Armakan - von Nemarva bis Catrellak

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.620 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2019 um 14:00) ist von Thorsten.

  • Jaaaa. Ich starte mal einen Weltenbauversuch, weil

    1. es mir montan irgendwie voll Spaß macht, seitdem ich mal im Weltenbauforum unterwegs war
    2. ich meine Welt besser kennenlernen und ausbauen möchte
    3. das gemeinsam das ganze gemeinsam am meisten Spaß macht xD

    Grundidee ist also, dass ich meine Welt, die ja schon existiert und aufgebaut ist (auf Schmierzettel xD) mal ordentlich und strukturiert ähhh … ordnen kann. Und weil man ja blind ist, was die eigenen Texte und Ideen angeht, habe ich mir gedacht, ich ziehe mir mal das Forum zu Rate.

    Vielleicht kann mir der eine oder andere erfahrene Weltenbauer sagen, was mir noch fehlt oder wo noch Nachholbedarf besteht. Das wäre auf jeden Fall etwas, was ich mir als Kritik wünschen würde. Ich bin nämlich eigentlich nicht so gut, was Weltenbau betrifft (zumindest wenn ich mir die Versuche von euch ansehe xD)
    Gerade was Entstehungsgeschichten o.ä. betrifft, musste ich mir eingestehen, dass da mein Einfallsreichtum nicht sonderlich groß war. Aber naja, das ist ja alles noch nicht in Stein gemeißelt und kann jederzeit geändert werden.

    Ich würde euch direkt auch mal etwas um die Ohren werfen. Vielleicht mag mir der eine oder andere mal etwas dazu schreiben, auch wenn ich noch nicht viel Input bieten kann :)


    Karte

    - in Arbeit

    ich warne mal vor: Ich habe sie mit Paint erstellt und so sieht es wahrscheinlich auch aus xD
    Aber es erschien mir sinnvoller, die Karte digital zu erstellen, als sie mit der Hand zu zeichnen. Es lässt sich eben leichter etwas abändern.




    1. Geschichte (Kurzfassung) – in Arbeit

    1.1 Armakan

    Armakan ist ein langgezogener Kontinent, der bereits besiedelt wurde, als die Jahre noch nicht gezählt wurden. Auch das Königreich existiert schon lange und niemand kann sich daran erinnern, wie es eigentlich entstanden ist. Aufzeichnungen besagen allerdings, dass ein Bürgerkrieg die Gesichte Armakans wesentlich beeinflusste. Im Kampf für Gerechtigkeit, Ordnung und wirtschaftliche Besserung erhoben sich die Menschen und ein Bürgerkrieg entflammte.

    Die Jahrhundert alten Berichte sorgen allerdings für eine eher schwammige Rekonstruktion der Geschichte, weshalb sich Armakan nie mit ihrer Entstehung brüsten kann.

    1.2 Nemarva

    Viele Erzählungen ranken sich um die Entstehung von Nemarva. Einige von ihnen sind nahezu detailverliebt niedergeschrieben, als wären sie die Wahrheit und andere taugen nicht einmal für eine Lagerfeuergeschichte.

    So wird erzählt, dass der letzte Bürgerkrieg an eben diesen Punkt stattgefunden haben soll und dort der Anführer der Rebellen – ein junger Mann, gerade einmal 18 Jahre – mit dem Namen Nema den einstigen König besiegen konnte. Er ging als ein einfacher Bauernjunge in die Schlacht und bestieg als König den Thron. So heißt es jedenfalls. Er heiratete die Königstochter Arva und gaben der bisher namenslosen Stadt den Namen Nemarva.

    Nema setzte sich sowohl als König von Armakan als auch als Regent von Nemarva ein. Nemarva trägt als südlichste Stadt von Armakan den Beinamen Südstadt.

    1.3 Catrellak

    Catrellak ist vermutlich so alt wie Nemarva und wurde vom Bürgerkrieg, der in Nemarva tobte, weitestgehend verschont. Nur wenige zogen in die Schlacht gen Süden oder schlossen sich einer Seite an. Während der Krieg andauerte, bauten die Magier Catrellaks ihre Akademie auf, die bis heute zu der besten Universität Armakans zählt. Aufgrund der Abgeschiedenheit von der Hauptstadt lebte Catrellak seit jeher vom Handel, vom Ackerbau und der Viehwirtschaft.

    König Nema bestimmte auch hier einen Regenten und gab Catrellak den Beinamen Nordstadt.

    1.4 Reslia

    Die Mittelstadt trennt den Norden vom Süden und setzte seit Jahrhunderten auf den Handel über See, weshalb es hier den größten Hafen gibt. Von dort konnten die Rebellen sowohl über den Seeweg als auch über Land in die Hauptstadt gelangen.
    Bis heute beherbergt Reslia eine beachtliche Anzahl an Schiffen für Handel und auch geeignete für einen etwaigen Kampf.

