TiKas Gedichte - Der Sammelthread

Es gibt 689 Antworten in diesem Thema, welches 177.799 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Januar 2024 um 14:39) ist von TiKa444.

  • Welcher Typ? Meinst du den Inhalt? Naja, das geht doch in Ordnung. ^^ Mich störts nicht. Ich habe ja versprochen, dass ich auch mal meinen Kommentar irgendwo da lasse. :O Jetzt ist es so weit.

    Es ist gar nicht so einfach, auch nur einen einfachen Text zum Remein zu bringen, aber du hast wohl bereits Übung darin. :D
    Hat die Veränderung der Verslänge eine tiefere Bedeutung? Wenn nicht, dann würde ich sagen, dass der Inhalt nah an der Oberfläche liegt und einfach zu begreifen ist. Ob das gut oder schlecht ist, muss jeder für sich urteilen, aber ich mag es auch gern etwas tiefgängiger. :3
    Ansonsten finde ich es so weit nicht übel. Aber warum nur wusste ich mit dem Titel schon, worum es gehen würde? xD Tut mir Leid, das sagen zu müssen, aber etwas fehlt mir, damit es mir wirklich gefällt.

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese:
    Ich meinte mit dem Typ, dass sich das Gedicht nicht auf mich bezieht ;). Die länge der Verse ist vor allem ein Stilmittel. Dass es dir nicht sehr gefällt ist für mich natürlich schade, aber dein gutes Recht ;). Kann ja nicht jedem alles gefallen. Hab aber auch tiefsinnigere Gedichte hier drin, weil du sagtest dass dir das mehr gefällt ^^. Ansonsten vielen Dank für dein ehrliches Kommentar, ich weiß das zu schätzen. :thumbsup:

    LG TiKa

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Da bin ich aber froh, dass du das Gedicht nicht auf dich beziehst das hätte ... naja, hätte schon ziemlich tief blicken lassen ;)

    Also ich finde das Thema ist doch schon sehr anspruchsvoll und das hast du super gemeistert. Meiner Meinung nach hast du schon Besseres geschrieben (mich haut das Gedicht jetzt auch nicht so richtig vom Hocker muss ich zugeben :S ) aaaber es ist trotzdem ein gelungenes Experiement in meinen Augen. :thumbup:

    Nur eine winzige Kleinigkeit ist mir aufgefallen und zwar hier:

    Zitat

    Am Tag verbleibt nur die Wahrheit,
    Voller schrecklich grausamer Tatsachen.
    Seinen Gedanken verbleibt nur das Leid,
    Nicht die Freude wie vor dem Erwachen.

    mMn passt das nicht so ganz vom Metrum ... liest sich jedenfalls nicht so schön in Verbindung mit der Strophe :hmm:

    LG Ondine

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Am Horizont die Sonne,
    Glühend Feuerball,
    Güldene Wonne,
    Nächtlicher Hall.

    Bringt Licht,
    Der Tag beginnt.
    Zögert nicht,
    Steht auf geschwindt.

    Nimmt seinen Lauf,
    Geschäftiges Treiben.
    Die Sonne den Zenit hinauf,
    Würd sie nur dort verbleiben.

    Milliarden Blicke auf die Uhr,
    Wartend und Sekunden zählend.
    Ein paar Stunden noch nur,
    Deren Kostbarkeit verhehlend.

    Am Abend,
    Der Himmel rot.
    Unfertiges nagend,
    Die Zeit gebot.

    Noch nicht ganz dunkel,
    Die ersten Lichter erlischen.
    Verklingendes Gemunkel,
    Schlafend inzwischen.

    Die Sonne versunken,
    War nur von kurzer Dauer,
    Im Schwarz ertrunken.
    Keine Zeit für Trauer.

    Einer wie alle.
    Schlag auf Schlag.
    Traumfalle.
    Was für ein schöner Tag.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Ich frage mich immerzu wie du aus diesen alltäglichen sachen solche GEdichhte zauberst 8|
    ich finde die metaphern sehr gelungen, und allgemein ist es sehr stimmungsvoll ^^

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Der Himmel so schwarz,
    Von undurchdringbar Tiefe,
    Von glänzendem Quarz,
    Als ob er immer schliefe.

    Doch durchtränkt von funkelnd Sternen,
    Ein Netz aus glitzern Diamant.
    So will man Leuchten von ihnen lernen,
    Ins helle Licht gewandt.

    Schenken uns ein Teil der Kraft,
    Ihnen innewohnt in Übermaß.
    Auf dass Wärme im Herzen erschafft,
    All das Leid, die Qual vergaß.

