Hallo zusammen,
ich feile mittlerweile schon recht lange an einer Fantasy-Geschichte, die ich in diesem Forum auch zu posten plane. Während meiner Arbeit an dieser Geschichte habe ich mir immer mal wieder kleine Notizen mit Merkmalen zu den Schauplätzen dieser Geschichte gemacht und sie heute mal zu einer umfassenden Übersicht zusammengeschrieben. Das hilft sowohl mir als Orientierung bei der weiteren Ausgestaltung der Handlung, als auch interessierten Lesern, den Überblick über die einzelnen Facetten der Geschichte zu behalten. Ich hoffe, dass ich mit den nachfolgenden Zeilen die Neugier der einen oder anderen Person wecken kann und bedanke mich bereits jetzt für eure Zeit, die ihr für diesen Beitrag aufbringt und vielleicht aufbringen werdet. Selbstredend freue ich mich über Hinweise zu Ergänzungen und Verbesserungen, aber auch über warme Worte. Also dann, viel Spaß beim erkunden
Die Welt von "Nachtnebel - Der Berg der Seelen"
Die Geschichte von "Nachtnebel - Der Berg der Seelen" spielt an drei drei verschiedenen Orten: (1) das Dorf der Kemono, das abgetrennt durch eine dicke Steinmauer von (2) dem Käferwald umschlossen wird, sowie (3) der Nachnebel, ein riesiger Berg, der in etwa 20 Kilometer Entfernung vom Dorf der Kemono aus dem Käferwald herausragt. Schauen wir uns die drei Orte einmal etwas genauer an (eine Karte findet ihr im Anhang dieses Beitrags).
(1) Das Dorf der Kemono
An diesem Ort beginnt unsere Geschichte. Das mittelalterlich anmutende Dorf wird, wie der Name schon sagt, von sogenannten Kemono bewohnt - Mischwesen aus Mensch und Katze, die wie Menschen aufrecht auf zwei Beinen laufen, ihre Hände zum Herstellen detaillierter Werkzeuge benutzen können und sich mithilfe einer komplexen Sprache verständigen. Ihre Körper sind mit dichtem Fell (zumeist in braun-grauer Farbe) überzogen, ihre Köpfe sind dem einer Katze sehr ähnlich und ihre Ohren und Schnauzen verleihen ihnen einen sehr feinen Hör- und Geruchssinn. Auch sind die Kemono körperlich beweglicher als Menschen. So gelingt es ihnen beispielsweise in Sekundenschnelle eine Baumkrone zu erklimmen.
Das Dorf selbst wird von knapp 300 Kemono bevölkert, die alle in diesem Dorf zur Welt gekommen sind - ebenso wie ihre Eltern und Großeltern. Die meisten Kemono haben das Dorf noch nie verlassen, da im umliegenden Wald viele Gefahren lauern. Das Dorfleben selbst ist gut organisiert und versorgt die Bewohner mit allen Dingen, die sie zum Leben benötigen. Um diesen Versorgungsstandard zu gewährleisten, ist das Dorf in verschiedene Viertel aufgeteilt, in denen jeweils unterschiedliche berufliche Aufgaben erledigt werden und die über ein ausgefeiltes Straßensystem gut miteinander vernetzt sind. Die Viertel sind dabei Arbeits- und Wohnstätte der dort ansässigen Kemono zugleich. Des Weiteren wird jedes Viertel von einer Person geleitet und in einem politischen Beratungsgremium vertreten (siehe 'Das Verwaltungsviertel'). Werfen wir einmal einen Blick auf die verschiedenen Viertel:
Das Verwaltungsviertel
Dieses Viertel liegt mit etwa 20 Beschäftigten im Zentrum des Dorfes, von wo aus sämtliche organisatorischen Aufgaben im Dorf der Kemono erledigt werden. Der Großteil der Arbeit wird dabei von der großen Dorfhalle im Zentrum des Dorfes aus gesteuert. An der Spitze dieser organisatorischen Instanz steht der Dorfälteste Kaa-ja, der trotz seiner gut 80 Jahre über einen ungemein scharfen Verstand verfügt, und mit seinem außerordentlichen diplomatischen Geschick bislang nahezu jeden Konflikt im Dorf zur Zufriedenheit aller Konfliktparteien zu lösen vermochte. Im Laufe seiner jahrelangen Tätigkeit als Dorfoberhaupt hat er sich ein hohes Ansehen unter all den Bewohnern im Dorf erarbeitet. Während sich Kaa-jas Arbeit auf den persönlichen