Flys Kritzelecke oder die Kurzgeschichten, die vor sich hinstauben ...

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.497 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Mai 2019 um 17:47) ist von 97dragonfly.

  • Haben wir sie nicht alle?
    Die Geschichten, die im langweiligen Unterricht oder in unseren kleinen schwarzen Notizbüchern enstehen und von niemandem gelesen werden? Ich habe hunderte davon. Geschichte ohne Zusammenhang, die mehr Gekritzel als irgendwas anders sind.
    Also warum sollte ich sie euch nicht präsentieren? So vergilben sie immerhin nicht zwischen den vergessenen Seiten meiner Gedanken. :D Ja ich gebe es zu ... einige davon sind etwas düster aber ich kann auch fröhliche Sachen schreiben. :whistling:



    Namenlos war sie


    Ihr Blick galt nicht der Menschenmasse, in deren Mitte sie sich befand. Sie starrte auf den Fluss.
    Auf dem schmutzigen Gewässer tummelten sich die grossen Schiffe. Manche lagen tiefer als andere, sie mussten beladen sein mit Seidenballen, Gewürzen, vielleicht sogar Gold.
    Bereit in See zu stechen.
    Es waren verschiedene Schiffe, nicht bloss von ihrer Form her, auch die Segel und Maste waren unterschiedlich.
    Matrosen jagten auf den Decks auf und ab. Befehle wurden gebrüllt. Und zwischen diesem Wirbelwind des Lebens erklang das Zischen der Peitsche.
    Sie war fasziniert von diesem Chaos. Sie wollte so gerne wissen, wie die Schiffe genannt wurden. Wollte die verschieden Begriffe verstehen. Wollte wissen, wie man ein Segel hisste.
    Doch dies war alles nur ein träumerischer Wunsch.
    Sie war dazu verdammt, ein verlorenes Kind zu sein.
    Als junge Frau würde sie die Entscheidung fällen müssen, ob sie ihren Körper verkaufen wollte - und würde sie es nicht tun, würde ihr Leben kurz sein.
    Doch es spielte keine Rolle. Denn selbst wenn sie in eines der Freudenhäuser eintreten würde, gäbe es nur den Tod, der seine Arme schützend um sie legen würde.
    Das eine führte zum anderen.
    Wählte sie das Leben einer Hure, würde sie beginnen zu trinken, um es erträglicher zu machen.
    Jede Münze, die sie verdiente, gleich wieder verlieren. Es würde ein Kreis entstehen, aus dem es kein entkommen gab.
    Dort auf dem Fluss, auf einem der Dreimaster, war kein Platz für sie. An der Seite eines wohlhabenden Mannes war kein Platz für sie.
    Da war nichts.
    Es wartete nur der Tod auf sie.
    Sie war noch so jung und doch wusste sie all dies schon.
    Kannte die gierigen Blicke der Männer, das Gefühl von Hunger und die Einsamkeit in der Dunkelheit. Den Wunsch, einfach zu schlafen und nie wieder aufzuwachen.
    Und so erhob sich das Mädchen, das nicht einmal ein Paar Schuhe ihr Eigen nennen konnte.
    Im Hafen gab es Brücken. Viele Brücken.
    Niemand beachtete sie, als sie plötzlich unbeholfen auf der Brüstung stand.
    Es schien, als existierte sie überhaupt nicht.
    Irgendwo in der Stadt trank sich eine Hure ins Delirium.
    Ein Freier erlebte seinen Höhepunkt.
    Ein Junge biss in einen Apfel.
    Eine Frau nestelte an der Hose eines Kunden.
    Ein Gentleman ging vor seiner Geliebten auf die Knie.
    Ein Kapitän studierte seinen Kompass.
    Ein Matrose spürte die Peitsche.
    Und ein Mann sah ein Mädchen.
    Sie war so zierlich.
    Dort, nur wenige Schritte von ihm entfernt auf der Brüstung stand sie.
    Völlig verloren.
    Die Füsse dreckig, das dünne Kleidchen zerrissen, die Haare fettig.
    Er wollte zu ihr. Wollte sie halten. Doch er war zu spät.
    Sie würde niemals erfahren, dass er sie dort oben gesehen hatte. Sie würde niemals erfahren, was passiert wäre, wenn er sie rechtzeitig erreicht und in seine Arme genommen hätte. Denn sie verschwand einfach im Wasser. Wurde von der grauen Masse empfangen.
    Sie war nie wieder gesehen worden. Es schien, als wollte der Fluss das Mädchen behalten, sie nicht wieder der Welt übergeben, die sie niemals gewollt hatte.
    Irgendwo in der Stadt weinte die Hure sich in den Schlaf.
    Der Freier liess die Münzen klimpern.
    Der Junge reichte den Apfel weiter.
    Die Frau wurde für ihre Dienste entlohnt.
    Der Gentleman öffnete das Kästchen.
    Der Kapitän schloss seinen Kompass.
    Der Matrose schrie auf, wieder und wieder.
    Und der Mann rannte zur Brüstung.