    Uns´re Rufe bleib´n verhallen,
    Mögen ungehört vergangen sein,
    Vielleicht doch auch erhört verschallen,
    Aufgefangen von der´n glitzern Schein,
    Deren Schönheit man so leicht verfallen,
    Oh wär doch nur ein einziger mein.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

    Einmal editiert, zuletzt von TiKa444 (16. Oktober 2014 um 23:50)

  • Das ist schön ... wirklich sehr schön :love: Irgendwie muss ich dabei an verliebte denken, die die Sterne betrachten ... haaach ^^
    Das einzig worüber ich gestolpert bin ist der letzte Vers in der letzten Strophe:

    Zitat

    Oh wär nur einer von ihnen mein.

    kann Geschmackssache sein, aber ich finde das ist zu lang ... "Oh wäre doch nur einer mein" würde mMn zb besser passen.
    Aber das wars auch schon :)

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Wunderschön :heart:
    Mir gefällt es besonders, weil es mich an die vielen Nächte erinnert, in denen ich den klaren Nachthimmel betrachtet habe, und viele davon gehören zu meinen schönsten Erinnerungen :love:
    Einzelne Sätze enthalten sehr abenteuerliche/künstlerische grammatische Konstruktionen, die es anspruchsvoll machen, es zu lesen, aber wenn man es zweimal ließt, geht es :thumbsup:
    Alles ist sehr gefühlvoll und feinsinnig formuliert, mach weiter so! :thumbup:

  • Das ist ein Gedicht in 10min entstanden und einzig mit dem Ziel sich an einer bestimmten Wortfolge herum aufzubauen. Trotzdem hoffe ich ihr könnt dem etwas abgewinnen ;).

    Wo schlagend Klang, verklung´nes Herz,
    Und die Frage pocht: Warum, warum?
    Quälend überwältigt, süßem Schmerz,
    Im Ohr nur stetes: Bumm bumm bumm.

    Wenn scharfe Klauen um sich schlagen,
    Ist auch des Stolzen Kreuzes krumm.
    Wo alle ein und alles gaben,
    Ertönt nur leises: Bumm bumm bumm.

    Wenn schwarzes Licht selbst erblindet,
    Ist auch des Schreies Stimme stumm.
    Wo Schwur an unser Wort uns bindet,
    Verbleibt nur dunkles: Bumm bumm bumm.

    Wo uns vergang´ne Märchen quälen,
    Geht des Kalten Hauch herum.
    Furcht und Panik sich vermählen,
    Vernimmt nur dieses: Bumm bumm bumm.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Tika ... du machst einen ja fertig 8o
    Ich zumindest kann diesem Gedicht auf jeden Fall was abgewinnen, da brauchst du dir keine Sorgen machen! Ich finde es wirklich sehr ...poetisch und für ein "zehn-Minuten-Gedicht" sehr, sehr gelungen.

    Zitat

    Wo schlagend Klang, verklung´nes Herz,
    Und die Frage pocht: Warum, warum?
    Quälend überwältigt, süßem Schmerz,
    Im Ohr nur stetes: Bumm bumm bumm.

    das ist meine lieblings Strophe. Es ist einfach ... gänsehaut :rolleyes:

    Okay, ich hoffe, DU kannst mit meinem Geschwafel was anfangen ... ich kann es aufjdn nicht :D

    LG Ondine

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Ist auch des Stolzen Kreuzes krumm.


    Ich weiß nicht, ob die Rechtschreibung da richtig sitzt. Heißt es nicht eher: "Ist auch des Stolzen Kreuze krumm."? So macht das für mich mehr Sinn.

    Ja, unklarer als das andere, das ich kommentiert habe. Und ich finde es auch nicht so vorhersehbar. :D (Nebenbei, dein "Stern"-Gedicht fand ich auch schön. :3 )
    Gefällt mir, ganz ehrlich. FÜr mich klingt dieses "Bumm bumm bumm" nach einem schlagenden Herzen. Liege ich richtig?
    Für mich fängt es dieses Gefühl ein, das man hat, wenn man gerade eine Sache realisiert, die einen bis aufs Mark erschüttert. Vielleicht verstehst du, was ich meine. Jemand sagt etwas, dein Herz setzt einen Schlag aus. Dann folgt das "Bumm, bumm, bumm" und die Gedanken beginnen zu rasen. Vielleicht liege ich aber auch daneben. xD

    Häupter auf meine Asche!

  • Stille Nacht, eine Sommerbrise.
    Grillen zierpen, kühle Luft.
    Dunkelheit, tief über Frühlingswiese.
    Sorgen und Ängste, weg in tiefster Gruft.

    Wer ich war, wer ich bin, wer ich sein werde,
    Ist für den Moment ohne Belang.
    Unter meinem Körper nur feuchte Erde,
    Und das Gras federnd unter meinem Gang.

    Der Mond ruft die Sterne, die Sterne schweigen.
    Kein Wort könnte ihre Gedanken fassen.
    Und sanfte Musik gespielt von hölzernen Geigen.
    Der Mond lauscht ihr, versteht, will es dabei belassen.

