Once upon a Time, ...... und danach?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.875 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. September 2021 um 13:12) ist von Juu-Ka.

  • Hallo ihr Lieben,

    bei mir hat sich in den fast 20 Jahren, die ich nun mehr schreibe, eine Menge an Roman-Anfängen, oder besser -Ideen, angehäuft.

    Sind meist so zwischen 10 bis max. 70 Seiten, wo es dann irgendwann, aus ganz unterschiedlichen Gründen, stockte.

    In den Tiefen meines PCs sind das gut und gerne 45 begonnene Bücher, von Fantasy über SF bis Horror alles dabei, und einige gefallen mir auch richtig gut, ich komme nur irgendwie nicht wirklich weiter mit ihnen.

    Kennt ihr sowas auch, und wenn ja, was macht ihr mit euren Anfängen/Ideen/Altlasten?

    Auf dem PC irgendwo verstauben lassen, an Inspirationslose verschenken, löschen, oder ... ?

    Ich frage, weil mich einige der Teile, auch wenn sie abgelegt und eingestaubt sind, dennoch beständig unter der Fontanelle jucken, ......

    Das setzt mich irgendwie unter Druck.

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Hey kewa

    Das geschilderte Problem kenne ich - zumindest im Ansatz. Nicht in dem Maße (was ich persönlich sehr viel finde), wie du, aber ich habe auch eine abgebrochene Geschichte auf meinem PC. Sie bleibt auch da, solange, bis ich mein aktuelles Projekt beendet habe - egal, wie lange es dauert :)

    Aber es liegt nicht daran, dass mir die Ideen ausgegangen sind, sondern eher an der fehlenden Zeit. Ich kann eben nur in ein Projekt meine Energie stecken. Außerdem liegt es auch am fehlenden Plotting. Ich habe - durch meinen Neustart vor Kurzem - bemerkt, dass es nicht immer gut ist, sofort loszuschreiben, auch wenn es in den Fingern juckt.

    Ansonsten kenne ich das Problem nur noch mit Kurzgeschichten. Die schreibe ich aber nur, wenn ich mich aufwärmen muss oder mal den "Kopf freischreiben" will.

    Alles in einem weiß ich aber nicht, was du hören möchtest und wie wir ab der Stelle helfen können. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob das hier das richtige Unterforum für dein Anliegen ist :hmm:

    LG

  • Hallo LadyK,

    ja, mit den passenden Unterforum war ich mir auch unsicher.

    Vielleicht habe ich mich auch umständlich Ausgedrückt, oder besser, wahrscheinlich.

    Ich tue mich schwer damit, meine Altlasten zu löschen, aber sie nerven mich irgendwie auch.

    Darum meine Frage, ob da vielleicht einer von euch noch ein Weg kennt, wie man mit solch unfertigen Sachen am Besten umgeht.

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Meine Meinung ist grundsätzlich, dass man niemals löschen sollte. Selbst wenn man es nicht fortführt, kann eine Teilidee irgendwann auch perfekt in eine ganz andere Geschichte passen. Vielleicht inspiriert ein alter Ansatz auch einen neuen? Ich empfinde sowas jedenfalls nicht als Last, sondern mehr als einen Fundus.

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich finde, dass man das auch für sich selbst entscheiden MUSS. Jeder hat da ja andere Vorlieben und Herangehensweisen.

    Um den Speicherplatz vom PC nicht vollzustopfen, würde ich vielleicht eine Reihe von externen Speichern angelegen und gegebenfalls draufschreiben, was du da gespeichert hast. In dem Fall hast du es nicht auf dem PC, kannst aber immer darauf zurück greifen, wenn du es magst. So habe ich es auch mit meiner abgebrochenen Geschichte gemacht. Nicht gelöscht, sondern nur verschoben.

  • Externes Medium ist eine wunderbare Idee,

    so stolpere ich nicht ständig drüber, aber in die Tonne müssen sie dann auch nicht sofort.

    Fein, vielen Dank, manchmal sehe ich den Bald vor lauter Bäumen nicht mehr ^^

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Heyho kewa

    Darum meine Frage, ob da vielleicht einer von euch noch ein Weg kennt, wie man mit solch unfertigen Sachen am Besten umgeht.