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    4 Mal editiert, zuletzt von 97dragonfly (7. Mai 2019 um 10:06)

  • Spoiler anzeigen

    Die Geschichten, die im langweiligen Unterricht oder in unseren kleinen schwarzen Notizbüchern enstehen und von niemandem gelesen werden?

    Ohja, Tonnen davon :rofl: Die sind der Grund, wieso ich keinen Collegeblock wegwerfen kann, weil irgendwo in dem Wust noch eine Geschichte lauert XD Und wenn ich sie lese, kann ich mich kaum erinnern, sie geschrieben zu haben.

    Oh die Stelle gefällt mir sehr gut! :D
    Wie im Film :)
    Tolles Stilmittel.
    Und dann am Ende der Hoffnungsschimmer.

    Doch er war zu spät.

    Oder halt auch nicht ... -.-

    Der Bogen schließt sich :D
    Auch das gefällt mir sehr sehr gut :)

    Das Setting gefällt mir. Mein erster Eindruck war orientalisch :D Da steh ich drauf :D

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Oh eine Kurzgeschichte von @97dragonfly, da musste ich doch auch glatt mal rein schauen.

    Du hast das geschafft, was bei mir immer noch nur eine Idee in meinem Kopf ist... Ich habe so viele Ideen für Kurzgeschichten aber so wenig Zeit.... ;( Und dann ist ja da auch noch meine Geschichte, für die ich mir Zeit nehmen muss.

    Aber nun zu deiner Kurzgeschichte. habe zwar nicht so viel zu sagen diesmal, aber das muss ja auch nicht unbedingt was schlechtes sein :D

    Mir gefällt sie sehr. Die düstere Stimmung hast du gut in nur wenige Worte gefasst und auch die Emotionen hast du sehr schön zu Papier gebracht.
    Ich habe erst gedacht sie würde noch gerettet, doch dann ist sie einfach im Wasser verschwunden. Die gute war aber auch Verzweifelt. Ich finde du hast es sehr schön beschrieben bzw. geschrieben, wie sie die Möglichkeiten ihres Lebens durchgeht. Ich mein Klar man weiß nie ob es wirklich so kommt, aber sie hat wirklich sehr koordiniert aber auch pessimistisch ihr leben durchgedacht.
    ich mag es sehr wie du mit Wörtern umgehst und freue mich sehr schon auf die nächste Kurzgeschichte. :love:

    Lg Sora :love:<3

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Miri


    @Miri

    Oh die Stelle gefällt mir sehr gut!
    Wie im Film
    Tolles Stilmittel.
    Und dann am Ende der Hoffnungsschimmer.

    Ja, ich mochte die Stelle auch :D Es ist wie ein fliessender Übergang. Es soll zeigen, dass obwohl sie ja stirbt, alles einfach so weiter geht. Sie eigentlich keinen Einfluss auf ihre Umgebung hatte ausser auf den Mann, der sie auf der Brücke gesehn hat ...
    Was eigentlich auch sehr traurig ist.

    Sora


    @Sora

    Du hast das geschafft, was bei mir immer noch nur eine Idee in meinem Kopf ist... Ich habe so viele Ideen für Kurzgeschichten aber so wenig Zeit.... Und dann ist ja da auch noch meine Geschichte, für die ich mir Zeit nehmen muss.

    :rofl: Ich habe eine halbe Tonne von solchen Geschichten bei mir rumliegen ... die meisten sind aber nicht abgetippt sondern auf losen Seiten geschrieben oder in einem meiner vielen Notizbüchern versteckt ...

    Mir gefällt sie sehr. Die düstere Stimmung hast du gut in nur wenige Worte gefasst und auch die Emotionen hast du sehr schön zu Papier gebracht.
    Ich habe erst gedacht sie würde noch gerettet, doch dann ist sie einfach im Wasser verschwunden. Die gute war aber auch Verzweifelt. Ich finde du hast es sehr schön beschrieben bzw. geschrieben, wie sie die Möglichkeiten ihres Lebens durchgeht. Ich mein Klar man weiß nie ob es wirklich so kommt, aber sie hat wirklich sehr koordiniert aber auch pessimistisch ihr leben durchgedacht.
    ich mag es sehr wie du mit Wörtern umgehst und freue mich sehr schon auf die nächste Kurzgeschichte.

