Es gibt 288 Antworten in diesem Thema, welches 35.519 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2025 um 22:23) ist von Rainbow.

  • Eine sehr starke Szene. Ich kann sehr gut mit Susan mitfühlen und erinnere mich auch noch, wie Lia sie kurz dort gesehen hat.

    (und habe so weit nichts zu meckern).:)

    Susan hatte ich in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt, da ja vor allem Emilia, Elias und Dagon im Fokus stehen. Als "normalsterbliche Freundin" glaube ich auch kaum, dass sie viel tun könnte, um ihr zu helfen, denn Emilia bewegt sich ja schon in ganz anderen Sphären. Aber wer weiß. Die Konfrontation von Normalität und Übernatürlichem ist ja gerade einer der großen Reize dieser Geschichte. Ich bin also sehr neugierig, wie es weitergeht.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Danke, Kirisha und Sensenbach :danke:

    Kirisha

    Susan hatte ich in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt, da ja vor allem Emilia, Elias und Dagon im Fokus stehen.

    Ja, das denke ich mir, dass euch das schwerfällt, hier plötzlich umzuswitchen. Meine Idee war halt, hier einen parallelen Handlungsstrang aufzumachen und neben dem, was Emilia, Elias und Dagon tun, auch zu zeigen, was bei Susan, Nils und Silas gerade abläuft. Keine Ahnung, ob ich mir damit einen Gefallen tue, da ich das ja alles sinnvoll zusammenführen muss. Aber ich mag das, wenn das Geschehen ab einem gewissen Punkt immer hin- und herspringt.

    Als "normalsterbliche Freundin" glaube ich auch kaum, dass sie viel tun könnte, um ihr zu helfen, denn Emilia bewegt sich ja schon in ganz anderen Sphären

    Vielleicht kann sie nicht viel ausrichten, aber ich brauche ihre Erzählstimme, um zu zeigen, was auf der anderen Seite gerade passiert...UND...

    Die Konfrontation von Normalität und Übernatürlichem ist ja gerade einer der großen Reize dieser Geschichte. Ich bin also sehr neugierig, wie es weitergeht.

    Das hier ist in der Tat für mich mit ausschlaggebend :)

    Sensenbach

    Ich möchte mich gerne den Lobeshymnen anschliessen. Sehr gut geschrieben.

    Oh Gott. "Lobeshymnen" klingt irgendwie komisch in meinen Ohren :blush: Aber es freut mich, dass euch der Part gut gefällt. Manchmal ist das sonderbar. Da hast du ein Kapitel, das schreibst du einfach runter und es passt. Dann wieder brichst du dir an anderer Stelle volle einen ab, feilst ewig dran rum und kommst nie zu dem gleichen Ergebnis. Das Susan-Kapitel war in jedem Fall eines der einfachen Sorte für mich.

    Was ich jetzt nicht mehr auf dem Schirm habe. Wie ist Susan in diese Situation gekommen und wie ist sie da rausgeholt worden?

    Na ja, sie sind dort nicht "rausgeholt" worden. Das erfährst du im nächsten Teil...dann beschreibt Susan auch kurz, wie sie dorthin gelangt ist. Vielleicht erinnerst du dich noch an das Freddy-Kapitel, als er sich mit Seraphina treffen wollte...da war ihm doch dieser eklige halb zerfallene Mönch begegnet, der aus der Kanalisation hochgeklettert kam...Seraphinas Erscheinen hatte ihn dann vertrieben...Susan und Nils ist etwas ganz ähnliches passiert, nur hatten die beiden offenbar nicht das gleiche Glück.:pardon:


    LG
    Rainbow

  • So, ich mach mal weiter mit dem abschließenden Teil dieses Kapitels :)

    Kapitel 17.1

    Schon als sie das Haus verlassen hatte, um zu Lia zu fahren, war dieses sonderbare Gefühl in ihr aufgestiegen. Am Parkplatz hatte sie die Schatten wahrgenommen, die über den Boden krochen und es war so unsagbar kalt geworden, dass sie den Frost hatte beobachten können, der sich wie ein weißer Teppich über den Asphalt legte. Dann war diese Gestalt aus der Dunkelheit aufgetaucht. Madenzerfressen und in eine bodenlange braune Kutte gehüllt.
    Susans Herz hatte aufgehört zu schlagen.
    Nur ein Blick in die Augen jener absonderlichen Kreatur und ihr war klar gewesen, dass diese um all ihre Ängste wusste, ihre Albträume kannte, als sei sie ein Teil von ihr. Der Schatten, der an ihr haftete und sich nicht abschütteln ließ. Die Panik, die in ihrem Nacken saß wie ein Parasit, den man niemals mehr loswurde. Obwohl das Wesen nicht wie ein Dämon aussah, hatte sie sofort gespürt, dass es einer war.
    Sie erinnerte sich daran, wie sich die knorrige Hand gehoben und auf sie gerichtet hatte. Wie die Dunkelheit sie berührt und die Angst sie bewegungsunfähig gemacht hatte …
    „Schon gut“, hörte sie Nils an ihrem Ohr flüstern. Ihre Finger hatten sich in sein Hosenbein gegraben und ihre Knie hatten erneut zu zittern begonnen. Vorsichtig löste er ihre Hand von dem Stoff, hauchte ihr einen sanften Kuss darauf und sah ihr in die Augen.
    Nach außen wirkte er gefasst, aber Susan kannte ihn gut genug, um die Angst hinter seiner scheinbar beherrschten Fassade erkennen zu können.
    „Wie bist du eigentlich hergekommen?“, fragte sie.
    „Ich kann es dir nicht sagen. Nachdem du meintest, dass du zu Lia fährst, habe ich mich auch auf den Weg dorthin gemacht. Ich war schon fast da, hatte den Wagen gerade abgestellt, als dieses … dieses Ding plötzlich wie aus dem Nichts vor mir stand.“ Sein Gesicht nahm einen angewiderten Ausdruck an und Susan konnte sich nur zu gut vorstellen, welches Bild sich gerade in seiner Erinnerung abzeichnete. „Ich konnte mich nicht mehr rühren und im nächsten Moment … war ich auch schon hier. Mit dir und all den anderen Menschen“, erklärte er und bestätigte somit, dass es bei ihm genauso abgelaufen war, wie bei ihr. Nur, dass er die Details wegließ und aussparte, wie der eisige Hauch des Todes seine Seele gestreift hatte und welches Grauen ihm in diesem Moment eingepflanzt worden war.
    Susan verzichtete darauf ihn danach zu fragen. Sie kannte Nils gut genug, um zu wissen, dass er bestimmte Dinge lieber mit sich selbst ausmachte und nicht dafür gemacht war, sein Innerstes nach außen zu kehren. Plötzlich durchfuhr sie ein Gedanke und sie griff in ihre Jackentasche, um ihr Handy herauszuholen. Sie hatte es tatsächlich noch.
    „Das kannst du vergessen!“, bremste Nils ihren Enthusiasmus. „Ich hab`s auch schon probiert. Ich befürchte, wir sitzen hier fest.“
    „Wir können hier nicht festsitzen!“, entfuhr es Susan in einem Anflug von Verzweiflung. „Die werden bald wiederkommen und …“ Sie brach ab, da sie sich nicht vorstellen wollte, was genau dann passieren würde. Sie wusste nur, dass sie keine Kraft mehr hatte, den Dämonen erneut gegenüberzutreten. „Was ist mit Micah? Oder Elias? Wir könnten sie … sie irgendwie rufen. Auf mentalem Weg. Wie damals, bei dem Gedankentransfer.“ Susan wartete Nils Antwort nicht ab. Stattdessen konzentrierte sie sich und fokussierte all ihr Denken auf Micah. Wenn sie sich nur genug anstrengen würde, könnte er sie vielleicht hören oder zumindest spüren, dass etwas bei ihnen nicht stimmte. Er käme und würde sie hier rausholen.
    Nils Schnaufen klang auf verzweifelte Weise amüsiert, als er sie mit erhobener Braue betrachtete.
    „Du glaubst nicht wirklich, dass das klappt, oder? Du weißt, dass wir damals ein Ritual abgehalten haben, damit das Ganze funktioniert. Wir haben keine … keine Standleitung, mit der wir die beiden nach Belieben rufen können.“ In Susans Blick musste sich irgendetwas gespiegelt haben, denn Nils atmete plötzlich resigniert aus. Dann schloss er die Augen, um sich einen Moment zu sammeln, bevor er sich ihr erneut zuwandte. „Okay, Schatz. Es tut mir leid“, seufzte er dann. „Wenn du es probieren willst, probier`s. Ich mache mir einfach keine besonders große Hoffnung, okay?“ Seine Worte klangen niedergeschlagen und obwohl Susan wusste, dass er wahrscheinlich recht hatte, war sie nicht bereit, so einfach aufzugeben.
    „Ich … ich habe Lia gesehen“, sagte sie schließlich und packte ihr Handy wieder zurück in die Manteltasche. „Vorhin. Sie stand direkt vor mir. Als könnte ich sie berühren. Und trotzdem war sie … so weit weg. Sie … sie sah furchtbar aus.“
    „Ja, ich habe sie auch gesehen“, antwortete Nils. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob das gut oder schlecht ist. Einen Moment lang dachte ich, sie …“ Ein unerwartetes Keuchen hallte aus dem finsteren Teil der Zelle zu ihnen herüber. An der gegenüberliegenden Mauerseite regte sich etwas. Ein unförmiger Umriss.„Pass auf!“, stieß Susan hervor und zog Nils näher an sich.
    „Keine Angst! Das ist nur unser Zellengenosse“, antwortete dieser. Sein mitleidvoller Unterton und die Art, mit der Nils zu dem Schatten herüberblickte, sorgte dafür, dass auch Susan genauer hinsah.
    In dem Moment streckte der Mitgefangene seine Beine aus und sein Gesicht kippte zur Seite, sodass es aus der Dunkelheit auftauchte. Susan erinnerte sich an den Mann. Schon als sie in dem kerkerähnlichen Verlies zu sich gekommen war, hatte er zwischen all den unzähligen Menschen auf dem Boden gekauert. Er war ihr gleich aufgefallen. Denn mit seinem vollen Bart, den darunter hervorstechenden Wangenknochen und den staubbedeckten Haaren, die ihm in die tiefgeränderten Augen fielen, sah er aus, als ob er bereits eine halbe Ewigkeit hier unten verbracht hätte. Aber unter seinem verhärmten Äußeren war etwas, das in Susan das Gefühl weckte, ihn von irgendwoher zu kennen. Jedoch war es ihr beim besten Willen nicht möglich zu sagen woher.
    „Was … was ist vorhin passiert?“, fragte Susan schließlich und wandte sich Nils zu. „Nachdem wir …?“
    „Ich weiß es nicht. Offenbar wurden wir von den anderen getrennt. Als ich zu mir kam, waren wir auf jeden Fall hier … zusammen mit ihm!“
    „Wir müssen hier raus!“, flüsterte Susan. Sie sah zu den Eisenstangen hinüber und bemerkte, dass die Zellentür, die in das Gitter eingelassen war, über einen Messingknauf verfügte. Ein kaum wahrnehmbares Glühen ging davon aus. Langsam stand sie auf und näherte sich den Metallstreben, um ihre Hand nach dem Griff auszustrecken.
    „Das würde ich sein lassen!“, ertönte in dem Moment eine Stimme, die Susan erschrocken in der Bewegung innehalten ließ. Hektisch sah sie sich um. Der Mann, mit dem sie sich die Zelle teilten lag unverändert still. Sonst ließen sich nichts als konturlose Schatten erkennen.
    „Wer ist da?“, fragte Nils, der sich nun ebenfalls erhoben hatte, um neben Susan an die Zellentür zu treten. Er hatte sein Feuerzeug gezückt und leuchtete damit die Umgebung ab.
    „Sagen wir … Ein Gefährte auf dem Weg in die Hölle“, ertönte die Stimme erneut, die aus dem Halbdunkel des Ganges zu ihnen herüberwehte.

  • Wieder ein sehr intensiver Abschnitt.

    Du zeigst hier gut, wie es zu der Situation gekommen ist und in welcher Lage Susan und Nils gerade stecken. Tja, ich wollte jetzt nicht tauschen. Sie überlegen also, wie sie sich befreien, aber bisher können sie ihre Ideen nur verwerfen. Sieht nicht gut aus.

    Dann taucht der geheimnisvolle Mitgefangene auf. Meine erste Idee war: Der Vergewaltiger? (oder hatte Lia den woanders getroffen) Er wäre wohl auch viel jünger. Oder wer sonst ist das? Wahrscheinlich hattest du den schon erwähnt, ich erinnere mich nicht. Bin gespannt, wer es ist. Und vor allem bin ich neugierig, welche Wendung Susan und Nils der Sache geben. (Sie kommen da wohl heraus, oder? Auch wenn ich noch keine Idee habe, wie).

    Hier eine kleine Wiederholung

    aber Susan kannte ihn gut genug, um die Angst hinter seine

    Sie kannte Nils gut genug, um zu wissen, dass er bestimmte Dinge lieber mit sich selbst ausmachte

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Hey Kirisha

    Lieben Dank für dein Feedback. :)

    Dann taucht der geheimnisvolle Mitgefangene auf. Meine erste Idee war: Der Vergewaltiger? (oder hatte Lia den woanders getroffen) Er wäre wohl auch viel jünger. Oder wer sonst ist das? Wahrscheinlich hattest du den schon erwähnt, ich erinnere mich nicht.

    Ich merke gerade, dass es nicht so gut funktioniert, euch alle paar Monate mal einen Part hinzuwerfen, da Dinge, die für mich sonnenklar sind und auf der Hand liegen, für euch aufgrund der langen Zeitspanne zwischen den einzelnen Posts, gar nicht mehr präsent sein können.

    Also, ich lüfte mal das Geheimnis um den "geheimnisvollen Mitgefangenen", der ja in der Szene mit Emilia und den Seelenfressern gemeinsam mit Susan und Nils vorgeführt worden war, um Emilia ins Wanken zu bringen. Das war Silas. Da die drei eine besondere Rolle einnehmen, wurden sie nun von den anderen Gefangenen separiert...(der Vergewaltiger, der ja deine Vermutung war, wurde von Dagon im zweiten Teil auf unschöne Weise in seine Einzelteile zerlegt und kann deshalb nicht zugegen sein :pardon:)

    Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, wen du jetzt mit dem "Mitgefangenen" meinst. Vielleicht beziehst du dich damit auch auf die Stimme am Ende? Dazu möchte ich nur soviel sagen: Ihr kennt ihn bereits aus dem ersten und zweiten Teil und auch in Band drei hatte er zu Anfang bereits einen Auftritt...so genug verraten :censored:

    Und danke für die gefundene Wiederholung. :)

  • Hallo Rainbow

    Ich wollt mich kurz melden. Ich bin weiterhin dran und habe den letzten Abschnitt gelesen. Ich habe nichts zu meckern soweit. So richtig wieder drin bin ich allerdings noch nicht.

    Ich habe mich gefragt:

    Sind Nils und Susan zusammen in einer Zelle?

    Warum geht es Nils so gut, wenn er doch auch verhört worden ist?

    Für einen Moment dachte ich Nils hätte Susan befreit, weil er ihr so gut helfen konnte.

    Bei der Stimme habe ich auf Silas getippt, schöner Kliffhänger.

  • Also, ich lüfte mal das Geheimnis um den "geheimnisvollen Mitgefangenen", der ja in der Szene mit Emilia und den Seelenfressern gemeinsam mit Susan und Nils vorgeführt worden war, um Emilia ins Wanken zu bringen. Das war Silas

    :patsch:Ja klar. Das hatte ich total vergessen, erinnere mich jetzt aber wieder daran. Ich denke mal, wenn man die Geschichte am Stück lesen würde, wäre das sicher noch präsent.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Danke, Sensenbach für dein Feedback :danke:

    Ich wollt mich kurz melden. Ich bin weiterhin dran und habe den letzten Abschnitt gelesen. Ich habe nichts zu meckern soweit. So richtig wieder drin bin ich allerdings noch nicht.

    Ja, wie ich sagte. So richtig toll ist das nicht mit den Abständen dazwischen. Deshalb habe ich vollstes Verständnis, dass ihr da jetzt vielleicht etwas auf dem Schlauch steht.

    Sind Nils und Susan zusammen in einer Zelle?

    Die Frage ist ja: Was lässt dich daran zweifeln? In meiner Vorstellung sind sie die ganze Zeit über schon zusammen in einer Zelle, nur hat Susan Nils anfangs nicht wahrgenommen, weil sie eben noch diesen Film gefahren ist. Kommt das nicht rüber? :hmm:

    Warum geht es Nils so gut, wenn er doch auch verhört worden ist?

    Er sagt an einer Stelle zu Susan: Es wird dir gleich besser gehen! Bei mir hat es auch eine Weile gebraucht...

    Ich dachte, das verdeutlich vielleicht, dass er einfach nur schon ein kurzes Weilchen früher wieder klar geworden ist. Im Grunde ging es ihm vorher genauso scheiße., wie Susan.

    Für einen Moment dachte ich Nils hätte Susan befreit, weil er ihr so gut helfen konnte.

    Na ja. "Befreit" hat er sie ja nicht...sie befinden sich ja quasi noch in genau der gleichen Zelle mit den Gitterstäben. Er hat sie nur aus diesem tranceähnlichen Zustand herausgeholt...aus dem Film, den sie gefahren ist.

    Bei der Stimme habe ich auf Silas getippt, schöner Kliffhänger.

    Ich glaube, es spielt hier an der Stelle wahrscheinlich nicht die größte Rolle, ob man das jetzt richtig rät, oder nicht. Im weiteren Verlauf wird es deutlicher werden.

    Ein bisschen verunsichert mich dein Feedback jetzt aber schon, weil ich gehofft hatte, dass die Szene, so, wie ich sie mir vorgestellt hatte, funktioniert. Dass da jetzt so viele Fragen auftauchen, war definitiv nicht beabsichtigt. :hmm: Aber ich behalte das mal im Hinterkopf.

    LG
    Rainbow