Die Welt von "Nachtnebel - Der Berg der Seelen"

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.342 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Juli 2021 um 13:28) ist von Juu-Ka.

  • Hallo zusammen,

    ich feile mittlerweile schon recht lange an einer Fantasy-Geschichte, die ich in diesem Forum auch zu posten plane. Während meiner Arbeit an dieser Geschichte habe ich mir immer mal wieder kleine Notizen mit Merkmalen zu den Schauplätzen dieser Geschichte gemacht und sie heute mal zu einer umfassenden Übersicht zusammengeschrieben. Das hilft sowohl mir als Orientierung bei der weiteren Ausgestaltung der Handlung, als auch interessierten Lesern, den Überblick über die einzelnen Facetten der Geschichte zu behalten. Ich hoffe, dass ich mit den nachfolgenden Zeilen die Neugier der einen oder anderen Person wecken kann und bedanke mich bereits jetzt für eure Zeit, die ihr für diesen Beitrag aufbringt und vielleicht aufbringen werdet. Selbstredend freue ich mich über Hinweise zu Ergänzungen und Verbesserungen, aber auch über warme Worte. Also dann, viel Spaß beim erkunden :)


    Die Welt von "Nachtnebel - Der Berg der Seelen"

    Die Geschichte von "Nachtnebel - Der Berg der Seelen" spielt an drei drei verschiedenen Orten: (1) das Dorf der Kemono, das abgetrennt durch eine dicke Steinmauer von (2) dem Käferwald umschlossen wird, sowie (3) der Nachnebel, ein riesiger Berg, der in etwa 20 Kilometer Entfernung vom Dorf der Kemono aus dem Käferwald herausragt. Schauen wir uns die drei Orte einmal etwas genauer an (eine Karte findet ihr im Anhang dieses Beitrags).


    (1) Das Dorf der Kemono

    An diesem Ort beginnt unsere Geschichte. Das mittelalterlich anmutende Dorf wird, wie der Name schon sagt, von sogenannten Kemono bewohnt - Mischwesen aus Mensch und Katze, die wie Menschen aufrecht auf zwei Beinen laufen, ihre Hände zum Herstellen detaillierter Werkzeuge benutzen können und sich mithilfe einer komplexen Sprache verständigen. Ihre Körper sind mit dichtem Fell (zumeist in braun-grauer Farbe) überzogen, ihre Köpfe sind dem einer Katze sehr ähnlich und ihre Ohren und Schnauzen verleihen ihnen einen sehr feinen Hör- und Geruchssinn. Auch sind die Kemono körperlich beweglicher als Menschen. So gelingt es ihnen beispielsweise in Sekundenschnelle eine Baumkrone zu erklimmen.

    Das Dorf selbst wird von knapp 300 Kemono bevölkert, die alle in diesem Dorf zur Welt gekommen sind - ebenso wie ihre Eltern und Großeltern. Die meisten Kemono haben das Dorf noch nie verlassen, da im umliegenden Wald viele Gefahren lauern. Das Dorfleben selbst ist gut organisiert und versorgt die Bewohner mit allen Dingen, die sie zum Leben benötigen. Um diesen Versorgungsstandard zu gewährleisten, ist das Dorf in verschiedene Viertel aufgeteilt, in denen jeweils unterschiedliche berufliche Aufgaben erledigt werden und die über ein ausgefeiltes Straßensystem gut miteinander vernetzt sind. Die Viertel sind dabei Arbeits- und Wohnstätte der dort ansässigen Kemono zugleich. Des Weiteren wird jedes Viertel von einer Person geleitet und in einem politischen Beratungsgremium vertreten (siehe 'Das Verwaltungsviertel'). Werfen wir einmal einen Blick auf die verschiedenen Viertel:


    Das Verwaltungsviertel

    Dieses Viertel liegt mit etwa 20 Beschäftigten im Zentrum des Dorfes, von wo aus sämtliche organisatorischen Aufgaben im Dorf der Kemono erledigt werden. Der Großteil der Arbeit wird dabei von der großen Dorfhalle im Zentrum des Dorfes aus gesteuert. An der Spitze dieser organisatorischen Instanz steht der Dorfälteste Kaa-ja, der trotz seiner gut 80 Jahre über einen ungemein scharfen Verstand verfügt, und mit seinem außerordentlichen diplomatischen Geschick bislang nahezu jeden Konflikt im Dorf zur Zufriedenheit aller Konfliktparteien zu lösen vermochte. Im Laufe seiner jahrelangen Tätigkeit als Dorfoberhaupt hat er sich ein hohes Ansehen unter all den Bewohnern im Dorf erarbeitet. Während sich Kaa-jas Arbeit auf den persönlichen Kontakt mit den Dorfbewohnern konzentriert, wird er im Hintergrund von seinem ersten Assistenten Genta unterstützt, der die Leitung der dokumentarischen Aufgaben übernimmt. Des Weiteren ist Genta der Vorsitz des sogenannten Beratungskomitees, dem alle leitenden Kemono der einzelnen Viertel im Dorf angehören. Das Beratungskomitee tagt regelmäßig einmal in der Woche, in Krisenzeiten auch schon mal außerplanmäßig. Die Funktion des Beratungskomitees besteht vorrangig darin, über etwaige Probleme in den einzelnen Vierteln zu beraten, auf deren Grundlage Genta einen wöchentlichen Aufgabenplan für Kaa-ja zusammenstellt.

    Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Verwaltungsviertels ist die Dorfschule mit angeschlossener Bibliothek, die den Kemono-Kindern eine Allgemeinbildung vermittelt und die jugendlichen Kemono auf eine Lehre in einem der Berufsbereiche vorbereitet. Die Dorflehrerin Mi-ran ist eine äußerst selbstbewusste Kemonodame, die neben ihrem Lehrauftrag auch ein großes Interesse an der Ausweitung der Dorfgrenzen hat, um den Ressourcenzugang für das Dorf zu verbessern. Aufgrund der damit verbundenen Gefahr, die mit einer zeitweiligen Öffnung der Grenzmauer einhergehen würde, teilen allerdings nicht alle Dorfbewohner Mi-rans Begeisterung für diese Idee (zu den Gefahren von außen wird noch in den Abschnitten 'Das Wächterviertel' und 'Der Käferwald' eingegangen) Mi-ran ist neben Genta die einzige Person im Dorf, die keinem Viertel vorsteht und trotzdem dem Beratungskomitee angehört. Mi-ran hat einen Sohn Namens Li-hoi, den sie nach einem Unfalltod seines Vater alleine großzieht. Alles in allem hat Li-hoi den Tod seines Vater dank seines sonnigen Gemüts gut überwunden, allerdings wirkt er meist unauffällig, weil er oft im Schatten seiner engagierten Mutter steht.

    Das Ernteviertel

    Im nördlich gelegenen Ernteviertel leben und arbeiten mit knapp 70 Kemono die meisten Dorfbewohner. Sie kümmern sich um den Anbau der Nahrungsmittel, deren Ernte und Lagerung in großräumigen Erntesilos, den Verkauf ihrer Produkte auf dem Marktplatz und auch um die Wasserversorgung. Der Nahrungsanbau beschränkt sich rein auf vegetarische Kost, wobei die weitläufigen Ackerflächen neben Reis, Getreide und Kartoffeln auch mit vielen Sorten an Obst und Gemüse bewirtschaftet werden. Für die Wasserversorgung wird über ein Pumpsystem Wasser aus dem Erdboden in die gut zehn Brunnen geleitet, die überall im Dorf verteilt errichtet wurden. Aufgrund der weitläufigen Anbauflächen nimmt dieses Viertel den meisten Platz aller Viertel im Dorf ein. Der Leiter des Ernteviertels ist Ing-ra, ein ruppiger Kemono mit Strohhut, blauer Latzhose und dicken Lederstiefeln. Ing-ra hat einen eher introvertierten Sohn namens Enso, der allerdings als klügster Schüler der Dorfschule gilt.

    Das Handwerksviertel

    In diesem flächenmäßig eher kleinen und zentral gelegenen Viertel ist mit etwa 40 Kemono die zweitgrößte Gruppe an Dorfbewohnern beschäftigt. Das Handwerk kümmert sich hauptsächlich um die Herstellung von Holz-, Ton- und Steinobjekte (in erster Linie Werkzeuge und Möbelstücke), sowie um sämtliche Reparaturen im Dorf. Zudem warten die im Handwerk tätigen Kemono die Häuser, Straßen und Brunnen. Sofern es ihre zeitlichen Kapazitäten zulassen, helfen sie den Dorfbewohnern außerdem bei ihren Gartenarbeiten. Der Leiter des Handwerks ist ein fleißiger und bodenständiger Kemono mit braun-grauer Leinenkleidung namens Araho. Der Erntemeister verbringt ein glückliches Familienleben mit seiner Frau und seinem Sohn Juu-ka, ein vorsichtiger und in der Regel sozial verträglicher Handwerkslehrling im ersten Jahr, der sich manchmal etwas zu sehr von seiner Neugier leiten lässt und dadurch zuweilen in unangenehme Situation stolpert.

    Das Wächterviertel

    Der Wächtertrupp im südlichen Teil des Dorfes ist mit knapp 40 Kemono fast so stark besetzt wie das Handwerk. Die hauptsächliche Aufgabe des Wächtertrupps ist die Bewachung des Dorftors - dem einzigen Durchgang vom Dorf nach draußen auf die Käferwaldstraße. Die Gefahr von draußen beschränkt sich rein objektiv betrachtet auf ein paar hungrige Riesenkäfer, die hin und wieder versuchen, das Tor aufzudrücken, dabei aber schnell von den anwesenden Wächtern fortgejagt werden. Des Weiteren erfüllt die Torwache die Funktion, Alarm zu schlagen, falls sich des Nachts Geister dem Dorf nähern sollten. Dabei handelt es sich allerdings um eine rein religiös motivierte Sorge. So tauchen die Sichtungen von Geistern lediglich in den Erzählungen der alten Greise im Dorf oder in alten längst vergilbten Schriftstücken auf. Neben der Torwache übernimmt der Wächtertruppe zudem die Aufgabe von Außeneinsätzen, um etwa Holz oder andere Rohstoffe zu sammeln oder um die Aktivitäten der Riesenkäfer zu beobachten. Zudem kümmert er sich innerhalb des Dorfes um die Schlichtung von Streitereien, die sich bislang aber eher in Ausnahmefällen ereigneten. Der Wächtertrupp wird von der schlanken und äußerst sportlichen Kemonodame Yuri angeführt, die gemeinhin als schnellste Person im Dorf gilt und im Regelfall sämtliche Außeneinsätze anführt. Während ihrer Abwesenheit übernimmt Nowa das Kommando des Wächtertrupps, ein wuchtiger und ruppiger Kemono, der mit seiner dicken Stahlaxt und dem borstigen abgenutzten Fell neben dem Meisterschmied Alsadan (siehe 'Das Schmiedeviertel') als stärkste und auch furchteinflößendste Person im Dorf gilt. Sämtliche Wächter sind stets an ihren rot-schwarz gefärbten Brustpanzern zu erkennen, sowie an den charakteristischen Stahlkappen über Ellenbogen und Knie. Drohen kämpferische Auseinandersetzungen, so sind sie in der Regel mit langen Lanzen ausgestattet.

    Das Schmiedeviertel

    In der östlich gelegenen Schmiede arbeiten etwa 20 Kemono, die mit der Herstellung und Reparatur von Stahl- und Eisenobjekten beschäftigt sind. Da ihr Verarbeitungsmaterial eher schwierig zu beschaffen ist, sind die Arbeiter in der Schmiede überwiegend mit der Reparatur von Eisenobjekten oder mit dem Einschmelzen nicht mehr benötigter Objekte beschäftigt. Im Hof der Schmiede - auch 'Schrottplatz' genannt - lagert ein großer Vorrat an Material, das noch nicht verarbeitet wurde. Die in der Schmiede beschäftigten Kemono weisen eine hohe Hitzeresistenz vor, die sie angesichts ihrer Arbeit an hochtemperierten Öfen auch benötigen. Hinzu kommt ihre dicke feuerfeste Ganzkörperbekleidung, die sie zum Schutz vor einer Entzündung ihres Fells tragen müssen. Nicht zuletzt verfügen die Schmiede auch über eine hohe Körperkraft, welche notwendig ist, um die Arbeitswerkzeuge hinreichend bedienen zu können. Der Anführer der Schmiede heißt Alsadan, der bei einem flüchtigen Blick auch schon mal mit dem Ersatzkommandanten des Wächtertrupps Nowa (siehe 'Das Wächterviertel') verwechselt wird. Anstelle einer riesigen Axt, ist Alsadan meistens mit einem wuchtigen Langstabhammer ausgestattet. Alsadan wirkt oft wortkarg und beschränkt seine Kommunikation meistens auf das Wesentliche. Kemono die ihn gut kennen, schwören aber darauf, dass er ein außerordentlich loyaler Freund sein kann. Zudem wird gemunkelt, dass er unheimlich stolz auf seine temperamentvolle Tochter Amai ist, auch wenn er das nicht in der Öffentlichkeit zeigt. Seine Tochter wirkt unter ihren Altersgenossen als unheimlich tough und strotzt regelrecht vor Selbstbewusstsein.

    Das Medizinerviertel

    Im westlichen Medizinerviertel sind etwa 30 Kemono tätig. Ihre Aufgaben sind vielfältig und erstrecken sich über die Erforschung und Produktion von Medizin mit Wildkräutern, die Versorgung von Wunden durch Unfälle, Käferangriffe oder ähnlichem, bis hin zur Pflege und Betreuung der Bewohner im Altenviertel. Im Zentrum des Medizinerviertels steht eine große Heilpraxis, die sowohl als Diagnosezentrum als auch als Krankenhaus fungiert. Neben der Heilpraxis befindet sich zudem eine Apotheke mit einem breitgefächerten Sortiment an Arzneien. Die leitende Ärztin Zen-lo, die unter den Kemono eher 'die große Heilerin' genannt wird, tritt meist in einem naturverbunden wirkenden Kleid und einem schmuckvollen Blumenkranz auf ihren Haupt in Erscheinung. Um möglichst gute Hygienebedingungen bei ihren Behandlungen zu gewährleisten, stutzt sie ihr Fell regelmäßig, sodass nur eine dünne, schimmernde Fellschicht übrig bliebt. Sie ist stets um ein warmes Lächeln bemüht, mit dem sie den kranken und schwachen Dorfbewohnern Mut zu machen versucht.

    Der Tempel

    Etwa die Hälfte der Kemono hängt dem Glauben an einer Fuchsgottheit, dem sogenannten 'Großen Kitsune' (japanisch für 'Fuchs') an. Ihrem Glauben zufolge sorgt eine große Lichtgestalt in Form eines mehrschwänzigen Fuchses für eine lange Gesundheit, eine gute Ernte sowie für viele andere positive Lebensumstände im Dorf. Zu Ehren dieser Fuchsgottheit wurde vor vielen Generationen eine große goldene Statue mit ihrem Abbild hergestellt, zu deren Füßen die gläubigen Dorfbewohner immer wieder Blumen und Kerzenlicht abstellen, um ihre Dankbarkeit für ihr gutes Leben zum Ausdruck zu bringen.

    Bald nachdem die Statue im westlichen Teil des Dorfes aufgestellt wurde, ist um sie herum ein wunderschöner, großräumiger Garten angelegt und ein Tempel im asiatischen Stil erbaut worden, die seitdem als heilige Stätten für gemeinsame Gebete fungieren. Der Garten wird zudem als Friedhof genutzt und beherbergt einige wohlverzierte Truhen mit Urnen, in denen die eingeäscherten Überreste vergangener Kemono ruhen. Im Tempelbereich residiert lediglich die hohe Priesterin Lukit, die in ihren Gottesdiensten stets in einem schmuckvollen langen Kimono gekleidet ist, der ihre Arme und Beine vollständig überdeckt. Mit ihrer sanften Stimme und ihrem Talent für himmlisch klingende Musik an der Harfe wirkt sie auf viele Dorfbewohner sehr beruhigend, wodurch ihre Andachten gerade in Krisenzeiten außerordentlich gut besucht sind. Für größere Veranstaltungen erhält sie Unterstützung von freiwilligen Messdienern aus dem Dorf.

