Keine Ruhe/Stehen bleiben

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.577 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2019 um 15:58) ist von Tnodm0309.

  • Keine Ruhe/Stehen bleiben
    Wir laufen auf endlosen Wegen,
    können wir doch niemals stehen bleiben,
    sind ruhelos, uns fehlt der Friede,
    anzuhalten, die Zeit zu genießen.

    Wollen immer höher hinaus,
    unser Streben kennt keine Grenzen,
    uns ist egal, wer darunter leidet,
    solange wir nur unsere Ziele erreichen.

    Ist es doch dieses Verhalten, welches uns hindert,
    unsere Erfüllung zu finden,
    es ist uns nicht bestimmt, alleine zu sein,
    denn das Leben verbringt man nicht einsam.

    Wer hebt uns auf, wenn wir fallen?
    Wer gibt uns die Kraft, von vorne zu beginnen?
    Wer, wenn nicht Menschen, die wir lieben und achten,
    und die Gleiches für uns empfinden?

    Warum laufen wir eigentlich, statt stehen zu bleiben,
    und zurückzublicken auf unsre Verdienste?
    Sind wir doch niemals glücklich mit uns,
    glauben uns nur frei, wenn wir uns verändern.

    Liuvar

  • Hallo, @Sarius

    Ich hab jetzt mal nicht nur dieses Gedicht hier sondern auch einige andre von Dir nochmals gelesen. Du hast einen lese-angenehmen Schreibstil, was mich allerding ein bißchen (sehr) stört, ist, dass Du all die Dinge, die Du wahrnimmst, fast immer auf alle Menschen verallgemeinerst.

    Hier zum Beispiel:
    Nein, ICH will nicht hoch hinaus. Ich bin zufrieden mit dem, wies ist. Gut ja, ich möcht noch dies oder das frickeln, schreiben, basteln, was weiß ich. Aber wenns nicht wird, wirds halt nicht.
    Und ICH bin gern allein. Ich liebe es, die Dinge zu tun, WIE ich es will und WANN ich es will (Gut, der Job hat feste Zeiten, ja, okay).

    Deine Gedanken sind nicht wirklich falsch, die Du da offenbarst. Allerdings sind es eben nicht "DIE Menschen", sondern nur einige, es gibt immer (!) sone und solche.

    Und ja, ich fühl mich etwas angegriffen, wenn mir derlei Dinge unterstellt, nachgesagt oder sonstwas werden.

    Sehr ähnlich geht es mir mit Deinem Gedicht "Masken"

    Zitat von Sarius


    Unsere Welt ist ein Maskenball,
    Nichts als falsches Lächeln überall.

    Dagegen zum Beispiel verwahre ich mich vehement: Mein Lächeln ist nie falsch! Ich habs nicht nötig, falsch zu lächeln!


    Du bist ein sehr guter Beobachter, Du schreibst punktgenau und gut... aber der Inhalt ist doch oft (nicht immer!) zu sehr "über einen Kamm". Das find ich ein bißchen schade... :|

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Hallu,
    zunächst einmal bist auch du @Cory Thain, eine sehr gute Beobachterin, dass dir das aufgefallen ist.
    Ich entschuldige mich, dass ich dich mit meinen Gedichten angegriffen habe, wo das doch niemals meine Absicht war.
    Ja, ich schreibe Gedichte über Falschheit, Lügen, Narzissmus und einigen andere recht offensiven Themen, doch ich tue dies, weil mich diese sehr beschäftigen.
    Ja, ich beziehe mich auf die Gesellschaft als Ganzes und nur selten auf das Individuum, weil ich das so für richtig halte.
    Ich finde auch, dass meine Gesichte ihren Zweck verfehlen, wenn man nicht über sie nachdenkt, was ich auch durch diesen offensiven, anprangernden Stil erreichen will
    Auch strebe ich mit ihnen an, dass man selbstreflektiert und zu dem Schluss kommt, dass man selbst eben nicht ist oder sein will, wie es beschrieben wird.
    Hoffe ich konnte meine Absichten verständlich klarmachen, um weitere Missverständnisse zu vermeiden.

    Liuvar

  • Ich entschuldige mich, dass ich dich mit meinen Gedichten angegriffen habe, wo das doch niemals meine Absicht war.

    Ich bin mir sicher, dass das keine "Absicht" von Dir war, aber...

    ich bin mir nur nicht sicher, ob Du mit dem "offensiven, anprangernden" Stil wirklich jene erreichst, die Du im Grunde meinst. Ein echter Narzisst schert sich einen Teufel darum, ob Du Dich an seinem Tun reibst, einem Falschen Fuffzger und/oder einem Lügner wird es ebenso egal sein, was Du davon hältst.
    Es werden sich (betroffen und vielleicht sogar verletzt) nur diejenigen angesprochen fühlen, denen das soziale Umfeld eben nicht wurstig ist, jene, die versuchen, mit den "anderen" zu leben, jene, die helfen, die nicht falsch lächeln, die sich nicht selbst der Nächste sind. Weil diese Leute es sind, die sich ständig selbst hinterfragen. Ich weiß nicht, ob man denen noch die Faust des pauschalen Vorwurfs ans Kinn donnern muss...

    Das ist aber nur mein Gedankengang dazu, mein Empfinden, meine "two pennies im Senf".

    Ich werde mir bei weiteren Gedichten dieser Art (von Dir und anderen) meine Gedanken verkneifen, ich denke, einmal aussprechen reicht. Tut mir leid, dass Du den "Schlag" abbekommen hast... kommt nicht wieder vor.

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Heey, @Sarius

    erst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich mich nicht von Deinem Schreibstil angegriffen fühle :P
    Im Gegenteil, ich finde Deinen nachdenklichen und kritischen Stil sehr angenehm zu lesen und passend zu der Thematik. Diese finde ich auch sehr gut gewählt und sie ist es mMn auf jeden Fall wert, angesprochen zu werden. Außerdem gefällt mir, dass durch diese von @Cory Thain angekreidete "Pauschalisierung" jeder zum Nachdenken angeregt wird (das soll keine Kritik an Dir sein, @Cory Thain, bitte nicht falsch verstehen :P).

    Das einzige, was mir etwas gefehlt hat, waren ein paar rethorische Figürchen, die doch immer Spaß machen beim Lesen, und etwas wie ein Climax in einer der letzten Strophen oder eine besonders anregende Frage o.ä. im letzten Vers. Aber das ist mein ganz eigenes Empfinden und jedem selber überlassen :) ich würde mich selber nicht als wirklich gut mit sowas beschreiben :D
    Aber wie gesagt, das ist nur eine Winzigkeit, von der abgesehen hat mir Dein Gedicht sehr gefallen.


    Wollen immer höher hinaus,unser Streben kennt keine Grenzen,
    uns ist egal, wer darunter leidet,
    solange wir nur unsere Ziele erreichen.

    ist meine Lieblingsstrophe, man kann viel über sie nachdenken und sie auf vieles übertragen :) Erinnert mich an die Message von dem Song "Wachstum über alles" von Saltatio Mortis.

    Ein wirklich schönes Gedicht.
    LG
    Thráin

    Auch uns're Leiber baumeln hoch an einem Baum

    Wir hängen nicht am Leben, doch an einem Traum

    Wir hängen nicht am Galgen und an keinem Strick

    Sondern am Glauben an Gerechtigkeit und Glück

    Saltatio Mortis - »Nur ein Traum«

  • ich habe mich jetzt mal durch ein paar deiner Gedichte gewühlt... ich möchte von vornherein sagen, dass sie nicht schlecht sind. Ganz im Gegenteil, ich sehe es gerne, wenn jemand etwas anprangern möchte, das zum Nachdenken anregen soll. Das Problem, dass ich mit diesen Texten habe, ist eben, dass sie das nicht tun. Ich bin mir nicht sicher, wie ich es am besten ausdrücken soll :hmm: sie greifen mir einfach nicht tief genug in die Materie hinein, sind meistens sehr kurz und offensichtlich. Offensiv sieht für mich anders aus. Wenn ich in die offensive gehe, dann stoße ich dem Leser praktisch die Message ins Herz! Er kann gar nicht ausweichen.
    Aber hier fühlt es sich so an, als wäre zwischen dem Speer deiner Worte und mir noch ein Schild. :paladin:

    ich würde mir etwas mehr Biss hinter den Worten wünschen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Ich bin generell ziemlich schwierig, was sowas betrifft :rofl:


    Edit: ich hab gerade gesehen, dass du noch ziemlich Jung bist. Für dein Alter sind deine Texte schon sehr eindrucksvoll, das muss ich dir zugestehen :D und du hast noch genug Zeit, mit ihnen zu wachsen. Nimm dir meine Worte also zu Herzen, aber nicht zu schwer :thumbsup: