Es gibt 728 Antworten in diesem Thema, welches 83.434 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. November 2024 um 00:55) ist von 20thcenturyman.

  • Mit einem Ruck wandte er sich um und starrte auf die Tür. Sie stand einen Spaltbreit offen.

    Das wiederholt eigentlich was Du vorher gesagt hattest - Philo hatte die Tür offen gelassen, denn gleich würde Jannis hereinkommen und die Besucher anmelden.

    Hier ist also zweimal der Fokus auf diese Tuer gelegt - das faellt auf dass es ihm so deutlich auffaellt bevor irgendwas anderes los ist.

    Murmelnde Stimmen im Vorraum ließen sein Herz hämmern.

    Wieso? Die Szene vorher ist ja ruhig, er ueberlegt noch sich hinzulegen. Dass Besucher vor der Tuer stehen weiss er - dass die reden ist vielleicht verstaendlich - es bleibt unklar was an den Ereignissen ploetzlich sein Herz haemmern lassen - was genau bringt ihn dazu ploetzlich Gefahr zu wittern?

    Wenn es einfach ein unlogisches Gefuehl ist, ein Instinkt, dann kannst Du das ja auch so schreiben.

    (Ich schliesse mich bei Ichuebenoch an - mir ist auch nicht klar warum die Angreifer hier reden...)

    Auch nicht den Mann in Schwarz, der vor der Tür zum Wohnraum lag. Einer sei verhaftet worden, wurde ihm gesagt, einen dritten Eindringling habe es nicht gegeben.

    Wissen wir das nicht? Die Serviceeinheit hat zwei gemeldet, warum steht das mit dem dritten im Raum?

    Was ich mich auch gefragt hatte- hat der Panzerraum da keine Kameras von denen man verfolgen kann was eigentlich im Haus passiert? Waere irgendwie praktisch wenn man unten ist - und dann feststellt dass eine streunende Katze durch das Wohnzimmer kommt - bevor die Cops vor Ort sind...

    ***

    Generell hat man - aus der Beschreibung der Villa und ihres Sicherheitssystems vorher - schon geahnt dass irgendwas in die Richtung passieren wird und dass das Sicherheitssystem wohl noch eine Rolle spielen wird.

    Ich finde die Szene - bis auf die oben angemerkten Punkte - eigentlich gut geschildert, und auch den Zeitsprung in der Mitte kann ich ganz gut leiden.

  • Hallo liebe Tariq

    wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Zwar hat Ares so eine Vermutung geäußert, aber so ganz ernstgenommen hatte ich das nicht.

    doch ein seltsames Geräusch aus der Vorhalle ließ ihn erschrocken zusammenzucken. Bevor er sich erklären konnte, was es verursacht hatte, vernahm er es ein zweites Mal.

    Hier war mir nicht ganz klar, warum ihn das "seltsame" Geräusch so erschreckt. Es müsste schon ein ganz spezifisches, ungewöhnliches und gleichzeitig verdächtiges Geräusch sein, um solche Angst zu machen. Daher würde ich das versuchen näher zu beschreiben.

    erste Geräusch, was du gehört hast, war von Jannis, das zweite von Philo.

    Ich weiß, wie du es meinst. Aber Elas hat wohl nicht die beiden schreien oder keuchen gehört? Es war wohl eher das Umfallen der beiden, was er gehört hat? (Die Mordwaffe war sicherlich schallgedämpft, daher war es nicht der Schuss.) EIn Öffnen der Tür hat er gehört oder nicht?

    Wenn er aber nur das Aufprallen der Körper gehört hat, wäre das wahrscheinlich zu wenig spezifisch, um ihn sofort aufhorchen zu lassen. Eventuell ist er aber von Jannis gewöhnt, dass der immer sofort jeden anmeldet und darum sofort weiß, dass etwas nicht stimmt.

    Es wird auf jeden Fall spannend. Elas wird jetzt wohl Ares um weitere Informationen bitten und kommt mit ins Spiel, notgedrungen. Ich möchte auch gerne wissen, was in seiner Vergangenheit so alles passiert ist.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Ich bin jetzt auch einmal eingestiegen und habe den Prolog gelesen. Humania! Hauptstadt eines Staates, der seinen Bürgern eine von oben festgesetzte Lebenszeit auferlegt und sie dann abmurkst. Erinnert mich an den Film "Flucht ins 23. Jahrhundert, ist aber viel realistischer. Gerade sehe ich auf 3 Sat eine Dokumentation über Wasserknappheit. Dort wird gesagt, dass in einigen Jahrzehnten viele Menschen in klimatisch ungünstigen Regionen leben und schlussendlich abwandern werden. Die Menschheit drängt sich dann in den Gebieten zusammen, wo es noch genug Wasser gibt und es schön kühl ist. Das führt entweder zu Anarchie, oder zu einem System, wie du es schilderst. Die Propaganda wird die Sache natürlich als patriotische Pflicht darstellen, als moralisch und human. Humania. Mal sehen, wie du das ausführst.

  • Hallo Ichuebenoch , Thorsten  Kirisha und ein herzliches Willkommen 20thcenturyman

    Antwortbox

    Ich bin jetzt auch einmal eingestiegen und habe den Prolog gelesen.

    Noch einmal: schön, dass du da bist und dass ich dein Interesse wecken konnte.

    Erinnert mich an den Film "Flucht ins 23. Jahrhundert, ist aber viel realistischer.

    Der Film hat ein bisschen Pate gestanden, du hast Recht. (Ich hoffe aber, dass ich für meine Geschichte ein logischeres Ende finden kann. Der Film hat mich kopfschüttelnd zurückgelassen. :rofl: )

    Mal sehen, wie du das ausführst.

    Ich würde mich freuen, wenn du es herausfindest und mir ab und zu mitteilst, wie das Gelesene bei dir ankommt.

    Ich bin begeistert von eurem Feedback und habe schon angefangen an dem Kapitel herumzuschnitzen, um eure Anmerkungen und Vorschläge umzusetzen.

    1. Zum seltsamen Geräusch

    Unter einem seltsamen Geräusch kann ich mir nicht wirklich etwas vorstellen das kann alles mögliche sein. Offensichtlich sind es ja die Körper von Janis und Philo die zu Boden fallen. Vielleicht klatschend statt seltsam.

    Hier war mir nicht ganz klar, warum ihn das "seltsame" Geräusch so erschreckt. Es müsste schon ein ganz spezifisches, ungewöhnliches und gleichzeitig verdächtiges Geräusch sein, um solche Angst zu machen. Daher würde ich das versuchen näher zu beschreiben.

    Ich weiß, wie du es meinst. Aber Elas hat wohl nicht die beiden schreien oder keuchen gehört? Es war wohl eher das Umfallen der beiden, was er gehört hat? (Die Mordwaffe war sicherlich schallgedämpft, daher war es nicht der Schuss.) EIn Öffnen der Tür hat er gehört oder nicht?

    Wenn er aber nur das Aufprallen der Körper gehört hat, wäre das wahrscheinlich zu wenig spezifisch, um ihn sofort aufhorchen zu lassen. Eventuell ist er aber von Jannis gewöhnt, dass der immer sofort jeden anmeldet und darum sofort weiß, dass etwas nicht stimmt.

    Das habe ich angepasst:
    "Eigentlich wollte Elas sich wieder setzen, doch ein seltsames Geräusch aus der Vorhalle ließ ihn erschrocken zusammenzucken. Dumpf, wie wenn etwas Schweres auf den Boden gefallen wäre. Bevor er sich erklären konnte, was es verursacht hatte, vernahm er es ein zweites Mal. Mit einem Ruck wandte er sich um und starrte auf die Tür."

    Ich hoffe, so wird deutlicher, dass Elas weder (schallgedämpfte) Schüsse noch Keuchen oder ersticktes Schreien hört, sondern wirklich nur, wie die zwei Körper zu Boden fallen. Wäre das okay so?

    2. Die Stimmen in der Vorhalle

    Ich nehme mal an die Stimmen sind die Attentäter die Ihr weiteres Vorgehen besprechen. Wieso eigentlich, das sollten die doch schon im Vorfeld geklärt haben. So ein Attentat muß ja schnell gehen um zu vermeiden das das Opfer etwas bemerkt und entkommt. Eigentlich würde ich da erwarten, testen ob die Tür offen ist, dann schnell in den Raum rein Zielperson ausschalten und wieder verschwinden. Vorstellen könnte ich mir das Elas sieht wie jemand langsam die Klinke oder den Türknopf (falls es sowas im 22. Jahrhundert noch gibt) betätigt um kein Geräusch zu machen und dann reagiert.

    Alternative wäre die Attentäter waren Amateure und wissen es halt nicht besser. Allerdings kann ich mir nicht wirkklich vorstellen das Mestor für so einen Auftrag keine Profis schickt.

    (Ich schliesse mich bei Ichuebenoch an - mir ist auch nicht klar warum die Angreifer hier reden...)

    Ihr habt Recht, Profis würden nicht reden. Ich hab's angepasst:

    "und starrte auf die Tür. Sie stand noch einen Spaltbreit offen. Jetzt herrschte Stille nach den undefinierbaren Geräuschen. Stille, obwohl Jannis doch eigentlich in diesem Moment mit den Gästen reden müsste ...
    Ein ungutes Gefühl, eher eine Vorahnung von Gefahr ließ sein Herz hämmern."

    Ich hoffe, so passt es besser. :)

    3. Das Passwort

    Ich weiß nicht ob das beabsichtigt ist aber mir hat die Vorstellung das Elas in einer Verhandlung mit einem gut betuchten Kunden versehentlich das Passwort ausspricht und alle plötzlich im Safe Room landen ein Schmunzeln entlockt.

    In der beschriebenen Situation nimmt es allerdings bis zu einem gewissen Grad die Dramatik raus.

    Das habe ich rausgenommen. Es steht zwar da, dass Elas nicht über Vaia spricht, aber schon dass der Gedanke bei dir aufkommt, reicht mir als Grund, es zu ändern. :D

    "Vaia. Seine Rettung.
    Er hatte den Namen seiner Frau als Passwort für diese Sicherheitseinrichtung gewählt, lächelnd und nur weil der Makler auf ein neues bestanden hatte. Niemand außer ihm wusste von Vaia. Philo hatte sie nie kennengelernt und er selbst sprach nicht über sie, weil er damit jedes Mal die Wunde wieder aufriss, die ihr früher Tod verursacht hatte."

    4. Wie viele 'Gäste'

    Wissen wir das nicht? Die Serviceeinheit hat zwei gemeldet, warum steht das mit dem dritten im Raum?

    Doch, wir wissen das, was die Serviceeinheit an der Haustür gesehen hat. Das mit dem Dritten ist das, was die Beamten zu Elas sagen. Es sollte als Beruhigung für ihn gemeint sein, dass nicht noch jemand draußen postiert war, den die Serviceeinheit an der Tür nicht erfasst hat. Ich wollte damit keine 'falsche Spur' legen. :)

    5. Kameras im Saferoom

    Was ich mich auch gefragt hatte- hat der Panzerraum da keine Kameras von denen man verfolgen kann was eigentlich im Haus passiert? Waere irgendwie praktisch wenn man unten ist - und dann feststellt dass eine streunende Katze durch das Wohnzimmer kommt - bevor die Cops vor Ort sind...

    Guter Gedanke! Die habe ich jetzt noch eingefügt. Also die Monitore, nicht die 🐱. :D

    "Ein Blick auf die Monitore der Kameras vom Wohnraum und der Vorhalle zeigte ihm, was sein Verstand sich zu glauben weigerte: Zwei reglose Körper am Boden neben der offen stehenden Haustür und ein bewaffneter Mann in Schwarz im Wohnzimmer und einer befand sich offensichtlich in der Küche, denn die geöffnete Tür hing schief in ihrer Führungsschiene."

    6. Foreshadowing

    Generell hat man - aus der Beschreibung der Villa und ihres Sicherheitssystems vorher - schon geahnt dass irgendwas in die Richtung passieren wird und dass das Sicherheitssystem wohl noch eine Rolle spielen wird.

    wow, damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Zwar hat Ares so eine Vermutung geäußert, aber so ganz ernstgenommen hatte ich das nicht.

    Dass einer von euch überrascht war, der andere nicht, ist spannend für mich.

    Dass etwas kommt, wurde - wie Thorsten ja sagt - von der vorherigen Erwähnung des Sicherheitssystems ja quasi angekündigt. Ich habe mich bemüht, das so dezent wie möglich einzustreuen. Dass ich es kurz nennen musste, hielt ich für nötig (obwohl es sicher auch interessant wäre, wenn der Leser erst nach Elas' Fall in den Saferoom von dessen Existenz erfahren würde). Ich dachte, ich müsste erklären, warum es in dem Haus so einen Raum gibt, wenn Elas bis zu diesem Zeitpunkt ja mit niemandem im Clinch liegt. Aber in dem Moment, in dem er fällt, würde Elas sicher nicht darüber nachdenken, dass es da glücklicherweise einen etwas überspannten Vorbesitzer der Villa gab, der ... Ich denke, das würde Tempo aus der Überfallszene herausnehmen und sogar (durch das nötige PQP) für dezentes Augenrollen beim Leser sorgen.
    Was denkt ihr? Vorher erwähnen oder lieber später in Rückblende erklären, warum es einen solchen Raum in Elas' Haus gibt?

    7. Gesamtwirkung

    Ich finde die Szene - bis auf die oben angemerkten Punkte - eigentlich gut geschildert, und auch den Zeitsprung in der Mitte kann ich ganz gut leiden.

    Es wird auf jeden Fall spannend. Elas wird jetzt wohl Ares um weitere Informationen bitten und kommt mit ins Spiel, notgedrungen. Ich möchte auch gerne wissen, was in seiner Vergangenheit so alles passiert ist.

    Beides macht mich froh, vielen Dank!

    Ich habe euch oben ein paar Fragen gestellt - machen wir's einfach so: Wenn ich nichts von euch höre, gehe ich davon aus, dass alles so passt, was ich geändert habe?

    So dann mal noch der Rest vom Kapitel:

    Zum vorigen Teil: Kapitel 60 (3/4)

    Kapitel 60 (4/4)
    Tief seufzte er auf und vergrub das Gesicht in den Händen. Seine Finger rissen an den langen grauen Haaren und einen Moment lang war er versucht, mit den Nägeln über die Wangen zu kratzen. Er fühlte sich zum Zerreißen angespannt und es gab nichts, was das hätte lindern können. Ares, der vielleicht, aber Ares wusste ...

    Sein ComPad vibrierte kurz.

    „Kontaktanfrage Ares Daktyl“, las er und Erleichterung durchflutete ihn wie eine übermächtige Welle.

    Ohne sich mit dem üblichen Gewährt aufzuhalten, stellte er den Kontakt her.

    „Ares!“, stieß er hervor, ich ...“

    „Keine Zeit!“, wurde er von seinem Sohn harsch unterbrochen. „Du bist in Gefahr! Mestor ist misstrauisch geworden und ahnt, dass wir uns getroffen haben! Er wird jemanden zu dir schicken! Ich versuche schon seit Stunden dich zu erreichen. Wo bist du?“

    „In Volos, in einem Hotel. Ich habe ...“

    „Geh nicht weg von dort, und wenn, dann halte dich unbedingt unter Menschen auf! Ruf Eurosafe, du brauchst Personenschutz. Ich werde ...“

    „Es ist zu spät, Ares“, warf er dazwischen. „Es ist schon passiert.“

    „Es dauert – was?!“ Der Schock in Ares Stimme war unüberhörbar. „Was ist passiert?“

    „Meine Villa wurde überfallen. Drei meiner Angestellten sind tot. Mir ist nichts geschehen.“

    „Verdammt“, hörte er Ares flüstern und ein dumpfer Schlag drang an sein Ohr. „Ich habe es geahnt. Und ich hätte dich nicht allein lassen dürfen nach unserem Gespräch. Du bist nirgends mehr sicher. Wer ist bei dir eingedrungen?“

    „Zwei Männer. Einer wurde von Eurosafe-Männern getötet, einer verhaftet. Ich habe beide gesehen und kenne keinen von ihnen.“

    „Wie kann es sein, dass du unversehrt bist?“

    Elas stieß ein freudloses Lachen aus. „Zufall“, gab er zurück. „Ein verrückter Vorbesitzer hat das Haus in eine Festung mit einem Saferoom verwandelt. Ich konnte mich dort verstecken. Philo und mein Personal leider nicht.“

    „Dein Agent ist unter den Toten? Elas, das tut mir ... Verdammt. Das hätte nicht passieren dürfen. Aber der zweite Angreifer ist noch eingesperrt?“

    „Ja.“

    „Wer weiß, wo du jetzt bist?“

    „Nur die Leute von Eurosafe.“

    „Das ist nicht sicher.“ Ares schwieg einen Moment. Er schien zu überlegen. „Noch einmal: Halte dich auf jeden Fall unter Menschen auf. Je mehr, desto besser. Dann wird man vielleicht nicht wagen, dich erneut anzugreifen. Vielleicht. Eine Garantie gibt es nicht, aber etwas Besseres fällt mir im Moment nicht ein.“

    „Du denkst, es passiert noch einmal?!“, vergewisserte sich Elas geschockt.

    „Natürlich. Du lebst noch und Mestor wird das erfahren. Er macht keine halben Sachen. Was uns Zeit verschafft, ist die Tatsache, dass sein Handlanger hinter Gittern sitzt. Mestor weiß deshalb vielleicht noch gar nicht, dass der Anschlag nicht den gewünschten Erfolg hatte. Doch selbst wenn es so ist - ich bin sicher, das wird nicht lange so bleiben. Mestor hat ausgezeichnete Beziehungen. Und er kann dich über deinen GPS-Empfänger orten!“

    „Was? Das kann keine Privatperson!“

    „Das ist kein Problem für ihn. Er stellt die Chips im Ring her. Ich bin sicher, der Angriff auf deine Villa war auch nur möglich, weil er wusste, dass du zu Hause bist.“

    „Ich ... Ich begreife nicht, wie ... Philo. Und Jannis. Beide lagen da wie vom Blitz getroffen. Doch sie hatten keinerlei Verletzungen! Nur ...“ Er stockte kurz bei dem Gedanken an Philos Gesicht. „Nur ihre Gesichter ... sie waren verzerrt wie bei grauenhaften Schmerzen. Sie müssen in ihrem letzten Moment furchtbar gelitten haben.“

    „Klingt nach Impulsor auf Maximalstufe. Diese Waffen benutzten wir hier im Ring. Sie töten lautlos und spurlos.“

    „Wir? Hier im Ring? Du bist im Ring? Und du benutzt eine solche Waffe?!“ Elas merkte, dass er kurz davor war, die Fassung zu verlieren. Wie viele solche Offenbarungen warteten noch auf ihn!

    „Elas, das kann ich dir jetzt nicht erklären. Ich werde jemanden schicken, der dich dort abholt. Bis dahin lass dich beschützen. Ich melde mich wieder. Es ... es tut mir leid um deine Leute. Und ich bin froh, dass es dir gutgeht. Bleib, wo du bist, und warte auf den Personenschutz! Ich lasse mir was einfallen.“

    „Danke.“

    Ein kaum hörbares Knacken in der Verbindung zeigte, dass Ares sie getrennt hatte.

    Wir haben uns nie getroffen. Niemals miteinander geredet. Ich habe keine Ahnung, wer du bist, und du hast keine Ahnung, wer ich bin. Und so muss es auch bleiben.

    Das waren Ares‘ Worte bei ihrem Abschied in Athen gewesen.

    Er hatte sich darüber gewundert, ja sie sogar belächelt. Damals, als sein Leben noch ein sorgloses Dasein gewesen war, das sich um Malen und Reisen und Treffen mit Freunden gedreht hatte. Als er noch sicher gewesen war.

    Mestor macht keine halben Sachen. Auch das hatte Ares gesagt.

    Elas schluckte, als er an die Nachricht vom Sector dachte, in der man ihm Ares‘ Tod mitgeteilt hatte. Ares war sicher, dass sie von Mestor gekommen war.

    Jetzt, im Nachhinein, konnte er also froh sein, dass Mestor ihm damals nur den Sohn gestohlen und bei dieser Gelegenheit nicht gleich den eigenen Bruder mit aus dem Weg geräumt hatte. Was war der Grund für diese Zurückhaltung gewesen? Skrupel? Sentimentalität? Familiäre Bande? Nun, die hatte Mestor jetzt wohl endgültig durchtrennt.

    Hier geht's weiter: Kapitel 61/1

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    2 Mal editiert, zuletzt von Tariq (5. November 2024 um 15:59)

  • So, beim Hinterherhinken habe ich jetzt Kapitel 1 beendet.

    Dieses dystopische System ist sehr überzeugend dargestellt. Dagegen ist Orwells 1984 der reinste Kindergarten. Das wäre deprimierend zu lesen, wenn es nicht auch Hoffnung gäbe. Der Protagonist will raus aus dieser Welt.

    Und ich finde es gut, dass er ein Anti-Held ist. Ein Männlein, mit abstehenden Ohren, nicht attraktiv und auch nicht mutig.

    Erinnert mich ein wenig an die Hauptfigur aus William Gibsons Neu-Romancer. Ein Berufsverbrecher, der von einem Gangstersyndikat für die Erledigung eines Jobs ausgewählt wird. Aber er ist drogensüchtig. Also verpasst ihm die Bande eine neue Leber, genmanipuliert, die ihn gegen alle Suchtstoffe immun macht. Er kann weder besoffen noch high werden. Kaum ist der Job erledigt und der Lohn ausgezahlt, kauft er sofort seine alte Leber zurück. Kein Vorbild für die Jugend, aber in Romanen sind solche Typen ein belebendes Element.

    Bin gespannt, wie das Männlein da raus kommt und vor allem, welche "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" er begangen haben soll, in Humania.

  • Die Phrasen, mit denen sich die Machthaber dieses totalitären Systems rechtfertigen, haben es wirklich in sich.

    "Durch ihre Taten haben sie sich selbst ins soziale Abseits katapultiert."

    "Ihnen sind jegliche Rechte abgesprochen worden, außer zu leben, bis sie 60 Jahre alt sind."

    "Wer Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht, hat keine Menschlichkeit mehr zu erwarten."

    All dies hat dieser Ares auch noch verinnerlicht.

    Und das bei den Zuständen in Marseille ( die sich in der wirklichen Welt, in den Armenvierteln, auch schon ankündigen.

    Welche Verbrechen gegen die Menschlichkeit kann man begehen gegen einen Staat, der selbst unmenschlich ist?

    Habe Kapitel 2 durch und bin wirklich gespannt.

  • Danke für's Weiterlesen, 20thcenturyman . Ich freue mich über deine Meinung von Ares. Das war mir wichtig, zu erfahren, welchen Eindruck er hinterlässt. Ich habe viel an seinem Charakter herumgeschnitzt und er ist mir immer noch fremd. Irgendwie nicht richtig greifbar.
    Zu den Verbrechen folgen später noch genauere Erklärungen. :thumbup:

    Danke auch für eure Likes, Alraniss , Ichuebenoch und Kirisha
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    Zum vorigen Part: Kapitel 60 (4/4)

    ~~~ Kapitel 61 ~~~


    Kapitel 61 (1/3)
    „Halten Sie mich nicht mit langweiligen Details auf, Webster, ich will, dass Sie herausfinden, wie man die Ortung einer Person eine Zeitlang unterdrücken oder das Ding ganz abschalten kann!“ Ares verschränkte die Arme vor der Brust und musterte den Mann auf dem Bildschirm mit finsterer Miene. „Ich weiß, dass es möglich ist, Mestor hat es gesagt!“

    Webster zog lediglich die Augenbrauen hoch und legte den Kopf schief. „Es ändert nichts an den Fakten, wenn Sie sich gehen lassen, Commandant“, erwiderte er ohne eine Spur von Emotion in der Stimme.

    Auch Etienne hatte die Stirn gerunzelt. „Ares, bitte“, murmelte er.

    Ares sah, wie er verstohlen gähnte. Doch sein Mitleid bezüglich der frühen Stunde hielt sich in Grenzen. Es gab wichtige Dinge zu klären.

    „Wir versuchen ja zu helfen“, fuhr Etienne fort und rieb sich mit der Rechten über das Kinn, „aber deine Ungeduld bringt uns nicht schneller voran. Wir sind schon weit gekommen. Webster hat bereits zu bedenken gegeben, dass – so es möglich ist – ein zeitweises Abschalten auf jeden Fall vorzuziehen wäre. Greco ist eine öffentliche Person. Wenn das Signal nicht mehr gesendet und er deshalb nicht mehr aufgespürt werden kann, wird man das auf jeden Fall bemerken. Besonders wenn sein Chip nicht gleichzeitig das Erlöschen der Lebensfunktionen meldet und sich abschaltet. Er würde Aufsehen erregen. Sein Leben, so, wie er es kennt, wäre ...“

    „Das ist es im Moment sowieso!“, unterbrach Ares mürrisch. „Solange Mestor Decker hinter ihm herschickt, ist Greco nirgendswo sicher.“

    Der Gedanke, dass Elas irgendwo hockte, sich immerzu umsehend, hinter jedem Schatten einen neuen Attentäter vermutend, setzte ihm zu. Alles seinetwegen. Er hatte die Gefahr und die Angst als ständige Begleiter in Elas‘ Leben gebracht.

    „Decker? Du denkst, er war der zweite Mann?“ Etienne schien nicht überzeugt.

    Für diesen Gedanken hatte Ares nur ein verächtliches Schnauben. „Nein, der macht sich sicher nicht selbst die Hände schmutzig. Aber es ist egal, wer auch immer da versagt hat bei Elas: Er wird es ein zweites Mal versuchen. Und solange Elas den Chip trägt, ist er aufspürbar und somit in Gefahr. Auch unter Personenschutz und auch unter Menschen. Selbst wenn er niemanden an sich heranlässt. Ein guter Attentäter braucht keine Nähe zu seinem Opfer. Der braucht nur eine akribische Vorbereitung und die perfekte Gelegenheit! Und deshalb“, setzte er hinzu, „wäre die Idee, ihn ‚sterben‘ zu lassen, vielleicht gar nicht so abwegig.“

    „Moment.“ Etienne starrte ihn an. „Du willst nicht wirklich seinen Chip abschalten lassen? Dass man das überhaupt tun kann, habe ich noch nie gehört. Was ist, wenn er dabei stirbt? Immerhin hat Greco – genau wie der Kyrios – noch drei Jahre zu leben.“

    Ares ignorierte den Einwand. Er grübelte. Es gab eine Sache, die sie nicht bedachten, eine wichtige, aber er kam nicht darauf, was es war.

    „Dass man einen Regierungs-Chip deaktivieren kann, ist auch mir nicht bekannt“, erklärte Webster. „Aber es geht anders: Wir wissen, dass Daktyl und gewisse hochrangige Persönlichkeiten diesen modifizierten Chip tragen. Doch ab der Vollendung des sechzigsten Lebensjahres läuft es bei denen anders, weil der Normalerdenbürger an diesem Tag für gewöhnlich eliminiert wird. Das Human Tracking Sys...“.“

    „Kommen Sie auf den Punkt, Webster“, unterbrach Etienne die Ausführungen der KI und rieb sich die Stirn. „Ich habe keine Ahnung, worauf Sie hinauswollen, aber wie das Human Tracking System funktioniert, wissen wir.“

    „Nun, Mestors modifizierte Chips senden ebenfalls ein HTS-Signal, weil deren Träger ja weiterhin aufspürbar bleiben müssen. Ich gehe aber davon aus, dass die Datenerfassungszentren des Tracking Systems mit Sicherheit reagieren werden, wenn dort zwei HTS-Signale mit dem gleichen ID-Code empfangen werden. Das Signal eines der beiden müsste also mittels einer Störfrequenz unterbunden werden. Aber die würde wiederum auch das Signal des anderen Chips abschirmen. Was aber nicht passieren darf. “ Webster legte eine Pause ein und es wirkte, als wollte er damit die Spannung erhöhen, bevor er seine Idee präsentierte. „Damit Mestors Kunden also ihr Leben weiterleben können und das Gift des Regierungs-Chips nicht an ihrem sechzigsten Geburtstag all ihre Träume zunichtemacht, muss es eine Möglichkeit geben, den Regierungs-Chip zu entfernen oder zu zerstören. Ohne dass der Träger dabei stirbt. Es ist auch möglich, dass jemand nur sein Signal abschaltet, aber ich denke, das Erste trifft zu. Und ich denke außerdem, dass das hier im Ring geschieht.“

    Ares unterbrach seine Grübelei und starrte verblüfft auf den Bildschirm. „Den Chip entfernen? Ohne dass das Gift freigesetzt wird?“

    „Ja, das denke ich.“ Webster legte den Kopf schräg. „Einige Fragen gilt es aber noch zu beantworten. Fragen, von denen alles Weitere abhängt. Erstens: Wer ist die Person hier im Ring, die den Chip abschaltet die manipulierten Chips implantiert? Ist es ausschließlich Daktyl selbst? Oder gibt es jemanden, von dem wir bisher nicht wussten, welche Aufgabe er im Ring erfüllt? Jemand, der sich mit Chips auskennt? Mit Programmierung? Zweitens: Wo findet das Ganze statt? Und drittens: Wie kommen die Kunden in den Ring? “

    Ares fixierte immer noch den Mann auf dem Monitor. Die Kunden kamen in den Ring? Konnte es sein, dass das die Lösung für Elas‘ Misere war?

    Etienne kniff die Lider ein wenig zusammen. „Wenn diese Leute dazu hierher kommen müssen“, spann er Websters Gedanken weiter, „wäre es möglich, auch Elas herkommen zu lassen.“

    „Und genau deshalb wäre es wichtig, vorher herauszufinden, wie das Ganze abläuft“, gab Webster zu bedenken. „Wenn solche Personen in den Ring kommen, werden sie wohl nicht als die zu erkennen sein, die wir erwarten. Aber angekündigte Besucher für Timori-Häftlinge muss es zum Beispiel auch einen Häftling geben, den sie besuchen möchten. Ist das je überprüft worden? Für Forschungs-Kollegen von Mestor müssen Räume vorbereitet werden. Für staatliche Besuchskommissionen müssten ebenfalls Vorbereitungen getroffen ...“

    „Das herauszufinden dauert zu lange![AH1] “, schnitt Ares Webster das Wort ab. „Wir brauchen sofort eine Lösung“, setzte er eindringlich hinterher. „Mein Vater ist in Gefahr.“

    Aus dem Augenwinkel sah er, wie Etienne ruckartig den Kopf hob und ihn anstarrte. Und ihm war auch klar, warum: Eben hatte er Greco zum ersten Mal als seinen Vater bezeichnet. Es war ihm nicht leicht von den Lippen gegangen, dafür fühlte es sich zu fremd an. Noch.

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    Bei diesem Part bin ich ein bisschen in Sorge. Meine Beta-Leserin meinte, dass es sehr viel wenn nicht gar zu viel Technik-Gedöns enthält. Ich habe daraufhin versucht, das etwas zu reduzieren (ja, das war vorher noch mehr als jetzt X/).
    Jetzt würde mich interessieren, wie ihr das seht. Soll ich noch mehr kürzen? Wenn ja - was haltet ihr für überflüssig? War alles verständlich oder hab ich mit dem Part dicke Fragezeichen über eure Köpfe gesetzt? (Das Kapitel wird drei Teile haben, die Fragen gelten für alle drei. Also wartet gern bis zum Kapitelende mit eurer Einschätzung. Ich bin sehr gespannt.)

    Hier geht's weiter: Kapitel 61/2

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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    5 Mal editiert, zuletzt von Tariq (5. November 2024 um 16:02)

  • Das ist wieder ein spannender Abschnitt. Viele neue und weitergedachte verblüffende Ideen!

    Meine Beta-Leserin meinte, dass es sehr viel wenn nicht gar zu viel Technik-Gedöns enthält. Ich habe daraufhin versucht, das etwas zu reduzieren

    Ich finde hier den Technik-Part nicht zu groß. Auch wenn mein technisches Verständnis vermutlich beschränkt ist kann ich hier gut folgen. Finde das sogar sehr interessant (den Gedanken dahinter).

    Natürlich ist das eine sehr heftige Sache. Es ist ungefähr wie beim Zeugenschutzprogramm. Elas müsste auch eine neue Identität bekommen. Nicht nur einen neuen Chip. Und er könnte nicht mehr als Maler auftreten. Er müsste seinen Wohnort wechseln und ein anderes Leben führen. Sonst könnte er ja trotzdem noch erkannt werden und wenn das dann mit der Tatsache kollidiert, dass er als tot gilt, bekommen auch die Hintermänner Probleme. Das muss man also wasserdicht machen. Nicht nur der technische Teil, sondern auch die Organisation von dem Rest.

    Elas in den Ring zu bringen ist extrem gefährlich. Das rettet ihm eventuell das Leben, aber bringt alle beteiligten Mitwisser in Lebensgefahr. Irgendeine Kleinigkeit kann alles auffliegen lassen. Im Grunde müssen sie wahrscheinlich bald (um nicht selbst liquidiert zu werden) einen Angriff auf Mestor starten. (?)

    Ares ignorierte den Einwand. Er grübelte. Es gab eine Sache, die sie nicht bedachten, ein wichtige, aber er kam nicht darauf, was es war.

    Na das beruhigt mich jetzt. (nicht).

    Es bleibt spannend!

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Bin jetzt mit Kapitel 3 und 4 durch. Das ganze Szenario wirkt sehr realistisch. Vieles, was da vorkommt, gibt es ja schon. Supermax-Gefängnisse in den USA, auch privat betrieben, natürlich Guantanamo mit seinen unterschiedlich behandelten Gefangenenkasten. Das könnte sich auch weltweit ausdehnen.

    Wie es wohl draußen aussieht, in der schönen neuen Welt der Vereinigten Kontinente?

    Die virtuellen Welten erinnern mich an Soylent Green, den Film mit Charlton Heston.

    Ares ist in der Tat schwer einzuschätzen. In dem historischen Roman "Die Kinder vom Arbat" kommt ein ähnlicher Charakter vor. Ein NKWD-Offizier.

    Der Spannungsaufbau funktioniert bei mir. Ein High-Tech-Gefängnis. Aber Häftlinge aus der Computerbranche. Das kann sich als Fehler herausstellen.

  • Danke fürs Weiterlesen, Kirisha , Ichuebenoch und 20thcenturyman , ich freu mich, dass ihr noch dabei seid. Und ich bin froh, dass es wohl doch nicht zu viel Technik ist. Wie schon gesagt, an dem Kapitel habe ich lange herumgefeilt.
    Deine Gedanken finde ich sehr interessant, 20thcenturyman. Ich kenne den Film Soylent green, aber er war nicht in meinen Gedanken, als der "Ring" entstand. Eher der Film 'Fortress' mit Christopher Lambert, von dem ich die Idee mit dem Bestrafungssystem der Ontas habe.
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    Zum vorigen Part: Kapitel 61/1

    Kapitel 61 (2/3)
    Bei Mestor habe ich die Bezeichnung nicht mehr ertragen, nachdem ich herausgefunden habe, was er mit mir vorhatte, rief er sich in Erinnerung. Bei dem Gedanken an Programm E und den Klinikaufenthalt, während dem er sein Gedächtnis verlieren sollte, presste er in ohnmächtiger Wut die Kiefer aufeinander. Danach hatte er Mestor nie wieder seinen Vater genannt. Und ihn notgedrungen als solchen anzusprechen, verursachte ihm beinahe Übelkeit. Zumindest war es bei ihrer letzten Begegnung so gewesen, als er schon gewusst hatte, dass in Wahrheit Elas sein Vater war.

    Elas. Seine Familie. Das einzig verbliebene Mitglied, denn Mestor zählte nicht mehr dazu. Der Mann war ein Monster. Ein Monster, das teuflische Dinge tat. Die Anwendung von Programm E, die gefälschte Todesnachricht an den Zwillingsbruder, die Entführung und Manipulation des Neffen, der erneute Versuch, dieses verfluchte Programm anzuwenden, der Mordanschlag auf Elas ... Das Schicksal der Menschen, die unter ihm zu leiden hatten, interessierte nicht, egal ob es Ontas oder Familienangehörige waren.

    Er atmete tief durch und sah sich um.

    „Also: Was können wir tun?“, fragte er.

    „Es ist möglich, dass Doktor Witt weiß, was in der Klinik mit den Regierungs-Chips der frisch eingelieferten Ontas geschieht. Vielleicht hilft Ihnen das weiter.“

    Etienne nickte. „Klingt gut. Ares, fragst du Julian? Dann könnte ich vielleicht inzwischen einen Happen essen. Immerhin habt ihr mich vorhin aus dem Schlaf gerissen.“


    Eine halbe Stunde später verkündete Ares das Ergebnis der kurzen Besprechung mit Julian. Die Regierungs-Chips wurden durch ein Verfahren abgeschaltet, das Julian nicht kannte. Der neu in der Klinik angekommene Onta musste dazu lediglich seine rechte Hand in einen Spalt in der Wand neben dem Frachteingang schieben. Wenn er sie zurückzog, war die Elektronik des Chips tot. Wie genau es funktionierte, wusste Julian nicht.

    „Also gehen wir davon aus, dass das bei Mestors Elite-Kunden genauso gehandhabt wird. Ankunft im Ring, xxx[AH1]

    „Die HTS-Signale schon vor der Ankunft im Ring abzuschalten, muss aber trotzdem möglich sein“, überlegte Etienne laut. „Coholt hat die Verbrecher irgendwo abgeholt und in den Ring gebracht. Ihre Spur wäre nachverfolgbar und ich glaube nicht, dass Mestor und Decker dieses Risiko eingegangen sind. Deshalb vermute ich, dass der Sender bereits bei der Übergabe in der Haftanstalt unterdrückt oder abgeschaltet wurde.“

    „Oder an dem Ort, an dem der Betreffende entführt wurde“, ergänzte Ares.

    „Oder das.“ Etienne nickte. „Und ich vermute wie Webster, dass es mittels einer Störfrequenz geschieht. Das ist leicht machbar. Das Gerät dafür kann man den zukünftigen Ontas um den Hals hängen oder in die Tasche stecken. Und hier im Ring wird dann der Chip abgeschaltet.“

    „Richtig“, ergänzte Webster. „Und da ich jetzt weiß, wo das geschieht, denke ich, ich kann herausfinden, wie das gemacht wird.“

    Ares nickte. „Machen Sie das.“

    „Also muss dein Vater herkommen“, schlussfolgerte Etienne. „Mit bereits gestörtem HTS-Signal. Wie ein zukünftiger Onta.“

    Ares starrte auf die Tischplatte. Das wäre tatsächlich die einfachste Lösung, wenn Elas als potentieller Onta getarnt in den Ring kam.

    „Vielleicht ist genau das der Weg, den wir suchen“, murmelte er. „Wir brauchen nur so ein Gerät, das ein HTS-Signal unterdrücken kann. Du sagtest ja schon: Coholt hat die neuen Ontas immer abgeholt. Er müsste also eins haben.“

    „Und wo? Wenn er es bei seiner Verhaftung bei sich trug, dann hat er es bei Ausziehen der Uniform irgendwo lassen müssen. Und falls es in seinem Quartier war, müsste es der neue Axiom längst gefunden und abgegeben haben.“

    „Es könnte auch im Transporter von Pitcairn sein“, wandte Ares ein.

    „Und auf welchem? Ontas kommen mal mit dem Frachtgleiter, mal mit dem Truppentransporter. Keiner davon ist hier, beide sind auf Pitcairn. Und dort ist das Gerät für uns noch viel weniger erreichbar, als wenn es im Ring wäre! Seit Coholt nicht mehr hier ist, hat es keine neuen Ontatransporte gegeben. Also schlag dir das aus dem Kopf.“

    „Diese Geräte gibt es vielleicht sogar zu erwerben“, schob Webster ein. „Natürlich nicht frei verkäuflich und wer damit erwischt wird, darf sich vermutlich auf satte Strafen einstellen. Immerhin lassen sich damit Menschen verstecken. Also kann man sie nur unter der Hand und in bestimmten Kreisen organisieren. Ich würde deshalb im Netz der Gesetzlosen danach suchen. Und bevor Sie fragen – nein, ich kann Ihnen keinen Zugang ermöglichen. Ich sagte bereits, dass ich im Netzwerk des Ringes festsitze.“

    Etienne schnaubte. „Das Netz der Gesetzlosen ist etwas, in dem ein braver Bürger auffällt wie ein Technik-Servicer unter Ontas!“

    Ares musste wider Willen grinsen. Ein passender Vergleich. Die grellorangen Overalls der Techniker stachen unter dem Grau der Ontas hervor.

    „Dann bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder Sie lassen sich das Ding von jemandem besorgen, der Kontakt zu Netz der Gesetzlosen hat, oder Sie besorgen es selbst bei jemandem, der schon eines besitzt.“

    Etienne runzelte bei Websters trockener Feststellung die Stirn. Ares sah es.

    „Klingelt da was bei dir?“, fragte er hoffnungsvoll.

    „Ich dachte an Cane“, [AH2] murmelte Etienne. „Isaiah hat gesagt, dass sein Gesichtsfindungsprogramm nur in diesem Netz zu finden ist. Das würde bedeuten, dass Cane Zugriff darauf hat. Vielleicht sogar mehr als das.“

    „Dann frag ihn!“ Im selben Moment, wie die Worte ausgesprochen waren, realisierte Ares, wie barsch sie geklungen hatten. Er hatte kein Recht, das von Etienne zu verlangen. Aber er konnte ihn ... „Bitte“, setzte er hinterher.

    Etienne nickte langsam. „Du hast Recht, er könnte uns vielleicht helfen. Jedenfalls sehe ich das als die einfachere Möglichkeit als irgendwo oder irgendeinem von Deckers Schergen so ein Ding zu klauen. Es kann Tage dauern, bis der Kyrios einen vertrauenswürdigen Nachfolger für Coholt gefunden hat und der nächste Ontatransport eintrifft. Und dann müsste das Teil auch noch irgendwie nach Griechenland zu Elas kommen, bevor Decker ihn erneut attackieren lässt..“

    „Er ist übrigens im Ring“, meldete Webster in dem Moment. „Sein Gleiter hat vor drei Minuten auf der Landeplattform aufgesetzt und er hat eben einen der Scanner auf dem Weg zu Daktyls Quartier passiert. Möchten Sie sehen, was Ihre kleinen Spione übertragen?“

    „Auf jeden Fall“, knurrte Ares. „Darauf habe ich schon gewartet. Jetzt muss Decker seinen fehlgeschlagenen Auftrag beichten.“

    Es dauerte eine Weile, dann verschwand Webster vom Bildschirm und sie sahen Mestors Wohnraum.

    „Ist der Auftrag erledigt?“, hörte er Mestor fragen.

    Decker saß wieder mit dem Rücken zur Kamera auf der weißen Sitzgruppe, an derselben Stelle wie bei seinem letzten Besuch vor zwei Wochen, bei dem sie erfahren hatten, dass Mestor auf Pitt Island etwas baut.

    „Nein“, antwortete er und seine Stimme klang gelassen, gar nicht, als würde er sich deswegen schämen. „Es ist etwas dazwischengekommen. Einer meiner Männer ist tot. Der andere ...“

    „Nein?“, unterbrach ihn Mestor aufgebracht, der in diesem Moment von rechts ins Bild kam. „Das ist inakzeptabel, Scott! Haben Sie tatsächlich nur zwei Leute dahin geschickt?“

    „Ein Gleiter wartete startbereit in der Nähe, weit genug entfernt, um vom Sicherheitssystem der Villa nicht erfasst zu werden.“

    „Was gedenken Sie nun zu tun?“

    Decker schwieg einen Augenblick. „Im Moment gar nichts. Ihr Bruder ist jetzt erst einmal unter Personenschutz. Ich muss warten, bis sich eine Gelegenheit ergibt.“

    „Ich will, dass Sie die Sache diesmal selbst in die Hand nehmen!“ Mestor schien sich gefasst zu haben und Ares konnte jetzt deutlich unterdrückten Zorn aus seinen Worten heraushören. „Das hier verlangt einen Profi! Ihre dilettantischen Handlanger können Sie für andere Aufträge verwenden. Schlimm genug, dass einer von denen jetzt in Haft ist und damit die Gefahr besteht, dass er plaudert.“

    „Der Mann kann nichts mehr erzählen“, erwiderte Decker. Wenn er Mestor seine Worte übelgenommen hatte, dann zeigte er es nicht. „Sie hören von mir.“

    „Er kann nichts ...?“, begann Mestor. „Ah, einer von denen, ich verstehe. Sehr gut.“

    Einen Moment herrschte Stille.

    „Ich hoffe, dass es dann bessere Nachrichten sind!“, hörte Ares Mestor nach einer Weile sagen. „Und ich hoffe, dass es nicht zu lange dauert. Ich will das erledigt wissen.“

    „Sie hören von mir“, wiederholte Decker lediglich.

    Mestor nickte.

    Hier geht's weiter: Kapitel 61/3

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    3 Mal editiert, zuletzt von Tariq (5. November 2024 um 16:06)

  • Kapitel 6 fand ich gut, weil die virtuelle Naturlandschaft sehr schön geschildert war. Dauert vielleicht nicht allzu lange, bis es so etwas wirklich gibt.

    Kapitel 7 gefiel mir weniger, was daran liegen mag, dass ich kein großer Freund von Liebegeschichten bin.

    Aber auch daran, dass ich die Offizierin und ihren Liebhaber als Persönlichkeiten eher blass fand.

    Die stärksten Figuren bisher sind der Gefangene und dieser Gefängnisdirektor mit einer Vorliebe für alles Griechische, der sich Kyrios nennt. Das ist mal originell.

  • Das war ja zu erwarten dass Mestor die nächsten Schritte unternimmt. Offenbar sind Deckers Männer auch ein wenig gedächtnismanipuliert damit sie nicht plaudern können. (oder es hat einen anderen Grund).

    Eine Sache die ich mich momentan frage: Ares hat erfahren dass nicht Mestor sondern Elas sein Vater ist. Hmmm... wie deckt sich das mit seinen Kindheitserinnerungen? Sieht er sich da als Klein-Ares an der Hand von Mestor laufen und muss sich jetzt sagen dass die Erinnerungen manipuliert sind? Oder sind die Kindheitserinnerungen irgendwie verwischt? Ist sicher nicht so relevant ... ich würde das nur einfach interessant finden sich das vorzustellen. Man hat ja eigentlich ganze Säcke voller Erinnerungen. Die alle zu manipulieren wäre zumindest aufwändig. Vielleicht stechen ja nur ein paar (falsche?) Erinnerungen raus und die anderen sind schwammig?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Zu 60/4:

    Okay, ein bisschen ein 'I told you so' von Ares...:)

    An einem Punkt wurde ich ein bisschen stutzig:

    Wie wurden meine Leute getötet?

    Welchen Grund hat Elas, das Ares zu fragen? Das ist eine Frage die er den Ermittlern die den Tatort gesichert haben oder seiner Sicherheitsfirma stellen koennte - aber von seiner Perspektive aus gesehen - woher sollte Ares das wissen? Der wusste ja - bis Elas es ihm gesagt hatte - noch nicht mal dass ein Angriff stattgefunden hatte, woher sollte er also Einzelheiten des Tathergangs kennen?

  • Zu 61/1:

    Meine Beta-Leserin meinte, dass es sehr viel wenn nicht gar zu viel Technik-Gedöns enthält. I

    Also, mich holst Du mit Technik normalerweise schon ab, fuer SciFi kommt die bei Dir eher sparsam vor :)

    Ich fand den Abschnitt jetzt nicht unplausibel oder stoerend - er bringt halt ein bisschen Hintergrundinfo, Dinge die Ares sich zusammenreimt und die der aufmerksame Leser sich wahrscheinlich auch so aehnlich schon gedacht hat,...

    Meiner Meinung nach kann das schon so bleiben:)

  • Hallo zusammen, Ichuebenoch, Kirisha, 20thcenturymanund Thorsten :)

    Zuerst mal ein herzliches Danke für eure Likes und Kommentare. Ich freu mich über eure Antworten auf meine Technik-Frage und auch über eure Spekulationen und Fragen zu Hintergründen.

    Antwortbox

    Kapitel 6 fand ich gut, weil die virtuelle Naturlandschaft sehr schön geschildert war. Dauert vielleicht nicht allzu lange, bis es so etwas wirklich gibt.

    Kapitel 7 gefiel mir weniger, was daran liegen mag, dass ich kein großer Freund von Liebegeschichten bin.

    Aber auch daran, dass ich die Offizierin und ihren Liebhaber als Persönlichkeiten eher blass fand.

    Die stärksten Figuren bisher sind der Gefangene und dieser Gefängnisdirektor mit einer Vorliebe für alles Griechische, der sich Kyrios nennt. Das ist mal originell.

    Ja, dass solche Landschaften (die ich als Wald-Fan total liebe) vielleicht irgendwann mal Geschichte sind, hatte ich im Hinterkopf beim Schreiben. Traurig, weil vorstellbar.
    Zu Kapitel 7 - ja, das ist wohl reine Geschmackssache. Frida und Dwayne haben ihren Platz in der Geschichte, aber ich verspreche, dass es keinen Liebes-Schmalz geben wird, weil ich da selber ein Grauen davor habe. :rofl: Es bleibt moderat und es wird ... hm, auch ein bisschen ungewöhnlich, sage ich mal. ;) So ungewöhnlich, dass die Beziehung in den Hintergrund treten wird.

    Tevor mag ich auch sehr. Leider ist er kein Hauptcharakter, aber ich widme ihm und seinem Ergehen viel Zeit und Sorgfalt. Und Mestor? Der ist Mestor. Ein bisschen größenwahnsinnig, unberechenbar, nostalgisch, gewissenlos, egoistisch und paranoid. Perfekte Mischung für eine Diktator, dachte ich. ^^ Und das Griechische. Naja, kommt vielleicht daher, dass ich eine Abneigung gegen alles typisch Amerikanische habe. Inklusive der eingedeutschten Wörter.

    Offenbar sind Deckers Männer auch ein wenig gedächtnismanipuliert damit sie nicht plaudern können. (oder es hat einen anderen Grund).

    Oh, interessant! Du verstehst sicher, dass ich dazu nix sage, aber ich freu mich, dass dir die kleine Bemerkung aufgefallen ist.

    Eine Sache die ich mich momentan frage: Ares hat erfahren dass nicht Mestor sondern Elas sein Vater ist. Hmmm... wie deckt sich das mit seinen Kindheitserinnerungen? Sieht er sich da als Klein-Ares an der Hand von Mestor laufen und muss sich jetzt sagen dass die Erinnerungen manipuliert sind? Oder sind die Kindheitserinnerungen irgendwie verwischt? Ist sicher nicht so relevant ... ich würde das nur einfach interessant finden sich das vorzustellen. Man hat ja eigentlich ganze Säcke voller Erinnerungen. Die alle zu manipulieren wäre zumindest aufwändig. Vielleicht stechen ja nur ein paar (falsche?) Erinnerungen raus und die anderen sind schwammig?

    Wir kommen noch darauf, wie ich das gelöst habe. Ich bitte dich noch um ein wenig Geduld. :)

    Welchen Grund hat Elas, das Ares zu fragen? Das ist eine Frage die er den Ermittlern die den Tatort gesichert haben oder seiner Sicherheitsfirma stellen koennte - aber von seiner Perspektive aus gesehen - woher sollte Ares das wissen? Der wusste ja - bis Elas es ihm gesagt hatte - noch nicht mal dass ein Angriff stattgefunden hatte, woher sollte er also Einzelheiten des Tathergangs kennen?

    Du hast Recht. Hier würde ich etwas nachbessern, z.B. dass Elas die Leute von Eurosafe fragt und die keine Erklärung für die Todesursache haben. Oder dass sie Impulsoren kennen und auf die als Mordwaffe tippen. Ich brauche aber eine Stelle, an der Ares (eher versehentlich) verrät, dass er im Ring arbeitet und dass Mestor (indirekt) sein Brötchengeber ist. Von daher dachte ich, dass Elas Ares nach der Todesursache bei seinen Leuten fragt, weil der ja ahnt, dass der Auftrag zum Attentat von Mestor kam. Also dass Elas bei Ares Hintergrundwissen vermutet. Ich schau mir das nochmal an. Für einen Tipp wäre ich dankbar.

    Also, mich holst Du mit Technik normalerweise schon ab, fuer SciFi kommt die bei Dir eher sparsam vor :)

    Ich fand den Abschnitt jetzt nicht unplausibel oder stoerend - er bringt halt ein bisschen Hintergrundinfo, Dinge die Ares sich zusammenreimt und die der aufmerksame Leser sich wahrscheinlich auch so aehnlich schon gedacht hat,...

    Meiner Meinung nach kann das schon so bleiben :)

    Das Erste nehm ich mal als Kompliment, da ich ja nicht ausschließlich für SciFi-Fans schreibe und möchte, dass auch technisch eher unbedarfte Leser verstehen, was mir so im Kopf herumspukt. Deshalb freue ich mich über Kirishas Feedback, dass sie alles verstanden hat. Ich hab's ja selbst nicht so mit Technik und bin deshalb schon froh, wenn du nicht die Hände über dem Kopf zusammenschlägst und "Was schreibt die für einen Blödsinn!" seufzt. Danke für deine Aufmerksamkeit bei dem Thema, das ist mir sehr wichtig, dass alles passt. :thumbup:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Ich schau mir das nochmal an. Für einen Tipp wäre ich dankbar.

    Ich denke Du kannst das recht einfach loesen indem Elas nicht direkt fragt sondern mehr schokiert vor sich hin murmelt dass sogar die Todesursache total raetselhaft ist und alle mit schmerzverzerrtem Gesicht daliegen - was fuer Ares dann das Stichwort ist, seine Erklaerung rauszuhauen...

  • Jepp, das klingt gut, Thorsten , vielen Dank!

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Kapitel 9 zeigt deprimierend realistisch die Abläufe in diesem High-Tech-Guantanamo auf. Das dürfte auch bald machbar sein, genau wie der virtuelle Wald.

    Das Ganze sieht auch aus wie eine klassische vorrevolutionäre Situation.

    Eines wundert mich aber. Die Gefängniswärter scheinen sich überhaupt nicht dafür zu interessieren, was den Häftlingen vorgeworfen wird. Sie haben keine Akten. Das dürfte in echten Gefängnissen anders sein, selbst in totalitären Staaten.

    Pitcairn kam mir übrigens irgendwie bekannt vor. Tatsächlich, die Insel, auf die sich die Meuterer von der Bounty flüchteten!

  • 61/2:

    Okay, hier stellst Du Dir mit der Technik ein klein bisschen ein Bein:)

    „Die GPS-Empfänger schon vor der Ankunft im Ring abzuschalten, muss aber trotzdem möglich sein“, überlegte Etienne laut.

    Nachdem es offensichtlich mit einem Geraet im Ring moeglich ist, kann so ein Geraet auch wo anders sein und die gleiche Wirkung haben - Etienne mystifiziert hier das Geschehen bei der Ankunft der Ontas.

    Selbst wenn man davon ausgeht dass Chips abschalten (aufgrund des Gifts) deutlich schwerer ist als nur Signal abschalten - wieso sollte eine so illegale Organisation nicht ein zweites Geraet wo anders haben?

    Aber ich glaube Du stellst Dir unter GPS was anderes vor als es ist.

    GPS ist ein Netzwerk von Satelliten die auf bestimmten Positionen sitzen und von denen jeder das gleiche, in der Zeit variierende Signal aussendet - ein bisschen wie eine Melodie. Ein GPS Empfaenger kann diese Signale (aus dem geosynchronen Orbit) empfangen und kann dann aus der Art wie diese 'Melodien' - durch die Lichtlaufzeit vom Satelliten zum Empfaenger - gegeneinander zeitlich verschoben sind berechnen wo genau er sich befindet.

    Also - der GPS Empfaenger weiss wo er selbst ist, der Satellit empfaengt kein Signal vom Empfaenger und weiss auch nicht wo der sich befindet.

    Damit man den GPS Empfaenger (Chip) aus der Entfernung verfolgen kann muesste der Chip ein Signal aussenden das von einem anderen Netzwerk (Satellit oder terrestrisch) empfangen wird und in dem der Chip mitteilt welche Position er aus dem GPS Signal ermittelt hat. Das Problem daran ist, dass der Sender (Chip) Energie benoetigt um ein Signal zu produzieren - und aufgrund der Groesse nur sehr sehr wenig davon haben kann.

    Wenn man also das Tracking abschalten will, kann man entweder verhindern dass ueberhaupt ein GPS Signal zum Empfaenger kommt - oder man blockiert das noch viel schwaechere Tracking Signal aus dem Chip.

    Nun ist es vergleichsweise einfach Radiosignale abzuschirmen - man braucht dazu keinen grossen Stoersender, sondern das kann der gute alte Faraday'sche Kaefig - man umgibt den Sender oder Empfaenger mit leitendem Material und das wars. Eine gute Lage Alufolie ist in real z.B. oft schon genug um zu verhindern dass RFID Chips ausgelesen werden koennen.

    Nachdem die Chips im Handgelenk sind, wuerde ich das einfach mit ein paar guten Lagen leitendem Material umwickeln und dann Elas in einem metallischen Fahrzeug (keine Ahnung woraus Deine Gleiter bestehen) transportieren, und damit sollte sowohl das GPS Signal aus auch das Tracking Signal weg sein.

    GPS Stoersender braucht man eigentlich primaer dafuer, einen Empfaenger denken zu lassen dass er wo anders ist als er tatsaechlich ist (um etwa Marschflugkoerper neben ihrem Ziel einschlagen zu lassen).

    Mit bereits gestörtem GPS-Empfänger. Wie kann man diese Frequenz ermitteln, Webster?

    Man schaut im Internet nach, die Specs von GPS sind seit langem schon kein Geheimnis...:)

    „Daktyl kontaktiert Decker“, meldete Webster in dem Moment. „Möchten Sie mithören?“

    Meh - Mestor ist auf der einen Seite so super-vorsichtig, aber auf der anderen Seite traut er hier einfach so seiner Verschluesselung und ruft seinen Auftragskiller mal eben an - und voila - wird er schon abgehoert.

  • Hallo Thorsten

    ich dank dir sehr für die ausführliche Erklärung *hat insgeheim darauf gehofft, eine solche (oder eine Korrektur) zu bekommen*

    Ich hab aber trotzdem noch ein paar Fragen dazu. Deshalb wechsle ich mal in unsere Konvi. Hoffe, das ist okay. :)

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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