    Danke :love:

    Sie ist wirklich düster und traurig ... iwie habe ich mir eine hoffnungslose Bettlerin, die erst gerade alles verloren hat vorgestellt. Noch mehr Kind als Frau.
    Sie weiss, dass sie dieses Leben nicht führen will. Gleichzeitig ist sie so verzweifelt, dass sie keinen anderen Ausweg als die Brücken sieht ...
    Einen Hoffnugsschimmer habe ich ihr mit dem Mann gegeben, den sie aber nicht sieht. Manchmal muss man etwas genauer seine Umgebung betrachten ... vielleicht entgeht einem ja etwas.

    Keine ahnung ... manchmal schreibe ich einfach deprimierenden Scheiss. :D

    Danke fürs lesen. :rolleyes:

    Fly

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
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  • (blutige Angelegenheit)


    Auf Abwegen

    Der Taschendieb beobachtete das Mädchen. Ihre Bewegungen waren selbstsicher, jeder Zug wohl überlegt.
    Er hatte vom ersten Augenblick an gewusst, dass unter der Maske der Demut dieser junge Frau mehr verborgen liegen musste. Und wie immer konnte er sich auf seine Intuition verlassen.
    Die königsblaue Seide, zusammengenäht zu einem kunstvollen Kleidungsstück, das nun seinen Zweck aufgegeben hatte, kleidete die Alte ein. Der Leichnam versank im weichen, viel zu teuren Stoff.
    Die schlanken in Chiffonhandschuhen steckenden Finger seiner Partnerin näherten sich der faltigen Kehle ihres Opfers. Mit einem geschickten Handgriff war die Platinkette verschwunden. Auch die blutroten Ohrringe übten auf die junge Frau eine enorme Anziehungskraft aus, denn ihre Augen blitzten erfreut auf.
    Die Rubine spiegelten sich in dem Schein des flimmernden Lichtes.
    Luxus und Eleganz folgten der Duchess selbst noch im Tod.
    „Euch zwei verbindet eine grosse Ähnlichkeit.“
    Empört riss das Mädchen ihren schönen Mund auf und erwiderte spitz. „Und die wäre?“
    „Deine anhaltende Überheblichkeit zeichnet sich auf deiner Haut ab. Ich erkenne die ersten Anzeichen von Falten.“
    „Du lügst,“ fauchte Natascha und sprang auf den Spiegel am Fuße der Treppe zu. Die zarten Hände tasteten über ihr weiß gepudertes Gesicht.
    Darien grinste schadenfreudig. Eine Reihe von perfekten, weißen Zähnen blitzte im Schatten hervor. Sie war ebenso oberflächlich, wie die anderen Damen Londons. Ein verwöhntes Ding, das nichts im Kopf hatte - so hatte Darien erst angenommen. Dennoch musste er zugeben, dass sie ihn beeindruckte durch ihr skrupelloses überschreiten der Grenzen.
    Sie war es gewesen, die dem Drachen den Rest gegeben hatte. Das rote Blut hatte seine Komplizin mit jedem Stich in die Brust der reichen Lady gezeichnet. Es war eine solche Genugtuung gewesen seinem Mädchen bei diesem Akt zuzusehen.
    Den Rausch, den er verspürt hatte, war spektakulär gewesen. Besser als jeder dreckige kleine Fick in den Gassen. Befriedigendere als jede Strasse oder jedes Full House in seinen Händen.

    Nun mussten sie die alte Schachtel nur noch loswerden. Ein schwerer Stein und ein gutes Seil sollten eigentlich reichen. Das stinkende Dreckwasser der Themse würde sie verschlucken und mit gut Glück nie wieder freigeben. In wenigen Stunden wenn der Abschaum - die mageren Köter, schmutzigen Dirnen und alkoholisierten Bettler - die Gassen beherrschte, würden sie den Ballast loswerden können.

