Ymir "Die Lichter von Dunhaven"

Es gibt 902 Antworten in diesem Thema, welches 192.185 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (24. Juni 2025 um 23:33) ist von Etiam.

  • Moin Eti! Habe jetzt die letzten beiden Abschnitte gelesen. Frod ist sicher zurück und Tjelvar geht immer weiter kaputt. Wahrscheinlich bräuchte er auch so ein Windspiel-Traumfänger-Ding oder ein paar Therapiestunden bei einer Lyttra ... Die Action hat jedenfalls gesessen, die etablierte Elemente hast du dafür gut genutzt. Und die den Anfang von Tjelvars neuem Kapitel finde ich sehr stark geschrieben, von den üblichen Tipp- und Tempusfehlern mal abgesehen. Die kommentiere ich ja nicht. Details im Spoiler.

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    Sehr gut gemacht“, sagte Meljok, während Broxx Frod untersuchte.
    „Ich kann nicht viel sehen, aber die Wunde scheint nicht so schlimm zu sein.“

    Aber bestimmt ist sie nicht sauber. Die Waffen der Viecher sind sicher rostig Dx

    „Wir müssen zurück. Broxx und ich holen den Stein und dann verschwinden wir von hier.“
    Und so war es. Sobald der Relykir und Frod auf dem Karren platzgenommen hatten, ritten sie los.

    Gute Autoren können die Zeit raffen und die langweiligen Momente auslassen. Gut gemacht!

    „Wir brauchen einen Heiler“, vernahm er Broxx Stimme. Er öffnete die hintere Klappe des Karrens und eine Frau in weißer Robe kam angelaufen.

    Hat die Klappe etwas mit der Frau zu tun? Es liest sich so, aber für mich ergibt das keinen Sinn.

    „Meyra, was macht Ihr hier?“

    Oha, muss ich den Namen wiedererkennen? Sie scheint mir entfallen zu sein.

    „Ich denke Mal, dass Metjan neuer Kommandant wird. Die beiden stehen sich recht nah.“

    Oh oh xD Wenn die Leute ihn schon METjan nennen, dann sollte doch klar sein, dass er Säufer ist. Warum wird ausgerechnet so einer zur Führungsposition? Das klingt sehr unzuverlässig. Ist "Metjan" eigentlich sein richtiger Name oder ein Spitzname? Sind die Dun (und alle anderen) so abgestumpft gegenüber Alkoholmissbrauch, dass diese Ernennung nicht irritiert?

    „Ihr seid also Tjelvar Reikson“, kommentierte der Bärenbruder ruhig und mit, wie Tjelvar empfand, aufgesetztem Lächeln. Das narbenzerklüftete Gesicht sah nicht so aus, als sei es für gehobene Mundwinkel gemacht worden.

    In diesen Sätzen steckt viel drin. Die sind ein gutes Beispiel, warum ich dich als Erzähler für sehr fähig halte :thumbup:

    „Jap, jap, jap. Das ist er. Tjelvar, das ist Rhyn. Er hatte während der Mission den Karren gefahren und am Eingang der Mine beschützt. Zeitweise musste er sich gegen zwei Draugar gleichzeitig behaupten.“

    Bei mir wirft das die Frage auf ... wurden diese beiden Draugar von Rhyn getötet? Habe ich da etwas überlesen? Wie hat er das überlebt, ist er wirklich so krass? Irgendwie kommt er aus der Sache merkwürdig unversehrt raus. Das ist verdächtig.

    „Ich bin. Nicht. Verrückt!“

    Oh, ich bekomme Traumaflashbacks von Fourth Wing. Bitte mach nicht diese Vereinzelungen mit Punkten, das macht deinen Stil mit schlecht geschriebener Romantasy vergleichbar. Gedankenstriche können die Pausen auch andeuten und tun meinem Ästhetikempfinden nicht so eine Gewalt an. Sorry, dass ich jetzt doch sowas angemerkt habe. :rofl: Fourth Wing hat im Nachhinein doch ganz schön weh getan.

    „Die Bärenbrüder sind nicht wie diese Männer in Wiek“, flüsterte Frod ihm zu. „Wir haben viel durchgemacht die letzten Tage. Unsere Nerven sind zum Zerreißen gespannt. Vykr hin oder her. Vertrau mir, wenn ich sage, dass diese drei in Ordnung sind.“

    Frod, du kennst das doch. Dein Kumpel wird von einem Vykr manipuliert ... Oder soll das am Ende ein Verweis darauf sein? Frod wirkt hier relativ wenig empathisch, was vorkommen kann. Schließlich hat er sich mit den dreien, die er hier verteidigt ja auch verbrüdert. Aber ich würde es verstehen, wenn Tjelvar verletzt ist, dass Frod nicht auch ihn verteidigt hat.

    Häupter auf meine Asche!

    • Offizieller Beitrag

    Moin Eti!

    Moin Kalki! :D

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    Wahrscheinlich bräuchte er auch so ein Windspiel-Traumfänger-Ding oder ein paar Therapiestunden bei einer Lyttra ...

    Der Meinung bin ich auch :D

    Und die den Anfang von Tjelvars neuem Kapitel finde ich sehr stark geschrieben, von den üblichen Tipp- und Tempusfehlern mal abgesehen. Die kommentiere ich ja nicht.

    :sack:

    Aber bestimmt ist sie nicht sauber. Die Waffen der Viecher sind sicher rostig Dx

    Das ist ein guter Punkt. Ich werde etwas bei der Behandlung durch Meyra noch einfügen.

    Gute Autoren können die Zeit raffen und die langweiligen Momente auslassen. Gut gemacht!

    Danke sehr

    Oha, muss ich den Namen wiedererkennen? Sie scheint mir entfallen zu sein.

    Es ist eher ein Bonus für die, die sich noch erinnern. Es ist erst Mal nicht Plotrelevant.
    Das ist die Frau, die auf der Insel Est für Tjelvar und Joran die Zeremonie des Vertrauten geleitet hat.

    Sind die Dun (und alle anderen) so abgestumpft gegenüber Alkoholmissbrauch, dass diese Ernennung nicht irritiert?

    Hm. Ich denke, dass die Dun ein anderes Verhältnis zum Alkohol hat, als unser einer. Sonst würde man die Männer vor dem wichtigen Tag vlt auch nichts trinken lassen. Gut, das hat natürlich noch andere Gründe. Moralboost und viel ist eh nicht mehr übrig, aber dennoch denke ich, dass das heute nicht überall der Fall wäre. Aber ja, der Umgang mit Alkohol ist im kalten Norden Ymirs ein lockerer.
    Was Metjan anbelangt: Solange er seinen Job gut macht, ist denen denke ich egal, wie viel er getrunken hat.
    ABER ... ich würde sagen, darüber reden wir in drei Kapiteln nochmal ^^

    In diesen Sätzen steckt viel drin. Die sind ein gutes Beispiel, warum ich dich als Erzähler für sehr fähig halte :thumbup:

    Danke sehr O.O
    Das freut mich sehr zu hören!

    Bei mir wirft das die Frage auf ... wurden diese beiden Draugar von Rhyn getötet? Habe ich da etwas überlesen?

    hm ... jein. Also die Stelle um die es geht ist der Moment, wo Frod aus der Mine kommt und Rhyn wiedertrifft.

    Oh, ich bekomme Traumaflashbacks von Fourth Wing. Bitte mach nicht diese Vereinzelungen mit Punkten, das macht deinen Stil mit schlecht geschriebener Romantasy vergleichbar.

    xD Das ist ja ein Wechselbad der Gefühle hier xD
    Erst das schöne Lob und jetzt werde ich mit Fourth Wing verglichen :rofl:

    Gedankenstriche können die Pausen auch andeuten und tun meinem Ästhetikempfinden nicht so eine Gewalt an.

    Ja, bei der Pause gebe ich dir recht. Aber geben die einzelnen Punkte nicht noch so einen wums mit. Dass jedes Wort mit so einem Hammerschlag begleitet wird?

    Sorry, dass ich jetzt doch sowas angemerkt habe. :rofl: Fourth Wing hat im Nachhinein doch ganz schön weh getan.

    Ich hatte deine Review gelesen xD Es hat wohl doch tiefere Narben hinterlassen :P

    Frod wirkt hier relativ wenig empathisch, was vorkommen kann. Schließlich hat er sich mit den dreien, die er hier verteidigt ja auch verbrüdert. Aber ich würde es verstehen, wenn Tjelvar verletzt ist, dass Frod nicht auch ihn verteidigt hat.

    Ups, das wollte ich nicht. Frod soll nicht unempathisch wirken.
    Er weiß auch direkt worum es geht. Tjelvar hat Wiek nicht erwähnt und doch wusste Frod direkt, wo sich sein Freund gedanklich befindet. Er will Tjelvar beruhigen, gleichzeitig aber auch die Situation retten. Vielleicht hast du aber recht, dass ich ihn auch Tjelvar verteidigen lassen muss. Ich muss nur aufpassen, dass die Dynamik dann icht so verrutscht, dass Tjelvar das als Gelegenheit nutzt um einen Verbalen Gegenangriff zu starten ^^'
    Alles nicht so leicht. Aber ja. Wie gesagt, unempathisch sollte Frod hier nicht wirken. Das habe ich dann verbockt, nicht Frod :P

    Danke, dass du weiterhin dranbleibst. Der nächste Part kommt vielleicht morgen oder so, mal schauen ^^

  • Nochmal kurze Antworten.

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    ABER ... ich würde sagen, darüber reden wir in drei Kapiteln nochmal ^^

    Sehr gut, dann hab ich das nämlich schon wieder vergessen :D

    Ja, bei der Pause gebe ich dir recht. Aber geben die einzelnen Punkte nicht noch so einen wums mit. Dass jedes Wort mit so einem Hammerschlag begleitet wird?

    Ja, das stimmt schon. Ich denke, das ist eine sehr persönliche Anmerkung von mir - der Cringe überwiegt einfach mMn. Warum man das machen möchte, verstehe ich. :hmm: Das wird man aber von jetzt am bei mir nicht mehr finden. Ich kann es einfach nicht leiden, wenn Sätze sich künstlich zerstückelt anfühlen. Das ist eine Frage des Stils, die man für sich selbst entscheiden muss. Ich bin da einfach ... old school, glaube ich.

    Häupter auf meine Asche!

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 31
    Der Tanz der Todgeweihten

