Auszug aus einer Schriftrolle

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 1.798 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Oktober 2022 um 14:59) ist von Jota.

  • Hallo liebe Schreibgenossen.

    Es ist vollbracht, die 10 Beitragsmarke ist geknackt :D Zur Feier möchte ich im Folgenden eine kurze Textstelle aus meinem Haupt-Projekt vorstellen.

    Dafür umreiße ich kurz den Kontext.

    Der Protagonist lebt in Gefangenschaft in einem Arbeiterlager. Eines Tages stößt er auf eine alte Schriftrolle.

    Hierbei handelt es sich um den Erstkontakt mit einer fremden Welt, in die der Protagonist am Ende des 1. Aktes „eintauchen“ wird. Es geht darum, den Kontakt möglichst spannend und mitreißend zu gestalten. Denn wer würde eine langweilige, triste Welt betreten wollen? Das Ziel ist es den Leser so schnell wie möglich für die Welt zu begeistern.

    Natürlich ist diese Textstelle zu kurz um eine tiefe Verbindung aufzubauen. Darum soll es auch nicht gehen. Hier geht es hauptsächlich darum Neugier/Interesse zu wecken, quasi eine Art Trailer.

    Die tiefergehende Verbindung zu der Welt soll in zeitlicher Nähe durch zwei weitere Kontakte in Form von Traumszenen erzeugt werden.

    Mit jedem weiteren Kontakt rückt der Protagonist ein wenig mehr an die Story heran. Die Barriere löst sich immer weiter auf, bis sie schließlich ganz verschwindet und er in der Welt „eintaucht“.

    Um diesen Reiz zu veranschaulichen, hier ein kurzes Beispiel:

    Man sitzt in einem Fußballstadion und beobachtet das Spiel seiner Lieblingsmannschaft. Insgeheim wünscht man sich näher am Spielgeschehen zu sein, Reihe um Reihe nach vorne zu rücken, im Optimalfall jubelnd am Rand des Fußballfeldes zu stehen oder noch besser: das Fußballfeld zu betreten und mitzuspielen, sprich „einzutauchen". Dem Geschehen nicht nur nahe, sondern direkt an seinem Kern zu sein.


    Zusammengefasst ist meine Frage(n): Packt euch diese Textstelle und weckt Neugier? Habt ihr klares Bild (von der Situation) vor Augen? „Verquillt“ das Ganze zu Melodramatik und Pseudo-bedeutungsschwangerem Gerede? Rollt ihr innerlich (wer weiß, vielleicht sogar tatsächlich :D ) mit den Augen?


    Ich bin sehr gespannt auf eure Meinung und dankbar für jede Form von Rückmeldung.


    Kein Mensch sollte eine solche Bürde schultern müssen.

    Ich erschaudere bis ins Mark, während ich diese Zeilen schreibe.

    Was ich tun werde, wird meine Seele verdammen.

    Doch ich habe keine Wahl.

    Die Leidenden wurden unter Deck gebracht.

    In Kürze werde ich den Befehl geben

    und die Mannschaft wird die Tür zum Unterdeck verriegeln.

    Niemals darf die Welt erfahren welche dunkle Fracht auf dem Meer segelte.

    Und wenn ich dieses grausame Geheimnis mit mir auf den Grund der See nehmen muss.

    Diese Geißel darf die Küste nie erreichen.

    Ein Gebrechen, für das es kein Heilmittel gibt.

    Ein Fluch, den nur die Tiefe des Meeres bannen kann.

  • Rippersteak 4. September 2022 um 20:24

    Hat den Titel des Themas von „Fragment aus einer Schriftrolle“ zu „Auszug aus einer Schriftrolle“ geändert.
  • Lieber Rippersteak

    Ich finde die Textstelle gar nicht schlecht. Es kommt natürlich darauf an, wo und wie sie im Rest der Geschichte verankert ist. Unten der Versuch deine Fragen zu beantworten, was ich nicht leicht finde, da ich nicht recht weis, was du als Rückmeldung möchtest.


    Packt euch diese Textstelle und macht Lust auf mehr?

    Habt ihr ausdrucksstarke, zusammenhängende Bilder vor Augen, wenn ihr das lest?

    Da ist nicht viel beschrieben, was ich zu Bildern zusammensetzen könnte. Vielleicht ein Segelschiff? Könnt auch ein Dampfer sein.

    Wie findet ihr die Mystery?

