... und damit soll es auch genug des Lateins sein!
Mein Name ist Philipp, Autoren-Name "Blaustein", Jahrgang '88 - und früher, als ich viele Jahre in einem Warhammer-Tabletop-Forum unterwegs war, trug mein Name leider etwas zu lange diese beiden Ziffern am Ende. Bis mir ein politisch gereifter Foren-Nutzer offenbarte, in was für eine Richtung ich mich mit "Gorthaur88" unbewusst eingeordnet hätte.
Mit Gorthaur ist auch schon angedeutet, wo unter anderem mein Einstieg in das Reich der Fantasy erfolgt ist, nämlich mit dem Hobbit, HdR und (in Teilen) auch dem Silmarillion. Ich halte es für keine unterhaltsame Lektüre, habe es aber in Teilen als sehr interessantes Nachschlagewerk empfunden. Daneben habe ich mit meinem Vater in den 90ern das Computer-Spiel "Myst" gespielt, später alleine Diablo 2, wo ich die düstere Stimmung und die fast echte Todesangst geliebt habe, die du irgendwann für deine Chars entwickelt hast, vor allem aber die Welt. Und mit Diablo2 LoD endet auch meine Anteilnahme an diesem Franchise, weil man danach mMn einen unglücklichen, kommerziellen Weg gegangen ist.
Ich habe 2020 mein Lehramts-Referendariat in Bochum unterbrochen, um mehr Zeit für das Schreiben zu gewinnen und weil mein Zweitfach, Latein, mich beim Unterrichten einfach nicht glücklich gemacht hat. Während des Studiums habe ich viele viele Jahre an meinem Debütroman gesessen, ihn dreimal generalüberholt und dabei sehr viel gelernt - was ich gerne hier beisteuern möchte, um auch anderen zu helfen, die Geschichten, die sie erzählen wollen, zu perfektionieren. Das Fantasy-Genre ist für mich ein zweischneidiges Schwert: Es gibt mehr Möglichkeiten als in wahrscheinlich jedem anderen Genre - aber das macht Disziplin und Prioritätensetzung umso wichtiger, und Beliebigkeit und das Rückfallen auf Klischees umso verführerischer. Es macht ein Bewusstsein für Sprache wichtig - denn ob ich über eine Gruppe mittelalterlicher Raufbolde schreibe oder über einen römischen Schreiber, der eine Verschwörung von Magiern im Herzen Roms schreibe, macht andere Ausdrucksweisen notwendig, macht eine andere Sicht auf die Welt notwendig.
Ich bin nicht hier, um meine Bücher zu verkaufen - sicher, um mir und meinen Babies mehr Sichtbarkeit zu verschaffen, da ich Self-Publisher bin - sondern um allgemein zu einer reiferen Fantasy beizutragen. Eine Fantasy, die immer noch unterhält, aber die man zweimal, dreimal lesen kann, ohne dass sie aufhört, zu bewegen, ohne dass sie aufhört, Sinn zu ergeben. Hier kommt Myst ins Spiel:
Atrus, der Schöpfer von Myst und vieler weiterer Welten (innerhalb der Story des Spiels), hat trotz all der unabhängigen Welten, die er mit seiner magischen Tinte kreiert hat, niemals aufgehört, alle diese Schauplätze zu lieben und sich um deren Bewohner zu sorgen. Das ist mMn eine tolle Einstellung, mit der man auch ans World-Building gehen sollte.
Ich bin ein extrem wählerischer, zum Teil aber auch beliebiger Leser. Manchmal braucht mich ein Cover nur anzusprechen und zack - die ganze Serie wird verschlungen, wie z.B. bei dem Foundation Zyklus von Isaac Asimov. Um diese ganze Vorstellung nicht ausufern zu lassen und etwas abzurunden: Mein erstes Fach ist Geschichte, d.h. die Felder, in denen ich am liebsten lese und schreibe, sind Geschichte, Fantasy und - wie mit Asimov angedeutet - Sci-Fi. Generell sind mir aber lebendige Protagonisten und Antagonisten und eine Wertschätzung der deutschen Sprache wichtiger als Elfen, Zwerge und Obsidiandrachenpiratenzombieorks in Hülle und Fülle.
Ich bin sehr gespannt auf eure Community, auf die Diskussionen, Geschichten, Anregungen!
LG Blaustein