Aus dem "Dunkel" oder "Dunklen"

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.424 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. November 2023 um 21:29) ist von IcyTrix3.

  • Hallo liebe Rechtschreibprofis!

    Ich gehe gerade meinen Text durch und stolperte über das Wort "Dunkel". :S Gemeint ist das Substantiv, nicht das Adjektiv.

    Ich bin mir nicht sicher, ob man "aus dem Dunkel/Dunkeln/Dunklen" schreibt, wenn man ausdrücken möchte, dass da etwas aus der Finsternis herausschaut.

    Google hat mich da leider nicht schlau gemacht. Kennt sich einer von euch aus und kann helfen?

    Die selben Schwierigkeiten bei folgenden Ausdrücken:

    Jemanden im Dunkel/Dunkeln lassen...

    Das Dunkel/Dunkle in ihr...

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Ich denke man kann beides recht synonym verwenden. Rein nach Gefühl würde ich aber sagen das eine Beschreibt eher die Dunkelheit als solche, während das andere das was verhüllt ist mit einbezieht, falls du weißt was ich meine.

    Edit:

    Bei jemanden im Dunkeln lassen kenne ich allerdings nur diese Variante.

  • Hallo liebe Polarfuchs ,

    der Duden sagt, der Dativ von "Dunkel" (also "woher/wo") lautet "aus dem/in dem/im Dunkel".

    Außerdem ist "im Dunkeln" okay. Das Korrekturen-Portal hat das ganz gut erklärt.

    Die Form "im Dunklen" gibt es korrekt gesehen nicht.

    LG Tariq

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Heyho Polarfuchs

    Ich bin mir nicht sicher, ob man "aus dem Dunkel/Dunkeln/Dunklen" schreibt, wenn man ausdrücken möchte, dass da etwas aus der Finsternis herausschaut.

    Da kannst Du meiner Meinung nach gar nichts falsch machen:


    "Dunkel war's, der Mond schien helle - schneebedeckt die grüne Flur!" (Verfasser unbekannt)

    Allerdings kann man damit spielen und es anpassen, finde ich:

    "Und wenn dereinst im Dunkel der Nacht ein Licht erscheint, so könnte es der Stern sein, auf den alle hoffen."

    (Könnte ich mir im Rahmen einer Geschichte vorstellen...)

    "Und wenn dereinst in dunkler Nacht ein Stern am Himmel hell erwacht..."

    (Wäre für mich die erste Zeile eines Gedichtes...)

    "Im Lichte, sagen die einen, liegt die Wahrheit. Im Dunklen, so sagen es andere, läge ebenfalls ein Licht. Doch schwerer sei es zu entdecken, welche Wahrheit sich im Lichte der Dunkelheit verbirgt..."

    (Könnte der Prolog zu einer Geschichte werden...)

    :D:D:D

    Ich würde mir an Deiner Stelle jedenfalls keinen Kopf drum machen, was der Duden dazu sagt. Es wird ja keiner erschossen, wenn er sich von seinen Gefühlen leiten lässt.^^

  • Tariq und Der Wanderer

    Danke für eure Antworten! Die Deutsche Sprache ist manchmal echt schwierig... Ich denke, ich werde da tatsächlich nach Gefühl gehen, auch auf die Gefahr hin, dass sich dann ein paar Gewehrläufe von Grammar-Nazis auf mich richten werden. (Nicht böse gemeint, Tariq :blush: Du weißt, ich schätze deine Korrekturen über alle Maße!)

    Schreiben ist ja schließlich auch eine Art von Kunst, und Kunst ist frei. Ich denke, bei solchen Kleinigkeiten ist das okay...

    *duckt sich und rennt*:panik:

    Durch Umwege sieht man mehr von der Welt.

  • Das Dunkel ist eine personifikation, des Dunklen. Etwas schwierig nachzuvollziehen. Aber Sprache ala Goethe

    ist sehr Energiegeladen. Manne kanaan jedendem Worte eine persönliche Nothe geben.

  • Einer meiner Deutschlehrer hat das mal aufgedröselt.

    Korrekt heißt es "das Dunkel" , wenn man die Finsternis meint. Also käme jemand, der sich nächtens anschleicht, leise aus dem Dunkel.

    "Das Dunkle" wird eher gebraucht, wenn man die Substantivierung des Adjektives möchte: Was steht mir besser, das Helle oder das Dunkle? - Das Dunkle, Darling!

    "Im Dunkeln" ist eher landschaftlich geprägt und hat fast nur in der Phrase "Im Dunkeln ist gut munkeln" überlebt.

    Im Allgemeinen kann man sagen, dass Bösartigkeiten und Geheimnisse fast immer aus dem "Dunkel" kommen. Aus dem Dunkel der Nacht, aus dem Dunkel der Zeit, aus dem Dunkel meiner Seeele *ups*

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Hallo Polarfuchs

    Ich als Nordeutsche junge Frau würde es so schreiben:

    Im dunklen Zimmer lauerte etwas.

    Das Zimmer war dunkel.

    Die Dunkelheit verschluckte das Licht.

    "Wir lassen Xy nicht im Dunkeln."

    :) Die Dunkelheit ist dunkel.

    Das Substantiv von dem Wort Dunkel ist das Wort Dunkelheit. (in diesem Satz wurde das Adjektiv dunkel zu einem Substantiv deswegen ist es groß)

    Hoffe ich konnte dir etwas helfen. :)