Schreibwettbewerb August/September 2019

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.329 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2019 um 09:17) ist von Kirisha.

    • Offizieller Beitrag


    Einen schönen guten Tag Forengemeinde!

    Mit dem heutigen Tag startet unser kleiner foreninterner Schreibwettbewerb in die nächste Runde.

    @'bigbadwolf' hat als Sieger des letzten Wettbewerbs folgendes Thema vorgegeben:
    "Am Schlafittchen"


    So und jetzt ran an die Tasten

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    Einsendeschluss : 10. September 2019
    ‡ Die Geschichte muss in Form einer Konversation (PN) an Chaos Rising geschickt werden. (Betreff: "Schreibwettbewerb August/September 2019: Username")
    ‡ Die Geschichte muss im Fantasy-Genre angesiedelt sein. Dh. Es müssen Elemente der Fantastik darin enthalten sein.
    ‡ Die Geschichte muss einen Titel haben.
    ‡ Die Geschichte muss mindestens aus einer A4-Seite und darf höchstens aus drei A4-Seiten (3500 - 10'500 Zeichen) bestehen.
    ‡ Die Geschichte muss die Schriftgröße 12 pt und die Schriftart Times New Roman haben.
    ‡ Die Geschichte muss formatiert sein (siehe auch -> Texte richtig formatieren)
    ‡ Die Geschichte darf keine Sonderformatierung (wie zBs. kursiv Schrift, zentrierte Texte oder farbige Schrift) oder Sonderzeichen enthalten.
    ‡ Die Geschichte muss Absätze haben und darf kein reiner Textblock sein.
    ‡ Nur eine Geschichte pro Teilnehmer.
    ‡ Nur deutschsprachige Texte erlaubt, mit Ausnahme von Fremdwörtern, die zum Verlauf der Geschichte passen.
    Der amtierende Gewinner darf nicht am Wettbewerb teilnehmen, da er/sie das Thema vorgibt und sich so einen Vorteil erspielen könnte.
    ‡ Nach Einsendeschluss werden alle Geschichten anonym in einem Thread veröffentlicht und ihr habt einen Monat Zeit, per Umfrage eure Stimme abzugeben. DIese darf nicht an sich selbst vergeben werden.

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    Preise im Wettbewerb:

    Der Sieger:

    ‡ Darf das nächste Thema für den Schreibwettbewerb vorgeben.
    ‡ Wird in die Rangliste eingetragen.
    ‡ Bekommt für zwei Monate einen eigenen Rang und die Sonderrechte eines Super Users.
    ‡ Bekommt eine einzigartige Foren-Trophäe.


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    Wer noch Fragen hat, stellt sie bitte hier im Thread.
    In diesem Sinne viel Spaß beim Schreibwettbewerb Nr. 40 und beim Geschichtenausdenken
    Euer Fantasy-Geschichten Forum

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    da ich noch keine Einsendung habe und ich den SW nur ungern ausfallen lassen möchte, verlängern wir die Bearbeitungszeit um zwei Wochen bis zum 24. September.
    Los, los! Ich will Geschichten!

    LG Chaos

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    da sich die Beteiligung am Schreibwettbewerb diesen Monat in Grenzen gehalten hat (geht das noch als Sommerloch durch?) und ich nur eine Einsendung erhalten habe, wird es logischerweise auch keine Abstimmung geben :D

    Ich präsentiere euch die Geschichte natürlich dennoch, und werde in kürze den neuen Wettbewerb mit dem neuen Thema starten. Und dann erwarte ich wieder mehr Beteiligung :P

    Den Sieger verrate ich euch am Ende der Geschichte, zu der ihr hier auch gern Feedback geben dürft :)

    LG Chaos


    Erwischt …, oder so ähnlich!


