Abgegriffene Idee, Klischee oder Genretypisch?

Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.790 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Dion.

  • Es ist, denke ich, nicht schlimm mit "Klischees" zu arbeiten.

    Solch ein Spiegel ist ein Stück weit immer auch eine Metapher und deutet wieder auf die Figuren der Geschichte.

    Für mich wären Figuren, Schreibstil, ggf. Humor und Dialoge sowie die gesamtheitliche Entwicklung viel interessanter

    als (altbekannte) Storyelemente.


    Deshalb würde ich mir da keine Gedanken machen. Im besten Fall bemerkt es kaum ein Leser, weil ihn die Figuren oder

    der Stil so packen. ;)

  • Klischees sind gut, weil sie funktionieren. Manches können wir trotzdem nicht mehr lesen und verdrehen nur die Augen, wenn wir sie bemerken. Wobei dann weniger das Klischee an sich das Problem ist (zumindest in den aller meisten Fällen) sondern viel mehr, WIE das Klischee umgesetzt wird. Passt es in die geschichte? Oder hat man es nur genommen, weil man zu faul war sich überhaupt ein paar Gedanken zu machen? Sowas merkt der Leser.


    Per se gibts also nichts, das gegen Spiegel und Diebin spricht. Und ich muss an etwas denken, was ich vor ein paar Wochen auf Insta gelesen habe:

    Zitat

    "Ich versuche immer Krampfhaft, alles neu und originell zu halten und verwerfe Ideen, wenn ich sie so schonmal ansatzweise woanders gesehen habe. Aber ich kaufe mir bereitwillig auch das 172. Buch über [man füge hier beliebiges Thema ein], und genieße das selbe Trope und fieber mit den gleichen Konstelationen an Helden mit"

    Manche wollen also gerne genau das lesen, was sie schon zig mal gelesen haben. Spiegel und Diebe sind cool. Vll haben manche schon dutzende Bücher über Diebe gelesen, dessen Prophezeiung es war, die Welt zu retten. Was doch darauf hin deutet, dass die genau das mögen, und gerne noch ein weiteres Buch hätten, in denen genau das passiert.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Das Thema ist zwar schon etwas länger her, aber ich antworte trotzdem mal. Mittlerweile lese ich Geschichte ala "Held mit schlimmer Vergangenheit rettet die Welt" nur noch ungern. Irgendwie gleichen sich die Geschichte eben doch. Allerdings glaube ich auch, dass Klischees nicht per se was schlechtes sind, also nur weil der Prota keine Eltern hat, lese ich die Geschichte trotzdem, wenn der Rest spannend/anders ist.

  • Wie schon gesagt wurde: Es gibt Klischees, weil sie funktionieren (= Wiedererkennungswert).


    Nicht überstrapazierte topoi sind das Problem, die zu Klischees wurden, sondern deren uninspirierte Verwendung, die ohne große Anpassung und Überlegung in eine Geschichte übernommen werden,

    ohne dabei zu verstehen, was den Reiz dieser populären Themen ausmacht.