    Das Altenviertel

    In diesem Viertel leben die alten und kranken Kemono, die sich nicht mehr in ihren erlernten Berufen einbringen können. Praktisch gesehen ähnelt dieses Viertel einer groß angelegten Altenpension. Die Leitung über dieses Viertel fällt wie auch das Medizinerviertel in die Zuständigkeit der leitenden Ärztin Zen-lo. Da die Kemono ihren Berufen meist bis ins hohe Alter nachgehen, ist die Zahl der Bewohner in diesem Viertel mit etwa 40 Personen recht überschaubar. Die durchschnittliche Verweildauer eines pensionierten Kemono in diesem Viertel beträgt fünf bis sechs Jahre. Die knapp zehn Kemono, die dieses Viertel nicht aus Altersgründen, sondern infolge chronischer Krankheiten bezogen haben, verweilen dort trotz ihrer Erkrankungen für gewöhnlich wesentlich länger, bevor sie ihr Lebensende ereilt. Der Grund dafür ist vor allem der hohe Grad an Fürsorge durch das Betreuungspersonal im Medizinerviertel.


    (2) Der Käferwald

    Der Käferwald ist ein schier grenzenloses naturbelassenes Habitat einer Vielzahl von Pflanzen und Insekten, die in einer dicht bewachsenen Flora leben. Künstlich erschlossen wurden darin nur wenige Bereiche. Darunter fällt vor allem die lange Käferwaldstraße, die eine direkte Verbindung zum Nachtnebel bietet, sowie einige Schutzhütten, Wachposten und Tempelanlagen am Rande dieser Straße. Zudem wurden einige Ausläufer der Straße angelegt, die zu Sammelstellen verschiedenster Rohstoffe führen. Erwähnenswert sind dabei der Zugang zu einer alten Erzhöhle und ein knapp abgesteckter Bereich, in dem Bäume zur Holzgewinnung gefällt werden (beide Bereich befinden sich unterhalb des Ausschnitts der beigefügten Karte). Ansonsten ist kaum etwas über den Wald bekannt, außer, dass er von sogenannten Riesenkäfern bevölkert wird, die in ihrer Länge etwa die halbe Körpergröße eines erwachsenen Kemono messen und als äußerst aggressiv gelten, sobald man zu tief in ihre Territorium vordringt. Letzteres ist offenkundig der Grund, weshalb der Wald nie tiefergehender erforscht wurde. Generell existieren weder direkte Erfahrungsberichte der Dorfbewohner, noch schriftlich überlieferte Erzählungen darüber, was sich jenseits des Käferwaldes befindet. [Anmerkung: Dieser Abschnitt ist zu Beginn der Geschichte noch nicht zentral und wird mit dem Voranschreiten der Handlung ggf. noch weiter ausgeführt]


    (3) Der Nachtnebel

    Der Nachtnebel ist ein gewaltiger Berg, der in Sichtweite vom Dorf aus aus dem Käferwald herausragt und dessen Spitze die Wolkendecke am Himmel durchbricht. Der Fuß des Bergs ist von einer Kette mit roten Lampions gesäumt, die dort schon seit vielen hundert Jahren ununterbrochen leuchten soll und auf Anweisung des Dorfältesten niemals überschritten werden darf. Entsprechend tragen sie auch das Schriftzeichen für 'Stopp' auf ihrer leicht geriffelten Oberfläche. Direkt hinter der Lampionkette beginnt eine kühle Nebelschicht, die für das bloße Auge undurchdringbar ist. Einige Höhenmeter weiter endet die Nebelschicht und geht in eine massive Felsschicht über, die sich viele viele Meter in die Höhe erstreckt, bis irgendwann eine karge grüne Vegetation beginnt. Noch höher gelegene Bereiche sind für die Kemono kaum zu erkennen und lassen ihnen lediglich Raum für Spekulationen über ihre Beschaffenheit. In der Nacht scheint sich der Nachtnebel zu wandeln. So wandert die tiefliegende Nebelschicht über den gesamten Berg und vereinzelt erscheinen gelblich leuchtende Lichtkugeln im Nebel, deren Lichtschein stark abgeschwächt bis ins Dorf der Kemono reicht. Innerhalb des Dorfes wird die Erzählung überliefert, dass die gelben Lichtkugeln die Seelen der verstorbenen Kemono sind, welche vom Berg aus über die Lebenden wachen. Die Lampionkette wird dabei als Grenze zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten angesehen. Das Tabu, die Lampionkette zu überschreiten, rührt von der Angst, die Toten zu stören und dadurch ein fürchterliches Unglück über die Lebenden zu bringen. Wie auch die Tiefen des Käferwalds ist der Nachtnebel bislang komplett unerforscht. Allerdings ranken sich zahllose Mythen darüber, was der Berg neben den Seelen der Toten alles zu beherbergen vermag. [Anmerkung: Dieser Abschnitt ist zu Beginn der Geschichte noch nicht zentral und wird mit dem Voranschreiten der Handlung ggf. noch weiter ausgeführt]

  • Hallo Juu-Ka

    Da hast du dir ja schon einige detaillierte Gedanken zu deiner Welt gemacht. Hört sich vielversprechend an. Und der Lageplan zum Dorf sieht ja auch schon mal sehr professionell aus. Ich habe mir mal dein Dorf angeschaut und mir Gedanken darüber gemacht, wie es sich von einem realen mittelalterlichen Dorf unterscheidet. Diese Unterschiede können natürlich durchaus gewollt sein - aber ich dachte vielleicht hilft es dir trotzdem. Im Endeffekt kannst du dir bei allen Punkten die Frage stellen: gibt es einen Grund, warum, dass in meinem Dorf anders ist? Das Ganze ist nicht vollständig und sicher auch nicht sonderlich professionell aufgezogen (bin kein Experte für mittelalterliche Kulturen). Aber ich hoffe es hilft dennoch:

    Spoiler anzeigen

    Beschäftigung im Agrarsektor: ich habe verstanden, dass die Nahrung im Wesentlichen durch Landwirtschaft auf den Feldern des Dorfes beschafft wird. Im Mittelalter lag der Anteil derjenigen Bevölkerung, die im Agrarsektor tätig war so bei 80-90%. Selbst Anfang des 20. Jahrhunderts waren es noch über 50%. In deinem Dorf sind es deutlich unter 50%. Für eine mittelalterliche Gesellschaft (auch auf einem hohen Technologiestand) würde ich es als realistisch ansehen, wenn deutlich mehr als die Hälfte der Bevölkerung in diesem Sektor arbeitet.

    Anbaufläche: Da habe ich auf die Schnelle keine Zahlen aus dem Mittelalter gefunden. Heute ist man bei ca. 2000m² pro Person. Zwar gab es früher vmtl. weniger Nahrung pro Person und dein Dorf lebt ja auch vegetarisch (braucht also deutlich weniger Fläche für Viehzucht / Futter) aber der Ertrag pro Fläche wird auch weniger sein (mindestens Faktor 2). Ich gehe mal davon aus, dass sich das ganz grob ausgleicht. Damit kann ich deutlich daneben liegen, deswegen ist die Abschätzung nur eine Größenordnung. Nehmen wir mal großzügig 50m² Wohnfläche pro Person und nochmal 50m² gemeinsam genutzte Fläche (Kaserne, Schule, Rathaus, etc.). Dann kommen wir auf ein Verhältnis Agrar zu Wohnfläche von 20:1. Sprich - da liegt eine Größenordnung dazwischen. Auch wenn deine Skizze natürlich nicht maßstabsgetreu ist, würde ich erwarten, dass die absolut meiste Fläche für Felder drauf geht

    Dorfmauer: das Dorf hat die Besonderheit, dass eine Mauer das GESAMTE Gebiet umschließt. Mittelalterliche Städte hatten auch Mauern, allerdings meines Wissens nach nicht um Anbauflächen - das wäre einfach viel zu viel Aufwand gewesen. Dazu kommt, dass gerade für kleine Städte der Aufwand riesig ist. Kann man grob überschlagen, wenn man annimmt, dass bei einer kreisförmigen Stadt die Kreisfläche ~R² proportional zur Bevölkerung ist und die Länge Stadtmauer ~R proportional zum Kreisumfang ist. Sprich - wenn die Stadt viermal so groß ist, ist der Aufwand für den Bau der Stadtmauer pro Bewohner nur noch halb so groß. Den Aufwand für den Bau einer Mauer würde man nur treiben, wenn es eine Gefahr gibt, die ihn rechtfertigt. Früher hat man halt in Kauf genommen, dass die Felder und Höfe von feindlichen Truppen überrannt wurden. Hier ist die Frage, ob die Käfer so eine Gefahr sind, oder ob man die auch einfacher in Schach halten könnte. Muss es eine Mauer sein, oder reicht auch eine Palisade?

    Wasserversorgung: Ein Pumpensystem erfordert schon ein extrem hohes Technologielevel (eher auf Neuzeit-Niveau). Was es ja schon seit der Römerzeit gab waren gravitationsgetriebende Wasserversorgungen / Aquädukte. Man könnte sogar über Wasserräder das Niveau des Wassers heben. So ganz kann ich mir vielleicht unter dem Pumpensystem noch nicht richtig etwas vorstellen, kann also nicht einschätzen wie es funktioniert.

    Autarkes Dorf vs. Technologielevel: Grundsätzlich kann so ziemlich jede noch so kleine Gemeinschaft autark leben, wenn sie entsprechend geringe Ansprüche hat. Je größer die (autarke) Gemeinschaft wird, desto mehr lohnen sich große Anlagen, desto detaillierter wird die Arbeitsteilung. Dein Dorf scheint mir für seine geringe Größe auf einem hohen Technologie-Level (Schmiede, ausgeprägtes Gesundheitssystem, Gärten etc.). Nach meinem Gefühl kann sowas nur klappen, wenn Handel mit externen Partnern getrieben wird. Um alle die Technologien selbst zu beherrschen, zu entwickeln und alle Prozessschritte selbst durchzuführen wäre denke ich ein viel größeres System erforderlich. Das ist aber reines Gefühl - ich habe keine Ahnung, wie hoch das Technologielevel eines autarken 300-Mann Dorfes in der Realität sein kann.

    Wie gesagt - kein Anspruch auf Vollständigkeit, aber vielleicht ein Anfang...

  • Lieber Novize ,

    danke für deine Gedanken zu meiner kleinen gemütlichen Welt :) Ich finde deinen Vergleich mit einem historischen Mittelalterdorf in unserer Welt wirklich sehr spannend und finde es toll, dass du dir hierfür die Zeit genommen hast. Da meine Schauplätze in einer Fantasy-Welt beheimatet sind, nehme ich mir natürlich gewisse Freiheiten heraus, was Abweichungen zu realen Vorlagen angeht. Vielleicht habe ich mit "mittelalterlich anmutend" auch ein bisschen irreführende Erwartungen geschürt. Ich wollte damit vor allen ein grobes Gefühl für das Setting erzeugen, sodass man z.B. keine moderneren Technologien der Neuzeit erwartet.

    Deine Ausführungen helfen aber ganz sicher dabei, die Geschichte mit inhaltlichen Details zu füllen, der diese Abweichungen nachvollziehbarer machen. Da ich hier ja nicht mit Menschen operiere, kann man einige Abweichungen auf die verschiedenen Bedürfnisse zwischen Kemono und Mensch zurückführen, wie z.B. ein deutlich sparsamerer Nahrungsbedarf, der es möglich macht, auf andere Facetten des Sozialsystems im Dorf zu fokussieren. Was die Herkunft der Dorfmauer und ihre Motivation angeht, wird sie im Laufe der Geschichte vermutlich noch tiefergehender Erwähnung finden. Palisaden würden gegen die Käfer auf jeden Fall nicht schützen - von daher hat sie auch schon zu Beginn ihre Berechtigung. Die Anbauflächen müssen natürlich ebenso vor den Käfern geschützt werden und sind entsprechend ebenfalls durch die Mauern geschützt. Hinsichtlich des technologischen Entwicklungsstandes werde ich es wahrscheinlich so ausgestalten, dass der Status Quo über viele viele Generationen immer weiter vorangetrieben wurde. Für die Handlung werde ich mir vormerken, hin und wieder diese lange Vorgeschichte des Dorfes anzureißen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, deine Ausführungen zum Anlass nehmen, mal eine grobe Übersicht zu den verfügbaren Technologien in dieser Welt anzufertigen.


    LG Juu-ka

  • Juu-Ka

    Ich muss sagen, dass ich ziemlich beeindruckt bin! Du hast dir sehr gründlich Gedanken über das Setting gemacht und eine funktionierende autarke Gemeinschaft erschaffen. Ich bin sehr gespannt, mehr darüber zu lesen.

    Würde es sich um ein mittelalterliches Dorf mit menschlichen Bewohnern handeln, würde ich ähnliche Bedenken äußern, wie Novize. Aber ein paar Dinge machen mich argwöhnisch.

    Du sprichst von einem mittelalterlich anmutendem Dorf. Also nicht wirklich mittelalterlich, sondern "auf mittelalterlich gemacht"?

    Dann sind die Kemono Mischwesen aus Mensch und Katze, ernähren sich aber zu 100% vegetarisch. Das spricht gegen eine natürliche Entwicklung.

    Dazu kommt noch die Anlage des Dorfes. Es scheint nicht im Laufe der Zeit "gewachsen", sondern nach praktischen und pragmatischen Kriterien angelegt worden zu sein.

    Spoiler anzeigen

    Mein Verdacht ist, dass die Kemono durch ein genetisches Experiment entstanden sind. Das Dorf wurde angelegt, um ihnen einen Lebensraum zu bieten und sie gleichzeitig vor der menschlichen Zivilisation zu schützen.

    Natürlich sind noch weitere Szenarien denkbar. Etwas in der Art würde jedoch einen geringeren Energiebedarf der Kemono erklären können. Oder sie sind in der Lage, Sonnenlicht zu nutzen und brauchen daher weniger Nahrung. Auch der Entwicklungsstand ließe sich dadurch erklären.

    Da all das aber reine Spekulation ist, warte ich erst einmal ab, was du uns noch berichtest. Ich bin sehr gespannt!

  • Da meine Schauplätze in einer Fantasy-Welt beheimatet sind, nehme ich mir natürlich gewisse Freiheiten heraus, was Abweichungen zu realen Vorlagen angeht.

    Und genau das macht Fantasy ja auch in Teilen aus. Es gibt da unterschiedliche Geschmäcker. Manche bleiben sehr nah an der realen Welt und machen eher kleine Modifikationen. Andere erfinden ein neues Universum mit komplett neuen Regeln. Ich persönlich bin eher ein Fan von ersterem, aber verstehe voll und ganz, dass es da andere Vorlieben gibt.

    Was ich gemerkt habe ist, dass mir eine Geschichte dann gefällt, wenn sie eine überzeugende interne Logik hat. Diese Logik ist natürlich einfacher herzustellen, wenn man sich der physikalischen Gesetzmäßigkeiten der realen Welt bedient und die nur geringfügig für die Fantasy-Welt ändert. Das engt einen natürlich auch ein Bisschen ein - vielen ist das vielleicht auch zu wenig phantasievoll.

    Es gibt keine Notwendigkeit, dass die eigene Fantasy-Welt die Hauptsätze der Thermodynamik erfüllt. Aber es macht es für den Leser erst möglich wirklich mit und voraus zu denken, wenn er die Logik der Welt nachvollziehen kann. Das ist häufig einfach, wenn sie sich aus der Logik der realen Welt ableiten lässt. Einen Storytwist finde ich dann besonders gelungen, wenn ich ihn als Leser mindestens im Nachhinein nachvollziehen und idealerweise auch bei maximal aufmerksamen Lesen schon voraus ahnen konnte. All das erfordert diese interne Logik.

    Bezogen auf deine Geschichte: solange du z.B. eine gute Begründung findest, warum deine Kemono weniger Energie und damit Nahrung benötigen, ist alles wunderbar. Diese Begründung muss halt mit der interne Logik der Welt harmonieren und darf später nicht zu Logikfehlern führen. Sprich: wenn deine Kemono viel Energie verbrauchen (beim Schmieden oder der Benutzung ihres Gehirns), müssen sie auch viel Energie aufnehmen - sei es über Nahrung oder andere Quellen, wie Sonnenlicht oder Magie.

    Leider ist es so, dass das in der Realität nicht perfekt funktioniert. Manche Aspekte würden die Welt einfach zu sehr einschränken, wenn man sie berücksichtigen müsste. Dann ist es einfach wichtig, dass diese Aspekte für den Storyverlauf nicht allzu relevant sind.

  • Rewa

    vielen Dank für den kleinen Motivationsschub und die Denkanstöße. Natürlich will ich mich mit Rückmeldungen bedeckt halten, die Teile der Handlung vorwegnehmen könnten, ich kann aber schon mal Aufklärung insoweit betreiben, dass 'mittelalterlich anmutend' hier bedeutet, dass der technologische Entwicklungsstand und viele kulturelle Aspekte wie etwa Kleidung oder Architektur an das Mittelalter angelehnt sind. Damit man hier nicht auf eine völlig falsche Fährte gerät, verrate ich zumindest schon mal, dass das ganze kein Setting für eine Science Fiction Geschichte ist, die in einen mittelalterlichen Mantel getarnt daher kommt. Das wird sich ja ohnehin spätestens mit der Auswahl des Unterforums klären, in dem ich dann den ersten Beitrag der Geschichte hineinsetze. Deine Theorie finde ich auf jeden Fall ne spannende Idee, die nicht abwegig ist, wenn man den ganzen Weltenbau nur von außen sieht und nicht in seinem eigenen Hirn ausgebreitet da liegen hat. Ich werde es erstmal für mich behalten, wie weit du damit daneben liegst ^^

    Novize

    Ich kann deine Präferenz und die dazugehörigen Argumente für Handlungen, die konsistent einem Regelsystem folgen, sehr gut nachvollziehen und teile sie auch. Dementsprechend habe ich diesen Anspruch auch im Hinterkopf laufen, wenn an der Story schreibe. Allerdings bin ich schlichtweg nicht geübt genug, als dass mir das immer an jeder Stelle gelingen wird. Da bitte ich dann einfach um Nachsicht. So wie ich dieses Forum verstehe, wird aber auch nicht die Erwartung an die Hobbyautoren gestellt, alles direkt in einem perfekt logischen Zusammenhang gießen zu können, sondern dass man an seiner schreiberischen Tätigkeit wächst. Auf jeden Fall nehme ich konstruktive kritische Bemerkungen gerne auf und versuche sie zur Verbesserung meiner Geschichtsabschnitte zu nutzen.

  • So wie ich dieses Forum verstehe, wird aber auch nicht die Erwartung an die Hobbyautoren gestellt, alles direkt in einem perfekt logischen Zusammenhang gießen zu können

    Mit Sicherheit nicht - ich hoffe, dass ich nicht diesen Eindruck erweckt habe. Ich würde sagen, dass sich hier unter anderem Autoren gegenseitig helfen, möglichst viel aus ihren Geschichten zu machen. Vor dem Hintergrund suche ich tatsächlich gerne nach Logiklücken in Geschichten. Nicht weil ich ein Meister der Logik wäre sondern, weil ich (auch aus eigener Erfahrung) gemerkt habe, dass man sich im späteren Verlauf einer Geschichte ziemlich über sowas ärgern kann. Mehr vielleicht als über eine schlechte Formulierung, die man ohne Konsequenzen auf den Rest der Geschichte einfach abändern kann. Heißt übrigens nicht, dass es in deinem Welt-Aufbau nur so von Logik-Lücken wimmelt - im Gegenteil eigentlich. Ich hab nur halt ganz gezielt nach sowas gesucht. Schon fies - ich geb's zu :D.

  • Deine Theorie finde ich auf jeden Fall ne spannende Idee, die nicht abwegig ist, wenn man den ganzen Weltenbau nur von außen sieht und nicht in seinem eigenen Hirn ausgebreitet da liegen hat. Ich werde es erstmal für mich behalten, wie weit du damit daneben liegst ^^

    Juu-Ka Ich liege gerne daneben, wenn ich mit einer spannenden Geschichte überrascht werde. Recht zu haben wird eh überbewertet.

  • Hallo Juu-Ka ,

    immer schön zu sehen, wie viele Gedanken manche sich zu ihren Welten machen. Deine Ideen dazu haben mir schon recht gut gefallen und bin gespannt, was da noch draus wird.

    Paar Gedanken habe ich dazu allerdings auch:

    1. Das mit der Nahrung und der benötigten Fläche sollte gut begründet werden, falls es überhaupt irgendwie näher in der Geschichte eine Rolle spielt. Werde da bald auch mal reinsehen, vielleicht ist dieser Aspekt auch gar nicht so relevant^^

    2. Bei nur 300 Personen und alle erdenklichen Generationen sind schon im Dorf geboren, stellt sich mir die Frage, wie es da mit dem Genpool aussieht und ob sich da schon was abzeichnet oder ob es doch noch andere Einflüsse gibt (liegt wohl an den vielen Modellen, die ich im Studium dazu berechnen musste, quasi eine Berufskrankheit :D )?

