Weiter geht's Tjelvar ist ... ziemlich im Arsch, muss man sagen. Wenn er seine Aufgabe jemals erfüllen sollte, hat er wahrscheinlich gar nichts mehr, was ihn am Leben erhält.
Ich habe heute vor allem ein paar Dinge zur Rechtschreibung, denn inhaltlich hat sich ja hier nicht viel bewegt. Die ersten Zitate beziehen sich auf die Textbeispiele, die du im vorigen Post geändert hast.
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Er wunderte sich darüber, dass überhaupt eine Stadt so nah an einem Ort der Zwerge errichtet wurde.
Das passiert ja gerade nicht aktiv, sondern liegt weit in der Vergangenheit -> PQP
Immerhin waren diese Kreaturen selbst als lebende verachtet.
Groß
Zwerge ... Die vom Urverräter geschmiedete Armee, um seinen Bruder zu Fall zu bringen, waren quasi das Symbol für alles Niederträchtige in dieser Welt.
Ich finde hier, dass die Auslassungspunkte und das letzte Komma im Prinzip den Zweck erfüllen, für den man sonst Gedankenstriche verwendet.
Die Auslassungspunkte finde ich an sich schon passend, aber ich bin mir immer unsicher, ob man nach ihnen nicht klein schreibt. Hier geht der Satz, wie ich die Worte auslege, jedenfalls recht flüssig weiter und die Punkte deuten ja eher ein Zögern, als wenn jemand nach den richtigen Worten sucht.
Das letzte Komma dagegen finde ich nicht so passend, wenn dieser Einschub, der erklärt, was die Zwerge sind, der steht ja relativ für sich, finde ich. Der hat ja sogar noch einen untergeordneten Nebensatz ("um seinen Bruder zu Fall zu bringen"). Mein Empfinden würde die Klammer um diesen Einschub herum ("Zwerge waren quasi das Symbol für alles Niederträchtige in dieser Welt") etwas abgrenzen wollen. Keine Ahnung, ich würde wohl Gedankenstriche vorziehen oder das letzte Komma durch einen Gedankenstrich ersetzen.
Das ist jetzt keine superdringliche Sache, das ist jetzt mehr einen Anmerkung, um aus den Sätzen noch ein bisschen mehr Punsh rauszukitzeln.
Er zog scharf die Luft ein und spürte, wie die Lebensgeister zumindest für einen Moment, zu ihm zurückkamen.
Ein Komma hinter das markierte Wort. Da ist ja wieder etwas in einen Satz ("wie die Lebensgeister zu ihm zurückkamen") eingeschoben ("zumindest für einen Moment").
Ich mag aber, wie du diese Einschübe benutzt. Sowas lese ich gerne und du verschachtelst die Sätze damit auch nicht übermäßig.
Er sah seine trüben Augen, sein verfilztes Haar, die schiefe Nase ... Es war sein Gesicht.
Oh, hier könnte man das auch nochmal schärfen, finde ich. "Seine Augen" sagen ja schon, dass er sein Spiegelbild sieht. Wenn du schreiben würdest "Er sah trübe Augen, verfilztes Haar, eine schiefe Nase ... Es war sein Gesicht", dann hätte das mMn etwas mehr Wirkung. Es ist zwar klar, dass das eine Reflexion ist - es ist natürlich keine Szene, die doll knallen soll -, aber grundsätzlich gäbe es mMn keinen Grund, extra zu sagen, dass es sein Gesicht ist, wenn du bereits sagtest, dass alles, was er sieht, ihm gehört.
Sein Vater war ein aufrechter Mann, mit entschlossenem Blick und mit einem Lächeln auf den Lippen, dass jedem zeigte, dass er ein zufriedenes Leben führte.
Der Vater lebt ja jetzt schon wirklich lange nicht mehr, also PQP. Da du danach noch auf den Vater eingehst, könnte man das wohl als Rückblende betrachten. Da müsste man dann den letzten Satz der Rückblende nutzen, um wieder aus ihr herauszuführen. Dann könnte alles zwischen diesen beiden Sätzen - theoretisch - im Präteritum bleiben. Der Abschnitt ist nur kurz, aber mMn etwas zu lang, um ihn ganz ins PQP zu setzen.
Jeden Tag ... immer das Gleiche und er wurde nie müde das zu tun.
Ja, das ist dann wohl der Endsatz der Rückblende bzw. der Erklärung zum Vergangenen. Da würde ich auch PQP nehmen, also "Jeden Tag ... immer das gleiche und er war es nie müde geworden, das zu tun." Achja, und ein Komma hinter dem markierten Wort, weil dann ein Infinitiv mit "zu" folgt.
Ich denke, so kann man diese Rückblende sinnvoll einbinden.
Seine Ausdauer war erschöpft.
Tjelvar wirkt hier wirklich, wirklich kaputt. So wie du es hast, ist es gut. Ein bisschen mehr Fokus darauf und ich fände es schon etwas zu dick aufgetragen.
Blitz, Donner, Schreie, Schmerz –
er riss die Augen auf, sein Herz pumpte und verkrampft krallten sich seine Finger in den Rand des Troges.
Ein schöner Zeilenumbruch. Aus irgendeinem Grund bietet sich sowas mMn immer besonders am Ende von Szenen oder am Anfang an. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das so mittendrin die gleiche Wirkungskraft entfalten kann. Eventuell reicht der Gedankenstrich und der Zeilenumbruch ist nicht notwendig. Aber ich mag den schon sehr.
„Warum tut ihr nichts?“, schrie er nach oben.
Noch immer kreisten die Krähen über Dunhaven und eine von ihnen segelte zu ihm herunter, ließ sich auf dem Dach des Stalls nieder.
Junge, du brauchst professionelle Hilfe.
Wild mit den Flügeln schlagend, krähte der Vogel in seine Richtung und fixierte ihn dabei.
Bei dem Komma bin ich mir gerade sehr unsicher, ob das da wirklich hin gehört. Ich kann es dir nicht begründen, aber ich will es irgendwie entfernen.
Und vergangenes immer wieder ertragen müssen?
Groß, weil sich "Vergangenes" nicht als Adjektiv auf ein anderes Wort bezieht (bspw. "vergangenes Leid").
Der Vogel blieb stumm, neigte nur den Kopf.
„Ich werde nicht sterben! Nicht, bis ich diese verdammte Waffe in meinen Händen halte und jeden einzelnen Draugr nach Hel geschickt habe. Und dann ...“ Er ballte die Fäuste. „Werde ich an eure Tür klopfen.“
Jap, der ist ein Wrack.
In seinem Rücken hörte er Frod, wie er sagte: „Er ist nicht so der Morgenmensch.“
Tjelvar ist wohl kein Mensch für irgendeine Tageszeit. ^^'