Der erste Absatz verwirrt mich. Ich kann mir diesen „verschneiten Ort“ einfach nicht räumlich vorstellen. Es hat „kleine Hügel der Büsche“, „Parklaternen“ „Steinsarkophage“ … es ist ein „einstiger Friedhof“ aber die „Karpelle“ steht noch… neben dem „Skatepark“ und dem „Spielplatz“. Was ist das denn nun? Ein alter Friedhof in einem Park über den ein Spielplatz gebaut wurde? Das könnte wirklich klarer sein.
Ich bin ein großer Fan von Drama und Horror und finde Protagonisten in der größtmöglichen Not und Angst besonders spannend. Die Story an sich wäre also wahrscheinlich genau mein Ding, ich bin aber der Meinung dass es in dem Fall nicht so gut funktioniert wie es könnte weil etwas Wichtiges fehlt:
In den meisten Geschichten wird einem der Protagonist, dessen Persönlichkeit und dessen normales Leben für einige Seiten gezeigt. Das verursacht manchmal einen etwas langsamen Start, aber ich finde das wichtig. Warum soll ich mich um das Wohl von jemanden sorgen den ich nicht kenne oder nicht mag? Wie soll ich ausmachen welche Auswirkungen die Gefangenschaft auf den Protagonisten hat wenn ich nicht weiß wie er sich natürlich verhält? Warum soll ich hoffen dass er wieder nachhause findet wenn ich nicht weiß was er zurückgelassen hat?
Wenn es meine Geschichte wäre dann würde ich wahrscheinlich mit Rückblenden arbeiten. So kannst du zu Beginn direkt in die Aktion springen und trotzdem den Charakter und dessen Hintergrund vertiefen. Beschreib zum Beispiel das Essen das er bekommt und lass ihn für ein paar Absätze darüber nachsinnen wie sehr er wünschte dass er seiner Mutter öfter für das tolle Essen gedankt hätte das sie ihm gekocht hat. Das gibt in meinen Augen ein stärkeres Gefühl von Reue und Verlust. Nur meine Meinung dazu. Ist natürlich alles Geschmacksache.