Es gibt 682 Antworten in diesem Thema, welches 133.761 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Juli 2023 um 18:01) ist von Rainbow.

  • Dagons Worte trafen Silas wie die Splitter einer detonierenden Handgranate und zerfetzten auf grausame Weise sein Innerstes, während der Dämonenfürst genüsslich seine Finger in die klaffende Wunde legte.

    Der Satz kam für mich irgendwie unerwartet und ich dachte kurz 'Was zum... oh wie geil!" Toll geschrieben, finde ich :D

    Die Luft an der Stelle, wo sich die zuckenden Lichtblitze vereinten begann zu flimmern und der Raum vor ihnen veränderte sich.

    Über die Formulierung bin ich etwas gestolpert. Vielleicht könntest du die Worte etwas umstellen? "Dort, wo die zuckenden Lichtblitze sich vereinten, begann die Luft zu flimmern und der Raum veränderte sich."

    Mit einer schnellen fließenden Bewegung

    Ich finde, hier reicht ein Adjektiv, aber das ist vielleicht Geschmackssache.

    Mit einer einzigen anmutigen Bewegung

    Hier doppelt sich gleich im nächsten Satz die "Bewegung"

    schlafenden Person

    Ich mag seinen Abgang und den Eindruck, den Sirius davon bekommt :D

  • Schöner Abschnitt. Sehr gut geschrieben.

    „Also, ich finde, er gibt einen ausgezeichneten Romeo ab. Die Rolle ist ihm wahrhaftig auf den Leib geschrieben. Der gute alte William Shakespeare hätte seine wahre Freude an ihm gehabt. Zu schade, dass es mit ihm ein so tragisches Ende nehmen muss, findest du nicht auch?“

    Könnt man "gab" und "war" schreiben. Die Rolle ist ja jetzt zu ende.

  • Oh ja, das ist richtig spannend zu lesen. Da will man ja gar nicht aufhören.

    Der perspektivenorientierte Leser (ich) hängt sich vielleicht ein wenig an dem kleinen Dilemma auf, dass am Anfang nicht ganz klar ersichtlich ist, ob das nun die Perspektive von Silas oder doch von Dagon ist. Eigentlich ist es wohl die von Silas, aber einige Winkelungen deuten doch eher auf Dagon hin.

    Ich denke, ein normaler Leser würde darüber weglesen und das nicht merken, besonders da es jetzt gerade so spannend ist. Ausserdem ist der Schlag gegen Silas eindrucksvoller aus Dagons Perspektive zu beschreiben, denn Silas selber könnte ja das Bild nicht liefern. Insofern wüsste ich selber nicht, wie du es besser machen könntest.

    Über einen Satz bin ich gestolpert:

    Dagons Worte trafen Silas wie die Splitter einer detonierenden Handgranate und zerfetzten auf grausame Weise sein Innerstes, während der Dämonenfürst genüsslich seine Finger in die klaffende Wunde legte.

    ist das nun eine bildhafte Beschreibung von Gefühlen oder zerfetzt Dagon ihn hier tatsächlich? Ich habe den Satz mehrfach gelesen und konnte mir nicht ganz klar darüber werden. Eigentlich fällt Silas ja erst etwas später, also ist es vermutlich bildhaft gemeint. Die Formulierung ist natürlich sehr schön, aber vielleicht könntest du es noch etwas deutlicher machen, ob es hier allein um Gefühle oder schon um eine blutige Attacke geht.

    Mit ein bisschen Glück hält er lange genug durch, bis der Auserwählte hier eintrifft. Dann kann er ihm erklären, dass er bei meiner kleinen Inszenierung eine tragende Rolle gespielt hat. Wenn er den Zorn des Engels überlebt, hat er es sich redlich verdient, an seinem schlechten Gewissen zu Grunde zu gehen.“

    Das hier ist bestialisch. Ein Typ, der sich mehr an Gefühlsqualen als an körperlichen Qualen weidet (oder sagen wir an einer Kombination aus beidem), vielleicht ist das eine spezielle Form von Sadismus. Es ist auf jeden Fall eine widerwärtig geniale Idee. :chaos:


    wurden von einer starken Windböe erfasst

    Meine Theorie: Adjektive sind oft überflüssig oder sollen etwas verstärken, was an sich schon stark genug ist. Würde nicht reichen: wurden von einer Windböe erfasst? (Oder wenn du die Stärke ausdrücken willst: von einer Sturmböe?)

    „Und noch etwas …“, fügte Dagon hinzu. „Du wirst die Stellung halten und dafür sorgen, dass der Rettungstrupp einschließlich ihres Anführers, dieses Auserwählten, gebührend empfangen wird.

    Da braut sich ja was zusammen... Ein echter Grusel-Effekt!

    Die übergroße, mächtige und furchteinflößende Kreatur, die eine vergleichsweise kleine zierliche schlafenden Person, wie eine Puppe an ihre Brust drückte, um sie vor der Hitze der aufflammenden magischen Eingangspforte abzuschirmen, hinterließ einen unwirklichen Eindruck. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren oder Sirius auch nur eines Blickes zu würdigen, verschwand Dagon mit Emilia in dem flimmernden Durchgang, welcher sich kurze Zeit später in Luft auflöste und nur noch einen leicht verbrannten Geruch zurückließ.

    Ein tolles und sehr eindrucksvolles Bild.

    Weiter! Wie geht's weiter?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hm, ja, die Perspektivenwechsel merkt man schon - ich find's hier nicht an sich stoerend, aber es ist halt anders als Du normalerweise erzaehlst, normalerweise ist die Perspektive innerhalb eines Kapitels sehr klar.

    Ich wuerd's ehrlich gesagt ganz aus Sirius' Sicht machen - das gibt was her.:)

    Aber der Abschnitt ist tatsaechlich so gut geworden, dass das kaum stoert - da kommt Dagon sehr gut rueber, und auch die Art wie er mit Silas umgeht ist exzellent gelungen. Da verzeiht man Dir einiges an Kleinigkeiten :)

    Dagons Vorliebe für spontane Hinrichtungen waren ihm schließlich wohl bekannt, ebenso, wie die Gefühlskälte, mit der er dabei vor ging.

    Wuerde ich weglassen - das Thema hatten wir schon vorher in Sirius' Kopf.

    Also, ich finde, er gibt einen ausgezeichneten Romeo ab. Die Rolle ist ihm wahrhaftig auf den Leib geschrieben.

    Wieso? Wenn ich Romeo und Julia nicht ganz falsch im Kopf habe, dann hat Romeo Julia nie an die andere Familie verhoekert. Sollte hier nicht irgend ein literarischer Verraeter stehen?

    Der Sauerstoffgehalt ist viel zu niedrig, ebenso, wie die Außentemperaturen und….“

    Nicht so viel Wissenschaft, das ist ein Daemon der mit Magie arbeitet...:)

  • Hey Rainbow :)

    Ich hatte den Teil schon gelesen, aber irgendwie komme ich in letzter Zeit nie dazu, meine Kommentare sofort zu schreiben :schiefguck:

    Mir hat der Teil sehr gut gefallen - mit Silas Fast-Ableben hast du mich definitiv überrascht, aber es kam sehr gut rüber. Dagon braucht ihn nicht mehr, also muss der Typ weg. Ich bin gespannt, ob Silas weiterleben darf, oder ob es das jetzt für ihn war xD

    Dagon kommt in dem Teil sehr gut rüber, richtig schön ekelhaft und gaga - er erinnert mich da an einen gewissen anderen Charakter :ugly:

    Sirius ist da irgendwie so ein Zwischending. Der klassische Lückenfüller :thumbup:

    Schön, schön - mir gefällt´s :)

  • Lieben Dank für eure Rückmeldungen. Es freut mich, dass euch der letzte Teil trotz einiger kleiner Macken doch ganz gut gefallen hat. :)

    Feedback zum Feedback
    Daemonia

    Danke dir für`s Weiterlesen. Auch, wenn du jetzt so völlig reingeschmissen wurdest in die Geschichte :D

    Der Satz kam für mich irgendwie unerwartet und ich dachte kurz 'Was zum... oh wie geil!" Toll geschrieben, finde ich

    Danke. Ich hatte schon die Befürchtung, dass es too much ist. Ich mag solche Vergleiche ja...

    Über die Formulierung bin ich etwas gestolpert. Vielleicht könntest du die Worte etwas umstellen? "Dort, wo die zuckenden Lichtblitze sich vereinten, begann die Luft zu flimmern und der Raum veränderte sich."

    Ja, das klingt nach einer guten Idee :) Ich glaub, das mach ich.


    Hier doppelt sich gleich im nächsten Satz die "Bewegung"

    Herzlichen Glückwunsch! Du hast eine Wiederholung entdeckt... und was für eine :rofl:Normalerweise bin ich diejenige, die da bei anderen ständig auf sowas herumreitet. Danke fürs drauf aufmerksam machen.

    Sensenbach

    Schöner Abschnitt. Sehr gut geschrieben.

    Puh! Nervenkitzel mal wieder überstanden :rofl:

    Könnt man "gab" und "war" schreiben. Die Rolle ist ja jetzt zu ende.

    Nun ja, er lebt ja noch. Insofern füllt er seine Rolle ja nach wie vor aus...das hier sind quasi die letzten Züge des dahinsiechenden Romeos... dachte ich mir zumindest so :hmm:

    Kirisha

    Der perspektivenorientierte Leser (ich) hängt sich vielleicht ein wenig an dem kleinen Dilemma auf, dass am Anfang nicht ganz klar ersichtlich ist, ob das nun die Perspektive von Silas oder doch von Dagon ist. Eigentlich ist es wohl die von Silas, aber einige Winkelungen deuten doch eher auf Dagon hin.

    Ich finde es ganz interessant, dass du das sagst. Eigentlich dachte ich, dass ich durch meine Formulierungen klar gemacht habe, dass es eben NICHT Dagons Perspektive ist. Beispiele:

    Er nickte, als ließe ihn Silas Provokation völlig kalt...

    Dann erst drehte er sich zu Silas um, als erinnere er sich daran, etwas vorgehabt zu haben....

    Den Blick, mit dem er ihn betrachtete, hätte am ehesten als einfühlsam bezeichnet werden können....

    Scheinbar entrüstet schüttelte er den Kopf

    Triumphierend zog er eine Augenbraue hoch und entblößte sein makelloses weißes Gebiss zu einem bösartigen breiten Grinsen. (letzteres kann man, denke ich, aus Silas`Sicht sehen. Also, er interpretiert die Geste als "triumphierend"...

    Mit seinem durchdringenden Blick fixierte er Silas, als könne er mitten in ihn hinein sehen. Und das, was er sah, schien ihm sichtlich zu gefallen.

    Ich wüsste nicht, wie ich da noch mehr Abstand reinbringen soll. Hätte ich aus Dagons Sicht schreiben wollen, wären die Sätze von mir definitiv anders formuliert worden. Deshalb wundert es mich, wie gesagt, dass es jetzt so wirkt, als wäre ich da nah an Dagon dran :hmm: Vielleicht habe ich auch irgendwas übersehen...aber eigentlich hatte ich mit dem Perspektivwechsel in diesem Teil eher Sirius gemeint. Allerdings musste der Wechsel in meinen Augen stattfinden, weil Silas, leider Gottes, das Ganze nicht mehr bis zum Schluss verfolgt. Das Bild am Ende war mir einfach zu wichtig, als dass ich hätte darauf verzichten wollen ^^


    ist das nun eine bildhafte Beschreibung von Gefühlen oder zerfetzt Dagon ihn hier tatsächlich?

    Ich hatte angenommen, wenn ich schreibe: Dagons Worte trafen Silas wie...dann würde klar werden, dass es sich um eine Art "Vergleich" handelt. :hmm: ... oder noch besser ein "Bild". Muss ich mal drüber nachdenken, ob ich das anders formulieren könnte...eigentlich gefiel es mir so ganz gut.

    Das hier ist bestialisch. Ein Typ, der sich mehr an Gefühlsqualen als an körperlichen Qualen weidet (oder sagen wir an einer Kombination aus beidem), vielleicht ist das eine spezielle Form von Sadismus. Es ist auf jeden Fall eine widerwärtig geniale Idee.

    Ich bin auch ganz stolz auf mich, dass ich mir sowas Gemeines habe einfallen lassen :rofl:


    Weiter! Wie geht's weiter?

    Der nächste Teil liegt schon hier rum...aber ich denke, ich werde noch ein bisschen basteln, bevor ich ihn eurem strengen Urteil unterziehe :D


    Thorsten

    Hm, ja, die Perspektivenwechsel merkt man schon - ich find's hier nicht an sich stoerend, aber es ist halt anders als Du normalerweise erzaehlst, normalerweise ist die Perspektive innerhalb eines Kapitels sehr klar.

    Vielleicht magst du mal schauen, was ich zum Thema Perspektive bei Kirisha geschrieben habe? Dass ich zu Silas switche war mir ja selbst klar, aber dass ihr zu dem Eindruck kommt, ich hätte auch aus Dagons Perspektive geschrieben, wundert mich ein wenig. (oder verstehe ich euch jetzt falsch?) :hmm:

    Aber der Abschnitt ist tatsaechlich so gut geworden, dass das kaum stoert - da kommt Dagon sehr gut rueber, und auch die Art wie er mit Silas umgeht ist exzellent gelungen. Da verzeiht man Dir einiges an Kleinigkeiten

    Ach, wie schön! Das würde ich mir gerne ausdrucken und einrahmen :)

    Wuerde ich weglassen - das Thema hatten wir schon vorher in Sirius' Kopf.

    Ich hatte geahnt, dass du das sagen würdest :D

    Wieso? Wenn ich Romeo und Julia nicht ganz falsch im Kopf habe, dann hat Romeo Julia nie an die andere Familie verhoekert. Sollte hier nicht irgend ein literarischer Verraeter stehen?

    Na ja, der Romeo-Vergleich kam ja schon vorher mal, weil Sirius und auch Dagon sich insgeheim über Silas lustig machen, da er ja Gefühle für Emilia hat....und die machen ihn verletzlich...angreifbar...und führen schlussendlich zu seinem tragischen Ende. Ein bisschen so, wie bei Romeo (obwohl die Hintegrundstory natürlich eine etwas andere ist) Das ist es, worauf ich aber eigentlich hinaus wollte...ja, er hat sie auch verraten, das stimmt. Letztlich, ob man es glauben möchte, oder nicht, hat er das aber ja getan, weil er dachte, er könnte ihr auf eine verdrehte Art und Weise helfen.:hmm:

    Ich denke mal drüber nach...aber im Moment finde ich die Idee mit dem Romeo-Vergleich eigentlich ganz gut.

    Nicht so viel Wissenschaft, das ist ein Daemon der mit Magie arbeitet...

    Hier spricht ja Sirius...und der ist ein Mensch. Ja, er weiß, dass es sowas wie Magie gibt und kann sie ja auch zum Teil selbst wirken...aber Nasrija ist so eine Sache für sich. Ich wollte verdeutlichen, dass er in dem Moment selbst erschrocken ist über Dagons Plan, Emilia dorthin zu bringen, eben aus besagten Gründen. Ich habe diese Stelle erst nachträglich eingebaut, weil ich diese Details für das nächste Kapitel brauchen werde...insofern würde ich das eigentlich erst mal gerne drin lassen...aber ich behalte deinen Einwand mal im Hinterkopf ^^ (ein Stück weit kann ich ihn ja nachvollziehen)


    Lady

    Ich hatte den Teil schon gelesen, aber irgendwie komme ich in letzter Zeit nie dazu, meine Kommentare sofort zu schreiben

    Wie jetzt? Du sitzt nicht den ganzen Tag zu Hause, drehst Däumchen und stöberst im Forum rum, um einen Kommi nach dem anderen rauszuhauen? :D

    Mir hat der Teil sehr gut gefallen - mit Silas Fast-Ableben hast du mich definitiv überrascht, aber es kam sehr gut rüber. Dagon braucht ihn nicht mehr, also muss der Typ weg. Ich bin gespannt, ob Silas weiterleben darf, oder ob es das jetzt für ihn war xD

    Ich habe geahnt, dass ich dich damit würde glücklich machen können :) ... ob es das mit Silas war, werden wir sehen. Da baut man mit viel liebe so einen Charakter auf und dann geht er einfach hopps...ist doch irgendwie doof, oder? Wenn er schon sterben muss, dann bitteschön an der richtigen Stelle im Buch :D

    Dagon kommt in dem Teil sehr gut rüber, richtig schön ekelhaft und gaga - er erinnert mich da an einen gewissen anderen Charakter

    Ach was :D

  • Perspektiven

    Mal ausgefuehrt:

    Silas` Antwort bestand nur aus einem vergeblichen Versuch, gegen die Blockade in seiner Kehle anzuschreien und seine still gelegten Stimmbänder wiederzubeleben. Abgrundtiefe Wut stieg in ihm auf, während sich seine Augen mit Tränen füllten.
    „Ach ja, noch eins“, fügte Dagon ergänzend hinzu. „Ihr habt übrigens ausgezeichnete Arbeit geleistet, indem Ihr sie hierher gebracht habt. Das war unserer Sache sehr dienlich und ohne Eure Unterstützung wäre die Entführung sicher weitaus weniger reibungslos vonstattengegangen.“
    Voller Genugtuung vernahm Dagon Silas` tiefen Atemzug, bevor er seinen wissenden Blick auf ihn herabsenkte.
    „Ach, der Verrat! – Eine der schönsten Sünden auf Gottes Erden, wenn Ihr mich fragt.“ Triumphierend zog er eine Augenbraue hoch und entblößte sein makelloses weißes Gebiss zu einem bösartigen breiten Grinsen.
    Ich habe ihm geholfen, verdammt! … Ich war es! … Ich habe ihm Emilia ausgeliefert! … Das ist alles meine Schuld …
    Dagons Worte trafen Silas wie die Splitter einer detonierenden Handgranate und zerfetzten auf grausame Weise sein Innerstes, während der Dämonenfürst genüsslich seine Finger in die klaffende Wunde legte.
    Mit seinem durchdringenden Blick fixierte er Silas, als könne er mitten in ihn hinein sehen. Und das, was er sah, schien ihm sichtlich zu gefallen.
    „Nun, sei `s drum“, sagte er schließlich als erinnere er sich daran, noch etwas vorgehabt zu haben und schnipste im Umdrehen beiläufig mit den Fingern. Augenblicklich verdrehte Silas die Augen, fiel wie ein nasser Sack völlig haltlos in sich zusammen und schlug unsanft auf dem harten Fliesenboden auf, wo er reglos, mit dem Gesicht nach unten, liegen blieb.

    blau = definitiv Silas

    rot = definitiv Dagon

    schwarz = unklar

    Niemand ausser Dagon kann wissen ob er 'voller Genugtuung' den tiefen Atemzug vernimmt. Und niemand ausser Dagon und Sirius kann Silas die Augen verdrehen und fallen sehen.

    Ob Dagon triumphiert oder so aussieht ist offen, genauso ob es ihm wirklich gefaellt was er sieht - man neigt wegen der definitiv Dagon Passagen dazu, die schwarzen eher Dagon anzurechnen, aber sie koennten auch Silas sein.

    Und gleich nach dem Abschnitt wechseln wir zu Sirius (auch das ist bei Dir ungewoehnlich, normalerweise behaeltst Du die Perspektive bei.

  • Niemand ausser Dagon kann wissen ob er 'voller Genugtuung' den tiefen Atemzug vernimmt. Und niemand ausser Dagon und Sirius kann Silas die Augen verdrehen und fallen sehen.

    Genau, das war der wesentliche Teil der Passage, der mich dazu bewegt hat zu sagen, hier sei einiges aus Dagons Perspektive.

    Aber, gerade diesen Abschnitt würde ich nicht in Silas' Perspektive übertragen, eben weil er ja nicht beschreiben kann, dass er fällt. Er müsste dann irgendwann nur noch schwarz sehen und man wüsste dann nicht ganz sicher, was mit ihm passiert. Deshalb, Perspektive hin oder her, würde ich den Abschnitt so stehen lassen, wie er ist, weil er so am besten wirkt.

    Es ist ein sehr gelungener enorm spannender Text, deshalb ignorier einfach meine überflüssige Mäkelei!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hi Rainbow,

    Kpitel 14 ist ja wirklich Dagons großer Auftritt. Wie er sanft Emilias Albträume wegnimmt. Silas für seinen Verrat lobt, während er ihn gleichzeitig mit seinen gezielten Worten quält. Das ist doch ein Auftritt, der eines Oberschurken würdig ist. Da bekommt er doch von mir gleich mal fünf von fünf Fledermäusen. :vampire::vampire::vampire::vampire::vampire:

    Aufgefallen ist mir, dass er Silas am Leben lässt, damit er dem Engel berichten kann. Gleichzeitig soll Sirius hier den Kampf führen. Irgendwie habe ich hier den Eindruck, Dagons wäre es fast egal, wer den Kampf gewinnt, bzw. eine Niederlage von Sirius ist durchaus mit eingeplant, damit der Auserwählte ihm zum gewählten Schlachtfeld folgt.

    Den Perspektivenwechsel finde ich nicht so schlimm, da Silas ab dem Zeitpunkt ausgeschaltet ist, kommt er vollkommen natürlich rüber. Nichts worüber ich gestolpert bin. Die Szene ist ohnehin so spannend und gut geschrieben, dass es sich sehr gut wegliest.

    An einer Kleinigkeit bin ich etwas am überlegen. Als Silas merkt das es draußen unruhig wird und Sirius vor der Tür steht, müsste er noch vielmehr in der Rolle des Verräters sein. Doch der Aspekt kommt kaum rüber. Kaum ist die Tür offen und Dagon zu sehen sind die Fronten klar. Silas versucht nichteinmal oder denkt auch nur darüber nach, seine Rolle als scheinbar loyaler Dämonenanhänger zu bewahren (das die anderen ihn längst durchschaut haben ist eine andere Frage). Wobei ich völlig verstehe, dass er sich spontan zwischen Emilia und Dagon stellt, als er begreift, dass die Zeit abgelaufen ist. Unüberlegt aber heldenhaft Sirius mit seinen abfälligen Romeo Sprüchen hat mir hier ganz gut gefallen.


    Für mehr blümchenpflückende Orks, blutrünstige Elfen und vegetarische Drachen!

  • Alexander

    Da bekommt er doch von mir gleich mal fünf von fünf Fledermäusen.

    Kraaasss! Fünf Fledermäuse! :thumbsup: ... Was für eine Auszeichnung! Darüber freue ich mich tierisch!

    Aufgefallen ist mir, dass er Silas am Leben lässt, damit er dem Engel berichten kann. Gleichzeitig soll Sirius hier den Kampf führen. Irgendwie habe ich hier den Eindruck, Dagons wäre es fast egal, wer den Kampf gewinnt, bzw. eine Niederlage von Sirius ist durchaus mit eingeplant, damit der Auserwählte ihm zum gewählten Schlachtfeld folgt.

    Abwarten :D

    Den Perspektivenwechsel finde ich nicht so schlimm, da Silas ab dem Zeitpunkt ausgeschaltet ist, kommt er vollkommen natürlich rüber. Nichts worüber ich gestolpert bin. Die Szene ist ohnehin so spannend und gut geschrieben, dass es sich sehr gut wegliest.

    Danke. Das beruhigt mich. ^^

    Silas versucht nichteinmal oder denkt auch nur darüber nach, seine Rolle als scheinbar loyaler Dämonenanhänger zu bewahren (das die anderen ihn längst durchschaut haben ist eine andere Frage). Wobei ich völlig verstehe, dass er sich spontan zwischen Emilia und Dagon stellt, als er begreift, dass die Zeit abgelaufen ist.

    Tja, ein Phänomen, das man aus so Psychothrillern kennt. Da denke ich mir auch manchmal: Mann du Doof!...warum spielst du nicht einfach mit und tust zumindest so, als seist du für den psychopathischen Schurken?... Aber meistens versauen es die Deppen und outen sich als Gegener, was ihnen meistens nicht gut bekommt :pardon:

    Ich zeige euch mal den nächsten Teil und entschuldige mich gleich im Voraus dafür, dass der Text etwas umfangreicher geworden ist. Da ich nicht wusste, wie ich das anders trennen sollte, hoffe ich jetzt einfach mal, dass es noch einigermaßen verträglich ist. ^^
    Ansonsten lasse ich euch gerne mal kurz an der Entstehung dieser Szene teilhaben: In der ursprünglichen Fassung erwachte Emilia in Nasrija und war viel zu cool. Ich habe sie sogar die tolle Einrichtung bewundern lassen :rofl:... nicht zu fassen! :dash:
    Nach dem letzten Kapitel in diesem Zellentrakt, wo sie eingeschlafen war, und der drückenden Stimmung, die dort vorherrschte, war mir nun klar, dass ich das umstricken muss. Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen und zwar ohne, dass dieses Kapitel zu sehr an das vorherige erinnert.

    Für Optimierungsvorschläge, Kritik, Anregungen und jede Art von sonstigem Feedback bin ich wie immer sehr dankbar.

    (Danke an dieser Stelle, Kirisha, dass ich dich im Vorfeld schon mal um Rat fragen dufte :danke:)


    Kapitel 15

    Nasrija

    Nur langsam erwachte Emilia aus dem Tiefschlaf. Ein paarmal schon hatte sie kurz davor gestanden, die Augen zu öffnen, doch war sie immer wieder hinabgezogen worden in eine tiefschwarze Leere, gegen die sie sich nicht zu wehren vermochte.
    Nun vernahm sie von Fern ein leises Knistern und Knacken - ein angenehmes Geräusch, das sie mit Behaglichkeit und Wärme verband. Flackerndes Licht zeichnete sich hinter ihren geschlossenen Lidern ab. Vorsichtig blinzelte sie dagegen an.
    Kaum hatte sie die Augen einen Spalt breit geöffnet, traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag.

    Von jetzt auf gleich, saß sie aufrecht im Bett und das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie sich umsah. Sie befand sich nicht mehr länger in dem heruntergekommenen Zellentrakt, in dem sie zuletzt eingeschlafen war, so viel stand fest. Was war geschehen? Und wo steckte Silas?
    Ruhig bleiben, Lia!, ermahnte sie sich und schloss für einen Moment die Augen, während sie den Atem ausströmen ließ. Es nützt nichts, jetzt panisch zu reagieren.
    Langsam schweifte ihr Blick durch das geräumige Zimmer, das so groß war, wie ihre gesamte Wohnung. Obwohl die bodentiefen Fenster mit schweren Vorhängen zugezogen waren, drang durch einen Spalt genügend Licht, um vage Umrisse erkennen zu können. Das Feuer, welches in dem gemauerten Kamin gemächlich vor sich hin prasselte, tauchte den Raum in einen warmen Ton und ließ zuckende Schatten über die Wände tanzen.
    Kurz fuhr Emilia zusammen, als sie aus dem Augenwinkel einen Schemen in der Nische neben ihrem Bett aufragen sah. Im Halbdunkel wirkte die monströse Silhouette wie ein unförmiger schwarzer Riese und die Messingbeschläge blitzten wie funkelnde Augen im trügerischen Schein der lodernden Flammen.
    Es ist nur ein Schrank!, Lia. Nur ein Schrank, versuchte sie, sich selbst zu beruhigen. Darum bemüht, ihre Panik im Zaum zu halten, fuhr sie mit der Musterung ihrer neuen Umgebung fort.
    Mit klopfendem Herzen blieb ihr Blick an dem dunklen Gebilde hängen, das wie ein lauerndes Tier in der hinteren Ecke vor einem der Fenster hervortrat. Bei genauerem Hinsehen bemerkte sie, dass es sich bei dem massigen Ungetüm um einen Schreibtisch handelte, der im Halbdunkel seine Form verlor.
    Nachdem sie sämtliche Einrichtungsgegenstände identifiziert zu haben glaubte, entspannte sie sich ein wenig und atmete erleichtert auf. Niemand war hier. Sie war allein.
    Doch halt. Was war das? Ein Rotieren, wie von gleichmäßigen Flügelschlägen, drang an ihr Ohr und fuhr ihr mit solcher Penetranz unter die Haut, dass sie sich sofort wieder verkrampfte. Ihre Brust zog sich zusammen, während sie in die Stille hineinhorchte, die dem unbekannten Geräusch eine grauenvolle Bühne bot. Mit zitternden Fingern hielt sie sich die Ohren zu und schloss die Augen in Erwartung des herannahenden Unheils.
    Sekunden vergingen, in denen sie nichts anderes vernahm, als das pulsierende Rauschen in ihren Ohren. Nach einem Augenblick, der ihr endlos lang erschien, ließ sie die Arme sinken und schaute sich vorsichtig um. Schließlich entdeckte sie die Ursache für die mysteriösen Klänge. Es war nur ein Ventilator, der erhaben von der holzvertäfelten Decke baumelte und in gemächlicher Ruhe vor sich hinschwang.
    Ich werde wahnsinnig! Ich verliere den Verstand! Das … das kann nicht wahr sein! Was ist los mit mir?
    Es schien, als könnte sie sich selbst nicht mehr trauen. Als beneble die Angst ihre Sinne und gaukele ihr etwas vor. Was, wenn das alles gar nicht real war? Wenn das hier nur ihrer Fantasie entsprach?
    Nein! Das hier muss echt sein.
    So fest sie konnte, kniff sie sich in den Unterarm, bis ihr der Schmerz Tränen in die Augen trieb. Wenn das hier ein Albtraum war, dann musste es ein sehr hartnäckiger sein.
    Mit flauem Gefühl im Magen besah sich Emilia das übergroße Bett in dem sie lag genauer. Locker fünf Personen hätten darin Platz finden können. Bedächtig fuhr sie über die seltsam verschnörkelten Verzierungen, welche das Kopfteil schmückten. Vier Pfosten stützten den Baldachin, an dessen Enden ein durchsichtiger Vorhangstoff hing, der sich wie durch einen zarten Luftzug sanft bewegte.
    Das war ein Himmelbett. Meine Güte, sie lag in einem verdammten Himmelbett! Wo zur Hölle war sie nur? Und wie in Dreiteufelsnamen war sie hierher gekommen, ohne, dass sie davon etwas bemerkt hatte? War sie etwa erneut betäubt worden? Aber von wem …?
    Silas …
    Konnte es sein, dass sie sich von ihm hatte täuschen lassen? War seine Anteilnahme in Wahrheit nur vorgespielt gewesen, um sie ruhigzustellen? Um sie … hierherzubringen?
    Oh, dieser elende Drecksverräter!
    In einer viel zu hektischen Bewegung schlug sie die Decke beiseite, bevor sie der nächste Schlag traf und ihr die Luft wegblieb. Einen Moment starrte sie wie gebannt an sich herunter.
    Statt ihrer, an den Knien durchgewetzten Jeans und dem schwarzen T-Shirt, welches Silas ihr vorhin noch überlassen hatte, trug sie ein langes Nachthemd.
    Emilia glaubte zu spüren, wie sämtliche Farbe aus ihrem Gesicht wich und der Raum anfing, sich zu drehen.
    Jemand war hier, als ich geschlafen habe und … und hat …
    Sie erlaubte sich nicht, den Gedanken zu Ende zu bringen. Augenblicklich war die Übelkeit wieder da und das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, wurde übermächtig.
    Das alte Zittern kehrte zurück. Wie ein längst vergessener Feind, der ohne Vorankündigung aus dem Nichts auftauchte schnürte ihr die Angst die Kehle zu.
    Ruckartig zog sie die Decke über sich, kauerte sich zusammen, bis sie das harte unnachgiebige Holz des Bettgestells in ihrem Rücken spürte.
    Sie fühlte sich wie gelähmt. Unfähig, sich auch nur einen Zentimeter zu rühren, hörte sie das dumpfe Klopfen ihres Herzens, das mit dem Sekundentakt der schweren Standuhr neben ihrem Bett um die Wette schlug.
    Warum ich? Warum passiert das ausgerechnet mir? Was habe ich getan, dass das ausgerechnet mir passiert?
    Sie kannte die Antwort auf diese Frage bereits. Silas hatte sie ihr vorhin selbst gegeben.
    Nach allem, was ich weiß, gibt es eine uralte Prophezeiung, die besagt, dass ein Engel dazu auserkoren sein soll, das himmlische Reich und die Welt vor dem Untergang zu bewahren …
    Dagon glaubt, dass Elias der Auserwählte ist! Deshalb ist er von besonderer Bedeutung für ihn. Er will ihn aus dem Weg schaffen, bevor er seine Pläne durchkreuzen kann … Er hat vor, dich als Lockvogel zu benutzen, Lia! Als Lockvogel … Du bist der Lockvogel!

    Die letzten Worte klangen in ihren Gedanken nach wie ein Echo, das mit jedem Widerhall lauter wurde.
    Resigniert schüttelte sie den Kopf, als ließe sich der Wahnsinn, der sich hinter dem allen verbarg, vertreiben. Als könne sie ihn daran hindern, von ihr Besitz zu ergreifen. Sekunden wurden zu Minuten. Sie wusste nicht, wie lange sie so da saß, den starren Blick in die Flammen gerichtet, bis sie wieder zu sich selbst fand.
    Steh auf, Lia. Du kannst dich hier nicht ewig verstecken!, vernahm sie schließlich irgendwann ihre eigene mahnende Gedankenstimme. Es macht keinen Sinn hier tatenlos herumzusitzen wie das Schaf, das darauf wartet zur Schlachtbank geführt zu werden.
    Wenn auch etwas schwerfällig, so gab sie sich dennoch einen Ruck. Sie fragte sich, ob es Sinn machte, die Klinke der großen Flügeltür herunterzudrücken, nur um festzustellen, dass sie höchstwahrscheinlich verschlossen war. Schnell schob sie den Gedanken beiseite. Natürlich war die Tür verschlossen. Wenn sie sich jetzt daran zu schaffen machte, würden die Wachen, die vielleicht davor postiert waren, auf sie aufmerksam werden. Alleine die Vorstellung ließ sie erschaudern.
    Sicher war es das Beste, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten. Ein Blick aus dem Fenster würde vielleicht Klarheit schaffen und Aufschluss darüber geben, wo sie sich befand.
    Darum bemüht, dem halbtransparenten Nachthemd, in das sie gehüllt war, nicht mehr Beachtung als nötig zu schenken, schwang sie die Beine über die Bettkante. Die Tatsache, dass sie im Sitzen mit den Füßen den Boden nicht berühren konnte und sich ein ganzes Stück heruntergleiten lassen musste, ließ sie erahnen, dass diese Schlafstätte offensichtlich für Wesen mit anderen Körperdimensionen gemacht war. Ihre nackten Füße versanken in dem hohen Floor des dicken flauschigen Bettvorlegers und tasteten sich dann langsam über den, durch das Feuer angewärmten Holzboden, auf eines der Fenster zu.
    Unbehaglich schlang sie die Arme um ihren Oberkörper, verdrängte den Gedanken, dass sie viel zu wenig anhatte. Sie hasste es, sich derart entblößt zu fühlen. Der hauchdünne Stoff dieses Gewandes, verursachte in ihr das beklemmende Gefühl, schutzlos und ausgeliefert zu sein. Prompt reagierte ihr Körper mit einer Gänsehaut. Sie ermahnte sich, ruhig weiter zu atmen, versuchte gegen die aufkommende Panik anzukämpfen. Mit zitternden Händen zog sie den schweren Vorhangstoff zur Seite, um einen Blick auf die Landschaft hinter dem bodentiefen Sprossenfenster werfen zu können.
    Es offenbarte sich ein erschreckend trostloses Bild, das mit keinem Ort aus ihrer Erinnerung vergleichbar gewesen wäre. Am ehesten hätte man diese karge Landschaft wohl als eine Art Wüste bezeichnen können, da es weit und breit keinerlei Hinweis auf irgendein Pflanzenwachstum gab und nichts, auch nur ansatzweise Grünes ausfindig zu machen war. Der ausgedörrte Boden war mit tiefen Rissen durchzogen. Nur hier und da standen Überreste von vertrockneten Bäumen, die wie unförmige Gerippe über das weite Land verteilt standen. Am Horizont erkannte Emilia eine Bergkette, die das Tal komplett einschloss und deren Gipfel in den tief hängenden dunklen Wolken verschwanden. Der Himmel leuchtete in einem unnatürlichen Ockerton, als habe hier erst vor Kurzem ein Wirbelsturm getobt, der jede Menge Schmutz und Staub aufgewirbelt hatte.
    Die dämmrigen Lichtverhältnisse erinnerten sie an die letzte Sonnenfinsternis vor wenigen Monaten, bei der sie zusammen mit Freddy auf dem Balkon ihrer Eltern gesessen und dieses phänomenale Schauspiel beobachtet hatten. Mit den Pappmaschee –Sonnenbrillen hatten sie beide ziemlich bescheuert ausgesehen und trotz Freddys Rumgefeixe hatte sie die innere Unruhe in sich aufsteigen spüren, als sich der Himmel langsam verdunkelte und das warme Licht der Sonne von einer trüben, bedrohlich wirkenden Atmosphäre verschlungen worden war. Mit einem ähnlich unguten Gefühl starrte sie nun wie gebannt in diese Einöde hinaus und fragte sich, was sie jetzt tun sollte.
    Wenn es ihr möglich wäre, hier irgendwie herauszukommen, wo sollte sie dann hin? Es schien weit und breit kein anderes Haus zu stehen, noch irgendeine andere Anlaufstelle, die ihr hätte Schutz bieten können. Was, wenn sie hier fernab jeglicher Zivilisation war und es keine Aussicht auf Hilfe gab? Wenn sie wenigsten hätte telefonieren können, dann wäre es vielleicht möglich gewesen, Kontakt zu Freddy aufzunehmen oder zu Susan. Wahrscheinlich war Freddy ohnehin schon außer sich vor Sorge, weil sie nicht nach Hause gekommen war und machte alle Welt verrückt auf der Suche nach ihr.
    Freddy und sein übertriebener Beschützerinstinkt, dachte Emilia und verdrehte innerlich die Augen. In der Vergangenheit hatte dieses extrem ausgeprägte ´Großer-Bruder-Gehabe` oft genug Anlass für einen handfesten Streit geboten, wenn Emilia sich von ihm mal wieder kontrolliert oder bevormundet gefühlt hatte. In Anbetracht ihrer aktuellen Lage, so dachte sie sich, war es vielleicht mal von Nutzen, dass er sich viel zu schnell um sie sorgte und prompt zu Stelle war, wenn er glaubte, dass sie sich in Schwierigkeiten befand. Während sie so da stand, den Blick starr nach draußen gerichtet, fiel ihr auf, dass irgendetwas an diesem Bild nicht stimmte.
    Bei genauer Betrachtung stellte sie fest, dass eine kaum wahrnehmbare flimmernde Schicht wie ein transparentes Energiefeld über dem Fenster lag, weshalb der Blick nach draußen leicht verzerrt wirkte. Mit schief gelegtem Kopf betrachtete sie nachdenklich dieses Phänomen und hob langsam einen Finger, um vorsichtig gegen diesen durchscheinenden Film zu tippen, der ein leises Surren von sich gab. In dem Moment, als Emilia dagegenstieß, durchzuckte ein stechender Stromstoß ihren Finger, zog sich durch den ganzen Arm und hallte in ihrem Körper wider.
    „Autsch …Verdammt, was ist das denn?“ Reflexartig zog sie die Hand zurück, presste sie fluchend vor Schmerz gegen ihre Brust.
    Da war offenbar jemand ziemlich interessiert daran, dass sie dort blieb, wo sie war. Dieser Ausbruchschutz war in der Tat sehr wirkungsvoll. Beim besten Willen konnte sie sich nicht vorstellen, noch einmal damit in Berührung zu kommen. Die letzte noch verbliebene Hoffnung, dass sich aufgrund ihres Standortwechsels irgendetwas an ihrer Situation zum Guten gewendet haben könnte, schwand dahin. Ihre Gefängniszelle war lediglich in eine weitaus luxoriösere Kategorie ´upgegradet ` worden, wie es schien.

  • Ich hoffe, es ist mir einigermaßen gelungen und zwar ohne, dass dieses Kapitel zu sehr an das vorherige erinnert.

    Ich denke schon, im Wesentlichen ist das gelungen, da ist viel von ihrem innenleben schoen eingefangen und die Art wie sie sich erst allmaehlich traut ihr Luxusgefaengnis zu erforschen gefaellt mir recht gut.

    Nur langsam erwachte Emilia aus dem Tiefschlaf.

    Kein guter Einstieg finde ich - das ist viel zu distanziert erzaehlt, faengt das Gefuehl des Aufwachens nicht ein, erzeugt gleich Abstand...

    Nun vernahm sie von Fern ein leises Knistern und Knacken - ein angenehmes Geräusch, das sie mit Behaglichkeit und Wärme verband.

    ... der Satz wuerde ('Sie vernahm von Ferne...') meines Erachtens einen viel besseren Einstieg abgeben.

    Der feine Stoff umspielte ihre nackte Haut, schmiegte sich an ihren zierlichen Körper und ergoss sich wie ein Wasserfall aus weißer Seide bis zu den Knöcheln.

    Hier hab' ich eine Weile hin- und her ueberlegt - das Bild ist zu nett, man kann sich das gut vorstellen wie Du's beschreibst, aber wir sind ja eigentlich in Emilia-Filter, und sie denkt sich eher nicht 'wie toll die Seide hier meinen zierlichen Koerper einhuellt!' sondern vielmehr hat sie ja sofort die Vorstellung dass sich jemand an ihr zu schaffen gemacht hat (bringst Du spaeter) - insofern bricht das Bild hier eigentlich den Schock den wir erleben sollten finde ich.

    Die dämmrigen Lichtverhältnisse erinnerten sie an die letzte Sonnenfinsternis vor wenigen Monaten, bei der sie zusammen mit Freddy auf dem Balkon ihrer Eltern gesessen und dieses phänomenale Schauspiel beobachtet hatten.

    Ich hatte die Sonnenfinsternis 1999 beobachtet, und was mir davon am intensivsten in Erinnerung geblieben ist, ist irgendwie genau nicht was Du beschreibst. Ein paar Minuten vor der totelen Eclipse war das Licht immer noch 'hell', aber es wirkte irgendwie falsch und substanzlos - der Moment der Bedeckung ist sehr schnell, auf einmal leuchtet die Corona auf und es ist stockdunkel (man kann Sterne am Himmel sehen). Sobald auf der andren Seite wieder ein winziges Stueck Photosphaere zu sehen ist, ist es dann wieder hell.

    Eine Daemmerung die sich langsam ausbreitet hatte ich da grade nicht in Erinnerung - das geht alles viel schneller als eine normale Daemmerung, der Uebergang von 'Himmel ist blau, man sieht keine Corona und einen winzigen Streifen Licht' zu 'Himmel ist nachtschwarz und die Corona leuchtet auf' ist glaube ich eine Sekunde oder so.

    Von Deiner Beschreibung des Himmels hatte ich jetzt eher Smog in Mumbai im Kopf (oder so).

  • Liebe Rainbow. Da hat sie aber ein hübsches Zimmer bekommen, ich bin gespannt auf den Zimmerservice. Ich finde Emilias Stimmung ganz gut eingefangen. Was wohl passiert, wenn sie Dagon wieder begegnet?

    Spoiler anzeigen

    Kaum hatte sie die Augen einen Spalt breit geöffnet, traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag. Von jetzt auf gleich, saß sie aufrecht im Bett. Für einen Moment stockte ihr der Atem. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich umsah.

    Das sind mir zuviel Standardfloskeln auf einmal

    Es ist nur ein Schrank!, Lia. Nur ein Schrank,

    Ist die Zeichensetzung richtig so?

    Doch halt. Was war das?

    Das liest man auch häufig. Würde ich überdenken.

    Mit flauem Gefühl im Magen besah sich Emilia das übergroße Bett in dem sie lag genauer.

    "sich" würde ich streichen

    Die dämmrigen Lichtverhältnisse erinnerten sie an die letzte Sonnenfinsternis

    Das Dämmerlicht… (Lichtverhältnisse ist so sperrig)

  • Ja, mir gefällt das auch sehr gut! Die Gegenstände, die wie bedrohliche Tiere wirken, die Standuhr, die mit ihrem Herzschlag um die Wette schlägt, das Nachthemd, die Aussicht aus dem Fenster sowie das Stromschutzgitter - sehr beklemmend, sehr gut gelungen! Da kann der Herr des Hauses ja kommen... :chaos:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Danke, Thorsten , Sensenbach und Kirisha für eure Rückmeldungen :)

    Ehrlich gesagt, bin ich selbst noch nicht so 100%ig zufrieden mit dem Teil, aber vielleicht ist das auch nur mein Perfektionsdrang, der an mir nagt. Ich war mir vor allem nicht so sicher, ob ich das mit dem Nachthemd tatsächlich einbauen soll, weil es so ... keine Ahnung...klischeehaft wirkt. :hmm: Andererseits sollten hier an der Stelle ein paar Fragezeichen aufploppen und außerdem fand ich das so schön gruselig-schockierend, um Emilia damit noch ein wenig zuzusetzen. (Ich glaube, sie hasst mich inzwischen :rofl:)

    Thorsten

    Ich denke schon, im Wesentlichen ist das gelungen, da ist viel von ihrem innenleben schoen eingefangen und die Art wie sie sich erst allmaehlich traut ihr Luxusgefaengnis zu erforschen gefaellt mir recht gut.

    Manchmal frage ich mich, ob es nicht zu viel Innenleben" ist. Ich möchte nicht, dass es sich so sehr abnutzt und man als Leser irgendwann die Augen verdreht, weil man sich denkt: Oh Mann, jetzt stell dich halt nicht so an ... oder Was für eine Heulsuse!

    Ich schätze, das ist dann die hohe Kunst des Schreibens, diesen schmalen Grat zu treffen und dafür zu sorgen, dass der Leser bei ihr bleibt und ihre Gefühle nachvollziehbar bleiben. :hmm:

    Hier in diesem Teil habe ich zum Beispiel hin-und herüberlegt, ob ich nicht noch einen Gedanken zu der Nachthemdaktion einbauen müsste...ich habe mich gefragt, ob sie sich nicht fragen würde, warum zum Teufel sie als "Gefangene" eine derartige Behandlung erfährt...So nach dem Motto: Seit wann wird der Lockvogel in einen goldenen Käfig gesperrt? Und obendrein in ein edles Nachthemd gesteckt?

    Ich habe da ganz viel herumexperimentiert, weil ich den Gedankengang einerseits wichtig fand, aber andererseits hat es nirgendwo richtig gepasst. Es wirkte immer so drangebastelt und war so refelktiert und logisch gedacht, dass es nicht so recht zu ihrem "Schock" passen wollte. Da ihr das aber auch nicht beanstandet habt, werde ich es jetzt wahrscheinlich erst mal so lassen.

    Kein guter Einstieg finde ich - das ist viel zu distanziert erzaehlt, faengt das Gefuehl des Aufwachens nicht ein, erzeugt gleich Abstand...

    Auch an diesem Anfang habe ich gebastelt. Mir war das ebenfalls aufgefallen, wobei es in der Urfassung noch grausiger war :rofl:

    Eigentlich hatte ich vor, den Vorgang des Erwachens noch ein bisschen schöner zu schildern, aber am Ende hatte ich, glaube ich, einfach keinen Bock mehr. Deine Kritik zeigt mir, dass ich da aber vielleicht doch noch mal ran muss.

    Hier hab' ich eine Weile hin- und her ueberlegt - das Bild ist zu nett, man kann sich das gut vorstellen wie Du's beschreibst, aber wir sind ja eigentlich in Emilia-Filter, und sie denkt sich eher nicht 'wie toll die Seide hier meinen zierlichen Koerper einhuellt!'

    Ja, du hast recht. Oh Mann...du hättest meine alte Fassung lesen müssen. Du hättest die Hände überm Kopf zusammengeschlagen :rofl:Das hier sind so Überbleibsel, der alte Text war voll von sowas.

    Ich werde mir da noch was Schönes überlegen. Im Grunde würde sie sich viel abfälliger über dieses Nachthemd äußern... oder zumindest weniger "lobend".

    ch hatte die Sonnenfinsternis 1999 beobachtet, und was mir davon am intensivsten in Erinnerung geblieben ist, ist irgendwie genau nicht was Du beschreibst.

    Ja, auf diese Sonnenfinsternis habe ich mich auch bezogen. Ich saß damals mit meinem Freund tatsächlich zusammen draußen (logscherweise beide mit diesen bescheuerten Brillen) und ich kann mich noch recht gut an diese Atmosphäre erinnern. Ich weiß noch, dass ich erwartet hatte, es müsste jetzt jeden Augenblick "dunkel" werden, was aber nicht geschah.Also "nachtschwarz" war es bei uns definitiv nicht. Die Lichtverhältnisse wurden so ganz seltsam... das war so ein trübes matschiges Licht... ich habe es schon als bedrohlich empfunden, weil es mit nichts Vergleichbar war, was man so kannte. Am ehesten vielleicht noch vergleichbar mit dem Licht, bevor ein Unwetter im Sommer losgeht, wo noch ein bisschen die Sonne scheint, aber auch jede Menge Gewitterwolken den Himmel verdunkeln und das Licht eintrüben. Das war es, was ich vor Augen hatte...

    Sensenbach

    Liebe Rainbow. Da hat sie aber ein hübsches Zimmer bekommen, ich bin gespannt auf den Zimmerservice. Ich finde Emilias Stimmung ganz gut eingefangen. Was wohl passiert, wenn sie Dagon wieder begegnet?

    Ich war mir bei diesem Tei, ehrlich gesagt, ziemlich unsicher. Ich habe dir ja zwischendurch mal erzählt, dass es mir einiges abverlangt hat, mich da emotional drauf einzustellen. Solche Szenen kann man irgendwie nicht aus einer Laune heraus schreiben, finde ich. Da muss man erst mal ankommen und sich drauf einlassen. So ganz zufrieden bin ich damit auch noch nicht. Aber immerhin habt ihr keine größeren Kritikpunkte gefunden ^^

    Das sind mir zuviel Standardfloskeln auf einmal

    Jetzt weiß ich, was mich hier beim Lesen dieser Stelle immer gestört hat :) Eigentlich wollte ich versuchen, entgegen meiner Vorliebe für lange Schachtelsätze, ein paar kurze einzuschieben...vielleicht habe ich es an der Stelle aber übertrieben :hmm: Wahrscheinlich ist es zu viel des Guten und man müsste es prägnanter schreiben. Ich schaue mir die Stelle noch mal an.

    Ist die Zeichensetzung richtig so?

    Natürlich nicht! ^^

    Das Dämmerlicht… (Lichtverhältnisse ist so sperrig)

    Klingt gut! Ist genommen :D

    Kirisha

    Ja, mir gefällt das auch sehr gut! Die Gegenstände, die wie bedrohliche Tiere wirken, die Standuhr, die mit ihrem Herzschlag um die Wette schlägt, das Nachthemd, die Aussicht aus dem Fenster sowie das Stromschutzgitter - sehr beklemmend, sehr gut gelungen! Da kann der Herr des Hauses ja kommen... :chaos:

    Danke noch mal, dass du es dir vorher schon mal angesehen hast. :)

    Und ja, der Herr des Hauses wird kommen, aber vielleicht nicht so, wie ihr euch das vorstellt :D ... Ich bin schon ganz gespannt, wie ihr das finden werdet.

    LG,

    Rainbow

  • Ich finde, du hast das gut hinbekommen Rainbow ^^

    Bis auf die Sachen, die die anderen Leser bereits angemerkt haben, kann ich hier nicht meckern.

    Ich mochte gerade die Beschreibung, als Emilia nach draußen geschaut hat und erstmal mitbekommt, dass sie quasi in der Pampa gelandet ist.

    Jetzt bin ich aber gespannt, was Dagon sich dabei gedacht hat. Jeder andere hätte sie einfach in irgendeine Kammer gesperrt. Der hat ja scheinbar sein eigenes Schlafzimmer für sie geopfert :rofl:

    LG

  • Rainbow

    Manchmal frage ich mich, ob es nicht zu viel Innenleben" ist. Ich möchte nicht, dass es sich so sehr abnutzt und man als Leser irgendwann die Augen verdreht, weil man sich denkt: Oh Mann, jetzt stell dich halt nicht so an ... oder Was für eine Heulsuse!

    Ich schätze, das ist dann die hohe Kunst des Schreibens, diesen schmalen Grat zu treffen und dafür zu sorgen, dass der Leser bei ihr bleibt und ihre Gefühle nachvollziehbar bleiben.

    Du und Deine Selbstzweifel :)

    Es gibt nicht den Leser - wer Action lesen will ist bei Dir eh fehl am Platz. Aber z.B. 'The catcher in the rye' geht praktisch das ganze Buch ueber das Innenleben des Protagonisten - und das ist grosse Literatur, weil verdammt gut geschrieben.

    Das Innenleben der Figuren und wie sie miteinander interagieren ist Deine Staerke beim Schreiben - lass' Dich nicht kirre machen und dazu bringen das weniger zu betonen. Deine ganze Geschichte ist auf diese Dinge angelegt - wenn Du sie gut machen kannst - und bei einem Daemon zu Hause aufwachen ist eine ziemlich spannende Szene - dann spiel' Deine Staerke aus!


    Die Lichtverhältnisse wurden so ganz seltsam... das war so ein trübes matschiges Licht...

    Willst Du auf den Eindruck raus dass das Licht 'falsch' wirkt?

    Was seltsam war, war dass das Licht eben nicht daemmrig (aka roetlich) oder wolkig (aka grau) war - sondern weisses Tageslicht - und trotzdem so substanzlos dass es unheimlich wirkte.

    Was Du in der Geschichte beschreibst ist aber eher wolkiges, eben gefaerbtes Licht...

  • Lady

    Ich finde, du hast das gut hinbekommen Rainbow

    Danke Lady :)

    Ich mochte gerade die Beschreibung, als Emilia nach draußen geschaut hat und erstmal mitbekommt, dass sie quasi in der Pampa gelandet ist.

    Wenn sie ahnen würde, WO genau sie da gelandet ist...:D

    Jetzt bin ich aber gespannt, was Dagon sich dabei gedacht hat.

    Das war mein Ziel. Dass man sich fragt What the fuck is going on???...:D

    Der hat ja scheinbar sein eigenes Schlafzimmer für sie geopfert :rofl:

    Ehrlich gesagt, war es gar nicht meine Absicht, dass dieser Eindruck entsteht...aber du hast recht. Es liest sich ein bisschen so :rofl:

    Thorsten

    Du und Deine Selbstzweifel

    Ich weiß, ich bin schrecklich! :sack:

    Aber z.B. 'The catcher in the rye' geht praktisch das ganze Buch ueber das Innenleben des Protagonisten - und das ist grosse Literatur, weil verdammt gut geschrieben.

    Ich musste das Buch mal in der 10. Klasse lesen und fand es grandios. Ich hatte das Gefühl, dass endlich mal jemand die Probleme von Jugendlichen versteht und sich auch noch traut darüber derart unverblümt zu schreiben. ^^

    Willst Du auf den Eindruck raus dass das Licht 'falsch' wirkt?

    Ja, so in etwa. :hmm: Ich schaue mal, ob mir da eine bessere Formulierung einfällt, die das verdeutlicht.

    So, Woche ist rum ... ich mach mal weiter ^^

    Kapitel 15.1

    Es roch verbrannt und ein leises Knistern und Zischen erfüllte den Raum. Aufmerksam betrachtete Emilia die Stelle, die sie soeben mit ihrem Finger berührt hatte. Zu ihrem Erstaunen musste sie feststellen, dass sich nun ein schmaler Riss durch den flimmernden Schleier vor dem Fenster zog. Wie war das möglich? Konnte es sein, dass durch den kurzen Kontakt das Energiefeld beschädigt worden war?
    Sie dachte nicht lange darüber nach, sondern streckte erneut die flache Hand in Richtung Fenster. In Erwartung des bevorstehenden Schmerzes, suchte sie festen Stand, wandte den Blick zur Seite und kniff die Augen fest zusammen.
    Kaum, dass sie mit der seltsamen Oberfläche in Berührung kam, spürte sie, die bereits bekannte Hitze in sich aufsteigen, die sich wie ein Flächenbrand in ihr ausbreitete. Das dezente Surren um sie herum schwoll an, wurde zu einem vibrierenden Dröhnen, während der magische Schild Stück für Stück zu bröckeln begann. Ein Gefühl wie von tausend Nadelstichen überwältigte sie und die zerstörerische Kraft, die sie durchströmte, wurde so übermächtig dass sie nicht länger dagegenhalten konnte.
    Entkräftet sank sie auf die Knie und verfluchte sich selbst für diese selbstzerstörerische Idee. Sorgenvoll inspizierte sie ihren Arm. Obwohl er unversehrt aussah, war Emilia nicht in der Lage, ihn zu bewegen. Ein Taubheitsgefühl hatte von ihm Besitz
    ergriffen, das ihn nun schlapp und nutzlos herabhängen ließ.
    Na toll, dachte sie sich. Was für ein Erfolg!
    Wie konnte man nur so ein Talent haben, mit wenig Aufwand aus aussichtslosen Situationen noch aussichtslosere zu machen? Resigniert legte sie den Kopf in den Nacken, schloss erschöpft die Augen. Als sie sie wieder öffnete schweifte ihr Blick über das Fenster, vor dem sie nach wie vor hockte und blieb an dem klaffenden Loch hängen, das sie offensichtlich in die Barriere hinein gebrannt hatte. Die Ränder waren ausgefranst, schienen sich unaufhaltsam über die, noch unversehrte Fläche auszubreiten, sodass inzwischen schon ein genügend großer Durchgang entstanden war, um problemlos hindurch klettern zu können.
    Sie hatte es geschafft! Wie auch immer das möglich gewesen war, aber sie hatte es tatsächlich geschafft.
    Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel und die Genugtuung über ihren unerwarteten Erfolg ließ sie die Schmerzen vergessen, die sie dafür hatte über sich ergehen lassen müssen. Trotz des desolaten Arms, in den nur langsam ein Gefühl zurückkehrte, kam sie leicht und beschwingt auf die Füße.
    Vorsichtig griff sie mit der unversehrten Hand durch die entstandene Öffnung und umfasste das Riegelschloss, welches an dem Fenster angebracht war. Eigentlich hätte sie erwartet, dass sich noch eine weitere Hürde auf dem Weg zur Freiheit auftun würde. Doch der Knauf ließ sich ohne Zwischenfälle problemlos zur Seite schieben und entriegelte die Balkontür, die prompt mit lautem Gepolter durch eine eisige Windböe aufschwang. Erschrocken wich Emilia ein Stück zurück und erstarrte bei der unbarmherzigen Kälte, die ihr entgegenschlug.
    Das mussten arktische Temperaturen da draußen sein, schoss es ihr durch den Kopf, während sie mit aller Kraft versuchte sich gegen die schwere Glastür zu stemmen, um sie wieder zu schließen. Kaum schnappte die Verriegelung ins Schloss, stieß sie erleichtert den Atem aus. Kurz hielt sie inne, horchte auf, ob sie das Geräusch sich nähernder Schritte von draußen hörte, aber es blieb alles still.
    Zu still!
    Den starren Blick auf den Eingangsbereich ihres Zimmers geheftet, fragte sie sich, was sie nun tun sollte.
    Unschlüssig betrachtete sie die deckenhohe gewölbte Tür die von mystischen Ornamenten geziert wurde. Auf unheilverheißende Weise hob sich das dunkle Holz von den hell getünchten Wänden ab, wie eine Pforte zu einer anderen Welt.
    War sie bereit, herauszufinden, was sich dahinter verbarg? Wäre sie in der Lage, das Grauen zu ertragen, das womöglich auf der anderen Seite lauerte? Sie wusste es nicht.
    Das Knacken eines brennenden Holzscheites riss sie aus ihren Gedanken und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Feuer, welches nach wie vor in dem Kamin vor sich hin brannte.
    Unter das gemächliche Knistern der glimmenden Glut mischte sich ein leises Wispern, das sich mit dem sanften Säuseln des Windes verband, welcher von außen gegen die Scheibe drückte.
    Die Stimmen flüsterten ihr zu, dass es besser wäre, hierzubleiben. Im Schutz des wärmenden Feuers. Sicher vor den orkanartigen Böen und all den anderen unbekannten Gefahren, die mit einer überstürzten Flucht einhergingen.
    Einen Moment haderte sie mit sich selbst, ließ ihren Blick in Richtung Fenster wandern.
    War es klug, nun davonzulaufen? Hinaus in diese Einöde, die nichts zu bieten hatte, außer staubigen Wüstensand und eisige Kälte? Sollte sie noch abwarten? Aber auf was? … Darauf, dass man sie holen würde und …
    Nein!
    Vehement schüttelte sie den Kopf. Versuchte die Stimmen aus ihren Gedanken zu vertreiben.
    Sie würde sich nicht noch einmal ans Bett fesseln lassen, um diesem abscheulichen Wesen ausgeliefert zu werden.
    Allein die Erinnerung daran sorgte dafür, dass sich ihr Innerstes verkrampfte und das Grauen zurückkehrte, welches sie bis dahin in den hinteren Teil ihres Verstandes zu drängen versucht hatte.
    Eher würde sie in diesem Ödland ihr Glück versuchen, als noch eine Sekunde länger hierzubleiben und ihr Schicksal dem Zufall zu überlassen.
    Sie wischte ihre klammen Hände an dem feinen Stoff ihres Nachthemdes ab, bevor sie sich in Bewegung setzte.
    Wenn sie vorhatte, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen, würde sie sich als erstes dieses Kleides entledigen müssen.
    Zwar musste sie zugeben, dass sie ihre Flucht noch nicht bis ins Detail geplant hatte, doch trug sie in ihrer Vorstellung ganz bestimmt kein seidenes Schlafgewandt.
    Von der Hoffnung getrieben, ihre Jeans und ihr Shirt irgendwo ausfindig machen zu können, durchsuchte sie das Zimmer, bevor ihre Aufmerksamkeit an dem großen Schrank hängen blieben.
    Obwohl sie nicht ernsthaft damit rechnete hier fündig zu werden, warf sie dennoch einen Blick hinein. Als die beiden schweren Holztüren aufschwangen, glaubte Emilia ihren Augen nicht zu trauen.
    Sorgfältig auf Bügeln aufgereiht und akurat in Fächern zusammengelegt fand sie eine breite Auswahl an Kleidungsstücken.
    Diverse Jeanshosen, Kleider und Röcke, Blusen, Shirts und Pullover, ja sogar Unterwäsche und Socken in einer eigens dafür vorgesehenen Schublade.
    Auf der Suche nach etwas, das sich für ihren geplanten Ausbruch eignete, wühlte sich Emilia durch die verschiedenen Stapel und nahm schließlich eine eng geschnittene schwarze Hose heraus. Dazu griff sie sich ein langärmliges Shirt und einen dunklen Kapuzenpulli.
    Das beklemmende Gefühl, dass jemand diese Sachen hier für sie bereitgestellt haben musste, stieg in ihr auf. Warum sonst, sollten sie ihr auf den Leib geschnitten sein? Das war wohl kaum ein Zufall. Nein! Irgendjemand schien davon auszugehen, dass sie lange genug an diesem Ort verweilen würde, um diese gut bestückte Garderobe brauchen zu können. Aber das machte doch überhaupt keinen Sinn!
    Wenn sie Silas richtig verstanden hatte, dann würde es die Welt der Menschen in weniger als einer Woche nicht mehr geben.
    Dagon hatte doch vor, die gesamte Erdbevölkerung auszulöschen, oder etwa nicht? Lockvogel hin oder her, aber welchen Grund sollte er bitteschön haben, sie in einen goldenen Käfig zu sperren, und ihr für die wenigen verbliebenen Tage eine komplette Kleiderkollektion zu überlassen?
    Bisher hatte sie sich Dagon als die Verkörperung von allem Bösen vorgestellt. Und nach dem, was sie über ihn in Erfahrung gebracht hatte, war der Dämonenfürst in seiner ursprünglichen Erscheinung eine grauenhafte angsteinflößende Kreatur mit dem Aussehen einer schrecklichen Bestie, die eiskalt und berechnend war. Aber hatte Silas nicht auch davon gesprochen, dass es noch eine andere Seite an ihm gab?
    Emilia erinnerte sich an seine Worte, die in ihrem Kopf widerhallten: „Dagon hat auch seine guten Seiten. Nach allem, was ich über ihn gehört habe, kann er sehr großzügig sein“, hatte Silas sie an dem Abend beim Italiener zu überzeugen versucht, während sie ihn nur entgeistert angesehen und für verrückt erklärt hatte.
    Der fahle Geschmack von Blut in ihrem Mund riss sie aus ihren Gedanken. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor lauter Anspannung so fest auf ihre Unterlippe gebissen hatte, dass diese aufgeplatzt war.
    Sie spürte eine innere Unruhe in sich aufsteigen und drängte sich selbst zur Eile. Egal, was es auch war, das sich hinter dem allen verbarg, sie würde nicht hierbleiben, um es herauszufinden.
    So schnell wie möglich sollte sie zusehen, dass sie von hier verschwand, bevor jemand auf die Idee kam, nach ihr zu sehen und somit die Chance auf ein Entkommen dahin wäre. Eine weitere Gelegenheit würde sich garantiert nicht mehr bieten.
    Hektisch zog sie sich das Nachthemd über den Kopf, tauschte es gegen die Sachen aus, die sie ausgewählt hatte. Nun fehlten nur noch Schuhe und eine Jacke. Vielleicht war es nicht vorgesehen, dass sie als Gefangene das Haus verließ, weshalb man auf diese Kleidungsstücke verzichtet hatte.
    Verdammt. Das kann doch alles nicht wahr sein!
    Kam es ihr nur so vor, oder stellte sie sich selten dämlich an?

    Hektisch durchquerte sie das Zimmer auf der Suche nach einem Schuhschrank oder einer Garderobe, doch konnte sie nichts dergleichen finden. Plötzlich stolperte sie über ihre eigenen Turnschuhe, die jemand akurat neben das Bett gestellt hatte. Immerhin etwas. Besser als nichts.
    Zwar würden ihr in den Chucks binnen kürzester Zeit sämtliche Zehen abgefroren sein, aber das war allemal noch besser als komplett ohne Schuhwerk da draußen herumzuirren. Schnell zog sie die Schuhe an, musste feststellen, dass ihr rechter Arm noch immer nicht wieder voll hergestellt war, weshalb sich das Binden der Schnürriemen entsprechend schwierig gestaltete. Dann knotete sie ihre langen blonden Haare im Nacken zusammen und griff sich einen weiteren Pullover aus dem Schrank, den sie sich ebenfalls überzog.
    Wenig später begutachtete sie ihr Spiegelbild in der Reflektion der bodentiefen Fensterscheibe. Ihr Anblick erinnerte an den eines unförmigen Ninja-Kämpfers, doch sollte ihr das im Moment egal sein. Sie schenkte sich selbst ein ermutigendes Nicken und wandte sich zum Gehen.
    Entschieden marschierte sie auf das Fenster zu, um es erneut zu öffnen. Sofort drängte ein eisiger Luftzug zu ihr herein und ließ sie frösteln.
    Mit einer gewissen Skepsis betrachtete sie die hüfthohe schmiedeeiserne Brüstung, die den schmalen Balkon umfasste. Zaghaft und darauf bedacht, nicht gesehen zu werden, betrat sie die überdachte Loggia, die sich über die komplette Hauslänge zu ziehen schien.
    Weit und breit war niemand in Sicht. Kein Wachposten oder jemand der vor dem Haus Patrouille lief, um das Gelände zu sichern.
    Hatte Silas ihr nicht erzählt, sie würde besser bewacht als ein Gefangener in Alcatraz? Davon war hier jedenfalls nichts zu spüren. Wahrscheinlich verließ man sich darauf, dass das Energiefeld vor dem Fenster seinen Dienst verrichten würde und zog nicht in Betracht, dass sie auch nur einen Fuß vor dieses Haus setzen würde.
    Tja, Hochmut kommt vor dem Fall, dachte Emilia und war fasziniert von dem Gedanken, diesen übermächtigen Gegner, trotz ihrer offensichtlichen Unterlegenheit, ausgetrickst zu haben.
    Der Blick über das Geländer verriet ihr, dass der zu überwindende Höhenunterschied schätzungsweise drei Meter betrug und sich unmittelbar unter dem Balkonvorsprung ein ziemlich dornig aussehendes Gestrüpp befand.
    Die Aussicht darauf, hier hineinspringen zu müssen und ihre Haut von den vielen spitzen Stacheln durchbohren zu lassen, sorgte dafür, dass sich ihr kurzzeitiger Anfall von Entschlossenheit in Luft auflöste.
    Warum gab es kein Fallrohr oder eine Art Spalier, das man als Kletterhilfe hätte verwenden können? Derartige Zufälle waren wahrscheinlich ausschließlich den perfekt inszenierten Fluchtversuchen von Hollywoodschauspielern vorbehalten.
    Vielleicht sollte sie sich abseilen? Die Bettlaken wären garantiert hervorragend dazu geeignet, sich aneinanderbinden zu lassen.
    Ja klar, Lia! Damit du gleich wie der Glöckner vom Balkon herunterbaumelst, von wo aus man dich meilenweit wird sehen können, tadelte sie sich selbst verwarf den Gedanken wieder.
    Es musste schneller gehen! … Sie würde springen müssen!
    Der eiskalte Wind, der um die Hauswand wehte, zerrte an ihrer Kleidung und kroch durch alle Ritzen. Sie wusste, je länger sie wartete, desto mehr schwand die Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dazu würde überwinden können, diesen Schritt zu wagen.
    Tu es, Lia! Komm schon! … Du schaffst das!
    Sie schlug sich die Kapuze über und schwang ein Bein nach dem anderen über die Brüstung. Die Hände fest um das schmiedeeiserne Geländer geklammert, versuchte sie, nicht herunterzusehen und fixierte einen Punkt am Horizont. Dann ließ sie los.
    Unfreiwillig stöhnte sie auf, als sie unten von dem stacheligen unnachgiebigen Geäst aufgefangen wurde. Die spitzen Dornen bohrten sich ungnädig in ihre Jeans, zerkratzen ihre Hände und das Gesicht. Einen Moment blieb sie bewegungslos in dieser unvorteilhaften Position liegen, horchte in die Stille. Außer dem Klopfen ihres, wie wild hämmernden Herzens und ihrer unkontrollierten stoßweisen Atmung war nichts zu hören. Kein Alarm wurde geschlagen und auch kein Trupp Feuerdämonen kam um die Ecke gerannt.
    Erleichtert darüber, dass sich ihre erste Begegnung mit einer dieser Kreaturen noch herauszögern ließ, stemmte sie sich ungelenk in die Höhe, darum bemüht das Gefühl der tausend Nadelstiche an ihrem Körper zu ignorieren. Dabei übersah sie den langen spitzen Ast, der wie ein Speer emporragte und ihr prompt die eine Gesichtshälfte aufschlitzte. Der stechende Schmerz traf sie völlig unvorbereitet. Ihr schmerzerfüllter Schrei hallte durch die Stille.
    „Fuck!“, stieß sie fluchend hervor und presste ihre Hand auf die Wange. Blut quoll zwischen ihren Fingern empor, lief an ihrer Hand hinunter. Eine tiefe klaffende Wunde zog sich von der Schläfe bis fast zum Kinn, sorgte dafür, dass sie kurze Zeit Sternchen sah.
    „So eine verdammte Scheiße!“, entfuhr es ihr und einen Moment hoffte sie innbrünstig, dass niemand dieses erbärmliche Schauspiel beobachtete. Wütend versetzte sie dem Ast einen Tritt woraufhin sich die Dornen nur noch tiefer in ihre Hose gruben, als wollten sie ihre Unnachgiebigkeit demonstrieren. Mit zusammengepressten Lippen und schmerzverzerrtem Gesicht versuchte sie, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien.
    Mit einem Mal kam es ihr so vor, als hinge sie nicht mehr länger in einem gewöhnlichen Dornenbusch. Vielmehr schien dieses Ding ein Eigenleben zu entwickeln und sich in ein Ungetüm mit messerscharfen Klauen zu verwandeln, das mit Miniaturdolchen bewaffnet war und diese erbarmungslos in sie hineinrammte.
    Das bildest du dir nur ein.
    Immer weiter kämpfte sie gegen die vertrockneten Äste an, die sich unaufhaltsam um ihren Körper schlangen.
    Du darfst jetzt nicht aufgeben!
    Mit einem Ruck, der ihr Hosenbein aufriss, kam sie frei und stolperte aus der Dornenhölle heraus. Unsanft landete sie auf dem steinigen Schotterboden, blieb einen Moment völlig erschöpft und atemlos liegen. Mühsam drehte sie sich auf den Rücken, blickte in den trüben trostlosen Himmel, der ihre Stimmung widerspiegelte. Die erhabenen dunklen Wolken, die bedrohlich tief über sie hinwegzogen, schienen höhnisch über sie zu lachen.

    Hier geht`s weiter:

    Kapitel 15.2

  • Hm, irgenwie gehst Du zu schnell drueber hinweg warum es eine gute Idee sein sollte nach da draussen abzuhauen. Da ist Wueste - im besten Fall ist sie also im Nirgendwo ohne Wasser, nicht so prickelnd. Umgekehrt wird sie momentan nicht schlecht behandelt - also ist es doch zumindest ueberlegenswert mal zu schauen wo sie ueberhaupt ist, warum sie da ist und was man mit ihr will bevor sie konkret wird und abhaut.

    Wenn man mal akzeptiert dass sie sich entschlossen hat abzuhauen, dann ist das gut geschrieben - ein bisschen Dringlichkeit hier und da, Geraeusche aus dem Haus und die Angst ob nicht gleich jemand kommt koennten noch ein bisschen extra-Wuerze geben :)

    Der fahle Geschmack von Blut in ihrem Mund riss sie aus ihren Gedanken.

    Was ist ein 'fahler' Geschmack - finde ich als Metapher irgendwie schraeg...

    Sie spürte eine innere Nervosität in sich aufsteigen und drängte sich selbst zur Eile.

    Zu schwach - schreib' lieber was sie spuert, dass sich ihr Magen verkrampft oder so.

    Verdammt. Das kann doch alles nicht wahr sein!

    Eigentlich ist das indirekte Rede - das konnte doch alles nicht wahr sein.

  • Liebe Rainbow

    ein gut gelungener Abschnitt. Als Leser frage ich mich woher ihre Fähigkeiten kommen, aus der Verbindung mit Elias? Oder schlummerte da noch etwas? Und.. Ist Dagon wirklich so nachlässig oder will er ihr nur zeigen, dass es kein Entkommen gibt, weil da draussen nichts ist, wo man hingehen könnte. Um sie mürbe zu machen? So habe ich es zumindest mit meinen letzten fünf Ehefrauen gemacht. Hat Dagon noch ein größeres Interesse an ihr? Macht er vielleicht ein unmoralisches Angebot? Zumindest hat er schon für ihre Garderobe gesorgt. Für einen Moment hatte ich gedacht sie zieht den Vorhang zu un verdeckt das gestörte Kraftfeld und schaut erstmal was da in dem Dämonenschloss Sache ist. Bevor sie loszieht, aber so ist es auch gut.

    Spoiler anzeigen

    Konnte es sein, dass durch den kurzen Kontakt das Energiefeld beschädigt worden war?

    Yeah. Superkräfte!

    Ein Gefühl wie von tausend Nadelstichen überwältigte sie und die zerstörerische Kraft, die sie durchströmte, wurde so übermächtig, dass sie nicht länger dagegenhalten konnte.

    Komma?

    Sie hatte es geschafft! Wie auch immer das möglich gewesen war, aber sie hatte es tatsächlich geschafft.

    Wiege dich nicht in Sicherheit, Mädel!

    Mit einem Satz schwang sie sich über die Brüstung und stöhnte unfreiwillig auf, als sie unten von dem stacheligen unnachgiebigen Geäst aufgefangen wurde.

    Ist sie denn gefallen?

    „So eine verdammte Scheiße!“, entfuhr es ihr ziemlich undamenhaft und einen Moment hoffte sie innbrünstig, dass niemand dieses erbärmliche Schauspiel beobachtete.

    Damenhaft hätte ich eh nicht erwartet:D

  • Es ist gewohnt gut geschrieben Rainbow :thumbup:

    Ich teile allerdings Thorstens Gedanken, ob sie nicht erst einmal in Ruhe alles überdenken sollte, bevor sie sich so mir nichts dir nichts hinausstürzt. Immerhin droht ihr gerade keine unmittelbare Gefahr.

    Davon abgesehen, denke ich nicht, dass sie weit kommt. Entweder erfriert sie, verdurstet oder wird geschnappt (du siehst, ich traue Emilia sehr viel zu :ugly:).

    Ich würde wirklich sehr gerne wissen wollen, was Dagon genau plant. Meiner Meinung nach, steckt da ein Plan dahinter. Und das sie diese Barriere so einfach überwinden konnte, muss auch einen Grund haben.

    LG :)