Es gibt 573 Antworten in diesem Thema, welches 48.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. April 2024 um 16:41) ist von Tariq.

  • So, ich bin jetzt auch auf dem aktuellen Stand :) der Eindruck, den man jetzt beim privaten Abendessen von Mestor bekommt, ist ein komplett anderer. Ich hab da schon voll die Krawallbeziehung hinein interpretiert gehabt, weil Ares ja voll genervt war, dass sein Vater ihn immer rufen lässt und die auch keinen wirklich sanften Ton miteinander anschlugen. Nach dieser Szene sehe ich ihn ganz anders.

    Und was da mit den Ontas geschieht ist ebenfalls ein Verbrechen an der Menschlichkeit. Leute wie Dwayne sind keinen deut besser, die Rollen könnten ebenso vertauscht sein. Ich glaube, das gibt Schwierigkeiten. Die Commandantin wird da nichts tun, da müsste Ares schon direkt zu Mestor gehen und das wird er nicht tun :/

    Der rote Text ist der nachträglich eingefügte. Der Tod durch das Gift ist also nicht vergleichbar mit dem Dahinsiechen an einer Krankheit oder dem Verhungern. Und ja, die Regierung hat diese Lösung gewählt, um das Problem in den Griff zu kriegen. Nicht die feine Englische Art, aber sicher die billigere

    Ah okay. Ja, das ist definitiv die billige Lösung - allein was man sich an medizinischer und Pflege Versorgung für die alten spart...

    Das nachträglich noch einmal betonte "Axiom" war eigentlich als Anspielung gedacht auf Ares' Bemerkung "Ich bin nur ein Axiom". Mestor wollte damit nochmal deutlich machen, dass er, obwohl Ares nur Axiom ist, trotzdem einen Rapport von ihm verlangt. Wie könnte ich das verdeutlichen? Würde es helfen, wenn ich dazuschreibe, dass Mestor das Wort extra noch einmal betont? Oder indem er "Daktyl" anfügt

    Hmm, okay. Mit dieser intention würde ich es genauso machen, wie du es gemacht hast x) ich habe nur etwas völlig anderes draus gelesen, da mein Fokus voll auf die Väter-Sohn-Beziehung gerichtet war xD ich würde trotzdem das "Ares" dann da raus nehmen, weil dann klarer wird, dass er hier rein auf die dienstliche Ebene geht

  • Hallo, liebe Leser,

    Ich weiß, ich bin spät dran, aber noch ist Sonntag. :D

    Antwortbox

    Zuerst nochmal ein großes Dankeschön auch für die Kommentare von Iskaral und Novize und für eure Likes, auch dir, liebe Kirisha . Ich freu mich, dass ihr noch dabei seid. :thumbsup:

    Es ist wirklich sehr kleinlich von mir, weil dies der einzige Fehler im Text ist, aber ich glaube, dass dies hier zusammengeschrieben wird ;)

    Upps, das stimmt. Das habe ich ausgebessert, danke.

    Ein sehr guter Abschluss für das Kapitel und ich bin gespannt auf das Gespräch, dass sich da anbahnt :thumbsup:

    Vielen Dank, das freut mich. Aber du musst dich noch ein bisschen gedulden.

    Kapitel 8 3/3 ist super geworden. Ich erinnere mich noch, dass wir in der ersten Fassung viel über Kameras und die Logik hinter Coholts Verhalten diskutiert hatten.

    Das stimmt und ich hatte ja versprochen, beim Neubeginn alle eure Anmerkungen nochmal genau anzuschauen und Logikfehler auszumerzen. Ich habe versucht, Coholts Verhalten noch ein bisschen bizarrer darzustellen und gleichzeitig aufzuzeigen, dass die perfekte Überwachung im Ring sehr wohl Lücken hat.

    Ich habe mir die Plausibilität jetzt ein paar mal durch den Kopf gehen lassen und muss sagen, dass es in dieser Fassung wirklich einen guten Eindruck macht - Hut ab. Ich denke Ares und Etienne handeln sehr nachvollziehbar und das ist glaube ich hier für den Leser wichtig.

    Das ist toll, das zu lesen. Danke vielmals!!

    Mal schauen, was das noch für Konsequenzen hat, dass in der neuen Version ein anderer Axiom als Ares den Onta entdeckt hat.

    Die Änderung ist hauptsächlich deshalb entstanden, weil Ares nicht im Dienst war und Etienne ja den ganz normalen "Weg" gegangen ist, der bei Auffälligkeiten ansteht: diensthabenden Offizier benachrichtigen. Dass er das Ganze Ares trotzdem erzählt, war ja anzunehmen, schließlich sind sie Freunde. Außerdem war die Szene eine willkommene Möglichkeit, Malcolm Benedict vorzustellen.

    ich würde trotzdem das "Ares" dann da raus nehmen, weil dann klarer wird, dass er hier rein auf die dienstliche Ebene geht

    Das kann ich nicht, weil Frida ja noch da ist und aus Mestors Worten klar hervorgehen soll, dass er das nur zu Ares sagt. Wenn er keinen NAmen nennt, müssen sich beide angesprochen fühlen, und dann passt das nachgeschobene "Axiom" nicht. Ich würde deshalb den Namen drin lassen und lieber einfügen, dass Mestor eine bedeutungsvolle Pause macht, bevor er Ares' Dienstgrad nennt.

    So, dann geht's weiter:

    Zum vorigen Teil: Kapitel 8 (3/3)

    Kapitel 9 (1/1)

    „Doktor Witt, kann ich Sie kurz sprechen?“
    Julian drehte sich um, als er die Frage hinter sich hörte. Emma Milström, eine seiner Ärztinnen, stand ein paar Schritte von ihm entfernt, das ComTab an die Brust gepresst. Ihre Miene drückte tiefe Sorge aus, aber ihre Stimme hatte entschlossen geklungen.
    „Natürlich, Emma. Um was geht es?“
    Ihr Blick flog zu dem matt schimmernden, schwarzen Auge über der Tür. Das Kontrolllämpchen leuchtete. „Können wir in Raum sechzehn gehen?“
    Jetzt runzelte Julian die Stirn. Raum sechzehn war ein Besprechungsraum, in dem das Medi-Personal sich unbeobachtet und unbelauscht über Diagnosen von Servicern oder Mitgliedern der Garde unterhalten konnte. Deren gesundheitliche Probleme gingen außer den Ärzten keinen etwas an und deshalb wurde dieses Zimmer als Einziges in der Klinik nicht durch eine Kamera überwacht.
    „Selbstverständlich“, murmelte er und ging voran. Er war gespannt, über welchen Patienten die ausgebildete Internistin und Psychologin mit ihm sprechen wollte. Momentan befanden sich nur zwei Servicer und drei Gardisten als Patienten in der Klinik. Rasch rekapitulierte er, was er über die Kranken wusste. Soviel er sich erinnerte, gab es da nichts Besorgniserregendes, zumindest nichts, was Emma nicht allein entscheiden konnte.
    „Also“, meinte er, als sie sich an den großen runden Tisch gesetzt hatten, „um welchen Patienten geht es?“
    „Um eine Onta“, stieß sie hervor. „Xiah EightEight-C. Sie ist seit Samstag Morgen hier in der Klinik.“
    Verwundert registrierte Julian den mühsam gezügelten Zorn in Emmas Stimme und ihre Finger, die das ComTab so fest umkrampften, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    „Eine Onta? Was ist mit ihr, dass Sie es hier mit mir besprechen möchten?“
    „Sie wurde zerstört.“
    Jetzt verstand er, wen Emma meinte. Es ging um die Onta, die am Samstag Morgen aus dem Loch geholt und von Axiom Daktyl und einem seiner Gardisten in die Klinik begleitet worden war. Das Wort ‚zerstört‘ benutzte das Medi-Personal nur, wenn der Geist eines dieser bedauernswerten Wesen durch den verschärften Arrest so stark gelitten hatte, dass es seiner Arbeit nicht mehr nachgehen konnte.
    Nicht noch einer, stöhnte er in Gedanken. Erst in der Nacht hatte ihn der diensthabende Arzt zu einem Notfall gerufen, wenige Minuten, nachdem er dem letzten neu angekommenen Onta den Helm abgenommen hatte. Der Notfall-Patient hatte sich als der aufsässige und randalierende Onta erwiesen, den Axiom Coholt erst kurz zuvor mit zwei Ypirs aus der Klinik fortgebracht hatte. Den Verletzungen nach hatte die Injektion des Beruhigungsmittels nicht viel genützt und der Mann war wohl mit brachialer Gewalt niedergerungen und ruhiggestellt worden. Axiom Benedict hatte ihn in die Klinik bringen lassen, Dwayne Coholt war nicht aufgetaucht. Wahrscheinlich hatte er der Commandantin Bericht erstattet. Dass verprügelte Ontas in der Klinik landeten, war keine Seltenheit, besonders, wenn Coholt Dienst hatte. Aber es war noch nie vorgekommen, dass einer von ihnen an den Folgen der Prügel starb. Es hatte ihn sehr betroffen gemacht.

    Und nun kam die nächste Hiobsbotschaft.
    „Was meinen Sie konkret?“, forschte er.
    „Ich halte sie für suizidgefährdet“, erklärte Emma, ohne zu zögern. „Sie hat ihre Sedativa gesammelt.“
    „Wie viele?“
    „Über die gesamten fünf Tage, die sie hier in der Klinik ist.“
    Julian atmete auf. Eine so geringe Dosis an Beruhigungsmitteln reichte nicht aus, um sich ins Jenseits zu befördern. Aber es war ein Alarmsignal.
    „Gespräche helfen nicht?“
    „Sie spricht nicht. Es ist mir noch nicht gelungen, sie aus ihrem Schneckenhaus hervorzulocken.“ Emma schluckte. „Und übermorgen muss ich sie aus der Klinik entlassen.“
    Es macht ihr wirklich zu schaffen, erkannte Julian, sie leidet darunter.
    „Emma, das ist nicht Ihr erster Patient, dem Sie diese Diagnose stellen. Lassen Sie das nicht so nahe an sich heran! Bleiben Sie professionell. Wenn die Frau nicht mehr arbeitsfähig ist, müssen wir es melden. Der Sicherheitsdienst wird sich mit dem Produktionsleiter in Verbindung setzen, dem sie unterstellt war. Sie bekommt eine neue Aufgabe. Das Übliche. Entsorgung oder Reinigung. Schlimmstenfalls ein zweites Clearing.“
    Er sah, wie Emma bei seinem letzten Satz zusammenzuckte. Ein Clearing – der medizinische Begriff für die Löschung des Gedächtnisses bei den Schwerverbrechern – war doch nichts Ungewöhnliches.
    „Letzteres will ich ihr auf jeden Fall ersparen“, hörte er sie sagen. „Deshalb wollte ich ja mit Ihnen sprechen. Doktor Witt“, sie hob den Kopf und sah ihn entschlossen an, „ich möchte, dass Sie beim Sicherheitsdienst die Erlaubnis erwirken, sie hier arbeiten zu lassen. Damit ich sie beobachten und weiter therapeutisch auf sie einwirken kann.“
    „Hier?“ Vor Verblüffung brachte Julian kein weiteres Wort heraus. Stattdessen stand er auf und wanderte einmal langsam um den runden Tisch herum. Dann blieb er hinter seinem Stuhl stehen und packte die Lehne fest mit beiden Händen. „Emma“, begann er zögernd, „sind Sie sich im Klaren, was Sie da verlangen?“
    „Das bin ich.“ Die junge Ärztin legte das ComTab auf den Tisch und faltete entschlossen die Hände. „Ich bin sicher, dass ich sie beschützen kann, wenn sie hier arbeitet, und dass ich früher oder später zu ihr durchdringen werde, um sie so weit zu stabilisieren, dass sie wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren kann.“
    „Wie stellen Sie sich das vor? Sie können nicht ständig um sie herum sein. Es wird unbeobachtete Momente geben und wenn die Onta ihrem Leben ein Ende setzen will, dann findet sie auch hier Möglichkeiten.“
    „Ich werde Xiah beschützen“, wiederholte sie hartnäckig und erwiderte seinen fast flehenden Blick, mit dem er an ihre Vernunft appellierte, ohne zu blinzeln.
    Sie nennt die Onta beim Namen, stellte Julian fest. Das sitzt tiefer, als es für Emma gut ist. Und sie wird nicht nachgeben. Kopfschüttelnd realisierte er: Dieser verrückte Plan hatte in ihrem Kopf nicht nur Gestalt angenommen, sondern wurde bereits umgesetzt, indem sie jetzt hier in diesem Raum mit ihrem Anliegen an ihn herantrat.
    Er setzte sich wieder, langsam und so bedächtig, als könnte der Stuhl unter ihm zusammenbrechen. „Emma“, versuchte er es erneut, „investieren Sie nicht so viel von sich in das Schicksal einer Onta. Finden Sie sich damit ab, dass diese Khia –“
    „Xiah“, unterbrach sie und er hörte erneut den unterdrückten Zorn heraus. „Sie heißt Xiah.“
    „In Ordnung, also dass diese Xiah ...“
    „Ich bitte Sie darum, Doktor Witt.“ Ihre Stimme klang mit einem Male dünn. Der Zorn darin war verschwunden. „Ich bitte Sie darum.“
    Julian seufzte. „Ich werde mit dem Sicherheitschef reden. Aber eines muss klar sein, Emma. Das darf nicht zur Gewohnheit werden. Diese Frau wird eine Ausnahme bleiben, egal ob Sie Erfolg bei ihr haben oder nicht. Und Sie sind für sie und alles, was sie tut, verantwortlich. Haben wir uns verstanden?“
    Sie nickte, hastig und offensichtlich erleichtert. „Danke“, flüsterte sie rau, dann packte sie ihr ComTab und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (27. Juni 2023 um 11:11)

  • Zu 8/3:

    Wenig zu mecken, nur das hier hat mich verwirrt:

    Dieser Onta hatte unglaubliches Glück gehabt.

    Die Szene ist doch ein gutes Stueck spaeter als die wo Etienne live auf den Monitor schaut, Etienne hat doch die Aufzeichnungen schon vorher verfolgen koennen und muesste daher eigentlich schon wissen was mit dem Onta passiert ist.

    Entweder ist es eher zynisch zu sagen der habe Glueck gehabt weil jemand bemerkt hat wie er gestorben ist - oder ich verstehe ich warum das fuer Etienne nicht schon klar ist dass es einen Toten gegeben hat.

  • Hallo Thorsten :)

    Vielen Dank. Hier hast du mich echt ins Grübeln gebracht. :/

    Problem

    Dieser Onta hatte unglaubliches Glück gehabt. Dass beobachtet wurde, was man ihm angetan hatte, war ein Zufall gewesen.
    Bei dem Gedanken, dass er diese Szene genauso gut hätte übersehen können, fröstelte Etienne. Er holte die Überwachungsbilder der Kamera vom fünften Untergeschoss von letzter Nacht erneut auf den Schirm. Mit den Augen verfolgte er die eilig zum Frachtlift hastenden Medi-Servicer mit dem zwischen ihnen schwebenden Graviboard und wechselte dann auf andere Kameras, bis er sie in einem hell erleuchteten Raum in der Klinik voller medizinischer Geräte ankommen sah. Weitere Servicer in den weißen Overalls der Medi-Einheiten erwarteten sie bereits und das Board mit dem zugedeckten, reglosen Onta darauf wurde auf dem Podest in der Mitte arretiert, welches es in einen Behandlungstisch verwandelte.
    Etienne schluckte beklommen. Was sie Mediziner taten, sah er nicht, doch nach einer Weile öffnete sich die Tür und zwei weitere kamen hinzu. Die roten Streifen am Ärmel verrieten ihren Status als Ärzte. Auch der Klinikleiter Julian Witt war dabei, Etienne erkannte ihn, weil seinen Ärmel drei Streifen zierten. Ihr Verhalten offenbarte Anspannung, ja Hektik. Noch bevor Etienne den Ton dazuschalten konnte, traten alle vom Tisch zurück und gaben die Sicht frei auf das, was sich darauf befand. Er konnte wieder nur einen kurzen Blick auf ein blutbesudeltes Gesicht werfen, bevor einer von ihnen ein weißes Laken darüber zog.
    Der Onta hatte es nicht geschafft.

    Stimmt, er sieht sich das erst später an. Und bis dahin glaubt er, dass der Onta lebt.

    Eigentlich wollte ich ausdrücken, dass Etienne nicht weiter live verfolgte, was mit dem Onta geschah, nachdem Benedict die Sicherheitszentrale verlassen hat. Er wusste, dass sich ein Medi-Team um ihn kümmerte. Und er ging deshalb davon aus, dass der Onta Glück gehabt hatte und nun in der Klinik war.

    Die Aufzeichnungen aus der Klinik schaut er sich erst am Mittag danach in seiner Freizeit an, nachdem er mit Ares gesprochen und ihm die Aufzeichnungen vom nächtlichen Geschehen im fünften Untergeschoss gezeigt hat. Erst als Ares wieder weg ist, erfährt Etienne also, dass der Onta tot ist.

    Meinst du, es müsste in der Zentrale eine Meldung eingehen, dass es einen Toten gegeben hat? Ich hatte eigentlich im Kopf, dass das das System sowas selbständig regelt. Der Chip registriert das Erlöschen der Lebensfunktion, das System zieht einen "Kopf" ab im Häftlings-Bestand. Erschien mir schlüssig.

    Aber jetzt, wo du es anmerkst, denke ich, dass es in der Sicherheitszentrale vielleicht doch irgenwie angezeigt werden könnte, wenn nicht sogar müsste. Hm ...

    Wäre es denkbar, dass das System den "Abgang" eines Ontas vermerkt, ohne eine Meldung aufpoppen zu lassen? Sprich: muss ein Mensch davon erfahren und darauf in irgendeiner Weise reagieren oder ist es möglich, dass dafür kein menschliches Eingreifen oder Reagieren benötigt wird?

    Wie denkt ihr anderen Leser darüber?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Meinst du, es müsste in der Zentrale eine Meldung eingehen, dass es einen Toten gegeben hat?

    Ich weiss nicht - er hat die Meldung gemacht die zum Fund gefuehrt hatte, das waere eigentlich Grund genug fuer ihn entweder kurz informiert zu werden oder aus eigener Initiative kurz zu schauen wie's dem Onta geht - die Sacht hat ihn ja schon beschaeftigt. Dass er erst in Ruhe mit Ares in der Kantine zusammensitzt und ueber den Vorfall quatscht und sich erst danach informiert wie die Sache eigentlich ausgegangen ist - das kommt mir halt komisch vor.

  • Wegen des zeitlichen Ablaufs, das hatte ich mir so vorgestellt, dass Etienne ja aufgrund der Nachtschicht bis kurz vor Mittag geschlafen hat und dann nur schnell in die Zentrale gegangen ist, um nachzufragen, ob Frida da war. Danach hat er sich ja schon mit Ares zum Essen getroffen. (Ich möchte zur Erklärung kurz einfügen, dass mich VOR dem Mittag gar keiner aus dem Bett bekommen würde, wenn ich Nachtschicht hatte ... :rofl: ).

    Ich hab jetzt aber nochmal drüber nachgedacht und beschlossen, es ein bisschen abzuändern und zwar so, dass Etienne in der Nacht zwar noch herausfindet, was mit dem Onta geschehen ist, dass er es Ares aber verschweigt, weil er befürchtet, dass sich der Freund Coholt zur Brust nehmen wird. Er schweigt also faktisch aus Angst um Ares, weil er mutmaßt, dass zwischen Coholt und Frida was läuft. Ich hoffe, dass es so vielleicht authentischer wirkt.

    EDIT:

    Spoiler anzeigen

    Ich habe die Teile 8 (2/3) und 8 (3/3) jetzt noch einmal bearbeitet und dahingehen angepasst, dass Etienne, unmittelbar nachdem Benedict verschwunden ist, weiter über die Kameras verfolgt, was mit dem Onta geschieht. Dies bedeutet, Etienne weiß zu dem Zeitpunkt, an dem er mit Ares in der Cantina sitzt, bereits, dass der Onta tot ist. Er verrät es Ares aber nicht aus o.g. Gründen.

    Ich habe den editierten Text jetzt nicht gekennzeichnet, weil sich sonst nichts geändert hat. :)

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
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    Chad, der Holzfäller
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    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (15. November 2022 um 13:00)

  • So, ich mach mal weiter:

    Zum vorigen Teil: Kapitel 9 (1/1)

    Kapitel 10 (1/1)

    Das Blau des Scanfeldes wechselte zu Grün. Mit leisem Zischen öffnete sich die Tür von Ares‘ Quartier und Etienne trat ein.
    „Bestell dir was zu trinken“, erklang es aus der Ecke, in der die breite, bequeme Couch stand. Ares hatte den Kopf zurückgelegt und, ohne dass er hinsah, wedelte seine Hand nachlässig in Richtung des Bedienpads der Serviceeinheit. Die Füße des Freundes lagen auf dem niedrigen Tisch, gleich neben einem Glas, dessen Inhalt der Farbe nach verdächtig nach Whisky aussah.
    Etienne runzelte verwundert die Stirn. Dass einer von ihnen schon zu trinken begann, bevor der andere dazukam, war noch nie vorgekommen. Auch die Füße auf dem Tisch passten nicht zu Ares‘ sonstigem Verhalten, doch er sagte nichts, weil er ahnte, dass der Freund es ignorieren würde. Durfte er auch. Schließlich waren sie hier in seiner Wohnung und er konnte deshalb tun und lassen, was er wollte. Trotzdem wirkte Ares heute nicht so entspannt wie sonst. Sein Blick schien sich nirgends festhängen zu können, er zwirbelte die Ecke eines der kleinen Kissen zwischen seinen Fingern und sein oben liegender Fuß wippte unruhig.
    Als ob er sich krampfhaft bemüht, normal zu erscheinen, dachte Etienne. Was ist los mit ihm? Beschäftigt ihn etwas?
    „Gibt’s was Neues von Benedict?“, fragte er, während er sich in einen der bequemen Sessel fallen ließ. „Er ... hat es doch gemeldet, oder?“
    „Selbstverständlich“, knurrte Ares. „Du weißt, dass er ein durch und durch ehrlicher Kerl ist, der seine Pflichten sehr ernst nimmt.“
    „Und was unternimmt die Commandantin?“
    „Nichts.“
    Etienne hatte gerade einen Schluck aus seinem Glas nehmen wollen. Jetzt riss er den Kopf hoch.
    Ares hatte sich aufgesetzt und die Füße vom Tisch genommen. Er hob die Schultern und es wirkte wie eine Entschuldigung für Fridas Entscheidung. „Sie hält es nicht für nötig, sich die Aufzeichnung anzusehen. Es sei eine notwendige Disziplinarmaßnahme gewesen, hat sie Malcolm verkündet.“
    Ungläubig starrte Etienne den Freund an und stellte das Glas ab. „Eine notwendige Disziplinarmaßnahme?!“, wiederholte er fassungslos und seine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Ares sah auf und wieder bemerkte Etienne diesen fahrigen Blick. Das Thema schien ihm unangenehm zu sein, Ares wollte offensichtlich nicht darüber reden. Doch diese lapidare Erklärung der Commandantin konnte er doch unmöglich gelten lassen!
    „Ares, der Mann war aufsässig in der Klinik, das stimmt, aber inzwischen längst wieder gefügig und er ging willig mit!“, stieß Etienne hervor und hielt sich nur mit Mühe davon ab, aus dem Sessel aufzuspringen. „Du hast die Aufzeichnung doch gesehen! Er hatte eine Injektion vom Klinikchef bekommen und sich beruhigt. Da war nichts, was eine solche Disziplinarmaßnahme erfordert hätte!“
    „Malcolm klärt das schon.“ In einer unbestimmten Geste hob Ares eine Hand. „Wie gesagt, ich kann mich nicht einmischen. Wenn es nochmal vorkommt, will er es dem General auf Pitcairn melden.“
    Na wunderbar, höhnte Etienne in Gedanken, beim ersten Onta war es also noch nicht schlimm genug! Wir lassen einfach noch einen sterben, um wirklich sicher zu gehen, dass dieser Mistkerl Coholt bestraft werden muss!
    Doch er sprach seine Gedanken erneut nicht aus. Stattdessen mahnte er sich zur Ruhe. Ares weiß nicht, dass der Mann nicht mehr lebt, beschwichtigte er sich selbst, er weiß nicht, dass Coholt ein Mörder ist.
    „Wenn es nochmal vorkommt?“ Er stieß ein bitteres Lachen aus. „Weißt du, wie oft Coholt das schon gemacht hat? Ich habe den ganzen Nachmittag und Abend damit zugebracht, alte Aufnahmen auszugraben, zu sichten und zu vergleichen.“
    Und dann erzählte er, was er herausgefunden hatte.
    Ares hörte zu. Zumindest hatte Etienne den Eindruck. Manchmal schien der Freund nicht ganz aufmerksam zu sein, aber es war deutlich erkennbar, wie seine Miene mit jedem Wort finsterer wurde.

    Als er fertig war, wartete Etienne gespannt auf eine Reaktion. Und diesmal entsprach sie seinen Erwartungen.
    „Ich sagte es ja schon“, grollte Ares, „Coholt ist ein Schwein. Und mit diesem Wissen ...“ Er trank sein Glas aus, stand auf und ging an die Bar. Seine Schritte wirkten unsicher. Kein Fremder würde es bemerken, aber Etienne sah es.
    Dieser Whisky war nicht sein erster, erkannte er. Ares hat bereits mehr getrunken. Was ist los mit ihm?
    „Kein Axiom darf derart eigenmächtig handeln“, fuhr der Freund fort, während er sein Glas neu füllte. „Es gibt Vorschriften, die auch für ihn gelten.“ Er wandte sich kurz um, schaute Etienne an. „Coholt muss bestraft werden. Frida kann das nicht einfach unter den Teppich kehren, sonst prügeln seine Handlanger eines Tages einen Onta tot.“
    Etiennes Miene gefror. Beinahe hätte er Ares die Wahrheit entgegengeschleudert, doch das durfte er nicht. Auf keinen Fall. Ihm war klar, was dann passierte: Ares würde nicht länger warten, dass Benedict etwas unternahm. Ihm war sogar zuzutrauen, dass er sofort losstürmte. Vielleicht würde er Coholt nicht nur zur Rede stellen, sondern handgreiflich werden. Er hatte getrunken. Ares gegen Coholt, das konnte nur in einer Katastrophe enden, weil niemand wusste, wie viele Ypir-Gardisten dem Prügel-Axiom zur Seite standen. Konnte man der Garde überhaupt noch trauen? War Coholt vielleicht schon längst der eigentliche Commandant und Frida nur seine Marionette? Was würde wohl passieren, wenn Coholt die Garde kommandierte und jemand ihm ans Bein pinkelte?
    Etienne schloss den Mund wieder und schwieg. Es gab viele Lagerräume unten in der fünf.
    Er sah, dass Ares ihn befremdet musterte, während er zur Couch zurückkam.

    „Was ist los?“, fragte der Freund misstrauisch.

    Etienne runzelte die Stirn. Das war überraschend gekommen. Er hatte die Wirkung des Alkohols auf Ares überschätzt.

    Doch er wollte nicht über den toten Onta sprechen und rettete sich in einen Angriff.

    „Das frage ich dich!“, gab er zurück. „Was ist es, das dich beschäftigt? Das so schwerwiegend ist, dass du ohne mich den gemeinsamen Abend beginnst?“

    Er konnte sehen, wie Ares ihn beinahe erschrocken anstarrte.

    Doch der Freund fasste sich schnell. „Ich bin nicht so betrunken, dass ich nicht erkennen würde, dass dich etwas umtreibt“, murmelte er. „Du verbirgst es gut. Aber ich kenne dich.“

    Er hat meine Frage einfach ignoriert, stellte Etienne fest.

    „Schweif nicht ab“, beharrte er. „Du hast ein Geheimnis vor mir! Was es auch ist, ich will dich daran erinnern, dass wir Freunde sind und du dich mir deshalb jederzeit anvertrauen kannst.“

    „Das weiß ich, danke. Gilt auch für dich.“

    Etienne nickte knapp.

    Eine Weile herrschte Stille. Keiner von ihnen sagte etwas. Ares schien sich nicht überwinden zu können zu sprechen. Wieder zwirbelten seine Finger abwesend die Kissenecke. Etienne war der Erste, der das Schweigen brach, bevor es belastend wurde. Und er entschied sich, Ares nicht zu bedrängen und stattdessen zum vorigen Thema zurückzukehren.
    „Du denkst also, es wird eine Bestrafung für Coholt geben?“, vergewisserte er sich und seine Stimme klang heiser. „Eine Disziplinarmaßnahme im Beisein der anderen Axiome? Durch den General persönlich? So wie damals bei dieser ... wie hieß sie noch gleich?“
    „Masura“, knurrte Ares deshalb knapp.
    „Dasselbe also auch bei Dwayne?“
    Ares nickte. „Das will ich doch hoffen. Außer der Strafe selbst hat das nämlich ebenfalls eine weitere nicht zu unterschätzende Wirkung. Niemand möchte vor Gleichrangigen gemaßregelt oder gar bestraft werden. Und das, was Coholt sich geleistet hat, bedeutet Arrest.“ Er lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf.
    Etienne runzelte die Stirn und griff nach seinem Glas. Er bezweifelte, dass Coholt tatsächlich eingesperrt wurde. „Frida wird ihm hinter verschlossenen Türen sicher ordentlich einheizen“, hörte er Ares noch anfügen, doch es klang lahm.
    Er nippte an seinem Drink und stellte ihn zurück auf den Tisch. „Willst du nachstoßen?“
    Ares wiegte den Kopf. „Wie gesagt, das ist Malcolms Sache“, wich er aus. Seine Miene nahm einen entschlossenen Ausdruck an. „Ich rede nochmal mit ihm. Morgen früh frage ich erst einmal in der Klinik nach, wie der Mann sich erholt. Sicher wird Frida das Strafmaß davon abhängig machen. Wenn der Onta seiner Arbeit nicht mehr nachgehen kann, möchte ich nicht in Dwaynes Haut stecken.“
    „Du musst nicht nachfragen.“
    Verdammt! Das hatte er nicht sagen wollen! Was war in ihn gefahren?
    Ares sah auf. „Warum? Hast du dich nach ihm erkundigt?“
    Etienne nickte. Fieberhaft überlegte er. Es hatte keinen Sinn mehr, dem Freund den Tod des Ontas zu verschweigen. Morgen würde Ares in der Klinik davon erfahren. Und dann wäre er selbst nicht da, um ihn von eventuellen Dummheiten abzuhalten.
    „Und?“, drängte Ares. „Lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen! Wie geht’s ihm?“
    Mit zusammengepressten Lippen starrte Etienne ihn an. Lange.
    „Er ist tot, Ares“, stieß er schließlich hervor und hörte Schmerz in seiner Stimme mitschwingen. „Noch in der Nacht auf dem Behandlungstisch gestorben. Ich habe es durch die Kamera gesehen und mich danach vergewissert, dass er es wirklich war. Dwayne hat ihn umgebracht, auch wenn er selbst keinen einzigen Schlag gelandet hat.“
    Ares riss die Füße vom Tisch und sprang auf. „Wann hattest du vor, mir das zu sagen?“, blaffte er.
    „Nie“, gab Etienne zurück. „Ich will nicht, dass du dir Coholt vorknöpfst.“
    „Aber der Kerl ist ein Mörder!“ Ares ballte die Fäuste und atmete tief ein, wohl ein Versuch, seinen Zorn zu zügeln. „Das ändert die Sache. Wenn morgen immer noch nichts geschieht, informiere ich den General. Dwayne darf nicht länger Axiom sein!“
    „Was, wenn Frida es vertuschen will?“, wandte Etienne besorgt ein. „Vergiss nicht, es wird gemunkelt, dass sie mit Dwayne was am Laufen hat.“
    „Das soll sie wagen“, knirschte Ares. „Wenn der General erfährt, dass sie einen Mörder deckt, ist sie ihren Posten los. Sie fürchtet eh schon, dass mein Vater mich an ihre Stelle setzen lässt, wenn sie sich als unfähig erweist.“
    „Dein Vater ist nicht dein Vorgesetzter. Du bist Angehöriger der Streitkräfte.“
    Ares lachte bitter. „Glaub mir: Er kann hier tun und lassen, was er will. Der Ring ist sein Reich und er ist der König.“
    Etienne holte tief Luft, um etwas zu entgegnen, doch dann stieß er sie wieder aus. Ein paar Sekunden starrten sie sich noch an, dann senkte er den Blick.
    „In Ordnung, mein Prinz“, meinte er, „dann lass uns endlich runter in die Bar gehen. Es ist ziemlich spät und wir haben beide morgen die erste Schicht.“
    Er kam auf die Füße und leerte sein Glas. „Ach, eines wollte ich dir noch erzählen“, meinte er, während er es abstellte. „Du erinnerst dich an die Onta, die du letzten Samstagmorgen aus dem Loch geholt hast?“
    Ares runzelte die Stirn. „Ja. Ich habe sie zur Untersuchung in die Klinik gebracht. Was ist mit ihr?“
    „Der Klinikchef hat um Änderung ihrer Zutrittsberechtigungen gebeten. Die behandelnde Ärztin schätzt sie als in hohem Maße selbstmordgefährdet ein und will sie unter Aufsicht haben. Sie muss am Samstag aus der Klinik entlassen werden und soll ab dann dort arbeiten.“
    Ares presste die Lippen zusammen.
    Etienne konnte die Gedanken förmlich fühlen, die durch seinen Kopf jagen mussten. Der Freund befürchtete mit Sicherheit, dass die kleine Blonde eine der Nächsten war, die in den Lichtschacht sprang oder einen anderen Weg fand, ihr Dasein zu beenden.
    „Hast du es ermöglicht?“, fragte Ares rau.
    Er nickte. „Die Information an die Garde ist schon raus, damit alle Bescheid wissen. Immerhin wird diese Frau die einzige Onta sein, die auf der Oberfläche arbeitet. Ich hoffe, es bleibt eine Ausnahme. Dieses Loch ist grauenhaft, Ares, ich ...“
    „Nein. Fang nicht schon wieder an! Du kennst meine Meinung zur Bestrafung.“
    Wieder nickte Etienne. Er war klug genug, den Rest des Abends nicht zu zerstören durch eine dieser Diskussionen, bei der sie sich nie einigen konnten.
    „Dann lass uns endlich gehen“, meinte er stattdessen.