    »Hab ich Dich!«, der herkulische Heroe umklammerte den Kobold mit beiden Armen und die Muskeln traten wie Würgeschlangen aus seinen Armen hervor. Selbst seine Muskeln schienen Muskeln zu haben. Seine schwarzen Haare schafften es zugleich wild und wirr, aber auch edel und glänzend sein barbarisch herb und markant schönes Antlitz zu umrahmen.
    »Nö, sorry, Conny, aber so nicht!« Sprach‘s und entglitt dem Vorzeigesteroidmodel leicht durch seine Koboldmagie.
    »Der Nächste bitte!«

    Mit gesenktem Kopf ging der betrübte Held davon und der nächste in der Schlange kam an die Reihe. Der grün gewandete Mann mit hautengen Strumpfhosen und kurzen Stulpenstiefelchen aus Filz und einem langgezogenen Dreispitz aus demselben Material legte in atemberaubender Geschwindigkeit nicht einen, zwei oder auch nur drei Pfeile auf die Sehne seines angelsächsischen Langbogens. Ganze vier der langen befiederten Geschosse klemmte er zwischen seinen Knöcheln fest. Es war noch nicht zu ihm durchgedrungen, dass wirkliche Bogenschützen nicht die Pfeile sondern die Sehne des Bogens festhielten, oder vielleicht doch, aber auf die übliche Art hätte er niemals diesen eindrucksvollen Multi-Shot vorbereiten können.
    »Gleich ist Euer Schatz mein, bereitet Euch darauf vor, Ihr Ausgeburt der Märchen und Sagen!«
    Der vielleicht dreißig Zentimeter große Kobold unterdrückte höflich ein Gähnen und winkte auffordernd. »Nur zu, Robby, gib Dein Bestes!«
    »Fürwahr!«, rief der geniale Held in Grün aus, entließ die vier Pfeile und unterdrückte heldenhaft den Schmerzensschrei, als ihm die Bogensehne teilweise die Fingerkuppen abriss.
    Ganz wie erwartet, nagelten die Geschosse den Kobold gegen den nächsten Baum, oder vielmehr dessen Kleidung, denn ihm selbst wurde natürlich kein Haar gekrümmt. Das wartende Publikum nickte anerkennend, vereinzelnd gab es sogar Beifall.
    »Bei der heiligen Jungfrau, ich habe Euch gefangen. Nun gebt mir Euren Topf voll Gold.«
    Der Kobold wartete noch etwas und lächelte dann bedauernd: »Sorry, so nicht, Kumpel. Teiltreffer zählen heute nicht.«

    Während der Strumpfhosenheld enttäuscht davonging, streifte der Kobold magisch die Pfeile ab, als wären sie lediglich Staubflusen und wandte sich dem nächsten Kandidaten zu.
    Der hochgewachsene Mann in Schwarz mit glänzend schwarzer Maske, ebenso glänzenden Stiefeln, einem mattschwarzen Brustpanzer und schwarzen Handschuhen, erhob eine seiner Hände und seine Finger krümmten sich, als wolle er die Kehle eines unsichtbarer Gegners würgen.
    Der Kobold griff sich verblüfft an seine eigene Kehle und sah sich, wie von einer alles durchdringenden Macht, in die Luft gehoben und zappelte reflexartig mit seinen Beinchen.
    Blechern und unheimlich kam die tiefe Stimme unter der Maske hervor: »Du bist in meiner Gewalt, kleiner Kobold. Gib mir, was mein sein muss.«
    Für einen Moment schien der Kobold unschlüssig, doch dann zuckte er seine kleinen Schultern und der Griff der Macht verlor seine Wirkung. Ein wenig unerwartet landete der Winzling auf seinem Hinterteil und stand mit leicht leidender Mine auf. »Tschuldigung, Eure Lordschaft, aber das kann ich so nicht gelten lassen. Ich meine, nahe dran, echt guter Versuch, alle Achtung. Aber eben nicht völlig regelkonform. Tut mir sehr leid, ehrlich.«

    Der Auftritt des nächsten Teilnehmers war auf jeden Fall sehenswert.
    Seine Ankunft kündigte sich durch das hungrige Knurren eines motorisierten Raubtiers an und aus einer Staubwolke schlitterte ein schwarz glänzender 7er-BMW, vollführte einen tänzerisch anmutenden Halbkreis, erfasste mit dem Heckkotflügel den Kobold und drückte diesen gegen eine ganz zufällig vorhandene Ziegelsteinwand und zwar genau so fest, dass der arme Kleine sich nicht herauswinden konnte, aber doch so sanft, dass er davon keine ersthaften inneren Verletzungen davontrug. Der Fahrer des elitären Transportvehikels wusste schließlich, was sich gehörte.
    Eben jener stieg in einer fließenden Bewegung aus seinem Gefährt, das gar nicht völlig zum Stillstand gekommen war. Er glitt in einer noch fließenderen Bewegung über die Motorhaube, um den Kobold am Kragen zu packen, just in dem Moment, in dem sich sein Wagen exakt neunzehn Komma drei Zentimeter parallel zur Wand ausgerichtet hatte und mit dem typischen Blubbern eines Riesenhubraumers zum Stehen kam.
    »Am Wickel, Bürschchen!«
    »Wo, was für ein Auftritt. Echt Franky, megakrass. Und echt, echt, echt nahe dran. Wirklich nur hauchdünn daneben.«
    »Fuck!«
    »Du sagst es, Kumpel. Aber hey, kann ich nachher mitfahren? Ja, klar, ich weiß schon: An einer getroffenen Vereinbarung wird nichts verändert. Keine Namen und kein Aufreißen vom Sixpack im Auto…«

    Der Mann im eleganten schwarzen Anzug stieg schweigend nickend in seine bayrische Kompensationsmaßnahme und parkte in diskreter Entfernung mit laufenden Motor.
    »Ok.« Der Kobold strich seine Kleidung noch einmal glatt, rückte den leicht verrutschten Zylinder mit der goldenen Schnalle zurecht und trat ein wenig auf der Stelle, um seine braunen Lackschuhe für nachher vom Staub zu befreien. Achte das Auto, dann achtet dich der Fahrer! Mit Regeln kannte er sich schließlich aus.
    »Einer noch, für heute. Es ist langsam spät und meine Frau wird immer pissig, wenn sie heimkommt und das Essen steht nicht auf dem Herd. Wer ist jetzt dran?«
    Ein dicker Junge in einem sehr gelben T-Shirt über dem er eine Schärpe mit Pfadfinderabzeichen trug und einer noch gelberen Schildmütze kam auf ihn zu. Begleitet wurde er von einem nicht mehr ganz rüstigen Greis mit dicken Brillengläsern und einer Gehhilfe, die sichtlich auch als Multiwerkzeug in allen Lebenslangen diente.
    »Bist Du sicher, dass ich hier meine Rente aufbessern kann? Das sieht mir alles ziemlich nach Action-Kino und so gar nicht nach Familienunterhaltung aus.« Der Rentner klang recht ungnädig und wurde mehr vom Jungen mitgezerrt, als dass er willig folgte. Den Hund hätte der Kobold beinahe übersehen, bis jener anfing zu sprechen. »Doch, genau, genau. Duggy weiß es, Duggy weiß es. Duggy ist ein kluger Hund!«
    Der dicke Junge machte Anstalten nach dem Kobold zu greifen, schien aber keine Ahnung zu haben, wie er das am besten anstellen sollte.
    »Jetzt mach hinne, Russ. Pack den kleinen Kerl am Schlafittchen und gut ist.«
    Der Kobold erstarrte. Ebenso der Junge.
    »Am wo?« Der Junge suchte ratlos nach irgendetwas am Kobold, was auch nur vage etwas mit Schlaf zu tun haben könnte.
    »Schlafittchen! Das ist typisch Pfadfinder von heute. Tausend Abzeichen, könnt Feuer machen, alte Leute Nerven und schleppt sogar quatschende Hunde an. Aber von gepflegter Wortwahl hat ihr keine Ahnung!«
    Beinahe wollte der Kobold schon aufatmen.
    »Am Kragen, Russ. Pack ihn am Kragen oder an seinen Jackenzipfeln. Das ist das Schlafittchen, klar? Kann doch nicht wahr sein, dass du nicht weißt!«
    »Am Schlaffy, am Schlaffy am Schlaffy!«, stimmte der sprechende Hund zu und so griff der Junge ganz vorsichtig, beinahe zaghaft nach dem Kragen des Kobolds.
    »Entschuldige, ich darf doch? Ich hoffe es tut nicht weh, ja?«
    Der Kobold verdrehte die Augen und seufzte schließlich tief.
    »Ok, ok, ihr habt mich. So ein Mist. Ihr könnt meinen Topf mit Gold mitnehmen, meinetwegen.«
    Er drückte dem staunenden Jungen einen blitzenden Topf der Firma Tefal gefüllt mit Goldmünzen in die Hand, dessen Inhalt und vor allem dessen Gewicht den kleinen in die Breite gewachsenen Pfadfinder schlicht zu Boden riss.
    »Hätte echt geschworen, dass den Ausdruck heute keiner mehr benutzt. Ich sollte in Zukunft einfach keine Dinosaurier mehr zu meinen Prüfungen zulassen. Mann, wird meine Alte wieder rumzicken.«

    Während Pfadfinder, Greis und Hund noch mit der Logistik kämpften, mehrere Kilogramm Gold zu bewegen, schlenderte der Kobold zu seiner wartenden Mitfahrgelegenheit.
    »Franky? Ich weiß, es wird nicht nachverhandelt, aber wäre ein Stopp beim Pub noch drin? Aber du musst zahlen, ich bin mal wieder pleite. Außer wir treffen unterwegs einen Regenbogen. Hätte mal besser auf meinen Urgroßonkel Rumpelstilzen gehört, so ein Mist aber auch ...«

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    Herzlichen Glückwunsch zum hart umkämpften Sieg ( :D ) wünsche ich dem Autoren dieser Geschichte und Sieger des Wettbewerbs:

    Trommelwirbel
  • Herzlichen Glückwunsch zum hart umkämpften Sieg ( :D )


    :P Jaaa, du lachst, aber ich hab die am 23. noch unter Schmerzen geboren, will heißen, ich hab mir den Kopf nach einer Idee zerbrochen, mit der ich mich nicht total lächerlich mache. Man könnte also sagen, da steckt mehr Schweiß drin, als in mancher anderer, die mir einfach so aus dem kranken Hirn in die Tasten geflossen ist!
    Ich hoffe, man kann sie trotzdem lesen, ohne mich danach für immer von der Leseliste zu streichen.

    Als Sieger sollte man mich diesmal aber echt nicht bezeichnen. Ohne Konkurrenz würde ich den Titel "Last Writer Standing" eher bevorzugen. Oh, den trag ich gleich mal ein mit einem fetten TM !

    Das neue Thema ist schon an das heraufziehende Chaos gegangen.
    Kommt raus aus der Deckung, ihr genialen Autoren.
    Ich will wieder KGs für meine tägliche Bahnfahrt zum Lachen, Weinen oder Staunen haben!

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    Tom Stark
    zum Lesen geeignet

  • Ich fand die Geschichte auch sehr unterhaltsam und war am Schluss wirklich neugierig, was den Kobold wohl vom Hocker reissen würde.
    Wunderhübsch hast du hier mit den Klischees gespielt.
    Ich denke, auch mit mehr Konkurrenz wärst du mit diesem tollen Beitrag in den Siegerrängen gelandet. :)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out