Das Erbe der Halthazar

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 10.032 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. November 2019 um 17:56) ist von Der Wanderer.

  • Hallu, die nachfolgende Geschichte wurde als reines Hobby von mir geschrieben. Gut zehn Jahre ist es her mit der ersten Idee dazu und sie hat sich an vielen Stellen echt gut entwickelt, find ich, ist aber noch lange nicht perfekt xD
    Damit mein ich, dass ich nicht 100% zufrieden mit ihr bin, wie sie Momentan steht :whistling: , aber leider keine bessere Lösung im späteren Verlauf finde.
    Das erste Band ist ca 320 A4 Seiten Momentan lang mit Schriftgröße 12.
    Ich erhoffe mir, dass sich vllt ein paar Leser finden und kommentieren, die mir später auch noch weiterhelfen können, die Geschichte noch besser zu machen, sofern sich was finden lässt in der Richtung xD
    Meine größte Sorge ist, dass etwas nicht verstanden wird, weil ich als Autor den Durchblick habe und es aber nicht genug erkläre, auch wenn seit der letzten Überarbeitung haufenweise neue Erklärungen dazu gekommen sind. Es fühlt sich nie genug an :whistling:
    Voraussichtliche Posts mit weiteren Teilen ist derzeit auf 5 Tage angelegt. der Nächste etwas eher, weil 2 Seiten recht wenig Story sind xD
    Es wird sich sehr wahrscheinlich später verschieben, weil ich nicht unter Druck geraten will, posten zu müssen X/

    Einen herzlichen Dank an Rainbow schon an dieser Stelle. Sie hat mir beim Klappentext mit der Reihenfolge der Informationen geholfen und unwesentliches weggefiltert xD und letztlich hab ich ihn dann aber doch nochmals überarbeitet ein wenig. :whistling:

    Klappentext

    Wegen eines fehlgeschlagenes Attentates auf die Königsfamilie wird der Notfallrettungsplan ausgelöst. Dieser besagt: Sir Lotus und ein Jäger seiner Wahl müssen Prinzessin Sylvana in geheimer Mission in eine Untergrundfestung in den Sümpfen von Mittelland bringen. Sylvanas Sicherheit hat für das Land höchste Priorität und wo wäre sie nicht sicherer, als in Sir Lotus Nähe in einer uneinnehmbaren Festung? Denn einen Sir hat es schon seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben.
    Eine lange Reise voller Gefahren, Dämonen, Blutmagier, Humor und Chaos erwarten Prinzessin Sylvana, Sir Lotus Ebera und den Jäger Cromwell, seinem besten Freund. Nicht weniger ist zu erwarten, wenn man mit einem Sir reist.
    Doch neben Schlamm und Ungeziefer für die Prinzessin, trifft es Sir Lotus am meisten, den einzigen Vernünftigen von den Dreien. Treibt Cromwell ihn nur allzu gern in den Wahnsinn und die Prinzessin spielt ebenfalls ihren eigenen Schabernack mit ihm.
    Doch die Zeit drängt. Sie müssen vor dem nächsten Geburtstag der Prinzessin zurück sein, damit sie die Heirat mit ihrem verlobten Prinzen von Azetaken antreten kann. Eine Hochzeit, welche den noch bestehenden Waffenstillstand beider Länder zu Frieden besiegeln soll. Doch sollte die politische Heirat platzen, unter welchen Umständen auch immer, wird wahrscheinlich Krieg herrschen. Noch weiß Sylvana nichts von den Heiratsplänen und ihrer Verantwortung.
    Sie haben fast ein ganzes Jahr lang Zeit. Werden sie es rechtzeitig wieder zurück schaffen?

    Und bevor es mit dem ersten zweiseitigen Auszug losgeht (andere Teile werden länger. Hab mich für die Kürze wegen des Vorwortes und des Klappentextes entschieden und weil da der erste Cut so perfekt passt) nochmals danke an Rainbow, die durch ihre hilfreiche Kritik meinen Anfang verbessert hat, was die ersten 15 Seiten ca ausmacht. Und nicht zu vergessen Hellbonefrog/Bonefrog (irgendwie so), meinem Kumpel aus dem RL, der immer mit Rat zur Seite steht, wenn ich ihn was zur Logik der Story oder nach Formulierungen frage 8)

    So. Nu aber!


    Das Erbe der Halthazar


    Rette eine Stadt, werde ein Held.
    Rette ein Königreich, werde eine Legende.
    Verhindere den Weltuntergang, werde ein Sir!

    Zerstöre eine Stadt, werde ein Graf des Wahnsinns.
    Zerstöre ein Königreich, werde ein Schreckenslord.
    Vernichte die Welt, werde ein Narr!

    Mittags in Skossa.
    Jeder verlor augenblicklich die Fassung, der sich wagte das Osttor von Mittellands Hauptstadt Skossa zu passieren.
    Es war nicht das graue Tor, welches imposant und gewaltig genug war, um ein ganzes Haus zu verschlingen und ein echtes Gefühl von Sicherheit unter jenen verbreitete, die Skossa nach langer Reise zum ersten Mal betraten. Auch nicht das schwere Eisengitter, das fest auf dem Boden stand und jedem hämisch den Weg versperrte. Nicht einmal dass hunderte Menschen ungeduldig auf ihren Einlass einzeln warten mussten, brachte solch einen Effekt hervor. War es doch üblich für die Städte in Mittelland, dass nur die kleinen Nebentore mit Wachhaus geöffnet waren, wo lediglich ein Karren auf einmal Platz fand.
    Nein, was die Fassung aller beeinflusste war etwas Großartiges. Phänomenal und einzigartig.
    Auf den Ersten Blick war es nur eine Rüstung mit Plattenhelm die neben dem Tor seit kurzem an der Mauer stand. Die Rüstung bewegte sich nicht. Niemand wusste warum sie da stand. Sie zeigte der Welt nur kalt ihren Rücken und den hinteren Teil ihres Helmes. Anscheinend schien sie gegen die Mauer zu starren und tat, was eine Rüstung eben so tat. Nichts.
    Aber jeder der sie erblickte dem fuhr unweigerlich ein breites Lächeln über das Gesicht. Selbst ein Greis vom Eisernen Hochadel wurde vom gleichen Frohsinn getroffen. Vor seinem Eintreten konnte man seine Laune nur so beschreiben: Eine einzelne, dicke, tiefschwarze Wolke schwebte direkt über seiner aschefarbenen Glatze und regnete ununterbrochen auf ihn herab.
    Doch jetzt: Die Wolke wurde von einer hellen Sonne vertrieben und die sonst so eisige Miene mit finsterem Blick strahlte ebenso und ungewohnte Energie flutete sein Gesicht. Sie füllte seine Wangen, umschloss seine Lungen, strahlte zum Herzen aus und drang selbst in den unteren Teil seines Körpers vor, der seit Jahren schon jegliches Gefühl verloren hatte.
    Er blickte sich um. Die sonst so traurige und graue Welt füllte sich für ihn und alle anderen mit bunten Farben. Die graue Mauer war außen sowie Innen mit bunten Blumen bewachsen die einen herrlichen Duft von Frühling verbreiteten.
    Das graue, trostlose Tor erstrahlte im hellen weiß und hatte eine freundliche, einladende Ausstrahlung. Fenster naher Gebäude wirkten wie Augen, Türen wie lächelnde Münder. Die Häuser bekamen einen neuen Anstrich vor seinem geistigen Auge und erstrahlten im hellen Glanz. Selbst die gepflasterte Straße blendete ihn im knalligen Gelb und lud dazu ein ihr jetzt sofort zum farbenfrohen Marktplatz zu folgen.
    Krankheiten wurden geheilt.
    Die Blinden konnten sehen.
    Die Tauben hören.
    Die Stummen sprachen ihre ersten und einzigen Worte.
    Doch was war an dieser Rüstung so besonderes, dass sie jene und viele weitere Wunder vollbrachte?
    Zwei Mann hoch, dicker und schwerer gepanzert als das größte und teuerste Schlachtross in ganz Mittelland und mit einem Gewicht, welches niemand heben konnte. Kein Kran. Keine tausend Mann. Niemand, der es nur zum Spaß versuchte. Denn in ihr erkannte man die wohl berühmt berüchtigste Rüstung aller Rüstungen, die je geschaffen wurde.
    Mancher Ortes dieser Welt hieß es, die Rüstung sei die Reinkarnation einer vergessenen Gottheit.
    Nachts am Lagerfeuer wird erzählt sie sei so göttlich, dass jemand sich bei dem bloßen Gedankenspiel wie man sie tragen könnte das Kreuz zerbrach.
    Viel zu spät sahen die meisten die tiefen Spuren der Plattenstiefel am Boden, die zu der Stelle an der Mauer führten, an der sie jetzt stand.
    Die Rüstung war nicht nur bewegt worden, jemand trug sie!
    Niemand konnte sie tragen, so hieß es. Niemand, außer einer. Auf der gesamten Welt. Denn einen wie ihn hatte es schon seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben.
    Drei Worte die selbst Stumme sprechen konnten.

    Sir Lotus Ebera

    Kummer und Leid existieren in der Umgebung eines Sir nicht. Je mehr Menschen ihn erkannten, desto mehr blieben stehen und bildeten mit den anderen eine sichelförmige Formation um ihn herum, um sich wenigstens einen Augenblick in seiner Anwesenheit sonnen zu können. Einmal im Leben an nichts denken müssen. Dem trägen Alltag entkommen und einfach die Ruhe und die Kraft genießen, die von seiner Aura ausging.
    Nur ein einziges Mal reine Glückseligkeit erfahren, die kaum einem gegönnt war zu dieser Zeit und die Seele einfach hinaus gleiten und mit einem langen, zufriedenen „Haaah“ baumeln lassen.
    Jeder wird sich noch bis ans Lebensende an diesen einen Moment erinnern und ganze Geschichten zu dieser Begegnung erzählen. Wie sie Sir Lotus begrüßten, auch wenn keiner sich wagte auch nur ein Wort zu sprechen.
    Wie er hunderte Menschen gleichzeitig die Hand gab, auch wenn niemand näher an ihn heran trat.
    Wie seine alles sehenden Augen tausende Menschen zugleich unter sich vereinten. Sie waren keine Adligen, Bürger, Bauern, Diebe oder von der Stadtwache. Sie waren alle einfach nur Menschen.
    So flüsterte und tuschelte es zwischen ihnen:
    „Was macht Sir Lotus hier? Müsste er nicht die Grenze zu Azetaken bewachen?“
    „Er steht einfach nur da. Wieso steht er nur da?!“
    „Ein Wunder. Sir Lotus hier! Es ist ein Wunder, nicht wahr?“
    „Wer wäre so dreist zu behaupten, zu wissen, was Sir Lotus hier macht?“
    „Schnell, holt die Kranken! Möge sein Segen sie alle heilen.“
    „Gehen! Ich kann wieder gehen! Gepriesen sei der heilige Sir Lotus!“
    Doch der magische Moment wurde von einer Störung unendlichen Ausmaßes zerstört.
    So wahr die Menschen einen ganzen Ozean mit Freudentränen füllen könnten, mit so vielen Steinen wollten sie den Mann in grüner Kleidung erschlagen und begraben, der sich gerade durch die Menge drängelte.
    Er stellte sich als einziger vor die Rüstung. So nah, wie kein anderer es sich je wagen würde. Und fragte Sir Lotus unverschämt und dreist in einem Ton, der den gesamten Hass des Mobs einmal mehr wieder vollkommen auf sich zog und sogar von Sir Lotus Anwesenheit für den Moment ablenkte: „Moin, alles fit im Schritt?“

  • Hmmm....der letzte Satz ließ mich zwar grinsend zurück und weckt schon mein Interesse, wie die Geschichte weiter geht, aber sprachlich hat mich mich der Text nicht wirklich begeistert.

    Spoiler anzeigen

    Nehmen wir den hier als Beispiel:

    Aber jeder der sie erblickte dem fuhr unweigerlich ein breites Lächeln über das Gesicht.

    Aber jedem, der sie erblickte, fuhr unweigerlich ein breites Lächeln....


    Nein, was die Fassung aller beeinflusste war etwas Großartiges. Phänomenal und einzigartig.

    Kurz vorher hatte jeder augenblicklich die Fassung verloren. Abgesehen von der Wortwiederholung (Fassung) finde ich hier "beeinflussen" nicht das Gelbe vom Ei. Nein, was allen die Fassung raubte, war....

    Auf den Ersten Blick war es nur eine Rüstung mit Plattenhelm die neben dem Tor seit kurzem an der Mauer stand.

    Auf den ersten Blick war es nur eine Rüstung mit Plattenhelm, die seit kurzem neben dem Tor an der Mauer stand.

    Anscheinend schien sie gegen die Mauer zu starren und tat, was eine Rüstung eben so tat.

    "Anscheinend schien" ist eine Kombination, die man immer vermeiden sollte.


    Doch der magische Moment wurde von einer Störung unendlichen Ausmaßes zerstört.

    von einer Störung zerstört - hier könntest du die Störung durch Frevel ersetzen

    So wahr die Menschen einen ganzen Ozean mit Freudentränen füllen könnten, mit so vielen Steinen wollten sie den Mann in grüner Kleidung erschlagen und begraben, der sich gerade durch die Menge drängelte.

    Auch wenn der erste Teil des Satzes sehr schön geworden ist, ändert das nix an der Tatsache, dass er nicht wirklich zum zweiten Teil passt. Und auch nicht zur Situation, denn noch macht der Mann in grüner Kleidung nichts weiter, als sich gerade! durch die Menge zu drängeln (die, wie wir vorher erfahren haben, in einem Zustand ehrfürchtiger Glückseligkeit schwebt).

    Trotzdem ist es dir gelungen, die Stimmung einzufangen und dem Leser zu vermitteln.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Guten Abend @melli und danke für deine Kritik ^^

    was das Sprachliche angeht fühl ich mich immer als Laie X/ ich hab diverse Sätze schon dutzende Male bearbeitet, Kommatas sind entstanden und wieder verschwunden, aber letztlich bin ich da immer unsicher, ob es nun richtig ist, wie es am Ende steht.
    Rainbow meinte sinngemäß mal zu mir dass es besser wäre sich der breiten Masse mit meinem Text zu stellen, als von einem Betaleser den perfekten Text geliefert zu bekommen. Daran würde man wohl mehr wachsen und lernen, als ... anders? xD


    Zitat von melli

    Und auch nicht zur Situation, denn noch macht der Mann in grüner Kleidung nichts weiter, als sich gerade! durch die Menge zu drängeln

    da ist mir wohl was misslungen xD
    für mich erschließt sich aus den Worten, dass die Menge den Mann eigentlich bereits kennt und ihn nunmal hasst :x
    für dich offensichtlich nicht :whistling: da sollte ich Mal in der Zukunft eine zusätzliche Erklärung mit dranhängen oder so an der Stelle :/

    wünsche dir noch einen schönen Abend,

    lg Kramurx

  • Hey Kramurx!

    Spoiler anzeigen


    Das klingt ja mal vielversprechend. Zuerst habe ich mich etwas erschrocken, denn ich habe auch eine Geschichte in der berühmten Schublade liegen, in der eine Prinzessin zu ihrer eigenen Sicherheit aus Angst vor gewissen Schurken zu einem Helden in Sicherheit gebracht werden muss. Aber dasselbe ist zum Glück nicht das Gleiche. Das macht mich nur umso neugieriger zu sehen, wie du diese Geschichte erzählst. Jedenfalls ist das auf jeden Fall ein Thema für mich.
    Den Klappentext finde ich übrigens viel zu lang. Den würde ich mindestens um die Hälfte herunterkürzen, bis nur noch das Wesentliche übrigbleibt. Besonders im Mittelteil steht so einiges, das man ohne Verlust streichen kann.
    Das einleitende Motto gefällt mir sehr!
    Was ich eigentlich nicht so gerne mag ist, wenn die Hauptperson nicht gleich eingeführt wird. Du erklärst, was ein Sir ist und stellst die zauberkräftige Rüstung vor. Das gelingt dir gut und es ist auch spannend.
    Aber wann erfahren wir, um wen es in der Geschichte geht? Ich hoffe bald?

    der sich wagte das Osttor von Mittellands Hauptstadt Skossa zu passieren

    vielleicht besser: der es wagte, ...


    was die Fassung aller beeinflusste

    besser: was so tiefen Eindruck hinterliess (?)


    Selbst ein Greis vom Eisernen Hochadel wurde vom gleichen Frohsinn getroffen. Vor seinem Eintreten konnte man seine Laune nur so beschreiben: Eine einzelne, dicke, tiefschwarze Wolke schwebte direkt über seiner aschefarbenen Glatze und regnete ununterbrochen auf ihn herab.
    Doch jetzt: Die Wolke wurde von einer hellen Sonne vertrieben und die sonst so eisige Miene mit finsterem Blick strahlte ebenso und ungewohnte Energie flutete sein Gesicht. Sie füllte seine Wangen, umschloss seine Lungen, strahlte zum Herzen aus und drang selbst in den unteren Teil seines Körpers vor, der seit Jahren schon jegliches Gefühl verloren hatte.
    Er blickte sich um.

    Diese Passage gefällt mir im Prinzip gut, aber dann auch wieder nicht.
    Es klingt so, als ob hier ein Typus beschrieben wird. Irgendein Mensch geht durch das Tor und wird durch die Rüstung fröhlich. Es ist gleichzeitig irgendein Typ, der offenbar für jeden beliebigen Tor-Durchschreiter steht, aber der gleichzeitig auch eine bestimmte Person ist. Und genau das gefällt mir irgendwie nicht. Mein Vorschlag: Willst du nicht das Allgemeine streichen und den Typen tatsächlich als genau jenen Greis vom Eisernen Hochadel (meinetwegen noch mit Namen) beschreiben? Es wäre dann persönlicher und würde mich nicht so verwirren. Du könntest ja dann trotzdem anklingen lassen, dass das nicht nur dem Greis so geht, sondern auch allen anderen, die die Rüstung passieren.
    z.B. Dieses Wunder ereignete sich auch, als der mürrische Krogis die Rüstung passierte, ein Greis, der dem Eisernen Hochadel angehörte. Gerade hatte noch eine dicke, tiefschwarze Wolke über seiner aschefarbenen Glatze geschwebt. Doch kaum war er an der Rüsung vorübergegangen, als die Wolke auf einmal ... (etc)


    Die Stummen sprachen ihre ersten und einzigen Worte.

    Das klingt, als ob sie nur ein einziges Mal sprechen und danach wieder für immer verstummen. So hattest du es wohl nicht gemeint?


    die wohl berühmt berüchtigste Rüstung aller Rüstungen,

    Als berüchtigt würde ich die Rüstung nicht beschreiben, denn das beinhaltet doch etwas Böses, Negatives. Und die Rüstung ist ja gerade etwas Gutes.


    Mancher Ortes dieser Welt hieß es, die Rüstung sei die Reinkarnation einer vergessenen Gottheit.
    Nachts am Lagerfeuer wird erzählt sie sei so göttlich, dass jemand sich bei dem bloßen Gedankenspiel wie man sie tragen könnte das Kreuz zerbrach.

    Das finde ich sehr schön.


    Viel zu spät sahen die meisten die tiefen Spuren der Plattenstiefel am Boden, die zu der Stelle an der Mauer führten, an der sie jetzt stand.
    Die Rüstung war nicht nur bewegt worden, jemand trug sie!
    Niemand konnte sie tragen, so hieß es. Niemand, außer einer. Auf der gesamten Welt. Denn einen wie ihn hatte es schon seit Jahrtausenden nicht mehr gegeben.
    Drei Worte die selbst Stumme sprechen konnten.

    Sir Lotus Ebera

    Kummer und Leid existieren in der Umgebung eines Sir nicht. Je mehr Menschen ihn erkannten, desto mehr blieben stehen und bildeten mit den anderen eine sichelförmige Formation um ihn herum


    Hier bin ich auch einen Moment verwirrt, weil ich mir nicht genau vorstellen kann, was da jetzt eigentlich passiert.
    Also: Die Plattenstiefel führen zu der Stelle am Boden, an der die Rüstung steht - gleichzeitig steht sie aber offenbar schon nicht mehr dort, weil der Sir sie angezogen hat.
    Und wo steht nun der Sir? Ist er in die Stadt hineingegangen? Oder ist er noch vor dem Tor? Ich würde mir eine Beschreibung dessen wünschen, wie er plötzlich auftaucht - denn wenn da lange Menschenschlangen am Tor stehen, kann ich mir nicht vorstellen, dass keiner gesehen hat, wie er die Rüstung nimmt.

    Die Rufe der Menschen gefallen mir dagegen wieder sehr gut.
    BIn gespannt, wie es weitergeht!


    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallu @Kirisha ^^

    da sprichst du einiges an :whistling: gehe ich es mal durch :o

    Spoiler anzeigen


    Zitat von Kirisha

    in der eine Prinzessin zu ihrer eigenen Sicherheit aus Angst vor gewissen Schurken zu einem Helden in Sicherheit gebracht werden muss.

    Mich persönlich würde es nicht stören, wenn ich 3 verschiedene Geschichten mit dem gleichen Anfang lesen würde. Was ich ja schon bei Animes kenne, bei dem Thema Isekai, wo sie in einer anderen Welt landen und sich durchschlagen müssen. Quasi Urban Fantasy?
    Wichtig ist wohl am Ende wie das ganze verpackt und präsentiert wird. deins könnte natürlich viel besser als meins sein und andere Spannungsbögen haben usw ;)


    Zitat von Kirisha

    Den Klappentext finde ich übrigens viel zu lang.

    ich hab ehrlich keine Ahnung von Klappentexten :rolleyes: . Ich hab Rainbow wie gesagt mal drüberschauen lassen, die mir ein paar Tipps gab und ich denke dass er zumindest was im ersten Band geschieht ne gute orientierung ist. Aber ich denke ich kann mir vorstellen was so alles weggekürzt werden könnte xD Alles, was nicht wesentlich die Story wiedergibt, schätz ich mal X/


    Zitat von Kirisha

    besser: was so tiefen Eindruck hinterliess


    melli hatte glaub die gleiche Stelle gestört. Da sollte ich was dran ändern. Hm. X/


    Zitat von Kirisha

    Das klingt, als ob sie nur ein einziges Mal sprechen und danach wieder für immer verstummen. So hattest du es wohl nicht gemeint?


    schon dutzende Male gelesen die Stelle. Aber jetzt wo du mich so nett drauf hinweist, wirkt es tatsächlich so xD also für mich war klar, dass sie nur diese drei Worte fortan sprechen können. Da muss ich mal was dran ändern oder es besser erklären. Die Rüstung vermag Wunder zu vollbringen, aber ich wollte jetzt nicht, dass man zb denkt dass einem der Arm oder so wieder nachwächst xD daher die kleine Einschränkung an der Stelle :x


    Zitat von Kirisha

    Was ich eigentlich nicht so gerne mag ist, wenn die Hauptperson nicht gleich eingeführt wird.

    da kann ich leider nur sagen, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe. tut mir leid xD


    Zitat von Kirisha

    Diese Passage gefällt mir im Prinzip gut, aber dann auch wieder nicht.

    Die Stelle ist für mich ziemlich schwierig. Da werde ich irgendwann später wohl nochmal ordentlich das Gehirnschmalz anstrengen müssen, um auch wirklich das rüber zu bringen, was genau gemeint ist. Ich hoffe da auf einen Geistesblitz eines Tages xD
    In einer ehemaligen Version wurde der Greis näher beschrieben. Auch sein Stand als einer vom Eisernen Hochadel. Was das genau bedeutet usw. Das Problem war, das man mir dann sagte, dass das viel zu viel Blabla sei und zur Story nichts beiträgt und da schnell langeweile aufkommen würde X/
    Nun gut, du gibst ja auch Lösungsbeispiele. Das schau ich mir mal an, wie sich das umsetzen lässt.


    Zitat von Kirisha

    Als berüchtigt würde ich die Rüstung nicht beschreiben, denn das beinhaltet doch etwas Böses, Negatives.

    Hin und wieder wunderte s mich einfach, wieso ich manchmal eine völlig andere Bedeutung von Worten im Kopf habe... :patsch:


    Zitat von Kirisha

    Hier bin ich auch einen Moment verwirrt

    Es verwirrt mich, dass es dich verwirrt. Für mich ist völlig klar, dass die Menschen erst die Rüstung bemerken und dann feststellen, dass sogar der Sir sie im Moment trägt, da sie bewegt wurde und niemand außer ihm das kann. Scheinbar könnte man auch daraus schließen, dass er die Rüstung nur dort abgestellt hat ?(
    Ich denke da kann man noch was dran machen an der Stelle :S

    Die Frage die ich mir persönlich jetzt stelle, auch schon bei The Running Living... die Überarbeitung. bearbeitet man es nur für sich selbst und lässt den anderen Text unverändert so stehen, damit andere die die Kommis lesen nicht verwirrt werden, was gemeint war?
    Sollte man es gleich verbessern wenn man Zeit hat? Die die es bereits gelesen haben werdens sicherlich nicht wegen ein paar veränderten Worten nochmal lesen.
    Mir persönlich gefiel so eigentlich am besten dass man demjenigen, deer was anmerkt bei der Antwort mitteilt, was man ändern möchte. Hmmm. Schwierig, wenn man aber selber noch nicht genau weiß, was man ändern möchte xD

    lg Kramurx

  • Hallo Kramurx,
    zur Überarbeitung: ich weiss nicht genau, ob es dafür eine Regel gibt. Ich brauche manchmal sehr lange, bis ich die Kommentare so verarbeitet habe und mich zu einer Korrektur entschliesse. Da meine Überarbeitungen aber oft sehr drastisch sind und man die ganze Story nicht mehr versteht, wenn man die nicht kennt, halte ich es so, dass ich die Texte update, wenn ich sie überarbeitet habe. Aber wie gesagt, das mache ich nicht sofort, sondern erst, wenn ich so weit bin.
    Aber ich denke, du kannst es so halten wie du willst.
    Persönlich finde ich es allerdings immer recht interessant zu hören, welche Anmerkungen dir etwas genützt haben und welche nicht.

    Mir persönlich gefiel so eigentlich am besten dass man demjenigen, deer was anmerkt bei der Antwort mitteilt, was man ändern möchte. Hmmm. Schwierig, wenn man aber selber noch nicht genau weiß, was man ändern möchte xD

    Genau, da bin ich ganz deiner Meinung.
    Mir ist es sogar schon oft so gegangen, dass ich einem Kommentatoren erst geschrieben habe - nee, ich bin nicht deiner Meinung und ich lasse das jetzt so, und dann habe ich die Stelle nach vier Wochen doch geändert, weil es mir im Nachhinein dann doch eingeleuchtet hat.
    Ich denke, du bist frei es so zu halten, wie es für dich am besten ist.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Aha, interessant was Du so schreibst :) Erinnert mich an Terry Pratchett vom Stil...

    Bei dieser Art von 'Comedy' muss das Timing genau sitzen, finde ich - der Punch muss genau dann kommen wenn er vorbereitet ist.

    Du baust den magischen Moment den ganzen Text hindurch auf - das ist toll - erst das Tor mit der Frage was da so besonders ist, dann die Ruestung, das Interesse des Lesers ist geweckt was das denn nun damit auf sich hat, dann die ganzen immer toller werdenden Geschichten, dann Sir Lotus selbst und der Moment in dem alle Menschen um ihn herum verzaubert sind - da ist die Spannung da die auf den Punch wartet - und dann nimmst Du ihm die Wucht indem Du die Stoerung schon vorweg nimmst:

    o wahr die Menschen einen ganzen Ozean mit Freudentränen füllen könnten, mit so vielen Steinen wollten sie den Mann in grüner Kleidung erschlagen und begraben, der sich gerade durch die Menge drängelte.


    Und dann nochmal:

    Doch der magische Moment wurde von einer Störung unendlichen Ausmaßes zerstört.

    Stell Dir mal vor, wie die Szene wirkt wenn Du den Punch direkt setzt:

    „Ein Wunder. Sir Lotus hier! Es ist ein Wunder, nicht wahr?“
    „Wer wäre so dreist zu behaupten, zu wissen, was Sir Lotus hier macht?“
    Ein baertiger Mann gestikulierte aufgeregt in die Menge:
    „Schnell, holt die Kranken! Möge sein Segen sie alle heilen.“
    Ein Greis mit Lachen im Gesicht liess sich von der Menge wieder nach hinten tragen und rief:
    „Gehen! Ich kann wieder gehen! Gepriesen sei der heilige Sir Lotus!“
    Und ein Mann in gruener Kleidung draengte sich nach vorne, nickte Sir Lotus kurz zu und fragte:
    „Moin, alles fit im Schritt?“

    Da hast Du den Kontrast direkt, und dem Leser faellt ohne Vorwarnung die Kinnlade runter :D

    Und dann kannst Du die Reaktion der Menge nachschieben wenn noch noetig.

    ***

    Ein aehnliches Problem ist mit dem Klappentext - zu viele Worte, nicht auf den Punkt gebracht worum es gehen soll. Das kann ja auch ernsthaft anfangen, ein bisschen uebertrieben werden und dann eine Pointe gesetzt werden - und dann Schluss.

    ***

    Das hingegen:

    Rette eine Stadt, werde ein Held.
    Rette ein Königreich, werde eine Legende.
    Verhindere den Weltuntergang, werde ein Sir!

    Zerstöre eine Stadt, werde ein Graf des Wahnsinns.
    Zerstöre ein Königreich, werde ein Schreckenslord.
    Vernichte die Welt, werde ein Narr!

    ist wunderbar gelungen, grade wenn man auf die Steigerung von Schreckenslord wartet kommt... Narr :thumbup:

  • Hey @Thorsten ^^


    Zitat von Thorsten

    Stell Dir mal vor, wie die Szene wirkt wenn Du den Punch direkt setzt

    es sieht aufjedefnall genial aus, wie du es darstellst :nummer1:

    ich sehe da grade nur ein winziges Problem für mich selbst.... so wie bei anderen erwarte ich auch von mir selbst immer möglichst eine gleichbleibende Leistung beim Schreiben. Also dass es zumnidest nicht runter geht. rauf ist immer gut in dem Falle xD Und wenn ich den Anfang jetzt mit diesem "Punch" so gut setze, dann könnten die späteren Kleinigkeiten eher langweilig dagegen wirken und alle werden sagen "naja, zumindest des erste Ding war toll" :x

    Ach egal... ich hab noch einen Erstleser im Rl im petto und werde deine "inspirierte" Version mal zuerst vorlegen und schauen ob das einen viel stärkeren Effekt hat xP wovon ich aber auch grade ausgehe.... *hust*

    lg Kramurx

  • Und wenn ich den Anfang jetzt mit diesem "Punch" so gut setze, dann könnten die späteren Kleinigkeiten eher langweilig dagegen wirken und alle werden sagen "naja, zumindest des erste Ding war toll"


    Dann musst Du die danach halt auch gut setzen :D Das ist ja im Wesentlichen immer noch Dein Text und Deine Idee, ich hab' nur ein bisschen anders nuanciert - das ist ja nicht so dass Du da voellig was anders hattest :)

    Abgesehen davon - ein starkes Ding am Anfang und am Ende ist was Dir jeder Showmaster raten wird - daran erinnern sich die Leute spaeter, zwischendrin darf die Spannnung auch abfallen...

  • Augen liefen hinter dem Mann in grün blutrot vor Zorn an. Köpfe schwollen und blaue Adern stachen hervor. Viele drückten ihre Fäuste so fest und knirschten laut mit den Zähnen, dass Blut an Händen und Mundwinkel herunter floss.
    Der Mann in grün wandte sich seinem Publikum zu und warf einen fragenden Blick in die Menge. Die Unschuld in Person stand ihm ins Gesicht geschrieben.
    „Waaas“, fragte er, völlig frei von jeglichen Schuldbewusstsein. Seine Stimme, während der Frage, ließ einen nur schließen, dass er zum einen absolut keine Zweifel hatte, dass er kein Vergehen begannen hatte und in seinem Unterton hörte man einen gewissen Spott heraus.
    Jeder in diesem Mob spuckte Blut vor Zorn. Sie fühlten sich von dieser Frage in ihrer Ehre verletzt. Eine Wunde so tief, dass ihr Körper darauf reagieren musste. Doch sofort trat aus ihnen der Greis des Eisernen Hochadels hervor.
    „Wisst ihr eigentlich, dass ihr gerade Sir Lotus von der Seite dumm anquatscht?“
    Und obwohl jener Hochadel niemals mit jemanden vom gemeinen Volk sprechen würde, so tat er es. Denn der Mann in grün hatte das regelrechte Ebenbild Gottes mit einer minderbemittelten Frage und der direkten Ansprache besudelt.
    „HaaAH? Das is doch nich Sir Lotus“, behauptete er mit einem verwunderten Blick.
    „BLASPHEMIEEE“, kreischte der Mann des Eisernen Hochadels und zeigte mit einem knochigen Finger auf ihn.
    Wie konnte sich jemand der Gotteslästerung schuldig machen, wenn es um einen Menschen ging? Weil Sir Lotus von dem geistlichen Oberhaupt heilig gesprochen wurde.
    Steine wurden vom Boden gesammelt, Knüppel und Messer gezogen. Jeder, ob Frau, ob Kind, bewaffnete sich. Das Seil war schon bereit den Mann in grün aufzuknüpfen. Und wie sehr sich ganz Skossa das wünschte, ihn endlichen loszuwerden, die Geißel aller Vernunft.
    „Mooomentchen Mal! Schaut euch die Rüstung mal ganz genau an! Besonders diese eine Stelle hier“, meinte er und versuchte auf Sir Lotus Rüstung zu zeigen.
    „Wagt es nicht unseren Sir Lotus zu berühren“, warnte ihn der Greis des Hochadels und hob drohend die Faust, als der Mann in grün die Rüstung sogar berühren wollte.
    „Na, wenn ihr mich sooo nett darum bittet“, sein Finger bohrte in der Nase etwas hervor: „Dann erst recht!“
    „Schnell! Haltet ihn auf! Er will unsere Heiligkeit beschmutzen“, übernahm der Greis völlig selbstverständlich die Befehlsgewalt der Meute.
    Es gab kein Halten mehr. Die Menschen setzte sich in Bewegung, doch der Mann in grün war bereit sich dem Wettlauf anzunehmen.
    Noch ehe er sich auch nur Sir Lotus umwenden konnte, setzte der Greis vom Hochadel eine weitere Regel, um das Spiel spannender zu gestalten, glaubte der Mann: „Hier geblieben und keinen Schritt weiter zu unserer Heiligkeit!“
    Er analysierte kurz das Geschehen. Er musste also, bevor die Sichel aus Menschen ihn erreichte und niederstreckte, Sir Lotus zwei Schritte hinter ihm berühren, ohne sich zu wenden und oder sich einen Schritt auf ihn zu zubewegen. Und dieser Moment der Analyse verschaffte seinen Kontrahenten schon den entscheidenden Vorteil, dass bevor er zu einer Lösung dieses Spieles kommen konnte, die Sichel nur noch sechs Schritte entfernt war.
    Der Greis grinste voller Vorfreude breit über das Gesicht. In seinen Augen funkelte etwas garstiges auf.
    Doch als die ersten ihn fast erreichten und nur noch nach ihm zu greifen brauchten, gerieten alle schlagartig ins Stocken und verknoteten ihre Augenbrauen zu ungläubigen Gesichtern.
    Sie hatten mit allen gerechnet. Nur nicht DAS.
    Der Mann in grün warf kurz ein Lächeln in die Menge und schwang an Ort und Stelle seinen Oberkörper zurück. Sein linker Arm bildete den Pfeiler der Brücke, der Rechte hingegen wurde ausgestreckt und er rief laut: „Berührt!“
    Stille.
    Dann die erste Regung. Entsetzen machte sich breit und griff wie ein Lauffeuer um sich.
    Er hatte ihre Heiligkeit erst mit Sprache besudelt und nun auch noch berührt.
    Das war zu viel. Die Menschen begannen zu weinen. Keine normalen Tränen, sondern Blut.
    „Oh oh“, sagte der Mann in grün und warf einen Blick in die Menschen, die eine neue Verwandlung durchmachten.
    Dicke Adern pulsierten auf ihren Köpfen und Hörner begannen zu wachsen. Jeder einzelne verwandelte sich in einen riesigen, wild schnaufenden Stier! Weiße Spucke tropfte zähnefletschend von jedem einzelnen herunter.
    Die Menschen hatten jegliches Gefühl als Mensch verloren. Allesamt hatten nur einen Gedanken: Der Mann in grün musste ausgelöscht werden. So holte die Horde erneut aus, schärfer, schneller und größer als zuvor und schnellte wieder auf ihn zu.
    Hunderte Hufe stampften. Sie traten auf seinen Körper ein, der noch immer diese lächerliche Brücke bildete. Einen schnellen Tot würde ihm keiner bereiten. So weit waren sich alle einig. Er sollte zu Tode getreten und geschlagen werden. So langsam und qualvoll wie möglich. Doch egal wie viele Schläge und Tritte ihn auch trafen, seine Kleidung zerfetzte und Wunden geschlagen wurden, die Brücke blieb standhaft.
    „HALT!“
    Wie ein Donnerschlag schlug dieses eine Wort in der Umgebung ein, als habe Gott vom Himmel aus persönlich einen unsichtbaren Blitz geschleudert. Es schallte von Oben, von der Seite, regelrecht von überall gleichzeitig und ließ jeden vor Ehrfurcht zusammenzucken.
    Sie ließen von dem Mann ab und wandten sich der Quelle zu. Denn es gab nur einen auf dieser Welt, der auf die Menschen mit einem einzigen Wort so stark einwirken konnte, dass es ihnen eine Gänsehaut über die Haut jagte und jeden wieder besänftigte.
    Sir Lotus hatte zu ihnen gesprochen.

    Die meisten warfen sich vor Glück auf die Knie und begannen leise zu beten. Außer der Mann in grün. Doch der fand nun keine Beachtung mehr, denn es war Sir Lotus Wille ihn in seiner unendlichen Gnade in Ruhe zu lassen.
    Der Mann stellte sich wieder auf und sah kopfschüttelnd mit einer spöttischen Miene in die Menge.
    „Heiliger Lotus, seht“, rief plötzlich einer derer, die sich nun wieder erhoben und einen prüfenden Blick auf Sir Lotus warfen.
    Die Augen der Vordersten wurden Tellergroß.
    „Das – Unmöglich! Das ist gar nicht Sir Lotus?“, murmelte irgendjemand. Und mit dieser maßlosen Behauptung prüften nun alle die Rüstung.
    Sie traten auf ihn zu und je näher sie ihr kamen, desto mehr machten ihre Gesichter eine neue Verwandlung durch, die wie eine riesige, unsichtbare Welle über sie hinwegfegte.
    Ihre Mienen wurden plötzlich weiß und grau, alterten für den Augenblick um Jahrzehnte. Die Augen waren nur noch dicke schwarze Striche und die Wangen fielen mager in sich zusammen. Niemand wagte sich das unaussprechliche zu sagen: Ein Makel. Ein Makel an der Rüstung.
    Dann konnte es weder die legendäre Rüstung noch Sir Lotus in ihr sein. Denn seine Rüstung war immer makellos. Daran gab es keinen Zweifel.
    Mit jedem Augenschlag der verging lösten sich gleich dutzende Menschen auf einmal aus der Sichel heraus, um still und heimlich zu verschwinden. Niemand würde von dieser tragischen Verwechslung jemals erzählen. Es wird totgeschwiegen. Ein stiller Pakt, den jeder abschloss, ohne davon hören zu müssen. Die Welt war sich einig, die letzten Momente waren niemals geschehen. Die ehemals Kranken wurden wieder krank und der Mann mit den kaputten Beinen musste wieder getragen werden.

    Der Mann in grün, blutig und zerschrammt am ganzen Körper, winkelte seine Arme an den Hüften an, streckte seine Nase weit nach oben und atmete hörbar tief ein.
    „HahaHA!“, ließ er verlauten. Die Wolkendecke brach und ein einzelner Lichtstrahl traf allein ihn und hüllte seinen Körper für diesen einen Moment in goldenes Licht. Danach schloss sie sich wieder und hüllte den Tag wieder in ein mattes Grau.
    Endlich, wo er und die Rüstung allein waren, fragte er, von seiner Heldenhaftigkeit überzeugt: „Hab ich mal wieder den Tag gerettet, was, Sir Lotus?“

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    puh. Ich hab nochmal ordentlich dran gefeilt an den Teil und hoffe dass ich auf eure Kritikpunkte eingehen konnte. Das mit dem Sprachlichen ist bei mir nach wie vor bestimmt nicht so ausgeprägt wie bei anderen Autoren... aber ich steh zu meinen Schwächen und versuche es so gut wie möglich zu präsentieren ;)
    Was ich noch sagen wollte, diese Verwandlungen und teils übertriebene Darstellungen sind teils metaphorisch und teils tatsächlich so gemeint. Sie werden natürlich nicht wirklich zu Stieren, können aber Blut spucken, wenn sie in ihrer Ehre verletzt wurden zb.
    Das ganze kommt daher, weil ich ganz gern auch chinesische Novels lese, wo es meistens sehr viel abgedrehter zugeht und ich mal schauen wollte, ob man das so mit einbauen kann. Es wird auch in Zukunft eher selten zum Einsatz kommen, weil es sich an vielen Stellen nicht richtig anfühlt, obwohl mans weiter ausbauen könnte. Daher bin ich gespannt, wie die Reaktion jetzt darauf ausschaut oder ob es besser wäre darauf gänzlich zu verzichten, weil es nunmal aus China stammt und wir in Deutschland sind x.x


  • Also, nachdem insgesamt ja recht dick aufgetragen ist, stoert das auch nicht weiter dass die sich in Stiere verwandeln und Blut tropft finde ich - wenn die Ereignisse bis zu diesem Punkt 'realistisch' gewesen waeren, dann waere das anders, aber diese total unterwuerfige Verehrung die alleine schon der Ruestung entgegengebracht wird und so - da passt es schon dass der Rest auch uebertrieben wirkt.

    Noch ehe er sich auch nur Sir Lotus umwenden konnte, setzte der Greis vom Hochadel eine weitere Regel, um das Spiel spannender zu gestalten, glaubte der Mann: „Hier geblieben und keinen Schritt weiter zu unserer Heiligkeit!“
    Er analysierte kurz das Geschehen.


    Hier finde ich die Bezuege etwas verwirrend - wer ist 'der Mann' - der Greis, oder der Gruene? Und wer ist 'er' danach - der Gruene?


    Sein linker Arm bildete den Pfeiler der Brücke, der Rechte hingegen wurde ausgestreckt und er rief laut: „Berührt!“

    Herrlich absurd.

    Die ehemals Kranken wurden wieder krank und der Mann mit den kaputten Beinen musste wieder getragen werden.

    :thumbsup: Ja - das passt perfekt, das ist wunderbar gemacht.

  • Mir gefällt der Teil auch. Gemäß deinem Spoiler werde ich jetzt nicht rumkritteln ;) , sondern einfach die Geschichte genießen. Mir hat besonders gefallen, wie sich alle peu a peu verzupfen und wortlos einig sind, das Vorgefallene aus dem Gedächtnis zu streichen.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Hallu @Thorsten und @melli,

    Ich bin schonmal froh dass ich euch beide Inhaltlich überzeugen konnte :)
    man hats vielleicht im spoiler rausgelesen, aber ich hatte wie immer bammel und war mir unsicher, wie es ankommt xD


    Zitat von Thorsten

    da passt es schon dass der Rest auch uebertrieben wirkt

    sehr schön, eine Sorge die ich erstmal streichen kann, auch was zukünftige Dinge angeht, denke ich :thumbup:


    Zitat von Thorsten

    Hier finde ich die Bezuege etwas verwirrend - wer ist 'der Mann' - der Greis, oder der Gruene?

    Der Grüne.
    Hatte befürchtet dass ich etwas zu oft "Der Mann in Grün" schreibe und wollte irgendwie versuchen das wenigstens zu kürzen an der Stelle. War vielleicht nicht die beste Idee :P


    Zitat von melli

    Mir gefällt der Teil auch

    das freut mich sehr ^^


    Zitat von melli

    einfach die Geschichte genießen

    wenn es was gibt, was das massiv beeinträchtigt, gern "rumkritten" xD


    So. Wünsche euch beiden noch nen schönen Abend :3

  • Hey @Kramurx :)

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    Da du mich hier bei jeder Gelegenheit erwähnst und zitierst, will ich mich dann auch mal zu Wort melden :D
    Aaalso, es ist ja nun schon ein Weilchen her, dass du mir deinen Kram zu lesen gegeben hast und wenn ich mich recht erinnere, habe ich dir damals gesagt, dass ich sehr wahrscheinlich nicht die richtige Beta-Leserin für diese Art von Geschichte bin, weil sie mich ganz einfach überfordert hat. Das war ja auch der Grund, warum ich dir geraten habe, dein Werk mit den Leuten hier im Forum zu teilen, weil ich mir schon dachte, dass es garantiert Menschen geben wird, die damit mehr anfangen können, als ich. ^^

    Nun, wo ich mir deine Überarbeitung anschaue muss ich feststellen, dass du einige meiner Kritikpunkte von damals offenbar ausgemerzt hast. Ich meine mich erinnern zu können, dass es damals noch sehr viel ausschweifender und abgedrehter gewesen ist...vielleicht irre ich mich aber auch. Keine Ahnung, in jedem Fall habe ich aber das Gefühl, jetzt bedeutend besser reinzufinden... na ja, mal sehen was du aus dem Rest gemacht hast. Vor allem aus dem Dialog zwischen Sir Lotus und dem grünen Narren. Ich bleibe gespannt :gamer:

    Insgesamt erinnert mich diese überspitzte, fast schon sartirische Darstellung ja ein bisschen an dem Humor von Monty Python. Über die könnte ich mich stundenlang beömmeln... aber das ist eben die Frage, was du mit deinem Werk bezwecken möchtest. Soll es eine ernstzunehmende Abenteuergeschichte werden?... Oder doch eher was Klamaukiges? Ich lasse mich überraschen, was du daraus machen wirst.

    Vielleicht wirst du ja auch was ganz Neues konziperen :)

    LG,
    Rainbow

  • Nabend @Rainbow,

    Spoiler anzeigen


    Zitat von Rainbow

    Da du mich hier bei jeder Gelegenheit erwähnst und zitierst

    ja klar, ich brauch doch einen Sündenbock, wenn was schief läuft :phatgrin:
    spaß beiseite. Ich wollte halt deine Mitwirkschaft an manchen Stellen nicht untergehen lassen :P


    Zitat von Rainbow

    dass es damals noch sehr viel ausschweifender und abgedrehter gewesen ist

    ich bin am überlegen ob ich die rausgeschmissenen Szenen später mal als kleines Special einfüge ?(


    Zitat von Rainbow

    Vor allem aus dem Dialog zwischen Sir Lotus und dem grünen Narren

    Die Aussage von dir könnte zur allgemeinen Verwirrung führen xD
    Der Mann in grün hieß in deiner Version noch Grüner Narr. Später hab ichs mit "Falscher Grüner Narr" versucht um schnell kalrzustellen, dass es sich natürlich nicht um den echten Grünen Narr handelt, was in deiner Version erst zig Seiten später erklärt wurde, warum das so ist. Und hab wie man sieht die Sache letztlich ganz verworfen, weil es zu umständlich / lästig und verwirrend gewesen wäre, warum er als solcher hier mit diesem Namen auftritt. "Mann in grün" machte sich ganz gut und wurde wohl auch als solches angenommen. ^^


    Zitat von Rainbow

    Vielleicht wirst du ja auch was ganz Neues konziperen

    mal schauen :P
    Momentan ist es so, dass ich die Geschichte erzählen will und dabei gezielt gewisse Reaktionen und Stimmung beim Leser erreichen bzw vermitteln mag. Dabei versuche ich jedoch einen eigenen Stil zu verwenden, der eben durch diese "überspitzte, fast schon sartirische Darstellung" teilweise erreicht werden soll. Das macht für mich die ganze Sache viel spaßiger zu schreiben, auch wenn dadurch die Gefahr besteht, dass man sehr gefährliche, lebensbedrohliche Situationen als witzig empfinden könnte und den ernst vergisst. Fühlt sich daher an manchen stellen nach einem sehr schmalen Grat an xD also zwischen Ernst und Humor. Ich hoffe es gelang mir bisher und wenn ja, dass es auch weiterhin so gut geht :x

    lg Kramurx

  • Sir Lotus wandte sich dem Mann in grün schweigend zu. Ihn erwartete ein freundliches, erwartungsvolles Lächeln.
    „Was los? Willst du nicht -“, begann der Mann in grün, doch seine Mundwinkel senkten sich schlagartig wieder und blankes entsetzen stand ihm stattdessen ins Gesicht geschrieben.
    „Ach. Du. Scheiße“, brachte er nur hervor, als er Sir Lotus musterte.

    Auf seinem breiten, eckigen Kinn wuchs ein Stoppelbart, welcher sein sowieso schon extrem maskulines Aussehen noch weiter unterstrich.

    Versuche nie maskuliner zu wirken als ein Sir!

    Seine schmalen, langen Lippen brachen Frauen- und Männerherzen gleichermaßen und ließen sie in Ohnmacht fallen, wenn er lächelte. Daher tat er es auch so gut wie nie.

    Bring einen Sir nie zum Lächeln!

    Selbst seine Brauen waren besonders. Buschig, schwer und gerade. Sie hingen ihm wie zwei schwarze Schwerter knapp über den Augen. Und wenn man einen Sir verärgerte, so würden sie einen als erstes niederstrecken, bevor er zu seiner richtigen Waffe griff.

    Verärgere nie einen Sir!

    Die Wüstensonne aus Azetaken ging nicht spurlos an seiner Haut vorbei. Sie war braungebrannt und wirkte schon beim bloßen hinsehen sehr rau und körnig. Man wollte sie am liebsten mit den Fingern berühren und erkunden, doch wehe dem der es tatsächlich wagte.

    Berühre nie einen Sir!

    Doch was brachte den Mann in grün dazu sich vor Sir Lotus so zu äußern?
    Sein linkes, graues Auge war der bekannte Spiegel zur Seele. Niemanden war es erlaubt Sir Lotus Seele sehen zu dürfen. Derjenige würde sich in Salzgestein verwandeln.

    Schau einem Sir niemals in die Augen!

    Das Rechte jedoch war mit einer ovalen Augenbinde verdeckt. Und so glatt wie es saß, kam der Mann in grün nur zu einem Schluss, der ihn eben zu dieser Aussage gebracht hatte.
    Es fehlte.