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  • Irrenanstalt

    Es ist so weit.
    Es hat begonnen, wieder.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Der Ton, dieser verflixte Ton, so einfach, so rhythmisch, so immerwährend, so schrecklich.
    Lass mich! Doch mein verzweifeltes Geschrei lässt den Ton nicht verstummen. Tränen bilden sich in meinen Augen, ich beginne zu zittern, gleich einem dieser Drogen-Junkies ohne Stoff.
    Ich brülle und schreie aus voller Kehle.
    Doch der Ton ist monoton. Dieser Ton, dieses Geräusch, es verfolgt mich. Es will mich verschlingen!
    Panik! Blanke Panik übermannt mich, ich trete um mich, versuche mir die Haare auszureissen, mir die Ohren zu zuhalten. Ich bin ausser mir wie eine wild gewordene Furie.
    Es ist überall.
    Es ist immer hier.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Ich will alleine sein, doch bin ich es nicht.
    Sie kommen, die Pfleger. Sie machen alles nur noch schlimmer.
    Sie wollen nur das Beste für mich, so ihre Worte.
    Erst versuchen sie es freundlich, ruhig, beinah beruhigend, wie ein indisches Mantra oder die stille See. Doch ich trete, schreie und wehre mich.
    Ein Arm packt mich. Er ist stark und bändigend – ich kann mich nicht bewegen!
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Die verlorene Kontrolle über meinen Körper lässt mich nur noch lauter und verzweifelter schreien.
    Es werden immer mehr Arme und Hände, die sich um mich schlingen. Ich ertrinke in meiner eigenen Panik. Die Luft erreicht meine Lungen nicht mehr, sie prallt einfach an mir ab.
    Plötzlich spüre ich diesen stechenden Schmerz.
    Es gelingt mir, mich noch einige Sekunden dem süssen Aroma im Blut zu wiedersetzten.
    Doch bin ich nur ein Mensch, der schwächelt.
    Nur ein Mensch.
    Die Dunkelheit wirft sich über mich und mit ihr die vollkommene Ruhe. Fast.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Es verfolgt mich, sogar in meinen Träumen.
    Ich will hier weg, weit weg, so weit wie möglich, ohne es.
    Bitte!
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Lass mich! Wieder ist mein verzweifeltes Gebrüll machtlos dagegen.
    Es ist noch immer monoton, von Zeit zu Zeit weiter weg, es klingt hohler.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Nach Luft schnappend öffne ich die Augen.
    Weiss. Überall dieses leere Weiss!
    Ich renne dagegen.
    Alles ist flauschig. Der Boden, die Wände, sogar die weisse Weste, die meinen Körper umschliesst.
    Meine Arme sind gekreuzt, die Hände hinter dem Rücken. Ich bin gefangen in diesem schrecklichen flauschigen Gefängnis.
    Lasst mich raus! Lasst mich raus!
    Ich renne dagegen und pralle ab, leicht und unverletzt.
    Bitte!
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Die Weste soll mich beruhigen, aber sie bewirkt das Gegenteil. Sie ergänzt sich perfekt mit meinem Körper. Sie schmiegt sich immer enger an mich.
    Lasst mich hier raus!
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Das Gefängnis öffnet seine Pforten und ich sehe schwarze Pantoffeln, die sich über das Weisse auf mich zu bewegen.
    Schwarz und weiss. Weiss und schwarz. Wie ein Schachbrett.
    Weisse Quadrate folgen auf schwarze und schwarze Quadrate folgen auf weisse.
    Bauer fällt. Läufer fällt. Turm fällt.
    Dame fällt.
    Schachmatt.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Bitte!
    Es soll aufhören, schluchze ich.
    Ich sehe vom weissen Boden auf und erblicke einen Pfleger in weisser Kluft. Eine runde Scheibe, auf der Zeiger um die Wette rennen, ersetzt den Kopf.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Ich mache einen Sprung rückwärts und spüre die flauschige Wand im Rücken.
    Die Zeiger rennen immer schneller und lösen sich vor meinen Augen auf.
    Übrig bleibt eine weisse Scheibe mit schwarzen Zahlen.
    Weiss und schwarz. Schwarz und weiss. Weiss und schwarz. Schwarz und weiss.
    Die Zahlen tanzen vor meinen Augen.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack
    Weiss und schwarz. Schwarz und weiss. Weiss und schwarz. Schwarz und weiss.
    Ach, das Schachbrett!
    Weisse Quadrate folgen auf schwarze und schwarze Quadrate folgen auf weisse.
    Tick Tack Tick Tack Tick Tack

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  • Wir sind was wir sind.

