Zunächst mal war ich komplett rausgerissen, als Rórdán plötzlich erwacht und ganz offenbar die Nacht mit der Hexe verbracht hat, als ob überhaupt nichts geschehen wäre.
Hm, er hat die Nacht bei der Hexe verbracht (da wohnt er ja inzwischen, er ist ja wie man am Anfang der Geschichte merkt aus der Schmiede ausgezogen).
Was ist zwischenzeitlich passiert? Warum erklärt sie das Ganze erst am nächsten Morgen und erst, nachem Rórdán sich outet?
Man darf sich den Abend in eher unbehaglichem Schweigen vorstellen... Rordan weiss auch nicht, das Gespraech mit Cliodhna hat eigentlich erst mal nichts geklaert, er hat immer noch das Flaeschchen und vage Plaene es vielleicht zu benutzen...
Es passiert halt nix dazwischen. Was soll sie denn erklaeren - sie weiss ja nichts genaues ueber den Ursprung von Rordans Visionen, er hat ja noch nichts erzaehlt.
Die Sache mit dem Rabenkoenig gehoert zu den Mysterien des Jahreskreises - das darf sie nicht einfach so erzaehlen (und sie kann mit Recht annehmen dass Rordan alles was sie sagen wuerde aus der Situation raus falsch verstehen wuerde).
aber was ist denn nun mit dieser Sache mit dem Rabenkönig? Cliodhna hat zugegeben, dass da was Wahres dran ist und jetzt ist das Thema vom Tisch? Beschäftigt das Rórdán gar nicht mehr?
Ja, an sich gute Frage... Ehrlich gesagt, ich glaube nicht.
Rordan ist am Morgen mit der konkreten Frage konfrontiert - schuette ich das Zeug in ihren Tee oder nicht? Mache ich mich schuldig mit so einer Aktion hintenrum um zu bekommen was ich will - oder nicht?
Draussen am See dann formuliert er die Frage sozusagen um - dann wird es 'Vertraue ich Cliodhna oder nicht?' Wenn er sich fuer Vertrauen entscheidet, dann sind die hexischen Dinge (eben was beim Beltaineritual mit einem anderen Mann passiert, oder was die Rolle des Rabenkoenigs ist) ihres - und er vertraut ihr dass sie sich um das hexische kuemmert.
Rordan's Dilemma am Anfang ist die Vorstellung 'Ich muss wissen was da passiert, ich muss kontrollieren was Cliodhna da als Hexe macht' - sein Erkenntnisschritt ist - 'ich muss nicht fragen, ich muss ihr nur vertrauen'.
Dieses Hinterfragen von Cliodhna als Hexe, das ist ja genau das Spiel das die andere Hexe mit ihm spielen will - sie gibt ihm genug um ihn zweifeln zu lassen und msistrauisch zu machen, aber erklaert dann nichts - und will ja genau so Cliodhna treffen.
Und am Ende verweigert sich Rordan und macht nicht mit - weil er eben beschliesst dass er das nicht-wissen und nicht-fragen aushalten kann. Insofern wuerde es den Sinn der ganzen Entwicklung hintertreiben wenn er der Frage jetzt noch nachgeht.
aber hinsichtlich der Geschichte mit dem Rabenkönig hat sie ja nicht gelogen, oder?
Nein, nicht direkt.
Ich verstehe auch dass Ihr wissen moegt was das auf sich hat - aber das gehoert nunmal zu dem langen Story-Arc der sich ueber alle 12 Folgen spannt. Wir haben 'the other witch' auch in Folge 3 eingefuehrt ohne viel konkretes zu ihr zu geben oder das aufzuloesen was mit ihr ist - und sie dann in Folge 5 das erste Mal gezeigt und was ueber ihre Absichten gesagt.
Das Thema 'Rabenkoenig' soll jetzt nicht aufgeloest sein, sondern das wollen wir in einer spaeteren Folge zum Hauptplot machen. Was in dieser Folge abgeschlossen sein soll ist die Beziehungskrise von Cliodhna und Rordan.