Es gibt 682 Antworten in diesem Thema, welches 132.457 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2023 um 18:01) ist von Rainbow.

  • Rebirz :)

    Spoiler anzeigen

    Was ist das??? Ich hatte dir doch forums-bzw. lesefrei erteilt :rofl:

    Na gut, wo du schon mal da bist...danke für`s Weiterlesen... und das auch noch trotz chronischer Unlust und frisch gelaserter Augen ^^

    Was mir bei der an sich tollen Konversation der beiden manchmal etwas gefehlt hat, war eine kurze Überlegung, wie sie jetzt antworten soll. Das ging fast ein wenig zu geradlinig durch, finde ich. z.B. Als sie dann sofort damit losgelegt hat, dass sie Dagon aufhalten müssen. Der Redefluss wirkte da so auf mich, als wären sie beide schon auf einem Wissensstand. Also im Prinzip sind sie das ja, aber das wissen sie ja nicht von jeweils anderen. Verstehst du was ich meine?

    Mh... immer noch nicht besser? Ich habe mir an diesem Teil ganz schön einen abgebrochen und schon viel dran gefeilt, aber offenbar ist er noch immer nicht ganz rund. :hmm: Aber deine Hinweise sind natürlich wichtig und werden vermerkt. Ich konnte dieses Kapitel damals nur irgendwann nicht mehr sehen...demnächst rolle ich es aber bestimmt noch mal auf.

    Das Ende des Kapitels fand ich dann schon cool, weil die düstere Seite von Silas wieder da war. Sowas in die Richtung war zwar vorherzusehen, als du beschrieben hast, welchen Weg sie da eingeschlagen hat (ernsthaft, schaut das Mädel keine Horrorfilme?? :P) aber es war ein spannender Abschluss.

    Freut mich, dass die gewünschte Wirkung erzielt wurde. :)


    Ich bin persönlich gerade am grübeln, wie Emilias irdische Freunde in das ganze Szenario noch eingebaut werden. Um sie scharen sich ja offenbar ganze drei Männer, einer quasi aus jeder Fraktion. Irgendwie fände ich es - womit ich dich vermutlich nicht wirklich überrasche - voll cool, wenn in dieser Hinsicht etwas völlig unvorhergesehenes passieren würde. Aber ich lasse mich überraschen :)

    Emilias Freunde werden definitiv in dem weiteren Verlauf mit eingebunden werden...UND es wird eine Überraschung geben - ob die dir gefallen wird, weiß ich natürlich nicht, aber wir werden sehen.

    Das Grundgerüst mit den Konversationen und Beschreibungen ist wie immer bei dir absolut solide, wobei ich gestehen muss, dass ich bei Letzterem diesmal ein Bisschen ins Schleudern geraten bin, weil ich mir nicht recht sicher war, wie ich die Beschreibung gefühlstechnisch verarbeiten sollte.

    Könntest du bitte deine Anmerkung hinsichtlich der Beschreibungen mal konkretisieren??? Welche meinst du bzw. was genau irritiert dich dabei "gefühlstechnisch"? :hmm: Ich rinnere mich, dass ich in dem Teil nachträglich die Portale anders beschrieben hatte...es waren vorher Aufzüge mit Schiebetüren, wofür ich allerdings gelyncht worden bin :rofl: (Scherz) ... ansonsten könntest du vielleicht die Beschreibung dieses Bibliotheksraums meinen... also klär mich mal auf. Ich muss das wissen, sonst lässt mir das keine Ruhe.

    In den Kommentaren, die ein wenig überflogen habe, wurde angesprochen, dass man das "ausgelutschte" Thema der Prophezeiung evtl. etwas ausschmücken könnte.

    Viele der Dinge, die in den Kommentaren kristisiert wurden, habe ich versucht bereits auszumerzen. Dieses Prophezeiungskapitel sah vorher etwas anders aus und ich habe bereits versucht, den Teil mit der Prophezeiung etwas anders aufzuziehen. Dieses Orakel und das Correnthium z.B. hat es vorher nicht gegeben... das habe ich erst nachträglich eingefügt, damit die Prophezeiung nicht völlig aus dem Nichts auftaucht. Aber ja, es ist wahrscheinlich noch immer etwas dünn. :hmm:


    Mir wäre jetzt zwar ein grober Gedanke gekommen, aber den könnten wir ja evtl. mal per PN diskutieren, da er jetzt auch null ausgearbeitet ist und ich auch deinen Plan mit der Geschichte nicht kenne.

    Ich bin immer ganz Ohr für eure Ideen/Anregungen. Das Tolle ist, wir können das demnächst bei einem schönen eiskalten Bierchen bequatschen :beer: ... und bis dahin tut es die PN auch. ^^

    Das hängt natürlich auch davon ab, wie viel eigene Fantasy du in das himmlische Thema einbringen willst. Ich hab mich damit nie so ausführlich beschäftigt wie mit etwa den Griechen etc. und weiß daher auch nicht, wie viel Wahrheit bisher von dir Verbaut wurde

    Ich muss gestehen, ich habe dem vielleicht zu wenig Bedeutung zugeschrieben. Zwar habe ich viel recherchiert und vor allem die Engelshierarchie-Ebenen beruhen ja auf diesen Erkenntnissen, aber vieles habe ich auch dazu gedichtet. Gut im Übrigen, dass man nicht merkt, was recherchiert und was erfunden ist :D.... Inzwischen denke ich, dass eine Geschichte umso cooler wird, desto mehr solcher Details einfließen. Sie machen das Ganze überhaupt erst lebendig. Insofern kann es gar nicht fantastisch genug sein...solange es irgendwie plausibel und nachvollziehbar bleibt.

    So, jetzt habe ich gerade gesehen, dass du mich schon wieder zitiert hast...was ist denn da los??? Musst du nicht zwischendurch auch mal arbeiten?


    LG,

    Rainbow

  • Rainbow

    Mh... immer noch nicht besser? Ich habe mir an diesem Teil ganz schön einen abgebrochen und schon viel dran gefeilt, aber offenbar ist er noch immer nicht ganz rund. :hmm: Aber deine Hinweise sind natürlich wichtig und werden vermerkt. Ich konnte dieses Kapitel damals nur irgendwann nicht mehr sehen...demnächst rolle ich es aber bestimmt noch mal auf.

    Ich weiß nicht, wie es mal ursprünglich war, aber mir ist halt einfach zwischen Selias Erklärung und "Wir müssen Dagon aufhalten!" irgendwie ein Loch. Ich könnte mir halt da noch ein paar Gedanken vorstellen, wo Emilia erst noch mal abwägt, wie sie jetzt auf das ganze Antwortet. :hmm:

    Emilias Freunde werden definitiv in dem weiteren Verlauf mit eingebunden werden...UND es wird eine Überraschung geben - ob die dir gefallen wird, weiß ich natürlich nicht, aber wir werden sehen.

    Überraschungen sind immer gut! :D

    Könntest du bitte deine Anmerkung hinsichtlich der Beschreibungen mal konkretisieren??? Welche meinst du bzw. was genau irritiert dich dabei "gefühlstechnisch"? :hmm:

    Hmm blöd ausgedrückt von mir. Ich meine sowas hier z.B.

    "Das Dilemma lag auf der Hand und explodierte wie ein Funkenregen vor Elias innerem Auge."

    Vielleicht sitze ich auch einfach nur auf der Leitung, aber ich verstehe hier nicht, was für ein Bild du mir vermitteln willst bzw. was dieses "explodierte wie ein Funkenregen..." für ein Gefühl von Elias verbildlichen soll. :hmm:

    So, jetzt habe ich gerade gesehen, dass du mich schon wieder zitiert hast...was ist denn da los??? Musst du nicht zwischendurch auch mal arbeiten?

    Es ist nix los... Hab alles abgearbeitet... Azubi macht den Rest :evilgrin:

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Rebirz

    Morgen :) Ich habe gerade mal genug Zeit und Ruhe zu antworten, deshalb etwas ausführlicher...

    Ich weiß nicht, wie es mal ursprünglich war, aber mir ist halt einfach zwischen Selias Erklärung und "Wir müssen Dagon aufhalten!" irgendwie ein Loch. Ich könnte mir halt da noch ein paar Gedanken vorstellen, wo Emilia erst noch mal abwägt, wie sie jetzt auf das ganze Antwortet.

    Alles klar...ich schaue es mir noch mal an. :)

    "Das Dilemma lag auf der Hand und explodierte wie ein Funkenregen vor Elias innerem Auge."

    Vielleicht sitze ich auch einfach nur auf der Leitung, aber ich verstehe hier nicht, was für ein Bild du mir vermitteln willst bzw. was dieses "explodierte wie ein Funkenregen..." für ein Gefühl von Elias verbildlichen soll.

    Na ja, eigentlich wollte ich damit die urplötzliche Erkenntnis ausdrücken, die quasi "KAWUMM" wie ein explodierender Feuerwerkskörper - daher der Funkenregen- vor seinem inneren Auge erscheint. Klang für mich total logisch, als ich das geschrieben habe...aber jetzt verunsicherst du mich. Ich geh noch mal in mich...:hmm:

    Kapitel drei war spannend. So was Rabiates hätte ich ehrlich gesagt gar nicht in deiner Geschichte erwartet. :) Aber wirklich sehr dramatische Szene.

    Freut mich, dass dir die Szene gefallen hat :) ...

    Was ich mich allerdings frage, warum die ganze Tortur? Nur um rauszufinden, ob die Verbindung zu Elias wirklich besteht? Wenn ja, warum hat er quasi den "Peilsender" geröstet? Sie wollen Elias doch eh fangen, oder? Warum dann verhindern, dass er Emilia aufspürt? Sie ist ja jetzt bei ihnen. Erschließt sich mir nicht

    Na ja, ich dachte es mir so: Sie haben die Verbindung gekappt, weil sie nicht wollen, dass Elias sie schon JETZT finden kann. Sie brauchen noch etwas Zeit, um alles so zu arrangieren, wie sie es gerne hätten...und erst, wenn SIE es wollen, werden sie Emilia gezielt als Druckmittel einsetzen und den "Peilsender" wieder aktivieren, wenn du es so willst.

    Zum anderen machen sie diese Sache ja nicht nur, um die Verbindung zu kappen...sie suchen in Emilias Erinnerung auch nach möglichen Anhaltspunkten/Informationen, die der Auserwählte mit ihr geteilt hat. (was aber ja nicht der Fall ist, weil Elias zu dem Zeitpunkt ja selbst noch keine Ahnung über seine eigene Rolle hatte)

    Ich hoffe, so wird es klar. :hmm: Ansonsten muss ich mir überlegen, wie ich das deutlicher herausarbeiten könnte.

    Ein Problem was ich jetzt evtl. sehe, ist, dass seine Beweggründe, sich Dagon anzuschließen zwar auf Furcht basieren, aber bisher hat man noch nichts übertrieben dramatisches gesehen, dass ihn derart "treu" werden hätte lassen. Er hat ja immerhin noch die Eier in der Hose und versucht etwas für Emilia zu tun, also direkt in Schockstarre ist er ja nicht verfallen.

    Evtl. wäre gerade dieses Kapitel auch eine Möglichkeit, ihn noch einen Rückblick zu verpassen, in dem er sich selbst an etwas erinnert, dass ich so sehr an Dagon "bindet".

    Ja, Silas ist als Charakter nicht so einfach zu schreiben. Ich finde ja grundsätzlich, dass Angst schon eine ziemlich große Motivation darstellen kann... andererseits erhofft sich Silas, dass es für ihn bzw. diejenigen, die ihm nah stehen, nach Dagons Machtübernahme eine Form des Weiterlebens geben wird und am Ende nur diejenigen "belohnt" werden, die sich ihm gegenüber loyal verhalten haben. In diesem Dilemma steckt er nun. Eigentlich eine ganz interessante Mischung. Angst vers. Loyalität. Ich befürchte nur, ab einem gewissen Punkt muss man sich entscheiden, da es hier keine Grauzone gibt. Mal sehen, wie ihm das auf lange Sicht bekommen wird.

    Deine Idee mit der Rückblende behalte ich mal im Hinterkopf. ^^

    Edit: Was mir gerade noch so komplett unabhängig von Kapitel eingefallen ist. Du schreibst immer, dass Elias als einziger Engel dazu in der Lage ist, menschliche Gefühle zu fühlen. Beschränkt sich das auf etwas speziell wie etwas die Liebe oder empfinden Engel einfach nicht so intensiv wie Menschen? Weil z.B. Sorgen empfinden sie ja auch füreinander.

    Tja, ich glaube, das ist noch eine der Schwachstellen meiner Geschichte. An diesen Punkt komme ich immer wieder. Einerseits soll Elias in besonderer Weise dazu in der Lage sein, menschliche Gefühle zu empfinden, andererseits lässt es sich nicht verhindern, die anderen Engel zumindest ansatzweise auch Gefühlsregungen zeigen zu lassen. (Sonst müssten sie alle wie gefühllose Roboter auftreten, was ich jetzt nicht besonders toll für die Geschichte empfunden hätte)

    Ich sehe, dass ich da noch was drehen muss. Eine mögliche Erklärung wäre die, dass die Schutzenegel (also zum Beispiel Jesaja) durch den engen Menschenkontakt bestimmte menschliche Verhaltenweisen, Reaktionsmuster zeigen, weil sie diese mit der Zeit einfach übernommen haben.... aber das erklärt natürlich nicht Micahs "Sorge" um Elias...(der ist ja kein Schutzenegel, sondern Krieger)

    Vielleicht kann man auch einfach sagen, dass eben diese Gefühlsregungen bei Elias sehr viel deutlicher ausgeprägt sind und er obendrein auch noch durch seinen starken eigenen Willen ständig die himmlische Ordnung hinterfragt, was ihn zum geborenen Rebellen macht. Dann fragt man sich aber wieder: Wie konnte Jesaja die Prophezeiung aus dem Correnthium mitgehen lassen und damit auch gegen die Ordnung verstoßen???

    Du siehst: es gibt da noch ein paar Ungereimtheiten, die ich aus dem Weg räumen muss. :pardon:In dem nächsten Kapitel, das kommt, wird der Kontrast zwischen den verschiedenen Engel vielleicht etwas deutlicher. Aber da stecke ich ja auch gerade fest, weil da noch einiges im Argen ist und ich das umkrempeln muss... wenn du es liest, wirst du merken, warum. :)

    Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, hier aufzuholen. Jetzt bist du ja bald wieder up to date :thumbsup:

    LG,

    Rainbow

  • Rainbow

    Klang für mich total logisch, als ich das geschrieben habe...aber jetzt verunsicherst du mich. Ich geh noch mal in mich..

    Häng dich daran nicht wegen mir auf. Ich denke mir das in vielen Geschichten bei solchen Dingen und bin auch selbst deutlich sparsamer in dieser Hinsicht. Daher erschließt sich mir die eine oder andere Metapher einfach nicht xD

    Na ja, ich dachte es mir so: Sie haben die Verbindung gekappt, weil sie nicht wollen, dass Elias sie schon JETZT finden kann. Sie brauchen noch etwas Zeit, um alles so zu arrangieren, wie sie es gerne hätten...und erst, wenn SIE es wollen, werden sie Emilia gezielt als Druckmittel einsetzen und den "Peilsender" wieder aktivieren, wenn du es so willst.

    Ah Ok, ja, so kann man es natürlich verstehen. Dann die andere Frage: Wussten sie, dass Elias gerade nicht da ist und Emilia beschützt? Oder haben sie gerade deshalb Silas geschickt? Ein Mensch fällt einem Engel nicht leicht als Gefahr auf quasi. Evtl. Hast du das auch mal geschrieben, ich bin mir gerade nur nicht mehr sicher. Pause und so ... :hmm:

    Eigentlich eine ganz interessante Mischung. Angst vers. Loyalität. Ich befürchte nur, ab einem gewissen Punkt muss man sich entscheiden, da es hier keine Grauzone gibt. Mal sehen, wie ihm das auf lange Sicht bekommen wird.

    Prinzipiell gebe ich dir da Recht. Angst kann ich schon verstehen. Er hat einen Dämon gesehen, Emilia ist auf einen Engel getroffen. Klarer Unterschied. Sein erstes Treffen mit Dagon hast du allerdings als Erzählung von ihm beim Essen untergebracht und es war nicht zu detailliert in Hinsicht auf seine persönliche Erfahrung. Es sind ein paar Leute auf den Schlag tot umgefallen, das hab ich noch im Kopf, richtig? Daher könnte ich mir hier halt noch eine persönlichere Rückblende mit ihm vorstellen. Wo er selbst noch mal richtig das Blut in den Adern gefrieren spürt, aber evtl. auch eine gewisse Faszination mit dem neu entdecken übermenschlichen entdeckt. Er war ja stets fasziniert von Mythen etc. da wird ihn die Berührung mit übernatürlichen nicht weniger begeistern. Evtl. kommt ja auch noch was in dieser Hinsicht, aber das wäre mir jetzt an dieser Stelle halt bezüglich Selias Charaktertiefe eingefallen.

    Vielleicht kann man auch einfach sagen, dass eben diese Gefühlsregungen bei Elias sehr viel deutlicher ausgeprägt sind und er obendrein auch noch durch seinen starken eigenen Willen ständig die himmlische Ordnung hinterfragt, was ihn zum geborenen Rebellen macht. Dann fragt man sich aber wieder: Wie konnte Jesaja die Prophezeiung aus dem Correnthium mitgehen lassen und damit auch gegen die Ordnung verstoßen???

    Hat das überhaupt schon mal jemand der anderen Leser angekreidet bzw. hat jemand zu dem Thema "Gefühle der Engel" eine Meinung? Vielleicht tun sich ja durch eine Kleine Diskussion schon Lösungen auf. :)

    Ein paar Gedanken von mir:

    Wie es mir scheint, haben die Engel der höheren Sphären oder auch Befehlshaber wie z.B. der Leiter des Heeres keinerlei Probleme mal ein paar Regeln zu verdrehen. In gewisser Weise könnte man darin auch Emotionen sehen. Jetzt könnte es doch beispielsweise möglich sein, dass "mächtigere" Engel mehr Spielraum in ihrem Dasein haben. Das Handeln von niedereren Engel ist dann quasi eher logisch gesteuert mit gewissen Grundregungen hinsichtlich Emotionen. Warum dann z.B. Jesaja die Prophezeiung mopsen konnte, könnte man evtl. auf Elias zurückführen. Das er besonders ist und sich auf die Emotionen seiner Mitengel (höhö) auswirkt. Das würde ggf. auch passen, wenn er später mal ein Heer auf seine Seite ziehen müsste.

    So viel von mir. :)

    Gruß

    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Rainbow

    So! Ich bin durch! Hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich das jetzt so schnell schaffe xD

    Alsooo... das vorletzte Kapitel mit Micah hat mir gut gefallen. Da kam der Unterschied zwischen Elias und einem "normalen" Engel gut raus. Von Elias auch gut mitgedacht, dass er seinen Freund versucht hat auf die Gefühlsgewalt der Menschen vorzubereiten. Was ich so in den Kommis aufgeschnappt habe, waren die Portale in die Menschenwelt mal anders? Also die Version, die ich gelesen habe, hat mir gefallen :thumbup:

    Jetzt das letzte Kapitel. Du hast ja schon angekündigt, dass du damit nicht zufrieden bist und ja, ich muss dir leider zustimmen :/ Das Kapitel hat viele gute Teile, das will ich vorab gesagt haben!Beispielsweise, wie Elias dann die Engel davon überzeugen will, sich den Menschen zu offenbaren.

    Allerdings ist das Kapitel generell etwas chaotisch. Ist schwer genaue Punkte zu nennen, die das verursachen. Evtl. würde ich aber sagen - und damit widerspreche ich wohl Thorsten - dass ich Elias in diesem Kapitel - zumindest in dieser Form - nicht mit sich hadern lassen würde. Das Kapitel beginnt schon damit, dass er wütend wird, weil sie ihn tatsächlich wie eine Puppe an Fäden benutzt haben. Die Erkenntnis, dass sein Heerführer der Verräter sein soll und obendrein Emilia in Gefahr ist, schürt diese Emotion nur noch weiter. Lass ihn diese Wut und durch das ganze Trara der Versammlung mitziehen. Das könnte schon mal einen etwas klareren Faden schaffen. Davon abgesehen, dass ich es passender finden würde und Elias "Besonderheit" gegenüber seinen Artgenossen hervorhebt.

    Was mir auch nicht ganz klar ist, wie die Existenz der Prophezeiung so ruhig von der Masse aufgenommen werden konnte. Weniger Emotionen hin oder her, Sorge haben bereits viele Engel gezeigt. Aber Elias und die zwei Chefs diskutieren da fröhlich weiter, als wäre jeder schon voll und längere Zeit darüber im Bilde. Nebenbei noch: War es von den Seraphen gewollt, dass Elias die Prophezeiung findet? Weil überrascht waren sie ja nicht wirklich, dass er diese Rolle ausgepackt hat.

    Ganz ehrlich? Ich wurde die ganze Sache tatsächlich strecken. Ja! Das kommt von mir, dem Minimalisten, dem nichts schnell genug gehen kann xD

    Ich könnte mir vorstellen, Elias zuerst alleine auf eine Handvoll befehlshabende Engel zu treffen und dort erst mal das generelle Problem mit dem Verschweigen der Prophezeiung zu besprechen. Also auch aus dem Weg räumen, warum dies und jenes so gehandhabt wurde.

    Dann die Besprechung vor versammelter Mannschaft, wo die Prophezeiung bekannt gegeben wird und was passiert ist (kann man dann ja hier teilweise überspringen). Im Laufe dessen könnte ich mir dann vorstellen, dass die Seraphen erst damit rausrücken, das überhaupt etwas mit Emilia passiert ist. Evtl. auch das mit dem Verräter nicht vorher bringen. Dann kann man Elias in dieser Versammlung noch mal richtig emotional darstellen.

    So jetzt mach ich aber Schluss. Ich will nicht ewig viel durchkauen, sonst sagst du noch, der zerfetzt mir alles :pflaster:

    LG

    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Heh - dann geht's im Himmel zu wie bei Dir in Terra :P (Richtig geraten uebrigens - ich faende das eher unpassend hier...)

    Du weißt doch, dass ich gerne ein wenig an den typischen Dingen rumpfusche :P

    Mir geht es in diesem Fall aber eher um die Tatsache, dass es Elias Einzigartigkeit in den Vordergrund stellen würde. Bisher wurde uns das ja eigentlich immer hauptsächlich gesagt, nicht gezeigt. Der erste wirkliche Moment war im Kapitel davor mit Micah. Bei dieser Versammlung könnte er jedoch mal so richtig raus stechen und somit dem Leser zeigen, wie besonders er mit seinen Empfindungen wirklich unter den Engeln ist. Daher mein Vorschlag. :)

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Rebirz , Thorsten

    Ach, wie habe ich das vermisst ... diese Diskussionen in meinem Thread. ^^

    Ihr zwei seid echt goldig. Da sitze ich gestern seit ewigen Zeiten endlich mal wieder in meinem Schreibkeller, brüte über der Überarbeitung meiner Engelsversammlung, (die ich nun komplett zerstückelt habe) und versuche für mich einen Plan zu entwickeln ... und gerade als ich dachte, ich wüsste, wie ich es mache, lasse ich mich durch eure Kommentare und unterschiedlichen Betrachtungsweisen natürlich wieder verunsichern. :rofl:Leider lässt sich die Situationskomik des Moments nicht so recht transportieren, aber es war schon witzig, irendwie.

    So werde ich nun also das Ganze erst mal wieder sacken lassen und noch ein wenig in mich gehen. ^^

    Ich freue mich aber tierisch über den Austausch mit euch. Das ist sehr hilfreich! Also :danke:

    Rebirz

    Wussten sie, dass Elias gerade nicht da ist und Emilia beschützt? Oder haben sie gerade deshalb Silas geschickt? Ein Mensch fällt einem Engel nicht leicht als Gefahr auf quasi. Evtl. Hast du das auch mal geschrieben, ich bin mir gerade nur nicht mehr sicher. Pause und so ...

    Ich denke mal, dass es genauso eingefädelt war. Silas hatte sich ja bereits am Vorabend, also beim Weihnachtsmarktbesuch, mit Emilia verabredet. Natürlich ist ein Mensch erst mal weniger verdächtig, aber Elias hat ja gar nicht erst von der Verabredung erfahren, weil Emilia es ihm wohlweißlich nicht erzählt hat. Wäre interessant gewesen, zu erfahren, was er dazu gesagt hätte. Sicher hätte es eine Diskussion darüber gegeben, ob sie dort alleine hingehen darf oder ob Elias sich als unsichtbarer Schatten im Hintergrund aufhält, um im Zweifelsfall eingreifen zu können, wenn Gefahr in Verzug ist.

    Aber Maruth wusste sicher, dass Elias an dem besagten Abend wieder in den Himmel zurückgekehrt war und Emilia alleine sein würde. Das hat die Sache für sie einfacher gemacht. ^^ (obwohl das natürlich nicht planbar war)

    Daher könnte ich mir hier halt noch eine persönlichere Rückblende mit ihm vorstellen. Wo er selbst noch mal richtig das Blut in den Adern gefrieren spürt, aber evtl. auch eine gewisse Faszination mit dem neu entdecken übermenschlichen entdeckt

    Ja, ich weiß, was du meinst. Ich muss mal sehen, wie und wo sich da eventuell noch was einbauen lässt. Ich hasse diese nachträgliche Rumbastelei, weil dann der rote Faden, von dem man dachte, dass man ihn hatte, und der natürliche Schreibfluss fehlt....aber ich könnte mir auch vorstellen, dass das Silas Intention noch etwas hervorheben würde...wobei sich im weiteren Verlauf auch noch Gelegenheiten ergeben werden. Ich muss einfach mal sehen, wo und an welcher Stelle es besser passt.

    Hat das überhaupt schon mal jemand der anderen Leser angekreidet bzw. hat jemand zu dem Thema "Gefühle der Engel" eine Meinung? Vielleicht tun sich ja durch eine Kleine Diskussion schon Lösungen auf.

    Ehm ... ja! :) Wie ich schon sagte, war das in der Vergangenheit oft ein angesprochener Kritikpunkt. Der aber durchaus berechtigt ist...

    Jetzt könnte es doch beispielsweise möglich sein, dass "mächtigere" Engel mehr Spielraum in ihrem Dasein haben. Das Handeln von niedereren Engel ist dann quasi eher logisch gesteuert mit gewissen Grundregungen hinsichtlich Emotionen.

    Eigentlich hatte ich es mir genau anders herum vorgestellt...also, je höher die Hierarchie-Ebene und je intensiver die Nähe zu Gott, desto abgehobener und emotionsloser die Engel. Je mehr Menschennähe, also je niedriger der Rang, desto mehr Menschlichkeit blitzt durch.

    Grundsätzlich ist das natürlich ein total schwieriges Thema. Du kannst den Engeln nicht komplett den freien Willen absprechen, da sie sich sonst niemals für die böse Gegenseite entscheiden und zu "gefallenen Engeln" werden könnten....du kannst nicht jemanden ein Heer anführen lassen, ohne dass er in der Lage wäre, eigene Entscheidungen zu treffen etc. Es muss da also zumindest eine Grauzone geben, was bedeutet, dass ich es eigentlich nicht so sehr polarisieren darf. :hmm: Wenn ich das alles noch mal von vorne aufrolle, werde ich mir da noch was einfallen lassen, wie ich das etwas nachvollziehbarer machen kann.

    So! Ich bin durch! Hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich das jetzt so schnell schaffe xD

    Das hätte ich in der Tat auch nicht für möglich gehalten. Sehr geil! :thumbsup:

    Alsooo... das vorletzte Kapitel mit Micah hat mir gut gefallen.

    Puh! Da freut man sich....^^ Immer schön, wenn keine neuen Baustellen aufgerissen werden müssen.

    Allerdings ist das Kapitel generell etwas chaotisch.

    Ja, das Problem oder vielmehr die Herausforderung beim Schreiben dieses Kapitels war, diese ganzen Informationen einfließen zu lassen...und das sind ja einige. Eigentlich müssten auch noch einige dazu kommen, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich das geschickt anstellen soll. Im Moment tendiere ich eher dazu, es zu straffen und mehr zu kmprimieren, damit es nicht so wahnsinnig ausufernd wird. Andererseits befürchte ich dann wieder, dass einiges auf der Strecke bleiben wird....dieses Kapitel soll ja auch eine gewisse Atmosphäre aufbauen, Elias darstellen,...die Bedrohung beschreiben...den Plan, wie er heranreift etc. Noch ein Kapitel vorzuschalten, kann ich mir gerade nicht so recht vorstellen, weil ich das Gefühl hätte, nicht voran zu kommen...ich will mich mit den Fürsten und diesem ganzen Gequatsche nicht ewig aufhalten müssen....vor allem, weil es noch einen Versammlungs-Teil geben wird, wo es ja zu der "Abstimmung" kommt.

    Evtl. würde ich aber sagen - und damit widerspreche ich wohl Thorsten - dass ich Elias in diesem Kapitel - zumindest in dieser Form - nicht mit sich hadern lassen würde.

    Tja, die Kritik bzw. die Gegenargumente zielten ja darauf ab, dass Elias sich hier nicht wie ein besonnener Anführer präsentiert, der außerdem auf den guten Willen der Fürsten angewiesen ist. Einerseits fühlt er sich klein und bedeutungslos...andererseits tritt er hier wie ein trotziges Kind auf, das keinerlei Rücksicht nimmt auf eventuelle Konsequenzen, die aus seinem unbedachten emotionalen Verhalten entstehen könnten.

    Die Frage ist jetzt: Schreibt man es genauso! Also um den krassen Unterschied zu verdeutlichen, der sich ja durch die Verschmelzung mit Emilias Geist verstärkt haben dürfte....und lässt Elias das auch stellenweise so wahrnehmen...er könnte zwischendurch mal etwas erschrocken über sich selbst sein, weil er natürlich weiß, dass das,was er da tut kontraproduktiv ist, doch wir alle wissen, dass menschliche Emotionen miese Verräter sind, die sich auch nicht immer steuern lassen....

    Oder stellt man es so dar, dass er permanent gegen diese Gefühle anzukämpen versucht, sich aber letztlich doch zusammenreißt und irgendwie nach außen den Schein wahrt, womit er dann etwas vernünftiger und weitsichtiger rüberkommen würde. (eben wie man sich einen Anführer vorstellen würde)

    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mich ursprünglich für die erste Variante entschieden. Ich mag es, wenn Elias alles aufmischt, sich von seinen Emotionen überrollen lässt und die Fürsten damit so richtig in Aufruhr bringt. :D Vor allem, wo sie ihn ja für den Auserwählten halten und insofern eigentlich mehr oder weniger gezwungen sind, mit ihm zusammenzuarbeiten. Die Kommentare hatten mich natürlich zum Grübeln gebracht und so habe ich mit mir gehadert, ob ich es umstricken muss. Insofern bin ich ganz froh und glücklich darüber, dass du das aber offenbar so siehst wie ich bzw. es nicht als schlimm oder störend empfindest, wenn Elias sich hier so gibt.

    Was mir auch nicht ganz klar ist, wie die Existenz der Prophezeiung so ruhig von der Masse aufgenommen werden konnte. Weniger Emotionen hin oder her, Sorge haben bereits viele Engel gezeigt. Aber Elias und die zwei Chefs diskutieren da fröhlich weiter, als wäre jeder schon voll und längere Zeit darüber im Bilde.

    Ich hatte es mir so gedacht, dass die tatsächlich alle darüber im Bilde sind. Das hier sind die Engelsfürsten also quasi aus jeder Ebene die Vorsteher, wenn man so will. Sie sind in alles eingeweiht und steuern quasi alle Entscheidungen ... sie wussten demnach von der Prophezeiung und auch, dass Elias der Auserwählte sein würde...sie wussten nur nicht, wann er zu ihnen stoßen würde...deshalb anfangs die irritation, als er reinkommt...dann aber die Erkenntnis. Dass er die Prophezeiung finden würde, ist jetzt wahrscheinlich gar nicht so sehr das Problem... vielleicht haben sie insgeheim sogar damit gerechnet, dass er Nachforschungen anstellen würde, nur dass er sie gleich mitnehmen würde, damit hatte wohl keiner gerechnet. :rofl:

    Grundsätzlich finde ich es in einem Kapitel mit so vielen anwesenden Leuten total schwierig, die Nebendarsteller nicht wie nutzlose Statisten rüberkommen zu lassen. Ich habe ja versucht, dem einen oder anderen etwas Leben einzuhauchen, aber ich schätze, die Stimmung kommt immer noch nicht so rüber, wie ich es gerne hätte :hmm: Scwierig, schwierig....

    In jedem Fall helfen mir deine Anmerkungen sehr und es tut gut, das Ganze gedaklich noch einmal durchzuspielen und einen anderen Standpunkt zu hören.

    Ach ja, eine Frage hätte ich noch an dich. Du hast überhaupt nichts zu dem ausgeklügelten Plan der Engelsfürsten gesagt, mit dem sie Emilia quasi an den Feind verloren haben.... offenbar ist dir das nicht bitter aufgestoßen, sonst hättest du garantiert was dazu geschrieben. Ein Kritikpunkt, an dem ich gerade herumbastle, war der, dass die Fürsten hier nicht besonders weitsichtig gehandelt haben und man das eigentlich anders darstellen müsste. Also zumindest nicht so, dass sie Emilia als Köder für den Überläufer benutzt haben...was waren denn so deine Gedanken dazu beim Lesen? Interessiert mich nur mal so. ^^

    LG,

    Rainbow

  • Rainbow Sag, wenn's nervt - dann diskutieren wir wo anders :)

    Rainbow and Rebirz

    Mir geht es in diesem Fall aber eher um die Tatsache, dass es Elias Einzigartigkeit in den Vordergrund stellen würde. Bisher wurde uns das ja eigentlich immer hauptsächlich gesagt, nicht gezeigt. Der erste wirkliche Moment war im Kapitel davor mit Micah. Bei dieser Versammlung könnte er jedoch mal so richtig raus stechen und somit dem Leser zeigen, wie besonders er mit seinen Empfindungen wirklich unter den Engeln ist.

    Den Punkt sehe ich schon, aber ich wuerde nicht von einem Extrem ins andere fallen.

    Meiner Meinung nach wuerde die Geschichte am besten wirken wenn Elias verglichen mit einem Menschen sehr 'Engel' ist und verglichen mit einem anderen Engel doch sehr 'Mensch'.

    Den Wutausbruch auf der Versammlung (eben ala Francesca und Yu) fand ich jetzt selbst fuer einen menschlichen Soldaten daneben - probier' mal in der US Army einen Vorgesetzten anzubruellen und zu packen und schau' wie schnell da Kriegsgericht rumkommt...

    Ich finde das Thema 'Innenansicht eines Engels' hat viel Potential (zugegeben steh' ich auf sowas ziemlich...) - daher wuerde ich das nicht leichtfertig herschenken.

    Ich hatte so den Vorschlag gemacht dass Elias in der Interaktion mit anderen Menschen ein bisschen aus der Zeit gefallen wirken koennte - wie ein Ritter den man in die Jetzt-Zeit transportiert hat, jemanden der tatsaechlich noch Ideale hat an die er glaubt, der in Situationen ueberraschend ehrlich reagiert, der ein Mass an Empathie zeigen kann das selten ist und der... tatsaechlich Gottvertrauen hat.

    Ich fand in der Versammlung die Engelsfuersten eigentlich schoen - wie sie immer sanft und ruhig bleiben gibt einen Kontrast zu Elias selbst ohne dass der tatsaechlich einen Wutausbruch hat, sondern wenn der 'nur' innerlich kocht weil er weiss dass er sich beherrschen und professionell bleiben muss.

    Ich finde das Konzept auch gut dass je hoeher die Engel in der Hierarchie sind, desto naeher sie an Gottes Willen sind - denn das ist irgendwie der ganze Punkt an einem Engel.

    Ich wuerde mir Elias' Innenleben verglichen mit einem Menschen so vorstellen dass er eben ein sehr ausgepraegtes Gewissen hat - er weiss mit fast uebernatuerlicher Klarheit was richtig und was falsch ist - und dass er generell mehr Vertrauen in die Welt hat, also etwa nicht zynisch wird, daran glaubt dass die Menschen zum Guten neigen - und dass er deswegen eben nach der Verschmelzung auch mit seinen Gefuehlen hadert, weil sein Gewissen sagt ihm ein Ding, aber sein Gefuehl sagt ihm jetzt was ganz anderes - folgt er seinem Gefuehl, oder seinem Gewissen darum was gut ist? Da koennte man viel Dynamik fuer die Geschichte rausholen.

    Ob das jetzt 'typisch' fuer einen Engel in der Literatur ist (und gebrochen werden sollte wie Rebirz meint)? Keine Ahnung, ich kenne sonst keine Engelsliteratur - eigentlich habe ich nur 'City of Angels' mal als Film gesehen, und da fand ich den Engel so meh...


  • Rainbow

    Ihr zwei seid echt goldig.

    Putzig und knuffig bitte! :P

    Ja, ich weiß, was du meinst. Ich muss mal sehen, wie und wo sich da eventuell noch was einbauen lässt. Ich hasse diese nachträgliche Rumbastelei, weil dann der rote Faden, von dem man dachte, dass man ihn hatte, und der natürliche Schreibfluss fehlt....aber ich könnte mir auch vorstellen, dass das Silas Intention noch etwas hervorheben würde...wobei sich im weiteren Verlauf auch noch Gelegenheiten ergeben werden. Ich muss einfach mal sehen, wo und an welcher Stelle es besser passt.

    Es muss nicht zwangläufig an dieser Stelle sein. Manchmal bzw. sogar sehr oft, wird ein Charakter umso interessanter, wenn man ihn davor lange überhaupt nicht mochte. Das sind dann oft kleine Handlungen von ihm, die ihn plötzlich ganz anders wirken lassen. Also wenn Silas hier noch gläsern und wie ein Volldepp wirkt, dann kann er das später durchaus noch die Kurve kratzen.

    Eigentlich hatte ich es mir genau anders herum vorgestellt...also, je höher die Hierarchie-Ebene und je intensiver die Nähe zu Gott, desto abgehobener und emotionsloser die Engel. Je mehr Menschennähe, also je niedriger der Rang, desto mehr Menschlichkeit blitzt durch.

    Das ist wirklich doof. Weil selbst wenn die höheren Engel dann emotionsloser handeln, sie sind ja näher an sowas wie "Gottes Plan bzw. Regeln" und zu denen gehört ja z.B. du sollst nicht töten etc. Wie also ist es ihnen dann möglich, einen Menschen derart in Gefahr zu bringen? Irgendwas beißt sich immer :S

    Ja, das Problem oder vielmehr die Herausforderung beim Schreiben dieses Kapitels war, diese ganzen Informationen einfließen zu lassen...und das sind ja einige. Eigentlich müssten auch noch einige dazu kommen, aber ich habe keinen blassen Schimmer, wie ich das geschickt anstellen soll.

    Das ganze müsste ja nicht zwangläufig viel länger werden. Du müsstest dir halt über die Bausteine klarwerden, die hier entscheidend sind und die dann auch konsequent aneinanderreihen. Daher halt auch mein Vorschlag, das Wesentliche bezüglich der Prophezeiung und dem Plan der Oberengel getrennt von der Versammlung zu besprechen. Man könnte dann auch etwas detaillierter erläutern. Also z.B. auch klar machen, in wie fern die Seraphen geplant hatten, dass Elias sich als Auserwählten sieht. Weil wie es aktuell ist, scheint das ja reiner Zufall zu sein und wie Elias so schön sagte, war die eigentlich sehr wertvolle Prophezeiung nicht wirklich sicher aufbewahrt. Also entweder haben sie die Gefahr in Kauf genommen, dass auch der Feind daran gelangt, nur das Elias sie evtl. finden kann, oder es steckt eigentlich was anderes dahinter.

    An dieser Stelle vielleicht gleich vorgegriffen zu deiner Frage bezüglich dem Plan der Engel:

    Ich habe mich hauptsächlich deswegen still gehalten, weil Elias Freund (Namen!! argh!) sagte, die Prophezeiung kann unterschiedlich gedeutet werden. Jetzt habe ich mir gedacht, dass da evtl. was dahinterstecken könnte. Also sprich, dass die Seraphen evtl. eine andere Deutung davon haben und die Gefahr durch Emilias Ableben und das damit verbundene Ende der Prophezeiung überhaupt nicht gesehen haben. Also ich wollte noch mal abwarten, ob da noch vielleicht eine Überraschung für die ach so top kalkulierenden Obermotze wartet, die ihnen ordentlich die Engelsschlüpfer auszieht. :D

    Wenn ich ehrlich bin, hatte ich mich ursprünglich für die erste Variante entschieden. Ich mag es, wenn Elias alles aufmischt, sich von seinen Emotionen überrollen lässt und die Fürsten damit so richtig in Aufruhr bringt.

    Also ich wäre da Großteils bei dir. Gerade so eine Szene ist doch optimal, um den Auserwählten mit seiner Besonderheit scheinen zu lassen. Er ist wütend, appelliert bei den Engeln an Dinge, die denen wichtig sind. Schutzengel, die bisher tatenlos zusehen mussten, wie schlimme Dinge passieren, könnten endlich wirklich eingreifen. Krieger, die nicht kämpfen durften (der eine Engel, der quasi durch Marut ersetzt wurde) wird ebenfalls mit einbegriffen. Das ist alles echt top in meinen Augen. So etwas würde kein stur kalkulierender, emotionsloser Engel tun.

    Das es ein hin und her ist, wenn er gleichzeitig mit seiner Vernunft ringt, ist klar. Daher meinte ich ja, ob es nicht geschickt wäre, das Sachliche und Emotionale durch zwei Besprechungen zu trennen. :hmm:

    Wir können das gerne noch vertiefen, wenn du dich mal für einen groben Aufbau entschieden hast. Musst ja nicht gleich alles fertig umgeschrieben sein um noch ne Meinung einzuholen :)

    Gruß

    Rebirz

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Ups da ist mir Thorsten dazwischen gekommen, als ich den Kommi geschrieben habe :D

    Den Wutausbruch auf der Versammlung (eben ala Francesca und Yu) fand ich jetzt selbst fuer einen menschlichen Soldaten daneben - probier' mal in der US Army einen Vorgesetzten anzubruellen und zu packen und schau' wie schnell da Kriegsgericht rumkommt...

    Kleiner Exkurs in meine Welt :D Ich verstehe dich da schon, aber es ist halt eine ganz andere Welt. Andere Regeln. Andere Sitten. Die Halbgötter sind nicht viele und Francesca hat ja auch mal gesagt, dass sie eine flache Hierarchie bevorzugt. Aber das gehört nicht in Rainbows Geschichte :P

    Ich hatte so den Vorschlag gemacht dass Elias in der Interaktion mit anderen Menschen ein bisschen aus der Zeit gefallen wirken koennte - wie ein Ritter den man in die Jetzt-Zeit transportiert hat, jemanden der tatsaechlich noch Ideale hat an die er glaubt, der in Situationen ueberraschend ehrlich reagiert, der ein Mass an Empathie zeigen kann das selten ist und der... tatsaechlich Gottvertrauen hat.

    Ich finde in der Menschenwelt kam das eigentlich schon gut rüber. Nicht überzogen, also dass er jetzt total hochgestochen spricht oder so, aber doch ausreichend.

    Verschmelzung auch mit seinen Gefuehlen hadert, weil sein Gewissen sagt ihm ein Ding, aber sein Gefuehl sagt ihm jetzt was ganz anderes - folgt er seinem Gefuehl, oder seinem Gewissen darum was gut ist? Da koennte man viel Dynamik fuer die Geschichte rausholen.

    Der Gedanke ist gut. Prinzipiell habe ich das ja auch nicht abgelehnt. Das Problem in diesem Kapitel ist jedoch, dass es durch die vielen Informationen, Ereignisse, die vielen Personen und Emotionen kunterbunt hergeht. Rainbow kann so schön schreiben und tiefe in Gefühle und Charaktere bringen, aber man driftet dadurch auch wie auf einer Sinus-Kurve ständig von roten Faden ab. Ich sehe hier halt eine gute Möglichkeit, das Chaos des etwas überladenen Kapitels zu ordnen. Siehe dazu auch mein Kommi oben :)

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Alexander2213 , 97dragonfly , Kirisha , LadyK , Thorsten , Sensenbach , Sora , Rebirz ,

    Sabrina ,

    So, ihr Lieben ... nach nur zwei Monaten melde ich mich mit meinem überarbeiteten "Ratsversammlungs-Kapitel" zurück :)

    Ich habe es komplett zerstückelt und es gefühlte tausendmal immer wieder anders zusammengesetzt, bis zuletzt dann diese Variante hier herauskam, die mir jetzt eigentlich ganz gut gefällt.

    Zumindest habe ich versucht, Elias nicht mehr ganz so unkontrolliert darzustellen und die Engelsfürsten mit ihrem Vorgehen nicht wie die größten Deppen dastehen zu lassen. Einiges habe ich hinzugefügt und hier und da noch was ausgeschmückt ...

    Auf jeden Fall bin ich gespannt, wie ihr es finden werdet. Sicher ist es noch immer nicht ganz rund, aber ich muss es jetzt erst mal liegen lassen.

    Wer Lust hat, sich das nochmal durchzulesen...hier die Links:

    Kapitel 5: Die Stunde der Wahrheit

    Kapitel 5.1

    Kapitel 5.2

    Ich weiß, das ist viel Text ... vielleicht findet ihr dennoch die Zeit, es euch anzuschauen, und mir eine kurze Rückmeldung zu geben. Ich würde mich freuen ^^

  • Wunderschön gemacht. Ich finde, es hat sich absolut gelohnt, dass du dir die Mühe gemacht hast. Die Logik greift jetzt besser, die Argumente sind schlüssiger, und Elias zeigt mehr innere Stärke und Vernunft, ohne deshalb an Emotionalität einzubüßen. Besonders mag ich es, dass die Engelfürsten jetzt tatsächlich mal emotionslos dargestellt werden - was vorher immer nur behauptet wurde, aber es kamen immer mal wieder doch eine ganze Menge Gefühle durch. Die Emotionslosigkeit angesichts von haarsträubenden Diskussionen gefällt mir sehr und hat etwas Verblüffendes, wo sich die Engel wirklich deutlich von menschlichem Verhalten unterscheiden.

    Also, sehr gute Arbeit!

    Du hattest angedeutet, dass du die anschließende Micah-Susan-Freddy-Szene auch noch überarbeiten willst - auf die bin ich gespannt. Sie war ja bis jetzt schon sehr amüsant, was hast du dir da wohl vorgenommen?

    Weiter so!:)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Ich kann mich da Kirisha nur anschließen, die Überarbeitung ist gelungen! Sowohl Elias als auch die Engelsfürsten wirken jetzt strategischer, wobei der Unterschied in den Emotionen (von recht menschlich zu - häää was sind Emotionen) immer noch gut rüberkommt. Etwas zum kritisieren ist mir nicht aufgefallen. Einfach nur :thumbup::thumbsup:

    Eine Anmerkung zur Beschreibung des Saals am Anfang. Absolut gelungen, das hat doch echt was beeindruckendes. Ich konnte mir den Ort in seiner himmlischen Pracht sehr gut vorstellen. Wirklich eine coole Kulisse für diese wichtige Szene!