Kontakt mit den Dorfbewohnern konzentriert, wird er im Hintergrund von seinem ersten Assistenten Genta unterstützt, der die Leitung der dokumentarischen Aufgaben übernimmt. Des Weiteren ist Genta der Vorsitz des sogenannten Beratungskomitees, dem alle leitenden Kemono der einzelnen Viertel im Dorf angehören. Das Beratungskomitee tagt regelmäßig einmal in der Woche, in Krisenzeiten auch schon mal außerplanmäßig. Die Funktion des Beratungskomitees besteht vorrangig darin, über etwaige Probleme in den einzelnen Vierteln zu beraten, auf deren Grundlage Genta einen wöchentlichen Aufgabenplan für Kaa-ja zusammenstellt.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Verwaltungsviertels ist die Dorfschule mit angeschlossener Bibliothek, die den Kemono-Kindern eine Allgemeinbildung vermittelt und die jugendlichen Kemono auf eine Lehre in einem der Berufsbereiche vorbereitet. Die Dorflehrerin Mi-ran ist eine äußerst selbstbewusste Kemonodame, die neben ihrem Lehrauftrag auch ein großes Interesse an der Ausweitung der Dorfgrenzen hat, um den Ressourcenzugang für das Dorf zu verbessern. Aufgrund der damit verbundenen Gefahr, die mit einer zeitweiligen Öffnung der Grenzmauer einhergehen würde, teilen allerdings nicht alle Dorfbewohner Mi-rans Begeisterung für diese Idee (zu den Gefahren von außen wird noch in den Abschnitten 'Das Wächterviertel' und 'Der Käferwald' eingegangen) Mi-ran ist neben Genta die einzige Person im Dorf, die keinem Viertel vorsteht und trotzdem dem Beratungskomitee angehört. Mi-ran hat einen Sohn Namens Li-hoi, den sie nach einem Unfalltod seines Vater alleine großzieht. Alles in allem hat Li-hoi den Tod seines Vater dank seines sonnigen Gemüts gut überwunden, allerdings wirkt er meist unauffällig, weil er oft im Schatten seiner engagierten Mutter steht.
Das Ernteviertel
Im nördlich gelegenen Ernteviertel leben und arbeiten mit knapp 70 Kemono die meisten Dorfbewohner. Sie kümmern sich um den Anbau der Nahrungsmittel, deren Ernte und Lagerung in großräumigen Erntesilos, den Verkauf ihrer Produkte auf dem Marktplatz und auch um die Wasserversorgung. Der Nahrungsanbau beschränkt sich rein auf vegetarische Kost, wobei die weitläufigen Ackerflächen neben Reis, Getreide und Kartoffeln auch mit vielen Sorten an Obst und Gemüse bewirtschaftet werden. Für die Wasserversorgung wird über ein Pumpsystem Wasser aus dem Erdboden in die gut zehn Brunnen geleitet, die überall im Dorf verteilt errichtet wurden. Aufgrund der weitläufigen Anbauflächen nimmt dieses Viertel den meisten Platz aller Viertel im Dorf ein. Der Leiter des Ernteviertels ist Ing-ra, ein ruppiger Kemono mit Strohhut, blauer Latzhose und dicken Lederstiefeln. Ing-ra hat einen eher introvertierten Sohn namens Enso, der allerdings als klügster Schüler der Dorfschule gilt.
Das Handwerksviertel
In diesem flächenmäßig eher kleinen und zentral gelegenen Viertel ist mit etwa 40 Kemono die zweitgrößte Gruppe an Dorfbewohnern beschäftigt. Das Handwerk kümmert sich hauptsächlich um die Herstellung von Holz-, Ton- und Steinobjekte (in erster Linie Werkzeuge und Möbelstücke), sowie um sämtliche Reparaturen im Dorf. Zudem warten die im Handwerk tätigen Kemono die Häuser, Straßen und Brunnen. Sofern es ihre zeitlichen Kapazitäten zulassen, helfen sie den Dorfbewohnern außerdem bei ihren Gartenarbeiten. Der Leiter des Handwerks ist ein fleißiger und bodenständiger Kemono mit braun-grauer Leinenkleidung namens Araho. Der Erntemeister verbringt ein glückliches Familienleben mit seiner Frau und seinem Sohn Juu-ka, ein vorsichtiger und in der Regel sozial verträglicher Handwerkslehrling im ersten Jahr, der sich manchmal etwas zu sehr von seiner Neugier leiten lässt und dadurch zuweilen in unangenehme Situation stolpert.
