• Halluu :D
    Das hier ist mein neuestes Gedicht, mit dem ich euch eine kleine Geschichte aus einer Fantasy-Welt erzählen möchte. Ich hoffe, es gefällt euch :)


    Blutiges Laub

    Hört mich an, Mädchen, Knaben
    Bauern, Krüppel, Weiber
    Ihr solltet euch nicht in die Wälder wagen!
    Ich warne euch, bangt um eure Leiber!
    Denn dort vor der Stadt wartet das Grauen,
    es lauert nur auf euch, wird stets nach euch schauen

    Frisst erst leer uns‘re Wälder
    jagt verbittert bis aufs Blut,
    reißt dann euer Herden Kälber
    Augen glühend rot vor Wut
    Es ist nicht wie wir, sondern schlecht
    und niederträchtig, ohne Lebensrecht

    Sein Gott hat es gesandt, um zu wüten
    Von euren Göttern es nichts hält
    Betet, dass es nicht beginnt zu brüten!
    Jedes Fleisch aus seiner Haut es schält
    Bleibt drinnen, hinter Tür, Wall und Tor
    Denn sind die Wälder leer, kommt es hervor.

    Wenn es jeden Hirsch getötet, jedes Rind
    verzehrt hat, jedes Schaf geschlachtet
    Wenn das Blut auf dem Laub nicht mehr rinnt
    und es euch genug verachtet
    Dann wird springen über Zäune und Mauern
    So kann es hinter jeder Ecke lauern.

    Erst frisst es unbemerkt eure Hunde,
    dann reißt es eure Blagen
    Hat es erst diesen Geschmack im Munde
    beginnt es, auch euch zu jagen.
    Verlasst das Haus nicht!
    Versteckt euch und macht kein Licht!

    Denn dann gleichen eure Straßen
    den Wäldern vor den Toren hier
    und der Welt, von der wir so viel lasen,
    alles, jeder Zentimeter wird sein Jagdrevier
    Ein Monster, das seinesgleichen sucht
    Der, den es erblickt, ist verflucht

    Helden werden kommen
    mit Schwert, Flinte und Speer
    wie Funken in der Nacht verglommen
    Sie werden kommen wie ein Heer
    Sie werden es mutig treiben und hetzen,
    keiner wird es auch nur verletzen.

    Ihr fragt, was könnt ihr tun?
    Ihr verzweifelt in euren Kellern
    Leerer werden eure Speisetruh‘n
    irgendwann werdet ihr den Geist verlieren
    Merkt ihr nicht? Eure Götter gaben euch auf
    und sie überlassen euch des Schicksals Lauf

    Sein Gott scheint stark und stärker
    Sommer gehen, Winter kommen
    Es ist eurer Gattung Henker
    Es hat noch jeden von euch bekommen
    Eure Schreie werden nicht mehr lange schallen
    Dem braunen Laube gleich, werden eure Köpfe fallen.

    Warum schafft sein Gott so etwas nur?
    Varúlfur.


    LG
    Thráin

    Auch uns're Leiber baumeln hoch an einem Baum

    Wir hängen nicht am Leben, doch an einem Traum

    Wir hängen nicht am Galgen und an keinem Strick

    Sondern am Glauben an Gerechtigkeit und Glück

    Saltatio Mortis - »Nur ein Traum«