    Meine Meinung ist grundsätzlich, dass man niemals löschen sollte. Selbst wenn man es nicht fortführt, kann eine Teilidee irgendwann auch perfekt in eine ganz andere Geschichte passen.

    Hhhm...löschen.

    Ich merke immer mehr, daß ich der Zeit nicht mehr entspreche, das beweisen mir die zwei Leitz-Ordner neben meinem Schreibtisch jetzt umso mehr. Auch wenn die darin enthaltenen Texte und Geschichten, die Fragmente und Ideen, damals auf Papier in eine alte Schreibmaschone gehackt von mir mittlerweile auch auf meinem PC zu finden sind:

    Nochmal getippt und idealerweise gleich überarbeitet.

    Aber die originalen Manuskripte "löschen" ?

    In diesem Fall also die Ordner in den Müll schmeissen (könnten wiederhergestellt werden, wenn sie im Müll gefunden werden - oder sie unwiderruflich löschen, indem ich ein Feuerzeug drunter halte???

    Würde ich niemals tun.

    Da schliesse ich mich kalkwiese an, auch wenn der die digitalen Dateien meint.

    Da stecken immer Tage und Nächte von dem drin, was ich meine persönliche Schöpferkraft nenne:

    Meine Ideen, meine Phantasie.

    Und da habe ich die für mich manchmal die reizvolle Idee, daß es doch vielleicht schön wäre, wenn mal jemand darüber stolperte, es für gut befände und sich weiter damit beschäftigen würde, wenn er es lesen könnte.

    Never delete - never burn your Fantasy

    ^^ ^^ ^^

    Nuff said.

  • Wenn man keine Geschichten beenden kann, liegt das meist am fehlenden Plotten.

    Eventuell mal eine Geschichte von vorne bis hinten Plotten und erst dann schreiben? Ich war auch lange eher der Typ, die sich höchstens Notizen macht und einfach drauf los schreibt. So hab ich auch viele mit der Zeit liegen lassen -Wobei es bei mir eher immer wieder Neuanfänge zu den selben Geschichten sind, anstatt immer wieder was neues :rofl:

    Mir haben zwei Sachen extrem geholfen: Einmal, Kurzgeschichten schreiben! Ich nehme mir Szenen, die mir gut gefallen und schreibe sie so, dass die Leser es (hoffentlich) verstehen. Klappt nicht immer xD aber so habe ich sie aus dem Kopf und habe zudem etwas zuende gebracht.

    und zweitens: dieser Thread hier im Forum: Wie schreibe ich eine Geschichte - Von der Planung bis zur Umsetzung

    Er ist groß und geht sehr ins Detail, für mich allerdings ein "Life-Changer". Kann den gar nicht genug empfehlen.

    Meistens hab ich das Problem, dass ich Anfang und Ende habe und einzelne Szenen in der Mitte. Aber wie kommen meine Figuren von A nach B? Warum sind sie in XY? Warum passiert das und das?! Und mir mangelt es ein bisschen an Durchhaltevermögen, zumindest früher.

    Ich hab zwar keine 40+ angefangene Geschichten, aber so 10-15, die ich immer wieder rotiere. Für mich selbst kein Problem- aber ich würde jeden hier maßlos überfordern, wenn ich das so mache. Ich glaube, der ein oder andere hat schon die Schnute voll, dass ich immer wieder von was "neuem" rede :rofl:

    Sich für ein, oder zwei Geschichten zu entscheiden, sie durchzuplotten und dann drann zubleiben ist Teileweise viel schwieriger, als das eigentliche Schreiben an sich.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Vielen lieben Dank für eure Antworten ^^

    Hatten die Tage mal wieder kein Netz -.-

    Ich habe meine "Altlasten" jetzt vom PC ausquartiert, und so nun erstmal ruhe.

    Vier meiner Storys habe ich jetzt separat, um an ihnen dieses Jahr weiter zu Arbeiten.

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Hey!

    Ich weiß, ich bin ein bisschen spät, aber das Thema abgebrochene Geschichten kenne ich in Bezug auf drei angefangene Projekte meinerseits. Eines dieser Projekte habe ich nach dem Abbruch gelöscht. Und das bereue ich mittlerweile sehr. Denn auch, wenn die eigentliche Geschichte nie zu Ende erzählt wird, gab es Ansätze, die ich noch hätte verwenden können. Manchmal lohnt es sich rein für den Lernprozess über älteres Geschreibsel zu reflektieren. Wenn man allerdings nichts mehr hat, worüber man reflektieren kann, nimmt man sich selber die Chance aus eigenen Fehlern zu lernen.

    Des Weiteren bedeutet der Abbruch einer Geschichte ja nicht zwanghaft, dass alles "umsonst" war, auch wenn es uns manchmal so vorkommt.

    Ich habe beispielsweise einen Ordner mit dem Namen "Schnippsel" auf meinem PC, in dem ich Dialoge oder Zitate abgebrochener Geschichten aufbewahre. Es kommt zeitweise vor, dass ich jene Schnippsel in eine neue Geschichte hineinbastele, weil sie mir in dem Kontext einer neuen Story gefallen.

    Allerdings muss ich dazu sagen, dass die Anzahl abgebrochener Geschichten bei mir nicht so groß ist. Denn wenn die Masse zu groß ist, verliert man kleine Schätze aus den Augen - Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. In einem gewissen Maß ist das Selektieren also wahrscheinlich gar nicht so schlecht. Aber dieses Selektieren sollte mit Bedacht erfolgen. Denn was man nicht mehr hat, lässt sich kaum genau so, wie es war, zurückholen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Seemonster (17. September 2021 um 20:48)

  • Ich denke, viele von uns kennen das, wenn wir viel Arbeit in etwas investieren und diese Sache dann aus irgendeinem Grund verlieren - ob wir uns nun entschließen, eine unfertige Geschichte zu löschen, eine eigens angefertigte Digitalzeichnung bei einem PC Crash verlieren oder (früher) Ausversehen eine alte Videokassette mit Urlaubsvideos überspielen - selbst wenn wir die Geschichte nie mehr im Leben angerührt hätten, das Bild auf der Festplatte in Vergessenheit geraten wäre oder die Urlaubsvideos mittlerweile eigentlich total langweilig finden - der Verlust schmerzt trotzdem langfristig und man sehnt sich die Dinge wieder herbei. Man kennt ja den verwandten Mechanismus, dass Dinge dann interessant werden, wenn sie knapp sind oder schwer zu bekommen sind. Man erinnere sich an die Klopapier-Vorräte zu Beginn der Corona-Pandemie

    Allein, um diesem Gefühl vorzubeugen, bewahre ich meine kreativen Werke, in denen vielen Stunden Arbeit stecken, meistens auf, anstatt sie zu löschen/wegzuwerfen (zumindest solange sie kein ernstes Platzproblem verursachen - aber das ist bei 'ner Textdatei wohl weniger ein Problem)

    Es mag aber auch Leute geben, die solche Sachen ganz bewusst löschen, um sich mental davon zu lösen und symbolisch einen Schritt vorwärts gehen zu wollen. Da muss man mal in sich gehen und sich ehrlich eingestehen, wie man in dieser Hinsicht funktioniert.

  • Man erinnere sich an die Klopapier-Vorräte zu Beginn unserer lustigen kleinen Viren-Krise.

    Diese "lustige kleine Viren-Krise" hat einen guten Freund und vielen anderen Menschen das Leben gekostet. Ich finde solche Formulierungen alles andere als angebracht.

    Zunächst einmal mein aufrichtiges Beileid für deinen Verlust und schön, dich wieder hier im Forum zu sehen. Ich hoffe, dem Auge geht es wieder besser.

    Was meinen Kommentar angeht: Entschuldige bitte. Es war wirklich nicht meine Absicht, hier irgendjemandes Leid kleinzureden.

    Mir persönlich fällt es oft leichter, Probleme in den Griff zu bekommen, wenn ich sie ein wenig ins Lächerliche ziehe. Dann wirken sie nicht mehr so gefährlich und es gelingt mir wieder besser, mich wieder auf andere Dinge zu konzentrieren.

    Mein eigener Umgang mit dieser Pandemie lässt mich allerdings schon mal vergessen, dass er anderen Menschen bitter aufstoßen kann. Von daher bin ich dir dankbar, dass du die Sache hier angemerkt hast. Ich habe den Sarkasmus aus dem Post oben wieder rausgenommen und hoffe, dass er so jetzt nicht mehr verletzend wirkt.