Das Wächterviertel
Der Wächtertrupp im südlichen Teil des Dorfes ist mit knapp 40 Kemono fast so stark besetzt wie das Handwerk. Die hauptsächliche Aufgabe des Wächtertrupps ist die Bewachung des Dorftors - dem einzigen Durchgang vom Dorf nach draußen auf die Käferwaldstraße. Die Gefahr von draußen beschränkt sich rein objektiv betrachtet auf ein paar hungrige Riesenkäfer, die hin und wieder versuchen, das Tor aufzudrücken, dabei aber schnell von den anwesenden Wächtern fortgejagt werden. Des Weiteren erfüllt die Torwache die Funktion, Alarm zu schlagen, falls sich des Nachts Geister dem Dorf nähern sollten. Dabei handelt es sich allerdings um eine rein religiös motivierte Sorge. So tauchen die Sichtungen von Geistern lediglich in den Erzählungen der alten Greise im Dorf oder in alten längst vergilbten Schriftstücken auf. Neben der Torwache übernimmt der Wächtertruppe zudem die Aufgabe von Außeneinsätzen, um etwa Holz oder andere Rohstoffe zu sammeln oder um die Aktivitäten der Riesenkäfer zu beobachten. Zudem kümmert er sich innerhalb des Dorfes um die Schlichtung von Streitereien, die sich bislang aber eher in Ausnahmefällen ereigneten. Der Wächtertrupp wird von der schlanken und äußerst sportlichen Kemonodame Yuri angeführt, die gemeinhin als schnellste Person im Dorf gilt und im Regelfall sämtliche Außeneinsätze anführt. Während ihrer Abwesenheit übernimmt Nowa das Kommando des Wächtertrupps, ein wuchtiger und ruppiger Kemono, der mit seiner dicken Stahlaxt und dem borstigen abgenutzten Fell neben dem Meisterschmied Alsadan (siehe 'Das Schmiedeviertel') als stärkste und auch furchteinflößendste Person im Dorf gilt. Sämtliche Wächter sind stets an ihren rot-schwarz gefärbten Brustpanzern zu erkennen, sowie an den charakteristischen Stahlkappen über Ellenbogen und Knie. Drohen kämpferische Auseinandersetzungen, so sind sie in der Regel mit langen Lanzen ausgestattet.
Das Schmiedeviertel
In der östlich gelegenen Schmiede arbeiten etwa 20 Kemono, die mit der Herstellung und Reparatur von Stahl- und Eisenobjekten beschäftigt sind. Da ihr Verarbeitungsmaterial eher schwierig zu beschaffen ist, sind die Arbeiter in der Schmiede überwiegend mit der Reparatur von Eisenobjekten oder mit dem Einschmelzen nicht mehr benötigter Objekte beschäftigt. Im Hof der Schmiede - auch 'Schrottplatz' genannt - lagert ein großer Vorrat an Material, das noch nicht verarbeitet wurde. Die in der Schmiede beschäftigten Kemono weisen eine hohe Hitzeresistenz vor, die sie angesichts ihrer Arbeit an hochtemperierten Öfen auch benötigen. Hinzu kommt ihre dicke feuerfeste Ganzkörperbekleidung, die sie zum Schutz vor einer Entzündung ihres Fells tragen müssen. Nicht zuletzt verfügen die Schmiede auch über eine hohe Körperkraft, welche notwendig ist, um die Arbeitswerkzeuge hinreichend bedienen zu können. Der Anführer der Schmiede heißt Alsadan, der bei einem flüchtigen Blick auch schon mal mit dem Ersatzkommandanten des Wächtertrupps Nowa (siehe 'Das Wächterviertel') verwechselt wird. Anstelle einer riesigen Axt, ist Alsadan meistens mit einem wuchtigen Langstabhammer ausgestattet. Alsadan wirkt oft wortkarg und beschränkt seine Kommunikation meistens auf das Wesentliche. Kemono die ihn gut kennen, schwören aber darauf, dass er ein außerordentlich loyaler Freund sein kann. Zudem wird gemunkelt, dass er unheimlich stolz auf seine temperamentvolle Tochter Amai ist, auch wenn er das nicht in der Öffentlichkeit zeigt. Seine Tochter wirkt unter ihren Altersgenossen als unheimlich tough und strotzt regelrecht vor Selbstbewusstsein.
Das Medizinerviertel
Im westlichen Medizinerviertel sind etwa 30 Kemono tätig. Ihre Aufgaben sind vielfältig und erstrecken sich über die Erforschung und Produktion von Medizin mit Wildkräutern, die Versorgung von Wunden durch Unfälle, Käferangriffe oder ähnlichem, bis hin zur Pflege und Betreuung der Bewohner im Altenviertel. Im Zentrum des Medizinerviertels steht eine große Heilpraxis, die sowohl als Diagnosezentrum als auch als Krankenhaus fungiert. Neben der Heilpraxis befindet sich zudem eine Apotheke mit einem breitgefächerten Sortiment an Arzneien. Die leitende Ärztin Zen-lo, die unter den Kemono eher 'die große Heilerin' genannt wird, tritt meist in einem naturverbunden wirkenden Kleid und einem schmuckvollen Blumenkranz auf ihren Haupt in Erscheinung. Um möglichst gute Hygienebedingungen bei ihren Behandlungen zu gewährleisten, stutzt sie ihr Fell regelmäßig, sodass nur eine dünne, schimmernde Fellschicht übrig bliebt. Sie ist stets um ein warmes Lächeln bemüht, mit dem sie den kranken und schwachen Dorfbewohnern Mut zu machen versucht.
Der Tempel
Etwa die Hälfte der Kemono hängt dem Glauben an einer Fuchsgottheit, dem sogenannten 'Großen Kitsune' (japanisch für 'Fuchs') an. Ihrem Glauben zufolge sorgt eine große Lichtgestalt in Form eines mehrschwänzigen Fuchses für eine lange Gesundheit, eine gute Ernte sowie für viele andere positive Lebensumstände im Dorf. Zu Ehren dieser Fuchsgottheit wurde vor vielen Generationen eine große goldene Statue mit ihrem Abbild hergestellt, zu deren Füßen die gläubigen Dorfbewohner immer wieder Blumen und Kerzenlicht abstellen, um ihre Dankbarkeit für ihr gutes Leben zum Ausdruck zu bringen.
Bald nachdem die Statue im westlichen Teil des Dorfes aufgestellt wurde, ist um sie herum ein wunderschöner, großräumiger Garten angelegt und ein Tempel im asiatischen Stil erbaut worden, die seitdem als heilige Stätten für gemeinsame Gebete fungieren. Der Garten wird zudem als Friedhof genutzt und beherbergt einige wohlverzierte Truhen mit Urnen, in denen die eingeäscherten Überreste vergangener Kemono ruhen. Im Tempelbereich residiert lediglich die hohe Priesterin Lukit, die in ihren Gottesdiensten stets in einem schmuckvollen langen Kimono gekleidet ist, der ihre Arme und Beine vollständig überdeckt. Mit ihrer sanften Stimme und ihrem Talent für himmlisch klingende Musik an der Harfe wirkt sie auf viele Dorfbewohner sehr beruhigend, wodurch ihre Andachten gerade in Krisenzeiten außerordentlich gut besucht sind. Für größere Veranstaltungen erhält sie Unterstützung von freiwilligen Messdienern aus dem Dorf.
Das Altenviertel
In diesem Viertel leben die alten und kranken Kemono, die sich nicht mehr in ihren erlernten Berufen einbringen können. Praktisch gesehen ähnelt dieses Viertel einer groß angelegten Altenpension. Die Leitung über dieses Viertel fällt wie auch das Medizinerviertel in die Zuständigkeit der leitenden Ärztin Zen-lo. Da die Kemono ihren Berufen meist bis ins hohe Alter nachgehen, ist die Zahl der Bewohner in diesem Viertel mit etwa 40 Personen recht überschaubar. Die durchschnittliche Verweildauer eines pensionierten Kemono in diesem Viertel beträgt fünf bis sechs Jahre. Die knapp zehn Kemono, die dieses Viertel nicht aus Altersgründen, sondern infolge chronischer Krankheiten bezogen haben, verweilen dort trotz ihrer Erkrankungen für gewöhnlich wesentlich länger, bevor sie ihr Lebensende ereilt. Der Grund dafür ist vor allem der hohe Grad an Fürsorge durch das Betreuungspersonal im Medizinerviertel.
(2) Der Käferwald
Der Käferwald ist ein schier grenzenloses naturbelassenes Habitat einer Vielzahl von Pflanzen und Insekten, die in einer dicht bewachsenen Flora leben. Künstlich erschlossen wurden darin nur wenige Bereiche. Darunter fällt vor allem die lange Käferwaldstraße, die eine direkte Verbindung zum Nachtnebel bietet, sowie einige Schutzhütten, Wachposten und Tempelanlagen am Rande dieser Straße. Zudem wurden einige Ausläufer der Straße angelegt, die zu Sammelstellen verschiedenster Rohstoffe führen. Erwähnenswert sind dabei der Zugang zu einer alten Erzhöhle und ein knapp abgesteckter Bereich, in dem Bäume zur Holzgewinnung gefällt werden (beide Bereich befinden sich unterhalb des Ausschnitts der beigefügten Karte). Ansonsten ist kaum etwas über den Wald bekannt, außer, dass er von sogenannten Riesenkäfern bevölkert wird, die in ihrer Länge etwa die halbe Körpergröße eines erwachsenen Kemono messen und als äußerst aggressiv gelten, sobald man zu tief in ihre Territorium vordringt. Letzteres ist offenkundig der Grund, weshalb der Wald nie tiefergehender erforscht wurde. Generell existieren weder direkte Erfahrungsberichte der Dorfbewohner, noch schriftlich überlieferte Erzählungen darüber, was sich jenseits des Käferwaldes befindet. [Anmerkung: Dieser Abschnitt ist zu Beginn der Geschichte noch nicht zentral und wird mit dem Voranschreiten der Handlung ggf. noch weiter ausgeführt]
(3) Der Nachtnebel
Der Nachtnebel ist ein gewaltiger Berg, der in Sichtweite vom Dorf aus aus dem Käferwald herausragt und dessen Spitze die Wolkendecke am Himmel durchbricht. Der Fuß des Bergs ist von einer Kette mit roten Lampions gesäumt, die dort schon seit vielen hundert Jahren ununterbrochen leuchten soll und auf Anweisung des Dorfältesten niemals überschritten werden darf. Entsprechend tragen sie auch das Schriftzeichen für 'Stopp' auf ihrer leicht geriffelten Oberfläche. Direkt hinter der Lampionkette beginnt eine kühle Nebelschicht, die für das bloße Auge undurchdringbar ist. Einige Höhenmeter weiter endet die Nebelschicht und geht in eine massive Felsschicht über, die sich viele viele Meter in die Höhe erstreckt, bis irgendwann eine karge grüne Vegetation beginnt. Noch höher gelegene Bereiche sind für die Kemono kaum zu erkennen und lassen ihnen lediglich Raum für Spekulationen über ihre Beschaffenheit. In der Nacht scheint sich der Nachtnebel zu wandeln. So wandert die tiefliegende Nebelschicht über den gesamten Berg und vereinzelt erscheinen gelblich leuchtende Lichtkugeln im Nebel, deren Lichtschein stark abgeschwächt bis ins Dorf der Kemono reicht. Innerhalb des Dorfes wird die Erzählung überliefert, dass die gelben Lichtkugeln die Seelen der verstorbenen Kemono sind, welche vom Berg aus über die Lebenden wachen. Die Lampionkette wird dabei als Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten angesehen. Das Tabu, die Lampionkette zu überschreiten, rührt von der Angst, die Toten zu stören und dadurch ein fürchterliches Unglück über die Lebenden zu bringen. Wie auch die Tiefen des Käferwalds ist der Nachtnebel bislang komplett unerforscht. Allerdings ranken sich zahllose Mythen darüber, was der Berg neben den Seelen der Toten alles zu beherbergen vermag. [Anmerkung: Dieser Abschnitt ist zu Beginn der Geschichte noch nicht zentral und wird mit dem Voranschreiten der Handlung ggf. noch weiter ausgeführt]