Hey Kirisha,
Nachdem ich zufällig bei einer Bekannten einen Artikel darüber gelesen habe, dass "Wut" als Grundstimmung am Anfang einer Geschichte anscheinend fast immer negativ ankommt und den Leser nervt, habe ich deshalb jetzt beschlossen, das zu ändern.
Mist! In HEAVEN tritt Elias zu Anfang mit einer ähnlichen Grundstimmung auf. Vom Grundgerüst her lassen sich hier auf jeden fall Parallelen erkennen. Er ist auch zutiefst von sich überzeugt, rebelliert wo er kann gegen die veralteten Strukturen seines Reiches und legt sich bei jeder Gelegenheit mit Vorgesetzten an...mit dem Ergebnis, dass er vors Tribunal kommt ... ich hab allerdings auch schon öfter gehört, dass er hiermit bei den Lesen nicht nur Sympathiepunkte sammelt. Einige haben mir schon zurückgemeldet, dass sie zu Anfang Probleme haben, mit ihm warmzuwerden. Allerdings wäre das für mich jetzt kein Grund, seine Grundstimmung zu Anfang der Geschichte ändern zu wollen.
Was du allerdings überdenken solltest ist die Art und Weise, WIE dein Charakter mit diesen Machtsrukturen seines Reiches verwoben ist. Am schwierigsten zu knacken ist wohl die Nuss mit dem Herrscher. Da würde ich mir ausführlich Gedanken zu machen und mir überlegen, WIE genau sich die Beziehung zwischen den beiden gestaltet...WIE ist Raven aufgewachsen? Welche Werte hat er vermittelt bekommen? Was hat ihn bisher angetrieben und was ist seine Motivation? Wie ist er so weit gekommen und warum ist er gegenüber dem Herrscher loyal? Respekt, Angst, das Streben nach Anerkennung, die Hoffnung auf einen Aufstieg? Höheres Prestige? Macht? ...vielleicht sogar ein Zusammenspiel von alledem?
Ich finde deine Änderungen insofern gut, als dass Raven hier klar ist, dass es für den Herrscher kein Versagen gibt. Unabhängig davon, dass Raven weiß, dass ihn keine Schuld trifft, da er mit einer Situation konfrontiert wurde, die nicht dem entsprach, was man ihn vorher hatte glauben lassen, weiß er, dass er mit einer Strafe zu rechnen haben wird. Das ist sehr gut! Auch, dass er seine Männer schützen will und bereit ist, die Strafe, wie auch immer sie aussehen wird, alleine auf sich zu nehmen. Das macht ihn gleich sympathisch und macht umso nachvollziehbarer, wie die spätere Androhung des Herrschers bzgl. der Kalmukerisierung seiner Leute bei ihm ankommt.
Er wird die Soldaten nicht eliminieren, sondern kalmukerisieren :), denn das ist für ihn nützlich
Und ich habe nun beschlossen, da du so gerne mal eine Kalmukerisierung sehen willst, dass ich sie zeigen werde, so wie ich das mal ursprünglich geplant hatte. (kommt dann in einem späteren Kapitel)
Oh ja, da freue ich mich schon drauf.