    Teil 2
    „Dann bleibt es wohl an mir hängen, Broxx zu finden. Wer weiß, in welche Augen er sich diesmal verliebt hat.“
    Frod grinste. „Gar nicht so dumm. Vielleicht ist das unsere letzte Nacht und er findet noch die Liebe seines Lebens.“
    Unter dem gepflegten Bart war Meljoks breites Grinsen gut zu erkennen, auch wenn er sich halb von ihnen abgewandt hatte und die Menge absuchte. „Liebe des Lebens für eine Nacht ... Ja, das passt zu ihm.“ Und dann verabschiedete er sich.
    Dabei nutzte er die zwei Worte, die Tjelvar nicht zum ersten Mal verwirrt zurückließen. „Weißt du, was das heißt?“, fragte er Frod.
    Doch der hob nur die Brauen und schüttelte den Kopf.
    Veryr Hamingye.
    Der Ausruf, den zuvor nur Durins Vertraute nutzten, wird inzwischen von so gut wie jedem Dun gesprochen.
    „Es ist ein alter Spruch der Dun“, erklärte Utjan, während er die leeren Krüge vom Tresen sammelte.
    „Und was soll der bedeuten?“, brummte Tjelvar, bevor er seinen Becher leerte und dem Wirt reichte.
    „Dass die Götter einem hold sind.“
    Tjelvar runzelte die Stirn. Birk hatte ihm damals gesagt, dass es bedeutete, sie um Glück zu bitten. Ein kleiner, aber feiner Unterschied, wie er fand. Schließlich sagte Utjans Version aus, das, was auch immer man tut, bereits legitimiert sei. Bei dem Gedanken kam ihm ein abfälliges Zischen über die Lippen.
    Wie eingebildet.
    Mit breitem Grinsen holte Utjan eine Flasche unter dem Tresen hervor und füllte drei kleinere Becher mit einer klaren Flüssigkeit. „Das ist der letzte Barnovka, den ich habe.“
    Auch Frods Mundwinkel schnellten nach oben. „Ah, Bärenblut aus Mithal.“
    „Wie kann es sein, dass Ihr noch so viel zum Feiern übrig habt, wo doch Knappheit herrscht?“, fragte Tjelvar und schielte kurz zur feiernden Meute. Er sah Elina, wie sie mit einem Mädchen, einer jungen Frau tanzte, die er bereits einmal gesehen hatte. Aber wo?
    „Das hier ist der letzte Rest.“ Nickend schob Utjan ihnen die gefüllten Becher hin. „Alles andere ist für die Expedition morgen schon auf den Karren gebracht worden. Kein Met mehr ... kein Barnovka mehr. Der Handel steht seit Wochen still und die Ernte ist schon Monate überfällig. Die Speicher sind leer. Wir können nicht länger auf unsere Rettung warten.“
    „Deswegen hat Durin den Aufbruch so kurzfristig bestimmt“, sagte Tjelvar.
    „Ich denke auch. Der Jarl weiß immerhin über all unsere Vorräte Bescheid.“
    „Und ich dachte schon, Durin wollte so früh wie möglich in die Höhlen“, offenbarte Frod. „Dabei hat er es vielleicht so lange hinausgezögert, wie es nur möglich war.“
    „Wie dem auch sei“, sagte Utjan und hob seinen Becher. „Vor nicht einmal einem Monat habe ich euch beäugt, als wäret ihr selbst die Zwerge aus dem Berg gewesen. Ich gebe zu, dass ich euch nicht getraut habe. Aber nun seid ihr die vielleicht wichtigsten Menschen für unser geliebtes Dun. Auf unsere Rettung.“
    Sie kippten den Inhalt hinunter.
    Der Barnovka brannte Tjelvar im Hals und Frod musste husten, als er seinen Becher auffordernd zu Utjan schob.
    „Moment, wir sollten nicht alles zu dritt trinken“, sprach der Wirt. „Elina hatte recht, was euch anbelangte. Sie hatte von Anfang an den richtigen Riecher. Wo ist sie?“
    „Sie tanzt dort mit diesem Mädchen“, sagte Tjelvar und zeigte in ihre Richtung.
    Doch sie hatten aufgehört, sich zu drehen und im Takt der Musik zu schunkeln. Stattdessen half Elina der jungen Frau, auf einen der Tische zu steigen.
    „Wilma?“ Utjan blieb der Mund offenstehen, als er die Szene beobachtete.
    Sie arbeitet hier, fiel es Tjelvar wieder ein.
    Aus der Menge der Soldaten, die sich um den Tisch gestellt hatten, war aufgeregtes Pfeifen und johlen zu hören.
    Utjan war schon um den Tresen geeilt, als jeder in der Taverne verstummte.
    Sie ist seine Tochter.
    Wie ein Stein im Wasser, der sich langsam dem Grund näherte, sank der Lärm in diesem von Spannung gefluteten Raum.
    Kein Stuhl scharrte mehr auf Holz, kein Krug klirrte in dem Moment.
    Nur eine Person durchbrach die Stille und bescherte Tjelvar augenblicklich ein Kribbeln unter der Haut.
    Wilma hatte angefangen zu singen. Erst leise und unsicher, doch mit jedem Wort, mit jeder melodischen Bewegung, die sie meisterhaft vollbrachte, fand sie mehr Mut.
    Ihre Verse sprachen von Helden und Göttern, aber es war ihr Klang, ihre Stimme, die Tjelvar zum Zuhören zwang.
    Jarle und Könige würden zahlen, um sie zu hören, dachte Tjelvar.
    Alle traten näher an den Tisch. Außer Utjan, der wie versteinert stehen geblieben war und aus dessen Augen sich die Tränen bahnten.
    Und wieder sang sie von Helden und ihren Taten. Allmählich stiegen die Umstehenden mit ein. Kannten sie den Text? Oder war es ein verbindendes Gefühl, als sie darüber philosophierten, wie die Götter ihnen beistanden.
    Aus dem Raum, der nur von einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, indem das Feuer der Soldatenstimmen, die Gemüter bis zur Sonne emporhoben.
    Tjelvar machte einen Schritt nach vorne. Sein Herz klopfte und in seiner Kehle stauten sich die Worte. War er etwa kurz davor mitzusingen? Wollte er jubeln? So fremd er sich in diesem Moment war, so vertraut wirkte Frod wieder auf ihn, der mit vom Barnovka geröteten Wangen das Lied mitsang.
    Jetzt verstand Tjelvar, was Wilma da tat, während sie feste Schritte auf dem Tisch machte und ihre Bewegungen dem Rhythmus der Verse anpasste.
    Sie gibt ihnen Hoffnung.
    Hoffnung für die bevorstehende Schlacht. Und auch in Tjelvars Brust keimte das Gefühl von Tatendrang auf. Es blieb kein Zweifel, keine Angst. Nichts von dem, was er heute alles gespürt hatte. War das ein Zauber? Oder nur Musik?
    Ein letztes Mal noch der Kehrvers im Chor.
    Tjelvar schwieg, lauschte nur.
    „Schenkt uns Stärke, den Dun, dem Land, und dem Volk. Arn, Nord, und Godan, die Götter sind uns hold.“
    Es verstummten die Gäste des Schaukelschiffs und nur Wilma sang den letzten Satz des Liedes. „Und mag diese Nacht uns noch so finster erschein‘, müssen wir glauben, an die Wacht und werden siegreich sein.“
    Jubel brach aus, als der letzte Klang ihrer Stimme verebbt war.
    Ein kräftiger Mann mit zerzaustem Bart legte einen Arm um Wilmas Beine und hob sie empor.
    Erst ein spitzer Schrei aus Schreck, dann lachte Wilma, als sie auf der Schulter des Mannes saß.
    „Dieses Mädchen“, sagte er. „Spricht die Wahrheit! Heute saß ich in einem Zwergengrab und wäre dort sicherlich räudig verhungert. Wenn mich nicht ein Magier, also einer von den Göttern Gesegneter befreit hätte.“ Er zeigte auf Frod und jeder starrten in ihre Richtung. „Die Götter haben Euch geschickt, um unsere Stadt zu retten. Auf Euch! Auf Wilma hier! Ach, auf uns alle! Auf Dun!“
    Ein tosender Sturm des Jubels eroberte den Schankraum.
    Frod wurde rot, als einige zu ihm kamen, um ihm anerkennend auf die Schulter zu klopfen.
    „Ich war von Draugar umzingelt“, ertönte die rauchige Stimme eines älteren Soldaten, der ebenfalls auf einen Tisch geklettert war. „Doch ich wusste, dass Nord mir, einem seiner Söhne zusieht. Also schrie ich so laut ich konnte und schlug mich durch die untoten Reihen!“
    Auf der anderen Seite des Raumes hatte sich ein Mann auf eine Bank gestellt und fing heftig an zu wanken. Als er Halt fand, reckte er seinen Krug in die Luft. „Auch mir haben die Götter geholfen. Ohne die Warnung einer Lyttra, wäre ich vor zwei Jahren in einen Sturm gesegelt, der mein sicheres Ende bedeutet hätte. Doch so stehe ich hier vor euch und strecke meine Klinge den untoten Bastarden entgegen!“
    Beide Berichte wurden mit inbrünstigem Beifall begleitet. „Veryr Hamingye!“, riefen sie immer wieder.
    Tjelvar sah nach links, als ein Dritter begann, seine Erfahrungen mit den Göttern zu teilen. Nach rechts, als ein Vierter daran anschloss. Mehr und mehr Soldaten lobhuldigten die Bewohner Odhals.
    Jeder weitere ausgesprochene Dank an die Götter ließ in Tjelvar ein altes Gefühl stärker werden.
    „Sie haben mir meine Tochter wieder gebracht“, sagte Utjan. Der Wirt hatte aus seiner Starre herausgefunden und sich neben den Tisch gestellt, auf dem Wilma abgesetzt wurde. Mit tränenerfüllten Augen sah er zu ihr auf.
    „Papa, ich wusste nicht, dass dir das Singen so gefehlt hat.“ Auf Wilmas Wangen rannen die Tränen, als sie vom Tisch hinunterstieg.
    „Du und deine Schwester, ihr habt immer gesungen. Und als Tanja verschwand, schien es, als hätte sie dich mitgenommen. Es war so still ohne eure Lieder.“
    Wilma nickte. „Ich kann mich an die Nacht, als Tanja verschwand nicht erinnern. Anscheinend habe ich auch meine Liebe für den Gesang vergessen. Ich habe mich nicht getraut, dich zu fragen, aber ich habe es Elina erzählt.“ Mit einem unter Tränen verschwommenen Lächeln, wandte sich Wilma Elina zu. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du zu meinem Vater damit gehst.“
    „Es war auch nicht leicht.“ Elina hob verlegen die Augenbrauen. „Aber ich wollte dir helfen. Und du wolltest ja reden, konntest es nur nicht, also ...“
    „Danke Elina“, sagte Utjan mit tiefer warmer Stimme. „Kommt her ihr zwei.“
    Als die drei sich umarmten brach die Taverne abermals in lauten Jubel aus.
    Sie macht die Welt um sich herum besser, dachte Tjelvar.
    Aber die Menschen dankten nicht ihr. Sie dankten den Göttern, sangen wieder Loblieder auf die großen Namen Nord, Arn und Godan und sprachen davon, wie einfach die bevorstehenden Aufgaben für sie werden.
    „Die Zwerge wurden von den Göttern verflucht“, rief einer. „Und wir stehen noch hier. Es ist unsere Pflicht, so wie unser Recht, über diese Bastarde zu siegen!“
    „Erst holen wir uns ihre Waffen, und dann Helhaven“, sprach einer lachend.
    „Vor vier Jahren lebten noch Menschen hinter dem großen Zwergentor. Machen wir diesen Berg für die Götter wieder zu einem Teil Dunhavens! Deswegen haben die Götter Durin zum Jarl ernannt. Die Zeit für den Angriff ist gekommen!“
    Ihr Vollidioten, so funktioniert das nicht!
    Ein Soldat kletterte auf eine Bank. „Die Zwerge wurden von Arn geschmiedet. Wir Menschen von Nord. Und ich frage euch, welcher der beiden Brüder hat in der Vykr-Saga über den anderen gesiegt?“
    „Nord“, kam es einheitlich aus der Menge gebrüllt.
    „Und heute steht selbst ihr Vater Arn auf unserer Seite und beschützt uns mit seiner Wacht. Die Zwerge haben gar nichts mehr. Wir reisen morgen mit einer Lyttra und einem Magier. Die volle Unterstützung der Götter ist uns gewiss!“
    Die Leute bejahten die Worte des Redners lautstark.
    „Sagt uns Magier“, sprach er weiter und alle drehten sich erneut zu Frod. „Wie viele Draugar habt ihr zwei auf eurer Reise in den Norden getötet?“
    Frod bekam große Augen bei der Frage und begann sichtlich zu grübeln. „Also, um ehrlich zu sein, hat sich darum eher Tjelvar gekümmert, aber es waren sicherlich über ein Dutzend, nicht wahr?“
    Selbst, wenn er wollte, hätte Tjelvar nicht auf diese Frage antworten können. Seine Kiefer verkrampften und innerlich tobte ein Feuer, das darum bettelte, freigelassen zu werden.
    Wenn ich mir weiter diese Scheiße anhören muss ...
    War er denn der Einzige, der diese Blindheit sah? Hilfesuchend schaute er zu Elina.
    Mit großen Augen starrte sie zu dem Soldaten auf der Bank.
    „Seht, ein wahrer Draugarschlächter ist unter uns. Folgen wir seinem Beispiel! Veryr Hamingye!“
    Die Gäste stimmten mit ein. „Veryr Hamingye!“
    Elina stimmte mit ein. „Veryr Hamingye!“
    Eure Götter sind euch hold, ja?
    Und als würde man auf seine Gedanken antworten, rief jemand aus der Menge: „Die Götter sandten uns ihre Axt, wir schenken ihnen Blut!“
    „Haltet die Schnauze!“
    Vielleicht war es, weil sie sowieso alle auf ihn geschaut hatten, vielleicht auch, weil er diesmal wirklich laut war, doch er hatte mit einem Mal die gesamte Aufmerksamkeit des Schaukelschiffs auf sich ruhen.
    Erschrocken sah Elina ihn an.
    Er presste die Lippen aufeinander und atmete tief durch. „Ich habe ... jeden einzelnen Draugar ... alle dreiundzwanzig Mistgeburten ... die gegen mich gekämpft haben eigenständig umgebracht.“ Über sich selbst überrascht, wie klar er diese Sätze rausbrachte, atmete Tjelvar ein weiteres Mal tief durch. „Niemand hat mir dabei geholfen. Niemand! Kein Mensch.“ Er verzog angewidert das Gesicht und legte alle Abscheu, die er in sich trug in die folgenden Worte. „Kein Gott!“ Er drehte sich zu Frod, hätte ihn fast beim Kragen gepackt. „Sag es ihnen! Sag ihnen, dass ich es war, der ihre verfluchten Schädel gespalten hat.“
    Es war ruhig. Niemand sagte etwas. Wagten sie es nicht? Lauschten sie gespannt?
    Frod schluckte. „Du warst es.“
    „Ich war es!“ Mit dem Daumen deutete Tjelvar auf sich selbst. „Ich war es auch, der fünf dieser Mistviecher nach Hel schickte, als sie hier in diese Stadt eingefallen waren. Nicht die Götter, die es nicht mal schafften, sie am Eindringen zu hindern Und du warst es“, er zeigte auf Elina. „Die Utjans Tochter dazu animiert hat, wieder zu singen. Du warst es auch, die den Mut hatte mit Utjan selbst über seinen Verlust zu reden und verdammt nochmal, ich weiß nicht, was du für Durin beim Enviki getan hast, aber auch da hattest du deine Finger im Spiel. Und alles lässt du dir abschwatzen.“
    Sie blinzelte ihn an. Ihr Mund war geöffnet, doch es kamen keine Worte daraus.
    „Ja ja, die Götter ... Ich pisse auf Euer Veryr Hamingye!“
    Damit hatte er die Ruhe gebrochen. Leute schrien ihn an. Aus der Reihe vor ihm stürmte ihm wer entgegen, Tjelvar holte aus, doch aus dem Nichts war Meljok zur Stelle.
    Gekonnt warf dieser den Mann zu Boden. „Broxx hilf mir“, rief er.
    Der große, mit dem zotteligen Bart, der zuvor Wilma getragen hatte, stellte sich mit ausgebreiteten Armen vor Tjelvar. Versuchte die Menge, zu beschwichtigen.
    „Es reicht jetzt“, zischte Meljok Tjelvar entgegen, während er immer noch den Mann auf dem Boden fixierte.
    „Nein, es reicht nicht“, sagte Tjelvar. „Denn wenn ihr Morgen mit diesem Glauben, dass die Götter euch schon beschützen - und alles gut werden wird, in diesen Berg geht, wenn ihr weiter diese blinde Zuversicht teilt, dann ... werden wir alle sterben. Begreift, dass das heute ihr wart, die vor der Mauer die Untoten in Schach gehalten habt. Dann haben wir morgen vielleicht eine Chance.“
    Er schaute in viele der Gesichter vor ihm. Einige verwirrt, die meisten zornig. Er ertrug diese Visagen nicht mehr.
    Schnaubend bahnte er sich einen Weg durch den Schankraum und stieß die Tür auf, wo ihm angenehme Kälte entgegenwehte. Er hörte noch, wie Elina nach ihm rief, doch da hatte er die Tür schon zugeknallt.