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Kirisha

    Wunderschön gemacht

    Bei "wunderschön" denke ich an alles mögliche... Sonnenuntergänge, poetische Gedichte, ein Modelgesicht....was weiß ich, aber ganz sicher nicht an meine Texte :rofl:... Nein Quatsch! Ich danke dir für die lieben Worte! Ich musste nur gerade ein bisschen schmunzeln. ^^

    Du hattest dich ja vorher bereits durch meinen überarbeiteten Teil gekämpft und mir netterweise schon ein Feedback gegeben. Dafür danke ich dir vielmals. Es freut mich sehr, dass sich die Mühe gelohnt hat und es jetzt ein bisschen nachvollziehbarer geworden ist.

    Du hattest angedeutet, dass du die anschließende Micah-Susan-Freddy-Szene auch noch überarbeiten willst - auf die bin ich gespannt. Sie war ja bis jetzt schon sehr amüsant, was hast du dir da wohl vorgenommen?

    Ach, ich weiß auch nicht. Vielleicht lasse ich die Szene auch erst mal so. ich war mir wegen der Perspektive nicht mehr so sicher. Die Szene fängt an aus Susans Sicht, wechselt dann aber später zu Micah...ich hatte überlegt, ob ich das umgehen kann. Aber eigentlich gefällt es mir so :hmm:

    Vielleicht zeige ich sie euch demnächst einfach und warte mal euer Urteil ab.

    Alexander

    Ich kann mich da Kirisha nur anschließen, die Überarbeitung ist gelungen!

    Danke, Alexander. Es erleichtert mich ungemein, dass die Mühe nicht umsonst war. ^^

    Eine Anmerkung zur Beschreibung des Saals am Anfang. Absolut gelungen, das hat doch echt was beeindruckendes. Ich konnte mir den Ort in seiner himmlischen Pracht sehr gut vorstellen. Wirklich eine coole Kulisse für diese wichtige Szene!

    Ja, die Kulisse ist nachträglich aufgrund der Kommentare noch ein wenig angepasst worden. Anfangs war es nicht mehr als ein hörsaalähnlicher Konferenzraum ... jetzt finde ich es auch um einiges cooler!

    Danke für dein Feedback und das nochmalige Lesen :)

  • So, ich zeige euch mal, wie`s weitergeht :)

    Kapitel 6
    Wenn Welten aufeinander prallen


    „So Leute. Wie sieht`s aus? Wollen wir etwas gucken, wo es richtig knallt? Ich habe eine neue Surround-Anlage. Da werden euch gleich die Ohren weg fliegen.“ Freddy stand mit einem breiten Grinsen vor Susan und Nils, die bereits auf der schwarzen Ledercouch Platz genommen hatten und rieb sich voller Vorfreude die Hände.
    Susan verdrehte die Augen, während Nils ihm begeistert zunickte. „Na, das sind ja tolle Aussichten“, sagte sie und ihr Blick schwenkte skeptisch zwischen beiden hin und her. „Sag mal Freddy, wo ist eigentlich Lia? Ich dachte, sie wollte auch kommen.“
    „Keine Ahnung“, seufzte er und kämmte sich mit den Fingern eine seiner lockigen Strähnen aus dem Gesicht. „Eigentlich wollte sie vorbeischauen. Ich erreiche sie aber nicht. Vielleicht kommt sie ja später nach. Ich finde, wir sollten schon mal anfangen.“ Er drehte sich um und öffnete den Schrank, der den Blick auf seine DVDs freigab. Eine riesige Auswahl von Filmen, die nicht nur nach Genres sondern auch noch alphabetisch sortiert waren, bewahrte er hier wie seinen wertvollsten Schatz auf.
    „Mann Alter, das ist ja voll krass. Wie viele sind das?“ Sichtlich beeindruckt, erhob sich Nils schwungvoll von der Couch, um neben Freddy vor den gut bestückten DVD-Schrank zu treten und die Titel zu studieren.
    Der Anblick der beiden, die wie zwei kleine Jungs mit großen Augen, vor den Filmen standen, brachte Susan zum Schmunzeln. Die kurze Zeit, die sie erst mit Nils zusammen war, hatte ausgereicht, ihn hervorragend in die Clique zu integrieren. Inzwischen kam es ihr manchmal schon so vor, als ob Freddy und Nils eine Parallelbeziehung führten.
    „Ich hole mir mal ein Bier. Möchte sonst noch jemand?“, frage sie und machte sich kopfschüttelnd auf den Weg in die Küche.
    „Ja, ich nehme auch eins“, rief ihr Freddy hinterher während Nils sich mit erhobenen Brauen an ihn wandte.
    „Damit wäre wohl geklärt, wer heute fährt“, stellte er nüchtern fest und schien sich bereits damit abgefunden zu haben.
    „Hey, ich muss schließlich irgendwie diesen Abend mit euch überstehen. Wenn ich mich schon opfere, mir mit euch diese völlig sinnfreien Ballerfilme anzugucken, dann wird ja wohl noch ein Bier erlaubt sein“, rief Susan gut gelaunt aus der Küche und beugte sich halb um die Ecke. „Schaaaatz, Freddy hat auch Alkoholfreies da. Magst du eins?“
    „Ehm, ja okay“, antwortete Nils, während er ins Regal griff. „Wie wärs mit einem von denen? Die hab ich ewig nicht gesehen“, schlug er vor und hielt Freddy die komplette Box von ´Stirb langsam, Teil 1-5` vor die Nase.
    „Von mir aus“, entgegnete Freddy schulterzuckend und öffnete eine Tüte Chips, um sie in eine Schüssel zu füllen. „Susan, was hältst du davon?“
    Gerade kam sie aus der Küche, lehnte sich über Nils` Schulter, und warf einen Blick auf die Filmauswahl. „Oh ja. Bruce Willis, total ramponiert und in blutgetränktem Feinrippunterhemd. Dann lasst uns aber einen der älteren Filme gucken, da hatte er sogar noch Haare“, stichelte sie in spöttischem Ton und nahm einen Schluck aus der Bierflasche.
    Freddy und Nils warfen sich einen vielsagenden Blick zu.
    „Es ist schon irgendwie interessant, nach welchen Kriterien meine Freundin Filme auswählt, findest du nicht auch?“, fragte Nils an Freddy gerichtet, der soeben von Susan seine Flasche gereicht bekam. Fassungslos schüttelte er den Kopf und gab seiner Freundin einen Kuss auf ihre kinnlange blonde Lockenpracht.
    „He, es gab mal eine Zeit, da war Bruce Willis ganz ansehnlich. Also wenn, dann möchte man doch schließlich auch was fürs Auge haben, oder nicht?“ Sie wanderte Richtung Couch, ließ sich darauf nieder und klopfte auf den freien Platz neben sich, um Nils dort hin zu ordern.
    „So, so. Du brauchst also was fürs Auge?“, sagte dieser provokativ und mit laszivem Lächeln, als er sich langsam auf sie zubewegte. „Ich könnte dir ja auch mal den Bruce machen, wenn du möchtest.“ Er öffnete den oberen Knopf seines Hemdes und begann in rhythmischen Bewegungen mit der Hüfte zu kreisen, während er seine Hände zu einer Waffe formte und einen Schuss in ihre Richtung andeutete. Für einen kurzen Augenblick erinnerte er Susan mit seinen kurzgeschorenen blonden Haaren und dem kantigen Gesicht tatsächlich an den Hollywoodschauspieler, weshalb sie sich lachend die Hände vors Gesicht schlug. „Nils hör auf, du bist total peinlich. Ich steh überhaupt nicht auf Bruce Willis, okay?“
    „Gut. Das wollte ich nur hören“, sagte er, jetzt wieder ganz der Alte, und knöpfte sein Hemd zu. Dann ließ er sich entspannt neben sie auf die Couch fallen, fasste nach ihrer Hand und hauchte einen zarten Kuss darauf.
    „Sag mal Freddy, wie geht es Lia eigentlich? Ich meine, nach dieser Aktion gestern in ihrer Wohnung. Hat sie sich wieder eingekriegt?“, fragte Susan noch immer kichernd und griff in die Schüssel mit den Chips.
    „Ja, ich glaube, es geht ihr wieder ganz gut. Sie kam hier gestern Nacht sturzbetrunken mit Elias an. Also, eigentlich war nur sie betrunken.“ Freddy setzte sich neben Susan und betätigte mit der Fernbedienung die Musikanlage. Die leisen Klänge einer Rockband ertönten aus dem Lautsprecher.
    „Oh Mann. Lia ist echt krass“, entfuhr es Susan sichtlich schockiert. „Sollte sie sich nicht noch schonen nach dem Unfall? Und was macht sie? Zieht los und macht Party. Verträgt sich der Alkohol überhaupt mit den Medikamenten?“
    „Naja, anscheinend nicht, sowie sie gestern aussah. Außerdem habe ich das Gefühl, sie isst wieder nicht richtig. Aber das ist ja schon fast nichts Besonderes mehr.“
    Susan seufzte und nickte zustimmend. „Und du sagst, Elias sei bei ihr gewesen? Ich dachte, er wäre spurlos verschwunden. Ist schon irgendwie komisch, dass er plötzlich so mir nichts dir nichts wieder auftaucht. Wo haben die beiden sich denn getroffen?“
    „Ich glaub`, sie sind sich in der Stadt zufällig über den Weg gelaufen. Wieso war er denn verschwunden? Habe ich irgendwas nicht mitbekommen?“, wollte Freddy wissen.
    „Naja, hat Lia dir nicht erzählt, dass sie sich im Krankenhaus nach ihm erkundigt hat und sich dort niemand an ihn erinnern konnte? Das war echt seltsam.“
    „Nein, hat sie nicht. Klingt in der Tat merkwürdig …“, gab er zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf, während er die Augen nachdenklich zusammenkniff. „Sicherlich gibt es eine Erklärung dafür“, fügte er schließlich mit einem Schulterzucken hinzu. „Ich mag ihn ja irgendwie.“
    „Ja, und Lia scheint ihn auch wirklich sehr zu mögen. Ich glaube, sie ist sogar ein bisschen in ihn verknallt.“ Susan drehte sich zu Nils. „Wer Lia kennt, der weiß, dass das nicht oft passiert. Um genau zu sein, kann ich mich eigentlich überhaupt nicht daran erinnern, dass sie mal wirkliches Interesse an einem männlichen Wesen gezeigt hat.“
    „Soll das heißen, sie hatte noch nie was mit einem Kerl?“, stieß Nils ungläubig hervor, während sich seine Brauen zusammenschoben.
    „Tja, so genau weiß das eigentlich keiner“, erwiderte Susan und warf sich die letzten Chipskrümel aus ihrer Hand in den Mund. „Sie schwärmt zwar ab und zu mal für jemanden, doch wird meistens nichts draus, weil sie noch nie den entscheidenden Schritt gemacht hat. Und die Verehrer, die bei ihr Schlange stehen, sind in der Regel nicht gut genug, hab ich recht, Freddy?“ Mit gespieltem Mitleid tätschelte sie sein Knie und sah ihn vielsagend an.
    „Ehm, ja. So kann man das sagen“, antwortete Freddy knapp und nahm einen Schluck von seinem Bier.
    Susan musste lachen und wandte sich wieder zu Nils. „Freddy gräbt jetzt schon seit Jahren an Lia rum und trotzdem ist sie seinem Charme noch nicht erlegen.“
    Nils warf Freddy einen irritierten Blick zu. „Echt Mann? Du stehst auf Lia? Ich dachte, ihr seid nur Freunde.“
    Freddy verdrehte die Augen und sah Susan vorwurfsvoll an. „Super Susan. Danke, dass du mein Gefühlsleben ausbreitest und darauf rumtanzt.“ Dann richtete er sich an Nils. „Ich wollte mal was von ihr, aber das ist lange her. Sie ist meine beste Freundin, okay? Und ich grabe sie nicht an. Können wir jetzt das Thema wechseln?“
    „Tut mir leid“, sagte Susan schmunzelnd. „Ich finde euch einfach so süß zusammen. Manchmal erinnert ihr mich an ein altes Ehepaar. Vor allem, weil ihr beide schon ewig Single seid und man euch eigentlich immer nur zusammen sieht. Ich frage mich, was passieren würde, wenn einer von euch tatsächlich mal einen Partner findet.“
    Stöhnend erhob sich Freddy von der Couch. „Tja, das sind die unbeantworteten Fragen des Lebens. Wollen wir jetzt was gucken?“
    „Ja, ich bin dafür“, antwortete Nils. „Bevor sich hier noch jemand um Kopf und Kragen redet.“
    Susan verpasste ihrem Freund gerade einen unsanften Seitenhieb, als es an der Tür klingelte.
    „Wenn man vom Teufel spricht“, sagte sie und sprang auf, um zu öffnen. „Das ist bestimmt Lia. Gott sei Dank. Dann bekomme ich doch noch weibliche Unterstützung, um diesen Abend zu überstehen.“
    Sie betätigte den Drücker neben dem Eingang und öffnete schwungvollvoll die Wohnungstür, um ihre Freundin in Empfang zu nehmen. Doch es war nicht Emilia, die da im Treppenhaus stand. Ein junger Mann, schätzungsweise Ende zwanzig mit blonden schulterlangen Locken, die er zu einem Zopf zusammengebunden hatte, sah sie aus leuchtenden silberblauen Augen an. Lässig lehnte er an der Hauswand und wirkte in der zerrissenen Jeans, den Schnürstiefeln und dem Kurzmantel, wie die Reinkarnation von James Dean.
    Einen Moment war Susan sprachlos und konnte den Unbekannten nur perplex anstarren. Er schien ihre Verwunderung zu bemerken und lächelte sie freundlich an.
    „Guten Abend“, sagte er schließlich mit einer angedeuteten Verbeugung, die mehr in einen verstaubten Schwarz-Weiß-Film als in ein neonhelles Treppenhaus gepasst hätte. „Ich bin Micah. Göttlicher Vertreter der zweiten Sphäre und Krieger des himmlischen Heeres“, stellte er sich förmlich vor. „ Elias schickt mich. Ich muss dringend mit Emilia sprechen. Ist sie hier?“

    Hier geht`s weiter:

    Kapitel 6.1

  • :D

    Sehr unterhaltsame und lebensnahe Szene. Obwohl ich jetzt nicht so der Fan von romantischen Beziehungegeschichten bin, muss ich sagen die Szene ist einfach irgendwie witzig. Aber gelungene Dialoge sind ja seit schon immer eine ganz große Stärke deiner Texte. Der Auftritt von Micah am Ende ist ja auch ....subtil :rofl:Konnte mir das lachen nicht verkneifen, auch wenn ich ja schon ahnte wer da vor der Tür steht. Kritisches ist mir nichts aufgefallen. Ich bin schon sehr gespannt wie das aufeinanderprallen der Kulturen so weitergeht.... :angel::panik::beer:


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Yes, es geht weiter!

    Diese Szene hast du sehr hübsch ausgearbeitet! Sehr krass, dass du zuerst die fröhlich-alberne Gruppe zeigst, die nichts Böses ahnt, umso stärker wird der Zusammenstoß mit der Bedrohung wirken.

    Die Dialoge gefallen mir wie immer sehr gut und die Stimmung hast du auch gut eingefangen. Hab da nichts zu beanstanden.

    auf ihre kinnblonde Lockenpracht.

    Hier habe ich etwas gerätselt - die Farbe "kinnblond" kenne ich irgendwie nicht.

    Sehr geil der letzte Satz, wie Micah sich vorstellt! Er hätte auch sagen können, ich bin ein Alien vom Mars...

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Danke Alexander und Kirisha für euer Feedback :)

    Alexander

    Sehr unterhaltsame und lebensnahe Szene

    Ja, ich wollte den krassen Gegensatz zu der Engelsversammlung herausarbeiten :D Schön, dass es mir irgendwie gelungen ist.

    Der Auftritt von Micah am Ende ist ja auch ....subtil :rofl: Konnte mir das lachen nicht verkneifen,

    Wunderbar!... das war natürlich von mir beabsichtigt. Schließlich haben wir Micah ja schon vorher kennengelernt und man kann sich ungefähr vorstellen, was jetzt kommt :D

    Ich bin schon sehr gespannt wie das aufeinanderprallen der Kulturen so weitergeht....

    Mal sehen... Ich fürchte ja, Micah fehlt ein bisschen das Fingerspitzengefühl im Umgang mit den Menschen ... aber sicher werden sie sich dennoch irgendwie zusammenraufen ^^

    Kirisha

    Die Dialoge gefallen mir wie immer sehr gut und die Stimmung hast du auch gut eingefangen. Hab da nichts zu beanstanden.

    Das freut mich. Inzwischen denkt man sich bei fast jedem erneuten Lesen, man könnte hier und da noch was optimieren oder irgendwas noch besser machen...aber manchmal muss man es auch einfach gut sein lassen ^^

    Hier habe ich etwas gerätselt - die Farbe "kinnblond" kenne ich irgendwie nicht.

    Wie geil!.. da konnte ich mich wohl nicht entscheiden, ob kinnlang oder blond und habe einfach kinnblond draus gemacht :rofl:... das ist natürlich Quatsch! Danke für`s Fehlerfinden :thumbsup:

    Sehr geil der letzte Satz, wie Micah sich vorstellt! Er hätte auch sagen können, ich bin ein Alien vom Mars...

    Ja, ich glaube, zu dem Satz hattest du mich beim letzten Mal schon inspiriert. Ich finde auch, er kommt richtig gut! Jetzt mal sehen, wie es weitergeht....den Perspektivwechsel habe ich jetzt mal rausgenommen und mich entschieden, zunächst bei Susan zu bleiben. Das schafft sonst zu viel Unruhe in dem Kapitel....ich denke, man kann sich auch so ganz gut vorstellen, was in Micah vor sich geht :D


    Kapitel 6.1

    „Guten Abend“, sagte er schließlich mit einer angedeuteten Verbeugung, die mehr in einen verstaubten Schwarz-Weiß-Film als in ein neonhelles Treppenhaus gepasst hätte. „Ich bin Micah. Göttlicher Vertreter der zweiten Sphäre und Krieger des himmlischen Heeres“, stellte er sich förmlich vor. „Elias schickt mich. Ich muss dringend mit Emilia sprechen. Ist sie hier?“
    „Ehm, ja…“, stammelte Susan verwirrt „… ich meine nein … Sie ist nicht hier.“ Verneinend schüttelte sie mit dem Kopf, während sie verzweifelt versuchte, die absurden Eindrücke mit ihrem Verstand in Einklang zu bringen. „Ehrlich gesagt, wissen wir auch nicht wo sie steckt. Ist … irgendetwas passiert?“, schob sie hinterher und musterte den Fremden mit einer Mischung aus Skepsis und Verwunderung.
    „Was ist mit Freddy? Ist er da?“, setzte Micah nach, als habe er ihre Frage überhört. Sichtlich beunruhigt fuhr er sich durch die Haare.
    „Ja, Freddy ist da. Er wohnt schließlich hier“, antwortete Susan mit einiger Verzögerung.
    „Kann ich rein kommen? Wir müssen reden!“ Micahs Stimme klang bestimmt, als würde er kein ´Nein` akzeptieren. Susans Verunsicherung wurde überlagert durch ein unerklärliches Gefühl, zu tun, was er sagte, weshalb sie schließlich einen Schritt zur Seite wich und ihn eintreten ließ.
    „Ich bin übrigens Susan“, sagte sie und hielt ihm zaghaft die Hand entgegen, als er an ihr vorbeischritt. Da sie ihm lediglich bis zur Brust reichte, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um zu ihm aufzusehen.
    „Freut mich!“, antwortete Micah knapp, als er ihre Begrüßung erwiderte und ihre Hand in seiner verschwand. Wie benommen stand sie da und blickte ihm nach, wie er die schmale Diele entlang marschierte. Freddy und Nils sahen erstaunt auf, als er, von ihr gefolgt, das Wohnzimmer betrat.
    „Das ist Micah“, stellte sie den Neuankömmling vor. „Er ist ein Freund von Elias und sucht Lia.“ Das Detail mit dem himmlischen Heer ließ sie wohlweißlich weg und signalisierte den beiden stattdessen mit dem kreisenden Zeigefinger an ihrer Schläfe, dass sie seine Zurechnungsfähigkeit anzweifelte. Micah schien davon nichts mitzubekommen. Flüchtig nickte er in die Runde.
    Freddy, der gerade noch dabei gewesen war, den Film in den Player einzulegen, erhob sich und trat auf ihn zu.
    „Hi, ich bin Freddy“, sagte er und reichte ihm die Hand. „Lia ist nicht hier, aber vielleicht kommt sie später noch. Du kannst gerne hier bei uns warten. Magst du ein Bier? Wir wollten uns gerade einen Film angucken.“
    „Ehm, nein danke. Kein Bier für mich“, sagte Micah und hob abwehrend die Hände. „Wo könnte Emilia denn sein? Ich muss sie wirklich dringend sprechen.“
    „Tja, gute Frage, nächste Frage“, antwortete Freddy mit einem Schulterzucken. „Eigentlich hatten wir ausgemacht, dass sie heute Abend rüberkommt, aber wie du siehst, ist sie nicht da. Ich habe ihr vorhin schon eine Mitteilungen geschickt und eine Nachricht auf der Mailbox hinterlassen. Sie meldet sich nicht. Keine Ahnung, wo die sich wieder rumtreibt. Was ist denn los? Warum kommt Elias nicht selber?“, fragte Freddy jetzt besorgt.
    Micah musterte die drei der Reihe nach. „Wir müssen Emilia finden“, sagte er in ernstem Ton. „Sofort. Es ist wichtig. Es könnte sein, dass sie in Gefahr schwebt.“
    Susan, Freddy und Nils sahen einander entgeistert an. Susan war die Erste, die sich aus der Starre löste. „Was soll das heißen, sie könnte in Gefahr schweben? Was … was ist denn überhaupt los?“ Nils war von der Couch aufgestanden und hatte sich neben sie gestellt. Beruhigend legte er die Hand auf ihre Schulter.
    „Hört zu“, sprach Micah weiter, während sich eine tiefe Falte auf seiner Stirn abzeichnete. „Ich habe schlechte Nachrichten für euch. Die Welt der Menschen wird von Dämonen angegriffen. Ihr Anführer ist wahrscheinlich hinter Emilia her. Aufgrund besonderer Umstände ist sie … wie soll ich sagen … zu einer Art Schlüsselfigur in diesem Krieg geworden und …“
    „Sag mal, bist du aus irgendeiner Anstalt entlaufen, oder sowas?“, unterbrach Freddy ihn begleitet von einem scherzhaften Schnaufen. „Nein, ich hab`s!“, sagte er dann und zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf ihn. „Ich wette, Lia hat dich geschickt, um uns so richtig zu verarschen. Gleich klingelt es an der Tür und sie wird sich wegschmeißen vor Lachen. Stimmt`s?“ Freundschaftlich klopfte er Micah auf die Schulter, sichtlich amüsiert darüber, Emilias Streich aufgedeckt zu haben.
    Zaghaft stimmten Susan und Nils in Freddys Lachen ein. Die Erklärung klang plausibel, doch prallte sie an Micahs unverändert ernstem Gesichtsausdruck ab.
    „Ich habe keine Zeit, für sowas“, sagte er jetzt ungeduldig. „Es ist von besonderer Wichtigkeit, dass ihr mir glaubt. Das ist kein Scherz! Elias ist ein Engel – Und ich bin es auch!“, stieß er unwirsch hervor.
    Susan hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Kichern zu unterdrücken, während Freddy und Nils ihn mit breitem Grinsen ansahen.
    „Das trifft sich ausgezeichnet!“, antwortete Freddy mit gespieltem Ernst. „Wir sind nämlich auch Engel, weißt du?“ Mit eifrigem Nicken stimmte Nils ihm von der Seite zu. Durch seine aufeinandergepressten Lippen drang ein grunzender Laut, den er scheinbar nur mit Mühe zurückhalten konnte.
    Unbeeindruckt hielt Micah dem Herumgealber der jungen Leute stand und erwiderte deren Blicke mit ausdrucksloser Miene. Schließlich räusperte er sich.
    „Vielleicht sollten wir uns setzen und das in Ruhe besprechen“, nahm er einen zweiten Anlauf und deutete Richtung Couch.
    „Vielleicht solltest du auch einfach gehen und diesen Schwachsinn jemand anders erzählen?“, konterte Freddy und der spaßige Unterton war mit einem Mal aus seiner Stimme verschwunden.
    „Tut mir leid, aber diesen Gefallen kann ich euch leider nicht tun“, erwiderte Micah beharrlich. Resigniert schüttelte er den Kopf und atmete hörbar aus. „Es ist wirklich nicht leicht mit euch Menschen. Elias hatte Recht. Also, was muss ich tun, damit ihr mir glaubt?“, fragte er und sah jeden der drei einen kurzen Moment an, während er nur skeptische Blicke erntete. Plötzlich schien ihm eine Idee gekommen zu sein und ein schlemisches Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
    „Ah“, sagte er schließlich. Dann streckte er seine Hände aus und murmelte ein paar unverständliche Worte, die Susan entfernt an die Sprache der Elben aus ´Herr der Ringe` erinnerten.
    Irritiert sah sie zu Freddy und Nils herüber, die genauso sprachlos waren, wie sie selbst.
    Plötzlich stieg ein merkwürdiges Kibbeln ihre Beine hinauf. Beinahe so, als liefen zig tausend Ameisen an ihr empor, verteilte sich das Gefühl über ihren Körper. Mit einem Mal lösten sich ihre Füße vom Boden und um ein Haar wäre sie vornüber gekippt, wenn sie nicht durch eine unsichtbare Macht aufrecht gehalten worden wäre.
    Erschrocken stieß sie einen Angstschrei aus, als sie feststellte, dass sie ein gutes Stück in der Luft schwebte. Hilfesuchend sah sie sich nach Nils und Freddy um, denen es ähnlich erging, wie ihr. Fluchend und wild mit den Armen rudernd versuchten sie sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien.
    „Was soll das, verdammt?“, schrie Nils.
    „Hör auf mit dem Scheiß und lass uns runter du Spinner“, schob Freddy aufgebracht hinterher.
    Mit vor der Brust verschränkten Armen betrachtete Micah die hilflos in der Luft baumelnden Menschen. „Das würde ich nur zu gerne, aber ich muss sichergehen können, dass ihr euch danach hinsetzen und mir zuhören werdet“, sagte er bestimmt aber freundlich. „Also, wie sieht`s aus? Habe ich eure Aufmerksamkeit?“ Die magische Aura, die ihn umgab, ließ seine Augen in wundersamem Glanz erstrahlen und verlieh seiner gesamten Erscheinung etwas Erhabenes.
    Susans Gedanken überschlugen sich, doch obwohl ihr Herz bis zum Hals schlug, war sie auf wundersame Weise erfüllt von der unerklärlichen Gewissheit, dass ihr von Seiten des Fremden keine ernste Gefahr drohte.
    Trotz des Schreckens, welcher der Situation anhaftete, ging etwas Beruhigendes von dem jungen Mann aus. Es war, als verströme er eine unvergleichliche Ruhe, die Susan tief in ihrem Inneren berührte und sie daran hinderte, in Panik zu verfallen.
    Bedeutend zurückhaltender fiel deshalb nun die Zustimmung der drei aus. Zaghaft und noch immer sichtlich verunsichert nickten sie Micah zu, der sie daraufhin vorsichtig zu Boden sinken ließ, bis ihre Füße wieder festen Halt hatten.
    „So“, sagte er zufrieden und rieb die Handflächen aneinander. „Da ihr nun gewillt seid, mir zuzuhören, würde ich sagen, wir setzen uns.“ Sein Blick wanderte Richtung Couch und mit einer einladenden Handbewegung signalisierte er den jungen Leuten, Platz zu nehmen.
    Freddy betrachtete ihn abschätzend mit zusammengekniffenen Augen, als suche er noch immer verzweifelt nach einer plausiblen Erklärung für das alles. Mit möglichst großem Abstand schlich er an Micah vorbei und nahm als Erster auf der Couch Platz. Nils, der schützend den Arm um Susan gelegt hatte, führte sie in großem Bogen an ihm vorbei, um Freddy zu folgen.
    Aus dem Augenwinkel nahm Susan wahr, wie der blondgelockte Hüne ihnen kopfschüttelnd hinterher sah und geduldig darauf wartete, dass sie seiner Aufforderung nachkamen. Dann setzte er sich schließlich selbst in Bewegung. Einen tiefen Atemzug nehmend ließ er sich auf dem bequemen Couchsessel nieder.

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    Kapitel 6.2

  • Das finde ich mal wieder eine sehr gelungene Szene - besonders wie das Trio Micah anfangs fuer einen Scherz den Emilia arrangiert hat haelt, und wie da die Situation so langsam kippt, das ist schoen ausgearbeitet (auch der Abend davor liest sich recht plausibel fuer ein Treffen von Freunden und die Witzelei).

    Keine Beschwerden von mir! :thumbup: