsform", welche Entwicklungsstufe haben sie erreicht? Ist das mit irgendwas aus der irdischen Geschichte vergleichbar?

    - Was treiben die XXX-linge? So im normalen, nicht-erdlingsgestörten Alltag?

    - Gibts zwischen Erdlingen und XX-lingen Zank und Streit oder Muschebubu und heipopei?

    - Was ist "die Geschichte", die passieren soll, das "Ding", was Dein Buch "besser" macht als alle anderen Bücher ever...

    -

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Das Problem hat meiner Erfahrung nach viel damit zu tun das man zu große Ansprüche an den ersten Entwurf setzt. Ein Absatz ist beim ersten Versuch fast immer schwach. Wenn man ein Buch wirklich zu Ende schreiben will muss man sich zwingen den unvollkommenen Text erstmals stehen zu lassen wie er ist und die nächste Scene an zu gehen.


    Du kannst und solltest sowieso später etliche Male drüber lesen um die Schwächen aus zu bügeln. Je mehr „brauchbaren“ Text du hast desto größer wird auch dein Selbstvertrauen in deine Geschichte.


    Erlaub` dir zu versagen! (Zumindest vorerst.)


    Wenn du viele Ideen hast solltest du außerdem darauf achten das der Plot nicht zu unkonzentriert wird. Wenn du merkst dass etwas nicht richtig passt dann heb es zugunsten der Aktuellen Geschichte auf und nimm es ein andermal für ein Sequel. Und vermeide es dich zu sehr mit anderen zu vergleichen. Jeder Autor muss seine eigene Stimme finden.