    nächster Teil ...

  • Hey Etiam ^^

    Diese Szene liest sich so, als würde man einen ganz besonderen Moment im Kino oder TV schauen. Du schaffst es, diese berührende Atmosphäre aufzubauen, wie die Leute alle Wilmas Gesang lauschen, wie daraufhin aber die ehrfurchtsvolle Stimmung sich in diesen Kriegseifer umwandelt, und natürlich dann Tjelvar alles sprengt. Herrlich :D Ich finde seinen Gefühlsausbruch sehr verständlich.

    Generell gefällt mir die sich schnell wechselnde Gruppendynamik hier, denn das ist etwas sehr menschliches, aber auch schwer zu beschreibendes.


    Ich würde nur eins ändern:

    Der Ausruf, den zuvor nur Durins Vertraute nutzten, wird inzwischen von so gut wie jedem Dun gesprochen.

    Ich würd's im Präteritum schreiben, wie sonst auch. Es hebt sich sonst komisch vom Rest ab.


    Liebe Grüße! Bin gespannt wie es weitergeht.

    • Offizieller Beitrag

    Hey Stadtnymphe

    Sry, dass ich erst jetzt antworte. Ich war leider die letzten zwei Wochen krank. Daher ist sowohl das Forum als auch Ymir etwas zum erliegen gekommen. Aber ab morgen geht es dann weiter ^^

    Spoiler anzeigen

    Diese Szene liest sich so, als würde man einen ganz besonderen Moment im Kino oder TV schauen.

    Uh, das ist cool.

    Generell gefällt mir die sich schnell wechselnde Gruppendynamik hier, denn das ist etwas sehr menschliches, aber auch schwer zu beschreibendes.

    Ja, ich musste etwas rumbasteln. Während das der Singsang noch ganz gut ging und ich mich da ein bisschen habe treiben lassen können wurd es danach komplizierter.
    Aber der ganze Abschluss dieses Kapitels wird etwas komplizierter. Das sehe ich schon seit einiger Zeit auf mich zukommen xD

    Danke für deinen Kommi, Stadtnymphe
    ich mach dann mal weiter ^^

    • Offizieller Beitrag

    Eine spannende Entstehungsgeschichte für diese Welt, ich freue mich schon, weiter zu lesen.

    Hallo Hemtemis
    Freut mich, dich in Ymir willkommenheißen zu dürfen.
    Schreib mir gerne, wie dir die weitere Entwicklung gefällt ^^

    • Offizieller Beitrag

    Kapitel 31
    Der Tanz der Todgeweihten

    Teil 3
    Er musste weg. Weg von diesem Ort, wo die Menschen nur sahen, was sie sehen wollten. Ziellos lief er durch die Straßen, bis ihn das Glucksen von Wellen aufhorchen ließ, welche ins Hafenbecken schwappten. Der Großteil war noch immer zugefroren. Nur das, was die Arbeiter in der Früh freigehackt hatten, war vom Eis befreit worden. Ansonsten reichte es so weit wie Tjelvar in dieser Dunkelheit zu sehen vermochte und vermutlich darüber hinaus.
    „Elende hoffnungslose Idioten“, murmelte er, als er sich auf eine Kiste setzte.
    Die kühle Luft beruhigte ihn. Sein Zorn war zwar nicht gänzlich verflogen, doch die Hitze, die ihn in solchen Momenten ein steter Begleiter wurde, blieb diesmal aus. Etwas anderes begann in seinem Inneren nach ihm zu greifen. Es saß tief in seinen Eingeweiden, in seiner Brust und dem Herzen. Es zog an ihm. Der Hafen um ihn herum kam ihm mit einem Mal riesig vor. Oder war er selbst nur winzig klein? Egal wohin er auch gehen würde, sein Ziel würde stets weit entfernt liegen. Außerhalb seiner Reichweite. Es war, als würde er dem Horizont hinterherjagen. Leicht zu sehen, doch nie zu erreichen.
    Wie diese verdammten Götter!
    Sie waren überall. In den Worten und Gedanken der Menschen, in den Bildern und Schriften der Bücher und den Statuen sowie Mauern der Tempel. Nur bei ihm waren sie nicht.
    „Nur bei mir ...“
    War er wirklich der Einzige, dem sie nicht halfen? Wenn er das Geschwätz der Männer heute zur Seite wischte, dann blieben da immer noch die unzähligen Sagas, die Geschichten und Rituale. Das Lichterfest und das Enviki. All das hing mit den Göttern und ihrer Hilfe für die Menschen zusammen. An diesem Abend, hatte Tjelvar es selbst gespürt. Wilmas Gesang, wie ihre Stimme den Raum erfüllte, da war diese Hoffnung in ihm gewachsen. Das Gefühl, dass etwas Größeres hinter alle dem steckte. Also waren die Götter wirklich da? Jedoch blieb die Frage: „Warum helft ihr mir nicht?“
    Er biss sich so gleich auf die Zunge, als er das letzte Wort ausgesprochen hatte. Er war ein Narr. Niemand wusste es so gut wie er, dass die Götter nicht antworten würden. Und doch starrte er weiter in den wolkenverhangenen Nachthimmel. Als würde er auf ein Zeichen warten.
    Was mache ich hier?
    Er wusste nicht einmal, wie so ein Zeichen aussehen sollte. Klar war, dass sich kein Tor nach Odhal öffnen - oder einer der Götter sich persönlich bei ihm melden würde. Das erwartete er auch nicht. Es brauchte nicht Mal ein Flüstern, welches die Lyttras immer behaupteten zu vernehmen. Tjelvar wollte einfach etwas, dass ihm den Glauben daran zurückgab, dass die Götter zuhörten. Dass sie auch ihn hörten.
    Der kurze Klang von Trommeln hallte in Tjelvars Ohren wider. Es war die Erinnerung, die ihn ereilte, als ihm bewusstwurde, wo er sich befand. Hier hatte vor einigen Tagen das Lichterfest stattgefunden. Mit großen Feuern und lauter Musik hatten die Bewohner Dunhavens versucht, die Aufmerksamkeit der Götter auf sich zu ziehen.
    Und diese Lichter am Himmel erschienen ...
    Tjelvars Augen weiteten sich. Weiter starrte er in den Nachthimmel, als würde das Spektakel von einst gleich wieder passieren.
    Die Götter der ewigen Wacht, sie haben uns gehört. Sind zu uns gekommen ... Aber warum sind sie nicht geblieben?
    Es waren ihre verstorbenen Seelen, erinnerte sich Tjelvar. Gleichzeitig kam ihm wieder in den Sinn, wie unglaublich er das alles fand. Die Lyttra sprach zu den Göttern und wenig später erschienen sie am Firmament. Für einen Moment war sich Tjelvar nicht mehr sicher gewesen, ob sie wirklich ignoriert wurden. Er hatte begonnen an seinen Zweifeln zu zweifeln. Doch all das, verlor sich in Vergessenheit. Warum? Selbst jetzt waren diese Erinnerungen nur ein Gefühl, flüchtig und verletzlich wie ein Falter in seinen Händen. Es war fast so wie ein ...
    Traum!
    Tjelvar stand so schnell auf, dass die Kiste, auf die er saß, kurz wackelte.
    Unmittelbar, nachdem er die Lichter gesehen hatte, war er in dieser verwirrenden Traumebene zusammen mit ...
    Wieso vergesse ich ständig seinen Namen?
    Tjelvar ballte die Fäuste und knirschte mit den Zähnen.
    Dwan! Er hieß Dwan!
    Er musste sich nur konzentrieren, dann würde sicherlich alles zurückkehren. Jetzt verfluchte er den Barnovka und den Met, den er zuvor getrunken hatte.
    „Ich vergesse diese Dinge. Aber sie sind noch da. Ja. Ich war auf dem Lichterfest. Und dann waren da die Seelen der Wacht am Himmel. Dann fiel ich in den Schlaf ... Nein.“ Er hielt sich den Kopf. „Nein.“ Sein Murmeln wurde leiser. „Ich ... ich war wie hypnotisiert. Bevor ich Dwan traf, hatte ich die Kontrolle über mich verloren, bin gegen dieses Podest gestoßen und ...“ Er erschrak, als er in die Richtung schaute, wo die Lyttra an dem Abend gestanden hatte und die großen Feuer entzündet wurden.
    Jetzt wo die Bühne wieder abgebaut war, sah man lediglich aufs dunkle Meer hinaus und auf das Eis, welches es bedeckte.
    „In diese Richtung hat es mich damals gelockt?“
    Der Horizont nahm Tjelvars Blick in den Bann.
    „Das Podest war nur im Weg gewesen.“
    Er wusste genau, was dort hinter der Dunkelheit wartete.
    „Ich wollte ins Wasser ... und weiter ...“
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz.
    Es ist diese verfluchte Insel! Schon damals. Schon damals auf dem Lichterfest wollte mich dieses Drecksvieh zu dieser scheiß Insel locken.
    Doch Dwan hatte ihn gerettet. Zwei Mal.
    „Was, wenn ...?“
    Nein, unmöglich, unterbrach sich Tjelvar selbst. Oder vielleicht ...?
    War der mysteriöse Fremde etwa das Zeichen, auf das Tjelvar so lange gewartet hatte?
    Hatten die Götter ihn geschickt, um Tjelvar vor den Angriffen des Vykr zu bewahren?
    Und ich hab es die ganze Zeit nicht verstanden.
    Dwan selbst hatte gesagt, dass er nicht wüsste, wie er in diese dunkle Ebene gelangt sei, doch hatte er gewusst, wie man dort Waffen herbeirufen kann. Auch hatte er die Ahnung, dass die Kraft zur Rettung vor dem Vykr in Tjelvar lag. Was wusste dieser Mann noch?
    „Wenn ich nur mit ihm sprechen könnte.“
    Ein leises Grollen war in der Ferne zu hören und ein Blitz erhellte den Himmel am Horizont
    In dem kurzen Aufleuchten erkannte Tjelvar die Umrisse der Insel Est. Sein Herz hüpfte und mit einem Mal, war alles klar. Eilig betrat er einen der Stege, löste eines der Boote und warf das Tau, sowie ein paar Padel an Bord.
    „Was machst du da?“
    „Elina?“ Tjelvar hatte sie sofort an ihrer Stimme erkannt. War sie ihm gefolgt? „Ich muss herausfinden, ob ich mich irre ... oder die Welt.“
    „Und dafür brauchst du dieses Boot?“ Sie zog sich den Mantel enger um den Körper, während im Hintergrund erneut ein dumpfes Grollen zu hören war und der Wind an Stärke zu nahm.
    „Ich werde damit bis zur Eisdecke fahren und von dort aus zur Insel Est marschieren. Immer wenn es mich dort hinzog, habe ich Dwan getroffen ... in dieser verrückten Sphäre. Ihr alle sprecht immer davon, wie die Götter euch geholfen haben. Vielleicht haben sie auch mir helfen wollen.“
    „Du willst also dorthin, wo der Vykr dich fast umgebracht hätte?“ Elina schob die Augenbrauen zusammen.
    „Dwan taucht immer auf, wenn ich die Kontrolle über mich selbst verliere.“
    „Sowie als du von der Mauer gesprungen bist?“
    „Das war was anderes.“
    „Warum?“ Abwartend stemmte Elina die Arme in die Hüfte.
    Tjelvar schüttelte den Kopf. „Ich habe dafür jetzt keine Zeit!“ Er drehte sich um und stieg in das Boot, welches unter seinen hastigen Bewegungen anfing zu wackeln.
    „Entschuldige, dass ich so viel nachfrage“, sagte Elina und eilte an den Rand des Steges. „Aber was du da vorhast, klingt ziemlich dumm.“
    „Ist es nicht!“, presste er hervor und sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Warum fuhr er nicht einfach los? „Als ich von der Mauer sprang, da hatte das nichts mit dem Vykr zu tun. Aber als ich auf dem Lichterfest die Kontrolle verlor oder auf der Insel getäuscht wurde, da war es beide Male dieses Monster. Und beide Male kam Dwan. Es provoziert sein Erscheinen und vielleicht ...“ Er hielt kurz inne. „Nur vielleicht, ist das, das Zeichen, das die Götter mir geben wollen.“
    „Und was, wenn es diesmal anders läuft? Was wenn dieser Dwan auf einmal nicht mehr auftaucht?“ Ihre Skepsis spiegelte sich nicht nur in der Stimme wider. Erneut hatte sie die Arme in die Hüften gestemmt und hob die Augenbrauen.
    „Er hat mir bereits gezeigt, wie ich gegen dieses Monster bestehen kann. Aber sollte er wirklich nicht auftauchen, dann heißt das wohl, dass ich recht hatte.“ Ein bitterer Geschmack legte sich auf seine Zunge. „Dass die Götter sich einen Scheiß für uns interessieren.“
    Elina schüttelte den Kopf, hielt sich die Stirn.
    Sie versteht es nicht.
    „Warum riskierst du so einfach dein Leben? Das wollen die Götter bestimmt nicht. Und woher weißt du, dass der Vykr dich jetzt gerade nicht wieder manipuliert?“
    „Ich weiß es einfach.“
    Erneut schüttelte sie den Kopf und sah ihn verwirrt an.
    „Und das ist der zweite Grund, warum ich es tun muss. Ich habe mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich meine nicht die Magie des Vykr oder von diesem Monster im Wald. Ich ... ich ...“
    „Was?“
    Tjelvar blickte in den Himmel, biss die Zähne zusammen und knurrte. Er hasste es, darüber zu reden. „Hör zu!“ Er starrte sie direkt an. „In meinem Kopf ... ist nur Gewalt, verstehst du?“
    Mit ihren großen blauen Augen sah sie auf ihn herab. Ihre Stirn zog Sorgenfalten.
    „Jeden Tag, jede Sekunde sind diese Gedanken in meinem Schädel. Grausige Gedanken. Von Tod, von Mord, von Leid. Von Dingen, die Menschen angetan wurden, die ich liebe.“ Seine Stimme wurde heiser. „Von Dingen, die ich tun will. Gegen Andere, gegen Draugar, gegen mich ... sogar gegen die Götter. Überall ist diese Rache und dieser Hass.“ Wütend schlug er mit der Faust an eine Stelze des Steges.
    Elina zuckte zusammen und hielt sich an ihrem eigenen Mantel fest.
    „Denkst du, ich wüsste nicht, wie das aussieht, wenn ich auf einmal anfange rumzuschreien, während alle anderen um mich herum feiern? Natürlich weiß ich es.“ Er ließ die Schultern hängen. Auch seine Lider wurden schwerer. Nicht vor Müdigkeit, sondern weil sich mit jedem Wort eine tiefe Erschöpfung in ihm ausbreitete. „Die Leute sagen es dir ständig, wenn mit dir etwas nicht stimmt. Wenn nicht mit Worten, dann mit ihren Blicken.“
    „Glaubst du, ich wüsste das nicht?“, fragte Elina sanft und kniete sich an den Rand des Steges.
    „Natürlich weißt du das. Weil du das tust, rede ich noch mit dir, statt einfach loszufahren.“
    Überrascht hob sie die Brauen.
    „Wieso bist du damals nach Dunhaven gekommen?“, fragte er sie.

