Nach langer Zeit, hab ich auch mal wieder was geschrieben^^
Es ist zwar erst das erste Kapitel, aber ich wollte es euch trotzdem mal zeigen.
Ich bin nicht wirklich gut darin, Gefühle bzw. Empfindungen widerzuspiegeln.
Konstruktive Kritik ist wie immer, herzlich willkommen
Prolog:
»Hey, bleib stehen!«
Ich warf einen panischen Blick über die Schulter. Die beiden Typen waren nah. Ich hörte das Keuchen, vom Verletzten, während der andere eine Pistole in seiner Hand festhielt.
Ich muss hier weg! Hastig bog ich in die nächste Gasse ein und zwängte mich hinter einen der Müllcontainer. Mein Herzschlag donnerte und ich hoffte, dass sie es nicht hören würden und mich entdecken. Wie war ich nur in diese Situation gelandet? Noch vor einigen Tagen war mein Leben völlig normal gewesen. Dann kam es zu jenem schicksalhaften Tag in der Bibliothek und nun rannte ich mitten in der Nacht durch die engen Gassen der Stadt auf der Flucht vor zwielichtigen Gestalten.
Wäre ich doch nur ins Pub gegangen. Nun hockte ich zwischen Müll und wartete darauf, dass sie außer Reichweite waren. Ein Polizeiwagen fuhr vorbei und ich dachte, es könnte jetzt, vielleicht wieder sicher sein. In meiner Naivität verließ ich das Versteck und ging zur Straße. Aber das Fahrzeug, welches ich sah, fuhr nur vorbei und nahm niemanden, wie gehofft, fest. Als ich nach links schaute, hatten sie mich leider wieder entdeckt.
»Da! Los hinterher«, brüllte der eine.
-Kapitel 1- (1/2)
Ich war an jenem Dienstag gemeinsam mit einer Freundin in der Universität. Wir besuchten die Geschichtsvorlesungen bei Prof. Wood. Er war kein schlechter Professor, obwohl manche in den Vorlesungen am Schlafen waren. Aber das lag wohl daran, das sie zu lange feierten oder einfach im falschen Kurs sind und ihn nicht ändern. Wir wollten im Anschluss eigentlich ins besagte Pub, in der Stadt gehen, aber ich hatte andere Pläne.
»Ich mache heute lieber noch einen Abstecher in die Bibliothek. Ich wollte da noch einmal etwas nachlesen«
Sie verdrehte nur ihre Augen.
»Du und deine Bibliothek. Du wohnst schon fast dort drinnen.«, scherzte sie. »Na gut, dann sehen wir uns morgen wieder«, meinte sie folgend.
So ganz unrecht hatte sie damit nicht, ich verbrachte fast jede freie Minute in der großen, alten Stadtbibliothek und wühlte mich durch die verschiedensten Büchern. Auch an diesem Abend wollte ich noch nach Literatur aus dem Mittelalter suchen, um den in der Vorlesung behandelten Stoff nachzuholen. Es war schon spät am Abend, dass außer mir nur noch der gelangweilte Bibliothekar vor Ort war. So oft, wie ich hier war, haben wir uns mit der Zeit kennengelernt. Er blickte kurz auf, nickte mir freundlich zu und widmete sich dann wieder seinem Buch.
»Die Bücher über die Zeit um Achthundert sind ganz hinten«, murmelte ich, während ich durch die zahllosen Gänge streifte. In der letzten Ecke der Bibliothek wurde ich dann fündig. Überrascht war ich nicht, wirklich beliebt war die Literatur über das Mittelalter bei den meisten Leuten nicht. Ich wollte gerade nach einem Buch greifen, in dem alle nennenswerten Entwicklungen in dieser Zeit aufgeführt waren, als ich plötzlich in einer der Reihen einen alten ledergebundenen Buchrücken bemerkte, der mich fast magisch anzog.
Ich nahm es aus dem Regal und fuhr mit dem Finger über die verblassten goldenen Buchstaben, die auf der Vorderseite eingestanzt waren.
»Ein Grimoire!«, flüsterte ich.
Mit einem Mal fing das Licht an zu flackern und es fühlte sich an, als ob aus dem Inneren des Buches ein starker Wind emporsteigen würde. Panisch ließ ich es fallen und stolperte nach hinten. Doch das Buch wollte der Schwerkraft trotzen und schwebte ruhig vor sich hin.
Was passiert hier? Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch kroch ich etwas weiter zurück.
Als hätte das Buch meine Worte gehört, blätterte es plötzlich selbstständig eine der Seiten auf und fiel mit einem dumpfen Ton auf den Schreibtisch, der neben dem Bücherregal stand. Ich brauchte einige Augenblicke, bis ich mich traute, näherzukommen. Denn es passierte einem ja nicht jedem Tag, dass ein Buch sich verselbständigte und flog. Einer inneren Eingebung folgend kniff ich die Augen zusammen und konzentrierte mich voll und ganz auf die geschriebenen Wörter. Mit einem Mal begangen die Buchstaben umherzuwandern und ordneten sich neu an.
»Derjenige, der würdig ist, das magische Buch für das gute zu nutzen, soll meine Kraft erben. Doch mit ihr folgt die Verantwortung, denen zu helfen, die Hilfe benötigen«
Ich starrte auf die Sätze, die genau vor mir lagen. Das musste ein Scherz sein. Unsicher blickte ich mich um, ob ich gerade von jemanden verarscht wurde. Doch außer mir war in der Bibliothek niemand zu sehen. Zugeklappt nahm ich das Buch zur Brust und begab mich mit meiner Umhängetasche zum Bibliothekar.
Ich kann das Buch auf keinen Fall hier lassen. Dieser Ort ist nicht mehr sicher.
»Ich würde es gerne ausleihen«, meinte ich zu ihm und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen.
Er nahm das Buch, sah sich beide Seiten an und scannte es ein.
»Hier bitte«, lächelte er und händigte es mir aus. »Pass gut darauf auf, es ist ein Unikat«, zwinkerte er.
Ich hatte gerade ungefähr die Hälfte des Weges zurückgelegt, als sich plötzlich meine Nackenhaare aufstellten. Vor meinem inneren Auge tauchte plötzlich ein Bild auf, wie einige maskierte Männer in einem Juwelier standen und einen Tresor aufbrachen. Darauf flohen sie durch die Tür nach draußen. Für mich fühlte sich all das so an, als würde ich gerade ein Film im Fernsehen sehen. Doch dann stockte mir der Atem, ich kannte diesen Ort, an dem die Männer sich befanden. Er war nur wenige Straßen entfernt.
Schnell bekam ich das Gefühl, ich müsse die Männer stoppen. Ich konnte es tief in mir spüren.
Rennend näherte ich mich dem Ort, den ich vor meinem geistigen Auge gesehen hatte. Völlig außer Atem kam ich an dem besagten Haus an. Ich traute meinen Augen kaum. Tatsächlich waren gerade vier maskierte Männer damit beschäftig, haufenweise Schmuck und andere Wertgegenstände durch das Fenster nach draußen zu tragen. Meinem Instinkt folgend stellte ich mich vor sie hin und rief ihnen voller Überzeugung entgegen, ohne wirklich darüber nachzudenken, ob das keine bösen Konsequenzen haben könnte.
»Hey, ihr da! Legt den Schmuck weg und ergebt euch!«
Was mach ich hier eigentlich, bin ich lebensmüde?
Die Männer hielten inne und sahen mich verdutzt an. Dann zog einer, der weiter vorne stand, das Gesicht zu einem hämischen Grinsen.
»Sieh mal an, wen haben wir denn da? Hast du dich etwa verlaufen? Vielleicht sollten wir dich auch gleich mitnehmen«, lachte er und kam entschlossen auf mich zu. Je näher er kam, desto mehr wurde mir bewusst, wie dumm und unüberlegt diese Aktion war und wie groß er war.
Körperlich war ich klar im Nachteil gegen so einen Gegner. Und nun stand ich gleich mehreren von denen gegenüber. Der Mann streckte seine rechte Hand nach mir aus und grinste mich höhnisch an. Wie ferngesteuert reagierte ich blitzschnell, tauchte unter seinem Arm hindurch und rammte meine Hand mit voller Wucht zwischen seine Rippen.
»Na warte, du Mistkerl. Das wirst du noch bereuen!« Jaulte der Maskierte schmerzerfüllt auf. Er signalisierte mit einer simplen Handgeste, das seine Kumpanen mich ergreifen sollten.
Ich drehte mich hastig um und rannte schließlich die Straße zurück, aus der ich herkam. Ich wollte nur noch weg, aber da war ich wieder, auf der Flucht vor den maskierten Männern, allein und verzweifelt.
Nach einer gefühlten Ewigkeit, wusste ich nicht mehr, wo ich mich befand. In der Panik hatte ich nicht drauf geachtet, wo genau ich lang rannte. Ich bog um eine Ecke und stand plötzlich vor einer meterhohen Wand. Sackgasse! Ich drehte mich um und hörte hinter der Ecke die Stimmen der Männer, die immer lauter wurden. Gleich würden sie vor mir stehen. Ich saß in der Falle. Panik stieg in mir auf.
Was soll ich denn jetzt tun, ich habe sie bei einem Raub gestört und angegriffen. Sie werden mich sehr wahrscheinlich nicht zum Tee trinken einladen.
Plötzlich spürte ich, wie sich meine Arme und Beine zusammenzogen, meine ganze Haut begann zu spannen. Überall schossen unzählige Haare hervor.
Was passiert mit mir? Ich schloss kurz meine Augen und als ich sie wieder öffnete, erkannte ich eine schwarze Katze in der Pfütze vor mir. Mein Blick fiel schnell auf die Männer, die kurz darauf um die Ecke gerannt kamen.