    In ihr klingt Friede, zwischen ihren Tönen Frohsinn.
    Zu viel Zeit war der Traurigkeit schon zu Teil.
    Zeit für Veränderung, für einen neuen Beginn.
    Den ich anfang, indem ich auf dieser Wiese verweil.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi (21. Oktober 2014 um 19:06)

  • Sturmgepeitschte
    Segelscharen
    Eingefleischte
    Blutkosaren

    Und der Wind treibt uns an
    Erfüllt alles was ich verlang
    Tut das was kein andrer kann
    Bringt uns zum Sonnenuntergang

    Gischtschlagend
    Wellenbetrug
    Immer klagend
    Ächzend Bug

    Was der Wind auch erzählte
    Als er mit den Wolken sang
    Meine Segel die er wählte
    Bis zum Sonnenuntergang

    Straffgespannte
    Meeresraue
    Zugbekannte
    Starke Taue

    Selbst wenn Kanonen brüllen
    Im blutigen Waffengang
    Und Kugeln die Luft erfüllen
    Bis zum Sonnenuntergang

    Ungewaschen
    Verblühte Rosen
    Rumflaschen
    Leichtmatrosen

    Und was das Schiff auch dachte
    Als es mit den Wellen rang
    Über jeden Sturm nur lachte
    Bis zum Sonnenuntergang

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

  • Wow... ich muss sagen, auch wenn ich eigentlich nicht so der Gedichtfan bin, das hier gefällt mir richtig richtig gut 8| ich mag das Herausfordernde und Überlegene, das ausgedrückt wird (und diese kürzeren Teile wirklich toll zur Geltung bringen) :thumbsup: wirklich wunderschön ^^

    .. wurde ohnehin mal Zeit dir das zu sagen :P ich les hin und wieder sporadisch über den Gedichte-Thread, und bei deinen muss ich wirklich oft denken: Wow.. net schlecht 8|

    Nun, weiter so ^^


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Stimme da Klimbim in vollem Maße zu Tikka. Wirklich beeindruckend und stimmig, diese Verse. Lese öffters mal hier Gedichte doch das hat mich wirklich geflascht.
    Mach weiter so Tikka. :hi1::fan:

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Und er schweigt still.
    Blut erstickt seine Stimme.
    Was er auch sagen will,
    Genommen von eiserner Klinge.

    Seine Augen sehen zum letzten Mal,
    Zum letzten Mal den Wald.
    Doch zum letzten Mal klingt fahl,
    Denn das letzte Mal ist kalt.

    Und das Gras so Grün,
    Nur gespickt von Farbe,
    Von Blumen, die aufblühn,
    Der Wiese eine Narbe.

    Und die Luft ist so rein.
    Er genießt den letzten Atemzug.
    Und ist es auch nur zum Schein.
    Er bekommt davon nicht genug.

    Bekommt nicht genug vom Leben,
    Nicht genug vom Atmen und Bewegen,
    Nicht genug vom Nehmen und vom Geben,
    Jeder Herzschlag ist ein Segen.

    Er spürt die Erde an seinen Händen,
    Den Tau auf seiner Haut.
    Eingeschlossen in des Körpers Wänden,
    Die Welt zunehmend ausgegraut.

    Sein Blut, das den Boden nässt,
    Wird für immer seines sein.
    Es ist alles was er hinterlässt,
    Denn er stirbt allein.

    Er saugt noch einmal alles in sich auf,
    Dann färbt seine Welt sich Rot.
    Schwingt ins Unbekannte hinauf.
    Mit einer Träne im Auge in den Tod.

    Wer zu lesen versteht, besitzt den Schlüssel zu großen Taten, zu unerträumten Möglichkeiten.

    Aldous Huxley

    2 Mal editiert, zuletzt von TiKa444 (30. Oktober 2014 um 03:37)

  • Wunderschön - wie immer.
    Die Tragik kommt super zur Geltung und die Trauer und einfach ALLES.
    ich habe dazu noch so traurige Musik im Hintergrund gehabt und mir stand beinahe das Pipi in den augen ;(
    Ja.. sonst habe ich eigentlich auch nicht viel qualifiziertes zu sagen außer das du unbedingt so weitermachen musst :thumbup:

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Hallo TiKa444,

    zuerst einmal: wunderbares Gedicht !
    Hat mich super unterhalten

    Zur Kritik ;) :
    Erste Strophe Dritte Zeile:
    würde ich "Dunkelheit, tief über DER Frühlingswiese" schreiben.
    Klingt schöner finde ich

    Dritte Strophe Dritte Zeile:
    "Sanfte Musik, gespielt von hölzerneN GeigeN"
    Das "und " finde ich etwas störend zwecks Lesefluß.
    Außerdem fügt es sich so besser in das Gesamtbild und den Schreibstil ein.

    Vierte Strophe Dritte Zeile:
    Würde ich aus "neuen Beginn" Neubeginn machen. Grund ist derselbe: Lesefluß.

    Das sind nur Vorschlägeaus meiner Sicht. Vielleicht findest du sie hilfreich.

    Raschelnde Grüße
    Bomba