Aus den Wäldern - Die Geschichte von Fjann

Es gibt 75 Antworten in diesem Thema, welches 15.004 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juli 2021 um 00:28) ist von Der Wanderer.

  • Heyho Charon

    :D:D:D

    "Mit Rammstein im Hintergrund..." - der ist echt gut!

    Ich werde demnächst mal versuchen, Lord Dunsany's "Die Königstochter aus Elfenland" mit Deicide im Hintergrund zu lesen...könnte spannend werden!^^

    Wie auch immer: Meinen herzlichen Dank für Deine Anmerkungen und Vorschläge.

    Spoiler anzeigen

    Zu:

    "Blut floß aus der Wunde."

    Hier könntest du vielleicht noch etwas auf die Reaktion von Fjann eingehen, er wird doch nicht einfach so ruhig dabei bleiben? Ich würde es nicht, wenn doch, wäre das aber auch eine kurze Erwähnung wert.

    Danke für den Hinweis. Ich habe den ganzen Abschnitt des Heilungsrituals nochmal umgeschrieben. Gefällt mir jetzt, weil detaillierter, deutlich besser. Deine Meinung?

    Steile Falten? Klingt für mich etwas komisch, sagt man das so, nicht eher tiefe?

    Hängt wohl von der Perspektive ab. Allerdings gebe ich Dir recht: "tief" ist gegenüber "steil" gefühlt wortmächtiger. Danke. Wird entsprechend geändert.

    Zu:

    "Ich halte nichts davon..."

    Okay diese vier Worte klingen so lapidar daher gesagt, fast schon beifällig, was mich etwas verwundert...

    Es sind Worte eines müden Menschen, der in seinem Leben auch schon gesehen hat, daß ein Dorfánh nicht immer hilfreich sein kann...

    „Man kann das Böse mit dem Bösen heilen, wenn das Gute sich als stärker erweist, Fjann...

    Hmm sehr interessante Überlegung, weiß nicht genau, wie das funktioniert, also was das Gute betrifft, aber vielleicht gibt es ja später noch mehr davon zu lesen?

    Aber klar weißt Du das. Wechsle nur die Perspektive der Betrachtung - weg von meiner Erzählung und hin zu Dir selbst. Aktuellstes Beispiel:

    Dein Körper ist das "Gute". Jeder Impfstoff, den man in Dich hineinspritzt, ist das "Böse". Wenn sich nun das "Gute" in Dir als stärker erweist als das Dir injizierte "Böse" , heilst Du das "Böse" mit dem "Bösen".

    Einfacher kann ich das nicht erklären.:)

  • Hi Der Wanderer ,

    Ich habe den ganzen Abschnitt des Heilungsrituals nochmal umgeschrieben. Gefällt mir jetzt, weil detaillierter, deutlich besser. Deine Meinung?

    Jap ist besser geworden, wobei es vorher auch schon top war.

    Aber klar weißt Du das. Wechsle nur die Perspektive der Betrachtung - weg von meiner Erzählung und hin zu Dir selbst. Aktuellstes Beispiel:

    Dein Körper ist das "Gute". Jeder Impfstoff, den man in Dich hineinspritzt, ist das "Böse". Wenn sich nun das "Gute" in Dir als stärker erweist als das Dir injizierte "Böse" , heilst Du das "Böse" mit dem "Bösen".

    Einfacher kann ich das nicht erklären. :)

    Okay kapiert :)

  • Kapitel III.

    Heilung (Teil 2)


    Als Fjann die Augen wieder aufschlug, fand er sich auf seinem Lager wieder. Sein Vater und Elgar sassen am Tisch und unterhielten sich mit gedämpften Stimmen.

    Fjann wollte sich aufrichten, aber der stechende Schmerz, der bei diesem Versuch hinter seiner Stirn explodierte, zwang ihn mit einem Stöhnen wieder zurück auf das Kissen.

    Elgar erhob sich und kam zu ihm herüber.

    „Wie fühlst du dich?“ fragte er mit sorgenvoller Miene.

    „Mein Kopf schmerzt entsetzlich,“ gab Fjann krächzend zurück. Sein Mund war ausgetrocknet. Elgar hielt ihm einen Becher mit Wasser hin und der Junge trank dankbar.

    „Hattet...hattet ihr Erfolg?“ fragte er dann. Fjanns Blick glitt zwischen Elgar und dem Lager seines Vaters hin und her, auf dem der Verwundete in tiefem Schlaf lag.

    Die Stirn des Zauberers, gerade noch in tiefen Falten, entspannte sich merklich, als er Fjanns Hand in die seinen nahm und einen prüfenden Blick über die Handfläche des Jungen streifen ließ.

    Von der Wunde, die der Dorfánh in sie gebissen hatte, war bis auf eine dünne, rötliche Linie nichts mehr zu sehen.

    „Nein“, sagte er abwesend, korrigierte sich aber sofort, als er die Sorge in Fjanns Blick aufflackern sah.

    „Nicht ich hatte Erfolg. Du warst das, Fjann,“ antwortete er lächelnd.

    „Du hast den Mut und das Vertrauen besessen, welches nötig war, um der Bosheit Einhalt zu gebieten. Ich war hier nur ein Mittel, dieses Ziel zu erreichen.“

    „Also wird er wieder gesund?“

    Fjann hob fragend die Brauen. Ein leises Lächeln huschte über Elgars Gesicht.

    „Oh ja, daß wird er. Keine Sorge.“ antwortete er. „Aber er wird noch etwas länger als die eine Nacht brauchen, die du nötig hattest, sich von der Magie des Dorfánh zu erholen.“

    Völlige Verblüffung spiegelte sich bei diesen beiläufig geäußerten Worten auf Fjanns Gesicht.

    „Eine Nacht?“, wiederholte er ungläubig und blickte zum Fenster hinüber. Strahlendes Sonnenlicht fiel herein.

    Elgar antwortete nicht, sondern warf einen Blick hinüber zum anderen Lager, an dem Adhren gerade damit beschäftigt war, die Verbände des Mannes zu erneuern, dessen Brust sich in regelmäßigen Atemzügen hob und senkte.

    „Wie sieht es aus?“ fragte Elgar.

    „Gut,“ gab der Jäger kurzangebunden zurück, während er einen zähen, grünen Brei auf die schmale, rosige Linie strich, die einzig von der klaffenden Verletzung der dunklen Klinge zurückgeblieben war und mit reinen Tuchstreifen umwickelte.

    „Er ist fast fieberfrei, aber noch sehr schwach“, setzte er hinzu. „Aber auch das wird vergehen“.

    Zufrieden betrachtete er dann sein Werk und das entspannte Gesicht des Mannes auf der Bettstatt, erhob sich dann und trat mit ernster Miene ans Lager seines Sohnes.

    „Und wenn ich hier schon als Feldscher tätig bin,“ sagte er dann und sah Fjann forschend ins Gesicht, „gibt es hier vielleicht noch etwas, bei dem ich helfen kann?“

    Adhren erwartete keine Antwort, während sein Blick von seinem Sohn zum Zauberer hinüber und wieder zurück glitt.

    „Nein?“ Die Frage richtete sich an niemand bestimmten.

    „Dann werde ich uns allen jetzt einen Tee bereiten.“

    Damit wandte er sich ab.

    „Du bist zornig auf mich?“ Die Frage hatte Fjanns Lippen ohne jedes Nachdenken verlassen.

    Adhren verhielt, stand einen kurzen Moment still, ehe er sich wieder umdrehte.

    „Zornig?“ Adhren runzelte kurz fragend die Stirn und zog dabei eine Braue nach oben. Dann entspannte sich sein Gesicht. Ein Lächeln huschte darüber hinweg, doch es war freudlos, als er sich seinem Sohn zuwandte.

    „Du hast gestern eine mutige Entscheidung getroffen, Fjann,“ sagte er dann langsam und ließ sich auf den freien Schemel zu seinen Füßen nieder.

    „Es war dein Wunsch zu helfen, obwohl es keine Gewähr für den Erfolg gab. Du hast vertraut, wo ein anderer verzagt hätte...“

    Adhren sah kurz zu Elgar hinüber, der den Blick gesenkt hatte. Und schwieg.

    „Nein Fjann, ich bin nicht zornig,“ fuhr er dann fort. „Stolz, ja, das wohl. Denn du hast mir gezeigt, daß ich alles richtig gemacht habe bisher. Aber andererseits...“

    Adhrens Blick fiel abwesend auf den zerhauenen Lederharnisch in der Ecke des Zimmers. Das daran klebende Blut war längst getrocknet, braunrote Flecken auf schwarzem Leder. Aber für Adhren glänzten und schimmerten diese Flecken, als wären sie gerade erst darauf hinabgetropft.

    Er riß den Blick davon los, zwang sich zurück in die Gegenwart, zwinkerte und befreite sich von der Vision.

    Der Jäger fuhr sich mit der Hand über's Gesicht, dann lächelte er erneut und sah seinen Sohn an.

    Ihre Blicke trafen sich, verharrten eine lange Sekunde ineinander, der des Vaters forschend, der des Jungen voller Fragen.

    Adhren fuhr sich mit den Fingern durchs Haar.

    „Ich hatte die Hoffnung gehegt, hier an diesem Ort ein Leben in Frieden führen zu können,“sagte er, „Und zumindest in den vergangenen fünfzehn Jahren hat sich diese Hoffnung auch erfüllt.“

    Unbewußt streifte sein Blick seinen Sohn, dann wandte er sich Elgar zu.

    „Jetzt scheint es jedoch vorbei zu sein mit diesem Frieden. Und das macht mir Angst.“

    Adhren starrte den Zauberer durchdringend an.

    „Oder schätzt ihr das anders ein, Elgar?“

    Der hielt dem Blick stand.

    „Wir wissen noch nichts genaues, Adhren,“ entgegnete er bedächtig. „Wartet ab, bis dieser Mann uns Antworten auf unsere Fragen geben kann.“

    Elgar deutete auf den Schlafenden.

    „Warten?“ Der Jäger lachte grimmig auf. „Welche Antworten braucht es denn noch, Elgar?“ rief er.

    Fjanns Blick flog verwundert zwischen beiden Männern hin und her. Während sich sein Vater aus irgend einem Grund mehr und mehr in Rage redete, blieb Elgar gänzlich unbeeindruckt.

    Adhren sprang auf und begann im Raum auf und ab zu marschieren. Fjann erinnerte sich nicht, seinen Vater jemals so erregt gesehen zu haben.

    „Ihr kennt die Bath länger und besser als ich, Elgar!“ stieß Adhren zornig aus.

    „Wann und wo auch immer sie aus dem Dunkel ins Licht traten, folgte ihnen Unheil nach!“ Adhrens Augen blitzten.

    „Warten? Zu oft haben Männer in der Vergangenheit gezögert, weil sie auf Antworten warteten. Und als sie sich dann endlich zum Handeln entschlossen, mußten sie feststellen, daß sie zu lange gewartet hatten!“

    Elgar heftete seinen Blick fest auf den Jäger, der jetzt schweratmend in der Mitte des Raumes stehengeblieben war.

    „Das trifft durchaus zu, Adhren,“ entgegnete er dann und erhob sich.

    „Aber du weißt genau so gut, daß blindwütiges Vorstürmen oftmals das gleiche Ergebnis gezeitigt hat!“

    Der Zauberer trat auf Adhren zu und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.

    „Und auch wenn du recht hast zu befürchten, daß die Zeit des Friedens sich erneut einem Ende zuneigen mag: Sie wird noch nicht heute zuende sein.“

    Ihre Blicke begegneten sich, hielten einander für einen langen Moment fest.

    Dann nickte der Jäger und blinzelte.

    „Ihr habt ja recht,“ sagte er und holte tief Atem. „Verzeiht meine Erregung, Elgar.“

    Kurz drückte er dankend die Hand des Zauberers, die auf seiner Schulter ruhte, dann löste er die Berührung.

    Für einen kurzen Augenblick stand Adhren reglos, unschlüssig und nachdenklich.

    Dann richtete er sich entschlossen auf.

    „Du hast ihn oben am Kaltwasser gefunden, sagtest du?“ wandte er sich an Fjann. Der schreckte auf, so sehr hatte ihn die Diskussion der beiden Männer gefesselt.

    „Was? Ich...ja.“ stammelte er, während Adhren sich den Gürtel mit dem Kurzschwert vom Haken neben der Türe griff, die Schnalle schloß und sich seinen kurzen Kapuzenumhang überwarf.

    „Etwas seitlich davon, nahe dem Eingang zur kleinen Schlucht,“ sagte er.

    Elgar runzelte fragend die Stirn. „Was versprecht ihr euch davon, dort noch einmal hinzugehen?“ Der zuckte nur kurz mit den Schultern.