    Der Regent der Mittelstadt sorgte auch für eine ordentliche Überwachungen der Handelswege über Land.

  • Was mir sofort auffällt auf der Karte ist das Verhältnis von Stadt und Land: Die Städte sind viel zu groß im Verhältnss zum restlichen Land, auch wenn das alles Farmland wäre, würde man damit die Städte niemals ernähren können. Auch die heutige Landwirtschaft würde daran vermutlich scheitern und ich habe das einfach mal als tendenziell Mittelalterlich eingeschätzt? Da würde natürlich entsprechend mehr benötigt werden.

    Für die Größenverhältnisse hilft mir da übrigens immer eine reale Karte um das abzuschätzen. Wenn der Kontinent so groß ist wie Europa, vergleiche die mal: Wie groß sind die Städte eingezeichnet, wie weit liegen die großen Städte auseinander etc.
    Wenn er nicht so groß ist, z.B. die Größe von Deutschland, sind die Städte teils schon mehr als reine Punkte, aber dazwischen liegt weiterhin sehr viel Land. Kleiner Städchen und Dörfer kann man dann ja immer noch einstreuen.

    Dafür würde ich aber erst noch die Karte etwas erweitern, vielleicht basierend auf der derzeitigen Karte? Gebirge oder sonstige unfruchtbare Regionen sind gerne mal Grenzfläche. Was z.B. heute gerne vergessen wird: Vor der großen Regulierung der Flüsse im 19.Jhdt hatten die oft sehr große und breite Schwemmgebiebe, Auen- und Sumpflandschaften.

    Zudem entstehen Städte selten aus Spaß an der Freude: Meist liegen sie an wichtigen Handelsknoten. Z.B. weil mehrere Handelswege sich hier kreuzen oder es die zentrale Stammelstelle eine lokal produzierten Produktes ist. (Oder war, muss inzwischen ja nicht mehr zwingend sein, wenn du etwas Geschichte willst schadet es allerdings nicht der Welt etwas Tiefe zu geben, die den Bewohnern nicht zwingend bekannt sein muss).

    Speziell Catrellak und Nemarva liegen/lagen vermutlich auf einer wichtigen Nord-Süd Verbindung, fallen die vielleicht wichtige oder interessante Produkte ein die Nördlich/Südlich davon produziert/gehandelt wurden?


    Geschichtlich ist immer die Frage ob du eine statische Fantasywelt willst, oder eine dynamische, sich entwickelnde Welt wie die in der wir leben. In unserer Geschichte gab es nie einen Stillstand, wer beim wettrüsten nicht mitgemacht hat, ist unter gegangen. Seit das tatsächlich Waffen- und Kriegstechnisch aber auch in Handel und Wirtschaft...
    Gleichzeitig war das den meisten die längste Zeit nicht bekannnt/bewusst. Superspannend ist da die Darstellung der Römer bei biblischen (Kirchen-)Motiven: Sie sind meist in die Waffen und Rüstungen der Zeit gekleidet.
    Was ich damit sagen will: Die Geschichte der Welt kann in der Welt selbst ganz anders ausschauen als sie wirklich war...

    Ähm ja, *laber* ;)


    Wenn du geschichtlich wirklich, WIRKLICH tief rein willst: "Wer regiert die Welt?" von Ian Morris. Fetter Schmöker, aber eine sehr grandiose Übersicht über die Entwicklung der Menschheitsgeschichte und vor allem den Zusammenhängen, wie und wieso eine Kultur verschwand und eine andere entstand etc.

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich habe im Laufe der Zeit für zahlreiche Rollenspiele versucht, Karten und Welten zu entwerfen und habe mich immer wieder an Details verbissen, die sich später in der Praxis im Grunde genommen als irrelevant herausstellten.

    Um auf deine Welt einzugehen:

    Meiner Meinung nach, ist der Maßstab der Karte und die Genauigkeit erst mal irrelevant und ohne Bedeutung. Wenn du deine Welt in einer (Mittelalter) Fantasy Geschichte ansiedelst, ist jede Karte ungenau. Man muss sich vor Augen halten, dass man im Mittelalter keine Satelliten oder Technologien besitzt, die eine exakte Vermessung der Landfläche zulässt. In der Praxis bedeutet das, du kannst deine Karte eigentlich mit fortlaufender Entwicklung anpassen.

    Was mir zunächst wichtig erscheint, für deine Erzählungen, sind tatsächlich erst mal die Fragen, wie die Städte eigentlich funktionieren. Grundlegende Informationen über die Städte helfen dir gedanklich weiter, weil du dann irgendwann zu den Fragen kommst, wie zum Beispiel wieso wurde genau „diese Handelsroute“ benutzt und nicht etwa eine andere. Warum wird der östliche Seeweg benutzt und nicht der westliche? Gibt es Gefahren auf den Wegen?

    Und spätestens hier sollten erste Ideen aufkommen nach dem Motto ... auf dem westlichen Seeweg gibt es (unnötige) Gefahren. Ja, welche? Hmm ... Wirbelstürme. Riffe. Seeungeheuer? Schon hast du das Detail Riffe entdeckt, das du jetzt in deine Karte einbauen kannst.

    Wenn du dir selbst erst mal eine Reihe Fragen stellst, warum die Städte genau hier und nicht anders erbaut wurden und dich mehr mit den Motiven der Anwohner befasst solltest du Schritt für Schritt schon auf die ersten Details deiner Landschaft stoßen. Und wenn du diese Details eines Tages für deine Geschichten genauer ausarbeitest, solltest du durch Brainstorming auf weitere Details stoßen.

    Das wäre meiner Meinung nach ein erster Ansatz die Welt zu entwerfen.

    [align=center][color=#800080][font='Arial, Helvetica, sans-serif']ROBERT POSTER IST DER 3 GROSCHEN MAGIER VON MORAKIS

  • Liebe @LadyK -ich gehe da in vielem mit was @Alcarinque so geschrieben hat.

    Mein Rat waere, erst mal mit Papier und Bleistift anzufangen (falls Du nicht so viel mit dem Computer zeichnest das es Dir schon normal vorkommt) - da kann man naemlich erst mal rumschmieren. Erst mal einen Wald skizzieren, dann aber einen Teil davon roden weil die Stadt da in der Naehe Holz braucht. Oder so.

    Ich fang' bei einer Karte mit Landmassen an, dann kommen Gebirge drauf. Dann kann ich Fluesse, Seen und Sumpflaender sinnvoll da einzeichnen und mir Gedanken ueber die natuerliche Vegetation machen - und dann kommen menschliche Siedlungen und Rodungsflaechen. Fuer die Lage von Staedten gibt's normalerweise einen guten Grund, siehe oben.

    Was Deine Geschichte angeht - der schoenste Teil daraus ist das 'warum' des Namens Nemarva - eigentlich ist die Geschichte dann eine Reihe von 'warum' zu allem moeglichen - warum liegt Catrellak da, warum ist es kein eigenes Reich, warum groesser als der Hafen? Auf all das gibt es eine Antwort.

    Fuer mich ist eine gute Karte (oder die Geschichte einer Welt) ein Schluessel - die Geschichte selbst setzt die Atmosphaere, aber mit der Karte in der Hand kann ich mich dann reinversetzen und einen anderen Weg nehmen als der Protagonist, und mir ausmalen was mir auf diesem Weg begegnen wuerde. Mit einer Karte kann ein Leser selber durch die Welt streifen - daher probier' mal, Sira zu nehmen und auf eine Reise zu schicken - und uns das alles aufzumalen was sie sieht.

    Fuer Fantasy-Karten stehe ich persoenlich auf einen Stil der Dinge abbildet und nicht abstrahiert - d.h. ich male Berge wie auf einem Bild statt Hoehenlinien zu verwenden, ich male Baeume um einen Wald darzustellen, ich male das Bild einer Stadt wie sie ein Reisender sieht statt ihre Umrisse zu skizzieren - kannst Du mal ueberlegen ob der Stil was fuer Dich ist - ein paar Beispiele von meinen Karten hier.

    Gleichzeitig war das den meisten die längste Zeit nicht bekannnt/bewusst. Superspannend ist da die Darstellung der Römer bei biblischen (Kirchen-)Motiven: Sie sind meist in die Waffen und Rüstungen der Zeit gekleidet.


    ich glaube das war eher Mode - grade Buchillustratoren und Kopisten kannten die Werke der Antike ja oft selber.die muessen bei den ganz alten Werken in ihrer Klosterbibliothek schon gesehen haben dass die ganz anders gemacht waren. In Frankreich oder Italien hatte man wohl auch noch mehr roemische Ruinen mit Mosaiken als Anschauungsobjekt.

    Ich wuerde in den Raum stellen dass das vorherrschende Thema des Mittelalters der Fall aus der goldenen Antike war - dass alle relevanten Dinge eben schon frueher waren, dass da so Bauten wie das Colosseum stehen die heute keiner mehr machen koennte - und dass die Welt seitdem immer barbarischer und unzivilisierter geworden ist.

    Naja - faende ich interessant weiter zu diskutieren, gehoert aber nicht in den Thread :)