    Es war schwarz.
    Einfach nur schwarz war das Bild.
    Nicht mehr und nicht weniger. Jeder rational denkende Mensch würde ihm da zustimmen. Keine Schattierungen, keine Strukturveränderungen, sondern einfach nur ein schwarzes Bild ohne erkennbare Pinselstriche. Eine dunkle Oberfläche, von der jegliches Licht gewichen war.
    Doch je länger Magnus auf dieser Vernissage mit dem viel zu süssen Champagner in der Hand vor dem Bild stand, desto mehr vergass er sich in diesem Schwarz. Dieser düsteren, versteckten Welt.
    Was es war, das ihn schlussendlich an den tiefen Abgrund seiner Gedanken geführt hatte, konnte er nach diesem Abend nicht sagen.
    Es war ein Bild. Oder war es einfach nur das Verlangen? Er wusste es nicht, er wusste nur, dass es niemals dazu gekommen wäre, wenn er nicht diesen Raum voller Menschen betreten hätte. Nicht dem strahlenden Licht des Lebens hinter dem Glasfenster erlegen wäre. Er das Ziehen in seinem Körper und das Zucken seiner Fangzähne ignoriert hätte.
    Aber er hatte sich unter die Menschenmasse gemischt, trank den prickelnden goldenen Champus und verlor sich in der Kunst.
    Was danach geschah, war ein Tragödie in drei Akten.
    Es begann mit der Begierde, daraufhin folgte das Aufspüren und es endete mit dem Blutrausch.
    Der Zufall wollte, dass sie am selben Ort war wie er. Wäre sie nicht dazu genötigt worden, den Abend in dieser Galerie zu verbringen, dann würde sie vielleicht noch leben. Es sei denn man glaubte an den Wink des Schicksals. Daran, dass es den Punkt gab, an dem unsere innere Uhr einfach aufhörte zu existieren. Sie mitten in der Zeit erstarrte, weil das letzte Sandkorn gefallen war.
    Ihre Uhr war abgelaufen und er war da. Niemand wusste ob es Zufall oder Bestimmung war. Dies spielte auch keine Rolle.
    Sie trug ein silbernes, feines Brillengestell, welches grosse runde Gläser fasste. Trotz ihrer schüchternen Art hatte er das Tattoo einer Rose auf ihrem linken Schulterblatt entdeckt. In ihr schlummerte also eine kleine Rebellin. Ein Vogel im Käfig, dessen Gitterstäbe jemand aufbrechen musste.
    Dieser jemand war er.
    Früher wurden Todeskandidaten mit einer Rose markiert, dem Zeichen, dass es vor dem Tod kein Entkommen gab. Selbst wenn ihnen die Flucht aus ihrer feuchten Zelle gelang, wären sie für ihr Leben gebrandmarkt.
    Er selbst besass eine dieser krakrligen Rosen, gezeichnet ohne Liebe zum Detail, nur ein Stempel, der ihn für den Galgen markieren sollte. Tinte, die seine Haut verfluchte und verzierte zu gleichen Teilen.
    Magnus war ihm entkommen, lebte durch Leben, die er anderen nahm. Er war lange nicht mehr unkontrollierbar, er war geduldig, beherrschte seine Sinne, jedoch diese blaue Rose unter der weichen Seide war ihr Fluch. Ihr kalter Kuss des Todes. Sie war gezeichnet worden und er würde die vorgeschriebene Tat vollenden.
    Er wandelte schon so lange auf dieser Erde. Hatte Blut gekostet, den Rausch und das Adrenalin in den Körpern seiner Opfer geschmeckt, als er ihnen das Leben entzog. Magnus war ein Dieb, er stahl das kostbarste Gut auf dieser Welt. Riss es gnadenlos an sich und liess nur leere Hüllen zurück.
    Er hatte gedacht, dies läge hinter ihm bis zu diesem Zeitpunkt. Bis sie in seine Erscheinung getreten war.
    Magnus sie erblickt hatte und ihr unwiderruflich erlegen war.
    Er roch ihre Nervosität, sie wollte nicht hier sein, genauso wenig wie er.
    Sie sah nicht aus wie jemand, der die Kunst zu schätzen wusste, aber dies war nicht weiter schlimm. Diesen Part würde er übernehmen, denn sie war sein Kunstwerk. Sein eigener Schatz, den er niemandem überlassen würde.
    Seine Jagdinstinkte zuckten und lechzten in seinem kalten Körper. Er musste sie haben, er konnte einfach nicht anders.
    Sie war schön, etwas knochig, dennoch schön. Attraktiv hätte er sie nicht genannt. Dafür entsprach sie nicht dem gängigen Schönheitsideal dieser Zeit.
    Ihre Augen waren blau, nicht das kalte unspektakuläre Winterblau, sondern ein warmes Blau. Die Farbe von Veilchen oder dem Himmel eines verträumten romantischen Gemäldes.
    Als einen Poeten hätte er sich nicht bezeichnet, aber ihr Bild, ihre ganze Erscheinung weckte den in ihm schlummernden Künstler.
    Kunst war eine Definition, ein Wort, das gedeutet und gewendet werden konnte. Alles konnte zurechtgebogen werden, dies hatte er in seinem langen Leben gelernt.
    Sie war sein Magnet, sein Gegenpol.
    Nach all diesen Jahren der Unwissenheit hatte er sie gefunden in dieser kleinen Galerie irgendwo in Paris.
    Die Stadt der Liebenden. Die Stadt der Träume, ein Ort für Künstler und Ausgestossene.
    Die Stadt, die ihn damals geschaffen hatte. Welch eine Fügung des Schicksals!
    Sie war nicht von hier, ja, nicht einmal eine Französin. Nichts dergleichen und doch war sie in diesem Moment alles, was für ihn zählte.
    Sie war nur für ihn hier. Sie hatte ihn gefunden. Das grüne Sommerkleid nur für ihn angezogen.
    Selbst das Kleid war für diesen Augenblick geschneidert worden. Die Fäden seines und ihres Lebens hatten sich in diesem Gebäude gefunden, waren die langersehnte Symbiose eingegangen.
    Er stand noch immer vor dem schwarzen Bild.
    Sie war in sein Blickfeld getreten, lächelte ihn sogar schüchtern an.
    Dies war ihr erster Fehler, obwohl, der erste Fehler war, dass sich ihre Wege gekreuzt hatten.
    Ohne das Lächeln hätte er es vielleicht aus der Galerie geschafft, sie verdrängt und vergessen. Aber diese kleine Geste, diese unschuldige Bewegung, das Zucken ihres Mundes brachte sein Blut in Rage.
    Er entdeckte Schatten, dunkle Schemen auf der Leinwand, die sie beide anstarrten. Seine verbannten Dämonen begannen sich zu regen, sie hatten geschlafen, geschlummert in seinem Inneren, doch nun waren sie erwacht. Ihre glühenden Augen hatten das langersehnte Licht in der Dunkelheit gefunden.
    Er liess sie den ganzen Abend nicht aus den Augen. Sie war sich nicht bewusst, dass er sie ausgesucht hatte. Sie war ahnungslos und dies machte es nur noch intensiver.
    Auf rosafarbenen Stöckelschuhen verliess sie schliesslich die Galerie.
    So folgte der Jäger seiner Beute, leise wie ein Schatten, raus in die Nacht. Lauschte ihren Schritten, sog ihren süssen Duft ein. Er verfolgte sie durch die verschlungenen Gassen, passierte Gärten und Laternen und doch sah er die ganze Zeit über nur sie.
    Kunst lag im Auge des Betrachters. Und er war dabei, sein grösstes Meisterwerk zu schaffen.
    Die Leinwand dazu hatte er gefunden, die Begierde ihn im brannte sich durch seinen Körper, beschleunigte seinen Puls.
    Er schmeckte noch den Champagner auf ihren roten Lippen, den Geschmack ihrer letzten Zigarette.
    Und das Leben, das in seinen Armen für immer von ihr wich, als er endlich seine Fangzähne in ihren weichen Hals gleiten liess.