    Hier geht's weiter: Kapitel 11

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    6 Mal editiert, zuletzt von Tariq (27. Juni 2023 um 11:42) aus folgendem Grund: Textpassagen anhand der Anmerkungen der Leser geändert/eingefügt

  • Hallo @Tariq,

    ich habe jetzt die vorigen Teile deiner Geschichte mal gelesen und klinke mich auch mal hier ein, wenn es ok ist. Insgesamt finde ich

    das Kapitel durchaus gelungen. Was die von dir monierten Punkte angeht, schreibe ich einfach mal was mir dazu einfällt.

    Nimm das was du davon brauchen kannst und lass den Rest einfach liegen.

    Er sah, wie sich Etiennes Hände zu Fäuste ballten. Es geschah selten, dass sich der Freund aus der Ruhe bringen ließ, und meist waren es irgendwelche Angelegenheiten, die mit Ungerechtigkeit und fehlender Fairness zu tun hatten. So war es auch jetzt.

    Wenn man die bisherigen Kapitel gelesen hat, weiß man eigentlich schon ganz gut wie Etienne tickt. Hier vielleicht weniger weniger direkt darauf eingehen was er empfindet und dafür mehr seine Körpersprache beschreiben. Verkrampft sich seine Haltung, hat er einen empörten Tonfall in der Stimme oder einen zornigen Ausdruck im Gesicht?


    „Es wird also eine Bestrafung eines Axioms geben?“, vergewisserte er sich und seine Stimme klang heiser.

    Statt Axiom vielleicht Coholt .

    „Also auch bei Dwayne Disziplinarmaßnahmen im Beisein der anderen Axiome? Wie peinlich für ihn.“ Es klang befriedigt.

    Habe gerade mal gegoogelt was genau man unter Disziplinarmaßnahme versteht. Coholt kommt damit extrem billig weg.

    Das Etienne das befriedigt ist eigentlich schwer vorstellbar. Das Wörtchen peinlich ist vielleicht auch nicht optimal, es wirkt

    als ob Etienne die Demütigung Coholts wichtiger als die Verhinderung weiterer Morde durch diesen ist, und macht Etienne ein

    klein wenig unsymphatisch.

    „Sie kann es sich nicht leisten, denn sie muss damit rechnen, dass mein Vater mich an ihre Stelle setzen lässt, wenn sie sich als unfähig erweist.“

    Die Aussage von Ares wirkt ein wenig sperrig. die Info daß er Ihre Position übernehmen soll vielleicht anderswo einfliessen lassen

    und das ganz entsprechend kürzen. Wenn rauskommt daß sie einen Mörder deckt ist sie ohnehin ihren Posten los.

    „Dein Vater ist nicht dein Vorgesetzter. Du bist Angehöriger der Streitkräfte der Vereinigten Kontinente.“

    Nur eine kleine Kleinigkeit aber ich denke Angehöriger der Streitkräfte reicht.

    So ich hoffe mein Geschreibsel war dir zumindest eine kleine Hilfe.

    Ach ja und bevor ich es vergesse.

    Er lachte bitter. „Glaub mir: Er kann hier tun und lassen, was er will. Der Ring ist sein Reich und er ist der König.“

    DAS finde ich einfach genial ich liebe solche Formulierungen.

  • Hi Tariq,

    hier meine Kommentare:

    Spoiler anzeigen

    Zu Kapitel 9:

    nichts zu meckern. Das Geschehen wirkt sehr plausibel. Vermutlich kennst du dich (aus Praxis oder Theorie) in medizinischen Einrichtungen aus.

    Zu Kapitel 10:

    Tja, hier passiert das, was man schon nach Ares Gespräch mit seinem Vater vermutet hatte. Ares weiht Etienne in die ziemlich ungeheuerlichen Pläne seines Vaters ein. Was mich hier noch nicht so ganz überzeugt ist, wie die beiden mit der Dimension dieser Enthüllungen umgehen. Gerade im direkten Vergleich mit den Machenschaften von Frieda und Coholt.

    Letztere bekommen in diesem Abschnitt sehr viel Raum und Etiennes und Ares emotionale Reaktion ist sehr eindrücklich. Auch wenn Coholts Gewaltverbrechen sehr ernst zu nehmen sind, spielen sie nach meinem Verständnis in einer gänzlich anderen Liga als das, was Mestor vorhat, was praktisch ein gesamtes System in Frage stellt / angreift.

    Weder Ares noch Etienne scheinen dieses Wissen als eine Gefahr für sich selbst zu begreifen, was entgegen meiner Intuition verläuft. Insbesondere scheint Ares keine Gefahr darin zu sehen, Etienne in Mestors Pläne einzuweihen.

    Etienne wiederum reagiert verhältnismäßig unspektakulär auf die ziemlich unglaubliche Enthüllung.

    Dann kam der heikle Teil und er sah, wie sein Freund ungläubig lauschte, als er die manipulierten Chips beschrieb. Abscheu malte sich in dessen Miene und auch Wut, dieselben Gefühle, die ihn selbst jetzt wieder überwältigten.

    Ja, seine Reaktionen während er zuhört sind plausibel beschrieben. Allerdings quittiert er das Ganze dann lediglich mit einem

    „Was wirst du tun?“

    Das scheint mir intuitiv auch seltsam. Ich hätte erwartet, dass er entweder komplett sprachlos ist oder tausend Fragen hat. „Was wirst du tun?“ hört sich außerdem so an, als ob Etienne das Ganze als eine Angelegenheit zwischen Ares und seinem Vater begreift und nicht als etwas, dass Implikationen auf das ganze System hat.

    Am Ende bin ich noch über folgenden Satz gestolpert:

    Doch das war zweitrangig, da sein Vater sowieso nicht vorhatte, ihm diese Führung zu überlassen.

    Ich habe das so verstanden, dass Ares davon ausgeht, dass er – selbst wenn er seinem Vater als Chef im Ring nachfolgen würde – davon ausgeht, dass dieser weiterhin die Zügel in der Hand behält. Falls das gemeint ist, könnte man das vielleicht noch etwas verdeutlichen.

  • Antwortbox
    ichuebenoch

    Willkommen im Ring, ichuebenoch, und zuerst herzlichen Dank, dass du hier mit eingestiegen bist. Ich freue mich über jeden Leser und wenn er dann noch so konstruktives Feedback da lässt, dann gleich noch viel mehr.

    Novize

    Zum vorigen Teil: Kapitel 10 (1/1)

    ~~~ Kapitel 11 ~~~

    „Commandantin, auf ein Wort bitte.“
    Frida Busch wandte ungehalten den Kopf und starrte Malcolm Benedict an. Er war heute Morgen erst da gewesen, um ihr diese Sache aus dem fünften Untergeschoss zu melden. Wieso stand er jetzt - am Nachmittag - erneut vor ihrem Schreibtisch?
    „Worum geht’s?“, fragte sie knapp und richtete den Blick sofort wieder auf den Bildschirm.
    „Axiom Dwayne Coholt“, antwortete der Axiom, „für wann ist seine Bestrafung vorgesehen?“
    „Das wurde noch nicht festgelegt.“
    „Bei allem Respekt, Commandantin, er hat gegen die Vorschriften gehandelt und ist weiter zum Dienst eingeteilt!“ Seine Hand wies auf den Monitor, der die Aufstellung der Axiom-Dienstpläne für den laufenden Monat anzeigte.
    „Ich wüsste nicht, dass ich mich vor Ihnen zu rechtfertigen hätte, Axiom Benedict.“ Sie hatte Mühe, ihren Ärger zu unterdrücken, und sie hörte, dass ihre Stimme etwas zu schrill geklungen hatte. Keineswegs respekteinflößend. Und richtig - dieser hartnäckige Kerl
    ließ sich damit auch nicht abspeisen.
    „Haben Sie sich nach dem verprügelten Onta erkundigt?“, fragte er mit gepresster Stimme.
    „Dazu besteht keine Notwendigkeit. Der Mann ist - wie Sie eben selbst sagten – ein Onta.“
    „Sie hätten es vielleicht besser getan!“, stieß er hervor und sie merkte, dass auch er um Beherrschung rang. „Dann wüssten Sie nämlich, dass er nicht mehr lebt, und würden es nicht jetzt erst von mir erfahren. Dwaynes Komplizen haben ihn totgeschlagen!“
    Seine heftigen Atemzüge verrieten ihr, welcher Aufruhr in ihm tobte. Und seine Worte rüttelten an ihrer Beherrschung. Sie wandte erneut den Kopf und schoss einen kalten Blick in seine Richtung.
    „Ich wiederhole“, sagte sie leise, „ich muss mich vor Ihnen nicht rechtfertigen. War das alles, Axiom Benedict? Dann guten Tag!“
    Er sah aus, als würde er gern seine Faust auf den Schreibtisch krachen lassen. Oder noch lieber in Dwaynes Gesicht. Stumm starrte er sie an und Fassungslosigkeit spiegelte sich in seiner Miene, als er einen Schritt zurücktrat. „Die Vorschriften sagen eindeutig ...“, versuchte er es erneut und begann den Paragraphen zu zitieren, der die Bestrafung einzelner Vergehen regelte.
    Sie spürte ein warnendes Klopfen in der Schläfe. Der Kerl wagte es tatsächlich, ihr zu widersprechen.
    „Wegtreten, Axiom!“, zischte sie.
    Er brach ab, neigte provozierend knapp den Kopf, wandte sich um und verließ ihr Büro.