    nächster Teil ...

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    Kapitel 31
    Der Tanz der Todgeweihten

    Teil 4
    „Weil ein Schamane in den Marschen es mir geraten hat“, sagte sie und sah ihn gespannt an.
    „Und warum warst du in den Marschen?“
    „Das habe ich dir doch erzählt. Weil ich vor den Priestern Mithals fliehen musste.“
    Tjelvar nickte. „Du wurdest von den Menschen hin und her gehetzt, von hier nach dort geschickt und von diesem und jenem Ort verjagt. Du hast immer nur getan, was du tun musstest. Als du dann hier warst, was hast du dann gemacht?“
    Elina zeigte nur kurz ein gequältes Lächeln, ehe sie zur Seite schaute.
    „Du hast nichts gemacht.“
    „Das ist nicht wahr!“ Sie sprach geradeheraus. Und doch war da ein Zittern in ihrer Stimme.
    „Du hast dich versteckt. Vier Jahre lang.“
    „Ich habe mein Leben gelebt!“, zischte Elina, als sie sich wieder zu ihm umdrehte.
    „Ja, das hast du. Du hast Menschen gefunden, die dich gernhatten, aber sie kennen dich nicht. Du hast Arbeit gefunden, aber das ist nicht, was dich angetrieben hat. Du lebst, lachst und feierst hier, doch dein Herz, schlägt für etwas anderes.“
    „Ich weiß, wie du darüber denkst.“ Wieder wich sie seinem Blick aus. „Aber ich habe Jahre lang versucht das Geheimnis, das mich umgibt zu lüften und es einfach nicht geschafft.“
    „Ich verurteile dich nicht.“
    „Aber ich ...“ Sie sah ihn verwirrt an.
    „Weil ich dich nicht so kennengelernt habe. Die Elina von der ich gerade erzählt habe kenne ich nur aus deiner eigenen Erzählung. Doch die, die ich an meinem ersten Tag hier getroffen habe, ist eine gänzlich andere. Ohne dass sie jemand dazu gedrängt hätte, oder sie keine andere Wahl gehabt hätte, kam sie zu mir ... Zu einem Fremden.“
    „Ihr wart Utjans Gäste“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln.
    „Du hast mich mit auf dein Zimmer genommen. Und du hast mir dein Geheimnis verraten. Das war gefährlich. Du hättest alles verlieren können, was du dir aufgebaut hast und ... vielleicht noch Schlimmeres.“ Tjelvar blickte auf seine Hände. Neue Wunden, alte Wunden. Narben vergangener Kämpfe. „Sieh mich an.“ Er hob den Kopf leicht. Er wollte, dass sie sein Antlitz sah. Seine krumme Nase, der ungepflegte Bart, das zerfurchte Gesicht, die aufgeplatzten Lippen.
    „Ich habe dich angesehen“, sagte Elina ruhig und tat es auch jetzt. Sie musterte ihn ganz genau. Ihre Blicke trafen sich. „Ich sah, wie du die Suppe runtergeschlungen hast. Ihr hattet sicherlich seit Tagen nichts mehr gegessen. Ich sah, wie du meinem Gespräch mit Frod gelauscht hast, auch wenn du es dir nicht anmerken lassen wolltest. Ich habe deinen Armreif gesehen.“
    Tjelvar umschloss sein Handgelenk, so dass er das Schmuckstück verbarg.
    „Es scheuert auf deiner Haut. Hat es einer Frau gehört?“
    Tjelvar schwieg. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, um über Sigi zu sprechen.
    „Wie du merkst, habe ich dich von Anfang an gesehen.“
    „Aber all das reicht nicht, um die Gefahr einzugehen, die ich hätte sein können. Warum hast du es dennoch gemacht?“
    „Ich habe auch deine Augen gesehen“, sprach sie und überging seine Frage. „Aber es war nichts in ihnen zu finden. Keine Ziele, keine Träume. Sie waren kalt und leer.“
    „Ich habe Ziele“, brummte Tjelvar.
    „Dann hast du irgendwann den Glauben daran verloren, sie wirklich erreichen zu können. Oder bist müde geworden ihnen hinterherzuhecheln. So war es auch bei mir.“ Sie setzte sich auf den Steg und ließ ihre Beine über die Kante baumeln.
    Im Hintergrund war wieder ein Blitz zu sehen und ein leises Grummeln folgte.
    Sie störten sich nicht, an dem aufkommenden Unwetter.
    „Als ich dich das erste Mal sah, Tjelvar. Da war es, als würde ich in den Spiegel schauen. Ich hatte den gleichen Ausdruck in den Augen. Und ich hatte ... nein, ich habe Angst, dass ich ihn irgendwann für immer haben werde. Dass ich nicht mehr an Wunder glauben würde.“
    Das Boot schwankte über der sich kräuselnden Wasseroberfläche. Der Wind wurde stärker. Dennoch hielt Tjelvar den Blickkontakt mit Elina stoisch aufrecht. Er wusste, was sie meinte. Mehr noch, Elina sprach ihm direkt aus der Seele.
    „Als ich dich aufforderte, mit mir zu kommen, da tat ich das aus der Angst heraus, dass es irgendwann zu spät sein könnte. Irgendwann wäre ich so müde geworden, dass ich die Suche nach meiner Vergangenheit ganz aufgegeben hätte. Ich hätte vergessen, wer ich bin. Also wollte ich es noch ein letztes Mal probieren, ehe ich für immer im Spiegel diese leeren Augen sehen würde. Der Winter, die Draugar und die Lage in Dunhaven haben meinen Entschluss nur gestärkt. Ich muss einfach wissen, was mit mir nicht stimmt, bevor alles vor die Hunde geht.“
    „Ja.“ Tjelvar atmete tief durch. „Und genau so, ist es bei mir auch.“
    Elina legte den Kopf schief.
    „Seit wir hier sind, musste ich mir immer sagen lassen, was zu tun ist. Erst Baleson, der uns die Tür vor der Nase zuschlug. Dann saß ich im Gefängnis und wurde nur befreit, um als Vertrauter zu dienen, bei einem Kampf, um eine Stadt, mit der ich nichts gemein habe.“ Aufgebracht schlug Tjelvar mit den Armen aus, nur um sich danach an einen der Stelzen festzuhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Aber jetzt bin ich frei“, sagte er, als er die Kontrolle wieder hatte. Er stellte sich in die Mitte des Bootes und breitete die Arme aus. „Da ist kein Vykr in meinem Kopf und auch kein Wesen im Wald, was mich zu sich zwingt. Ich kann tun, was ich will, bevor es zu spät ist.“
    „Bevor was zu spät ist?“, fragte Elina.
    Ein Blitz am Himmel und kurz darauf, ein langanhaltender Donner. Regen setzte ein und benetzte Tjelvars Gesicht.
    „Du denkst, ihr werdet es in Helhaven nicht überstehen. Das ist es, nicht wahr?“
    „Es sieht nicht gut aus“, bestätigte Tjelvar ihren Gedanken. „An dem Tag, wo Frod uns offenbart hat, dass wir womöglich nach drei Zielen Ausschau halten müssen, war mir klar, dass es ungemein schwerer werden würde, als wir angenommen hatten. Aber was mir richtig Bauchschmerzen gemacht hat, waren die Männer, die mit an diesem Tisch saßen. Joran, Birk, Durin. Die spielen alle drei, seit wir hier angekommen sind ihr eigenes falsches Spiel. Schon Durin und Baleson wollten sich nur gegenseitig auffressen. Und hast du mitbekommen, dass Kvalden seines Postens enthoben wurde? Er war noch der Einzig gute in der Runde. Metjan soll ihn ersetzen. Dieses versoffene Arschloch!“ Tjelvar spuckte ins Wasser. „Diese Truppe ist nicht dafür gemacht, gemeinsam Erfolge zu feiern. Und zu allem Überfluss müssen sie mit mir zusammenarbeiten. Einen Mann, den sie hassen.“
    „Sie hassen dich nicht“, sagte Elina und schüttelte den Kopf.
    „Ist dir noch nie aufgefallen, dass Durin nicht einmal meinen Namen in den Mund genommen hat?“
    „So ist Durin nun Mal. Aber zu jedem.“
    „Der Südländer. Das bin ich für sie. Ein Wilder, der aus dem Land der Sklavenhändler kommt. Etwas Verachtenswertes. Und deswegen trauen sie uns nicht. Durin und Joran tun es nicht, Metjan tut es nicht und diese Bärenbrüder auch nicht. Das ist es, was mir Sorgen macht. Und andersherum traue ich ihn auch keinen Meter weit. Was ist, wenn wir die Waffe haben? Kannst du mir versprechen, dass sie uns dann nicht noch da unten hintergehen werden? Männer, die darum kämpften, wer das sagen über die Dun haben sollte? Ich wollte eine Armee, aber wir agieren nicht als Einheit. Die Draugar schon. Sie werden unerbittlich sein, unermüdlich und egal zu welcher Zeit wir dort auftauchen, sie werden bereit sein. Anders als diese Volltrottel in der Taverne, die bereits alles als gewonnen ansehen. Wir werden da unten sterben.“
    Als wäre diese Information Elina noch nicht klar gewesen, erschrak sie bei den letzten Worten. „Also ist das hier deine Flucht?“