    Sir Lotus atmete langsam und gleichmäßig und wollte auf ihn so ruhig und besonnen wie möglich wirken. Doch diese innere Ruhe, die er mit Mühe verstrahlte, bereitete eher Unbehagen.
    „Und? Ne Ahnung wie lange wir noch auf sie warten müssen, Sir Lotus“, versuchte der Mann in grün ein neues Thema lieber anzufangen.
    Dieser starrte ihn jedoch weiterhin nur mit ausdrucksloser Miene eindringlich an.
    „Sie kann es doch nich verfehlen? Die gelb gepflasterte Hauptstraße führt vom Palast, um den Marktplatz, direkt hier her! Also nicht direkt, direkt. Aber so ungefähr hier her, du weißt schon.“
    Jedes seiner Worte untermalte er mit einer heftigen, übertriebenen Gestikulation, um die Stimmung zu lockern und ihn zum Reden zu bewegen.
    Der Mann bemerkte seinen grünen Hut mit roter Feder auf der Gasse hinter sich. Eiligst lief er dem entgegen, nahm ihn in die Hand, klopfte das gute Stück ab und setzte es passend auf. Sir Lotus linkes Auge verfolgte ihn dabei auf Schritt und Tritt.
    Die Nackenhaare des Mannes in grün stiegen zu Berge. Sein Unbehagen erreichte neue Höhen.
    „Es gab also ein missglücktes Attentat im Schloss“, schnitt er das nächste Thema an.
    Sir Lotus atmete jedoch nur tief ein und stieß die Luft langsam und hörbar wieder aus und beobachtete weiter.
    „Hm. Warum willst du nich mit mir reden?,“ kam die Frage bei dem Mann in grün auf.
    Doch statt noch einmal eine Antwort abzuwarten verknoteten sich sofort seine Augenbrauen zu einem ungläubigen Gesicht.
    „Du bist böse auf mich? Ich hab dich doch fünf Jahre lang nich gesehen! Wie kann ich da was angestellt haben? Also ich weiß, ich kann das, aber ich würde schon gern wissen wie?“
    Es war nur eine winzige Veränderung in Sir Lotus Miene gewesen, unmöglich sie überhaupt wahrzunehmen. Doch der Mann in grün erfasste sie und wusste sie auch zu interpretieren.
    Doch eine Antwort bekam er auch auf diese Frage nicht.
    „Ach komm schon. Oder geschah es in den Fünf Jahren?“
    Sir Lotus schwieg.
    „Aha! Es war also etwas in den letzten fünf Jahren, wo ich auf keinen Fall beteiligt gewesen sein kann und trotzdem der Sündenbock bin. Find ich richtig nett von dir“, bemängelte er.
    Niemand anderes auf dieser Welt wäre in der Lage gewesen an Sir Lotus Gesicht eine Regung auszumachen, doch der Mann in grün tat es so natürlich, wie mit offenen Augen zu niesen oder sich selbst den Ellenbogen zu lecken.
    Lotus wandte seinen Blick abrupt von ihm ab und wollte verhindern weiter gelesen zu werden.
    „Ach bitte, als ob ich dein Gesicht bräuchte, um zu wissen was du denkst. Dein Rücken, deine Schultern und alles andere verraten dich doch eh! Außerdem knistert die Luft leise, wenn du wütend bist.
    Was ich nur nicht verstehe – ich hab ja schon viel Mist gebaut. Aber noch nie warst du so böse auf mich wie jetzt.
    Ich mein - selbst als ich damals mal einer hässlichen Schnepfe ein Hornissennest an den Kopf geworfen hab, bei eurer ersten Verabredung. Da hast du mich eine Woche lang vollgemeckert. Aber nich schweigend böse angeschaut wie jetz.“
    Er stellte an Sir Lotus die geballten Fäuste fest.
    „Aaaber wir dürfen nich vergessen, wies damals tatsächlich war“, hob er mahnend den Finger.
    „Jemand hatte das Hornissennest mit Absicht so da in die Nähe hingehangen, dass ich es finde. Es hat mir also jemand was angehängt!“, stellte er klar.
    „Aber du bist mir noch heute eine Antwort auf die Frage schuldig, ob ich dir nicht sogar damit einen Gefallen getan hatte? Die Schnepfe war eh nur wie alle anderen hinter deinem Titel als damaliger Stadtwachenhauptmann her“, federte er mit der Hand in der Luft.
    „Ich frage mich was aus dieser hässlichen Schnepfe wohl geworden is? Man hat ja lange nich mehr von ihr gehört.“
    Sir Lotus hob seinen Arm und hielt ihm seine Finger vor die Augen.
    „Und was soll mir das jetz sagen?“
    Er deutete auf einen Ring an seinem Finger.
    „Ihr – habt - Oh. Ihr habt geheiratet? Wieso das denn? Ich mein – Glückwunsch, aber wiesooo?“
    Sir Lotus atmete tief ein, das Knistern wurde lauter.
    „Zeit für einen geschickten Themenwechsel!
    Erinnerst du dich noch daran, wo du um zwei Ränge degradiert wurdest? Damals in der Ausbildung zum Stadtwachenhauptmann.“
    Eine Augenbraue rutschte bei Sir Lotus fragend nach oben.
    „Ich mein den Streich, wo eine ziemlich geniale Person ein Schild am Badehaus vertauschte und du und die Ausbilderin euch am Ende nackt gegenüber standet.“
    Er gab ihm mit dem Auge einen eindringlichen Blick, welchen der Mann in grün einfach ignorierte.
    „Sag nichts. Ich lese jetzt deine Gedanken. Ich empfange klare Worte,“ sagte er und hielt dabei seine Hand vor Sir Lotus Gesicht.
    „Ich versetze mich in dich hinein, um dich perfekt zu imitieren.
    Also: Ich bin Sir Lotus. Vorschriften sind mein Leben. Pflichtbewusstsein. Und Vorschriften. Loyalität. Vorschriften. Ich bin ein oller Meckerkopf, weil ich zum Adel gehöre. Und wenn die eines können, dann über alle anderen meckern. Und ich halte mich an Vorschriften.
    Ich hasse Bauern. Ich habe keine Ahnung warum, aber jeder muss irgendwen hassen. Dafür liebe und lebe ich Vorschriften.“
    Er holte tief Luft und begann mit starker Betonung: „Einen STREICH nennst du das,“ imitierte der Mann in grün so gut wie er Sir Lotus ernste Stimme in Erinnerung hatte.
    „Ich wurde wegen diesem Streichdegradiert! Was meine Karriere FÜNF JAHRE zurückwarf!
    Und wenn ich jemals herausfinden sollte - WER! Mir diesen - STREICH! Gespielt hat! DANN! Ich schwöre bei Gott - dann werde ich ihn nackt an ein Pferd binden und durch die gesamte Stadt schleifen lassen. Und das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen.“
    Er wechselte zu seiner eigenen Stimme zurück.
    „Tja. Da dieser Fall auch heute, zehn Jahre später, nicht gelöst werden konnte, übernehme ich die volle Verantwortung und möchte mich in aller Form bei dir mit folgenden Worten entschuldigen.“
    Er stellte sich vor Sir Lotus auf, zeigte mit dem Finger auf ihn und brüllte ihm ins Gesicht: „WÜRDE MIR STINKEN, WENN ICH DU WÄR!“
    Trotz seiner heftigen Provokation blieb Sir Lotus wieder nur ruhig und besonnen in diesem Moment.
    „Cromwell“, sprach er plötzlich doch seine ersten Worte zu ihm.
    „Heiliger Lotus! Du sprichst wieder mit mir! Was is, mein Bester? Über was möchtest du mit mir reden? Erzähl mir alles, was du in den letzten fünf Jahren erlebt hast und vor allen, warum du so böse auf mich bis eben noch warst!“
    „Ich wurde damals wegen etwas anderen degradiert,“ erklärte ihm Sir Lotus.
    „Achja“, fragte er verwundert. Dabei war er sich doch so sicher gewesen.
    „Und die Sache mit dem Schild hatten ich und die Ausbilderin verschwiegen. Vor jedem.“
    „Das hätte ich euch beiden auch geraten,“ sagte Cromwell nickend und verschränkte dabei seine Arme.
    „Ich wiederhole es für einen Schwachkopf wie dich noch einmal: Wir haben es verschwiegen. Vor jedem.“
    „Hm. Und woher weiß ich dann davon?“, fragte Cromwell und begann zu ahnen, worauf Lotus hinaus wollte.
    „Weil du es nicht wissen kannst“, versuchte Sir Lotus ihm noch einmal eindeutig klar zu machen.
    „Na dann ist die Sache ja geklärt. Nächstes Thema“, bestand Cromwell und zuckte mit den Schultern.
    „Cromwell. Könnte es etwa sein, dass du derjenige warst, der mir diesen Streich gespielt hat? Bist du etwa derjenige, den ich gern an ein Pferd binden und nackt durch die Stadt schleifen lassen möchte, gleich nach seiner öffentlichen Kastration“, hinter der Frage schwang ein Hauch einer echten Drohung mit.
    „Ehhh, öffentliche Kastration?“
    „Ich erwarte eine Antwort,“ forderte Sir Lotus, der Schwertknauf knirschte bedrohlich zwischen seinen mit Plattenpanzerung umschlossenen Fingern.
    „Du bist mein erster, einziger und bester Freund. Du schaust mir jetzt in die Augen und sagst wie ein normaler Mensch, dass du das nicht gewesen bist“, forderte Sir Lotus.
    „Pfoah! Also, pfe! Das ist ja - Pfoah! Naaain, Sir Lotus“, Cromwell hob die Hände abwehrend vor sein eigenes Gesicht, als versuche er die Worte einfach nicht an sich heran zu lassen.
    Sir Lotus drehte sich von ihm weg und seinem Klamauk.
    „Waaas“, fragte Cromwell in Unschuld badend.
    „Cromwell. Sieh mich dabei an“, forderte Lotus noch einmal und wandte sich tatächlich ihm wieder zu.
    „Nä! Ich bin doch nich bescheuert“, meinte Cromwell und tippt sich gegen die Stirn.
    „Sieh einem Sir niemals in die Augen! Du könntest dich sonst in Salzgestein verwandeln.“
    Sir Lotus ballte seine Fäuste so fest er konnte, die Panzerhandschuhe drohten zu bersten. Doch er entspannte sich nach einem tiefen Seufzer schlagartig wieder und rief sich in Gedanken selbst zur Besonnenheit zurück.
    „Heh. Nun gut. Da du dich scheinbar nicht selbst entlasten willst oder kannst, werde ich ein Urteil fällen, sobald ich mir eine objektive Meinung gebildet habe. Und Gott bewahre, wenn es soweit ist und ich dich für schuldig befinde: Ich werde dich gnadenlos erschlagen“, sagte Sir Lotus in einem ruhigen Ton und lächelte mit verschlossenen Auge seit Jahren zum ersten Mal wieder jemanden freundlich an.
    „Ehhh - Oh. Spürst du das auch“, versuchte Cromwell von sich abzulenken.
    „Was?“
    Cromwell legte zwei seiner Finger auf die Stirn.
    „Jap! Eindeutig! Eine königliche Aura“, stellte Cromwell fest.
    Sir Lotus schloss seine Augen erneut und schottete seine Sinne vom Rest der Welt ab. Dunkelheit machte sich anfänglich in seinen Gedanken breit.
    Mit Sir Lotus als Mittelpunkt breitete sich eine Welle in alle Richtungen um ihn herum aus. Die Umgebung mit wagen Umrissen der Gebäude, Wege und Gassen entstand vor seinem geistigen Auge. Abertausende weiße Punkte tauchten von hier wo sie standen bis zum Marktplatz auf. Nur einer verstrahlte goldene Farbe und beeinflusste mit einem Ring um sich herum die anderen Punkte.
    Sir Lotus Kopf wandte sich nach diesem Moment völliger Konzentration in die Richtung der Hauptstraße, die vom Marktplatz zum Osttor führte.