    Frida wartete, bis sich die Tür geschlossen hatte, erst dann erlaubte sie sich ein zorniges Schnauben. Dwayne hatte den Bogen überspannt und einen Onta erschlagen. Auch wenn er selbst den Mann nicht angefasst hatte. Das konnte sie nicht ungestraft durchgehen lassen. Es war zu gefährlich für ihre Position.
    Sie rief Dwayne über das ComPad zu sich und versetzte die Überwachung der Zentrale in den Privatmodus.
    „Was denkst du dir eigentlich?!“, fauchte sie erbost, als er eintrat, und sprang auf.
    Er gähnte. Ihr Ruf musste ihn aus dem Schlaf gerissen haben, denn genau so sah er aus. Dass er derart derangiert vor sie trat, ärgerte sie zusätzlich und sie fuhr aus ihrem Stuhl hoch. „Diesmal bist du zu weit gegangen! Benedict weiß, was du mit dem Onta gemacht hast.“
    „Das kann er gar nicht. Keine Kamera hat etwas Belastendes aufgezeichnet, zumindest nicht die in dem Lagerraum.“
    „Trotzdem wurde Benedict vom Sicherheitsdienst dorthin geschickt! Und er hat es auf jeden Fall auch den anderen Axiomen mitgeteilt, so dass es nun kein Geheimnis mehr ist, welche sadistischen Spielchen du da unten im fünften Untergeschoss abziehst.“
    „Reg dich ab“, meinte er lächelnd und sie merkte, dass sie kurz davor war, ihn wegen seiner unglaublichen Leichtsinnigkeit zu schlagen und damit dieses überhebliche Grinsen aus seinem Gesicht zu wischen. Doch sie wusste auch, dass sie das niemals tun würde. Zu groß war die Angst, ihn zu verlieren.
    „Einen Onta zu bestrafen, der in der Klinik randaliert hat, ist nichts, was man mir ankreiden kann“, erklärte er. „Das ist mein -“
    „Ihn totzuschlagen jedoch sehr wohl!“, zischte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. Zornig funkelte sie ihn an.
    „Der Typ ist tot?“ Dwayne schien ehrlich verblüfft.
    Das hat er nicht gewusst, erkannte Frida. Nur deshalb konnte er nach der Schicht so ruhig schlafen, dass er am Nachmittag geweckt werden musste.
    Doch seine Reaktion und seine nächsten Worte ließen ihre Entschuldigung für sein Verhalten zerspittern wie unter einem Hammerschlag. Wider Erwarten zuckte er lediglich mit den Schultern. „Und? Was geht mich das an? Die Schläge gehen auf das Konto von Bine und Merrick. Tss“, er schüttelte gespielt streng den Kopf, „dabei habe ich ihnen noch nahegelegt, ihn nicht so hart anzufassen.“
    Das reichte. Erst kommandierte Benedict sie herum, jetzt hielt Dwayne sie zum Narren. Ihre Faust krachte auf den Schreibtisch, an dem sie lehnte. „Hör auf mit diesem Schwachsinn! Ich bin es, mit der du redest, nicht einer deiner Axiom-Kollegen oder ein Ypir! Benedict wird zu Ares gehen und Ares vielleicht zum Kyrios!“
    Das falsche Bedauern verschwand und seine Miene wurde stahlhart. „Der Direktor hat sich nicht in Angelegenheiten der Garde einzumischen. Sie untersteht der Marine und damit dem General auf Pitcairn. Dein verehrter Kyrios soll dankbar sein, dass die Ordnung im Ring aufrechterhalten wird. Außerdem braucht er mich für die Transporte.“ Er warf ihr einen vielsagenden Blick zu. „Glaub mir, es ist alles in Ordnung.“ Er ging hinüber zur Couch und ließ sich darauf nieder. „Also, weswegen hast du mich rufen lassen?“
    Sie zitterte vor Empörung. Seine Frechheit war unerträglich. Und nicht zum ersten Mal kam ihr der Gedanke, dieses Verhältnis mit ihm zu beenden, um sich von ihm nicht an die Wand spielen zu lassen. Er hatte sie voll im Griff und sie konnte nichts dagegen tun.
    „Ich hatte dich gewarnt und gebeten, vorsichtig zu sein, und du hast es ignoriert“, fauchte sie. „Deshalb werde dich als Verantwortlichen für diese Aktion da unten jetzt für zwei Wochen suspendieren müssen. Damit in Ruhe Gras über diese ... Sache wachsen kann. Bine und Merrick erhalten drei Tage Arrest und ihnen werden zwanzig Credits vom Konto abgezogen. Du solltest beten, dass niemand auf die Idee kommt, den General zu informieren!“
    Sein Blick zeigte Überraschung. Verständlich, denn so hatte sie noch nie mit ihm geredet.
    „Und jetzt verschwinde!“, setzte sie nach, bevor der Zorn verrauchen konnte und sie in Versuchung kam, die würgende Angst, die sie gleichzeitig verspürte, in seinen Armen vergessen zu wollen.
    „Aber lass dir gesagt sein: Beim nächsten Mal wirst du für das, was du deinen Untergebenen erlaubst“, sie betonte das ‚erlaubst‘ mit Nachdruck, „selbst geradestehen. Und ich werde mir nicht die Finger für dich verbrennen. Es gibt für alles Grenzen. Sollte mein Kopf rollen wegen dieser Angelegenheit, dann wird es deiner auch!“
    Wie vorhin bei Benedict sah sie auch Dwayne hinterher, der erst gestutzt und dann schulterzuckend die Zentrale verlassen hatte. Erst als die Tür geschlossen war, sanken ihre angespannten Schultern herab und sie stieß einen lästerlichen Fluch aus.

    Hier geht's weiter: Kapitel 12 (1/2)

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    5 Mal editiert, zuletzt von Tariq (27. Juni 2023 um 11:51)

  • Hi Tariq,

    und hier die nächsten Kommentare:

    Spoiler anzeigen

    Zu Kapitel 10:

    Ich finde es, so, wie du es angepasst hast sehr gut.

    Zu Kapitel 11:

    Gefällt mir auch sehr gut. Friedas Perspektive ist gut und nachvollziehbar gelungen. Nur ein paar Kleinigkeiten:

    „Was denkst du dir eigentlich?!“, fauchte sie erbost, als er eintrat war, und sprang auf.

    eingetreten war

    Und er hat es auf jeden Fall auch den anderen Axiomen mitgeteilt, so dass nun kein Geheimnis mehr ist, welche perversen Spielchen du da unten im fünften Untergeschoss abziehst.

    so dass es nun kein Geheimnis mehr ist

    Er hatte sie voll im Griff und sie konnte nicht dagegen tun.

    konnte nichts dagegen tun

    „Ich hatte dich gewarnt und gebeten, vorsichtig zu sein, und du hast es ignoriert. Deshalb werde dich als Verantwortlichen für diese Aktion da unten jetzt für zwei Wochen suspendieren müssen. Damit in Ruhe Gras über diese ... Sache wachsen kann. Bine und Merrick erhalten drei Tage Arrest und ihnen werden zwanzig Credits vom Konto abgezogen. Du solltest beten, dass niemand auf die Idee kommt, den General zu informieren. Und jetzt verschwinde!“, fauchte sie. „Aber lass dir gesagt sein: Beim nächsten Mal wirst du für das, was du deinen Untergebenen erlaubst“, sie betonte das ‚erlaubst‘ mit Nachdruck, „selbst geradestehen. Und ich werde mir nicht die Finger für dich verbrennen. Es gibt für alles Grenzen. Sollte mein Kopf rollen wegen dieser Angelegenheit, dann wird es deiner auch!“
    Wie vorhin bei Benedict sah sie auch Dwayne hinterher, der erst gestutzt und dann schulterzuckend die Zentrale verlassen hatte.

    Nach meinem persönlichen Geschmack könntest du Friedas lange Rede hier ab und zu mal mit Dwaynes Reaktionen unterbrechen, statt sie gesammelt am Ende zusammenzufassen.

  • Tja, was die Commandantin tun muss, muss sie tun. Und immerhin macht sie irgendetwas. Habe zuerst gedacht, sie wird das einfach ignorieren, aber ganz alles erlauben kann sie sich anscheinend doch nicht. Die Frage ist jetzt, wie Dwayne das aufnimmt. Momentan glaube ich, dass er wesentlich gefährlicher ist als die Commandantin und durchaus noch mehr Ärger machen wird.