    „Nein. Ich habe keine Angst vor dem Tod. Ich wusste immer, was dort unten auf mich warten könnte und war bereit dieses Risiko einzugehen. Wenn ich von dieser Insel zurückkehre, dann werde ich mich den Todgeweihten anschließen. Die Expedition ist unsere letzte Möglichkeit, den Untoten zu entkommen. Aber dort hinten ...“ Tjelvar zeigte in Richtung der Insel Est. „... ist meine letzte Möglichkeit, um zu sehen, ob ich mein Leben lang falschlag. Um herauszufinden, ob die Götter mir doch zugehört haben. Vielleicht ist das das Zeichen, auf das ich immer gewartet habe, der Beweis, dass sie auch an meiner Seite sind. Wie gesagt, es ist nicht der Tod, den ich fürchte. Es ist die Ungewissheit. Der Gedanke daran zu sterben, ohne zu wissen, ob mein Leiden, mein Flehen und Betteln, mein Weinen, je gehört wurde. Und wenn ich morgen in den Tod renne, mit dem Wissen, dass hier draußen die Chance auf Erkenntnis liegt, dann ...“
    „Macht dich das wahnsinnig, ich weiß.“ Elina schenkte ihm ein sanftes Lächeln.
    Sie bemitleidete ihn, das wusste er ganz genau.
    Für einen Moment herrschte nahezu Windstille und nur der Regen war zu hören, wie er auf Wasser und Holz prasselte.
    Sie sahen sich in die Augen, während er auf dem Boot stand und sie am Rand des Steges saß.
    Alle Worte waren gesagt. Verstand sie ihn nun endlich?
    Bitte, dachte er und hoffte, dass sie es in seinem Blick sehen würde.
    „Lass mich gehen. Ich verspreche dir, dass ich wiederkomme.“
    „Nein“, sagte sie ohne Zögern.
    Sprachlos, starrte Tjelvar sie an.
    Ihre Haare waren inzwischen völlig durchnässt und das Wasser tropfte ihr vom Kinn. „Hilf mir runter.“ Auffordernd streckte sie die Arme nach ihm aus.
    „Aber ...“
    „Wir sollten uns beeilen, das Wetter wird immer schlechter.“
    Recht hat sie, dachte er, als er sie an der Taille griff und aufs Boot hob.
    Schmunzelnd stand sie ihm gegenüber.
    „Was ist?“
    „Jetzt tun wir es wortwörtlich“, sagte sie.
    Tjelvar hob nur eine Augenbraue.
    „Wir sitzen im gleichen Boot.“
    „Wir stehen“, antwortete Tjelvar.
    Sie grinste.
    „Wieso willst du mitkommen?“ Wieso nahm er sie überhaupt mit?
    „Einer muss ja auf dich aufpassen.“ Während sie das noch mit einem Lächeln auf den Lippen sagte, wurde ihr Blick danach ernster. „Ich möchte, dass du weißt, was auf der Insel auch passieren mag, dass du nicht alleine bist.“
    Mit zusammengeschobenen Brauen blinzelte er sie durch den Regen an. „Was meinst du damit?“
    Wieder dieses sanfte Lächeln. Wieder Mitleid?
    Der Wind nahm plötzlich zu, Blitz und Donner waren nun gleichzeitig zu vernehmen.
    „Wir sollten los, bevor das hier zu einem ausgewachsenen Sturm wird“, sagte Elina und griff nach dem Dollbord, dem oberen Rand des Bootes.
    Auch Tjelvar setzte sich hin und schnappte sich die Ruder. „Es ist nicht weit, bis zur Eisdecke.“ Und trotzdem war es anstrengend, gegen den werdenden Sturm anzukämpfen.

    nächster Teil ...

  • Also, lieber Etiam ,

    ich bin begeistert. Du hast in den letzten Jahren sprachlich und stilistisch eine Entwicklung hingelegt, die mir sehr gut gefällt. Die Metaphern, Vergleiche und Beschreibungen sind viel feiner, mitunter auch einzigartiger geworden. Du verwendest weniger Phrasen, die man in jedem x-beliebigen Fantasyroman finden würde.

    Schon der Anfang des letzten Kapitels war gelungen. Sprachlich schön, ich konnte mir das Setting wunderbar vorstellen. Nur: schwappen wirklich schon Wellen (hörbar), wenn der Großteil noch zugefroren ist?

    Er musste weg. Weg von diesem Ort, wo die Menschen nur sahen, was sie sehen wollten. Ziellos lief er durch die Straßen, bis ihn das Glucksen von Wellen aufhorchen ließ, welche ins Hafenbecken schwappten. Der Großteil war noch immer zugefroren. Nur das, was die Arbeiter in der Früh freigehackt hatten, war vom Eis befreit worden. Ansonsten reichte es so weit wie Tjelvar in dieser Dunkelheit zu sehen vermochte und vermutlich darüber hinaus.
    „Elende hoffnungslose Idioten“, murmelte er, als er sich auf eine Kiste setzte.
    Die kühle Luft beruhigte ihn. Sein Zorn war zwar nicht gänzlich verflogen, doch die Hitze, die ihn in solchen Momenten ein steter Begleiter wurde, blieb diesmal aus. Etwas anderes begann in seinem Inneren nach ihm zu greifen. Es saß tief in seinen Eingeweiden, in seiner Brust und dem Herzen. Es zog an ihm. Der Hafen um ihn herum kam ihm mit einem Mal riesig vor. Oder war er selbst nur winzig klein? Egal wohin er auch gehen würde, sein Ziel würde stets weit entfernt liegen. Außerhalb seiner Reichweite. Es war, als würde er dem Horizont hinterherjagen. Leicht zu sehen, doch nie zu erreichen.


    hier bisschen Kleingeld:

    bewusstwurde (schreib's auseinander)


    Wow. Das hier ist gut, weil so einfach und auf den Punkt gebracht:

    „In meinem Kopf ... ist nur Gewalt, verstehst du?“


    In diesem Abschnitt finde ich Elinas Gefühle sehr wechselhaft. Gequält, dann unsicher, dann plötzlich wütend (also das mit dem "Zischen" - das finde ich sehr plötzlich), auf einmal wieder verwirrt (das bin ich jetzt auch), dann aber das schiefe Lächeln, was ich eher mit freundlich oder sogar flirtend beschreiben würde. Ich fand diese Gefühlswechsel etwas schnell.


    Und hier kann das Komma raus, es wird nämlich kein Nebensatz eingeleitet bzw. es gibt keine Konjunktion:

    „Es ist nicht weit, bis zur Eisdecke.“


    Durch den letzten Abschnitt shippe ich die zwei jetzt und erwarte, dass sie sich näherkommen.:love: Ich weiß nicht, ob das in deinem Sinne ist, aber ich finde, da sind schon ein paar sprachliche Wegweiser, die das implizieren könnten.:saint: Mal gucken, ob du mich nicht doch auf die falsche Fährte gelockt hast, aber ganz ehrlich, der arme Tjelvar könnte mal bisschen Glück vertragen!

    Liebe Grüße!

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    Stadtnymphe

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    Also, lieber Etiam ,

    ich bin begeistert.

    :love:

    Feedback zu diesen beiden Parts sind mir sehr wichtig. Das gesamte Kapitel ist eines von denen, die schon vor Start des Bandes standen. Ich plane ja viel im Vorhinein. Und ich weiß nicht, ob du das kennst, aber wenn es dann soweit ist, dann ist man immer ein bisschen nervös und aufgeregt.
    Erst beim Schreiben bekam ich ein Gefühl für die Feinjustierung, und die war gerade für die letzten zwei Parts sehr wichtig. Ich wusste was ich sagen wollte, doch haderte lange mit dem WIE.
    Auch wenn das Kapitel bis her für meine Verhältnisse recht schnell von der Hand ging, so war es (und es ist ja noch nciht fertig) mit eins der schwersten. Ich hatte auch ein mulmiges Gefühl, die beiden Parts getrennt zu posten, aber sie waren einfach zu lang. Aber ich finde den ersten so viel schwächer, wenn icht dieser zweite darauf folgt. Deswegen war ich schon fast froh, kein Feedback zu dem letzten bekommen zu haben, weil ich ein bisschen Angst davor hatte, dass es als langweilig oder so abgestempelt wird. Das war dann gestern eine kleine Erlösung, als ich diesen Part hinterherschieben konnte und so die beiden Teile wieder vereint waren xD

    Da war ich so ungeduldig, dass ich nicht mal gewartet habe, bis meine beiden Testleser drübergeschaut haben. Denn ich hatte bei diesem Kapitel zwei Menschen, die mir versicherten, dass es nicht zu lang wird, dass es in die richtige Richtung geht und dass nichts Offcharakter ist. Danke ofinkandpaper und Chaos Rising ^^

    Du hast in den letzten Jahren sprachlich und stilistisch eine Entwicklung hingelegt, die mir sehr gut gefällt. Die Metaphern, Vergleiche und Beschreibungen sind viel feiner, mitunter auch einzigartiger geworden. Du verwendest weniger Phrasen, die man in jedem x-beliebigen Fantasyroman finden würde.

    Das bestärkt mich ja fast darin, meinen jetzigen nicht vorhandenen Lesekonsum beizubehalten ^^' Aber ich sollte eigentlich schon mal in das ein oder andere Werk reinschauen. Wobei ein paar Sachen hier im Forum noch Priorität genießen.