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    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    Einmal editiert, zuletzt von 97dragonfly (10. Mai 2019 um 11:55)

  • jedoch diese blaue Rosa unter der weichen Seide

    Rose

    Und das Leben, das in seinen Armen für immer von ihr wich, als er endlich seine Fangzähne in ihren weichen Hals gleiten liess

    Ach wie schade.
    Ich hatte gehofft, er macht sie zu einem Vampir.
    Wäre schön gewesen, auch wenn die ganze Geschichte ja nun nicht wirklich darauf hingedeutet hatte, also passt das Ende schon ^^

    Der Vampir ist interessant. Er versucht seine Sinne zu beherrschen und trotzdem wird er so leichtes Opfer eben dieser.
    Man hat das Gefühl, dass er zwar weiß, dass es nicht gut ist, aber der viel größere Teil in ihm gibt sich nur zu gern hin :)

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Der Vampir ist interessant. Er versucht seine Sinne zu beherrschen und trotzdem wird er so leichtes Opfer eben dieser.
    Man hat das Gefühl, dass er zwar weiß, dass es nicht gut ist, aber der viel größere Teil in ihm gibt sich nur zu gern hin

    Naja ... vielleicht hat er sie ja zum Vampir gemacht? Immerhin hat er sein grösstes Meisterwerk erschaffen und Vampire sind tot. :rofl:
    Das kannst du selber entscheiden xD

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  • ok ... iwie schreibe ich in letzter Zeit echt demprimierende Sachen! :rofl: Aber ich habe immer das Gefühl darin einfach besser zu sein als in dem ganzen fröhlichen Zeugs ...
    :D Vielleicht wird die nächste Kurzgeschichte wieder fröhlich? :whistling:

    Der letzte Tanz


    Der Geruch nach Desinfektionsmittel liegt in der Luft und Gesprächsfetzten finden dumpf ihren Weg zu mir.
    Es riecht nach schlechtem Spitalessen und ist zu steril, zu weiß und zu gedämpft.
    Einige unterhalten sich in der Kantine. Es sind aber nicht diese fröhlichen Gespräche, die man aus einem Café oder dem Park kennt. Auf seltsame Art und Weise versuchen sich die Menschen in diesem Saal nicht zu stören, nicht unnötig aufzufallen unter ihres Gleichen.
    Ihres Gleichen, den fragilen Gestalten, die immerzu an die geliebten Menschen in diesem Gebäude denken müssen.
    Menschen, deren Leben am seidenen Faden hängt. Im Grunde bin ich keine pessimistische Person, aber hier drin sieht es nicht nach guten Nachrichten aus. Die Blicke sind betrübt, wirken irgendwie leer. Die Gedanken eines jeden wirbeln durch ihr Bewusstsein und finden keine Ruhe.
    Der Becher mit dem Instantkaffee steht unberührt vor mir.
    Ich sollte ihn austrinken, denn mit Koffein im Körper kann ich normalerweise klarer denken, aber meine Hände greifen aus unerklärlichen Gründen nicht nach dem billigen Kaffee.
    Kann sich dieses verdammte Krankenhaus keinen anständigen Kaffee leisten? Das schwarze Etwas im Becher ist nicht cremig, sondern dunkelbraunes Wasser von der richtig üblen Sorte.
    Ich weiss nicht, wie lange ich auf diesen dämlichen Becher starre, aber als ich ihn endlich runterkippten kann, ist der Kaffee kalt und ekelhaft. Es folgt auch kein Rausch oder Erwachen. Die Leere ist noch immer da und sie wird auch nicht wieder verschwinden.
    Ich werfe den Pappbecher in den Mülleimer und schleppe mich in eine der Toiletten auf demselben Stockwerk. Dabei höre ich durch einen Lautsprecher, wie irgendwo nach einem Arzt verlangt wird.
    Eine Schwester tritt aus der Toilette und hält mir freundlich die Tür offen.
    Vor dem Spiegel reibe ich mir erschöpft den Nacken mit kaltem Wasser ein und benetze mir mein Gesicht.
    Das Wasser schmeckt nach Eisen und dunkle Augenringe liegen tief in meinem bleichen Gesicht. Überreste der Mascara verunstalteten meine Augen. Ich sehe aus wie ein ausgehungerter, bleicher Panda.
    Verdammt, ich sehne mich nach einer richtigen Dusche und einem starken doppelten Espresso der meine Sinne schärft. Ich stelle mir vor, wie ich unter dem eiskalten Wasser stehe, es alles von mir wegspült und danach alles wieder gut wäre. Aber es wird nicht wieder gut werden.
    Die nassen schwarzen Strähnen im Nacken kleben feucht an meiner Haut. In meiner Tasche finde ich einen Bleistift und versuche meine schwarzen Haare irgendwie zu einem Knoten zu formen.
    Nun entspreche ich tatsächlich dem Klischee einer Kunststudentin. Der Gedanke lässt mich für einen kurzen Moment lächeln. Aber dann erinnere ich mich wieder.
    Meine Mutter liegt auf der Intensivstation einen Stock über mir und wenn ich Doktor Macalister mein Einverständnis geben werde, liegt sie in wenigen Stunden unter mir - in der Leichenhalle.
    Es ist wirklich seltsam, in diesen schlechten Dramaarztserien verstehen die Verwandten nie, dass ihre Liebsten nach einem Herzstillstand und zu wenig Sauerstoff im Gehirn tot sind. Sie atmen nur noch dank moderner Technik, aber sind schon lange nicht mehr hier.
    Meine Mutter ist Hirntot. Als Macalister mir dies gesagt hat, war ich nicht hysterisch zusammengebrochen, doch vielleicht würde dies noch später geschehen. Alleine.
    Mum war mitten auf der Strasse umgekippt und in das Krankenhaus gefahren worden. Dort wurde sie mehrere Male wiederbelebt und war tot gewesen, bis die Ärzte ihr Herz wieder zum schlagen gebracht hatten. Ihr Hirn hatte während dieser Zeit keinen Sauerstoff, was bedeutet, dass ihr Herz zwar dank Maschinen noch schlägt, sie aber Hirntot ist und im Koma liegt.
    Die Ärzte haben über vierzig Minuten versucht sie zurück zu bringen.
    Meine Mutter ist nicht mal Organspenderin, sie hat sich nie wirklich um Menschen gekümmert.
    Und ausgerechnet ich war ihr Notfallkontakt gewesen - die Einzige, die in Frage kam.
    Mein Bruder ist irgendwo in Kanada, was er dort mit den Kanadiern treibt, will ich gar nicht wissen.
    Die Adresse meines Vaters ist auch nicht viel besser: der Friedhof, dank eines goldenen Schusses, als ich sieben Jahre alt gewesen bin. Mein Bruder hat ihn damals in seinem Erbrochenen gefunden.
    Somit bleibe ich übrig, der Notfallkontakt.

    Die Maschinen bewegen ihren Brustkorb, er hebt und senkt sich auf unnatürliche Art. Trotzdem sieht es so aus, als würde Mum jeden Augenblick aufwachen – tut sie aber nicht.
    Das Krankenzimmer ist weiß. Alles in diesem Zimmer ist hell.
    Komapatienten liegen in dem Zimmer zusammen. Es ist ein trauriger Anblick. Die Betten reihen sich wie Spielsteine aneinander. Nur Vorhänge schirmen die längst Toten voneinander ab.
    Selbst Mums Krankenhauskittel und die Lacken sind weiß. Nur ihre roten Haare sorgen für einen schrecklichen Farbkontrast.
    Die Locken sehen wie eine riesige Blutlache aus, die sich um das bleiche Gesicht meiner Mutter gesammelt hat.
    Ich mochte diese Haarfarbe noch nie. Der Monitor neben ihr piepst und zackige wie wellenförmige Linien tanzen darauf um die Wette. Natürlich ohne hohe Sprünge, als sei es ein langsamer Todestanz. Mum würde dieser Gedanke gefallen, immerhin tanzte sie für ihr Leben gern, auch wenn sie es nie aus den zwielichtigen Schuppen geschafft hatte. Aber Talent hatte sie.
    Es gab da vor Ewigkeiten ein Angebot mit einer renommierten Gruppe aufzutreten, doch dann war sie mit meinem Bruder schwanger geworden und die rosafarbene Seifenblase war zerplatzt. Und mit ihr auch die Chance es aus unserem Viertel zu schaffen. Sie hätte es vielleicht tatsächlich geschafft ...
    „Sie müssen noch hier unterschreiben, Miss.“ Die Schwester streckt mir einen Zettel auf einem Klemmbrett entgegen, aber ich zögere. Ich zögerte nie.
    „Und dann ziehen Sie einfach den Stecker?“
    Die Krankenschwester nickt. „Ihre Mutter bekommt ein Schmerzmittel, sie wird nichts spüren. Ihr Herz wird nicht mehr fähig sein, selbstständig zu schlagen und somit schliesslich zum Stillstand kommen. Wie Doktor Macalister Ihnen schon erklärt hat.“ Die Frau ist ganz ruhig, zeigt nicht zu viel aber auch nicht zu wenig Empathie.
    Wie viele Male sie diese Sache wohl schon einem Angehörigen erklärt hat?
    Zum Stillstand. „Wie lange dauert das?“
    Sie legt das Klemmbrett ab. „Manchmal dauert es wenige Minuten, manchmal auch länger. Aber wie gesagt, sie wird nichts spüren. Ich kann auch wieder gehen, lassen Sie sich Zeit.“
    Aber ich verneine. Meine Unterschrift krickle ich unbeholfen auf den Wisch. Meine Hände zittern.
    Macalister hat mich zuvor gefragt, ob ich bereit wäre meine Mutter als Organspenderin frei zu geben. Ich habe abgelehnt.
    Es ist egoistisch, ich weiß. Aber ich will nicht, dass jemand anderes die Last meiner Mutter in sich trägt.
    Ich nehme ihre Hand. Eine Geste, die ich seit Jahren nicht mehr getan habe. „Mum, tanz in der Hölle für den Teufel ... so lässt er dich in Ruhe“, flüstere ich leise.
    Die Schwester stellt den Strom ab. Die Wellen werden schwächer. Das Herz meiner Mutter tanzt noch einige Minuten weiter, bis der hohe Piep-Ton erklingt.
    Die Schwester schaltet ihn ab.
    Ich muss meinen Bruder anrufen.

    "Ein Schloss ohne Gruft, das wäre wie, wie ein Einhorn ohne Horn!"

    Eigenes von Fly
    Schatten unter London

    Einmal editiert, zuletzt von 97dragonfly (17. Mai 2019 um 17:47)