    Mehr weiß ich gerade nicht zu sagen. Kann nicht erahnen, wo die Geschichte jetzt hingehen wird.

  • Hi @Tariq

    hier mal wieder mein Senf dazu,

    zu den Änderungen in Kapitel 11 kann ich mich @Novize nur anschließen sie sind rundum gelungen.

    zu Kapitel 11


    Ihr Ruf musste ihn aus dem Schlaf gerissen haben, denn genau so sah er aus. Ihn so zu sehen, ärgerte sie zusätzlich.

    Verstehe ich nicht wieso sie das stört.

    „Einen Onta zu bestrafen, der in der Klinik randaliert hat, ist nichts, was man mir ankreiden kann“, erklärte er. „Das ist mein -“

    Müssten da am Ende statt des Gedankenstriches nicht Auslassungspunkte stehen? Bin mir aber selber nicht ganz sicher ?(


    Und er hat es auf jeden Fall auch den anderen Axiomen mitgeteilt, so dass nun kein Geheimnis mehr ist, welche perversen Spielchen du da unten im fünften Untergeschoss abziehst.“

    Hm bei der Formulierung denke ich eher an irgendwelche ausgefallenen Sexualpraktiken. Sadistische oder brutale Spielchen

    würde hier vielleicht besser passen, ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung.

    Doch seine Reaktion und seine nächsten Worte ließen ihre Entschuldigung für sein Verhalten zerspittern wie unter einem Hammerschlag.

    Wieder eine super gelungene Formulierung wie ich finde.

    Zitat


    Er ist hier in erster Linie das Ohr, in das Ares sich auskotzt.

    Klasse als ich das gelesen habe bin ich vor lachen fast vom Stuhl gefallen. Der arme Etienne 8o

  • Antwortbox

    Herzlichen Dank für eure schnellen und interessanten Rückmeldungen. :panik:

    Novize

    „Was denkst du dir eigentlich?!“, fauchte sie erbost, als er eintrat war,

    Du hattest Recht, da stimmt was nicht. Dein Vorschlag würde auch passen, aber eigentlich sollte es heißen: "als er eintrat, ..."

    Sowas kommt vom vielen Korrigieren, Ausbessern, Ctrl-X und Ctrl-V ... :rofl:

    Nach meinem persönlichen Geschmack könntest du Friedas lange Rede hier ab und zu mal mit Dwaynes Reaktionen unterbrechen, statt sie gesammelt am Ende zusammenzufassen.

    Hab ich angepasst, ein guter Gedanke! :thumbup:

    Alopex Lagopus

    Tja, was die Commandantin tun muss, muss sie tun. Und immerhin macht sie irgendetwas. Habe zuerst gedacht, sie wird das einfach ignorieren, aber ganz alles erlauben kann sie sich anscheinend doch nicht. Die Frage ist jetzt, wie Dwayne das aufnimmt. Momentan glaube ich, dass er wesentlich gefährlicher ist als die Commandantin und durchaus noch mehr Ärger machen wird.

    Mehr weiß ich gerade nicht zu sagen. Kann nicht erahnen, wo die Geschichte jetzt hingehen wird.

    Das sind genau die Gedanken, die ich hören wollte :thumbsup: Vielen Dank! ^^

    ichuebenoch

    Verstehe ich nicht wieso sie das stört.

    Ich meinte, dass er so zerzaust und vertrottelt vor ihr erscheint. Das stört sie. :D Ich hab es noch etwas angepasst (blauer Text).

    Müssten da am Ende statt des Gedankenstriches nicht Auslassungspunkte stehen? Bin mir aber selber nicht ganz sicher

    Es stimmt, die Auslassungspunkte sind üblicher, wenn man einen Satz nicht vollständig ausschreibt. Der Gedankenstrich - so habe ich es gelernt - steht nur für das absichtliche Weglassen von Satzteilen oder -enden bzw. für eine Unterbrechung (z.B. wenn einem Sprecher ins Wort gefallen wird), so dass der Cut härter ausfällt als bei den vergleichsweise "sanften" Auslassungspunkten, die ich immer irgendwie mit Zögern und dann Abbrechen oder Verzögern "übersetze". In meinem von dir zitierten Satz:

    „Einen Onta zu bestrafen, der in der Klinik randaliert hat, ist nichts, was man mir ankreiden kann“, erklärte er. „Das ist mein -“
    „Ihn totzuschlagen jedoch sehr wohl!“, zischte sie

    sollte es die harsche Unterbrechung sein, deshalb habe ich den Gedankenstrich gewählt. :)

    Hm bei der Formulierung denke ich eher an irgendwelche ausgefallenen Sexualpraktiken. Sadistische oder brutale Spielchen

    würde hier vielleicht besser passen, ist jetzt aber nur meine persönliche Meinung.

    Jepp, danke! Ich war mit pervers auch nicht zufrieden, aber mir fiel nichts anderes ein. Sadistisch passt viel besser. :thumbup:

    Wieder eine super gelungene Formulierung wie ich finde.

    :rofl: Dankeschön :D

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Ich weiß nicht genau, warum mir die Frida-Abschnitte so gut gefallen. Vielleicht weil diese kaltschnäuzige Machtfrau diese Schwäche für Dwayne hat, was sie dann doch irgendwo menschlich macht. Jedenfalls war ich sehr gespannt, wie sie mit Dwayne umgehen wird. Ich dachte, sie wird es nicht auf die Reihe bringen, hart zu ihm zu sein. Aber anscheinend doch. Ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht und wie es endet. Sieht jedenfalls wohl nicht gut aus für Frida. (Dwayne ist ein A ... , der darf gerne seine gerechte Strafe bekommen!).

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Kirisha

    Vielen Dank! :) Ich freue mich, dass Frida so rüberkommt, wie ich es mir vorstelle. Einerseits hat sie Angst um ihren Posten und ist gezwungen, Dwayne irgendwie zu strafen. Doch weil sie auch Angst hat, ihn zu verlieren, wählt sie eine lächerlich geringe Strafe. ich möchte nicht in ihrer Haut stecken. Sowieso und überhaupt nicht. :rofl:

    Und Dwayne? Kein Kommentar zu dem Typen :whistling: ( :D )

    Zum vorigen Teil: Kapitel 11

    ~~~ Kapitel 12 ~~~

    Kapitel 12 (1/2)

    Entsetzt riss Tevor die Augen auf. Jemand war bei ihm! Hier, in seiner Wohneinheit und jetzt sogar in seinem Bett!

    Ein Schrei wollte seine Kehle verlassen und verzweifelt presste er beide Hände vor den schon geöffneten Mund, um es zu verhindern. Sein Herz hämmerte wie verrückt und der jäh einsetzende Kopfschmerz ließ ihn gepeinigt die Augen zukneifen.
    Zuerst hatte er nur die Anwesenheit eines Menschen gespürt. Davon war er erwacht. Jetzt lag er da, stocksteif, und lauschte so intensiv, dass er das Blut in den Ohren rauschen hörte. Seine Matratze sank neben ihm etwas ein und – der Schweiß brach ihm aus - er spürte eine Berührung. Jemand legte sacht die Hand auf seinen Arm.
    Das löste die Starre. Der Schrei ließ sich nicht mehr zurückhalten. Tevor fuhr hoch und wollte aus dem Bett springen. Seine Beine verhedderten sich in der Decke und anstatt auf die Füße zu kommen, wäre er beinahe gestürzt. Taumelnd fing er sich und floh dann in die entgegengesetzte Ecke des winzigen Zimmers, um so viel Abstand wie möglich zwischen sich und das Bett zu bringen. Dort fuhr er zitternd herum und presste sich mit dem Rücken gegen die Wand, krampfhaft bemüht, seinen panischen Herzschlag zu beruhigen. Im dämmrigen Licht der dünnen Leuchtleisten am Boden starrte er verständnislos auf seine schmale Schlafstatt.

    Sie war leer.Das konnte unmöglich sein! Jemand hatte neben ihm auf der Matratze gesessen und ihn am Arm angefasst! Überdeutlich erinnerte er sich an die zarte Berührung. Er glaubte sogar, die aufgerichteten Härchen auf seiner Haut, die der Schrecken ihm beschert hatte, noch immer zu spüren. Jemandem so nahe zu sein und das für mehr als ein paar Sekunden ...

    Die Finger seiner Linken umklammerten seine Rechte, als könnten sie so das Warn-Brennen verhindern, das jeden Moment einsetzen musste. Missachtung der Abstandsregel! Die Kameras sahen alles!
    Doch es kam kein Brennen. Er war niemandem zu nahe gekommen, denn außer ihm befand sich keiner hier. Und der Kopfschmerz war verschwunden.
    Hatte er das geträumt?
    Nein, es war so real gewesen. Sein Herz hämmerte noch immer. Fast glaubte er, einen blumigen Duft im Zimmer wahrzunehmen. Fremd und gleichzeitig auch irgendwie vertraut ...
    „Onta Tevor TwoFive-O, benötigst du medizinische Hilfe?“, erkundigte sich der Computer mit seiner sanften Stimme.
    Verflucht! Die Überwachungseinheit musste seinen rasenden Puls registriert und als ungewöhnlich eingestuft haben. Er schüttelte hektisch den Kopf und krächzte: „Es geht mir gut.“ Ich habe nur geträumt, wollte er hinzufügen, doch was wusste ein Computer von Träumen.
    Rasch kroch er wieder ins Bett und starrte ängstlich zu dem runden, schwarzen Auge über der Tür. Er durfte nicht noch einmal auffallen. Die Kameras sahen alles und was sie nicht registrierten, das hörten oder bemerkten die Überwachungseinheiten.

    Am nächsten Morgen erbat er über das ComPad an der Tür seiner Arbeitskabine einen Termin für einen Medi-Check und erhielt einen für den Nachmittag. Zwei Stunden vor Ende der Schicht fuhr er – begleitet von einem Ypir-Gardisten – mit dem Ostlift hinauf in die erste Unterebene und wandte sich dann dem Korridor zu, in dem sich der Klinik-Sektor befand. Er war seit seiner Ankunft im Ring nicht mehr dort gewesen und nicht zu wissen, was ihn erwartete, verunsicherte ihn.
    Der Eingang öffnete sich nach dem Scan seines Chips. Er wurde angewiesen einzutreten und eine leuchtend blaue Linie, die vor seinen Füßen im Bodenbelag erschien, leitete ihn bis zu Raum neun im Korridor B. Der Ypir ließ ihn zuerst hineingehen und folgte ihm.
    Jetzt saß Tevor mit einem mulmigen Gefühl im Magen auf dem Hocker in diesem winzigen Zimmer, legte die schweißnassen Hände auf die Knie und sah sich um. Einheitsweiß an den isolierenden Carbonwänden. Ein kleiner Tisch mit einem Hocker darunter und einem weiteren, auf dem er saß. Alles weiß. Zwei Türen: Eine, durch die er den Raum betreten hatte, und ihr gegenüber eine, an der sich weder Klinke noch blaues Scan-Feld befanden. Offensichtlich ließ sie sich nur von der anderen Seite öffnen. Neben ihr hatte der Gardist Posten bezogen und behielt ihn aufmerksam im Blick.
    Die ununterbrochene Beobachtung verursachte ein unbehagliches Gefühl bei Tevor. Seit seinem Besuch bei BuyVis hatte er tagelang in Angst gelebt, dass Gardisten auftauchen und ihn für etwas bestrafen würden, was er falsch gemacht hatte. Doch niemand war gekommen und nach einer Woche hatte die Anspannung nachgelassen.
    Inzwischen beunruhigten ihn andere Dinge. Besorgt lauschte er in sich hinein. Die Kopfschmerzen waren seit dem BuyVis-Besuch noch drei Mal aufgetreten. Einmal hatte er für einen Augenblick – begleitet von dem bekannten, scharfen Schmerz – Dinge auf dem Arbeitstisch liegen sehen, die es in seinem Bereich gar nicht gab. Winzige Werkzeuge, filigran ... Und als er vor ein paar Tagen die Uhrzeit wissen wollte, hatte er nicht den Computer gefragt, sondern auf sein linkes Handgelenk geschaut. Auch da verspürte er diese Pein. Wie der Stich einer glühenden Nadel direkt ins Gehirn. Manchmal glaubte er, Stimmen zu hören, die er nicht kannte, und einmal hatte er sogar gemeint, eine von ihnen zu erkennen. Und dann das Erlebnis gestern Nacht ...
    Beim Gedanken daran beschleunigte sich sein Herzschlag sofort wieder. Er holte tief Luft. Ruhig, mahnte er sich, es ist alles in Ordnung. Du hast das geträumt. Mach den Gardisten nicht aufmerksam!
    Den Rest der Nacht hatte er traumlos schlafend verbracht, zumindest könnte er sich an keine Träume erinnern. Doch die Furcht war geblieben. Noch immer konnte er sich nicht erklären, woher der Kopfschmerz und die fremdartigen Wahrnehmungen gekommen waren.
    Nun, vielleicht würde er es heute erfahren. Langsam atmete er durch. Sein Herz hämmerte und es raste noch schneller, als sich die Tür öffnete und eine blonde Frau eintrat. Ihre langen Haare hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Zwei rote Streifen auf dem Ärmel des weißen Oberteils. Eine Ärztin.
    „Tevor TwoFive-O?“, vergewisserte sie sich nach einem Blick auf ihr Datenpad.
    Er sprang auf und nickte.
    „Setz dich wieder.“ Sie wies auf den Hocker. „Du kommst zum Check. Bisher hast du noch keinen machen lassen, obwohl du vor“, sie warf einen weiteren Blick auf ihr Pad, „drei Jahren im Ring eingeliefert wurdest. Bist du heute hier, weil du Beschwerden hast?“
    Tevor zögerte. Sollte er ihr von den Kopfschmerzen erzählen? So fürchterlich wie damals bei BuyVis war es nicht noch einmal gewesen. Es hatte immer nur Sekunden gedauert. Vielleicht würde sie etwas Schlimmes finden und ihn als nicht mehr arbeitstauglich einstufen. Was würde dann mit ihm geschehen? Angst ergriff ihn. Der Onta in der Kabine neben seinem Arbeitsplatz fiel ihm ein. Er war nie wieder aufgetaucht ...
    Die Ärztin wartete mit leicht geneigtem Kopf auf eine Antwort. „Tevor?“, fragte sie und eine leise Ungeduld war ihrer Stimme anzuhören.
    „Nein“, stieß er hervor. „Nur zum Check.“
    „Du hast also keine Beschwerden zurzeit?“
    Hastig schüttelte er den Kopf. „Es geht mir gut, aber man sagte mir damals, dass ich einmal im Jahr ...“
    „Ich weiß“, unterbrach sie ihn. „Dein Recht auf eine jährliche Untersuchung. Mein Name ist Doktor Milström. Ich werde dir zuerst ein paar Fragen stellen und danach mit der körperlichen Examination beginnen. Entspann dich.“
    Sie zog den zweiten Hocker unter dem Tisch hervor und setzte sich.

    Hier geht's weiter

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    3 Mal editiert, zuletzt von Tariq (27. Juni 2023 um 11:57)

  • Tariq

    Wurde Tevor da etwa von einem Geist heimgesucht =O

    Spoiler anzeigen

    Nee, im ernst, der Anfang des Kapitels ist ziemlich stark, weil die Emotionen und Eindrücke sehr gut rüber kommen. Meckern auf sehr hohem Niveau, aber hier

    Zitat von Tariq

    Das löste die Starre.

    dachte ich zuerst, dass die Berührung ihn beruhigen würde, oder so etwas. Etwas wie "Das ließ alle Dämme brechen", fände ich eindeutiger, ist aber wirklich nur kleinliche Nörgelei.


    Zitat

    Der Onta in der Kabine neben seinem Arbeitsplatz fiel ihm ein. Er war nie wieder aufgetaucht ...

    Könnte es nicht sein, dass dieser Onta jetzt... an einem besseren Ort ist :sarcastic:


    Insgesamt wieder ein sehr rundes Kapitel und ein weiterer Schritt auf Tevors Leidensweg. Ich hoffe am Ende steht etwas, wofür es sich für ihn gelohnt hat. :)


  • Wieder sehr spannend.

    Meine Gedanken: Tevor hat irgendwelche Erinnerungssplitter aus seiner Vergangenheit bewahrt, die nun ab und zu hervorbrechen. Ich fürchte, das wird ihm noch massiv Probleme einbrocken. Vielleicht wird er sich noch an etwas Relevantes erinnern, mit der Zeit.

    Sehr gut geschrieben!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Tariq,

    Sehr schöner Anfang von Kapitel 12. ich erinnere mich, dass ich in der ersten Fassung eine intensivere Reaktion von Tevor auf sein nächtliches Erlebnis erwartet hätte. Das fand ich in der aktuellen Version sehr gelungen. Auch Tevors Gedankengänge bei der Ärztin fand ich sehr nachvollziehbar. Auf der einen Seite will er wissen, was mit ihm los ist. Auf der anderen Seite hat er Angst vor den Konsequenzen. Gefällt mir!

  • Hi @Tariq,

    gutes in sich stimmiges Kapitel, das Lust macht mehr von Tevors Vergangenheit zu erfahren, auch wenn ich vermute daß das

    den armen Kerl noch mehr in Schwierigkeiten bringen wird.

    Den Rest der Nacht hatte er traumlos schlafend verbracht, zumindest könnte er sich an keine Träume erinnern

    müßte doch eigentlich konnte heißen,

    sorry aber mehr zum meckern habe ich nicht gefunden :)