Das Lied der Elster

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.042 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. September 2019 um 01:59) ist von Kleiner Liki.

  • Das ist mal ein kleines Testgedicht und ich wollt eure Meinung dazu hören. Vielleicht mach ich ja sowas öfter, auch wenn es mir diesmal irgendwie schon fast etwas zu ernst im Ton geworden ist. Beinahe hätte ich am Ende noch so eine Finger schwenkende Mahnung eingebaut, aber das war mir dann doch zu viel Klischee :whistling:

    Das Lied der Elster

    Der Morgen graut,
    uns übles flaut.
    Die Elster singt ihr Liedelein:
    „Tritt ein, steck's ins Säckelein!“

    Durch Weid und Tal,
    sechs Spielleut ziehn,
    einer breit, einer schmal,
    zwei Schwestern, einer alt mit grimmger Mien,
    und der Chef der Bande,
    reisen durch unbekannte Lande.
    Sie spähen nach Haus und Hof,
    und Instrumente kurios,
    warten im Gepäck,
    Trommeln, Leihern, Dudelsäck,
    Laute, Fidel und Schalmei,
    mit dem Dorffriede war's vorbei,
    als auch schon die erste Note,
    hallt durchs Dorf, ein schneller Bote.
    Die Leute öffnen Tür und Fenster,
    glauben an Gespenster,
    als die Melodie ertönt,
    vom Spielmann der dem Weine frönt.
    Die Straß hinab ins Dorf hinein,
    spielen sie ihr Tänzelein,
    und die Leute klatschen artig mit,
    Spielleut man nimmer Gastfreundschaft verbitt!
    Der Trommel rollendes Getöse,
    versetzt der Morgenluft stumpfe Stöße.
    Darüber brummt das Hümmelchen,
    und tanzt mit seinem Stümmelchen,
    dazu im schlängelnden Reigen,
    den die Schwestern munter geigen.
    Eins, zwei, drei und vier der Musikanten,
    wohin die andern beiden wohl entschwanden?
    Das Dorf tanzt entlang der Straße,
    im Felde lauscht sogar der Hase,
    und nichtmal der Falke droben sieht die Übeltäter,
    der guten Sitten lausige Verräter!
    Derweil das Volk vor dem Hause springt,
    man es hinterrücks um ihr Vermögen bringt,
    und all die schönen teuren Dinge,
    Schmuck, Geld und gar Vaters alte Klinge,
    verschwinden in den Jutesäcken,
    bis das Haus und alle Ecken,
    ist bar allem was nicht niet und nagelfest,
    und der Dieb das Haus flugs zur Hintertür verlässt.

    Und hörst du, wie die Elster singt:
    „Wer nicht klaut, der nicht gewinnt!“

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Hi hi, das hat mir gefallen :D Also sowohl die Idee als auch der Witz im Text.

    An einigen Stellen holpert es noch ein bisschen, da haut die Metrik nicht ganz hin. Meistens ist es das aber gar nicht weiter schlimm, denn das ist ja immerhin ein Gauner-Gedicht, und zu Leuten, die krumme Sachen drehen, passen irgendwie auch ein paar krumme Zeilen, finde ich. Also ich weiß nicht, ob das beabsichtigt war, aber zu dieser Art Gedicht passt es irgendwie. Außer hier vielleicht:

    und die Leute klatschen artig mit,
    Spielleut man nimmer Gastfreundschaft verbitt!

    Das hat mich dann irgendwie doch rausgeworfen, weil's so arg lang war. Aber es kann gut sein, dass das mit jedem Mal lesen dann auch wieder anders ist... :hmm:

    Darüber brummt das Hümmelchen,
    und tanzt mit seinem Stümmelchen,

    WTF? :rofl:

  • Das hat mich dann irgendwie doch rausgeworfen, weil's so arg lang war. Aber es kann gut sein, dass das mit jedem Mal lesen dann auch wieder anders ist...

    Der Vers war auch ne Qual, weil "mit" an der Stelle ein echt blödes Wort war um darauf nen kürzeren Reim zu finden xD
    Für Ideen und Vorschläge bin ich natürlich immer offen. :whistling:

    Bei der anderen Stelle mit den Hümmelchen bin ich mir gerade auch net ganz sicher ob die so Sinn macht :hmm: Das ganze ist bissl zweideutig gemeint, von wegen das Hümmelchen einmal als das Instrument und zum anderen als das Insekt, damit ich nen Reim mit bilden kann. Kommt das so hin oder hab ich mich da verschätzt?

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Der Vers war auch ne Qual, weil "mit" an der Stelle ein echt blödes Wort war um darauf nen kürzeren Reim zu finden xD
    Für Ideen und Vorschläge bin ich natürlich immer offen.

    Vielleicht wenn du das ganz anders anfängst, z.B. statt "und die Leute klatschen artig mit" vielleicht "und das Volk (es) klatscht dazu", "(und) artig klatscht das Volk/klatschen die Leut'" oder so... sorry, dass ich gerade selbst nicht so kreativ bin, ich hab eine 12-Stunden-Schicht hinter mir und fühl mich völlig stoned :D

    Das ganze ist bissl zweideutig gemeint, von wegen das Hümmelchen einmal als das Instrument und zum anderen als das Insekt, damit ich nen Reim mit bilden kann. Kommt das so hin oder hab ich mich da verschätzt?

    Ah, jetzt schnall ich das, an das Instrument hab ich gar nicht gedacht :D Ja, das Hümmelchen stört auch irgendwie nicht weiter, egal in welcher Bedeutung (wobei die Doppeldeutigkeit natürlich sehr cool ist!), sondern eher das Stümmelchen - da hat meine Vorstellungskraft irgendwie ausgesetzt (und ich geb zu, dass ich erst eine sexuelle Assoziation hatte, die nicht sehr schmeichelhaft war - was sagt das über mich aus? :blush: )

  • Darüber brummt das Hümmelchen,
    und tanzt mit seinem Stümmelchen,

    xDxDXDXDXDD Ja moin, also allein für diese 2 wunderbar, poetisch, zutiefst tiefgründigen Verse gibt es einen Like haha.

    Super Gedicht insgesamt.
    Reime haben meist gut gepasst, bis auf das was Katharina schon angesprochen hat.

    Lass gerne mehr literarische Wunderwerke in der Poesie von dir sehen Xarrot.

    LG; Liki, ich wünsche dir noch einen schönen Tag, Liuvar

    :chaos::smoker: