Der Name des Windes. Meinung?

Es gibt 16 Antworten in diesem Thema, welches 5.265 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Februar 2019 um 20:18) ist von Sensenbach.

  • Ich wollte mich mal erkundigen ob jemande Der name des Windes gelesen hat?

    Es ist ein super Buch und sehr zu empfehlen. Mein Freundeskreis ist sehr beschränkt wenn es um Bücher geht :( doch will ich gerne mal hören was ander von dem Buch halten? und deren Meinung dazu ?

    Gruß Nymphos :D

  • Ich habs gelesen!
    Hab mir danach auch noch Die Furcht des Weisen Teil 1 und Teil 2 gegönnt und warte jetzt sehnsüchtig auf den letzten Band.

    Meiner Meinung nach ein sehr gutes Buch, genauso wie die beiden anderen Teile. Vielleicht ein bisschen langatmig am Anfang, aber die Geschichte ist es allemal wert!

    Gruß Musashi

  • Top :thumbup:
    Die Bücher sind wie Musashi schon meinte echt super.
    Vor allem für Leser die mal was anderes als immer die gleichen Elfen/Ork/Zwerge Geschichten lesen wollen. Ich find die natürlich auch klasse aber Neues ist oft noch spannender!
    Also wers mag: verschlingt die Bücher, wie ichs gemacht habe 8o

    VG Thren

  • Hey, interessant, dass sich zu diesem Thema nur so wenige geäußert haben. Na, ich rufe es mal wieder in Erinnerung. Vielleicht schreibt ja noch jemand etwas dazu.

    Mir gefallen beide Bücher (Anmerkung: Ich lese The Name of the Wind und The Wise Man's Fear auf Englisch, da sind es nur zwei, dafür sehr dicke Bücher) außerordentlich gut.
    Das faszinierende ist gar nicht unbedingt mal die Story, denn die greift doch häufiger Klischees auf und enthält Momente, in denen man sich nur denkt "Na klar, alle Männer, die Felurian begegnen, werden verrückt oder sterben, aber Kvothe natürlich nicht, denn er ist ja der supertolle Held. Wie laaaangweilig."
    Aber es ist nunmal nie langweilig, denn die Welt, die Rothfus hier beschreibt, ist einfach höchst spannend. Für mich liegt das teilweise daran, dass er verschiedene wissenschaftliche Konzepte herzunehmen scheint und phantastisch interpretiert. Allerdings ist das nur ein Bauchgefühl, das könnte man mal noch genauer untersuchen... :search:

    Ich bin höchst gespannt, wie die Geschichte weitergeht.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Es wäre ganz nett, wenn wir, die das Buch nicht gelesen haben, auch wüssten worum es hier geht ^^ Bisher wurde nicht mal der Autor genannt, geschweige denn, wovon die Geschichte eigentlich handelt. Ein paar allgemeine Infos wären daher nicht schlecht. Bisher lese ich aus diesem Thread nur: Aha, da gibts ein Buch mit mehreren Teilen und weil es im Fantasy-Bereich ist, muss es was damit zu tun haben - wahrscheinlich.

  • @Skadi: Ok, klar.

    "The Name of the Wind" und "The Wise Man's Fear" (dt. "Der Name des Windes", "Die Furcht des Weisen Teil 1" und "Die Furcht des Weisen Teil 2") des US-amerikanischen Autors Patrick Rotfuss erzählen als Teile der "Kingkiller-Chronicles" ("Die Königsmörder-Chronik") die Geschichte des jungen, magiebegabten Kvothe, der nachdem seine Familie ermordert worden ist, auf Rache sinnt. Das Problem dabei ist einerseits, dass Kvothe zu Beginn erst etwa 11 Jahre alt ist, zum anderen, dass die Mörder mystische Wesen sind, von denen die meisten Menschen denken, es seien nur Gestalten aus Kindermärchen. Vieles was Kvothe in seinem Leben tut, ist auf dieses zweite Ziel hin ausgerichtet. Dazu gehört, dass er z.B. auf die einzige magische Universität des Landes gehen möchte. Für ihn als mittellosen, elternlosen, etwa 16-jährigen Jungen ist das natürlich eine besondere Herausforderung. Kurzum, er schafft es mit Hilfe seines sehr guten Gedächtnisses und etwas Mogellei.
    Im Folgenden erfährt man viel darüber, wie Kvothe viel schneller als üblich in der Universität in den Rängen der Zauberer aufsteigt, wie er einige Freunde findet, einen Mitstudenten zum Todfeind macht und allerlei spannender, kleiner Abenteuer erlebt.

    Wenn ich den Text, den ich da oben so zusammenfabriziert habe, lese, dann klingt das eigentlich wie die hunderttausendste Aufwärmung eines schon kalten Gerichts, die man nun wirklich nicht lesen müsste.
    ABER:
    Das Besondere an den Büchern ist für mich, dass sie sprachlich mindestens sehr gut sind, eine wunderbare, faszinierende Welt mit tiefer, breiter und intelligenter Hintergrundgeschichte eröffnen und die Handlung doch einfach super spannend erzählt ist. Ein kleines Beispiel bzgl. des Magie-Systems (falls man das so nennen kann):

    Spoiler anzeigen

    Zur Magie:
    Es gibt verschiedene Arten von Magie. Erstens eher technische Magie - Sygaldry - dabei geht es im weitesten Sinn um Runen. Zweitens ist es möglich, magische Verbindungen zwischen Gegenständen / Personen herzustellen und Energie zu übertragen und zu transformieren (Sympathy). Drittens (und für die Auzählung hier letztens): "naming" - die Magie der Namen. Dabei geht es darum, dass Alles zwei Namen hat: einerseits die Bezeichnungen der Alltagssprache, z.B. "Wind" für bewegte Luft. Andererseits aber auch einen echten, tieferen Namen (manchmal "deep names" genannt). Besonders begabte, mächtige Magier kennen dabei besonders viele Namen. Kvothe kennt den "Namen des Windes". Damit ist es ihm möglich, den Wind zu beherrschen. Allerdings geht das nicht einfach so, sondern man muss dazu sein "sleeping mind" (~ das Unbewusste) wecken, denn nur dieses hat Zugang zu den Namen.

    Die Erzählweise ist meistens die eines (vielleicht) nicht vertrauenswürdigen Ich-Erzählers: Kvothe erzählt Jahre nach den Ereignissen einem "Chronicler" seine Lebensgeschichte und mindestens einmal widerspricht sein Schüler der von Kvothe dargestellten Geschichte. Dazwischen gibt es noch immer wieder Kapitel, die von einem 3rd-person-Erzähler, in denen die Leser erfahren, dass Kvothe, der berühmteste Zauberer, nun ein Wirtshaus in einem unbedeutenden Kaff führt und mit seiner Vergangenheit eigentlich nichts mehr zu tun haben will. Spannend ist also: Man weiß, dass sein Leben zu einer allgemeinen Katastrophe (für Land und Leute) führt, aber man weiß weder, was genau da eigentlich passiert ist, noch wie es dazu kam. Bzw. letzteres erfährt man natürlich durch das Lesen Stück für Stück.

    Soweit mal eine erste, kleine Einführung. Bitte ergänzt und verbessert mich, wo es nicht stimmt oder es Unklarheiten gibt. Ich habe "The Name of the Wind" erst einmal gelesen und bin mit "The Wise Man's Fear" noch nicht ganz fertig.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Wenn ich den Text, den ich da oben so zusammenfabriziert habe, lese, dann klingt das eigentlich wie die hunderttausendste Aufwärmung eines schon kalten Gerichts, die man nun wirklich nicht lesen müsste.

    Weil es genau das eigentlich ist.
    Versteht mich da nicht falsch - ich habe die Königsmörderchronik sehr gerne gelesen und finde auch, dass es sehr gute Bücher sind. Aber dennoch ist es auch eine Ansammlung hunderter Klischees; es fehlen nur noch Orks, Zwerge und Elben, und typischer könnten diese Bücher nicht sein.
    Allerdings hat Patrick Rothfuss ein unglaubliches Talent, diese Klischees zu verbinden, und sein farbenfroher Erzählstil täuscht sehr gut über das hinweg. Ich suche eigentlich immer Bücher, die sich von dem Altbekannten und oft Erzählten loslösen, aber diese Reihe hat es trotzdem geschafft, mich zu überzeugen.
    Trotzdem ist Kvothe meiner Meinung nach der Klischee-Held schlechthin, und die Versuche Rothfuss, das zu übertünchen, sind echt schwach. Kvothe kann alles, bekommt die hottesten Chicks, übertrifft beinahe jeden in allem, obwohl er es nur eine relativ kurze Zeit gelernt hat. Er ist ein begnadeter Musiker, jedem in Magie und Kampf überlegen (abgesehen von seinen Lehrmeistern und ein paar Personen, die ihn gerade darum übertreffen müssen, um nicht punktgenau das Klischee zu treffen). Dafür ist er so lebendig erzählt und perfekt durchdacht, dass er trotzdem sympathisch wirkt. Kurzum: Ich habe selten eine Buchreihe gesehen, über die sich so viel motzen lässt und die man trotzdem gerne liest.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Weil es genau das eigentlich ist.

    Ja, stimmt. Ich habe ja auch nicht behauptet, dass es nicht so wäre, sondern nur, dass es sich trotzdem zu lesen lohnt. ;)
    Danke trotzdem für die Klarstellung.

    Ich habe selten eine Buchreihe gesehen, über die sich so viel motzen lässt und die man trotzdem gerne liest.

    Dem kann ich auch uneingeschränkt zustimmen.

    Bzgl. Orks, Elben und weiterer Klischees: Das kommt bestimmt noch in einem der weiteren Bücher :D

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich kann mich Myrtana eigentlich nur anschließen: Es ist ein Sammlung typische Fantasyklichees vom feinsten ohne große Neuerungen oder wirklichen Überraschungen. Dadurch das er den Protagonisten die Geschichte erzählen lässt, schwächt er das insofern ein bisschen ab, als das dieser wohl einfach das eine oder andere etwas schönzeichnet, das ändert aber nicht viel daran das es eine typischen Fantasy-Heldenreise ist.

    Da es aber doch gut geschrieben ist*) und ich das trotz allem immer wieder mal ganz gerne lese, hatte ich meinen Spaß und freue mich tatsächlich auf den dritten Teil. :D


    *) Soweit ich das beurteilen kann, mir fällt es eigentlich nur auf wenn es riiiichtig schlecht geschrieben ist, wie z.B. Shannara oder so.

    Falken haben doofe Ohren

  • Also ich finde das Buch richtig Klasse!
    Habe mir auch den 2. Band "Furcht des Weisen" gleich gekauft.
    Sehr interessante Charaktere und toller Erzählstil. Ich muss schauen, ob der 3. Teil jetzt endlich draußen ist. Das letzte mal als ich im Bücherladen war, war er noch nicht so weit.

    Spielt wahrscheinlich keine Rolle, aber ich lese die Romane auf Englisch. Das gibt allem meiner Meinung nach noch mal einen anderen Touch.

  • Kann es sein, dass dies mal wieder eine der Buchreihen ist, bei denen man vergeblich auf den letzten Band wartet, weil die Story ein voller Erfolg war, jetzt als Spielfilm UND TV-Serie UND Video game adaptiert werden soll und der Author daher keine Zeit mehr hat, die Buchreihe zuende zu schreiben? Ich mochte die Bücher wirklich, auch wenn sie -wie bereits öfters hier erwähnt- ein wenig zu viele Epic Fantasy Klischees erfüllen. Der Schreibstil macht es allemal wett. Sogar, dass man den Namen des Protagonisten nicht aussprechen kann (Kwote? Kwoth? Quote??). Mein Problem ist, dass ich die Bücher vor einigen Jahren schon gelesen habe und danach kaum auf den (im Englischen) dritten Band warten konnte - zumindest die ersten sechs, zehn, vierzehn, zwanzig Monate, bis ich die Story und die meisten Charaktere vergessen hatte und mir nur noch im Gedächtnis hängen geblieben ist, dass Kvothe kein Muskat mag (denn wie kann man nur?).
    Ähnliches kennt man ja leider von Games of Thrones, und zu meinem größten Bedauern, von The Lies of Locke Lamora.
    Also Fazit: Es ist ein cooles Buch, aber nicht so cool, dass ich nach fünf Jahren auf den letzten Teil Warten immer noch auf das Ende hinfiebere. Aber gelesen wird's trotzdem, wenn's soweit ist. Sieht sonst ja schlecht im Bücherregal aus.

  • "The Name of the Wind" habe ich verschlungen und möchte jeden bitten, der des Englischen mächtig ist, es im Original zu lesen. Es gibt Bücher, die können einfach nicht 1:1 übersetzt werden, ohne dabei, teilweise massiv, zu verlieren...

  • Ich fand die Bücher klasse, mit Einschränkungen. Manchmal ging es mir storiemäßig einfach zu langsam voran. Ich liebe die Sprache die Rothfuss verwendet. Ich bin nicht wirklich Musik interessiert, aber wie er die Wettbewerbe darstellt und die Lieder die gespielt werden, große Klasse.


    Aber bis das mit der Namensmagie mal so langsam ins rollen kam verging echt viel Zeit
    Auch das Geheimnis um den Tod seiner Truppe entfaltet sich nur äußerst zäh. Dabei weckt es so viel Neugierde.


    Leider befürchte ich auch, dass wir niemals mehr erfahren werden, dabei ist so gut wie nichts abgeschlossen von den Handlungssträngen.

  • Ich will nicht unhöflich erscheinen, aber wo habe ich etwas gespoilert? Der Satz mit dem Tod steht in jeder Inhaltsangabe zu diesem Buch, weil darum geht es ja irgendwo auch.

    Du bist nicht unhöflich. Aber, nicht jeder liest die Inhaltsangabe eines Buches bevor er es kauft. Dein Link ist aufschlussreich, ich bin ehrlich erstaunt. Ich hab mir das Buch mal angesehen, in meiner Ausgabe steht da auch nichts im Klappentext.
    Ist das eine neue Entwicklung, dass die Verlage mit der Kurzzusammenfassung eines Romans werben? Das ist so wie Fussballergebnisse verraten bevor die Sportschau angefangen hat. Aber wir reden am Thema vorbei.

    Mir hat die langsame Entwicklung der Handlung gut gefallen. Habe mich auch manchmal auch gefragt, wann gewisse Dinge offenbart werden. Dies ist möglicherweise Absicht. Sprachlich ein Genuss, das Buch. Die Idee das Kvothe die Geschichte einem Schreiber erzählt fand ich originell.