    Freut mich, dass du diese Steigerung siehst. Vielleicht liegt diese Einzigartigkeit darin begründet, dass ich mich immer mehr vom Anfang der Geschichte wegbewege (Anfänge ähneln sich ja doch häufig) und immer mehr was eigenes daraus wird. Vlt überträgt sich das auch auf die Sprache? :hmm:

    Nur: schwappen wirklich schon Wellen (hörbar), wenn der Großteil noch zugefroren ist?

    Gute Frage :hmm: Ich schaue mir nochmal an, wie genau Wellen entstehen und ob das freigelegte Becken dafür vlt nicht zu klein ist.
    Andererseits ... Wenn die Schiffe durch den Wind in Bewegung gesetzt werden sorgen diese ja schon für Bewegung im Wasser, oder?
    Das wird überprüft. Wobei ich glaube das ist etwas schwierig zu recherchieren xD

    Wow. Das hier ist gut, weil so einfach und auf den Punkt gebracht:

    Jo. Der Satz kam passender Weise einige Tage zuvor zu mir geflogen. Während meiner Fieberträume als ich krank war oder so xD Keine Ahnung. Ich hatte nicht mal Fetzen einer Szene im Kopf, sondern nur Tjelvar, wie er das sagt. Und eigentlich hatte ich mir schon eine Stelle gedacht, wo das passen könnte, diese hier fühlte sich dann aber richtiger an ^^

    In diesem Abschnitt finde ich Elinas Gefühle sehr wechselhaft. Gequält, dann unsicher, dann plötzlich wütend (also das mit dem "Zischen" - das finde ich sehr plötzlich), auf einmal wieder verwirrt (das bin ich jetzt auch), dann aber das schiefe Lächeln, was ich eher mit freundlich oder sogar flirtend beschreiben würde. Ich fand diese Gefühlswechsel etwas schnell.

    Hm ja. Vlt nehme ich das schiefe Lächeln raus :hmm:
    Denn die beiden Gefühlsregungen davor finde ich sehr passend, wenn auch aprubt wechselnd. Immerhin wechselt Tjelvar aus ihrer Perspektive ja auch schnell das Thema. Erst greift er sie augenscheinlich an, und kommt dann mit was ganz anderem.

    Puh, schwer. EIGENTLICH mag ich auch das schiefe Lächeln xD Aber ich sehe deinen Punkt, dass es so ein hin und her ist :hmm: Muss ich drüber nachdenken.

    der arme Tjelvar könnte mal bisschen Glück vertragen!

    Ja, ich glaube das betrifft nicht nur ihn ^^'
    Aber wenigstens ist er jetzt selbst auf der Suche danach. Wobei ich hier das Glück der Erkenntnis meine und du vermutlich das Liebesglück ^^'
    Mal sehen, ob du Recht behälst ^^

    Vielen Dank für deinen Kommi.
    Ich hab zwar gesagt, dass ich es einerseits gut fand, dass zum letzten Part keine Ressonanz kam, aber hier war ich echt aufgeregt, als ich mich gestern schlafen gelegt habe und dann war es gut direkt zum aufstehen eine Meinung zu hören xD

  • Bin beim Teil 2 der "Todgeweihten" durch und staune immer wieder, wie sehr sich dein Schreibstil geändert hat im Vergleich zu den "Magischen Welten". Da ist ne Menge passiert und dieser eben gelesene Teil ist dir sehr gut gelungen, finde ich.

    Aus dem Raum, der nur von einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, indem das Feuer der Soldatenstimmen, die Gemüter bis zur Sonne emporhoben.

    An diesem Satz scheint nach "Saal" irgendwas nicht zu passen. Von der Grammatik her. Ich verstehe die Aussage darin nicht. :hmm:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Hey Etiam!


    ziemlich guter abschnitt, du baust gut spannung auf, die charaktere entwickeln sich gut.


    unsere wut maschine zeigt mal was anderes als widerwillen und gebrumme, das verleiht ihm viel mehr farbe. nicht dass er die noetig hatte, mit der hintergrund geschichte hatte alles hand und fuß. aber jetzt fuehlt er sich endlich wie jemand an der in die zukunft schaut und nixht wie eine absolute rachemaschine die in der verfangenheit haengt.


    gute entwicklung an dem punkt!


    auch elina macht nen guten eindruck, finde gut dass er uebrigens ihre blicke so offensichtlich missdeutet 😂


    aber dass die aufeinmal arsch in der hose zeigen kann hat sie schonmal bewiesen, und war mal wieder an der zeit. gutes timing! hab genau drauf gewartet, dass sie langsam mal wieder einen haupt teil mit stemmt.


    auch wenn ich mich fuer die charaktere freuen wuerde wenn alles gut und happy ende lala wird, bin ich als leser immer begeisstert wenns auch mal nicht klappt, solange es aufregend bleibt ^^


    jedenfalls plot macht sehr viel sinn, du hast bisher viel durxhsickern lassen zu den sachen unter dem offensichtlichen der dun. durin hat noch nie seinen namen gesagt (ist auch schwer zu behalten). war mir schon aufgefallen, er hat ihn direkt angesprochen aber nie mit namen.

    die dun waren mit schon immer ein wenig unheimluch aus sicht der helden.


    ich hoffe nur, dass unsere drei nicht voll in den ruecken gestochen werden. waehrend sie endlich das geheimniss um die stille und draugar lueften!


    liebe gruesse!

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    Hallo Tariq

    Spoiler anzeigen

    Bin beim Teil 2 der "Todgeweihten" durch und staune immer wieder, wie sehr sich dein Schreibstil geändert hat im Vergleich zu den "Magischen Welten"

    Ich kann dir gar nciht so genau sagen, woran das liegt. Manchmal frage ich, was wohl passieren würde, wenn ich nun zu Daisuke, Tadashi und co zurückkehren würde ^^'

    An diesem Satz scheint nach "Saal" irgendwas nicht zu passen. Von der Grammatik her. Ich verstehe die Aussage darin nicht

    Hm ja, ich glaube da ist ein kleiner Fehler im letzten Wort. Ich versuche trotzdem mal zwei kleine Änderungen und vlt könntest du mir dann sagen, ob es Sinn für dich macht.

    "Aus dem Raum, der zuvor von nur einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, indem das Feuer der Soldatenstimmen, die Gemüter bis zur Sonne emporhob."

    Falls es immer noch nicht klar ist, muss ich mir was überlegen :hmm:

    Alraniss

    Spoiler anzeigen

    aber dass die aufeinmal arsch in der hose zeigen kann hat sie schonmal bewiesen,

    Gut, dass das im Kopf geblieben ist. Im Forum sind solche Szenen ja uach gerne mal Monate, wenn nicht sogar Jahre her O.o

    auch wenn ich mich fuer die charaktere freuen wuerde wenn alles gut und happy ende lala wird, bin ich als leser immer begeisstert wenns auch mal nicht klappt, solange es aufregend bleibt

    wir steuern auf jeden Fall Richtung ende. Viele Plotpunkte gibt es für mich in diesem Band nicht mehr abzuhaken.

    durin hat noch nie seinen namen gesagt (ist auch schwer zu behalten)

    Tjelvars Name? :P

    die dun waren mit schon immer ein wenig unheimluch aus sicht der helden.

    Das finde ich sehr interessant. Neben den Plotsachen ist es immer gut zu wissen, wie die allgemeine Atmossphäre auf die Leser wirkt. Wie kommt das Worldbuilding an. Wie wirkt die Stadt Dunhaven auf euch, das Volk der Dun oder das bisschen, was man außerhalb der Stadtmauern sehen durfte und und und.

    Solche Dinge werden meist tatshächlich eher von Leser kommentiert, die einen großen Teil der Geschichte am Stück lesen,w eil sie neu drin sind oder sowas. Aber auch nicht immer.



    Ich danke euch beiden für die Kommentare. Es macht mir momentan großen Spaß hier dran zu arbeiten c:

  • "Aus dem Raum, der zuvor von nur einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, indem das Feuer der Soldatenstimmen, die Gemüter bis zur Sonne emporhob."

    "Aus dem Raum, der zuvor von nur einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, in dem das Feuer der Soldatenstimmen,kein Komma die Gemüter bis zur Sonne emporhob."

    Das "indem" hat verwirrt. :) jetzt müsste es passen. :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Moin Etiam. Post 884, ich lese wieder weiter. Ich bin vielleicht eingerostet oder die Abschnitte des Kapitels sind länger - wahrscheinlich ist es ersteres. Jedenfalls werde ich das Kapitel nicht an einem Tag fertigkommentieren, sondern Stück für Stück. :) Dieser Abschnitt ist sehr mitreißend. Natürlich habe ich wieder Gedanken aller Art im Gepäck, siehe Spoiler.

    Spoiler anzeigen

    Mit breitem Grinsen holte Utjan eine Flasche unter dem Tresen hervor und füllte drei kleinere Becher mit einer klaren Flüssigkeit. „Das ist der letzte Barnovka, den ich habe.“

    Das Äquivalent zu Vodka?

    Der Handel steht seit Wochen still und die Ernte ist schon Monate überfällig. Die Speicher sind leer. Wir können nicht länger auf unsere Rettung warten.“

    Das erzeugt natürlich Dringlichkeit. D:

    Aus dem Raum, der nur von einer klaren Stimme beschallt wurde, entwickelte sich ein Saal, indem das Feuer der Soldatenstimmen, die Gemüter bis zur Sonne emporhoben.

    An dem Satz stimmt was nicht, aber ich bin nicht sicher wo genau der Knacks sitzt. Es ist "in dem", statt "indem". Aber ich denke auch, dass das letzte Komma zu viel ist? Oder der Satz ist unvollständig und du möchtest noch etwas anderes damit sagen? :hmm:

    So fremd er sich in diesem Moment war, so vertraut wirkte Frod wieder auf ihn, der mit vom Barnovka geröteten Wangen das Lied mitsang.

    Wir bekommen des Text nicht widergegeben, er wird eher etwas gerafft beschrieben. Daraus schließe ich, dass Tjelvar den Text nicht kennt, sonst würde das Lied benannt werden. Trotzdem wollte er mitsingen? Ist der Refrain sehr simpel, dass er da mit einsteigen könnte? Frod scheint den Text aber zu kennen, sonst würde er nicht mitsingen :hmm: Guck mal, ob das plausibel ist, wie es da steht. Ich habe da ein komisches Gefühl.

    Sie gibt ihnen Hoffnung.
    Hoffnung für die bevorstehende Schlacht. Und auch in Tjelvars Brust keimte das Gefühl von Tatendrang auf. Es blieb kein Zweifel, keine Angst. Nichts von dem, was er heute alles gespürt hatte. War das ein Zauber? Oder nur Musik?
    Ein letztes Mal noch der Kehrvers im Chor.

    Interessant, weil sich Tjelvars Bescheibung für mich nicht hoffnungsvoll liest. Das letzte Mal der Kehrvers im Chor, dann ist Schluss, das Lied zu Ende, alles tot. Und genau das spricht Tjelvar später dann auch explizit an - gut angedeutet, da kann man (ich) was von lernen. :hmm: Lange Texte fordern auch Geduld, dass man seinen Punkt nicht so früh rüberbringt, denke ich, und das machst du immer wieder ganz ausgezeichnet.

    Es verstummten die Gäste des Schaukelschiffs und nur Wilma sang den letzten Satz des Liedes. „Und mag diese Nacht uns noch so finster erschein‘, müssen wir glauben, an die Wacht und werden siegreich sein.“

    Nur ein Gedanke von mir: Meistens wird der Text von Liedern zentriert wie ein Gedicht formatiert. Da wir nur die letzten Verse bekommen, ist das wahrscheinlich nicht nötig. Ich würd mir als Leser aber das ganze Lied oder zumindest den Refrain und eine Strophe wünschen, einfach, damit das Lied für mich realer wird. Sonst bleibt es (für mich) ein bisschen eine Behauptung. :hmm: Sowas könnte mMn diese Szene auf ein ganz anderes Level heben. Mach dir vielleicht eine Notiz, sowas später mal zu machen, muss ja nicht sofort übers Knie gebrochen werden, sonst wird es nur Mist. Ich mag Lieder :D

    „Dieses Mädchen“, sagte er. „Spricht die Wahrheit! Heute saß ich in einem Zwergengrab und wäre dort sicherlich räudig verhungert. Wenn mich nicht ein Magier, also einer von den Göttern Gesegneter befreit hätte.“ Er zeigte auf Frod und jeder starrten in ihre Richtung. „Die Götter haben Euch geschickt, um unsere Stadt zu retten. Auf Euch! Auf Wilma hier! Ach, auf uns alle! Auf Dun!“
    Ein tosender Sturm des Jubels eroberte den Schankraum.
    Frod wurde rot, als einige zu ihm kamen, um ihm anerkennend auf die Schulter zu klopfen.

