Irgendwie liegt die praktische Realisierung der Folge noch in sehr weiter Zukunft, aber ich hatte schon letztes Jahr angefangen Bilder dafuer zu sammeln wie das Tal im Herbstnebel aussieht und wir hatten das Thema schon hin- und her entworfen - und irgendwie hab' ich grade Lust dran zu arbeiten und das Konzept mal fertig zu stellen. Wir werden eh' lang dafuer brauchen, weil wir verschiedene Jahreszeiten dazu benoetigen...
Es geht in dieser Folge um den Gegenpunkt von Beltaine im Jahreskreis - das Samhain-Fest und seine Verbindung zur Anderswelt und dem Reich der Toten, und wer den 'Raben' aufmerksam verfolgt hat, wir jetzt (endlich) erfahren was es denn mit dem geheimnisvollen Rabenkoenig aus Rordan's Vision so auf sich hat
Ein Gefühl von Bedrohung, diffus, nicht greifbar...
Baumwipfel glitten unter ihr hinweg, in grauen Nebel eingehüllt, endlose Reihen von Baumwipfeln wie eine Armee die gegen einen Gegner aufmarschiert war den sie doch nicht sehen konnte. Der Waldboden verschwand in Düsternis, nur ab und an reckte ein Laubbaum seine kahlen Äste dem Himmel entgegen.
Es war hinter ihr - mit jedem Moment deutlicher werdend, wie ein Druck auf ihren Kopf, das sichere Gefühl, daß da etwas war.
Sie versuchte sich umzuwenden, der Präsenz ins Angesicht zu blicken, aber sie konnte nicht - hilflos schwebte sie weiter, auf ihr unbekanntes Ziel zu. Verbissen konzentrierte sie sich darauf, die Kontrolle zu gewinnen, irgend etwas zu tun - aber es war umsonst.
Es griff nach ihr, und sie schrie auf.
Clíodhna riß die Augen auf. Für einen Moment wußte sie nicht wo sie war, nur langsam schälten sich die Umrissen von Kräuterbündeln aus dem Dämmerlicht in der Hütte. Sie atmete heftig, und Schweiß bedeckte immer noch ihren ganzen Körper. Die Luft war kalt und feucht - es war die Zeit des Jahres in der der Nebel durch jede Ritze kroch, und das war fast unangenehmer als Schnee der die Hütte im Winter fest einhüllen würde aber wenigstens die Kälte draußen hielt.
"Wieder einer von diesen Träumen?", fragte Rórdán verschlafen aus dem Haufen an Fellen und Decken neben ihr, und sie fühlte wie seine Hand über ihren Rücken glitt und sanft ihren Haaransatz streichelte, spürte die Geborgenheit die ihr diese Berührung gab. Sie setzte sich halb auf, griff nach dem Krug der neben der Schlafstätte stand, goß sich etwas Wasser in einen Becher und trank.
"Ja, wieder so ein Traum...", antwortete sie schließlich. Rórdán wischte sich über das Gesicht und blinzelte, dann richtete er sich auch auf.
"Du glaubst daß sie mehr zu bedeuten haben.". stellte er fest.
Die Hexe nickte. "Ja - irgend etwas kommt - eine Bedrohung. ich denke es hat mit ihr zu tun. Aber ich weiß nicht was passieren wird." Sie mußte nicht erklären daß mit ihr die andere Hexe im Tal gemeint war, sie hatten den Sommer über oft genug darüber geredet. Sie seufzte tief. "Ich fühle mich so... hilflos. Nichts was ich bisher versucht habe, konnte ihren Einfluß irgendwie brechen..."
Clíodhna ballte ihre Fäuste. "Sie sollte diese Macht nicht haben - es sollte nur eine Hexe des Tals geben. Und vor allem verstehe ich nicht, warum Fionnula nie etwas von ihr erzählt hat - sie ist alt, sie muß schon zu Fionnula's Zeiten hier gewesen sein! Was für ein Geheimnis ist da verborgen?"
"Vielleicht... gab es irgend eine Art von Einverständnis zwischen Fionnula und ihr?", meinte Rórdán langsam. Clíodhna zuckte die Schultern. "Vielleicht...", murmelte sie ohne rechte Überzeugung. "Jetzt komm' wieder schlafen.", sagte Rórdán und zog sie sanft an sich. "Du wirst es heute Nacht nicht mehr herausfinden."
Aber selbst in der vertrauten Sicherheit von Rórdáns Armen, mit seinem Atem der sanft ihren Nacken kitzelte und seiner Wärme an ihrem Rücken, dauerte es noch lange bis sie wieder Schlaf finden konnte.