    Ausgerüstet mit graugrünem Umhang, herunter geschlagener Kapuze und einer Lederrüstung am Leib schlängelte sie sich wie ein Fisch durch die engsten Lücken des Menschenstroms, immer weiter dem Treffpunkt entgegen.
    Jeder Schritt war peinlichst genau von ihr geplant, mit dem Ziel nicht zwischen den Menschen aufzufallen. Wie denn auch? Sie sah aus wie alle anderen und bewegte sich genau so.
    Leise lachte sie über sich selbst und ihre törichte Sorge, die Menschen könnten sie dennoch erkennen. Immerhin hatte sie sich bestens mit einem ganzen Buch vorbereitet und war eben nur eine unter hunderten. Unauffällig und unbeachtet.
    Dieser Gedanke, den sie als Mantra vor sich her murmelte, gab ihr besonders die Ruhe, die sie so dringend brauchte. Schließlich waren es seit Jahren ihre ersten Schritte außerhalb des Schlosses. Leider rutschte ihr sehr zum Ärgernis immer wieder eine Wallnuss braune, widerspenstige Strähne vor das schneeweiße Gesicht mit smaragdgrünen Augen. Sie versuchte sie langsam und vorsichtig ständig wegzuwischen.
    Sie bemerkte nicht, dass alle Köpfe in ihrer unmittelbaren Umgebung auf sie gerichtet waren.
    Das lag nicht daran, weil niemand außer ihr einen Umhang trug und von Kopf bis Fuß vermummt war, was eine zwielichtige Wirkung hatte.
    Auch nicht, weil sie die Pflastersteine einzeln traf und dadurch teils merkwürdige Schritte vollführte, die sie mehrmals fast stolpern ließen.
    Nicht einmal, als man bemerkte, dass sie am ganzen Körper zitterte, als sei es frostig kalt an diesem bewölkten Frühlingstag. Zudem strich sie sich immer wieder sehr energisch eine Strähne zurück, was auch sehr auffällig war.
    Selbst als sie plötzlich leise und ohne ersichtlichen Grund zu lachen begann, war es nicht üblich so jemanden die gleiche Aufmerksamkeit zu geben, welche sie im Moment hatte.
    Nein, ihre Aura.
    Sie strahlte etwas nobles, gar königliches aus. Das weckte unweigerlich in allen das Gefühl, die sie als Quelle ausmachten, sich jetzt auf der Stelle auf den Boden werfen und ewige Treue zu schwören. Es fehlte nur ein kleiner Funke, der das Feuer entfachen würde, denn noch konnte jeder die Fassung und das Gesicht bewahren, die sie in der Öffentlichkeit trugen.
    Ungeachtet dessen entwich ihren Lippen ein schweres Seufzen.
    Als sie einmal mehr ihre Hände zum Einsatz gegen die Strähne führte, bemerkte sie, dass diese zitterten. Mit jedem Schritt näher an das Osttor stieg die Hitze und Aufregung in ihrem Körper weiter an. Sie gestand sich letztlich doch ein nervös zu sein.
    Gleich würde sie ihn treffen. Den Mann ihrer tiefsten Verehrung.
    Niemand bewunderte ihn mehr als sie. Die ganze Welt schaute heute auf Sir Lotus. Doch nur sie allein ließ sich nicht von seinem strahlenden Titel Sir allein begeistern, sondern kannte ihn schon vor dieser Zeit und hatte ihn als großartig empfunden.
    Früher war er nur ein Stadtwachenhauptmann gewesen. Niemand, mit dem sie normalerweise in Kontakt treten würde. Es war zwar der höchste Posten der Stadtwache und hatte ihm verschiedene Privilegien und Ansehen damals gegeben, doch der Adel und alles darüber belächelte diese Anstellung nur. Aber dieser Mann war anders.
    Er war ebenfalls einer von den Höhergestellten und hatte sich entgegen aller gesellschaftlichen Normen für diese Karriere entschieden. Niemand sonst von diesem Stand würde das machen. Niemand, außer er, hatte es jemals getan. Genau deswegen stieg damals seine anfängliche Bekanntheit und Beliebtheit bei den Bürgern täglich rapide an. Als ein Adliger, der den Bürgern nah war. Und selbst heute noch klang das für viele völlig absurd.
    Und wie Konfus wird es erst in Skossa und ganz Mittelland werden, wenn die Menschen erfahren und begreifen, dass sie seiner Menschennähe nacheifern will, entgegen ihres königlichen Standes.
    Sie erinnerte sich gern zurück an die Zeit vor fünf Jahren, bevor er zum Sir ernannt wurde, als er einmal wöchentlich zu ihr ins Schloss kam, um sie in der Kunst des waffenlosen Kämpfens auszubilden. Wieder etwas, das nur er getan hatte. Alle anderen lehnten es ab ihr auch nur eine Übung zu zeigen, weil sie eine Frau war. Und wie großartig er schon damals vor seiner Zeit als Sir war. Immer besonnen und geduldig ihr alles beizubringen. Sie fühlte sich schon damals in seiner Nähe sicher und wohl. Wie wird es wohl heute sein?
    Seit seinem Abschied war viel Zeit vergangen. Sie hatte die Übungen tagtäglich wiederholt und inzwischen für eine Prinzessin völlig untypisch dicke Hornhaut auf den Fingerknöcheln. Mittlerweile waren es auch keine gewöhnlichen Hände mehr, sondern tödliche Waffen dank ihm.
    Gleich war es soweit. Er würde neben der Mauer am Osttor auf sie warten. Es waren nur noch gut eintausend Schritte, schätzte sie. Sie wird ihn treffen. Was wird er sagen? Wie wird er reagieren, wenn er sieht, dass aus dem kleinen Mädchen von vor fünf Jahren eine Frau geworden ist? Und sobald er ihre Hände bemerkt, wird er sie loben? Ein Lob von Sir Lotus!
    Ihre Gedanken überschlugen sich. In ihren Augen entstanden kleine Wirbel und die Welt begann zu kreisen. Sie wird ihn treffen. Und er wird sie loben. Ein neues, Kraft gebendes Mantra. Sie kicherte wie verrückt und biss sich in den Daumen voller Vorfreude. Sie sah es schon vor sich und hörte in Gedanken seine Stimme, wie er völlig hin und weg von ihren Fäusten aus Stahl wäre. Gar ins schwärmen geraten würde.
    Links und Rechts legten sich plötzlich schwere Hände fest auf ihre Schultern. Ihre Augen fokussierten sich und sie erstarrte in ihrer Bewegung. In Gedanken sammelte sie ihre Kraft.
    Blitzschnell drehte sie sich zur Seite, hebelte den festen Griff aus, wandte sich ihrem Widersacher zu und knallte dem Unbekannten ihre Faust ins Gesicht.
    Der Kopf flog in den Nacken zurück und derjenige griff sofort nach seiner Nase.
    „Was zur Hölle soll denn das“, polterte er.
    Ihre Augen weiteten sich. Sie würde ihn treffen... er wird sie loben..., hallte es in ihren Gedanken noch einmal nach.
    „Sir Lotus“, stellte sie entgeistert fest.

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    ich hab am anfang viel mit den Absätzen rumgespielt. passen die so oder doch lieber anders?

    Und was mir noch kurz auf den Herzen liegt. Falls ihr seht, dass ich soeben einen neuen Teil gepostet hab, wartet am besten noch 5 Minuten damit es zu lesen. (falls jemand mal direkt es sieht und reinschauen will) In der Regel sind durch meine Formatierungsprobleme die Absätze nicht so, wie sie sein sollten und kann erst hinterher korrigiert werden, was ich ja dann gleich mache :x
    Ich denke dann immer, dass diejenigen jetzt das unformatierte vor Augen haben und sci hwudnern ,warums so komisch ausschaut xD

    Einmal editiert, zuletzt von Kramurx (19. August 2019 um 17:07)

  • Hallo Kramurx,


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    Ich bin auch gespannt, worauf du mit dieser Geschichte hinaus willst. Wird das eine Satire? Du hast insgesamt sehr dick aufgetragen, aber im Rahmen des Ganzen passt das so weit schon und ist auch spannend. Ich bin auf jeden Fall neugierig.
    Weiterhin frage ich mich allerdings: Ist das hier ein Prolog oder wird der Mann in Grün die Hauptperson einer Handlung?
    In dem Fall wäre es doch ganz nett, wenn wir auch seinen Namen erfahren könnten.


    ließ einen nur schließen, dass er zum einen absolut keine Zweifel hatte, dass er kein Vergehen begannen hatte und in seinem Unterton hörte man einen gewissen Spott heraus.


    Wie wäre es mit: ließ einen nicht nur schließen, dass er absolut keine Zweifel hatte, kein Vergehen begangen zu haben, sondern man hörte in seinem Unterton sogar einen gewissen Spott heraus.


    Doch sofort trat aus ihnen der Greis des Eisernen Hochadels hervor.
    „Wisst ihr eigentlich, dass ihr gerade Sir Lotus von der Seite dumm anquatscht?“

    Sollte der Greis aus dem Hochadel sich nicht etwas adliger ausdrücken? Dumm anquatschen, was wäre eher die Ausdrucksweise des Mobs oder eben des frechen Mannes in Grün.


    Sie hatten mit allen gerechnet. Nur nicht DAS.

    Nicht nur DAMIT.


    Niemand würde von dieser tragischen Verwechslung jemals erzählen. Es wird totgeschwiegen.

    Hier passen, wie ich meine, die Zeiten nicht zusammen. Vielleicht:
    Niemand würde von dieser tragischen Verwechslung jemals erzählen. Man würde sie totschweigen.
    (oder so).


    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Huhu @Kirisha,

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    Zitat von Kirisha

    Ich bin auch gespannt, worauf du mit dieser Geschichte hinaus willst.

    Also grundsätzlich wird ein Abenteuer erlebt, dass erstmal in die Gänge kommen muss xD


    Zitat von Kirisha

    Wird das eine Satire?

    Das muss ich erstmal googlen. Und das was ich lese, dass man auf Misstände hinweist ect, muss ich die Frage wohl erstmal verneinen.
    Ich habe vor weiterhin viele Situationen völlig überspitzt, überdreht und übertrieben darzustellen, wie bei einer Satire. Sogar ins lächerliche zu ziehen, wenn ich es wichtig an der Stelle halte oder eine Botschaft wie in der Satire vermitteln will.


    Zitat von Kirisha

    Du hast insgesamt sehr dick aufgetragen

    Jup. War mir auch völlig bewusst und es hatte ca 20 min gedauert, bis ich mich beim ersten Post überwunden hatte sie tatsächlich so wie sie jetzt steht zu präsentieren und zu schauen wie die Reaktion so ausfällt. Bisher lief es besser als erwartet. Und hoffe das kippt nicht xD


    Zitat von Kirisha

    aber im Rahmen des Ganzen passt das so weit schon und ist auch spannend

    Das freut mich momentan glaube ich sogar am meisten!


    Zitat von Kirisha

    Weiterhin frage ich mich allerdings: Ist das hier ein Prolog oder wird der Mann in Grün die Hauptperson einer Handlung?

    Der dritte Part hat es ja jetzt aufgedeckt, wer er ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass andere es anders machen würden.
    Ich hätte vielleicht sogar einfach noch im Vorwort erwähnen sollen dass die meisten Namen, die nicht von anderen Personen oder anderen Gegebenheiten genannt werden, auch unbekannt bleiben, bis sie eben benannt werden. Ob das so schlau ist oder nicht.... werde ich sehen xD
    Achja... Prolog... ehm... ich glaube man könnte sogar meinen, dass es ein Prolog ist. Aber eigentlich ist es nunmal mein Anfang x.x
    wäre es besser wenn man (nur so als Gedankenspiel) bis zum Beginn der Reise es etwa doch als Prolog bezeichnen würde? Der ginge aber gut 15 Seiten lang und wäre halt... ziemlich lang für einen Prolog.


    Zitat von Kirisha

    In dem Fall wäre es doch ganz nett, wenn wir auch seinen Namen erfahren könnten.

    Ich habe für mich leider keine gute, frühere Lösung für den Namen gefunden. Daher wurde es letztlich auf den 3. Post verschoben, damit es nicht erzwungen ist oder wirkt, dass der Name genannt wird.
    Vielleicht macht es aber auch eine gewisse Spannung oder Interesse aus, weil man sich ja eben die Frage stellt, ob die Person jetzt wichtig wird oder unwichtig ist :P zwar bin ich dann dazu gewzwungen immer wieder "Mann in grün" zu schreiben, aber es wurde bisher, soweit ich sehe, nicht kritisiert x.x


    Zitat von Kirisha

    Sollte der Greis aus dem Hochadel sich nicht etwas adliger ausdrücken? Dumm anquatschen, was wäre eher die Ausdrucksweise des Mobs

    Hm. Die Stelle ist voller Konflikte bei mir. zum einen wurde ja erklärt

    Wie seine alles sehenden Augen tausende Menschen zugleich unter sich vereinten. Sie waren keine Adligen, Bürger, Bauern, Diebe oder von der Stadtwache. Sie waren alle einfach nur Menschen.

    Und zum anderen sehe ich da eigentlich nicht so das Problem, weil der Adel zwar als arrogant ect vorgestellt wird und wurde, aber nicht wie sie sich sprachlich ausdrücken :P
    Allerdings folgt nach meinem "eigentlich" das hier: Ich muss einräumen, dass in der Überarbeitung ein Satz rausgeflogen ist, den ich jetzt an der Stelle doch gern wieder zurück hätte. Da stand nämlich bei

    „Wisst ihr eigentlich, dass ihr gerade Sir Lotus von der Seite dumm anquatscht?“
    Und obwohl jener Hochadel niemals mit jemanden vom gemeinen Volk sprechen würde, so tat er es.

    mal inhaltlich als nächstes, dass jemand vom Hochadel auch niemals so reden würde und er das eben nur machte, weil der Mann in grün ihn dazu brachte vor Ärger ?(?(?(

    So. Das wars erstmal

    lg Kramurx

  • Okay, ein bisschen technischer Kleinkram voran:

    Er holte tief Luft und begann mit starker Betonung: „Einen STREICH nennst du das,“ imitierte Cromwell so gut wie er Sir Lotus ernste Stimme in Erinnerung hatte.


    Hier erfahren wir beilaeufig, dass der Name des Mannes in Gruen anscheinend Cromwell ist. Dafuer dass wir diesen Namen so lange nicht erfahren, ist das irgendwie... mau. Ich dachte da kommt noch ein Taschenspielertrick mit dem Namen oder so, so finde ich's eher verwirrend.


    Falls ihr seht, dass ich soeben einen neuen Teil gepostet hab, wartet am besten noch 5 Minuten damit es zu lesen. (falls jemand mal direkt es sieht und reinschauen will) In der Regel sind durch meine Formatierungsprobleme die Absätze nicht so, wie sie sein sollten und kann erst hinterher korrigiert werden,

    -> Erweiterte Antwort -> Vorschau - da kannst Du in Ruhe anschauen wie das auf die anderen User wirken wird und noch feilen bevor es dann ernst wird.

    ***

    Ja, dem ersten Teil des neuen Abschnitts fehlt es ein bisschen an Leichtigkeit - das Thema (Sir Lotus sitzt schweigend da, Cromwell redet sich um Kopf und Kragen) gibt durchaus was her - teilweise hat das auch richtig gute Szenen drin:


    Aber das ist ein Fall fuer On Too Long finde ich - die Idee ist zu sehr in die Breite gezogen, das wirkt dann nicht mehr richtig -

    „Ich frage mich was aus dieser hässlichen Schnepfe wohl geworden is? Man hat ja lange nich mehr von ihr gehört.“

    Sir Lotus hob seinen Arm und deutete auf einen Ring an seinem Finger.

    „Ihr – habt - Oh. Ihr habt geheiratet? Wieso das denn? Ich mein ... Glückwunsch!


    hat eigentlich auch schon alles was die Idee ausmacht. Ich denke der ganze Abschnitt wuerde besser funktionieren wenn er auf diese Weise
    'leichter' werden wuerde.


    Der letzte Abschnitt ist da schon auf einem besseren Weg - den Gedanken der Prinzessin folgen gefaellt mir schon gut - aber auch das Ende wuerde mit einem anderen Timing besser 'knallen' (Pun intended):

    Links und Rechts legten sich plötzlich schwere Hände fest auf ihre Schultern. Ihre Augen fokussierten sich und sie erstarrte in ihrer Bewegung. In Gedanken sammelte sie ihre Kraft.
    Blitzschnell drehte sie sich zur Seite, hebelte den festen Griff aus, wandte sich ihrem Widersacher zu und knallte dem Unbekannten ihre Faust ins Gesicht.
    Der Kopf flog in den Nacken zurück und derjenige griff sofort nach seiner Nase.
    „Was zur Hölle soll denn das“, polterte er.
    Ihre Augen weiteten sich. Sie würde ihn treffen... er wird sie loben..., hallte es in ihren Gedanken noch einmal nach.
    „Sir Lotus“, stellte sie entgeistert fest.


    Links und Rechts legten sich plötzlich schwere Hände fest auf ihre Schultern. Ihre Augen fokussierten sich und sie erstarrte in ihrer Bewegung.
    Blitzschnell drehte sie sich zur Seite, hebelte den festen Griff aus, wandte sich ihrem Widersacher zu und knallte dem Unbekannten ihre Faust ins Gesicht. Der Kopf flog in den Nacken zurück und derjenige griff sofort nach seiner Nase.
    „Oh - Sir Lotus“, stellte sie entgeistert fest.

    Dass sie sich drauf gefreut hat wie stolz er sein wird, das weiss ich als Leser schon noch an der Stelle, das muss gar nicht nochmal kommen - das ist hier wirklich ein 'punch' - der darf schnell kommen. :)

    (Alle Beispiele sind da um auszufuehren was ich hier meine - nicht als konkrete Vorschlaege den Text zu aendern)

  • Hallo @Thorsten,

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    Zitat von Thorsten

    Hier erfahren wir beilaeufig, dass der Name des Mannes in Gruen anscheinend Cromwell ist

    Da ist mir in der überarbeitung ein Fehler unterlaufen. Davon abgesehen, dass es trotzdem keine spektakuläre Auflösung geworden wär, sollte der Name eigentlich doch erst nach

    Er stellte sich vor Sir Lotus auf, zeigte mit dem Finger auf ihn und brüllte ihm ins Gesicht: „WÜRDE MIR STINKEN, WENN ICH DU WÄR!“

    auftauchen x.x das hat mich echt geärgert, das mir das nicht aufgefallen ist :patsch: , als ich es unterwegs schon gelesen hab und wusste dass ich erst in Stunden zu hause sein werde xD
    aber gut. Ich bearbeite es, so wie ich es haben wollte und lasse es so erstmal stehen :x


    Zitat von Thorsten

    das ist hier wirklich ein 'punch' - der darf schnell kommen.

    hm. das mit dem punch muss ich noch üben wie es scheint. mal schauen obs beim nächsten Mal noch besser funktioniert :blush:

    leider muss ich auch nach mehrmaligen lesen sagen, dass ich dieses "leichter werden" nicht wirklich verstehe was du genau meinst :whistling::whistling:
    ich gucke mal ob ich diese Szene nochmal umschreibe und kürzer fasse, damit es nicht, wie du sagst, so in die breite geht xD

    lg Kramurx