    Ein Schiff mit Erkranken ist auf hoher See unterwegs. Der Kapitän entscheidet sich das Schiff zu versenken, damit die Krankheit nicht an Land kommt. Was meinst du in diesem Zusammenhang mit Mystery?

    „Verquillt“ das Ganze zu Melodramatik und Pseudo-bedeutungsschwangerem Gerede? Rollt ihr innerlich (wer weiß, vielleicht sogar tatsächlich :D ) mit den Augen?

    Nö. Passt schon.

  • @ Sensenbach. Vielen lieben Dank für deine schnelle und auch hilfreiche Antwort.


    Es kommt natürlich darauf an, wo und wie sie im Rest der Geschichte verankert ist.

    Ich stimme dir vollkommen zu. Ohne den Kontext, kann man natürlich keine umfassende Bewertung abgeben. Aus diesem Grund habe ich mich zu Beginn auch gescheut, diese Textstelle aus dem Kontext zu reißen und hochzuladen. Aber dann habe ich mir wieder den Sinn und Zweck dieses Unterforums vergegenwärtigt, der ja darin liegt Textfragmenten soweit wie möglich auf den Zahn zu fühlen. :)

    Unten der Versuch deine Fragen zu beantworten, was ich nicht leicht finde, da ich nicht recht weis, was du als Rückmeldung möchtest.

    Ich habe meine Fragen definitiv komplizierter gestellt, als sie eigentlich sind. Aber du hast sie vollkommen richtig verstanden. :)

    Es ging hauptsächlich darum, ob ein ganz bestimmtes Bild vor dem Inneren Auge gezeichnet wird: Ein Segelschiff mit Erkrankten auf hoher See und einem Kapitän, der das Schiff versenken will. Gleichzeitig der Versuch dieses Bild atmosphärisch aufzuladen durch einen dramatischen Ton ohne melodramatisch zu werden.


    Was meinst du in diesem Zusammenhang mit Mystery?

    Naja Fragen wie: Was genau ist an Bord des Schiffes? An was sind die Leute erkrankt, dass es rechtfertigt, ein Schiff zu versenken? Wird er überleben? Ist es wirklich eine Seuche oder etwas anderes?

  • Hey Rippersteak ,

    Ja, ehm, das ist wirklich ein recht kurzer Auszug aus der Schriftrolle. :) Nach dem Titel deines Threads zu urteilen, gibt es also eigentlich noch mehr Text und das hier ist nur ein kleiner Appetizer also wirklich nur ein "Auszug" aus einem längeren Brief?

    Packt euch diese Textstelle und weckt Neugier? Habt ihr klares Bild (von der Situation) vor Augen? „Verquillt“ das Ganze zu Melodramatik und Pseudo-bedeutungsschwangerem Gerede? Rollt ihr innerlich (wer weiß, vielleicht sogar tatsächlich :D ) mit den Augen?

    Ja, also...eine gewisse Dramaturgie schwingt schon mit. Ich finde es jetzt auch nicht too much oder so, dass ich die Augen verdrehen müsste. Ein wirklich klares Bild habe ich jetzt nicht unbedingt vor Augen...dafür lässt der Text noch zu viel Interpretationsspielraum. Weder kennt man die Zeit, in der es spielt, noch weiß man, um welche Art von Schiff es sich handelt (das entspringt höchstens meiner Fantasie...und da sehe ich in der Tat etwas wie ein Seegelschiff ^^ ) Ich hatte mich anfangs gefragt, ob der Kapitän vorhat, sich bzw. die Mannschaft gleich mitzuopfern...dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er das in der Tat vorhat, weil er ja schreibt, dass er das Geheimnis mit auf den Grund der See nehmen wird. :hmm: Aber das sind halt nur so feine Nuancen im Text, die man versuchen kann zu deuten. Ob man damit richtig liegt, weiß man natürlich nicht. Aber es weckt in jedem Fall Spannung.

    Keine Ahnung, ob dir das weiterhilft.

    LG,

    Rainbow

  • Liebe Rainbow das hilft mir sogar sehr weiter :)


    Ja, ehm, das ist wirklich ein recht kurzer Auszug aus der Schriftrolle. :) Nach dem Titel deines Threads zu urteilen, gibt es also eigentlich noch mehr Text und das hier ist nur ein kleiner Appetizer also wirklich nur ein "Auszug" aus einem längeren Brief?

    Genau, der Protagonist liest diese Schriftrolle im Verborgenen, wird von einem Geräusch aufgeschreckt. Dadurch kommt er nicht mehr dazu zu Ende zu lesen. Es bleibt bei diesem Auszug. Die übrige Handlung erfährt er und der Leser über einen Traum, der ihn auf das Schiff bringt.

    Ein wirklich klares Bild habe ich jetzt nicht unbedingt vor Augen...dafür lässt der Text noch zu viel Interpretationsspielraum. Weder kennt man die Zeit, in der es spielt, noch weiß man, um welche Art von Schiff es sich handelt (das entspringt höchstens meiner Fantasie...und da sehe ich in der Tat etwas wie ein Seegelschiff ^^ ) Ich hatte mich anfangs gefragt, ob der Kapitän vorhat, sich bzw. die Mannschaft gleich mitzuopfern...dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass er das in der Tat vorhat, weil er ja schreibt, dass er das Geheimnis mit auf den Grund der See nehmen wird. :hmm: Aber das sind halt nur so feine Nuancen im Text, die man versuchen kann zu deuten. Ob man damit richtig liegt, weiß man natürlich nicht. Aber es weckt in jedem Fall Spannung.

    Mit dem Bild vor dem geistigen Auge meinte ich eher dass Bild eines (Segel)Schiffes auf hoher See, und ein sonderbares Leiden, mehr nicht. Ich habe gehofft, dass sich die übrigen Informationen im Text nicht eindeutig aufdrängen, sondern ein Deutungsspielraum bleibt, um Neugier/Spannung zu wecken.

    Die Selbstaufopferung soll nicht direkt hervorgehen. Es soll so klingen, als ob das die ultima ratio ist. Als letztes Mittel würde er das Schiff zusammen mit sich selbst versenken. Das heißt aber nicht, dass er das auf jeden Fall auf diese Weise tun wird. Es soll immer noch diese Nuancen/Deutbarkeit geben.

    Dasselbe im Bezug auf das Leiden. Man könnte es zwar als Seuche deuten, aber es besteht auch die Möglichkeit, dass es etwas anderes ist.

    Der Sinn und Zweck dieses „Appetizers“ ist es mithilfe von Ungewissheit Neugier zu wecken und Spannung zu erzeugen. Deiner Einschätzung nach hat der Text dieses Ziel nicht ganz verfehlt. :)

    Ich danke dir für deine Antwort. :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Rippersteak (5. September 2022 um 02:04)

  • Heyho Rippersteak

    Was soll mich daran "packen"???

    Du erklärst mir im Vorfeld alles, was Dir wichtig ist und eigentlich im weiteren Dein Geheimnis sein sollte, das du mir im Verlauf deiner Geschichte nach und nach erst mal offenbarst. Und nimmst mir damit die Möglichkeit, unvoreingenommen darauf zu reagieren.

    Wenn ich das jetzt also so lese, würde ich sagen:

    Das ist eine gelungene Einleitung zu Bram Stokers "Dracula".

    War zumindest mein erster Eindruck beim Lesen.

    Sollte ich damit falsch liegen gib mir Deinen Text. Pur. Keine Erklärungen vorab.

  • Hallo Rippersteak

    der Text klingt erstmal interessant und da könnte was draus werden.

    Ob der gesamte Text mich allerdings packen würde, kann ich dir so nicht sagen, denn es ist ja nur ein kurzes Fragment und man lernt noch keine Charaktere kennen.

    Klar, die Idee, ein Unbeteiligter liest den Text und wird dann auf das Segelschiff gezwungen, könnte schon gut werden.

    Hier im Forum posten wir in der Regel ganze Geschichten, die beim Anfang anfangen und sich dann langsam vorwärts arbeiten. Magst du uns nicht die Geschichte von Anfang an zeigen?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallo Kirisha

    Ich danke dir auch für deinen Kommentar

    der Text klingt erstmal interessant und da könnte was draus werden.

    Ob der gesamte Text mich allerdings packen würde, kann ich dir so nicht sagen, denn es ist ja nur ein kurzes Fragment und man lernt noch keine Charaktere kennen.

    Vielleicht irre ich mich, aber liegt der Sinn und Zweck dieses Unterforums nicht genau darin? In der Einschätzung (soweit wie möglich) von Textfragmenten, unabhängig davon ob sie am Anfang stehen, am Ende oder mittendrin. Zumindest dem Wortlaut nach würde ich stark davon ausgehen.

    Außerdem habe ich durch die übrigen Themen in diesem Unterforum gestöbert und mir sind viele Textfragmente aufgefallen, die ebenfalls aus dem Kontext gerissen bzw. nicht umfassend erläutert sind.

    Aus diesen Gründen wollte ich das ebenfalls riskieren. :)


    Ich wollte im Grunde genommen nur wissen, ob der Text an und für sich dem Anspruch/der Funktion eines Klappentextes/Appetizers genügt. Ob er zum Weiterlesen anregt oder nicht. Wahrscheinlich fehlt es hier aber tatsächlich einfach an mehr Kontext, damit er seine Wirkung entfalten kann

    Hier im Forum posten wir in der Regel ganze Geschichten, die beim Anfang anfangen und sich dann langsam vorwärts arbeiten. Magst du uns nicht die Geschichte von Anfang an zeigen?

    Nichts lieber als das. Ich habe das Skript fertig und bin gerade im Endspurt was die Umwandlung in Fließtext angeht.

    Aber zu Erst einmal Volle Fahrt Examen, das steht bei mir diese Woche an. Ufff :D Danach würde ich mich sehr über einen konstruktiven Austausch freuen, sowohl über meine als auch deine Texte.

    Man liest sich und bis dahin Frohes Schreiben :)

  • Heyho Rippersteak

    Ich bitte Dich hiermit darum, meine erste doch ziemlich grobe Replik auf Deine Anfrage zu entschuldigen.

    Da bin ich mal wieder wie der Bulle auf's Gatter losgestürmt. :dash:

    Tut mir leid.

    Trotzdem bleibe ich bei dem Eindruck, den ich beim Lesen hatte:
    Das liest sich wie das Logbuch des Kapitäns, der den Sarg Draculas mit seinem Schiff "Demeter" nach England bringt...obwohl das im Roman nicht so steht, wie Du es geschrieben hast.

    Wenn's aber für Dich von Interesse ist, im Buch ist die entsprechende Textstelle "Logbuch der Demeter". Im vorderen Drittel der Erzählung.

    Und nochmal meinerseits: Sorry.

  • Heyho Der Wanderer

    Ich bitte Dich hiermit darum, meine erste doch ziemlich grobe Replik auf Deine Anfrage zu entschuldigen.

    Null Problemo. Ehrlich :D Ich habe ein dickes Fell bezüglich Kritik jeder Art, sei sie noch so destruktiv. Gleichzeitig versuche ich ein offenes Ohr und Herz für alle Rückmeldungen zu haben. Ich bin ich der Meinung, dass Demut der beste Freund des Künstlers ist.

    Wenn's aber für Dich von Interesse ist, im Buch ist die entsprechende Textstelle "Logbuch der Demeter". Im vorderen Drittel der Erzählung.

    Vielen Dank, das werde ich mir definitiv anschauen :thumbup:

    Edit: Ja hau mich einer mit der Schaufel! Ich habe gerade die erwähnten Textstellen überflogen. Ich liebe den Stil jetzt schon. Bis dahin wusste ich nicht eimal von der Existenz dieser Logbucheinträge. Das werde ich mir mal demnächst in Ruhe durchlesen. Da freue ich mich wirklich drauf "händereib" :D Danke für den Tipp!

  • Huhu, Rippersteak,

    herzlichen Glückwunsch zur 10er Marke und schonmal viel Erfolg fürs Examen 😃🎉👍

    Spoiler anzeigen

    Hier nur ein paar Ideen:

    Der Logbuch-Ausschnitt könnte auch gern länger sein. Dann hat man zum einen zwischen Figur-beginnt-zu-lesen und störendem Geräusch mehr Zeit, sodass das nicht zu hektisch wirkt.

    Zum zweiten kann man dann die Nuancen, von denen du sprachst, stärker herausarbeiten. Ich bin zB gleich von einem Monster unter Deck ausgegangen, so wie in einer der Folgen der neuen Staffel „Love, Death and Robots“. Offenbar hat das auf andere aber eindeutig wie eine Krankheit gewirkt. Nach meiner Erfahrung, auch mit Rätsel-erstellen, kann man Andeutungen immer ein bisschen offensichtlicher machen, als man das selbst empfindet.