    Tjelvar ist ein Eren, Frod ein (lüsterner) Armin? Und Elina wäre dann die Mikasa, was auch ein bisschen passt. :hmm:

    Diese Szene erinnert mich jedenfalls an die Szenen in der ... Kantine oder so, aus AoT. Und die sind immer dann besonders hoffnungsvoll, wenn es danach besonders laut knallt. :D Darauf warte ich jetzt. Au Backe.

    Wilma nickte. „Ich kann mich an die Nacht, als Tanja verschwand nicht erinnern. Anscheinend habe ich auch meine Liebe für den Gesang vergessen. Ich habe mich nicht getraut, dich zu fragen, aber ich habe es Elina erzählt.“ Mit einem unter Tränen verschwommenen Lächeln, wandte sich Wilma Elina zu. „Ich konnte ja nicht wissen, dass du zu meinem Vater damit gehst.“

    Frage, vielleicht habe ich es vergessen. Haben wir das zwischen Wilma und Elina zu sehen bekommen? Utjan und Elina war ja eine wichtige Szene.

    „Es war auch nicht leicht.“ Elina hob verlegen die Augenbrauen. „Aber ich wollte dir helfen. Und du wolltest ja reden, konntest es nur nicht, also ...“

    Wilma war aber nicht jahrelang stumm, oder? Ich weiß es nicht mehr D:

    „Nord“, kam es einheitlich aus der Menge gebrüllt.

    Bitte mit Ausrufezeichen, gerne auch kursiv (manche machen das so), damit ich das Gebrüll auch glaube. :thinking:

    „Und heute steht selbst ihr Vater Arn auf unserer Seite und beschützt uns mit seiner Wacht.

    Das zu glauben, war eine Eigenart der Dun, oder? Keine Ahnung, was die Aussage ansonsten meint.

    War er denn der Einzige, der diese Blindheit sah? Hilfesuchend schaute er zu Elina.

    DANKE, Tjelvar! Ich finde diese Sektenscheiße auch unheimlich D:

    „Ich habe ... jeden einzelnen Draugar ... alle dreiundzwanzig Mistgeburten ... die gegen mich gekämpft haben eigenständig umgebracht.“

    Meinst du "eigenhändig"? :hmm:

    „Ich war es!“ Mit dem Daumen deutete Tjelvar auf sich selbst. „Ich war es auch, der fünf dieser Mistviecher nach Hel schickte, als sie hier in diese Stadt eingefallen waren. Nicht die Götter, die es nicht mal schafften, sie am Eindringen zu hindern Und du warst es“, er zeigte auf Elina. „Die Utjans Tochter dazu animiert hat, wieder zu singen. Du warst es auch, die den Mut hatte mit Utjan selbst über seinen Verlust zu reden und verdammt nochmal, ich weiß nicht, was du für Durin beim Enviki getan hast, aber auch da hattest du deine Finger im Spiel. Und alles lässt du dir abschwatzen.“

    Genau! Glaubt an euch selbst! D: Man, ich verstehe die Leute, aber ich bin voll auf Tjelvars Seite.

    Man merkt vielleicht, dass ich da mitfiebere. :D

    Häupter auf meine Asche!

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    Hallo kalkwiese

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    Das Äquivalent zu Vodka?

    Ja genau ^^

    An dem Satz stimmt was nicht, aber ich bin nicht sicher wo genau der Knacks sitzt. Es ist "in dem", statt "indem". Aber ich denke auch, dass das letzte Komma zu viel ist? Oder der Satz ist unvollständig und du möchtest noch etwas anderes damit sagen?

    ok, ich habe jetzt lange über diesen Satz nachgedacht und mit anderen darüber gesprochen. Also das mit dem Komma ist einfach faktisch falsch gewesen, das werde ich korrigieren. Das mit dem "indem" stimmt aber so von dem Sinn, dem ich der Szene geben will. Also natürlich passiert es IN DEM Raum, aber gemeint war, eine Transformation, durch die Soldatenstimmen. Also ab dem INDEM wird erklärt, warum sich daraus ein Saal entwickelt.
    Jetzt stehe ich aber vor folgender Frage. Auch wenn es sinntechnisch ... Sinn macht, stoßen sich gleich mehrere Leser daran. Es kann aber auch an dem fehlenden Komma liegen. Ändere ich es nun zu Gunsten der Lesbarkeit um, oder lasse ich den Sinn, wie es ursprünglich gemeint war stehen? :hmm:

    Wir bekommen des Text nicht widergegeben, er wird eher etwas gerafft beschrieben. Daraus schließe ich, dass Tjelvar den Text nicht kennt, sonst würde das Lied benannt werden. Trotzdem wollte er mitsingen? Ist der Refrain sehr simpel, dass er da mit einsteigen könnte? Frod scheint den Text aber zu kennen, sonst würde er nicht mitsingen :hmm: Guck mal, ob das plausibel ist, wie es da steht. Ich habe da ein komisches Gefühl.

    An sich darfst du da gerne ein komisches Gefühl bekommen :hmm: Was ich erzeugen wolte war eine Art Magie. Ohne aber zu wissen, ob es "wirkliche" Magie ist.
    Aber ja zumindest der Refrain muss recht simpel sein, damit das gelingt. Das sind ja so die Stellen, wo man am leichtesten mit einsteigen kann.

    Interessant, weil sich Tjelvars Bescheibung für mich nicht hoffnungsvoll liest. Das letzte Mal der Kehrvers im Chor, dann ist Schluss, das Lied zu Ende, alles tot. Und genau das spricht Tjelvar später dann auch explizit an - gut angedeutet, da kann man (ich) was von lernen. :hmm: Lange Texte fordern auch Geduld, dass man seinen Punkt nicht so früh rüberbringt, denke ich, und das machst du immer wieder ganz ausgezeichnet.

    Oh, das ist ein schönes Kompliment.

    Nur ein Gedanke von mir: Meistens wird der Text von Liedern zentriert wie ein Gedicht formatiert. Da wir nur die letzten Verse bekommen, ist das wahrscheinlich nicht nötig. Ich würd mir als Leser aber das ganze Lied oder zumindest den Refrain und eine Strophe wünschen, einfach, damit das Lied für mich realer wird.

    Hm, über den Refrain könnte man vielleicht nachdenken. Ich finde so ausgeschriebene Sachen meist sehr langweilig. Zumal mir die Melodie fehlt. Das sind für mich beim ersten hören meist mehr als 50% des Werkes. Aber die wie ich das angehe, darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen.

    Sonst bleibt es (für mich) ein bisschen eine Behauptung. :hmm:

    Ja, ich weiß auf jeden Fall, was du damit meinst. Das ist auhc der Grund, warum ich mir mit solchen Stellen nicht so sicher bin. Und in der GEschichte Ymir, wird es vermutlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Lieder vorkommen. Ich bin mir da noch nicht sicher, wie ma sowas am besten angeht :(

    Frod ein (lüsterner) Armin? Und Elina wäre dann die Mikasa, was auch ein bisschen passt. :hmm:

    AoT ist ja eine meiner großen Inspirationen. Und Tjelvar und Eren kann ich als Vergleich akzeptieren. Aber das fällt mir bei den anderen beiden schon schwerer. XD Also ich finde Armin und Mikasa sind gute Chars.
    Frod hat für mich aber schon einen anderen Vibe als Armin. Aber ich sehe woher das kommen könnte. Gerade das rot werden in dieser Situ, ähnelt einem Armin und natürlich ist Frod der "schlaue" in der Gruppe. Wobei sich hier im "Schlauen" schon der erste Unterschied zeigt. Armin ist intelligent in der Situation. Frod ist ein Gelehrter. Daraus zieht er sein meistes Wissen und seinen Nutzen für die Gruppe. Aber ein Aufeinandertreffen von den beiden wäre bestimmt interessant. Sie würden sich vermutlich gut verstehen.

    Elina und Mikasa sehe ich tatsächlich am wenigsten als Vergleich :hmm: Ich mag Mikasa, würde aber behaupten (und hoffen) dass Elina bis hierhin mehr "Charakter" hat. Elina ist denke icha uch überlegter und ruhiger, als Mikasa. Ja, Mikasa ist auch "ruhig" aber sie teilt mit Eren das "ICH RENNE JETZT EINFACH WORAUF ZU UND MACH DAS PLATT" Gen. Es wird in der Serie nur nicht so thematisiert, wie bei Eren. Gut, es ist bei ihr eigentlich auch nur, wenn Eren in Gefahr ist, aber das ist er in 3 von 4 Staffeln.
    Hier sehe ich vielleicht die einzige Gemeinsamkeit. Elina und Mikasa haben beide Angst, zu verlieren, was sie haben. Mikasa hat Angst Eren zu verlieren und Elina hat Angst ihre neue Familie zu verlieren. Aber ich finde diese Ängste sind unterschiedlich geartet :hmm:

    Frage, vielleicht habe ich es vergessen. Haben wir das zwischen Wilma und Elina zu sehen bekommen?

    Ne, da gab es noch keine Szene

    Wilma war aber nicht jahrelang stumm, oder? Ich weiß es nicht mehr D:

    Ne ne, die Sache war nur, dass sie mit ihrer Schwester zusammen immer gesungen hat. Nachdem diese verschwunden war, hat sie dann mit dem Singen aufgehört.

    Das zu glauben, war eine Eigenart der Dun, oder?

    Yes.

    DANKE, Tjelvar! Ich finde diese Sektenscheiße auch unheimlich D:

    Das ist gelebte Religion :P

    Meinst du "eigenhändig"? :hmm:

    öhm ja ^^'

    Man merkt vielleicht, dass ich da mitfiebere. :D

    Das ist was sehr gutes. Also für mich c:

  • Moin Etiam . Ich bin wieder aktuell. Das Kapitel ist wieder sehr stark geworden, ich muss ein bisschen an die ersten Kapitel denken, wo ich die Ankunft von Frod und Tjelvar in Dunhaven (also das erste Elina-Kapitel) auch irgendwie stärker und packender als die Action davor fand. Ist hier wieder so. Wahrscheinlich bin ich als Leser eher an dem Zwischenmenschlichen interessiert, das der Action dann Gewicht gibt. :) Ohne das fände ich diese Kapitel wahrscheinlich lahm, trotz all der Explosionen. Also bisher bin ich hier sehr gefesselt.

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    Der Großteil war noch immer zugefroren. Nur das, was die Arbeiter in der Früh freigehackt hatten, war vom Eis befreit worden.

    Der zweite Satz ist so eine Tautologie ... was befreit worden war, war befreit worden. Meinst du vielleicht, dass die Stellen, die befreit worden waren, noch immer frei waren? Das ergibt für mich mehr Sinn.

    Es war, als würde er dem Horizont hinterherjagen. Leicht zu sehen, doch nie zu erreichen.

    Der zweite Satz ist überflüssig mMn. Den Horizont zu jagen, ist als Bild stark genug :)

    Jetzt wo die Bühne wieder abgebaut war, sah man lediglich aufs dunkle Meer hinaus und auf das Eis, welches es bedeckte.
    „In diese Richtung hat es mich damals gelockt?“
    Der Horizont nahm Tjelvars Blick in den Bann.
    „Das Podest war nur im Weg gewesen.“

    Ach scheiß die Wand an! :D Fuck man

    „Dwan taucht immer auf, wenn ich die Kontrolle über mich selbst verliere.“
    „Sowie als du von der Mauer gesprungen bist?“
    „Das war was anderes.“
    „Warum?“ Abwartend stemmte Elina die Arme in die Hüfte.
    Tjelvar schüttelte den Kopf. „Ich habe dafür jetzt keine Zeit!“

    Warum, Tjelvar? Weil sie recht hat? :D

    Tjelvar blickte in den Himmel, biss die Zähne zusammen und knurrte. Er hasste es, darüber zu reden. „Hör zu!“ Er starrte sie direkt an. „In meinem Kopf ... ist nur Gewalt, verstehst du?“

    Jap, immerhin weiß er, dass er eine Red Flag ist.

    Das bestärkt mich ja fast darin, meinen jetzigen nicht vorhandenen Lesekonsum beizubehalten ^^' Aber ich sollte eigentlich schon mal in das ein oder andere Werk reinschauen. Wobei ein paar Sachen hier im Forum noch Priorität genießen.

    Du hast da selbst nochmal zurückgerudert, darum muss ich es eigentlich nicht kommentieren ... Ich halte es jedenfalls für wichtig, sein Medium zu kennen, auch wenn die Erfahrungen aus anderen Medien auch sehr wertvoll sind und du aus denen bereits sehr produktiv zu schöpfen scheinst. Jedenfalls bin ich erstaunt, wie souverän du hier schreibst, obwohl du nur im Forum liest. Ich hätte das anhand der Geschichte jedenfalls nicht so eingeschätzt, und das zeigt mir wieder einmal meine Vorurteile auf. :)

    Meine Meinung zum größeren Thema ist, kurz runtergebrochen: Texte machen Text-Dinge. Bewegt-Bilder machen Bewegt-Bild-Dinge. Videospiele machen Videospiel-Dinge. Besonders cool wird jedes Medium, wenn es seine Möglichkeiten nutzt. (Zuletzt habe ich das an Nier: Automata erlebt, das in dieser Form nur als Videospiel funktioniert. Saucool.) Insofern mag ich Romane sehr gerne, die die Form des Romans ausschöpfen und nicht bloß eine Serie in Textform sind. Das müssen keine aufwändigen postmodernen Spielereien sein, es reicht mir eigentlich, wenn die sinnliche Palette, die ein Roman bietet, ausgeschöpft wird, und nicht bloß das Audio-Visuelle. Und exakt da sehe ich den Fallstrick, wenn man ein Autor ist, der kaum liest. :)

    Da du den kennst, kannst du ihn auch vermeiden und es gelingt dir bisher ganz gut. Weitere Details lassen sich zur Not später noch einflechten, schätze ich mal.

    Das wurde jetzt länger, als ich wollte xD

    Jetzt stehe ich aber vor folgender Frage. Auch wenn es sinntechnisch ... Sinn macht, stoßen sich gleich mehrere Leser daran. Es kann aber auch an dem fehlenden Komma liegen. Ändere ich es nun zu Gunsten der Lesbarkeit um, oder lasse ich den Sinn, wie es ursprünglich gemeint war stehen? :hmm:

    Ich fühle mir dir. Die Antwort ist aber eigentlich recht einfach, finde ich. Wenn der Satz die Leser in die Irre führt, dann wäre es nachlässig deinen Lesern gegenüber, ihn unverändert stehen zu lassen. Das tut manchmal weh, ist aber besser so mMn.

    An sich darfst du da gerne ein komisches Gefühl bekommen :hmm: Was ich erzeugen wolte war eine Art Magie. Ohne aber zu wissen, ob es "wirkliche" Magie ist.
    Aber ja zumindest der Refrain muss recht simpel sein, damit das gelingt. Das sind ja so die Stellen, wo man am leichtesten mit einsteigen kann.

    Das komische Gefühl ist ja eher, dass ich diesen Moment irgendwie als unschlüssig empfinde. :hmm: Als magisch habe ich es nicht empfunden. Dass die Leute wie verzaubert sind, kam schon rüber, durch Tjelvars Unglauben stand ich aber genausowenig unter diesem Bann wie er.

    Hm, über den Refrain könnte man vielleicht nachdenken. Ich finde so ausgeschriebene Sachen meist sehr langweilig. Zumal mir die Melodie fehlt. Das sind für mich beim ersten hören meist mehr als 50% des Werkes. Aber die wie ich das angehe, darüber habe ich mir auch schon den Kopf zerbrochen.

    Kommt halt immer drauf an, schätze ich. Ich kann beispielsweise mit den ganzen Gedichten, die früh im Herrn der Ringe kommen, auch nicht so viel anfangen. Aber ein guter Liedtext für mich alles andere als langweilig, besonders, wenn er irgendwie thematisch zur Geschichte passt und als Motiv immer mal auftaucht. Da kommt es also vorrangig drauf an, ob dieses Lied noch öfter vorkommt oder sonst irgendwie als Metapher verwendet werden kann. A Song of Ice and Fire hat solche Lieder im dritten Buch (The Bear and the Maiden Fair, The Rains of Castamere).

    Was das Mitsingen angeht ... also bei einem Schlager kann ich das esay. Bei einem Rocksong kann ich das beim ersten Hören kaum. Bei Folk (und das hier ist ja dann eher ein Volkslied) geht es wahrscheinlich leichter. :hmm:

    Ja, ich weiß auf jeden Fall, was du damit meinst. Das ist auhc der Grund, warum ich mir mit solchen Stellen nicht so sicher bin. Und in der GEschichte Ymir, wird es vermutlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass Lieder vorkommen. Ich bin mir da noch nicht sicher, wie ma sowas am besten angeht :(

    Wenn immer wieder Lieder vorkommen, aber nie Liedtexte, dann fände ich das als Leser tatsächlich ziemlich mau. Das ist ein bisschen das Ding mit Fantasy für mich, was das zu so einem anspruchsvollen Genre macht. Man hat viele Freiheiten, aber im Gegenzug gibt es auch die Erwartung, dass man diese benutzt und die Leerstellen füllt. Wenn Lieder wichtig sind, dann wäre es komisch, wenn keine Lieder vorkommen bzw. man sie nie zu sehen/lesen bekommt mMn. Ich denke, gerade deine Geschichte kann davon eigentlich nur profitieren. Ob es jetzt unbedingt genau dieses Lied sein muss ... das ist eine andere Frage. :)

    AoT ist ja eine meiner großen Inspirationen. Und Tjelvar und Eren kann ich als Vergleich akzeptieren. Aber das fällt mir bei den anderen beiden schon schwerer. XD Also ich finde Armin und Mikasa sind gute Chars.
    Frod hat für mich aber schon einen anderen Vibe als Armin. Aber ich sehe woher das kommen könnte. Gerade das rot werden in dieser Situ, ähnelt einem Armin und natürlich ist Frod der "schlaue" in der Gruppe. Wobei sich hier im "Schlauen" schon der erste Unterschied zeigt. Armin ist intelligent in der Situation. Frod ist ein Gelehrter. Daraus zieht er sein meistes Wissen und seinen Nutzen für die Gruppe. Aber ein Aufeinandertreffen von den beiden wäre bestimmt interessant. Sie würden sich vermutlich gut verstehen.

    Elina und Mikasa sehe ich tatsächlich am wenigsten als Vergleich :hmm: Ich mag Mikasa, würde aber behaupten (und hoffen) dass Elina bis hierhin mehr "Charakter" hat. Elina ist denke icha uch überlegter und ruhiger, als Mikasa. Ja, Mikasa ist auch "ruhig" aber sie teilt mit Eren das "ICH RENNE JETZT EINFACH WORAUF ZU UND MACH DAS PLATT" Gen. Es wird in der Serie nur nicht so thematisiert, wie bei Eren. Gut, es ist bei ihr eigentlich auch nur, wenn Eren in Gefahr ist, aber das ist er in 3 von 4 Staffeln.
    Hier sehe ich vielleicht die einzige Gemeinsamkeit. Elina und Mikasa haben beide Angst, zu verlieren, was sie haben. Mikasa hat Angst Eren zu verlieren und Elina hat Angst ihre neue Familie zu verlieren. Aber ich finde diese Ängste sind unterschiedlich geartet :hmm:

    Ja, mein Vergleich hinkt, schätze ich. ^^ Elina ist deutlich anders als Mikasa und hat ein eigenes Leben. Mikasa ist ein Wachhund, darauf lässt sie sich leider etwas zu oft reduzieren.

    Das ist gelebte Religion :P

    Als atheistisches Kind des Ostens ist mir das natürlich eher fremd. :D Das Thema finde ich aber auch faszinierend, darum gerne mehr davon.

    Häupter auf meine Asche!

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    Moin Etiam

    hello again :D

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    Ich bin wieder aktuell. Das Kapitel ist wieder sehr stark geworden

    Cool und danke für das Lob c:

    Wahrscheinlich bin ich als Leser eher an dem Zwischenmenschlichen interessiert, das der Action dann Gewicht gibt.

    Ich bin mal gespannt, ob ich es hinbekommen werde, wenn diese beiden Welten dann aufeinanderkrachen.

    Also bisher bin ich hier sehr gefesselt.

    Sehr cool. Ich hoffe halbwegs schnell nachliefern zu können.

    Der zweite Satz ist so eine Tautologie ... was befreit worden war, war befreit worden. Meinst du vielleicht, dass die Stellen, die befreit worden waren, noch immer frei waren? Das ergibt für mich mehr Sinn.

    Ja, war es gemeint. Vielleicht habe ich mich hier mit der Zeitform vertan :hmm:

    Jap, immerhin weiß er, dass er eine Red Flag ist.

    xD
    Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung?

    Jedenfalls bin ich erstaunt, wie souverän du hier schreibst, obwohl du nur im Forum liest. Ich hätte das anhand der Geschichte jedenfalls nicht so eingeschätzt, und das zeigt mir wieder einmal meine Vorurteile auf.

    Es ist ja nicht nur das Lesen hier. Ihr bringt mir ja auch viel bei. Als ich im Forum anfing, war ich bei weitem nicht da, wo ich jetzt bin. Da habe ich echt Glück euch gefunden zu haben :love:

    Ich fühle mir dir. Die Antwort ist aber eigentlich recht einfach, finde ich. Wenn der Satz die Leser in die Irre führt, dann wäre es nachlässig deinen Lesern gegenüber, ihn unverändert stehen zu lassen. Das tut manchmal weh, ist aber besser so mMn.

    Ja, ich tendiere dazu, dir recht zu geben xD

    Das komische Gefühl ist ja eher, dass ich diesen Moment irgendwie als unschlüssig empfinde. :hmm: Als magisch habe ich es nicht empfunden. Dass die Leute wie verzaubert sind, kam schon rüber, durch Tjelvars Unglauben stand ich aber genausowenig unter diesem Bann wie er.

    Dann muss ich es vielleicht noch etwas klarer ausarbeiten. Dass Frod nur beim Refrain mitsingt oder sowas.

    A Song of Ice and Fire hat solche Lieder im dritten Buch (The Bear and the Maiden Fair, The Rains of Castamere)

    Ich habe ja nun auch mal diese Serie angefangen zu schauen xD Es ist soweit. Aber ich habe gerade mal die erste Staffel beendet. Kommen die erwähnten Lieder auch in der Serie vor?

    Wenn immer wieder Lieder vorkommen, aber nie Liedtexte, dann fände ich das als Leser tatsächlich ziemlich mau. Das ist ein bisschen das Ding mit Fantasy für mich, was das zu so einem anspruchsvollen Genre macht. Man hat viele Freiheiten, aber im Gegenzug gibt es auch die Erwartung, dass man diese benutzt und die Leerstellen füllt. Wenn Lieder wichtig sind, dann wäre es komisch, wenn keine Lieder vorkommen bzw. man sie nie zu sehen/lesen bekommt mMn. Ich denke, gerade deine Geschichte kann davon eigentlich nur profitieren. Ob es jetzt unbedingt genau dieses Lied sein muss ... das ist eine andere Frage. :)

    Ich befürchte, dass du recht hast. Dann muss ich noch einen Weg finden, wie ich selber damit zufrieden werde, ohne es als langweilig oder störend zu empfinden. ich fand beim Enviki habe ich mich mit Kyla noch gut herausgewunden. Da war das Lied in einer Sprache, die Tjelvar nicht verstand und Durin hat lediglich ein paar Fetzen übersetzt. Aber das wird so ja auch nicht immer laufen. Also werde ich mir da schon was einfallen lassen müssen :hmm:

    Danke dir für deine ganzen Einschätzungen. Neben der direkten Plauderei über den Text sind solche weitgreifenderen Themen auch wichtig :hmm: