Es gibt 682 Antworten in diesem Thema, welches 132.439 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2023 um 18:01) ist von Rainbow.

  • Es geht wieder spannend weiter. ich finde es super, wie du hier die Spannung ständig am Kochen hältst.

    Insgesamt ist es für meinen Geschmack ein sehr guter Text.

    Das einzige, was ich anzumerken hätte, wäre wie auch Thorsten gesagt hat, dass am Anfang die Grundstimmung nicht so wirklich plausibel ist. ich denke, Elias dürfte sehr angespannt und vor Sorge halb verrückt sein. Da ist man nicht so in der Stimmung für Scherze. Ich denke aber, das betrifft hauptsächlich den Anfang, wo er mit all seiner Sorge hereinschneien sollte und nicht lustig und entspannt.


    Im einzelnen meine Eindrücke:

    Ungewollt schummelte sich ein Grinsen auf Elias` Gesicht. Die Tatsache, dass Micah seinen ersten Menschenkontakt unterschätzt hatte, lag auf der Hand und obwohl er es versuchte, war es Elias nicht möglich, ernst zu bleiben.
    Vorwurfsvoll sah Micah ihn an. Offensichtlich hatte er verständnisvollen Zuspruch erwartet und nicht, dass man sich über ihn lustig machen würde.

    Ein Grinsen - nein, ich denke das geht in der Situation gar nicht. Ihm dürfte eher nach Weinen zumute sein.

    Auch dass er sich über Micah "lustig macht", passt meiner Meinung nach in dieser Lage nicht, einfach weil er zu angespannt dafür sein dürfte.

    Elias Miene verfinsterte sich. „Du hast was?“, entfuhr es ihm. „Na, das nenne ich ja mal eine vertrauensfördernde Maßnahme. Sag`, dass das nicht wahr ist!“ Er vergrub seine Hände in den Haaren und schüttelte ungläubig den Kopf.
    „Hey, was sollte ich denn bitteschön machen?“, stieß Micah zu seiner Verteidigung hervor. „Ich gebe zu, ich war leicht überfordert mit der Gesamtsituation. Aber immerhin haben sie mir dann zugehört.“
    Elias war sich nicht sicher, ob er lachen oder losschreien sollte

    Aber hier hast du, wie ich finde, die Situation gut geschildert. Elias reagiert schroff und ironisch. Das passt. Auch das mit dem "Losschreien" passt sehr gut. Normalerweise gäbe es doch keinen Grund "loszuschreien" nur weil Micah die Menschen nicht adäquat behandelt hat, aber wenn man Elias' Nervosität und Angst bedenkt, die er doch innerlich haben muss, spiegelt sich das super in dem Impuls losschreien zu wollen. Allerdings würde ich das "Lachen" nicht in Betracht ziehen - davon ist er wohl momentan zu weit entfernt.

    „Sie haben hier übernachtet und sind vorhin aufgebrochen, um ein paar Dinge zu besorgen, die wir brauchen könnten. Du weißt schon: Haltbare Lebensmittel, Wasser, Decken, Kerzen und so weiter. Außerdem wollte Nils noch den Wagen volltanken. Ich schätze, dass sie innerhalb der nächsten zwei Stunden zurück sein werden.“
    „Glaubst du, es ist noch sicher da draußen?“, gab Elias zu bedenken und betrachtete seinen Freund mit skeptischer Miene. „Irgendjemand hat die komplette Siedlung in eine Opferstätte verwandelt. Hast du die Zeichen an den Hauswänden gesehen? Das ist uralte schwarze Magie…“
    „Klar habe ich das gesehen. Was glaubst du, was hier heute Früh los war? Die Polizei ist hier mit einem Großaufgebot angerückt und hat bestimmt zwei Duzend dieser Verrückten mitgenommen“, entgegnete Micah.
    Die Tatsache, dass Susan und Freddy eher das Chaos vor ihrer Haustüre in Kauf genommen hatten, anstatt hier bei Micah zu bleiben, ließ Elias erahnen, in welcher Verfassung sie gewesen sein mussten. Auch wenn Micah es abstritt, so hatte es dennoch den Anschein, als seien sie regelrecht vor ihm geflohen.

    Der Abschnitt hier ist toll. Hier erklärst du dann auch die Blutmalerei bzw. Opferungen vor dem Haus, die mir beim letzten Abschnitt noch so unplausibel vorkamen. Gefällt mir so. Tja, und dann die Hamsterkäufe:D (Decken und Kerzen, DAS klingt ja gruselig, wird da der Strom ausfallen? Und nein, ich vermisse kein Klopapier auf deiner Liste :D). Susan und Freddy sind geflohen... ist ja auch sehr schräg! Finde ich gut. (Aber waren es wirklich Susan und Freddy? Freddy schläft doch in der Wohnung. Du meinst also eher Susan und Nils?)

    „Na schön,“ seufzte Elias schließlich und nickte zustimmend, da er Micah nicht weiter mit Vorwürfen bomardieren wollte.
    „Was ist mit Emilia?“, fragte dieser nun schließlich. „Du scheinst nicht überrascht darüber, dass sie nicht hier ist. Weißt du, wo sie ist?“
    Elias nahm einen tiefen Atemzug. „Nein, ich weiß nicht, wo sie ist“,

    Hier meine ich, solltest du den Dialog vielleicht umstellen. Es klingt ja hier, als wäre Micah mehr an der Suche nach Emilia interessiert als Elias. Dabei sollte dieser wohl der Gedanke sein, der Elias am meisten im Kopf herumgeht und ER sollte so bald wie möglich nach Emilia fragen in der Hoffnung, Micah wüsste vielleicht, wo sie ist oder hätte einen Anhaltspunkt. Auch wenn er sicherlich nicht viel Hoffnung haben kann, dass Micah etwas weiss. Aber in dieser Konstellation klingt es so, als erkundigte sich Elias eher beiläufig nach Emilia. Das sollte viel dringlicher klingen und auch viel verzweifelter.

    „Nein Micah, sie hat mir anscheinend nicht gesagt, was sie vorhat, denn sonst wäre das alles mit Sicherheit gar nicht passiert, weil ich es nicht zugelassen hätte, okay? Wie du vielleicht bereits herausgefunden hast, haben Menschen ihren eigenen Kopf. Ihre Beweggründe resultieren nicht immer aus rationalen Entscheidungen, weshalb ihr Verhalten in den seltensten Fällen vorhersehbar ist ...“ Seine Stimme schwoll an. Nur mit Mühe gelang es ihm, wieder einen ruhigeren Ton anzuschlagen, um den schlafenden Freddy nicht aufzuwecken. „… Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was sie geritten hat, das Haus zu verlassen und sich dieser Gefahr auszuliefern.“ Nachdenklich blickte er an Micah vorbei, starrte ins Leere.

    Vielleicht könnte Elias auch sagen: "sie haben zu viele Gefühle in ihren Köpfen, die sie zu dummen Aktionen verleiten" oder so etwas in der Art ? "Hat ihren eigenen Kopf" klingt in dieser Lage viel zu lobend und verständnisvoll (finde ich mal so)

    Ansonsten gefällt mir dieser Abschnitt, in dem man schon merkt, wie irritiert Elias ist.

    Nur der "schlafende Freddy" - hab ich was überlesen? Ich dachte, der wär mit Nils und Susan einkaufen? Oder ist der hiergeblieben?


    „Nun ja“, setzte Micah an. „Freddy hat mir die halbe Nacht geholfen, ihre Wohnung auf den Kopf zu stellen. Wir sind ihre Kontakte durchgegangen und haben alle durchtelefoniert. Die Liste liegt da drüben.“ Er deutete auf die Papiere, die auf dem Couchtisch verstreut lagen. „Leider waren wir nicht sehr erfolgreich. Niemand konnte uns Auskunft darüber geben, wo sie sich aufhalten oder mit wem sie sich getroffen haben könnte. Es ist fast so, als sei sie vom Erdboden verschluckt worden.“
    Elias beugte sich vor und griff nach den losen Blättern mit den Notizen, um einen Blick darauf zu werfen. Nach einer Weile lehnte er sich zurück und rieb sich mit beiden Händen durch die Augen.

    Gut!

    „Wir brauchen einen Zufluchtsort“, setzte er schließlich wieder an. Gedankenverloren zupfte er mit den Fingern an seiner Lippe. „Am besten wäre geweihter Boden. Eine Kirche mit ausreichend Platz, die strategisch günstig gelegen ist, in der wir eine Basis einrichten können.“ Sein Blick fiel auf Micah, der ihm jetzt noch eifriger zunickte. „Sobald wir wissen, wo das sein wird, werden wir Unterstützung anfordern.“

    Yes! Genau mein Geschmack!

    „Das war ja so klar!“, sagte er stumpf, während er in seiner Hosentasche nach dem Handy kramte, das ihn durch den vibrierenden Laut geweckt hatte. „Da schleppt Lia einmal einen Typen ab und dann muss es ein Engel sein! … Aber natürlich nicht irgendein Engel … Nein! Es muss ja der ´Auserwählte` sein, hinter dem ein Dämonenfürst her ist, weshalb sie jetzt bis zum Hals in der Scheiße steckt!“

    :rofl:

    Also, es sind lauter gute und ergreifende Stellen drin, wie immer. Aber ich würde mir noch deutlicher einen verzweifelten Grundton wünschen, wenigstens was Elias betrifft.

    Ich ahne, dass ihr darauf hinfiebert, die Welt in Flammen stehen zu sehen. Allerdings wird sich dieses Szenario mehr am Rande abspielen, befürchte ich. Was ich aber versucht habe ist, das Geschehen nebenher einfließen zu lassen, ohne wirklich den Fokus draufzulegen.

    Okay, jetzt bekenne ich mich schuldig.

    Bin aber gerne bereit, mich auf deine Darstellung der Dinge einzulassen. Du weisst ja - wenn ein Manuskript gut ist, fressen dir die Leser aus der Hand und du kannst sie führen, wohin du willst. Deine Manuskript ist gut genug dafür.

    Wenn du das "am Rande abspielen" so lieferst wie die Opferungen jetzt gerade, und die Hamsterkäufe - das ist ja sehr indirekt serviert - gefällt es mir auf jeden Fall gut!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hey Rainbow :)

    Vom Grundgerüst her gefällt mir das schon sehr gut, aber ich denke, du könntest noch einige Nuancen durcharbeiten. Die Anderen haben da ja schon was gesagt und das möchte ich deshalb nicht wiederholen ^^

    Bezüglich Micah... Ich find's schade, dass er auch eher menschlich rüber kommt. Weißt du? Die ganze Art wie er sich benimmt und spricht ... er ist Elias hier sehr ähnlich, der ja eigentlich in der Hinsicht besonders ist. Leider sieht es für mich aktuell nicht so aus :(

    Ich hatte mich schon darauf gefreut, dass Micah ins Team kommt und mit seinem engelhaften Gehabe für einige verwirrte Blicke sorgt ... ist vielleicht aber auch Geschmackssache :)

    Die Opfermagie und der Gedanke, eine Kirche als Basis zu benutzen, finde ich allerdings Klasse :thumbsup:

    Zitat von Rainbow

    Ich ahne, dass ihr darauf hinfiebert, die Welt in Flammen stehen zu sehen. Allerdings wird sich dieses Szenario mehr am Rande abspielen, befürchte ich. Was ich aber versucht habe ist, das Geschehen nebenher einfließen zu lassen, ohne wirklich den Fokus draufzulegen.

    Keine Ahnung, ob mein Plan aufgehen wird. Grundsätzlich habe ich nichts dagegen, das hier und da etwas mehr auszuarbeiten. Man müsste halt schauen, wie es passt.

    Ich bin jedenfalls gespannt... Man merkt der Geschichte am, dass diese sich eher auf die Entwicklungen und das Zwischenmenschliche der Charaktere fokussiert. Das finde ich absolut nicht schlimm und wirkt auch gut so. Denn das ist Rainbow :thumbup:

    LG :)

  • Thorsten , Kirisha , LadyK

    Ja, na gut. Ihr habt recht! ^^ ... Ich sehe das Problem mit dem Stimmungsbruch ebenfalls, vor allem jetzt, wo ich den vorherigen Teil ausgearbeitet habe, woraufhin er NOCH düsterer geworden ist.

    Da ist der Cut dann auf jeden Fall zu krass und völlig unpassend :hmm:

    Ich weiß aber, wie das zustande gekommen ist. Es liegt daran, dass der Fokus der Geschichte sich durch die ganzen Überarbeitungen verschoben hat, weshalb viele Dinge im weiteren Verlauf jetzt nicht mehr so passen.

    Anfangs dachte ich ja, ich schreibe eine spritzige Engelsgeschichte mit romantischen Anteilen und ein bisschen Humor an den richtigen Stellen, während ganz nebenbei die Welt von Dämonen angegriffen wird ... quasi als Nebenschauplatz :rofl:

    Inzwischen ist mir auch klar, dass mein Konzept ... nun ja... vielleicht nicht ganz ausgereift war. :pardon:

    Aber ich bekomme das hin. Zumindest bin ich im Moment recht zuversichtlich. Ihr dürft mich gerne immer mit der Nase draufstoßen. Auch, wenn ich dann erst mal ein bisschen rumschmolle und wieder damit drohe meinen Rechner aus dem Fenster schmeißen zu wollen...meistens beruhige ich mich nach kurzer Zeit ja wieder und begebe mich dann brav an die Überarbeitung :D

    Also :danke:für eure ehrliche Einschätzung und dass ihr so geduldig mit mir seid. <3

  • Liebe Rainbow

    Dann will ich auch mal. Ich habe die Kommentare zu diesem Abschnitt eben überflogen und sie decken sich weitgehend mit meinem Eindruck. Die beiden Engel unterhalten sich wie gute Kumpel und nicht wie Engel aus einer höheren Spähre. An sich hat mir der Abschnitt aber ganz gut gefallen. Möglicherweise kann Micah ganz langsam eine Art von Humor entwickeln, als Nebeneffekt des Menschenkontakts.

    Spoiler anzeigen

    „Na schön,“ seufzte Elias schließlich und nickte zustimmend, da er Micah nicht weiter mit Vorwürfen bomardieren wollte.

    Micah schnaufte. „Ja, kann man so sagen. Was bist du doch für ein Glückspilz! Irgendwie hast du ein Händchen dafür immer die Aufträge an Land zu ziehen, die sonst keiner haben will.“

    Super Humor! Aber ob es passt...

    „Das war ja so klar!“, sagte er stumpf, während er in seiner Hosentasche nach dem Handy kramte, das ihn durch den vibrierenden Laut geweckt hatte. „Da schleppt Lia einmal einen Typen ab und dann muss es ein Engel sein! … Aber natürlich nicht irgendein Engel … Nein! Es muss ja der ´Auserwählte` sein, hinter dem ein Dämonenfürst her ist, weshalb sie jetzt bis zum Hals in der Scheiße steckt!“

    Nachzuvollziehen. Finde ich gut!

  • Ich melde mich mal ganz vorsichtig mit meiner Überarbeitung der letzten beiden Teile zurück.

    Wer mag, kann sie sich ja noch mal anschauen und mir ein kurzes Feedback dalassen, ob es jetzt von der Stimmung her besser passt.

    Ich habe den Anfang noch ein klein wenig ausgebaut und den anschließenden Dialog zwischen Elias und Micah deutlich gestrafft. Auch wirkt er jetzt hoffentlich weniger flapsig und passt besser zur Grundstimmung.

    Hier die Links, wenn jemand Lust hat

    Kapitel 10 (Der Beginn des Widerstandes)

    Kapitel 10.1

    Über weitere Anmerkungen freue ich mich natürlich. Falls irgendwas noch nicht rund ist oder euch noch was auffällt, immer her damit. :)

  • Hallo liebe Rainbow

    ich hatte ja schon die Ehre, die Verbesserungen lesen zu dürfen und ich finde, sie sind sehr stark geworden. Wie viel sich doch am Gesamteindruck ändert, wenn man nur die Stimmung verändert! Der gesamte Anfang, wie Elias zu dem Haus hingeht, hat jetzt etwas total Beklemmendes und zeigt auch, wozu Dagon in der Lage ist, gibt also eine Auffassung davon, gegen wen sie kämpfen müssen. Finde ich sehr gut.

    Was mir nebenbei gesagt auch extrem gut gefällt sind deine Hauptcharaktere. Als ich die Gedanken von Elias gelesen habe, dachte ich, mein Gott, da macht er sich im Ernst Gedanken darüber, ob Micah mit seiner polterigen Art die Freunde von Emilia erschreckt hat ... und das angesichts dessen, dass er um das Leben von Emilia, sein eigenes und den Untergang der Welt fürchten muss!!!

    Aber gerade diese Szene zeigt eben sehr deutlich, wie feinfühlig Elias ist und wie sehr er sich von dem groben gewöhnlichen Volk unterscheidet und es passt auch genau zu allem, was er vorher schon so gemacht hat. Gefällt mir also sehr gut. Auch Emilia hat einen sehr eigenwilligen Charakter, der mir auf ihre Weise richtig gut gefällt.

    Und zu Micah habe ich ja schon mal was gesagt ;)

    Also immer nur weiter so!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Da bin ich gerade in Nörgel Laune und schaue mir den letzten Beitrag von dir an. Also fangen wir gleich mal an mit allem was ich nicht in Ordnung finde.

    -

    -

    -

    Verdammt, da hat es mit dem Nörgeln wieder nicht richtig geklappt. Du machst es einem echt nicht einfach. Ich finde das nicht in Ordnung! Ich glaube ich brauche demnächst den Nörgelkurs für Fortgeschrittene, so geht das nicht weiter...

    Ich habe 10.1 jetzt nur in der überarbeiteten Form gelesen, aber die Stimmung kommt richtig gut rüber. Man merkt Elias den massiven Druck an (ich mag diesen zynischen Stil von Freddy und Elias in der Szene) und gleichzeitig agiert er wohl überlegt. Die beiden widersprüchlichen Ebenen hast du gut dargestellt und auch wenn sie keinen Hinweis haben, so bin ich überzeugt, das die entscheidende Nachricht von Silas bereits eingetroffen ist. (auf die Begegnung Silas Elias, freue ich mich schon, könnte interessant werden) Etwas Sorgen mache ich mir um Nils und Susan, die Flucht war sicher keine gute Idee (überrascht mich auch etwas, das Susan abhaut, mal sehen ob sie es sich noch anders überlegt).


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Hey Rainbow :)

    Ich habe mir die überarbeiteten Versionen von 10 und 10.1 auch noch einmal durchgelesen und bin der Meinung, dass es sich gelohnt hat :thumbup:

    Der Anfang von 10 war der absolute Oberknaller! Ich weiß nicht, was du genau geändert hast - aber es ist defintiv anders als vorher. Düsterer auf jeden Fall. Sehr gut geworden :thumbup:

    Die Charaktereigenschaften von Elias und Micah sind auch unterschiedlicher möchte ich meinen. Das gefällt mir gut so ... ja, ich denke, dass liest sich sehr gut auf weite Strecken :)

    LG

  • Vielen Dank noch mal Kirisha , Alexander2213 und LadyK für eure Rückmeldungen zu meiner Überarbeitung. Freut mich wirklich sehr, dass es sich gelohnt hat. :)

    Feedback zum Feedback
    Kirisha

    ich hatte ja schon die Ehre, die Verbesserungen lesen zu dürfen und ich finde, sie sind sehr stark geworden.

    Ja, vielen Dank noch mal, dass du mir zur Seite gestanden hast. :)

    Der gesamte Anfang, wie Elias zu dem Haus hingeht, hat jetzt etwas total Beklemmendes und zeigt auch, wozu Dagon in der Lage ist, gibt also eine Auffassung davon, gegen wen sie kämpfen müssen. Finde ich sehr gut.

    Krass, wenn man sich überlegt, dass ich den Teil in meiner Urfassung gar nicht drin hatte. Ich finde es jetzt so auch viel cooler!

    Als ich die Gedanken von Elias gelesen habe, dachte ich, mein Gott, da macht er sich im Ernst Gedanken darüber, ob Micah mit seiner polterigen Art die Freunde von Emilia erschreckt hat ... und das angesichts dessen, dass er um das Leben von Emilia, sein eigenes und den Untergang der Welt fürchten muss!!!

    Aber gerade diese Szene zeigt eben sehr deutlich, wie feinfühlig Elias ist und wie sehr er sich von dem groben gewöhnlichen Volk unterscheidet und es passt auch genau zu allem, was er vorher schon so gemacht hat.

    Ja, es war mir halt wichtig, ihn nicht nur als den tollen Auserwählten darzustellen, sondern zu zeigen, dass ihm diese ganzen Gefühle, die er so erlebt, zunehmend zermürben. Einerseits macht ihn gerade diese Eigenschaft zu dem Auserwählten, weil er den Menschen dadurch ja näher steht, als jeder andere Engel...aber andererseits macht ihn das auch verletzlich und angreifbar, weil er die geballte Ladung an Emotionen um sich herum auch zu spüren bekommt.

    Und zu Micah habe ich ja schon mal was gesagt

    Ich befürchte, dass ich bei Micah noch etwas werde feilen müssen. Ich hatte damals ein konkretes Bild von ihm im Kopf, das jetzt aber nicht mehr so 100%ig passen will. :hmm: Aber ich habe schon eine grobe Ahnung, wo ich jetzt mit ihm hin will. :)


    Also immer nur weiter so!

    Ich versuch`s ^^

    Alexander

    Da bin ich gerade in Nörgel Laune und schaue mir den letzten Beitrag von dir an. Also fangen wir gleich mal an mit allem was ich nicht in Ordnung finde.

    Puh! Kurz war mir das Herz in die Hose gerutscht :rofl:

    Ich glaube ich brauche demnächst den Nörgelkurs für Fortgeschrittene, so geht das nicht weiter...

    Was lernt man da? Das Haar in der Suppe zu suchen? :hmm:

    Ich habe 10.1 jetzt nur in der überarbeiteten Form gelesen, aber die Stimmung kommt richtig gut rüber. Man merkt Elias den massiven Druck an (ich mag diesen zynischen Stil von Freddy und Elias in der Szene) und gleichzeitig agiert er wohl überlegt. Die beiden widersprüchlichen Ebenen hast du gut dargestellt

    Na Gott sei Dank hast du die erste Fassung nicht gelesen :) .. so bist du direkt in den Genuss der Überarbeitung gekommen. Aber schön, zu hören, dass es sich gelohnt hat.

    (auf die Begegnung Silas Elias, freue ich mich schon, könnte interessant werden)

    Ja, sie werden beizeiten aufeinandertreffen :D ... das wird in der Tat spannend!

    Etwas Sorgen mache ich mir um Nils und Susan, die Flucht war sicher keine gute Idee (überrascht mich auch etwas, das Susan abhaut, mal sehen ob sie es sich noch anders überlegt).

    Na ja, es war ja in dem Sinne keine wirkliche "Flucht"... ich glaube, Elias hat es mehr im übertragenen Sinne so beschrieben, weil sie alles lieber wollten, als bei Micah zu bleiben. Natürlich stimmt es aber, dass sie die Besorgungen machen und dann zurückkehren werden...was ihnen bis dahin so widerfährt, werden wir bald erfahren. :grinstare:

    Lady

    Ich habe mir die überarbeiteten Versionen von 10 und 10.1 auch noch einmal durchgelesen und bin der Meinung, dass es sich gelohnt hat

    Hab` dich ja auch hartnäckig bedrängt :rofl:... Nein Quatsch! Danke für`s erneute Lesen und prompt zur Stelle sein...

    Der Anfang von 10 war der absolute Oberknaller! Ich weiß nicht, was du genau geändert hast - aber es ist defintiv anders als vorher. Düsterer auf jeden Fall. Sehr gut geworden

    Ja, das war irgendwie so ein Prozess...es wird mit jeder Überarbeitung irgendwie düsterer...aber es gefällt mir jetzt so auch viel besser! Freut mich insofern, dass du es auch so siehst.

    Die Charaktereigenschaften von Elias und Micah sind auch unterschiedlicher möchte ich meinen. Das gefällt mir gut so ... ja, ich denke, dass liest sich sehr gut auf weite Strecken

    Micah ist im Moment mein Problemfall! Dieser Kerl macht gerade in meinem Kopf eine Entwicklung durch, weshalb vieles im weiteren Verlauf jetzt nicht mehr so passen wird. Natürlich versuche ich, das noch auszumerzen, aber sicher wird euch da in Zukunft noch das eine oder andere auffallen, was dann nicht so hinhauen wird. Also bitte immer her mit jeglicher Kritik :)

  • Bevor ich mich morgen in den Urlaub verabschiede, wollte ich euch gerne noch den letzten Teil dieses Kapitels da lassen. Es ist gefühlt noch nicht wirklich rund und ich habe bis zuletzt versucht, daran herumzufeilen, aber vielleicht könnt ihr mir ja helfen, indem ihr mich mal an euren Gedanken teilhaben lasst. :)

    Überarbeitete Fassung (Stand 13.08.2020)

    Kapitel 10.2

    Freddy schien kaum mehr zuzuhören. Nachdem er die Tastensperre deaktiviert hatte, leuchtete der Eingang einer neuen Mitteilung auf.
    Schlagartig richtete er sich auf. Die Müdigkeit, verursacht durch den Schlafmangel der letzten Nacht, haftete noch immer an ihm, weshalb er seine Augen zusammenkneifen musste, um den Blick scharfzustellen.
    „Was gibt es? Irgendwelche Neuigkeiten?“, fragte Elias hoffnungsvoll und beugte sich vor.
    „Eine Melanie schreibt mir: „Habe Emilias Schal gefunden. Melde mich später nochmal …“
    Freddy sah Elias nachdenklich an, bevor sich die Erkenntnis auf seinem Gesicht ausbreitete. „Das ist Lias Arbeitskollegin. Ich habe sie vorgestern kennengelernt, als sie Lia hier abgeholt hat. Wir haben gestern Abend miteinander telefoniert. Ich erinnere mich sehr gut an das Gespräch, weil sie wirklich bemüht war zu helfen und mir mehrfach versichert hat, sie würde sich melden, wenn ihr noch etwas einfallen würde.“ Erneut betrachtete er das Display. „Warum schickt sie eine Nachricht und klingelt nicht einfach durch? Das ist doch seltsam! - Ich rufe da jetzt an!“
    Schon betätigte Freddy die Tasten, während Micah und Elias vielsagende Blicke austauschten.
    „Mist, nur die Mailbox!“, stieß Freddy aus und beförderte das Smartphone unsanft auf den Tisch. „Was soll das? Wieso schickt sie so eine Nachricht und schaltet danach ihr Telefon aus? Wir müssen da hinfahren! Ich weiß, wo Lia arbeitet.“ Ungelenk kam er auf die Beine und hastete in den Flur, um Schuhe und Jacke anzuziehen.
    Elias folgte ihm und legte ihm besänftigend die Hand auf die Schulter, während er ihm gleichzeitig den Weg versperrte.
    „Freddy, glaub` mir, ich möchte sie auch finden. Mehr als alles andere. Aber wir müssen jetzt Ruhe bewahren.“ Eindringlich sah er ihm in die Augen. „Es mag sein, dass uns der Hinweis zu Emilia führt, aber … was ist, wenn sie tatsächlich dort ist und wir direkt in Dagons Arme laufen?“ Er verstärkte den Griff um Freddys Schulter und schüttelte ihn sacht, da er sich nicht sicher war, ob dieser ihm zuhörte. „Hast du überhaupt eine leise Vorstellung davon, was uns dort erwarten könnte?“, fragte er nun energischer.
    Freddy schluckte und wirkte jetzt leicht verunsichert. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust, während er Elias` Blick stur erwiderte. „Nein Elias, ich habe keine Vorstellung davon, was mich dort erwartet…“, antwortete er und der trotzige Unterton in seiner Stimme ließ Elias augenblicklich wachsam werden. „…und weißt du auch warum? Ganz einfach, weil mir bisher noch nie ein Dämon – und schon gar kein Dämonenfürst – über den Weg gelaufen ist. Ich weiß nur, dass wir Lia helfen müssen, und zwar so schnell wie möglich.“
    „Du hast recht“, stimmte Elias ihm zu und ließ seine Hand von Freddys Schulter gleiten. „Wir reden von Dämonen und von ziemlich widerwärtigen noch dazu. Die Frage ist, ob du dich dazu imstande siehst, das hier tatsächlich durchzustehen. Ich meine … Du musst das nicht tun. Wir könnten dich und die anderen zu einem der Schutzräume bringen, dort wärt ihr in Sicherheit. - Zumindest fürs Erste.“
    „In Sicherheit …“, murmelte Freddy nachdenklich, als müsste er die Bedeutung der Worte in dem Zusammenhang für sich neu erschließen. „Gibt es die überhaupt … Sicherheit? Was … was ist, wenn alles zu Ende geht und … Ich will mich nicht irgendwo verstecken müssen und darauf warten, was kommen wird …“, stammelte er und trotz seiner hängenden Schultern und der Niedergeschlagenheit, die in seiner Stimme mitschwang, spürte Elias deutlich, dass es ihm ernst damit war.
    Mut und Tapferkeit gehörten, zu den wenigen Eigenschaften, die man sich nicht durch jahrelanges Training aneignen konnte, das war ihm schon vor sehr langer Zeit bewusst geworden. Beides
    schlummerte oftmals unerkannt tief im Verborgen und erst wenn die dunkelste aller Stunden anbrach, zeigte sich letztlich, aus welchem Holz jemand geschnitzt war. In Freddy, da war er sich ziemlich sicher, schlummerte so einiges, von dem bisher noch niemand Kenntnis genommen hatte, das war für ihn so klar, wie der schnelle Tod durch den giftgetränkten Stachel eines Sapir-Schwanzes.
    „Frag ihn, ob er Kampferfahrungen hat…“, meldete sich Micah aus dem Wohnzimmer zu Wort, von wo aus er das Gespräch der beiden offenbar mit einem Ohr verfolgt hatte.
    „Bitte was? ...“, fragte Freddy irritiert, als sei er sich nicht sicher, ob er richtig verstanden habe.
    „Was Micah wissen möchte ist, ob du schon mal eine Art Kampf- oder Waffentraining absolviert hast“, übersetzte Elias die Frage und beobachtete, wie sich Freddys Miene veränderte.
    Ein fassungsloses Staunen legte sich über sein Gesicht, während sich sein Mund ein Stück weit öffnete, als sei er gerade ungewollt heruntergeklappt.
    Elias war sich im Klaren darüber, wie seltsam es dem jungen Mann vorkommen musste, so etwas ausgerechnet von einem Engel gefragt zu werden.
    Nach allem, was er inzwischen wusste, hatten die Menschen recht sonderbare Vorstellungen von göttlichen Wesen wie ihm.
    Ihr Bild war geprägt durch biblisches Halbwissen und äußerst dubiose neumodische Darstellungen, die mit der Realität nicht das Geringste zu tun hatten.
    Mit Schreck erinnerte er sich daran zurück, als ihm neulich ein drolliger kleiner Engel mit Pausbacken und Glitzerflügeln von einer Saftflasche entgegengeblickt hatte. Mit vielen wichtigen Vitaminen! … Rundumschutz für die ganze Familie, hatte darauf gestanden.
    Um ein Haar war ihm die Flasche entglitten und es hatte ihn einiges an Selbstbeherrschung und eine haarsträubende Erklärung gekostet, seine Irritation zu überspielen, die Emilia natürlich nicht entgangen war.
    Dieses war nur eines von vielen Erlebnissen in den vergangenen Wochen gewesen, das ihm vor Augen geführt hatte, welchen Stellenwert die Engel bei den Irdischen einnahmen.
    Sie waren zu lachhaften Parodien verkommen, seltsam verzerrten Abbildern ihrer selbst und Elias war sich sicher, dass kein Mensch damit rechnete, von einem Engel - wenn er denn jemals auf einen traf - zu den eigenen ´Kampferfahrungen` befragt zu werden.
    Abwartend sah er nun auf Freddy herab und gab ihm die Zeit, die er brauchte, um die Frage sacken zu lassen.
    Es war offensichtlich, dass er mit sich haderte und überlegte, was er darauf antworten sollte. Schließlich räusperte er sich.
    „Ich … ich habe keinen Militärdienst absolviert, wenn es das ist, was du meinst …“, brachte er schließlich stockend hervor. „Aber … seit ich zwölf bin, gehe ich regelmäßig zum Taekwondo …“
    Sein Zögern erweckte den Anschein, dass er sich nicht sicher war, ob Letzteres in die Kategorie ´Kampferfahrung` fiel, welche Elias und Micah vorschwebte. Kurz streifte sein gesenkter Blick die Fotocollage, die in dem schweren Rahmen neben ihm an der Wand hing.
    Elias kannte das riesengroße Bild bereits, das aus einer Vielzahl von Schnappschüssen aus Emilias Vergangenheit bestand und von ihr liebevoll ihre ´Erinnerungswand` genannt wurde. Noch vor wenigen Stunden hatte er mit ihr gemeinsam davor gestanden, während sie ihm aus ihrer Kindheit erzählt hatte.
    Das Foto, welches nun Elias` Aufmerksamkeit auf sich zog, zeigte Freddy, der zwischen zwei anderen Jungs auf einem Podest stand und mit breitem Grinsen eine Art Pokal in die Höhe hielt.
    „Jemanden auf die Matte zu befördern, ist für mich kein Problem. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar ziemlich gut darin“, erklärte der junge Mann, als er bemerkte, dass Elias seinem Blick gefolgt war.
    Umgehend nahm Elias zur Kenntnis, wie sich Freddys Körperhaltung veränderte, er die Schultern straffte und etwas in seinen Augen aufblitzte, das er als Stolz zu deuten glaubte. Ganz eindeutig war dies die Quelle, aus der sein Selbstbewusstsein entsprang und die ihn darin bestärkte, an sich zu glauben.
    Elias nickte anerkennend.
    „Es ist von Vorteil, dass du kämpfen kannst, doch wirst du mit bloßen Fäusten gegen Dämonen dieser Art nichts ausrichten können. Nur die heiligen Klingen der Himmelsschwerter sind in der Lage, die Panzerung ihrer Körper zu durchstoßen und sie in ihre Dimension zurückzuschicken!“ Elias` Blick wanderte zwischen dem Foto und Freddy hin und her, bevor er Emilias Freund mit schief gelegtem Kopf abschätzend ansah. „Sag` mal, … Hast du schon mal mit einem Schwert gekämpft?“, fragte er dann und konnte nicht umhin, dass sich eine gewisse Hoffnung unter seine Stimme mischte.
    Freddy stieß ein Schnaufen aus und schüttelte den Kopf. „Wir reden hier von Teakwondo, Elias … einer koreanischen Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung … da drischt man üblicherweise nicht mit Schwertern aufeinander ein.“ Er atmete hörbar aus und fasste mit der Hand nach seiner Stirn. Obwohl er sich bemühte, es zu überspielen, entging Elias das Zittern seiner Finger nicht.
    „Ich weiß ja nicht, was bei euch da oben so abgeht“, setzte er erneut an und deutete mit dem Kopf eine Bewegung Richtung Decke an, „aber bei uns ist Schwerkampf keine wirklich zeitgemäße Freizeitbeschäftigung für Menschen meines Alters, wenn du verstehst, was ich meine. Höchstens vielleicht ein … ein dubioses Hobby von irgendwelchen Fantasy-Nerds oder Mittelalter-Fanatikern.“
    Freddys Antwort hallte auf ernüchternde Weise in Elias nach.
    Er musste zugeben, dass es ihm nach wie vor schwerfiel, sich eine Existenz vorzustellen, die nicht durch tägliche Kämpfe und brutale Gefechte geprägt war, doch dass die Irdischen im Kampf eine Art Zeitvertreib sahen, dem man offenbar zum bloßen Vergnügen nachging, sprengte eindeutig seine Vorstellungskraft.
    Freddy stammt aus einer völlig anderen Welt, Eli.- Vergiss das nicht!, versuchte er sich in Erinnerung zu rufen.
    Noch nie hatte sich der Schatten eines übergroßen Shakir-Dämons vor sein Gesicht geschoben, der mit seiner gewaltigen Statur jegliches Licht verschluckte wie ein allesverschlingender Strudel aus reiner Finsternis. Nie hatte er sich am Griff seines Schwertes festgeklammert, und gehofft, dass der trostspendenden Schein der aufflackernde Klinge ausreichte, um der Dunkelheit zu trotzen. Nie hatte er gesehen, wie der Leib eines Kameraden entzweit wurde, in seine Einzelteile zerfiel und als funkelnder Ascheschleier vom Wind davongetragen wurde.
    Keine rohe Gewalt, kein Meer aus Blut, kein schmerzhafter Verlust hatte bisher seine zarte Menschenseele gestreift, weshalb sich in seinen Augen nach wie vor jene naive Unbekümmertheit spiegelte, welche ausschließlich den Ahnungslosen vorbehalten war.
    Doch damit sollte es nun vorbei sein!
    Freddy würde mit der Realität konfrontiert werden - mit seiner Realität – und der Glanz unbescholtener Leichtigkeit würde nach und nach aus den sanften Zügen des Irdischen verschwinden.
    Plötzlich kam ihm sein Vorhaben, die Menschen aktiv in das Kampfgeschehen einzubinden, wie eine fantastische Vision vor.
    Mit dem Abstand, den er bis gerade eben noch dazu gehabt hatte, war es ihm um einiges leichter gefallen, diesen Entschluss zu fassen, doch nun, da er die Angst in Freddys Augen sah, wurde ihm das volle Ausmaß und die erschreckende Tragweite seiner Entscheidung bewusst.
    Der Weg, den sie zurücklegen mussten, würde sie einmal quer durch die Hölle führen. Doch anstatt Freddy davor zu bewahren, – wie es seine eigentliche Pflicht gewesen wäre – zog er in Betracht, ihn mit wehenden Fahnen und lautem Kampfgeschrei hindurchzujagen.
    Konnte er das wirklich tun?
    In der Hoffnung, dass sein Gegenüber jene düsteren Gedanken nicht würde erahnen können, betrachtete er den jungen Menschen, dessen sehnsüchtiger Blick in Richtung Tür verriet, dass er gerade abwog, ob er auf Elias hören und hierbleiben oder es vielleicht doch wagen und Emilia auf eigene Faust suchen sollte.
    Elias konnte es ihm nachempfinden.
    Er spürte förmlich, wie das Verlangen in ihm tobte - ja regelrecht an ihm zerrte- , auf der Stelle zum St. Anna-Stift aufzubrechen um diesem vermaledeiten Hinweis zu folgen. Dem wohlgemerkt einzigen, den sie bislang hatten.
    Alleine die Vorstellung, Emilia dort zu finden und sie aus Dagons Fängen zu befreien, sorgte dafür, dass sein Herz bis zum Hals schlug und das Verlangen danach wie glühende Lava durch seine Adern gepumpt wurde.
    Mit jedem Augenblick, den sie zögerten, - das war ihm bewusst -, verspielten sie kostbare Zeit und die Spur konnte sich wieder im Sande verlaufen.
    Aber er wusste auch, dass es ein fataler Fehler sein konnte, wenn er jetzt die Nerven verlor. Der Erfolg der gesamten Mission hing davon ab, dass sie das Richtige taten. Sie durften sich keine Fehler erlauben und wenn sie zu voreilig vorgingen, konnte ihnen genauso gut alles um die Ohren fliegen.
    Zwar war das Wohnheim ein Ansatzpunkt, doch wussten sie noch zu wenig darüber, als dass sie dort ohne Sinn und Verstand, ohne jede Aussicht auf Verstärkung, noch dazu in Begleitung eines kampfuntauglichen Irdischen, aufschlagen sollten.
    Nachdenklich ließ er seinen Blick über Freddy gleiten. Die Arme vor der Brust verschränkt, schien er gegen die Unsicherheit anzukämpfen, die ihm den Boden unter den Füßen wegzuziehen drohte. Das viel zu schnelle Klopfen seines Herzens, das wie eine stete Vibration von Elias aufgenommen wurde, ließ ihn auf seltsame Weise zerbrechlich wirken. Und dennoch war da ein Funke … eine Art lodernder Trotz, den Elias bereits von Emilia kannte, sich nicht zu beugen … nicht klein beizugeben … Es war der unbeugsame Lebenswille der Menschen, ihr … freier Wille!
    In dem Moment fasste Elias einen Entschluss.
    „Wir werden Emilia helfen, das verspreche ich dir“, setzte er schließlich an und warf Freddy einen Blick zu, von dem er hoffte, dass er eine gewisse Zuversicht verströmte. „Aber wenn du vorhaben solltest, uns zu begleiten …“, schob er hinterher und bemühte sich seine Stimme fest und ohne jeden Zweifel klingen zu lassen, „wirst du lernen müssen, wie man sich der Himmlischen Waffen bedient. Sie sind nicht dazu bestimmt, von Menschen getragen zu werden, deshalb ist es erforderlich, dass wir … einige Vorsichtsmaßnahmen treffen …“
    Kurz hallten Elias Worte in der Stille nach und man konnte regelrecht zusehen, was sie in Freddy anrichteten.
    Der innere Kampf, den er mit sich austrug, zeichnete sich deutlich auf seinem Gesicht ab.
    Sekunden vergingen und Elias war sich schon nicht mehr sicher, ob er noch mit einer Antwort rechnen konnte, da nickte Freddy auf seltsam befangene Weise. Es sah fremdgesteuert aus, wie bei einer Marionette, welche an Fäden hängt und die Bewegungen lediglich nachahmt, ohne ihr eine bewusste Bedeutung zuzuschreiben.
    „Na schön“, seufzte er schließlich. Sein Widerwille stand ihm ins Gesicht geschrieben und die Art und Weise, in der er sich von der Tür abwandte, um sich an Elias vorbeizuschieben, sprach Bände.
    Kurz überlegte Elias, ob er ihm aufmunternd auf die Schulter klopfen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Jede gut gemeinte Geste, die dafür sorgen sollte, die Stimmung aufzulockern, kam ihm irgendwie erzwungen und völlig fehl am Platz vor.
    Stattdessen unterdrückte er jeden weiteren Kommentar und folgte Freddy ins Wohnzimmer, wo Micah nach wie vor in dem Schaukelstuhl wippte und die Notizen durchsah, welche auf dem Tisch verstreut lagen. Für Außenstehende sah es so aus, als ob er in die Unterlagen vertieft wäre – doch Elias wusste es besser. Natürlich hatte sein Freund jedes einzelne Wort der Unterhaltung aufmerksam verfolgt.
    „Könntest du Freddy mit dem Mal versehen und ihn mit unseren Waffen vertraut machen?“, fragte er nun, woraufhin Micah zu ihnen aufsah. „Ich werde derweil versuchen, etwas über das Wohnheim in Erfahrung zu bringen.“
    „Aber sicher doch.“ Die Aussicht darauf, etwas Sinnvolles tun zu können, sorgte dafür, dass sich Micahs Gesicht von jetzt auf gleich aufhellte. In einer schnellen fließenden Bewegung erhob er sich vom Schaukelstuhl, als könnte er es nicht erwarten, zur Tat zu schreiten. Auffordernd winkte er Freddy zu sich, dessen Haltung sich umgehend noch mehr verkrampfte – soweit das überhaupt möglich war.
    Offenbar flößte ihm der große blondgelockte Engel nach wie vor Respekt ein und die Tatsache, dass ausgerechnet er sich nun seiner annehmen sollte, rief in ihm ein Unbehagen hervor, das für Elias förmlich spürbar war.
    Ohne auch nur den Hauch eines Gespürs für die Situation marschierte Micah in großen Schritten auf das Leinentuch mit den Waffen zu. „Na dann wollen wir mal!“, sagte er und rieb die Handflächen aneinander. „Endlich kommen wir zu den Dingen, die Spaß machen!“

    Elias sog hörbar die Luft ein und schloss für einen Moment die Augen. Was hatte er erwartet? Dass Micah nicht mehr Micah wäre?
    Alles an Freddy schrie danach, dass er nichts aber auch gar nichts an der Situation mit Spaß in Verbindung brachte – soviel stand fest! Verloren sah er zu Elias herüber, der ihm aufmunternd zunickte.
    Na das kann ja heiter werden!, dachte er bei sich und in diesem Moment wurde ihm bewusst, was die eigentliche Krux an seinem Auftrag war.
    Nicht die Dämonen oder die finstere Bedrohung, die von ihnen und ihrem mächtigen Anführer ausgingen, waren ihr größtes Problem. Vielmehr war es der Umstand, dass Menschen und Engel zusammenarbeiten mussten, wenn sie ihre eigene Existenz sichern wollten.
    Er fragte sich, ob es tatsächlich möglich war, die scheinbar unüberwindbare Kluft zwischen diesen verschiedenartigen Wesen zu überbrücken.
    Sagte man nicht, dass ein gemeinsamer Feind, Krieger unterschiedlicher Herkunft vereinen könnte? Wie das allerdings im konkreten Fall aussehen sollte, vermochte er sich zumindest bei den beiden Exemplaren, die er hier gerade vor sich hatte, noch nicht vorstellen zu können.

    Hier geht`s weiter:

    Kapitel 11: Dr. Jeckyll und Mr. Hyde

  • Hey... das ist sehr gut.

    Kann mich an diesen Text gar nicht erinnern. Entweder ist er wohl neu oder hast du ihn so stark umgeschrieben, dass er wie neu wirkt? Es ist auf jeden Fall wieder ein sehr starker Text. Freddy kommt gut rüber, wie stolz er auf seine Sporttrophäen ist - die in einem echten Kampf total nutzlos sind ebenso wie seine erlernten Techniken. Das wirkt so enorm realistisch mit den Pokalen und wie er das erzählt. Und dann dazu Micahs trockener verständnisloser Kommentar - es ist einfach zu cool, davon könnte ich immer weiter und immer mehr lesen!

    Sprachlos stand Freddy da, als müsste er seine Worte erst noch in eine logische Reihenfolge bringen. Dann fasste er sich an die Stirn und tat so, als denke er ernsthaft über seine Frage nach.
    „Ja klar“, antwortete er schließlich. „Das letzte Mal, als ich mit Lia auf dieser Star Wars-Party im Unicenter war. Das Coolste an meinem Darth Vader Kostüm war das Laserschwert. Das konnte sogar auf Knopfdruck leuchten. Du hättest Lia sehen sollen. Prinzessin Leia hätte neben ihr einpacken können.“ Herausfordernd hielt er Elias` Blick stand, der -wie er offen zugeben musste- nicht die geringste Ahnung hatte, wovon Freddy sprach. Einzig dessen undurchdringliche Miene und sein leicht abfälliger Ton, ließen Elias erahnen, dass er es mit der nur äußerst schwer erkennbaren Form tiefschwarzen Humors zu tun hatte, welchen die Menschen als ´Sarkasmus` bezeichneten.
    „Ich werte das jetzt mal als ein ´Nein`“, erwiderte er deshalb mit hochgezogener Braue, während er Freddy

    Einfach wunderbar :D


    Micah könnte dir den Umgang mit dem Engelsschwert beibringen“, griff Elias seine Bedenken auf. „Du wirst im gesamten himmlischen Reich keinen besseren Lehrer finden, glaub` mir.“
    Bei der Erwähnung von Micahs Namen versteifte sich Freddy umgehend.

    Oh Mann, ich könnt mich wegschmeissen! :D


    Aufmunternd klopfte Elias ihm auf die Schulter. „Du schaffst das schon, Freddy …“, versuchte er den noch immer skeptisch dreinschauenden Irdischen zu ermutigen.

    Du schaffst das schon.

    Ja genau. :rofl:

    Vielleicht eine kleine Sache, wo ich etwas ändern würde:

    Er fragte sich, ob es tatsächlich möglich war, die scheinbar unüberwindbare Kluft zwischen diesen verschiedenartigen Wesen zu überbrücken. Für gewöhnlich sagte man, dass die Aussicht gegen einen gemeinsamen Feind zu kämpfen, Krieger unterschiedlicher Herkunft würde vereinen können. Wie das allerdings im konkreten Fall aussehen sollte, vermochte er sich zumindest bei den beiden Exemplaren, die er hier gerade vor sich hatte, noch nicht vorstellen zu können.

    Hier würde ich vielleicht etwas kürzen, damit es knackiger rüberkommt.

    Er fragte sich, ob es möglich war, die Kluft zwischen Himmels- und Erdbewohnern zu überbrücken. Hiess es nicht, ein gemeinsamer Feind könnte Krieger unterschiedlicher Herkunft vereinen? Wie das allerdings im konkreten Fall funktionieren sollte, vermochte er sich zumindest bei den beiden Exemplaren, die er gerade vor sich hatte, noch nicht vorzustellen.

    Toll gemacht!

    Den Urlaub hast du dir verdient!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Der Abschnitt hinterlaesst mich so zwiegespalten.

    Einerseits... wie Kirisha geschrieben hat - das ist witzig thematisiert wie das so zwischen Micah und Freddy abgeht, da ist so ein interessanter Konflikt gekennzeichnet. Und das kann die Story schon tragen.

    Andererseits... es ist das Ende der Welt. Freddy hat grade erfahren dass es Engel gibt, dass die Welt wie er sie kennt enden wird und Daemonen hinter seiner besten Freundin her sind, dass die Apocalypse naht - ist das wirklich wie sich jemand in der Situation verhalten wuerden?

    Du hast da die Gelegenheit, Freddy mal ganz existenziell darzustellen und zu reduzieren. Ich hab' mir jetzt 20 Minuten versucht auszumalen was ich tun wuerde wenn mir ein Engel sagt dass Katharina von de Maechten der Finsternis entfuehrt wurde - ich glaube ich waere ganz ruhig, ehrlich und bescheiden, und ich wuerde sagen - ich habe schon fechten gelernt, aber ich bin mir auch im Klaren darueber dass das nicht echt ist, und dass ich eben einfach nicht sagen kann wie gut ich wirklich zurechtkommen wuerde (*). Ich waere mir bewusst dass in dem Moment einfach alles andere unwichtig ist.

    Und da reagiert Freddy schon sehr anders...

    Das ist jetzt wieder die Frage - welches Buch willst Du schreiben? Du hast es als launige Geschichte zwischen Engeln und Menschen angefangen, und das geht schon so - das andere Buch ist dann die Studie von Menschen in immer extremer werdenden Situationen - ich zweifle keinen Moment dran dass Du das - mit etwas Muehe - schreiben kannst - die Frage ist eher ob Du dahin willst - in der Vergangenheit ist das Buch ja immer mehr in die Richtung gegangen.

    Ja - und deswegen hinterlaesst es mich zwiespaeltig - Du hast eben diese existenzielle Situation des Endes der Welt geschaffen und uns mit feiner Charakterdarstellung verwoehnt - daher kommt mir Freddy hier einfach zu leichtlebig vor...

    (*) Wir haben das praktisch beim Filmen mit Veera gesehen die von mir einen Crash-Kurs im Schwertkampf bekommen hat - auf dem Video sieht man, dass sie sich hundertmal entschuldigt und ihre ganze Koerpersprache zeigt was ihr im Kopf rumgeht, naemlich versucht sie die ganze Zeit mich auf keinen Fall zu verletzen - das ist natuerlich fatal weil es im Film ja so aussehen muss als versucht sie mich zu toeten, also muss sie ernsthaft zuschlagen so dass ich - wenn ich nicht abwehre - verletzt werden wuerde - aber an den Punkt zu kommen ist sehr schwer. Sowas aehnliches duerfte Freddy auch bluehen - er kann die Technik, aber er hat nie gelernt zuzuschlagen um zu verletzen.

  • Liebe Rainbow

    Ein solide geschriebener Abschnitt, der den Focus etwas von Lia wegführt. Ich finde die potenzielle Entwicklung von Freddy sehr interessant. An dieser Stelle würde ich trotzdem noch nachjustieren (siehe Spoiler).

    Spoiler anzeigen

    leuchtete der Eingang einer neuen Mitteilung auf.

    Leuchtet hier der "Eingang" auf?

    "Signalisierte ein Aufleuchten den Eingang einer Mitteilung.

    stammelte er und trotz seiner hängenden Schultern und der Niedergeschlagenheit, die in seiner Stimme mitschwang, spürte Elias deutlich, dass es ihm ernst damit war.

    Bis hierher alles gut. Aber Elias ist ja krank vor Sorge und jetzt geht es darum, ob Freddy bereit ist und ob er Kampferfahrung hat. Da ist der Focus plötzlich sehr weit weg von Lia.

    Und dann macht er sich plötzlich einen Kaffee, während das Mädchen von bösen Dementoren ausgesaugt wird.

    Ich könnet mir hier vorstellen, dass sie alle schnell ins Auto springen und das Gespräch auf dem Weg stattfindet. Oder so.

    Warten bis Freddy seine Kampfeinführung bekommen hat, können sie ja schlecht, da die Spur zu Lia sonst abkühlen könnte.

  • Hey Rainbow

    Ich schließe mich hier erstmal den Meinungen der Anderen an :)

    Da habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Deine Beschreibungen fand ich in diesem Abschnitt wieder vortrefflich :D

    Ansonsten muss ich gestehen, dass ich hier Schwierigkeiten mit der Perspektive hatte. Anfangs hat es sich lesen lassen, als wäre es aus Freddys Perspektive geschrieben. Das macht wenig Sinn, denn die anderen beiden Kapitelabschnitte sind ja aus Elias Sicht geschrieben - das war dann ab ungefähr der Mitte von 10.2 auch der Fall ... vielleicht kannst du dir den Start des Kapitelteils noch einmal anschauen? :)

    LG und hab noch einen schönen Urlaub :)

  • Wie ja schon von den Anderen angemerkt, ist der Dialog zwischen Freddy und Elias interessant und unterhaltsam. Es sind wieder sehr schöne Sachen dabei, wie die Stelle mit dem Laserschwert, der Stolz auf die Pokale etc. Das Freddy erstmal eine Kaffeepause braucht, nach den ganzen Neuigkeiten (und seiner Begeisterung für Micah...), kann ich als Kaffeejunkie gut nachvollziehen. Hier würde ich allerdings überlegen die innere Unruhe von Elias, die er bei allem Verständnis für Menschen ja sicher hat, etwas aufblitzen zu lassen. Ich meine Zeit ist extrem wichtig und jetzt trinkt der Kerl einen Kaffee. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass er innerlich etwas zerissen ist zwischen, "verstehe er braucht einen Moment um sich zu sammeln" und "verdammt wir müssen los, da ist keine Zeit für diesen menschlichen Unsinn".

    Was mir noch sehr gut gefallen hat, es ist deutlich geworden, dass eine Zusammenarbeit zwischen Menschen und Engeln eine wirklich große Herausforderung ist. Elias hat es da echt nicht leicht, mit seinem Team, wobei Freddy mehr kämpferisches Talent hat, als ich vermutet hätte.


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • So, Urlaub ist zu Ende und ich melde mich offiziell zurück. :)

    Vielen lieben Dank noch mal für eure Kommentare, die ich wie immer mit großem Interesse gelesen habe.

    Jetzt komme ich auch endlich dazu, euch zu antworten. Achtung- geht los ...


    Kirisha

    Kann mich an diesen Text gar nicht erinnern. Entweder ist er wohl neu oder hast du ihn so stark umgeschrieben, dass er wie neu wirkt? Es ist auf jeden Fall wieder ein sehr starker Text

    Den Text gab es vorher auch schon...bis auf ein paar kleine Veränderungen. Inzwischen bin ich mir aber nicht mehr so sicher, ob ich ihn so stehen lassen kann... ich schätze, ich werde da noch ein bisschen feilen müssen. Aber danke für deine aufbauenden Worte ^^

    Freddy kommt gut rüber, wie stolz er auf seine Sporttrophäen ist - die in einem echten Kampf total nutzlos sind ebenso wie seine erlernten Techniken.

    Ich bin mir nicht sicher, ob das so rübergekommen ist, wie es von mir beabsichtigt war. Eigentlich war es nicht so gedacht, dass sich Freddy mit gestählter Brust dahin stellt und meint, er könne mit seinen Kampfsporterfahrungen die Dämonen wegputzen :rofl:... das sieht er, denke ich, schon realistisch....aber das ist nunmal ALLES, was er an "Kampftraining" vorweisen kann, weshalb er es an der Stelle erzählt. Und Elias hat halt so gute Antennen, dass er umgehend zur Kenntnis nimmt, dass Freddy daraus sein Selbstbewusstsein zieht...Also, zumindest war das mein Plan. Vielleicht muss ich das an der Stelle noch ein bisschen verdeutlichen. :hmm:

    Und dann dazu Micahs trockener verständnisloser Kommentar - es ist einfach zu cool, davon könnte ich immer weiter und immer mehr lesen!

    Ja, dieses Ping- Pong Spiel zwischen den beiden fand ich eigentlich auch ganz cool und ich wollte daraus sowas wie einen Running Gag machen, weil die beiden quasi immer wieder aneinander geraten...aber letztlich verändern sie sich auch mit der Zeit und machen eine Entwicklung durch. ^^

    Toll gemacht!

    Den Urlaub hast du dir verdient!

    Tja, der Urlaub ist nun zu Ende und ich hatte genug zeit zum Nachdenken. Ich habe das Gefühl, ich muss diesen Teil noch einmal aufrollen und noch ein paar Nuancen einbauen, um es nachvollziehbarer zu machen ... kann also sein, dass ich dich demnächst noch mal deswegen behelligen werde :D

    Lieben dank für dein Feedback :love:

    Thorsten

    Der Abschnitt hinterlaesst mich so zwiegespalten.

    Ja, ich glaube, ich weiß, was du meinst ^^

    Einerseits... wie Kirisha geschrieben hat - das ist witzig thematisiert wie das so zwischen Micah und Freddy abgeht, da ist so ein interessanter Konflikt gekennzeichnet. Und das kann die Story schon tragen.

    Andererseits... es ist das Ende der Welt. Freddy hat grade erfahren dass es Engel gibt, dass die Welt wie er sie kennt enden wird und Daemonen hinter seiner besten Freundin her sind, dass die Apocalypse naht - ist das wirklich wie sich jemand in der Situation verhalten wuerden?

    Ich bin da derzeit selbst etwas zwiegespalten, weil ich aus der Story eigentlich keine ... wie soll ich sagen...hochwissenschaftliche Charakterstudie machen will. Natürlich habe ich den Anspruch, dass es einigermaßen authentisch und nachvollziehbar bleiben soll. Aber andererseits will ich es auch nicht ZU ernsthaft werden lassen. Ich weiß, das ist ein Spagat, den man nicht so leicht hinbekommt, aber ich will es zumindest versuchen.

    Dein Einwand ist aber für mich nachvollziehbar! Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich es ANDERS schreiben könnte, weiß aber im Moment nicht so 100%ig, ob ich das will. :hmm:

    Ich schätze, ich werde erst mal versuchen, es durch kleinere Ergänzungen im Text zu optimieren und vielleicht ein bisschen zu entschärfen.

    Ich hab' mir jetzt 20 Minuten versucht auszumalen was ich tun wuerde wenn mir ein Engel sagt dass Katharina von de Maechten der Finsternis entfuehrt wurde - ich glaube ich waere ganz ruhig, ehrlich und bescheiden, und ich wuerde sagen - ich habe schon fechten gelernt, aber ich bin mir auch im Klaren darueber dass das nicht echt ist, und dass ich eben einfach nicht sagen kann wie gut ich wirklich zurechtkommen wuerde (*). Ich waere mir bewusst dass in dem Moment einfach alles andere unwichtig ist.

    Und da reagiert Freddy schon sehr anders...

    Okay,...es besteht wohl kein Zweifel, dass DU nicht wie Freddy reagieren würdest :rofl:.... ich schätze, ihr beide seid grundverschieden. :pardon:

    Ich habe aber nach dem Lesen eurer Kommentare auch den Eindruck, dass er in der Szene nicht so rüberkam, wie es von mir beabsichtingt war. Vielleicht liest du noch mal, was ich bei Kirisha geschrieben habe? Ich wollte Freddy nicht als Strunz darstellen, der meint, mit ein bisschen Taekwondo könnte man die Schlacht gewinnen. Wenn das so rüberkommt, muss ich das anders schreiben :hmm:

    (*) Wir haben das praktisch beim Filmen mit Veera gesehen die von mir einen Crash-Kurs im Schwertkampf bekommen hat - auf dem Video sieht man, dass sie sich hundertmal entschuldigt und ihre ganze Koerpersprache zeigt was ihr im Kopf rumgeht, naemlich versucht sie die ganze Zeit mich auf keinen Fall zu verletzen - das ist natuerlich fatal weil es im Film ja so aussehen muss als versucht sie mich zu toeten, also muss sie ernsthaft zuschlagen so dass ich - wenn ich nicht abwehre - verletzt werden wuerde - aber an den Punkt zu kommen ist sehr schwer. Sowas aehnliches duerfte Freddy auch bluehen - er kann die Technik, aber er hat nie gelernt zuzuschlagen um zu verletzen.

    Zu dieser Idee mit dem "Crash-Kurs" im Schwertkampf: wahrscheinlich war es von mir nicht klug, es so in dem Text zu nennen, denn das reduziert diese Disziplin doch gar sehr auf ... wie soll ich sagen?.... ein Niveau, das ihr nicht gerecht wird.

    Meine Idee war, dass die Engel die Menschen, welche kämpfen wollen, mit einem Mal versehen müssen, damit sie überhaupt befähigt werden, die himmlischen Waffen führen zu können, welche ja für den Kampf unabdingbar sind. Gleichzeitig muss es eine Möglichkeit geben, Wissen/Kampftechniken usw. auf recht schnellem Weg "mental" weiterzugeben...ich könnte mir vorstellen, dass ein Engel zu so etwas in der Lage ist. :hmm: ... das würde bedeuten, du musst nicht jahrelang lernen, wie man das Schwert führt, sondern wirst auf wundersame Weise recht schnell über ein gewisses Können verfügen...du bedienst dich dabei eingepflanzten Erfahrungen, die nicht deine eigenen sind...irgendwie so. Das wollte ich natürlich noch im weiteren Verlauf erklären.

    Da die drei jetzt aber im Moment erst mal da festsitzen, (Elias weiß, dass im Himmel die Schutzengel kampftauglich gemacht werden und zur Unterstützung eilen werden, doch rechnet er nicht binnen so kurzer Zeit mit ihrem Erscheinen)... Susan und Nils sind unterwegs und sollen schließlich auch wieder zurückkommen....er will außerdem nicht wie ein Angestochener losrennen und ohne jede Überlegung/Planung zu dem Wohnheim eilen, sondern sich erst mal ein Bild von der Situation verschaffen...blabla....DESWEGEN denkt er, könne er die Zeit nutzen, um Freddy und Micah etwas Sinnvolles tun zu lassen, also eine Einweisung in den Gebrauch der Waffen :D .... keine Ahnung, ob man meinen Gedanken noch folgen kann. ?(


    Sensenbach

    Bis hierher alles gut. Aber Elias ist ja krank vor Sorge und jetzt geht es darum, ob Freddy bereit ist und ob er Kampferfahrung hat. Da ist der Focus plötzlich sehr weit weg von Lia.

    Und dann macht er sich plötzlich einen Kaffee, während das Mädchen von bösen Dementoren ausgesaugt wird.

    Ich könnet mir hier vorstellen, dass sie alle schnell ins Auto springen und das Gespräch auf dem Weg stattfindet. Oder so.

    Warten bis Freddy seine Kampfeinführung bekommen hat, können sie ja schlecht, da die Spur zu Lia sonst abkühlen könnte.

    Ich weiß, ich weiß.

    ich muss mir was überlegen, wie ich die nächsten drei Teile in Emilias Wohnung straffe bzw. wie ich den Spannungsbogen aufrechterhalten kann, ohne, dass sie SOFORT wie die Irren ihre Rettungsmission starten und aus dem Haus rennen.

    Es muss nämlich vorher noch einiges passieren...aber ich habe das Gefühl, dass ich mich dabei vielleicht verzettle. Magst du noch lesen, was ich bei Thorsten geschrieben habe? Dann brauche ich das nicht noch mal zu schreiben ^^


    LadyK

    Ansonsten muss ich gestehen, dass ich hier Schwierigkeiten mit der Perspektive hatte. Anfangs hat es sich lesen lassen, als wäre es aus Freddys Perspektive geschrieben. Das macht wenig Sinn, denn die anderen beiden Kapitelabschnitte sind ja aus Elias Sicht geschrieben - das war dann ab ungefähr der Mitte von 10.2 auch der Fall ... vielleicht kannst du dir den Start des Kapitelteils noch einmal anschauen?

    Es kann durchaus sein, dass du noch Überbleibsel drin sind von früher, wo ich wahllos die Perspektive zwischen den Protas habe hin-und herswitchen lassen. Eigentlich habe ich das bei der letzten Überarbeitung auszumerzen versucht...aber manchmal merke ich es auch selbst einfach nicht, weil mir der Text so vertraut ist. danke für den Hinweis. ich schaue es mir noch mal an ^^

    Alexander

    Hier würde ich allerdings überlegen die innere Unruhe von Elias, die er bei allem Verständnis für Menschen ja sicher hat, etwas aufblitzen zu lassen. Ich meine Zeit ist extrem wichtig und jetzt trinkt der Kerl einen Kaffee. Da könnte ich mir schon vorstellen, dass er innerlich etwas zerissen ist zwischen, "verstehe er braucht einen Moment um sich zu sammeln" und "verdammt wir müssen los, da ist keine Zeit für diesen menschlichen Unsinn".

    ja, ich denke, es steht außer Zweifel, dass ich hier in dem Teil noch mal ran muss. ^^

    Irgendwie habe ich das Gefühl, meine Intention ist nicht so richtig rüber gekommen. Dein Einwand ist aber natürlich berechtigt... ich werde das noch etwas umstricken, um das Dilemma deutlicher herauszuarbeiten. Einerseits will Elias direkt los, andererseits weiß er, dass die Verstärkung noch auf sich warten lässt und als besonnener Anführer, wird er sich sicher auch nicht völlig kopflos in die Schlacht stürzen. Er wird also versuchen, erst mal das Wohnheim, in dem Emilia arbeitet, etwas näher unter die Lupe zu nehmen und ein paar Informationen zu sammeln....so war zumindest mein Plan...die "Verzögerung" von Freddy stößt ihm deshalb nicht ganz so bitter auf :hmm: ... aber erwähnen kann man es natürlich trotzdem.

    Vielen Dank erst mal für deine Rückmeldung. :)

  • LadyK , Alexander2213 , Thorsten , Kirisha , Sensenbach

    Ich weiß, es ist schon ein Weilchen vergangen seit meinem letzten Post, aber ich hoffe, ihr seid nach wie vor bei mir und habt vielleicht Lust, euch noch mal meine Überarbeitung des letzten Teils anzuschauen.

    Den einen oder anderen durfte ich ja bereits im Vorfeld um seine Meinung bitten. An der Stelle noch mal ein Dankeschön für die offenen Ohren, die Schultern zum Ausheulen und die motivierenden Worte :)

    Im Moment bin ich an einem Punkt, wo ich merke, dass Vieles nicht mehr so 100%ig passt, weil sich die Geschichte durch die ganzen Überarbeitungen doch ziemlich verändert hat. Ich merke, dass es mir nicht leicht fällt, da für mich einen Weg zu finden, weil ... ja keine Ahnung-ich Nostalgikerin bin und ich mich vielleicht auch ein Stück weit an meiner alten Idee festklammere. Ich schätze, das ist ein langwieriger Prozess, der vielleicht auch normal ist, wenn man so eine Geschichte über einen Zeitraum von nunmehr fünf Jahren schreibt. Nicht nur die Geschichte verändert sich, sondern man selbst auch...so ist das nunmal :pardon:

    Na ja, wir bleiben also alle gespannt, wo uns das Ganze noch hinführen wird... :D

    Sollte jemand Lust haben, den letzten Part noch mal zu lesen, hier der Link:

    (Höchstwahrscheinlich ist es noch nicht perfekt, aber wenn ich mich jetzt noch länger damit befassen muss, laufe ich Gefahr, meinen Rechner aus dem Fenster zu schmeißen :rofl:)

    Kapitel 10.2

  • Hey, das ist super geworden. Da hast du wohl nochmal dran herumgebastelt, seitdem du mir die überarbeitete Version gezeigt hast und es ist nochmals deutlich besser.

    Der Clash der Kulturen, Engel und Menschen - das ist wirklich genial und macht auch richtig Spass zu lesen. Es ist gleichzeitig auch einer inter-englischer Clash zwischen Elias und Micah, was ebenfalls viel Spass macht zu lesen.

    Bitte gib mir noch mehr Micah :D Wunderbar, wie du auf der einen Seite den unfassbar einfühlsamen Elias präsentierst, der minutiös jede kleine Gefühlsregung voraussieht und behutsam vorgeht, als könnte er sonst Seelen zerbrechen - und auf der anderen Seite den komplett trampeligen (aber trotzdem sehr coolen) Micah, der das bevorstehende Gemetzel auch noch toll findet.

    Zwar war das Wohnheim ein Ansatzpunkt, doch wussten sie noch zu wenig darüber, als dass sie dort ohne Sinn und Verstand, ohne jede Aussicht auf Verstärkung, noch dazu in Begleitung eines kampuntauglichen Irdischen, aufschlagen sollten.

    Ein kampfuntauglicher Irdischer. (Das f könntest du bei Gelegenheit noch einfügen)

    Ich lach mich weg!

    Wunderschön geworden!!! Ich staune immer wieder, wie du es schaffst, jede kleine Gefühlsregung so minutiös zu analysieren und dazu auch noch die richtigen Bilder zu finden! Ganz grosses Kino.:love:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallöchen liebe Rainbow ,

    ich bin wieder da und habe es heute geschafft leider nur Kapitel 4 zu lesen. Aber ich werde natürlich noch weiter lesen, immer wenn es die Zeit zulässt.

    Also Kapitel 4 war sehr schön und auch sehr emotional wie ich finde und das hat mir wirklich gut gefallen. Wie Elias versucht hat seinem Freund zu erklären wie wichtig es war, das er mit den Fürsten spricht und das aber auch jemand zu Emilia (War das jetzt richtig oder bringe ich was durcheinander?) geht und nachsieht was da los ist. Seine Zerrissenheit hast du ziemlich gut rüber gebracht, das er am liebsten selber nach ihr schauen würde, er aber dennoch weiß wie wichtig seine jetztige Mission ist.

    Für einen kurzen Moment dachte ich echt der Micah (?) würde ihn für verrückt erklären und würde ihm sagen das er ganz bestimmt nicht zu irgend einem Menschenmädchen fliegt. Da er das ganze Gefühlschaos ja nicht so richtig verstehen kann, wäre das ja dann nicht unmöglich gewesen wenn er anders reagiert hätte. Wäre auch interessant gewesen zu sehen, was Elias dann gemacht hätte.

    Aufjedenfall ein gutes Kapitel und ich freue ich darauf weiter zu lesen.

    LG Sora:rolleyes:

    "Niemand weiß, was er kann, wenn er es nicht versucht." Zitat von Publilius Syrus


    "Und so verliebte sich der Löwe in das Lamm."
    "Was für ein dummes Lamm."
    "Was für ein kranker, masochistischer Löwe."
    Zitat aus dem Buch "Biss zum Morgengrauen"

  • Die Überarbeitung hat sich doch gelohnt. War ja auch vorher schon gut, aber der Kontrast Menschen Engel ist doch jetzt stärker ausgearbeitet. Leider ist die Szene raus, wo Freddy sich anfängt etwas zu essen zu machen, um erstmal runterzukommen, aber würde jetzt wohl auch nicht mehr ganz hineinpassen. Also von mir einen Daumen hoch für die Überarbeitung.

    „Wir reden hier von Teakwondo, Elias … einer koreanischen Kampfkunst zur waffenlosen Selbstverteidigung … da drischt man üblicherweise nicht mit Schwertern aufeinander ein.“

    Kleiner Buchstabendreher - Taekwondo


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!