    Und zum dritten hilft ein längerer Text auch der Spannung. Nach meiner Erfahrung (die natürlich nicht das Maß der Dinge ist) neige ich zB manchmal dazu, kurze Texte zu schreiben, wenn ich etwas unheimlich machen möchte. In meinem Kopf lese ich das dann mit Pausen und bedeutungsschwanger. Wenn ich solche Texte bei anderen lese, gebe ich ihnen aber weniger Atmosphäre und nach den Reaktionen, die ich (auch auf andere Texte) in Schreibforen so mitbekommen habe, geht das nicht nur mir so. Also mit ein paar mehr Umschreibungen kommt das möglicherweise noch stimmungsvoller und gruseliger rüber.

    Mir ist natürlich bewusst, dass das ein Logbuch/Tagebuch ist. Aber der Kapitän steht hier möglicherweise vor seinem Ende und da könnte er schon mal ins weitschweifige Erzählen kommen.

    Ein weiterer Vorschlag und eine Frage:

    der Ausschnitt wirkt bisher, als wäre er der Anfang der Erzählungen. Würde man hier einen späteren Ausschnitt wählen, könnte man mehr offen lassen.

  • Hallo Moog :)


    Dein Beitrag zusammen mit den übrigen Reaktionen hat mir einen Gedanken bestätigt: Die Bedeutung von Kontext oder auch Setup und Payoff

    Ich verbinde mit diesem Textfragment ein intensiveres Gefühl, aber das liegt vor allem daran, dass ich die Weichen im Vorfeld des 1. Aktes mitunter genau auf diesen Moment ausrichte. Also im Vorfeld eine düstere und mysteriöse Atmosphäre schaffe in die ich dann den Bericht quasi „eindippe“ . Zumindest in der Theorie. Ob das dann tatsächlich gelungen ist, wird sich zeigen.

    Ich möchte dies mit einer bekannten Szenen aus den Herr der Ringe Filmen veranschaulichen. Mit einer großen Verbeugung versteht sich. :)

    Der Moment, wo die Gefährten in der Kammer von Mazarbul stehen und Gandalf aus dem Buch liest. Diese „Lesung“ ist doch vor allem deshalb so spannend, weil sie im Vorfeld atmosphärisch aufgeladen wird. Man befindet sich im Herzen eines untergegangen Reiches, betritt eine Halle gesät mich Leichnamen. Das lädt dann natürlich den Flaire eines Berichts wahnsinnig auf. Hätte man dasselbe Buch evtl im Auenland verlesen, vielleicht sogar an die Stelle eingefügt, wo Bilbo auf seiner Geburtstagsfeier den Kindern die Geschichte über die Trolle vorgelesen hat, wäre der ursprüngliche Effekt des Berichts fast vollständig verpufft, nicht wahr?


    Aus diesem Grund werde ich in Zukunft die Story ganz chronologisch, von Anfang an vorstellen.

    Die Reaktionen waren dennoch in höchstem Maße hilfreich. An dieser Stelle deshalb noch einmal ein herzliches Danke in die Runde. :thumbup:

  • Rippersteak Ich find´s stilistisch sehr gelungen und stimmig (würde nur bei In Kürze werde ich den Befehl geben eine Kleinigkeit ändern ;) ). Vom Assoziations-Spielraum ging es mir gleich wie Der Wanderer - vielleicht aber auch, weil ich unlängst die (erstaunlich gute!) Dracula-Serie auf Netflix geschaut habe.

    Eine zentrale Logik-Frage stelle ich mir aber:

    Niemals darf die Welt erfahren welche dunkle Fracht auf dem Meer segelte.

    Und wenn ich dieses grausame Geheimnis mit mir auf den Grund der See nehmen muss.

    Warum schreibt der Kapitän das dann auf? Wenn niemand je davon erfahren soll, ist eine Schriftrolle (als Flaschenpost?) ja absolut kontraproduktiv. Da ist kommentarlos Untergehen besser, denn das Meer beantwortet ja selten Fragen :P Wer allerdings diesen Text findet, wird zweifellos neugierig, was denn da so schlimm war, dass man ein ganzes Schiff dafür versenkt und alle Passagiere opfert. Vielleicht wäre ein vergeblicher Hilferuf (gerne als Flaschenpost ;)), der die Umstände darlegt und klarmacht, dass wenn nicht bald Hilfe kommt, ein Versenken des Schiffes unausweichlich ist, irgendwie stimmiger. Aber wie gesagt: Ohne Kontext kann es natürlich sonst was bedeuten, bin auf die Hauptstory gespannt. Lg