Schreibwettbewerb Mai/Juni 2023

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 761 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Juni 2023 um 08:51) ist von Asni.

    • Offizieller Beitrag

    So, nach einer Mischung aus "Thema spät erhalten", "keine Zeit" und "keine Erinnerungen mehr daran, dass der Schreibwettbewerb existiert" sind wir diesmal etwas später dran :D
    Oder Früher, wenn man so tut als wäre Mai geplant gewesen :D

    Wie auch immer, der Gewinner des letzten Wettbewerbs J.J.Raidark hat folgendes Thema vorgegeben:


    "Das verwunschene Erbe"

    Einsendeschluss : 04. Juni 2023

    ‡ Die Geschichte muss in Form einer Konversation (PN) (NICHT per E-Mail oder auf meine Pinnwand!) an Chaos Rising geschickt werden. (Betreff: "Schreibwettbewerb Mai/Juni 2023: [Username]")

    ‡ Die Geschichte muss im Fantasy-Genre angesiedelt sein. Dh. Es müssen Elemente der Fantastik darin enthalten sein.

    ‡ Die Geschichte muss einen Titel haben.

    ‡ Die Geschichte muss mindestens aus etwa 3500 - 10'500 Zeichen bestehen.

    ‡ Die Geschichte muss formatiert sein (siehe auch -> Texte richtig formatieren)

    ‡ Die Geschichte darf keine farbige Schrift enthalten.

    ‡ Die Geschichte muss Absätze haben und darf kein reiner Textblock sein.

    ‡ Nur eine Geschichte pro Teilnehmer.

    ‡ Nur deutschsprachige Texte erlaubt, mit Ausnahme von Fremdwörtern, die zum Verlauf der Geschichte passen.

    Der amtierende Gewinner darf nicht am Wettbewerb teilnehmen, da er/sie das Thema vorgibt und sich so einen Vorteil erspielen könnte.

    ‡ Nach Einsendeschluss werden alle Geschichten anonym in einem Thread veröffentlicht und ihr könnt per Umfrage eure Stimme abzugeben. Diese darf nicht an sich selbst vergeben werden.

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    Preise im Wettbewerb:


    Der Sieger:


    ‡ Darf das nächste Thema für den Schreibwettbewerb vorgeben.

    ‡ Wird in die Rangliste eingetragen.

    ‡ Bekommt für zwei Monate einen eigenen Rang und die Sonderrechte eines Super Users.

    ‡ Bekommt eine einzigartige Foren-Trophäe.


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    Wer noch Fragen hat, stellt sie bitte hier im Thread. smile.png

    In diesem Sinne viel Spaß beim Schreibwettbewerb und beim Geschichten ausdenken wink.png


    LG Chaos

    • Offizieller Beitrag

    Joa.
    Da ich nur eine Einsendung erhalten habe (das schieben wir jetzt einfach mal auf das gute Wetter) können wir uns die Abstimmung wohl sparen :D

    Seid so lieb und lasst dann wenigstens ein paar Kommis für die Geschichte da :rofl:

    Herzlichen Glückwunsch zum ... naja, nennen wir es dennoch "Sieg" xD

    Zarkaras Jade mit folgender Geschichte:


    Der alltägliche Wahnsinn


    Ohrenbetäubend klingelte mein Wecker und riss mich aus dem Schlaf. Rasch patschte ich mit meiner Handfläche auf diesen, damit er endlich Ruhe gab. Diffus brachen die Sonnenstrahlen durch die feinmaschigen Gardinen und tauchten mein Zimmer in ein warmes Orange.

    Verkrampft rieb ich mir die Augen und versuchte die verschwommene Sicht zusätzlich mit mehrmaligen Blinzeln aufzuklaren.

    Diese Nacht hörte ich wieder meinen Vater lautstark fluchen.

    Und meine Mutter jämmerlich schluchzen.

    Wie so oft schimpfte er wieder auf sie und alle anderen in diesem Haus.

    Und vor lauter Wut auf ihn knallte meine Schwester wieder die Türen so laut zu, dass ich fast dachte, irgendwas würde dabei zu Bruch gehen.

    Und ich war mir ziemlich sicher, dass ich auch tatsächlich was scheppern gehört habe.

    Ich blieb in meinem Zimmer. Ich wollte damit nichts zu tun haben. Ich zog mir einfach die Decke über den Kopf und versuchte es zu ignorieren.

    Umso verständlicher, dass ich mal wieder völlig übermüdet war. Aber ich hatte mich schon lange damit abgefunden.

    Ohne mich länger damit zu beschäftigen stand ich auf und ging zum Kleiderschrank.

    Nachdem ich mich angezogen hatte, öffnete ich die Tür zum Flur.

    Die Lampe war eingeschaltet. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie nicht vergessen hatte auszuschalten.

    Vermutlich war es mein Großvater, der es nach seinem nächtlichen Toilettengang wieder mal vergessen hatte.

    Ebenso fiel mir auf, dass auch wieder die mit bunten Blumenmustern verzierte Vase mitten auf dem bordeauxroten Flurteppich stand.

    Und der abgegriffene blaue Holzstuhl war mit der Lehne unter dem Küchentürgriff eingeklemmt, sodass man sie nicht von der Küche aus hätte öffnen können. Ich vermutete meine Mutter hinter dieser Tat.

    Beim Vorbeigehen betätigte ich den Lichtschalter und nahm den Stuhl wieder weg. Dieses Mal war es eine ziemliche Frickelei, da er leicht verkantet war. Aber für mich war es kein größeres Problem. Ich hatte schon vor viel größeren Herausforderungen gestanden und hatte diese auch bewältigen können. Denn einmal war er so vor meiner Schlafzimmer präpariert worden. Gut eine Stunde hatte ich mich damals damit abgequält, nur um sie am Ende dann doch mit roher Gewalt aufzudrücken. Dem Stuhl war dabei ein Bein abgebrochen. Aber ich hatte ihn mit viel Klebstoff und ein paar Nägeln noch reparieren können.

    Unter dem einen Arm den Stuhl eingeklemmt ging ich weiter den Flur entlang und griff nach der Vase, um auch sie behutsam wieder ins Wohnzimmer zu tragen.

    Doch kaum war ich einige Schritte weitergegangen, entdeckte ich ein kleines Schimmern unter dem Schuhschrank. Ich setzte den Stuhl vorübergehend ab und die Vase auf diesen, um das Objekt genauer zu inspizieren.

    Wie sich herausstellte, war es eine der Goldmünzen aus meiner Sammlung.

    Sie gehörten einst meinem Großvater. Mit viel Begeisterung hatte er mir immer von seiner Kindheit erzählt und wie er über die vielen Jahre hinweg die unzähligen Münzen gesammelt hatte. Ich selbst besaß nur noch eine Hand voll dieser.

    Letztes Mal fand ich eine der Münzen in der Vase. Welche wiederum nicht auf dem Teppich stand sondern unter dem Stuhl.

    Ich steckte sie in meine Hosentasche und nahm wieder die anderen Sachen an mich, um meinen Weg ins Wohnzimmer nun endgültig fortzusetzen.

    Dort angekommen, sah ich, dass der Vitrinenschrank halb offen stand. Aber der Schlüssel streckte nicht.

    In der Hoffnung, dass er noch in der kleinen Zigarrenschachtel auf dem Kaminsims lag, kümmerte ich mich vorerst um die Dinge, deren Ort ich definitiv bestimmen konnte.

    Ich stellte den Stuhl wieder auf seinen richtigen Platz direkt vor dem Fenster und trug die Vase zurück zur Vitrine an der hinteren Wand.

    Und zum Glück war der Schlüssel tatsächlich noch an seinem richtigen Platz. Das ersparte mir wenigstens heute mal das nervige Suchen.

    Irgendwann konnte es schon frustrierend werden, wenn die ganzen Sachen jedes Mal woanders vorzufinden waren.

    Während ich dabei war, die Münze wieder aus meiner Tasche hervorzukramen und meinen Blick durch die gläsernen Einlegeböden schweifen ließ, fiel mir auf, dass immer noch ein Objekt fehlte.

    Die Halskette meiner Mutter.

    Leicht entnervt klatschte ich die Münze auf die Glasscheibe, wo sie mit einem hochfrequenten Klirren noch leicht tänzelte, bevor sie nach einigen Sekunden zum Erliegen kam.

    Hektisch streifte ich durchs Zimmer und durchstöberte jeden Winkel und jede Ecke. Ich schaute unter Kissen, Schränke und alle anderen Möbelstücke, aber sie war nirgends zu finden.

    Leicht verzweifelt ging ich zur Tür und wollte sie schließen, um dahinter zu schauen. Da ertastete ich beim Berühren des Griffs etwas mir Vertrautes.

    Es war die Halskette, die mehrmals darum gewickelt war.

    Ich war kurzzeitig sehr erschrocken, dieses filigrane Geschmeide so vorzufinden.

    Innerlich fluchte ich, wer in Gottes Namen schon wieder auf diese dumme Idee kam.

    Ganz vorsichtig streifte ich die Kette mit Fingerspitzengefühl vom Griff herunter und legte sie ausgebreitet um meine beiden Hände. Glücklicherweise war sie noch intakt. Ich hätte es niemals verziehen, wenn auch nur eine dieser Glasperlen gefehlt hätte!

    Erleichtert trug ich sie behutsam zurück zu ihrem vorgesehenen Platz.

    Ich betrachtete noch einmal jedes einzelne Erbstück und schloss den Vitrinenschrank wieder ab.

    Und wie jedes Mal im Anschluss betrachtete ich unser Familienportait, das über dem Kamin hing.

    Und auch dieses Mal vergoss ich wieder eine stille Träne in Erinnerung an den schweren Verkehrsunfall, bei dem meine Familie ums Leben kam.

  • Herzlichen Glückwunsch Zarkaras Jade für diese schöne Kurzgeschichte!

    Du hast das Thema gut getroffen, eine Spur von Fragen gelegt und mich am Ende total überrumpelt. Also gut gemacht!

    Als es um die Kette ging, hatte ich einen Augenblick lang die Befürchtung, er würde gleich die Mutter irgendwo liegen sehen, bewusstlos geschlagen von dem gewalttätigen Vater. Aber mit diesem Ende hatte ich nicht gerechnet.

    Erst nachträglich machen dann auch die "Erbstücke" Sinn. :nummer1:

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hey Zarkaras Jade

    Eine tolle Idee :thumbup: Ich mag es ja, wenn ich am Ende in die Situation komme, den Anfang noch einmal lesen zu wollen, um die ganzen bis dahin gestreuten Hinweise noch mal auf mich wirken zu lassen.

    Natürlich habe ich noch ein paar Fragen im Kopf, aber die dürfen ruhig bestehen bleiben.

    Insgesamt ist die Geschichte ganz schön spooky. Man möchte wirklich nicht mit deinem Prota tauschen.

    Glückwunsch zum Sieg :D

  • Heyho Zarkaras Jade

    Ich habe nicht kapiert, ob der Großvater in der Geschchte jetzt bereits tot ist oder noch lebt

    Vermutlich war es mein Großvater, der es nach seinem nächtlichen Toilettengang wieder mal vergessen hatte.

    Sie gehörten einst meinem Großvater.

    Mir ebenfalls unverständlich:

    Leicht verzweifelt ging ich zur Tür und wollte sie schließen, um dahinter zu schauen.

    Öhhm. Eine Türe schließen um dann dahinter zu schauen?

    Sei's drum.

    Ich gratuliere zu Idee und Umsetzung.

  • Heyho Kirisha

    Danke. Da hatte ich wohl einen perspektivischen Blackout... :patsch:

  • Herzlichen Glückwunsch, Zarkaras Jade !
    Mir gefällt die Idee der Geschichte und auch die Umsetzung ist dir ziemlich gut gelungen. Manchmal hat mich etwas gestört, dass zwei aufeinanderfolgende Sätze mit "Und" beginnen bzw gefühlt überhaupt sehr viele mit "Und". Gut und überraschend fand ich, dass die vermeintlich alltägliche und unspannende Situation in der Geschichte trotzdem Spannung aufbaut. Also Hut ab!

    Ich mag es ja, wenn ich am Ende in die Situation komme, den Anfang noch einmal lesen zu wollen, um die ganzen bis dahin gestreuten Hinweise noch mal auf mich wirken zu lassen.

    Hier kann ich Rainbow nur zustimmen. Das ging mir auch so. ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]