Der Seemann kreuzt die See | und schreibt mit seinem Kiel
Das Boot zieht Tintenspur'n | und findet nie ans Ziel
Er segelt ewig hier | in mir, auf dem Papier
Auf Irrweg folgt ein Irrweg | und nirgendwo ein Pier
Der Seemann segelt streng | nach hellem Sternenbild
Er will geradeaus | folgt stur dem Plan der gilt
Präzise, knapp und klar | es soll gefällig sein
Penible Arbeit schafft | und wahrt des Simplen Schein
Dann weht ein Wind geschwind | und rüttelt an den Sternen
Er blättert Seiten laut | dass Sterne tanzen lernen
Mit Rumba, Walzer, Twist | die Sterne schwingen lassen
Vermischte Bilder woll'n | nach neuen Zielen fassen
Der Seemann blickt empor | und sieht das Sternenwirrwarr
"Den Bildern muss ich nach | der Weg, der stimmt noch immer!"
Er lächelt breit und hell | begrüßt auch jede Idee
Begrüßt den neuen Wind | begrüßt die reiß'nde See
Hab mich mal wieder an Poesie versucht. Ich glaube, endlich kapiert zu haben, wie Versmaß und sowas funktioniert, darum wollte ich es dieses Mal vor allem durchhalten, eine strengere Form einzuhalten. War auch gar nicht so einfach. Meine Wahl fiel nach einigem Hin und Her auf Alexandriner. Die haben in der Versmitte eine Zäsur, also Sprechpause, darum füge ich dort die Striche ein.
Inhaltlich geht es um etwas, was man als Schreibender einfach kennt, das ist nicht so kreativ. Aber vielleicht hat ja die Segler-Metapher auch ihren Reiz
Meinungen, Verbesserungsvorschläge, Interpretationen etc. sind alle willkommen.