    3. Passend zu 2. Wie stark vermehren sich denn die Bewohner da? Gegeben der hohen Alterserwartung könnte es irgendwann ja mal Platzprobleme im Dorf geben xD

    4. Geht der Wald, wie im Bild gezeigt, wirklich ganz bis zur Mauer heran? Wenn ja, dann würde ich als Bewohner das vermutlich schnell ändern. Ich würde da paar Bäume roden und Platz machen, zusätzlich noch mehr Ausgucktürme an die Mauer platzieren, so erkennt man schneller, falls sich da was nähert oder gar an der Mauer kratzt/buddelt ;)

  • Lieber Charon ,

    vielen Dank für deine Anmerkungen und die netten Worte. Natürlich habe ich mir schon einige zusätzliche Ideen zu dieser Welt zurechtgelegt, die ich hier aus Spoilergründen für die Geschichte nicht verraten möchte, trotzdem bin ich ebenfalls gespannt, wohin die Reise letztlich gehen wird :)

    Was deine separat aufgelisteten Gedanken angeht, sind - wie du selbst schon sagtest - viele Punkte dabei, die für die Geschichte selbst wahrscheinlich kaum eine größere Relevanz haben werden. Trotzdem ist es natürlich spannend, sich zu überlegen, wie sich die darin enthaltenen Fragen im Kontext der Welt um den 'Nachtnebel' beantworten lassen.

    Zu 1) Was die Nahrungsversorgung angeht, hatte Novize ja schon eine ähnliche Anmerkung in den Raum gestellt, nach der die Felder - übertragen auf eine realistische Menschenwelt und dem damit verbundenen Energiebedarf - gemessen an der Bevölkerungsgröße nicht ausreichen würde. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf hat sich die Arbeit an meiner Geschichte jetzt in eine Richtung entwickelt, nach der sich die Nahrungsbeschaffung der Kemono nicht auf die eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse im Dorf beschränkt, sondern ergänzend Nahrung im Zuge der Außeneinsätze des Wächtertrupps beschafft wird. Dazu werden im Wald Früchte, Pilze, u. ä. gesammelt. Der Satz im Weltenbau-Beitrag 'Das Dorfleben selbst ist gut organisiert und versorgt die Bewohner mit allen Dingen, die sie zum Leben benötigen.' ist daher so zu verstehen, dass 'Dorfleben' auch die vom Dorf organisierten Außeneinsätze mit einbezieht.

    Zu 2) Eins vorweg: Ich habe kein Biologiestudium absolviert und meine Kenntnisse über Genetik geht nicht allzu weit über die dunklen Erinnerungen aus der Schule hinaus. Dementsprechend halten sich auch meine Überlegungen über die Vererbung von Genmaterial in dieser Welt in Grenzen ;) Ganz zu schweigen davon, dass der durchschnittliche Leser relativ schnell aussteigen würde, wenn man in der Geschichte selbst zu tief ins Detail gehen würde, was dieses Thema betrifft ^^'

    In den seltenen Fällen, in denen auch die Eltern zentraler Figuren mehr als nur Nebenrollen spielen, versuche ich aber gewisse Eigenschaftsüberschneidungen zu ihren Kindern kenntlich zu machen, sodass man hier die familiäre Zusammengehörigkeit erkennen kann, auch wenn die Eltern losgelöst von ihren Kindern eine Szene bekommen (..wobei ich mir hier auch schon mal den Spaß erlauben werden, mit diesen 'Regeln' zu spielen, um Klischees aufzubrechen ;-))

    zu 3) Eine Information, die in der Geschichte wahrscheinlich nie größere Erwähnung finden wird ist die, dass der Sexualtrieb der Kemono nur sehr schwach ausgeprägt ist. Die Natur reguliert sich hier selbst, indem der Drang zur Fortpflanzung bei Lebewesen mit zunehmendem Ressourcenverbrauch sinkt. Analog zum Prinzip der Evolution ist das aber ein sehr langsamer Prozess über etliche Generationen hinweg.

    Der schwache Sexualtrieb führt dazu, dass Familien stärker geplant werden, als dass sie 'zufällig' entstehen. Tatsächlich orientiert sich die Nachwuchsplanung im Dorf daran, die Größe des Dorfes stabil zu halten, sodass es grundsätzlich nicht weiter ausgebaut werden muss, sondern nur so erhalten bleiben muss, wie es ist. Natürlich gibt es auch Kemono, die mit dem Gedanken der Weiterentwicklung/ Expansion sympathisieren, allerdings ist die politische Führung mit Kaa-ja an der Spitze hier konservativ eingestellt. (eine gewisse Parallele zur deutschen Politik ist hier vielleicht nicht ganz unbeabsichtigt ;-))

    zu 4) Als ich die Karte angefertigt habe, hatte ich mir dazu in der Tat keine größeren Gedanken gemacht. Die weitere Entwicklung der Geschichte hat mir aber gezeigt, dass es so eigentlich schon Sinn ergibt. Einen Teil kann ich aus Spoilergründen noch nicht erklären. Ich kann aber schon mal sagen, dass es nach dem Wissen der Kemono keine Gefahr gibt, die die Bäume hochklettern kann, um das Dorf zu überfallen. Auf der anderen Seite besteht immer ein gewisses Risiko den Wald zu betreten, wegen der Käfer, die dort auf dem Grund des Waldes lauern könnten. Also lässt man den Wald drumherum einfach so, wie er ist (wie in Punkt 3 erwähnt: konservative Führung, aber durchaus progressive Kräfte im Dorf, die ggf. auch in Punkto Dorfmauer Gründe für Veränderungen finden würden)