    „Es ist nur ein Gefühl, Elgar,“ sagte er. „Nichts Bestimmtes. Aber ich spüre, daß irgend etwas nicht stimmt - vielleicht kann ich dort noch eine Antwort finden.“

    Adhren drehte sich im Türrahmen herum und nickte den beiden kurz zu.

    „Und die Vergangenheit hat mich gelehrt, meinen Gefühlen zu vertrauen.“

    Mit diesen Worten eilte er aus dem Haus und in den Wald hinein.

    Kaum wußte er sich von dem dichten Grün verschluckt, blieb er schwertamend stehen und lehnte sich an einen Baum.

    'Und vor allem, du Narr' wisperte es in seinen Gedanken. 'Vor allem solltest du dich daran erinnern, daß du den Lauf der Welt nicht aufhalten kannst, nur weil du vor ihr wegläufst.'

    Adhren holte tief Luft, wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Dann huschte ein grimmiges Lächeln über sein Gesicht und er setzte seinen Weg fort.


    ***

    Bitte erst NACH Deinen Eindrücken öffnen. Danke.

    Aus irgend einem Grund hat mich diese kurze Sequenz eine gefühlte Ewigkeit gekostet - obwohl ich den Fortgang der Erzählung deutlich vor mir habe. Und selbst jetzt passt mir der Teil noch nicht wirklich. :dash:

    Aber ich vertraue da mal auf Dich als Lesender. Vielleicht siehst Du ja das kleine Teilchen, daß ich immer noch nicht richtig erkennen kann.;(


  • Ich finde die Szene recht gelungen und stimmungsvoll, man ahnt als Leser ja schon das Genre-Typische 'das alte Boese kommt wieder' am Horizont, insofern bringt der Abschnitt jetzt keine Ueberraschung, aber das Thema ist gut verarbeitet und liest sich fluessig.

    Was mich (mal wieder) ein bisschen stoert ist dass die Erzaehlperspektive nicht klar ist - wessen Gedanken folgen wir wann?


    „Oh ja, daß wird er. Keine Sorge.“ antwortete er. „Aber er wird noch etwas länger als die eine Nacht brauchen, die du nötig hattest, sich von der Magie des Dorfánh zu erholen.“

    Völlige Verblüffung spiegelte sich bei diesen beiläufig geäußerten Worten auf Fjanns Gesicht.

    Hier verstehe ich den Abstatz der gemacht wird nicht - davor wie danach folgen wir Fjann, und die 'voellige Verblueffung' ist die unmittelbare Folge von dem, was grade vorher geaeussert wird.

    Adhrens Blick fiel abwesend auf den zerhauenen Lederharnisch in der Ecke des Zimmers. Das daran klebende Blut war längst getrocknet, braunrote Flecken auf schwarzem Leder. Aber für Adhren glänzten und schimmerten diese Flecken, als wären sie gerade erst darauf hinabgetropft.

    Hier folgen wir offenbar Adhren's Gedanken...

    Fjanns Blick flog verwundert zwischen beiden Männern hin und her. Während sich sein Vater aus irgend einem Grund mehr und mehr in Rage redete, blieb Elgar gänzlich unbeeindruckt.

    ... aber weiter unten im gleichen Abschnitt folgen wir Fjann's Gedanken. Wuerde ich zumindest optisch durch einen Absatz trennen (okay, ich bin generell ein Fan einer klaren Erzaehlperspektive, ich persoenlich ziehe es vor sowas Kapitelweise getrennt zu sehen...)

    'Vor allem solltest du dich daran erinnern, daß du den Lauf der Welt nicht aufhalten kannst, nur weil du vor ihr wegläufst.'

    Und ein schoener Hinweis auf ein duesteres Geheimnis in der Vergangenheit zum Ende - guter Abschluss!

  • Heyho Thorsten

    Was mich (mal wieder) ein bisschen stoert ist dass die Erzaehlperspektive nicht klar ist - wessen Gedanken folgen wir wann?

    Das dürfte wohl ein ewiges Problem bleiben - und ist vielleicht auch ein bißchen der Grund, warum ich mich mit diesem Absatz so schwergetan habe. Weil...

    Ich hab' hier versucht (nahezu zeitgleiches) Geschehen aus der Wahrnehmung der verschiedenen Teilnehmer zu beschreiben und ihre diesbezüglichen Gedanken und Reaktionen dazu.

    Das hatte ich wie eine Filmszene im Kopf, in der die Kamera zwischen den Akteuren hin und her springen kann...was mit Worten alleine kaum darzustellen ist...

  • Hallo Der Wanderer ,

    mir gefällt der Abschnitt sehr gut. Er wirkt anders als die Abschnitte davor, nochmals etwas ruhiger, aber auch bedrückender, so, als markiere er einen ersten Wendepunkt in der Geschichte. Mit den Erzählperspektiven hatte ich kein Problem, ich finde, es ist immer klar, welcher Perspektive gerade gefolgt wird.

    Kurz drückte er dankend die Hand des Zauberers, die auf seiner Schulter ruhte, dann löste er die Berührung.

    Diese und andere Aktionen zwischen den beiden sind sehr gut und tragen stark zur Stimmung bei, man erkennt auch den gegenseitigen Respekt, den die beiden voreinander haben (sowie das Gegenseitige Vertrauen). :thumbup:

    Auch der letzte Absatz passt da gut rein und erzeugt die spannende Frage, was da wohl in der Vergangenheit war?

  • Hallo Der Wanderer,
    auch ich finde, dass dir die Szene gut gelungen ist. Die Debatte fesselt einen, auch weil die Sprecher sich so schnell ändern. Bei einigen Stellen musste ich zwar zweimal lesen, um herauszufinden wer jetzt tatsächlich spricht. Aber ich finde, dass das kein großes Problem darstellt, weil es die meiste Zeit über recht klar ist.

    Was die Erzählperspektive angeht: Es hat mich etwas überrascht, das sie sich im Laufe des Gesprächs so oft ändert. Alle drei Personen sind doch die meiste Zeit zusammen und Fjann beobachtet fast nur. Warum muss die Perspektive in dieser Szene also wechseln, hätte eine nicht gereicht?

    Das der letzte Absatz aus Adhrens Sicht geschildert ist finde ich jedoch passend.

    Und vor allem, du Narr' wisperte es in seinen Gedanken. 'Vor allem solltest du dich daran erinnern, daß du den Lauf der Welt nicht aufhalten kannst, nur weil du vor ihr wegläufst.

    Das klingt schon ein bisschen nach foreshadowing und gefällt mir als Abschluss.

    btw die Bath gefallen mir ziemlich gut.

    Wann und wo auch immer sie aus dem Dunkel ins Licht traten, folgte ihnen Unheil nach!

    Du baust sie als Bedrohung auf, allerdings klingt das hier schon fast danach, als wenn sie lediglich eine Art Vorhut des eigentlichen Übels darstellen. Ich bin auf jeden Fall gespannt.:)

    „Warten? Zu oft haben Männer in der Vergangenheit gezögert, weil sie auf Antworten warteten. Und als sie sich dann endlich zum Handeln entschlossen, mußten sie feststellen, daß sie zu lange gewartet hatten!“

    Wie wahr:D

  • Das hatte ich wie eine Filmszene im Kopf, in der die Kamera zwischen den Akteuren hin und her springen kann...was mit Worten alleine kaum darzustellen ist...

    Da wollte ich - vor geraumer Zeit - nochwas antworten was ich vergessen hatte.:| Sorry...

    Also - ich finde die Analogie zum Film hier nicht passend, weil - im Film stellt sich die Frage der Erzaehlperspektive (mit der Ausnahme von Art-Filmen) eigentlich nicht, denn - es ist der unsichtbare Dritte im Raum. Der Kameramann. Und was wir sehen folgt dem was er sieht (dass die Kamera eine 1. Person Sicht aus den 'Augen' eines Protagonisten einnimmt kann man machen, wird aber wie gesagt normalerweise nicht gemacht).

    Das Ergenis ist dass man im Text eine Geschichte aus den Augen eines Protagonisten erleben kann und die Szene gefiltert bekommt - wir lernen nicht nur was er wahrnimmt, sondern auch wie er drueber denkt, wir bekommen den inneren Kommentar mit. Im Film hingegen haben wir dieses persoenliche Fenster in einen Protagonisten nicht - die Kamera nimmt jeden Protagonisten mehr oder weniger neutral auf.

    Daher finde ich eine Staerke eines Texts (gegenueber Film) eben diese privilegierte Perspektive aus den Augen einer Person - auf der anderen Seite kann der Film aus der visuellen Wahrnehmung viel mehr auf einmal zeigen als es ein Text kann, und kann eine Bildaesthetik entwickeln.

    Was bei mir passiert wenn die Perspektive so wie bei Dir umherschweift, ist, dass ich den Bezug zur Szene verliere. Ich denke mich beim Lesen gerne in eine Figur um sie dann aus der Perspektive zu erleben, wenn die Perspektive aber uneindeutig ist oder wechselt wird das nicht mehr natuerlich, sondern anstrengend und frustrierend, also lasse ich es und werde zu einem distanzierten Beobachter der Szene - was die Geschichte dann fuer mich deutlich uninteressanter macht, denn das 'in der Geschichte sein und miterleben' ist einer der Hauptgruende warum ich lese.

    Das geht garantiert nicht allen Lesern so - aber fuer mein Leseempfinden sind unklare Perspektiven halt ein no-go - ich wuerde deswegen ein Buch mit einem an sich spannenden Plot zur Seite legen.:(

  • Ich liebe es, wie du Elgars Zauberspruch geschrieben/gebaut/gezaubert hast!

    Die Worte lesen sich so klangvoll und geben einem direkt den Eindruck, dass Macht in ihnen liegt.:thumbup:

    Auch die Persönlichkeiten der einzelnen Figuren sind in den letzten Kapiteln nochmals wunderbar hervorgearbeitet worden.

    Jeder ist anders und doch kann ich (wohl durch deine wunderbare Art zu schreiben) in alle Köpfe gleichzeitig sehen und erahnen, was die drei Denken oder tun werden.

    Ganz großes Kino! :love::thumbsup:

    Ps: Bitte lass Fjanns Vater nicht sterben oder 90% der Geschichte von seinem Sohn getrennt sein. Es gibt meiner Meinung nach mehr als genug Geschichten, wo genau das nach einer gewissen Zeit passiert.

    Bücher oder Geschichten, in dehnen Vater und Sohn Rücken an Rücken stehen und zusammen gegen das Böse ziehen sind dahingehend viel zu selten, wie ich finde.

    Bin gespannt, wie es weiter geht.^^:essen:

  • Heyho AFG

    Meinen Dank für Deine Kritik.

    Wenn mein "Zauberspruch" für Dich zauberhaft ist - dann hab' ich ja irgendwie was erreicht mit meiner Schreibe.:D

    Gutes Gefühl für mich - Danke dafür.

    Und nein.

    Adhren wird nicht der "verlorene Vater" sein.

    Das kann ich Dir versprechen.

    Für die Zukunft: Bitte adressiere Deine Nachrichten.

    Über Deinen Kommentar bin ich zufällig gestolpert. Den hätte ich auch schlicht verpassen können.

    Einfach ein "@Der Wanderer" einbauen. Und schon kommt's an.^^^^^^

  • Adhren holte tief Luft, wischte sich mit der Hand über das Gesicht. Dann huschte ein grimmiges Lächeln über sein Gesicht und er setzte seinen Weg fort.

    Das war vor einem halben Jahr, Der Wanderer ;)

    Ist Adhren noch unterwegs? Und wenn ja - dürfen wir ihn irgendwann wieder begleiten?? ;(

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Heyho Kamar & Tariq

    Über mir sind in den letzten Monate leider ein paar heftige Wellen gebrochen.

    Spoiler anzeigen

    Ich verstehe ja, daß ihr gerne mehr erfahren wollt. Aber ich habe nur einen Kopf. Und der kann sich nur mit einer Sache richtig beschäftigen.

    Seht's mir bitte nach. Danke.

  • @Der Wanderer

    kein Problem, wir wollten dich einfach nur mal erinnern, hätte ja sein können das dir nichts mehr einfällt. Wäre Schade.

    Ich habe in den letzten fünf Jahren eine Welle nach der anderen reiten müssen. Kämpfe heute noch mit den Nachwehen.

    Mach dir also keinen Kopf um uns, wir können warten.

    Und lass dich von den Wellen nicht überrollen, alles Gute dir und wer mit dir ist.

    Kamar

  • Heyho Kamar

    Keine Sorge...die Welle, die mich überrollt, gibt es nicht.

    Und mit mir sind meine Freunde. Mehr braucht man nicht.

    :)