Das Schicksal der Amatak [Arbeitstitel]

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 1.688 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (28. Juni 2023 um 08:02) ist von Kirisha.

  • Hallo zusammen. Da ich zuvor ohne richtig auf die Regeln zu achten drauf los geschrieben habe, versuche ich es ein zweites Mal. Ich hoffe dieses Mal ist es besser als zuvor.

    Beim Durchblättern meiner alten Schulsachen habe ich eine High Fantasy Geschichte wiederentdeckt, die ich damals in einer Art Literaturkurs geschrieben hatte. Ich fand die Idee von damals gar nicht mal so übel und würde evtl. weiter daran arbeiten. Jedoch würde ich gerne erstmal Kritik dazu haben wollen. Inhaltlich wurde bis auf sehr wenige Kleinigkeiten wie z.B Rangbezeichnungen, nichts verändert. Beim Abtippen von den Blättern habe ich Grammatik-, Rechtschreib- und ein bis zwei Logikfehler behoben.

    Der Text besteht insgesamt aus knapp 7 Seiten. Um nicht wieder zu viel auf einmal zu schreiben, schicke ich zuerst die ersten zwei Seiten. Diesen Part kann man je nach Ansicht auch als Prolog bezeichnen. Ich habe den Text bewusst unter Textfragmente gepostet, da es sich noch nicht um eine Geschichte handelt die ich angefangen bzw. fortgeführt habe. Ich habe mich dann doch noch dazu entschieden, die Geschichte fortzuführen. Deswegen wurde der Text von Textfragementen hierher verschoben.

    Noch kleine Anmerkungen zur Welt und dem Aussehen der im Text vorkommenden Volkes bevor es losgeht:

    Ich habe vor Kurzem als ich den Text gefunden habe die Welt aus Notizen und Kritzeleien die an den Rändern der Blätter standen, auch abgetippt und etwas erweitert. Eine kleine Einsicht in die Welt:

    • Es lebt nur eine intelligente Rasse, genannt Amatak, auf der Welt
    • Sie können Magie nutzen (allerdings wird nicht jeder mit der magischen Gabe geboren)
    • Es gibt ein Kaiserreich welches über mehrere, jedoch nicht alle Provinzen/Länder regiert
    • Es gibt auch halbintelligente und primitive Rassen, die allerdings außerhalb der Grenzen der Welt leben und durch eine Grenze abgetrennt sind und regelmäßig Angriffe gegen die angrenzenden Länder durchführen
    • Es gibt verschiedene Religionen/Ansichten/Kulturen/Clans/Gilden

    Aussehen der Amatak (wird später relevanter):

    • Hautfarbe: Golden bis bräunliche und braune Farbtöne, manchmal auch grau in verschiedenen Stufen
    • An Weichstellen und im Gesicht hellere Hautfarbe des selben Farbtons
    • Leicht schuppige Körperhaut. An Weichstellen und Gesicht glatte/lederne Haut (ähnlich wie bei einer Echse)
    • Haarfarbe variabel
    • Augenfarbe variabel, i.d.R grünlich bis golden
    • Puppilen schlitzförmig oder seltener rund
    • Gesicht humanoid (kein Reptilienkopf)
    • Körperbau robust und eher lang
    • Spitze Finger (keine Krallen)

    So jetzt gehts aber los

                                                  

    1. Kapitel: Ein Tag voller Erinnerungen (Part 1)

    „Falazar … Falazar wach auf, du nichtsnutziger Trunkenbold!”, schimpfte eine weibliche Stimme. Sein Schädel fühlte sich an, als hätte ein Tavernenspieler seinen Kopf als Trommel benutzt. Seine Glieder und Muskeln waren steif wie ein Stock und sein Magen knurrte lauter als ein fauchender Tiger. „Hast du dich wieder bis in die Bewusstlosigkeit betrunken? Wie oft willst du das noch tun?”, fragte die Frau verächtlich. Scheinbar hatte er wieder eine Nacht voller Wein und Schnaps hinter sich. Es war schwer, die Augen zu öffnen und sein rechtes Auge pochte höllisch. Das Licht schien seine Augen regelrecht zu verbrennen. Wo war er nur gewesen? Wie viel hatte er wieder getrunken? Und wieso schmeckte er Blut? „Wer seid Ihr?”, fragte er mit knallroten Augen und versuchte aufzustehen, was ihn sehr viel Mühe kostete. Die Frau seufzte. „Irgendwann werde ich dich noch eigenhändig umbringen du Narr”, sagte sie genervt. Sie holte eine Ampulle mit einer roten Flüssigkeit aus ihrem Beutel und überreichte es Falazar. „Trink dies, dann weißt du wieder wer ich bin.”

    Er nahm die Ampulle und schnupperte misstrauisch daran. Die Flüssigkeit im Inneren roch … bitter? Oder säuerlich? Auf jeden Fall unappetitlich. Er zögerte. „Trink oder ich flöße es dir mit Gewalt ein, du Einfaltspinsel!”, drohte die Frau mit einer geballten Faust vor seiner Nase. In einem Zug spülte er die Flüssigkeit hinunter. Er keuchte auf und plötzlich erinnerte er sich wieder daran wer er war und was sich letzte Nacht abgespielt hatte.

    Er hieß Falazar. Falazar Maladet, Sohn des großen Magiers Ghaleat und der Meisterin der Diebesgilde in Ertea, Mardet. Letzte Nacht hatte er sich wieder in einer der Spelunken der Stadt eingefunden. Als vornehm gekleideter Bürger passte er zwar nicht dort hinein, allerdings bevorzugte er sie mehr als eine gute Taverne. Die ständigen Raufereien, die Karten- und Würfelspiele, aber vor allem die billigen Getränke, die mehr Spülwasser zu enthalten schienen als Wein oder Schnaps, versetzten ihn in eine gewisse Nostalgie. Ein Besuch in einer Spelunke erinnerte ihn immer an seine unbeschwerte Kindheit, in der er in den Sommermonaten mit seiner Mutter Mardet auf Reisen gewesen war.

    Damals hatte Mardet noch einen niederen Rang innerhalb der Diebesgilde von Ertea inne. Den Rang der Läuferin, um genau zu sein. Läufer erledigten einfache Aufgaben wie Botengänge oder kleinere Diebstähle für höherrangige Diebe. Als wären Botengänge und mickrige Diebstähle je eine Herausforderung für Mardet gewesen! Die lächerlich einfachen Aufträge waren stets so schnell erledigt, dass sie mehr als genug Zeit dafür fand, nebenbei ihr einziges Kind im Diebeshandwerk auszubilden.

    Mardet war an sich eine liebevolle, behutsame und nachsichtige Mutter. Jedoch streng, diszipliniert und geduldig, wenn es um das Beibringen des Diebeshandwerks ging. Nicht selten bestrafte sie Falzar, wenn er einen Fehler beim Lernen beging. Des Öfteren musste sie diese mit ihrer flinken und trügerischen Art ausbaden und Gegner ausschalten, die man hätte unbeschadet lassen können, um ihm aus der Patsche zu helfen.

    Auf diesen Reisen lernte Falazar viel über Taschendiebstahl, Schlösserknacken, Wortgewandtheit, Illusion und den Kampf mit dem Dolch. Aber auch über Loyalität, Logik und Ehre, obwohl das Letztere eigentlich ein Widerspruch zum Diebsein darstellte. Seine Mutter hatte jedoch ihre Prinzipien und Regeln: Sie beklaute niemals Arme oder Kranke, die wertvollen Gaben aus Gold und Silber in Tempeln und Wegeschreinen oder Mitglieder anderer Diebesgilden.

    Das Anwenden der Magie war auf diesen Reisen strikt verboten, denn Mardet hielt nicht viel davon. Magier bezeichnete sie stets als ‘tölpelhafte Schnösel’ und war der Meinung, dass Magie einen arrogant und besserwisserisch, aber vor allem verweichlicht und ungeschickt, werden ließ. Einen Gegner mit einem guten Dolch im Kampf oder einer gut durchdachten List ausschalten - das war Mardets Philosophie. Dennoch hatte sie ein gemeinsames Kind mit einem Magier gezeugt. Falazar fragte sich heute noch wie das überhaupt zustande gekommen war.

    Jahrzehntelang arbeitete sich Mardet zur Meisterin der Diebesgilde in Ertea hoch. Ein paar Jahre nach ihrer Ernennung zur Meisterin fiel sie einer Intrige zum Opfer. Sie wurde hinterhältig mit einer vergifteten Nadel getötet. Bis heute war unklar, wer der Mörder seiner Mutter war.

    Auch wenn Mardet stets gegen Magie und Magier war, musste sie dennoch gewähren, dass Falazar in den Wintermonaten bei seinem Vater Ghaleat über Magie lernte. Denn wer die magische Begabung hatte, musste die Grundlagen dieser erlernen, um sich und andere vor Verletzungen oder gar dem Tod durch falsche Anwendung zu schützen.

    Ghaleat, damals schon im mittelhohen Rang eines Pertis’ und Gründer der Magierschule von Thelaran, lehrte ihn alles über die theoretische und praktische Anwendung der Magie. Obwohl Falazar die Magie faszinierend fand, langweilte ihn die eintönige und langatmige Unterrichtsmethode seines Vaters. Im Gegensatz zu seiner Mutter war und ist sein Vater ein rationaler und humorloser Mann, der jedoch viel Wert auf Tugenden wie Anstand, Vernunft und Aufrichtigkeit legte. Falazar fand die Bezeichnung ‘tölpelhafter Schnösel’ auf seinen Vater nicht zutreffend. Naja, etwas schnöselig war er machmal schon, aber ein Tölpel war er definitiv nicht. Er war ein Mann von hoher Intelligenz, hohem Wissen und Willen, der den höchstmöglichen Rang der Magierwelt errungen hatte. Er war Magus Immanis und somit der Leiter seiner mittlerweile zur Akademie aufgestiegenen Magierschule. Diesen Titel verlieh ihm die Ordensakademie – eine Gemeinschaft der allerstärksten und weisesten Zauberer – für seine überragenden Errungenschaften und Dienste für die Magierwelt. Dafür bewunderte er seinen Vater trotz seines ‘steifen’ Charakters.

    Falazar hatte zwar nicht einen so hohen Rang wie Ghaleat erreicht – die Schuld dafür gab sein Vater seiner Mutter – jedoch im Rang eines Provectors, einem der niedrigeren Ränge eines Absolventen einer Magierakademie und dennoch erfahrener als die Besitzer des höchsten Ranges einer Magierschule. Es gab nicht viele Magier, die diesen Rang besaßen. Und noch seltener besaßen Magier die Ränge darüber. Des Weiteren war er ein ehrgeiziger, fleißiger und intelligenter Mann, der mit messerscharfer Logik kombinieren konnte.

    Deshalb war Falazar vom Großen Rat des Kaiserreichs damit beauftragt worden, das Verschwinden seines Volkes, der Amatak, zu erforschen. Zuvor scheiterten bereits andere Magier und Forscher, die das Verschwinden nicht erklären konnten. Obwohl der Rat auf seine Fähigkeiten und Talente setzte, wurde ihm schnell bewusst, dass diese in diesem Fall nicht viel helfen würden.

    Die Erfolge, die er bisher zu verzeichnen hatte, verdankte er eigentlich zum Großteil seinem Stiefbruder Garban. Garbandor, so wie er tatsächlich hieß, war ein höchst ambitionierter und enthusiastischer Forscher, der eigene Ermittlungen zum Verschwinden der Amatak betrieb. Falazar war der Meinung, dass der Große Rat eigentlich hätte ihn erwählen müssen. Allerdings fand dieser, dass Garban zu impulsiv und weltfremd sei. Tatsächlich stimmte das auch. Er brach des Öfteren in Wut aus, wenn ihm während seiner Forschungen etwas nicht gelang, und er lebte in seiner eigenen Welt. Garban hatte kein Interesse daran dem ‘Club der Narren’ als ‘Knecht’ zu dienen.

    Falazar war nun schon seit zwei Jahren an diesem Vorfall dran. War das Verschwinden seines Volkes etwa eine Krankheit? Eine Besessenheit? Oder etwas Übernatürliches? Vielleicht eine Art Bestrafung des Schöpfers? Aber wofür? Neben vielen anderen waren bereits mehrere von Falazar’s Freunden und einige Verwandte spurlos verschwunden. Wie viele Amatak ware bereits betroffen? Zehntausend? Fünfzigtausend? Oder vielleicht sogar hunderttausend?

    Dass er keine Antworten auf all diese Fragen hatte, zerbrach ihm den Kopf, zehrte zunehmend an seinem Ehrgeiz, ließ ihn festfahren und verzweifeln. Außerdem schien ihn der Wahnsinn langsam aber sicher zu ergreifen. Würde er wie seine Vorgänger auch im Wahn um sich wüten und alle mit sich in den Tod reißen, bevor er isoliert werden konnte? Nein, das würde er nicht! Nicht solange es Wein und Schnaps für Falazar Maladet gab, in denen er seinen verzweifelten Verstand bis zur Bewusstlosigkeit tränken könnte. Und wenn diese nicht mehr helfen sollten, dann würde er lieber sich selbst das Leben nehmen, anstatt Unschuldige zu töten.

    „Seldana? Wo…wo bin ich? Wie hast du mich gefunden?”, fragte er während er versuchte aufzustehen. Es kostete ihn sichtlich sehr viel Mühe.

    Ende Part 1

  • Das gefällt mir gut, Tenger .

    Spoiler anzeigen

    Ich mag solche Einstiege, die den Leser faktisch mitten ins Geschehen schubsen und sagen: Sieh zu, wie du klar kommst. Deshalb stören mich auch Rückblicke nicht (die Lösung mit dem kursiv für einen Rückblick finde ich gut und nutze sie auch selbst gern) und deshalb kann ich auch gut damit leben, wenn sich nach den ersten paar Teilen noch Fragezeichen über meinem Kopf befinden. Heißt: Ich muss nicht am Anfang alles wissen.

    Falazar scheint ein interessanter Typ zu sein (bevorzugt Spelunke der Tevarne :D ) und seine Fähigkeiten scheinen eine interessante Mischung zu bieten. Als Dieb ausgebildet von der Chefin der Gilde, als Magier ausgebildet vom Gründer einer Magieschule. (Die Vorliebe für Spelunke, Karten- und Würfelspiele hat er wohl nicht von den elterlichen Genen ^^ ).

    Die Aufgabe, die Falazar übernommen hat, klingt ebenfalls interessant. Mal sehen, was die Brüder herausfinden.

    Ein wenig Probleme habe ich mit den Namen. Ich mag auch gern fremd klingende Namen, aber ich vermeide, dass sie sehr ähnlich klingen. Du scheinst eine besonere Vorliebe für den Buchstaben "A" zu haben :hmm:

    Egal. Das krieg ich schon hin.

    Nochmal: gefällt mir gut! Gerne mehr. Das Thema ist abonniert. :)

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (17. Mai 2023 um 11:49)

  • Hi Tenger,

    kurze Frage: Was für eine Art von Feedback wünschst Du dir – nur inhaltliches oder auch formales? Mir ist beim Drüberlesen aufgefallen, dass sich ein paar Fehler bei der Setzung von Kommata eingeschlichen haben. Wenn Du möchtest, korrigiere ich Deinen Textauszug. Wollte vorher bloß nachfragen, ob Dir das recht ist :)

  • Hey Tenger,

    geht klar! Lust zum Korrigieren habe ich sowieso immer. Habe das Gefühl, ich lerne auch noch etwas, wenn ich in schwierigeren Fällen selbst mal nachschlagen muss ^^

    Zum Inhalt: Ganz wie Tariq habe ich auch kein Problem damit, sofort "mittendrin" zu sein: Hier und da eine Rückblende, dazu ein paar Hinweise über die Welt und ich bin bereit, in die Geschichte einzusteigen. Dabei muss ich nicht alles sofort verstehen – mir gefällt es, wenn es Puzzleteile gibt, die ich schon noch in meinem Oberstübchen selbst aneinanderfügen muss, um die Welt, über die ich lese, in ihrer Komplexität zu begreifen.

    Je nachdem, wen Du fragst oder wer sich hier noch meldet, wirst Du eventuell zu hören bekommen, dass du (in Teilen der Rückblende) zu telling statt showing und zu infodumping neigst. Eins vorweg: Mich stört es nicht.

    Die Frage ist, denke ich, wohin Du selbst stilistisch möchtest. Ich versuche einmal, es an einem Beispiel zu erklären:

    Damals hatte Mardet noch einen niederen Rang innerhalb der Diebesgilde von Ertea inne. Den Rang der Läuferin um genau zu sein. Läufer erledigten einfache Aufgaben wie Botengänge oder kleinere Diebstähle für Höherrangige Diebe. Allerdings hatte sie mehr Talent und war mit den niederen Aufgaben unterfordert, weswegen sie es sich nebenbei zur Aufgabe machte, ihr einziges Kind im Diebeshandwerk auszubilden.

    Hier erfahren wir, was es mit dem Rang des Läufers auf sich hat. Die mit der Position verbundenen Pflichten werden ziemlich sachlich abgearbeitet. Wenn Du mehr showing und weniger telling erreichen möchtest, könntest Du versuchen, den Erzähler ein wenig aus der Reserve zu locken – weniger sachlich, mehr subjektiv. Wie findet es der Erzähler, dass Mardet damals einen niedrigeren Rang hatte? Sie war unterfordert, also offensichtlich zu Höherem bestimmt. Das könnte man mit der Stimme des Erzählers deutlich machen und so das telling mindern:

    Damals hatte Mardet noch einen niederen Rang innerhalb der Diebesgilde von Ertea inne. Als wären Botengänge und mickrige Diebstähle je eine Herausforderung für Mardet gewesen! Die lächerlich einfachen Aufträge waren stets so schnell erledigt, dass sie mehr als genug Zeit dafür fand, nebenbei ihr einziges Kind im Diebeshandwerk auszubilden.

    Diese auf die Schnelle abgewandelte Version stellt dieselben Informationen bereit, bewertet sie aber. So wie ich es herauslese, hast Du einen personalen Erzähler mit sehr geringer Distanz zu Falazar gewählt – ein Erzähler also, der Falazar in den Kopf und über die Schulter schaut. Insofern würde es sich anbieten, Beschreibungen und Informationen so einzufärben, dass sie Rückschlüsse auf Falazars Sicht der Dinge preisgeben. Aber wie gesagt: Alles eine Frage des Geschmacks und der eigenen Wahl.

    Falls Du dahingehend mehr Informationen oder Tipps suchst, würde ich Dir das Büchlein Understanding Show, Don't Tell: And Really Getting It von Janice Hardy empfehlen. Sie hat auch einen Blog mit vielen hilfreichen Beiträgen, einsehbar hier: http://blog.janicehardy.com/

    Was deutsche Bücher oder Internetseiten zu der Thematik anbelangt, bin ich leider überfragt, sonst hätte ich dergleichen sofort empfohlen :(

    Zurück zu Falazar: Er scheint ein sehr schillernder Charakter mit einer Vielzahl interessanter Fähigkeiten zu sein. Dazu noch das Risiko, dem Wahnsinn zu erliegen? Eine explosive Mischung – spannend! Ich freue mich darauf, zu erfahren, wie es mit ihm weitergeht und welche Entdeckungen er noch machen wird.


    Nachfolgend findest Du die korrigierte Version. Hoffe, ich habe nichts übersehen. Eine kleine Übersicht:

    Rot = Verbesserungen
    Grün = Anmerkungen, Kommentare, Vorschläge
    Unterstreichung = kein Fehler, aber "Verschönerung" wäre möglich

    Ich habe versucht, nur minimal in den Text einzugreifen. Melde Dich bei Rückfragen gerne, falls meine Kommentare für Dich keinen Sinn machen.

  • Acala Wow! Da sind mir ja Fehler eingeschlichen, die ich überhaupt nicht bemerkt habe. Ich habe tatsächlich oft Wiederholungen verwendet. Danke dass du mir die Augen geöffnet hast 👍

    Der Aspekt mit dem showing und telling ist wirklich sehr interessant. Mir ist gar nicht in den Sinn gekommen, auch mal Sätze so zu schreiben. Kann man den beide Stile mischen oder sollte man sich für einen entscheiden? Bei der Sache mit dem Läufer frage ich mich auch, ob die Info zwingend in der Rückblende sein muss 🤔

    In den nächsten drei oder vier Parts (muss mal schauen wie ich den Rest aufteile), kommen noch zwei Rückblenden vor. Ich hoffe, dass das dann nicht zu viele Rückblenden sind. Deswegen heißt das Kapitel auch "Ein Tag voller Erinnerungen".

  • Hey Tenger,

    kein Problem, manchmal sehen vier Augen mehr als zwei :)

    Zu showing und telling: Ich bin da keine Expertin, versuche aber mal, das weiterzugeben, was ich bisher dazu gelernt habe.

    Es kommt hier ein bisschen auf die Situation an. Showing meint ja ganz salopp, dass du eine Situation dramatisierst, statt sie nur zu erzählen. Dabei muss man dem Leser nicht alles fein vorkauen, sondern kann ihn die Gefühle der Charaktere auch selbst interpretieren lassen.

    Blödes Beispiel:
    Telling: "Was du hier machst, ist telling!", rief Acala verärgert.
    Showing: "Was du hier machst, ist telling!", rief Acala und schlug mit der Faust so hart auf den Tisch, dass die Gläser darauf gefährlich ins Wanken gerieten.

    Im zweiten Beispiel kommen die Wörter "Ärger", "Wut" oder "Zorn" nicht vor, aber die Handlung "mit der Faust auf den Tisch schlagen" sollte klar machen, welche Emotion hier gemeint ist.

    Wenn man nun ein ganzes Buch lang nur showing betreibt, ist das natürlich auch nicht ideal. Das nimmt schnell enorme Ausmaße an und ist an einigen Stellen schlicht unnötig. Nehmen wir an, Dein Charakter muss kurz von A nach B reisen. Nehmen wir auch an, diese kleine Tour ist für die Handlung nicht weiter wichtig. In dem Fall reicht es, den Trip kurz mit telling darzulegen, z.B.: Acala ging von ihrem Arbeitszimmer in die Küche. Zack, fertig. Wenn in der Küche dann wieder etwas passiert, das handlungsrelevant ist, kann man erneut zum showing übergehen. Es bietet sich also durchaus an, beide Formen des Erzählens miteinander zu mischen.

    Das Schöne an showing ist – gerade für uns Fantasy-Schreiberlinge, denke ich –, dass man mit viel davonkommen kann :D Infodumps bzw. längere Passagen, in denen es ums worldbuilding geht, können Leser potentiell langweilen. Wenn man das nun aber mit einer Stimme verpackt, die sich Urteile über die Welt erlaubt, wird es interessanter.

    Blödes Beispiel:
    Infodump (telling): Acala hält vier Nymphensittiche und zwei Wellensittiche. Die Mischhaltung beider Arten kann problematisch sein, da Wellensittiche den Nymphensittichen auf die Nerven gehen können.
    Infodump (showing): Wie hieß es im Nymphensittich-Forum noch gleich? Ach ja – "Terrorherrschaft der Wellensittiche: Vorsicht geboten". Acala unterdrückte ein Schnauben. Terrorherrschaft? Von wegen! Da saßen sie, die beiden vermeintlichen Giftzwerge, und baten ihre vier größeren Verwandten mit gebührender Höflichkeit darum, am Futternapf ein wenig Platz zu machen: Ein sachter Stupser mit dem Schnabel gegen die Schulter. Gemecker oder Drohgebärden? Fehlanzeige!

    Ich habe eben noch in meinen Lesezeichen gestöbert und tatsächlich noch einen Beitrag auf deutsch gefunden, der das Ganze besser erklärt, als ich es jemals könnte: https://www.diebuchnachteule.de/2020/09/24/show-dont-tell/

  • So nach einer kurzen Pause geht es hier mit dem zweiten Part des 1. Kapitels weiter.

                                                                    

    1. Kapitel: Ein Tag voller Erinnerungen (Part 2)

    „Seldana? Wo … wo bin ich? Wie hast du mich gefunden?”, fragte er, während er versuchte, aufzustehen. Es kostete ihn sichtlich sehr viel Mühe. „Oh, ganz einfach. Ich war gerade auf dem Weg nach Thelaran, als Golmer mir erzählte, dass ein stinkender Lumpen von ‘nem Kerl hier in Halmstadt herumliegt”, antwortete sie sarkatisch mit einem Hauch von Ärger in der Stimme. Halmstadt war eine kleine Stadt, die ungefähr drei Kilometer vor Thelaran, der Hauptstadt Erteas lag.

    „Halmstadt? Wie bin ich denn hier gelandet?”, fragte er überrascht während er gekrümmt aufrecht zu stehen versuchte, sich dann aber auf ein umgekipptes Fass setzte.

    „Wie ich sehe, hast du eine nicht ganz so harmlose Nacht hinter dir.”

    „Wieso? Wie kommst du denn darauf?”, fragte Falazar unschuldig.

    „Na, weil dein Auge blau und deine Unterlippe wieder mal aufgeplatzt ist”, antwortete sie unbeeindruckt. Das war also der Grund für den Blutgeschmack im Mund. Seldana holte ihre Salbe aus ihrem Beutel und trug sie ihm auf. Er hasste diese Salbe. Sie löste immer einen entsetzlichen Juckreiz aus. Noch mehr hasste er aber diesen Trank von eben. Den fürchterlichen Geschmack bekam er drei Tage nicht aus dem Mund.

    „Mit wem hast du dich diesmal angelegt”, fragte Seldana während sie die Salbe auftrug.

    „Nur eine kleine Rauferei mit Borg. Dieser Mistkerl hat mir vorgeworfen, dass ich beim Kartenspiel betrogen hätte. Und als wenn das nicht reichen würde, hat er sich auch noch über mein Aussehen lustig gemacht, obwohl ich ihn letztes Mal schon dafür verdroschen habe.” Borg war einer der Mitglieder der Diebesgilde in Ertea. Seit Kindertagen waren sie sich nicht grün. Seldana verschränkte die Arme unter der Brust und setzte eine ernste Miene auf. Sie schien durchschaut zu haben, dass das nicht die ganze Wahrheit war. Allerdings fing sie nun an zu kichern.

    „Ich warne dich”, sagte Falazar und erhob den Zeigefinger. Er wusste genau, dass er in seiner vornehmen Kleidung nichts in einer Spelunke zu suchen hatte, und dass das Gesindel dort, ihn deswegen aufziehen würde. Jedoch konnte er auch nicht wie ein Beutelschneider herumlaufen, da zum einen sein Vater wert darauf legte, dass er saubere und feine Kleidung trug, und zum anderen er für den Großen Rat arbeitete. Der Große Rat wusste zwar von seinen nächtlichen ‘Spaziergängen’, duldete dies jedoch, da er seit Längerem wieder der einzige war, der im Gegensatz zu seinen Vorgängern wertvolle Erfolge zu verzeichnen hatte. Seiner Meinung nach, verdiente er aber diese Wertschätzung nicht.

    Gerade als er an seinen Vater gedacht hatte, schaute er auf seine Kleidung hinab. Er sah ja schlimmer als ein zerlumpter Bettler aus. Sein dunkler Umhang lag verstaubt und zerknittert auf dem Boden. Der kostbare schwarze Seidenmantel wies an den Enden und Armen Schlitze auf und in der linken Hälfte seiner grünen Leinenhose war ein langer Riss. Vor allem fragte er sich, wo sein anderer Stiefel abgeblieben war. Wie er sich noch erinnerte, behielt Borg seinen teuren braunen Lederhut als ‘Entschädigung‘. Den müsste er sich demnächst von dem Dreckskerl zurückholen.

    „Jetzt bekomme ich aber Angst”, sagte Seldana ironisch und imitierte einen ängstlichen Gesichtsausdruck. Falazar schmunzelte leicht.

    „Wo bist du gewesen?”, fragte er, als er ächzend aufstand.

    „In Taramandor”, antwortete sie, während sie ihm hoch half.

    „Hast du deine Aufgabe endlich erledigt?”

    „So gut wie”, antwortete sie knapp. „Das ist jetzt aber nicht wichtig. Wichtiger ist, dass ich mich um diese Schnitte an deinen Armen kümmere. Wie zum Henker hast du dir die zugefügt?”, fragte sie verwundert, als sie seine Ärmel hochzog. Falazar blickte auf seine Arme und schien jetzt erst zu bemerken, dass er dort verletzt worden war, und die Wunden pochten.

    „Scheint eine etwas größere Sache gewesen zu sein als nur eine kleine Rauferei“, sagte Seldana stutzig und holte eine Tinktur und Tuchstreifen aus ihrem Beutel heraus. Sie schüttete ein wenig davon auf die Tücher und wickelte sie dann um seine Arme. Falazar stieß einen unterdrückten Schmerzlaut aus und biss sich auf die Zähne. Es brannte wie glühende Kohlen auf der Haut. Das Pochen wurde stärker.

    „So! Jetzt erzählst du mir genau, was gestern Abend geschehen ist”, forderte Seldana zu wissen, als sie den letzten Tuchstreifen verknotete. Jetzt bewahrheitete sich seine Vermutung, dass sie ihn durchschaut hatte.

    „Nichts Schlimmes“, log Falazar weiter. Er wusste, dass sie zornig werden würde, wenn sie die Wahrheit erfuhr. Seldana hob eine Augenbraue und stemmte ihre Arme an die Hüften. „Es ist unwichtig, Seldana. Wie gesagt, nur eine kleine Rauferei mit Borg. Nichts weiter“, versuchte er sie zu überzeugen. Sie ließ in ihrer Haltung nicht nach und blickte zudem auch noch stur drein. Falazar kannte diesen Blick. Es war vergeblich, jetzt noch weiter zu lügen. Er stieß ein Stöhnen aus und fing an zu erzählen.

    Als er gestern Abend gerade seinen zweiten Becher Wein trank, beobachtete er, wie Borg Limena, der neuen Schankmagd einen Klaps auf den Hintern gab. Sie war zwar nicht amüsiert, allerdings lächelte sie ihm zu, weil dies Zinkers ‘Vorschrift‘ war. Zinker war der schäbige wieselgeschichtige Wirt der als Taverne getarnten Spelunke Des Kaisers Haus. Der Mann war nur auf Profit aus und das Leben und die Empfindungen anderer waren ihm vollkommen unwichtig. Nicht wenigen Reisenden hatte er die Goldbeutel geleert, die in seine Falle getappt waren.

    Borg, der seine Gemahlin nicht mal von einer Ziege unterscheiden konnte, fasste Limenas Lächeln als Einladung auf und bedrängte das arme Mädchen auf unverhältnismäßige Weise. Falazar war dazwischen gegangen, was nach der besagten kleinen Rauferei damit endete, dass Borg mit dem Rücken auf den harten Holzboden aufschlug. Limenas Gesicht zeigte mehr als nur einen zufriedenen Ausdruck. Zinkers Schläger hatten sie danach auseinander gehalten und die um die beiden Störenfriede versammelte Menge aufgelöst. Normalerweise würde dies einen Rauswurf für beide zur Folge haben. Da Falazar jedoch dank seiner Mutter ein hohes Ansehen innerhalb der Diebesgilde besaß – obwohl er selbst kein Mitglied war – würde sein Rausschmiss unangenehme Fragen für Zinker bedeuten. Und da Zinker einen Schutzvertag mit der Gilde abgeschlossen hatte, durfte er auch Borg nicht hinausschmeißen. Er war nunmal Mitglied – wenn auch ein Lausiger – und Gildenmitglieder durften laut Vertrag nicht aus der Spelunke befördert werden. Es sei denn, es gab einen triftigen Grund.

    Später am Kartentisch war der Ziegensohn Borg ebenfalls ins Spiel eingestiegen. Ein paar Runden später, als Beschuldigungen über den Tisch flogen, dass Falazar betrügen würde, brachte er das Fass zum Überlaufen, als er über Mardet hergezogen war. Falazar hatte den Tisch umgeworfen und ihm mit einem Schlag ins Gesicht sofort die Nase gebrochen. Das laute Knacksen des Nasenbeins und der schmerzerfüllte Aufschrei Borgs hallten noch immer befriedigend in seinen Ohren.

    Danach war alles sehr schnell gegangen. Plötzlich umzingelten ihn sechs von Borgs Lakaien, die allesamt ihre Dolche zogen. Falazar griff zu seiner Rechten um ebenfalls seinen Dolch zu ziehen. Er musste ihn beim Umwerfen des Tisches seinen Dolch verloren haben, denn er griff ins Leere. Zwangsweise packte sich Falazar einen Stuhl, um die Angreifer auf Abstand zu halten. Zwei Lakaien kamen auf ihn zugelaufen, um ihm den Stuhl zu entreißen. Darauf hatte er mit blitzschnellen Schlägen gegen die Kehlen der Angreifer reagiert, die elendig nach Luft schnappend zusammenbrachen. Einem Dritten, der sich von hinten heranschleichte, hatte er mit bloßer Hand die Schädeldecke zertrümmert. Von Falazars Verteidigung eingeschüchtert, blieben die übrigen drei auf unsicheren Beinen stehen. Sie stachelten sich gegenseitig an, Falazar anzugreifen. Ein groß gewachsener Bursche sammelte Mut und lief auf ihn zu. Er stocherte wie wild mit dem Dolch und Falazar bekam ein paar Stiche ab. Ein Ausweichen war schwierig, da der Kerl schnell war. Als er es schließlich geschafft hatte den Lakai zu entwaffnen, ging dieser in den Faustkampf über und verpasste Falazar mit seiner riesigen Faust einen Schlag ins Gesicht. Er fiel rückwärts zu Boden und der Riese stürtzte sich auf ihn und packte ihn an der Gurgel. Nach Luft schnappend versuchte sich Falazar aus den riesigen Händen zu befreien. Es war vergebens. Ein kurzer Blick nach rechts; er sah den Dolch den er zuvor dem Hünen aus der Hand geschlagen hatte. Gerade noch so mit den Fingerspitzen schnappte er sich die Waffe und stach mehrmals in den Hals des Angreifers ein. Von den Fängen befreit stand Falazar schwer atmend auf. Er spürte wie Zorn in ihm aufstieg. Als er die zwei übriggeblieben Lakaien tollwütig ins Visier nahm, hatte er nur noch gespürt, wie ein dumpfer Schmerz durch seinen Kopf schoss und eine Flüssigkeit sich darüber ergoss. Borg, die Ratte hatte ihm eine volle Weinflasche auf dem Kopf zerschmettert. Falazar war zu Boden gefallen und hörte nur noch Borgs schelmisches Lachen und wie er davon faselte, was er mit Mardet machen würde, wenn sie noch leben würde. Grauenvolle und geschmackslose Aussagen. Danach war Falazar schwarz vor Augen geworden und er erinnerte sich nicht mehr an den Rest des Abends.

    Seldana war während der Erzählung rot angelaufen.

  • Hey Tenger,

    wie schön, dass es mit Deiner Geschichte weitergeht! Ich wollte eigentlich schon Montag etwas zu Deinem aktuellen Textauszug schreiben, habe es zeitlich aber nicht hinbekommen.

    So, dafür aber jetzt: Die Fortsetzung gefällt mir! Die Dynamik zwischen Falazar und Seldana ist sehr schön dargestellt. Seldana zieht Falazar auf, ja, aber das scheint eher neckischer oder freundschaftlicher Natur zu sein – ich bekomme den Eindruck, dass die beiden sich schon recht lange kennen und sehr genau wissen, wie der jeweils andere tickt.

    In der Rückblende wird mit Borg der erste Bösewicht und damit auch Konfliktpotential eingebaut. Dadurch, dass Falazar aus Furcht, Seldana könne zornig werden, zunächst nicht mit der Sprache über die Ereignisse in jener Nacht herausrückt, wird Spannung erzeugt. Was konkret macht Seldana zornig? An der Schlägerei alleine kann es nicht liegen, denn Falazar prügelt sich offenbar häufig. Liegt es an dem, was Borg über Mardet zu sagen hatte? Kannte Seldana Mardet? Wie passt sie in das große Ganze? Ich freue mich darauf, Antworten auf diese Fragen zu bekommen, wenn Du die nächsten Teile Deiner Geschichte ins Forum stellst!

    Zum Text selbst habe ich eine Reihe von Anmerkungen und Vorschlägen.

    Infodumps
    Was ich nun schreibe, ist sicherlich sehr subjektiv, aber ich merke es trotzdem mal an.

    Halmstadt war eine kleine Stadt, die ungefähr drei Kilometer vor Thelaran, der Hauptstadt Erteas lag.

    Taramandor war die prächtige Hauptstadt des Kaiserreichs.

    Diese beiden Sätze haben mich beim Lesen aus der unmittelbaren Handlung herausgeworfen. Sie wirken, als ob der Schreiber, also Du, hervortritt und dem Leser Zusatzinformationen zum worldbuilding an die Hand gibt (infodump). Blödes Beispiel: Das ist in etwa so, als säßest du im Kino, vollends auf einen Film konzentriert, und dein Sitznachbar tippt dir auf die Schulter und wispert: "Wusstest du, dass der Film in Neuseeland gedreht wurde?"

    Damit dieser Effekt nicht einsetzt und die Immersion des Lesers aufrechterhalten wird, müsste man diese Informationen so verpacken, dass die Autoren-Stimme wieder in den Hintergrund tritt. Am unkompliziertesten wäre es, wenn man stattdessen Falazars Stimme in den Vordergrund stellt.

    Diesen Auszug

    Halmstadt war eine kleine Stadt, die ungefähr drei Kilometer vor Thelaran, der Hauptstadt Erteas lag.

    „Halmstadt? Wie bin ich denn hier gelandet?”, fragte er überrascht [...]


    könnte man zum Beispiel folgendermaßen umformulieren:

    "Halmstadt?" Aber das Kaff war doch drei Kilometer von Thelaran entfernt! Was zum Henker trieb er so weit der Hauptstadt Erteas? "Wie bin ich hier bloß gelandet?", fragte er überrascht [...]

    Dieselben Informationen, aber verpackt in Falazars Wahrnehmung.

    Absatzstruktur
    Ich hatte Probleme damit, dem Dialog zwischen Falazar und Seldana zu folgen, weil die Redeanteile der Figuren nicht mit Absätzen voneinander getrennt sind. Ein paar zusätzliche Absätze würden dem Leser helfen, auf einen Blick zu entscheiden, wer gerade spricht. Man könnte nun einwenden: "Wieso? Da reden doch sowieso nur zwei Leute, also geht es immer hin und her, ganz einfach!" Jedoch ist es nicht so simpel, wenn man es etwas eingehender betrachtet. Ich schmiere mal in dem Auszug herum, um mein Problem deutlicher zu machen.

    „Halmstadt? Wie bin ich denn hier gelandet?”, fragte er überrascht [Alles klar, hier redet Falazar.] während er gekrümmt aufrecht zu stehen versuchte, sich dann aber auf ein umgekipptes Fass setzte. „Wie ich sehe, hast du eine nicht ganz so harmlose Nacht hinter dir”, stellte sie fest. [Dass hier Seldana spricht, erfahre ich implizit nur über den Inhalt des Gesprochenen und explizit über das Pronomen "sie" in der inquit-Formel. Rein vom Optischen her hätte es aber auch sein können, dass der Redeanteil noch zu Falazar gehört, denn auf seine Handlung (auf das Fass setzen) folgen ja erneute Anführungszeichen.] „Wieso? Wie kommst du denn darauf?”, fragte Falazar unschuldig. [Erneut verraten mir nur der Kontext und die inquit-Formel, wessen Redeanteil das ist.] „Na, weil dein Auge blau und deine Unterlippe wieder mal aufgeplatzt ist”, antwortete sie unbeeindruckt. [Hier genauso.]


    Es gibt für Romane gewisse "Regeln" für das Einfügen von Absätzen. Ich bin kürzlich in einem anderen Thread schon auf diese Thematik eingegangen, also kopiere ich das, was ich dort geschrieben habe, einmal hier rüber:

    Das Schöne an der Unterhaltungsliteratur ist in dieser Hinsicht, dass man nicht ganz an die starre Regel "Ein Gedanke, ein Absatz!" aus Essays gebunden ist. Stattdessen kann man die Absatzstruktur noch viel weiter ausdifferenzieren. Ich habe es so gelernt, dass man in der Belletristik Absätze einfügt, wenn:

    a) ein Sprecherwechsel stattfindet (inklusive nonverbaler Äußerungen),
    b) ein Wechsel der handelnden, denkenden oder reagierenden Figur stattfindet,
    c) einer Beschreibung eine weitere folgt, die sich aber auf andere Handlungselemente bezieht.

    Das macht es dem Leser einfacher, dem Geschehen zu folgen. Hier ein Link zu einem Artikel, wo das ganz gut erklärt ist: https://lektorat-infidia.blogspot.com/2018/02/absatze-in-romanen.html

    Wendet man diese Regeln an, ist für den Leser auf einen Blick klar, wer spricht. Das sähe bei dem Ausschnitt aus Deinem Text dann so aus:

    „Halmstadt? Wie bin ich denn hier gelandet?”, fragte er überrascht während er gekrümmt aufrecht zu stehen versuchte, sich dann aber auf ein umgekipptes Fass setzte.

    „Wie ich sehe, hast du eine nicht ganz so harmlose Nacht hinter dir”, stellte sie fest.

    „Wieso? Wie kommst du denn darauf?”, fragte Falazar unschuldig.

    „Na, weil dein Auge blau und deine Unterlippe wieder mal aufgeplatzt ist”, antwortete sie unbeeindruckt.

    In einem weiteren Schritt könntest Du die inquit-Formeln ('er sagte', 'er fragte', etc.) zurückschrauben, da durch die Absatzstruktur jetzt absolut deutlich ist, wer spricht. Alternativ könntest Du sie auch etwas variieren, indem du einige von ihnen der wörtlichen Rede vorausgehen lässt. Momentan sind die inquit-Formeln alle nachgestellt, was auf Dauer ein wenig eintönig wirkt.

    Diese kurzen Absätze sehen vielleicht erstmal etwas gewöhnungsbedürftig aus, aber es wird in Romanen tatsächlich so gehandhabt. Hier ein Beispiel aus Stephen Kings Pet Sematary (1983), S. 8 (keine Spoiler):


    Rückblenden
    Auch das ist wieder sehr subjektiv: Dein 1. Kapitel (Part 1 eingeschlossen) hat nun zwei Rückblenden (Falazars Vergangenheit & Kneipenschlägerei), die in sehr kurzen Abständen aufeinander folgen. Ich habe mich beim Lesen gefragt, ob man die Rückblende zur Spelunke nicht ein wenig anders gestalten könnte.

    Als er gestern Abend gerade seinen zweiten Becher Wein trank, beobachtete er, wie Borg Limena, der neuen Schankmagd einen Klaps auf den Hintern gab. [...] Danach war Falazar schwarz vor Augen geworden und er erinnerte sich nicht mehr an den Rest des Abends.

    So, wie sie nun ist, wirkt die Rückblende sehr distanziert: Erst geschah A, dann geschah B, usw. Klar, ist ja auch eine Rückblende. Aber: Falls Borg und Zinker für die weitere Handlung relevant sind, könnte es vielleicht einen Versuch wert sein, die Schlägerei zu vergegenwärtigen und die Szene dramatischer auszumalen, statt die Ereignisse nur erzählerisch "abzurattern". Ich sehe da Potential für eine verdammt gute Actionszene.

    Falls Borg, Zinker und die Schlägerei nicht für die weitere Handlung relevant sind, könnte die Rückblende gekürzt werden. Momentan habe ich den Eindruck, dass die Rückblende vor allem dazu dient, den Leser auf Seldanas Reaktion (Zorn) einzustimmen, obschon der Leser noch nicht weiß, welche Aspekte der Schlägerei diese Wut konkret zutage treten lassen. Wenn das tatsächlich so ist, könntest du Falazar mit Seldana einfach nur über ebendiesen Punkt sprechen lassen.

    Ausdruck
    Bei Lesen bin ich über ein paar Passagen gestolpert, die hinsichtlich des Ausdrucks verbessert werden könnten.

    Seldana holte ihre Salbe aus ihrem Beutel und trug es sie ihm auf.

    Ein paar Runden später, als Beschuldigungen über den Tisch flogen, dass Falazar betrügen würde, ließ brachte er das Fass zum Überlaufen, als er über Mardet hergezogen war.

    Falazar hatte zweien blitzschnell in gegen (?) die Kehle geschlagen und sie getötet.

    Hier bin ich unschlüssig, was die Präposition "in" angeht und mich würde sehr interessieren, was andere Foristen dazu denken. Was ich mir beim Lesen vorgestellt habe, ist, dass Falazar die Lakaien mit einem Schlag gegen den Kehlkopf tötet.

    'Jemandem einen Dolch in die Kehle rammen' – das klingt sprachlich in Ordnung. 'Jemandem einen Armbrustbolzen in die Kehle jagen' – hmm, eventuell noch akzeptabel. Ich würde in dem Fall aber eher 'Jemandem einen Armbrustbolzen durch den Hals jagen' schreiben. Aber 'Jemandem in die Kehle schlagen'? Geht das? Für mich liest sich das irgendwie nicht "rund".

    Als noch drei übriggeblieben waren, hatte er nur noch gespürt, wie ein dumpfer Schmerz seinen Kopf durchquerte und eine Flüssigkeit sich darüber ergoss.

    Mir ist 'durchqueren' hier ein bisschen zu schwach. Wir erfahren, dass dem guten Falazar soeben eine Weinflasche über den Kopf gezogen wurde! BAMM! Das ist kein Schmerz, der mal so vor sich hindümpelt. Vielleicht wäre 'durchschoss' eine Alternative?
    Verflucht, der Beitrag ist nun doch ziemlich lang geworden :panik:Hoffe, du kannst mit dem Feedback etwas anfangen. Wenn ich mich irgendwo blöd oder unsinnig ausgedrückt habe, lass es mich bitte wissen und ich werde versuchen, mich besser zu erklären.

  • Hallo Acala. Freut mich, dass der Inhalt dir bisher gefällt. Wieder einmal eine sehr schöne und ausführliche Kritik. Vielen Dank dafür 👍

    Spoiler anzeigen
    Zitat

    So, dafür aber jetzt: Die Fortsetzung gefällt mir! Die Dynamik zwischen Falazar und Seldana ist sehr schön dargestellt. Seldana zieht Falazar auf, ja, aber das scheint eher neckischer oder freundschaftlicher Natur zu sein – ich bekomme den Eindruck, dass die beiden sich schon recht lange kennen und sehr genau wissen, wie der jeweils andere tickt.

    Das hast du gut erkannt :) Und im nächsten Part wird man auch nähere Informationen bekommen, wie sie sich kennengelernt haben. Mein 15-jähriges Ich hat da wieder eine Rückblende geschrieben. Aber ich denke, dass das dann zu viel des Guten wäre. Oder was denkst du? Ich tendiere eher dazu, dass in einen Dialog zu erzählen. Quasi wie sich beide zwar zurückerinnern, aber alles in einem Dialog abläuft.

    Zitat

    Diese beiden Sätze haben mich beim Lesen aus der unmittelbaren Handlung herausgeworfen. Sie wirken, als ob der Schreiber, also Du, hervortritt und dem Leser Zusatzinformationen zum worldbuilding an die Hand gibt (infodump). Blödes Beispiel: Das ist in etwa so, als säßest du im Kino, vollends auf einen Film konzentriert, und dein Sitznachbar tippt dir auf die Schulter und wispert: "Wusstest du, dass der Film in Neuseeland gedreht wurde?"

    Den Eindruck hatte ich ehrlich gesagt auch etwas. War mir auch etwas unsicher, ob ich dass wirklich so lassen soll oder nicht. Ich denke ich werde die beiden Städte etwas besser verpacken. Vielleicht auch später irgendwann. Man muss ja auch nicht alles auf einmal erklären.

    Zitat
    Ich hatte Probleme damit, dem Dialog zwischen Falazar und Seldana zu folgen, weil die Redeanteile der Figuren nicht mit Absätzen voneinander getrennt sind. Ein paar zusätzliche Absätze würden dem Leser helfen, auf einen Blick zu entscheiden, wer gerade spricht. Man könnte nun einwenden: "Wieso? Da reden doch sowieso nur zwei Leute, also geht es immer hin und her, ganz einfach!" Jedoch ist es nicht so simpel, wenn man es etwas eingehender betrachtet. Ich schmiere mal in dem Auszug herum, um mein Problem deutlicher zu machen.

    Ich habe tatsächlich oft Probleme mit den Absätzen. Ich weiß auch nicht wirklich genau, wann und wie man die einsetzen sollte. Man soll einen Absatz machen, wenn ein neuer Gedanke beginnt. Ich kann das aber manchmal leider nicht so ganz erkennen, wann ein neuer Gedanken anfängt.

    Zitat

    In einem weiteren Schritt könntest Du die inquit-Formeln ('er sagte', 'er fragte', etc.) zurückschrauben, da durch die Absatzstruktur jetzt absolut deutlich ist, wer spricht. Alternativ könntest Du sie auch etwas variieren, indem du einige von ihnen der wörtlichen Rede vorausgehen lässt. Momentan sind die inquit-Formeln alle nachgestellt, was auf Dauer ein wenig eintönig wirkt.

    Könnte man die Inquit Regeln "kreativ" durchgehend verwenden, ohne den Leser zu langweilen oder zu ermüden? Ich kann dir ein Beispiel aus Das Rad der Zeit nennen. Robert Jordan schrieb - so weit ich mich erinnern kann - immer mit Inquit-Regeln. Als er ohne sein Buch zu vollenden starb und Brandon Sanderson die letzten drei Bände weiterschrieb, ließ er die Inquits sehr oft weg. Irgendwie gab mir das ein Gefühl von Qualitätsverlust. Ich kann nicht erklären wieso. Vielleicht war es auch die Umstellung von einem Schreibstil zum Anderen.

    Zitat

    So, wie sie nun ist, wirkt die Rückblende sehr distanziert: Erst geschah A, dann geschah B, usw. Klar, ist ja auch eine Rückblende. Aber: Falls Borg und Zinker für die weitere Handlung relevant sind, könnte es vielleicht einen Versuch wert sein, die Schlägerei zu vergegenwärtigen und die Szene dramatischer auszumalen, statt die Ereignisse nur erzählerisch "abzurattern". Ich sehe da Potential für eine verdammt gute Actionszene.

    Gut dann versuchte ich mal die Szene actionreicher zu gestalten :D Ich denke Borg wird noch eine Rolle spielen. Zinker wahrscheinlich eher als B-Charakter. Aber da muss ich mir noch gedanken machen. Wer weiß was Ich damals geplant hatte 🤔

    Zitat
    Was ich mir beim Lesen vorgestellt habe, ist, dass Falazar die Lakaien mit einem Schlag gegen den Kehlkopf tötet.

    Genau. Quasi wie der "Todesschlag" im Kampfsport

  • Hey Tenger,

    Mein 15-jähriges Ich hat da wieder eine Rückblende geschrieben. Aber ich denke, dass das dann zu viel des Guten wäre. Oder was denkst du? Ich tendiere eher dazu, dass in einen Dialog zu erzählen.

    Ich finde die Idee super, das per Dialog abzuwickeln :thumbsup: So böte sich dir auch viel Spielraum, um die Charaktere weiter auszubauen – zum einen hinsichtlich ihrer gemeinsamen Vergangenheit, zum anderen aber auch hinsichtlich ihres (gegenwärtigen) Umgangs miteinander.

    Man muss ja auch nicht alles auf einmal erklären.

    Genau so ist es. Ich finde es selbst oft ziemlich schwierig, zu entscheiden, ob der Leser nun unbedingt eine bestimmte Information benötigt und falls ja, in welchem Umfang.

    Meine Methode, um von infodumps wegzukommen, ist inzwischen, mich so richtig in die Charaktere hineinzuversetzen, aus deren Perspektive die Geschichte geschrieben ist.

    Frei erfundenes und schnell zusammengeschustertes Beispiel:
    "Der Tod von Königin Ingeborg der Ewiggestrigen im Jahre 1256 hinterließ das Reich in Aufruhr, da sie keinen Thronerben hatte."
    Ist das ein Satz, den einer meiner Charaktere denken würde? Eher nicht; vielmehr komme ich da selbst zu Wort und erteile dem Leser eine kleine Lektion in Sachen Geschichte.

    "Und dann hat die alte Vettel von Königin den Löffel abgegeben. Das musste nun zehn Jahre her sein, vielleicht länger. Hatte bis zu ihrem Tod acht Ehemänner überlebt, aber es nicht zustandegebracht, auch nur eine Blage in die Welt zu setzen. Ein Thronstreit als Abschiedsgeschenk ans Reich. Schönen Dank auch, Königin Ingeborg."
    Das hingegen könnte schon eher die Gedankenwelt eines zynischen Protagonisten widerspiegeln.

    Diese Methode wende ich auf weite Teile meiner Texte an. Bei Beschreibungen von Landschaften oder Personen wirkt dieses Vorgehen ebenfalls Wunder. Ein Charakter mit einem militärischen Hintergrund nimmt die Welt sicherlich ganz anders war als ein verträumter Künstler. Was fällt dem Soldaten an einer Ruine auf? Könnten dort Feinde lauern? Ein Hinterhalt? Gibt es strategisch gute Positionen, von denen aus er etwas sehen kann, aber nicht unbedingt selbst gesehen wird – etwa hinter einem bröckligen Teil der Fassade? Der verträumte Künstler würde stattdessen vielleicht einen inneren Monolog über die Vergänglichkeit führen und über die einstige Glorie des Bauwerks nachdenken.

    Man soll einen Absatz machen, wenn ein neuer Gedanke beginnt.

    Grundsätzlich schon – etwa in Essays –, aber bei der Unterhaltungsliteratur ist es doch ein wenig anders ;) Hier muss man sich, glaube ich, auf eine alternative Definition von 'neuer Gedanke' einlassen, damit man die Regeln für das Einfügen von Absätzen ohne Weiteres verinnerlicht.

    Miserable Beispiele

    Spricht nun Figur B statt Figur A? Neuer Gedanke!
    'Bestes Sommerwetter', sagte Tom.
    'Ach ja? Die Bullenhitze kann mir gestohlen bleiben!', sagte Max.


    Handelt nun Figur B statt Figur A? Neuer Gedanke!
    Tom stand auf und machte sich auf den Weg zum Kühlschrank. Mit einem eiskalten Bier in der Hand würde sich Max' Laune sicherlich bessern. Tom riskierte einen Blick zurück auf die Veranda.
    Max raunte und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.


    Bezieht sich eine Beschreibung nun auf Objekt B statt auf Objekt A? Neuer Gedanke!
    Es war ja wohl kaum so, als würde Tom bei der Hitze nicht schwitzen. Sein weißes T-Shirt klebte ihm förmlich am Rücken, seine braunen Haare an seiner Stirn.
    Warum musste Max bei den Temperaturen auch unbedingt ein schwarzes Polohemd tragen? Tom schüttelte kaum merklich den Kopf und kehrte mit dem eisgekühlten Bier zur Veranda zurück.


    Wirkt irgendein Ereignis B auf Handlung A ein? Neuer Gedanke!
    Tom reichte Max die Bierflasche und ließ sich auf einem der hölzernen Gartenstühle nieder. Er räkelte sich mit ausgestreckten Beinen und den Händen am Hinterkopf in der Sonne. So ließ es sich leben!
    Plötzlich läutete es an der Tür.

    Natürlich sind die Beispielabsätze oben sehr kurz, aber das muss in einem richtigen unterhaltungsliterarischen Text nicht so sein. Eine Beschreibung kann je nach Erfordernis durchaus viel mehr Sätze und damit auch mehr Platz in Anspruch nehmen; dasselbe gilt für komplexe Handlungen oder Redeanteile.

    Könnte man die Inquit Regeln "kreativ" durchgehend verwenden, ohne den Leser zu langweilen oder zu ermüden?

    Ja, kann man theoretisch – und zwar mit "blinden" Inquit-Formeln. "Blind" sind solche Inquit-Formeln, die wir quasi automatisch überlesen und die uns daher kaum ins Auge fallen: 'sagen' und 'fragen' sind die prominentesten Beispiele dafür. Wenn ich mich richtig erinnere, hat Suzanne Collins das in ihrer The Hunger Games-Reihe so gemacht. Wenn man nun aber "exotischere" Synonyme für 'sagen' und 'fragen' verwendet, geht dieser Effekt verloren und das Augenmerk wird wieder auf das entsprechende verbum dicendi gelenkt: 'krächzen' oder 'sich erkundigen' sind viel auffälliger und werden beim Lesen nicht so schnell übergangen.

    Ich würde die blinden Inquit-Formeln allerdings trotzdem mit Vor- oder Nachstellung sowie Einschub variieren. Blind hin oder her, es fällt auf, wenn vor jeder Äußerung 'Er sagte: [...]' und nach jeder Äußerung '[...], sagte er' steht.

    Genau. Quasi wie der "Todesschlag" im Kampfsport

    Okay, dann würde ich persönlich wirklich die Präposition 'gegen' anstelle von 'in' verwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von Acala (7. Juni 2023 um 22:47) aus folgendem Grund: Ausdruck

  • So Endspurt. Hier ist nun der dritte und letzte Part des ersten Kapitels. Der Part ist leider etwas länger geworden, da ich keinen sinnvollen Cut finden konnte. Ich hoffe, ihr könnts mir verzeihen :D

    Anmerkung zum Part: Diesen Teil des Kapitels habe ich im Voraus überarbeitet. Denn hierbei handelte es sich ursprünglich wieder um eine Rückblende. Eine dritte wäre zu viel des Guten gewesen. Deswegen habe ich diesen Part umgeschrieben und statt einer Rückblende, ein Dialog daraus gemacht. Ich hoffe, dass es mir gelungen ist.

    So hier nun Part 3.

                                              

    1. Kapitel: Ein Tag voller Erinnerungen (Part 3)


    Seldana war während der Erzählung rot angelaufen. „Dieser verdammte Hurensohn!“, schrie sie, während sie wutenbrannt auf und ab ging. „Wie kann er nur Mardet auf diese Weise verunglimpfen? Ich werde ihm die Kehle aufschlitzen”, brüllte sie jetzt von Zorn getrieben und mit gezogenem Dolch

    Falazar packte sie erschrocken am Arm, als sie gerade loslaufen wollte. „Selanda! Halt! Bist du verrückt geworden?” Er hatte zwar mit einer wütenden Reaktion gerechnet, aber so eine Wut, besser gesagt so einen Zorn hatte er nicht erwartet.

    „Lass mich los, Falazar!”

    „Du willst doch nicht allen Ernstes wegen eines Rüpels wie Borg vor das Kuratorium der Neun treten müssen”, versuchte er sie wieder zur Besinnung zu bringen.

    „Wenn es sein muss, stelle ich mich dem Kaiser!”

    „Red’ keinen Quatsch! Der Kaiser würde dich höchstpersönlich enthaupten. Wo ist die Seldana mit ihrem ruhigen Gemüt, die sich nicht so leicht auf Provokationen einlässt, geblieben?”

    „Es geht hier um Mardet!”

    „Jetzt beruhige dich wieder”, redete er weiter auf sie ein. „Mutter würde dir die Ohren langziehen, wenn sie dich so sehen würde. Der Schöpfer wird ihm bald schon geben, was er verdient.”

    Seldana hielt inne. Sie schien sich zu beruhigen.

    „Außerdem habe ich ihm eine schöne Nase verpasst“, fuhr Falazar grinsend fort

    „Das ist auch das Mindeste!”, erwiderte sie jetzt mit einem befriedigtem Gesichtsausdruck. „Aber er wird auch von mir noch eine Abreibung bekommen”, fuhr sie, eine Faust schwingend, fort.

    Falazar bestätigte sie mit einem weiteren Grinsen und einem leichten Nicken.

    „Du weißt, wie wichtig mir Mardet war, Falazar”, sagte sie betrübt. „Ohne euch wäre ich heute nicht hier. Du erinnerst dich sicherlich noch an diesen grauenvollen Tag.”

    „Als wenn ich jemals vergessen könnte, wie du mit bleichem Gesicht und blutigem Leib kurz davor gewesen bist, ins Reich des Schöpfers überzutreten”, antwortete Falazar gefühlvoll. „Wir waren zwar beide noch Kinder, aber ich fühle noch immer den Schock, den ich beim Anblick deines leblosen Körpers empfand. In meinem inneren Auge sehe ich, wie Mutter den Pfeil, der in deiner Hüfte steckte, abbricht und ich mehrmals panisch versuche, mit meinen lausigen Heilkünsten Heilungszauber auf dich anzuwenden.”

    „Aber du hast es dann doch geschafft, Falazar”, sagte sie, mit einer Mischung aus Stolz und andauernder Betrübtheit in der Stimme. „Ich wünschte meine Familie hätte überlebt, um zu sehen, welch’ wundervolle Freunde ihr seid. Diese Bestien haben sie alle kaltblütig ermordet!” Ihre grünen Augen mit den außergewöhnlich runden Pupillen fingen an zu tränen.

    Falazar legte eine Hand auf ihre Schulter und tätschelte sie tröstend.

    Seldana war mit ihren Eltern und drei Geschwistern unterwegs nach Galmora gewesen, um ihre Ernte auf dem Markt zu verkaufen, als sie von Banditen angegriffen und ausgeraubt worden waren. Sie zögerten nicht lange und töteten ihren Vater und ihre zwei Brüder, die versucht hatten, die Familie mit selbstgemachten Waffen zu verteidigen. Während ihre Mutter, Schwester und sie versuchten in den Wald zu flüchten, wurden sie mit Pfeilen beschossen. Ihre Mutter und Schwester starben noch an Ort und Stelle, während ihr mit dem besagten Pfeil in der Hüfte, weiterhin die Flucht gelang. Die Banditen ließen sie laufen, vermutlich in dem Glauben, dass sie nach wenigen Metern sowieso tot umfallen würde. Glücklicherweise fanden Mardet und Falazar sie an einer Lichtung. Mardet gestattete das erste und letzte Mal, Falazar, die Magie anzuwenden, um Seldana vor dem Tod zu bewahren.

    Nachdem Seldana sich vom Raubüberfall erholt hatte, lebte sie mit ihrer pflegebedürftigen Großmutter auf dem Familienhof und Mardet sorgte dafür, dass beide den Schutz der Diebesgilde und ein monatliches Einkommen auf ihre Kosten, erhielten.

    „Ich schulde euch so viel Falazar. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich alles, was du und Mardet für mich getan habt, begleichen soll.” Ihr flossen Tränen von den Augen.

    „Jetzt hör schon auf mit dem Unsinn! Die Zeit, die du nachdem deine Großmutter gestorben ist, mit Mutter in Ertea verbracht hast, hat bereits all deine ‘Schulden’ beglichen. Du warst Mutter wie eine Tochter geworden, die sie nie hatte. Sie würde wieder auf Erden wandeln und dir eine Lektion erteilen, wenn sie das hören würde.”

    Seldana fand Trost in Falazars Worten und lächelte nun wieder etwas. „Und sie ist mir wie eine zweite leibliche Mutter geworden. Ich vermisse sie so sehr”, sagte sie, während sie ihre Tränen wisch, an der paar Strähnen ihrer goldenen Haare klebten.

    „Ich auch Schwester. Möge sie ewig in Frieden im Reich des Schöpfers ruhen“, murmelte Falazar in Erinnerungen verloren.

    „Möge sie ewig in Frieden im Reich des Schöpfers ruhen, Bruder“, wiederholte Seldana Falazars Worte. „Ob die Banditen jetzt wirklich ein ehrliches Leben führen?”

    „Das tun sie bestimmt. Immerhin haben sie den Schöpfereid abgelegt”, redete Falazar ihr ein. Doch er wusste genau, dass das nicht die ganze Wahrheit war.

    Mardet und ihre Freunde aus der Diebesgilde, machten Jagd auf die Banditen und brachten diese zu Seldanas Hof, sodass sie ihre Rache nehmen würde. Doch erstaunlicherweise hatte Seldana den Barbaren vergeben, als sie unter dem Schöpfereid – dem größten aller Eide – dem Banditentum abgeschworen und versichtert hatten, sich dem Banditentum nur aus dem Grund zugewandt zu haben, um dem Hungertod zu entkommen. Mardet kaufte die Geschichte nicht ab und schlitze mit ihren Freunden, allen sechs, noch am selben Tag, an genau der Lichtung, an der sie Seldana gefunden hatten, die Kehlen durch. Selbst wenn Mardet das Märchen geglaubt hätte, hätte ihr starkes Gerechtigkeitsempfinden ihr keine Ruhe gegeben.

    „Ich mache mir Sorgen um dich, Falazar. Irgendwann gerätst du an den Falschen und dann können dich meine Tränke, Salben oder Tinkturen auch nicht mehr retten.” Falazar zuckte nur grinsend mit den Schultern.

    „Unbelehrbarer Gnog!”, schimpfte sie nun wieder lachend.

    „Lieber bin ich ein dümmliches Wesen, das nicht einmal geradeaus gehen kann, ohne sich dabei zu verletzen oder gar zu töten, als Angst vor einem Urli zu haben”, neckte er sie.

    „Hast du mal einen Biss von so einem Mistvieh abbekommen? Das tut höllisch weh!”

    „Weichei!”, sagte Falazar ebenfalls lachend.

    „Jetzt mal zurück zu ernsteren Themen. Hast du Fortschritte, in der Zeit, in der ich fort war, bei deiner Arbeit gemacht?”, fragte Seldana neugierig.

    „Nichts Bedeutendes”, antwortete er enttäuscht. Er ballte die Fäuste und sprach jetzt energischer. „Ich übersehe etwas, Seldana. Aber ich komme einfach nicht darauf, was es ist.” Er fing an zu rekapitulieren, während er heftig gestikulierte. „Es scheint etwas Übernatürliches zu sein, aber wiederum auch nicht. Die Amatak verschwinden immer nach demselben Muster. Das erste Anzeichen sind diese Träume von einer befremdlichen Welt, in der seltsame Kreaturen leben. Die einen furchteinflößend und hässlich, die anderen zierlich und anmutig, allerdings mit einem unheilvollen Blick. Und andere wiederum uns ähnlich.” Kalter Schweiß rann Falazars Rücken runter. „Danach zieht es die Amatak allmählich in die heiligen Waldtempel und man kann sie trotz Verbot nicht davon abhalten, sie zu betreten. Ob man sie festbindet, ankettet oder sie versucht, mit Magie zu fesseln. Egal was man tut, sie entkommen immer wieder.”

    Seldana hörte aufmerksam zu. Das tat sie jedes Mal, wenn er seine Beobachtungen wiederholte. Auch wenn es fast immer dieselben Erkenntnisse waren, konzentrierte sie sich darauf, in der Hoffnung ein übersehenes Schlüsselelement des Rätsels zu finden.

    „Und schlussendlich …” Falazar hielt inne.

    „Verschwinden sie”, vervollständigte Seldana den Satz.

    Falazar spürte, wie die Verzweiflung, die er letzte Nacht in Alkohol getränkt hatte, wieder Besitz von ihm ergriff.

    „Falazar, ich weiß, dass du dich dagegen sträubst, aber vielleicht sollten wir die Seelenlosen doch bis zum letzten Punkt ihres Daseins verfolgen.”

    Seelenlose. So nannte man die Betroffenen der … was eigentlich? Krankheit? Besessenheit? Des Fluchs? Oder der Strafe des Schöpfers? Falazar wusste nicht, wie er es betiteln sollte. Deswegen nannte er es einfach nur 'Phänomen'.

    „Wir können ihnen nicht folgen, Seldana. Die Seelenlosen kennen nichts und niemanden mehr und laufen wie bessesen zu ihrem Ziel. Selbst vor Freunden und Verwandten machen sie nicht halt und greifen diese wie tollwütige Bestien an”, antwortete er während sich seine Nackenhaare aufrichteten.

    „Garban hat doch einen Zauber gefunden, sie unentdeckt verfolgen zu können, oder nicht?”, fragte Seldana.

    „Er ist sich noch nicht ganz sicher, ob es funktionieren könnte. Ich bin mir ehrlicherweise auch nicht sicher, ob er tatsächlich eine Möglichkeit gefunden hat. Du weißt, manchmal überstürzt er sich zu sehr. Wir können uns derzeit dieser Gefahr nicht aussetzen. Vor allem kann ich DICH nicht dieser Gefahr aussetzen”, sagte er besorgt.

    Seldana kniff die Augen zusammen und sah verärgert aus. „Oh Verzeihung Schirmherr Falazar Maladet von der Kinderkrippe. Soll ich mich wieder in meine Hochsicherheitsstube begeben und niemandem mehr die Tür öffnen, bis Ihr zurückkommt?”, erwiderte sie sarkastisch und machte dabei einen herablassenden Knicks.

    „Schon gut, schon gut”, unterbrach Falazar sie schnell, als sie mit ihrem schlechten Schauspiel fortsetzen wollte. „Bitte nicht wieder dieses Geschwafel von der Kinderkrippe und dem Pudern und Füttern!”, flehte er fast schon. Seldana richtete sich mit einem zufriedenen Grinsen wieder auf, während Falazar entspannt ausatmete.

    „Ich meine ja nur, dass dies ein sehr gefährliches Unterfangen ist, bei dem uns dasselbe Schicksal ereilen kann, zumal wir keinerlei Erkenntnisse darüber haben, was mit den Seelenlosen geschieht, während sie in den Waldtempeln sind”, fuhr er seufzend fort. „Außerdem ist da das Verbot, die Waldtempel zu betreten. Die Letzten, die es versucht haben, sind entweder ebenfalls verschwunden oder wurden verstümmelt aufgefunden. Wie soll denn …” Er hörte auf zu sprechen, als er bemerkte, dass Seldana nicht mehr zuhörte. „Seldana? Hörst du mir zu?”, fragte er.

    „Es fängt an wie eine Krankheit oder Besessenheit, endet aber in etwas Unnatürlichem”, murmelte sie vor sich hin und tippte nachdenklich mit ihren Fingern auf die Lippen. Sie schien tief in Gedanken versunken zu sein. Als plötzlich Falazars Magen unnatürlich laut knurrte, wurde sie aus ihren Gedanken gerissen und schrie auf.

    „Und du willst die Seelenlosen verfolgen”, lachte Falazar herzlich. Sie versuchte ernst zu bleiben, allerdings verflog ihre ernste Miene, so schnell sie auch gekommen war. In lustigen Momenten konnte sie nie ernst bleiben.

    „So wie dein Magen knurrt, könntest du eine ganze Jahresration verputzen. Und ein Bad würde auch nicht schaden. Du riechst ja schlimmer als ein toter Esel”, sagte e sie, die Nase rümpfend. „Lagst du die ganze Nacht auf diesem Abfallhaufen?”,

    Er schnupperte an sich und machte einen angewiderten Gesichtsausdruck. „Ein Bad wäre in der Tat nicht schlecht. Ob Vater wieder in der Akademie ist?”

    „Ich habe heute Morgen einen seiner Schüler gesehen, der auf dem Weg zur Akademie war. Sie erforschen die neue Magiequelle an der versiegten Mine”, erzählte sie.

    „Dann sollte ich mich besser beeilen, bevor er zurückkehrt und mir wieder einmal seine Standpauke hält, wie ich denn aussehe.”

    „Na dann los!”, spornte Seldana ihn an. „Ach ja und ruh’ dich gut aus. Heute Abend fertigen wir endgültig die Auflistung der Betroffenen des Phänomens in Ertea an. Du kannst es nicht länger aufschieben. Ich bin mir sicher, dass wir ein Muster erkennen werden”, sagte sie entschlossen. Als Falazar gerade widersprechen wollte, hob Seldana den Finger. „Keine Widerworte Falazar Maladet!”, ermahnte sie ihn. „Dieses Mal kannst du mich nicht überreden.” Sie hatte wieder diesen sturen Blick.

    Er stieß einen Seufzer aus. „Nun gut. Triff mich heute Abend in meiner Arbeitsstube in der Akademie“, gab er mit einem mulmigen Gefühl im Magen nach. Ihm fiel es sehr schwer diese Liste zu erstellen, da er viele Freunde und Bekannte an diesem Was-Auch-Immer verloren hatte. Er wünschte niemandem davon betroffen zu sein. Nicht einmal Borg.

    „Sehr gut!“, sagte Seldana zufrieden. „Ich muss jetzt los. Ich habe noch ein paar Dinge in der Stadt zu erledigen. Kommst du mit?”

    „Ich statte Golmer noch einen kurzen Besuch ab. Geh du schon mal vor.”

    „Nun gut. Dann sehen wir uns später. Und wehe, ich finde dich in einer Spelunke, Taverne oder ‘Festivität‘ auf!”, ermahnte sie ihn erneut mit erhobenem Finger.

    „Wohlan, Obergeneralin Tarengal!”, erwiderte Falazar ironisch und salutierte dabei.

    „Bis heute Abend”, sagte sie grinsend und lief in Richtung Stadt.

    „Bis dann!”, rief er ihr hinterher. Er hob seinen Umhang vom Boden auf und ging dann steif hinkend los.

    Ende Kapitel 1

  • Hey Tenger,

    bin nun auf dem aktuellen Stand :)

    Zuallererst: Der Dialog ist mit den Absätzen sehr viel angenehmer zu lesen als in Part 2 :thumbsup: Du variierst nun auch die Position der inquit-Formeln, was den Lesefluss für mich schön auflockert.

    Die Dynamik zwischen Falazar und Seldana gefällt mir weiterhin sehr gut. Wie sagt man zu sowas? "Sie wirken wie ein altes Ehepaar!" Die neckischen Äußerungen bringen mich zum Schmunzeln und gleichzeitig kommt doch ganz deutlich heraus, dass die beiden sehr umeinander besorgt sind.

    Noch dazu nimmt die Handlung jetzt so richtig Fahrt auf. Viele neue Informationen: Wie es mit Falzars Nachforschungen vorangeht, dass die Amatak unaufhaltsam in Richtung der Waldtempel gezogen werden und dass es gemeingefährlich ist, das Phänomen näher zu untersuchen. Und das weckt Fragen – eine ganze Menge sogar!

    Was ist ein Gnog?
    Was ist ein Urli?
    Was für eine Art Gottheit ist der Schöpfer? Für welche Werte steht er ein? Ist der Schöpfereid nur eine Floskel oder gibt es reale Konsequenzen, wenn man ihn bricht?
    Warum dürfen die Waldtempel nicht betreten werden? Wer oder was stellt die Einhaltung des Verbots sicher?
    Lernen wir Golmer und Garban noch näher kennen?

    Ich freue mich darauf, in kommenden Auszügen Deiner Geschichte Antworten auf diese Fragen zu erhalten :)


    Ansonsten habe ich noch zwei Anmerkungen bzw. Fragen.

    An den nachfolgenden Stellen bin ich nicht ganz sicher, ob ich Seldana als Charakter korrekt verstehe ?(

    „Wie kann er nur Mardet auf diese Weise verunglimpfen? Ich werde ihm die Kehle aufschlitzen”, brüllte sie jetzt von Zorn getrieben und mit gezogenem Dolch

    Doch erstaunlicherweise hatte Seldana den Barbaren vergeben, als sie unter dem Schöpfereid – dem größten aller Eide – dem Banditentum abgeschworen und versichtert hatten, sich dem Banditentum nur aus dem Grund zugewandt zu haben, um dem Hungertod zu entkommen.

    Auf den ersten Blick wirkten diese beiden Textstellen für mich wie ein Widerspruch. Seldana ist bereit, Borg umzubringen, weil er Mardets Namen durch den Dreck gezogen hat. Diese heftige Reaktion erklärt sich, wie man erfährt, natürlich daraus, dass Mardet für Seldana so etwas wie eine zweite Mutter geworden ist. Soweit alles klar und nachvollziehbar.

    Gleichzeitig jedoch hat Seldana in der Vergangenheit jenen vergeben, die ihre "echte" Familie auf dem Gewissen haben. Jetzt ratterte es in meinem Kopf. Für mich kam es zunächst so rüber, als hätte Mardet einen höheren Stellenwert für Seldana eingenommen als ihre leiblichen Verwandten. Dann habe ich gedacht: "Nee, das verstehst du falsch! Lies nochmal genauer!" Sodann sprang mir der Schöpfereid ins Auge. Liegt Seldanas Gnade den Banditen gegenüber darin begründet, dass die Schurken den Schöpfereid abgelegt haben? Das Wort "erstaunlicherweise" suggeriert jedoch, dass Seldanas Handeln nicht erwartbar gewesen wäre.

    Ich verstehe momentan noch nicht ganz, wieso Seldana den Banditen auf der einen Seite vergibt, aber bei Borg kein Pardon kennt. Es sei denn natürlich, mein erster Instinkt war korrekt und Mardet ist für Seldana wirklich zu so etwas wie einer verherrlichten Symbolfigur geworden.

    Vielleicht habe ich gerade aber auch ein Brett vor dem Kopf?

    Die nachfolgende Passage hat meine Neugier ganz besonders geweckt:

    Das erste Anzeichen sind diese Träume von einer befremdlichen Welt, in der seltsame Kreaturen leben. Die einen furchteinflößend und hässlich, die anderen zierlich und anmutig, allerdings mit einem unheilvollen Blick. Und andere wiederum uns ähnlich.” Kalter Schweiß rann Falazars Rücken runter.

    Hier hätte ich sehr gerne mehr über die seltsamen Kreaturen erfahren. Sind sie humanoide Gestalten oder eher tierisch? Was macht sie hässlich oder furchteinflößend? Stacheln, Hörner, eiternde Auswüchse? Vielleicht soll es ja auch so sein, dass man als Leser hier noch kein genaues Bild bekommt?

  • Hallo Acala. Vielen Dank für dein Feedback.

    Zitat

    Was ist ein Gnog?

    Was ist ein Urli?

    Was für eine Art Gottheit ist der Schöpfer? Für welche Werte steht er ein? Ist der Schöpfereid nur eine Floskel oder gibt es reale Konsequenzen, wenn man ihn bricht?

    Warum dürfen die Waldtempel nicht betreten werden? Wer oder was stellt die Einhaltung des Verbots sicher?

    Lernen wir Golmer und Garban noch näher kennen?

    Darauf wird es in folgenden Kapiteln auf jeden Fall noch Antworten geben :D Ein Gnog ist ein dümmliches Wesen, welches nicht einmal geradeaus gehen kann, ohne sich zu verletzten oder gar zu töten :D Erwähnt Falazar in seiner Antwort

    Zitat

    Auf den ersten Blick wirkten diese beiden Textstellen für mich wie ein Widerspruch. Seldana ist bereit, Borg umzubringen, weil er Mardets Namen durch den Dreck gezogen hat. Diese heftige Reaktion erklärt sich, wie man erfährt, natürlich daraus, dass Mardet für Seldana so etwas wie eine zweite Mutter geworden ist. Soweit alles klar und nachvollziehbar.

    Gleichzeitig jedoch hat Seldana in der Vergangenheit jenen vergeben, die ihre "echte" Familie auf dem Gewissen haben. Jetzt ratterte es in meinem Kopf. Für mich kam es zunächst so rüber, als hätte Mardet einen höheren Stellenwert für Seldana eingenommen als ihre leiblichen Verwandten. Dann habe ich gedacht: "Nee, das verstehst du falsch! Lies nochmal genauer!" Sodann sprang mir der Schöpfereid ins Auge. Liegt Seldanas Gnade den Banditen gegenüber darin begründet, dass die Schurken den Schöpfereid abgelegt haben? Das Wort "erstaunlicherweise" suggeriert jedoch, dass Seldanas Handeln nicht erwartbar gewesen wäre.

    Ich verstehe momentan noch nicht ganz, wieso Seldana den Banditen auf der einen Seite vergibt, aber bei Borg kein Pardon kennt. Es sei denn natürlich, mein erster Instinkt war korrekt und Mardet ist für Seldana wirklich zu so etwas wie einer verherrlichten Symbolfigur geworden.

    Da hast du vollkommen Recht mit dem Widerspruch. Ohne viel zu Spoilern: Seldana hat ein weiches Gemüt. Sie kann nie richtig sauer auf Jemanden sein. Den Banditen hat sie vergeben, weil sie zum einen den Schöpfereid abgelegt haben, der in der Tat keine Floskel, sondern einen an den Schöpfer bindet. Ein Brechen des Eides hat gravierende Folgen, nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele des Ablegers. Und zum anderen (das habe ich nicht erwähnt) gab es wirklich als Seldana ein Kind war, eine große Hungersnot in der Region. Sie kann es also nachvollziehen, dass sie sich dem Banditentum angeschlossen haben, auch wenn die fast ihre gesamte Familie abgeschlachtet haben. Deswegen "erstaunlicherweise" (ich denke fast jeder Andere würde die Rache wählen. Schöpfereid hin oder her). Und da Mardet sie aufgenommen und beschützt hat, wurde sie zu ihrer Ersatzmutter, die sie über alles geliebt hat. Deswegen hat sie, wie du gut erkannt hast, einen sehr hohen Stellenwert bei Seldana. Ich denke ich werde den Part etwas überarbeiten, um es zu verdeutlichen.

    Zitat

    Hier hätte ich sehr gerne mehr über die seltsamen Kreaturen erfahren. Sind sie humanoide Gestalten oder eher tierisch? Was macht sie hässlich oder furchteinflößend? Stacheln, Hörner, eiternde Auswüchse? Vielleicht soll es ja auch so sein, dass man als Leser hier noch kein genaues Bild bekommt?

    Das kommt tatsächlich noch :) Ich denke es wird sehr interessant, wenn es zu dem Part kommt

  • Hey Tenger,

    dankeschön für Deine Antwort.

    Ein Gnog ist ein dümmliches Wesen, welches nicht einmal geradeaus gehen kann, ohne sich zu verletzten oder gar zu töten :D Erwähnt Falazar in seiner Antwort

    Ja, das hatte ich gelesen :) Aber wie sieht so ein Gnog aus? Darauf wollte ich eher hinaus. Vielleicht läuft uns in der Geschichte ja noch einer über den Weg? Ich bin allgemein sehr neugierig, wenn Kreaturen gleich welcher Art erwähnt werden.

    Den Banditen hat sie vergeben, weil sie zum einen den Schöpfereid abgelegt haben, der in der Tat keine Floskel, sondern einen an den Schöpfer bindet. Ein Brechen des Eides hat gravierende Folgen, nicht nur auf den Körper, sondern auch auf die Seele des Ablegers.

    Ah, spannend! Dann ist es absolut einleuchtend, warum man da eventuell einen "Vertrauensvorschuss" gewährt, wenn sein Gegenüber diesen Eid abgelegt hat.

    Deswegen "erstaunlicherweise" (ich denke fast jeder Andere würde die Rache wählen. Schöpfereid hin oder her).

    Da hast Du völlig Recht. So hatte ich es beim ersten Durchlesen auch verstanden :)

    Als ich dann einen zweiten Durchlauf gestartet hatte, weil ich Probleme hatte, Seldanas Reaktion hinsichtlich Borg vs. Seldanas Reaktion hinsichtlich der Banditen einzuordnen, habe ich der Verknüpfung mit dem Schöpfereid zu viel Bedeutung beigemessen. Und dann dachte ich: Wenn der Schöpfereid eine allgemein respektierte Sache ist, die bei Eidbruch unsagbar schwere Konsequenzen hat, ist Seldanas Handeln dann in der Tat erstaunlich oder viel eher erwartbar?

    Alles in allem scheint aber wohl eher ein Fall von "Acala hat ein Brett vorm Kopf!" zu sein :ugly: 

    Das kommt tatsächlich noch :) Ich denke es wird sehr interessant, wenn es zu dem Part kommt

    Dann weiß ich ja, worauf ich mich freuen kann :thumbsup:

  • Tenger 22. Juni 2023 um 00:20

    Hat den Titel des Themas von „Geschichte aus früheren Zeiten“ zu „Das Schicksal der Amatak [Arbeitstitel]“ geändert.
  • Hallo Tenger

    ich habe mir mal deinen Einstieg durchgelesen.

    Den Anfang fand ich gut. Ich mag es sehr wenn man direkt in eine Handlung einsteigt und es gleich losgeht. Das hast du auch sehr gut beschrieben.

    Allerdings kommt dann ein ellenlanger ... sagen wir mal Infodump. Damit kam ich nicht so gut klar. (Über seine Mutter und seinen Vater). Zwar sind das an sich interessante Informationen aber es kommt mir zu früh. Es sind auch zu viele und zu geballte Informationen und es würgt direkt eine Handlung ab die noch gar nicht richtig begonnen hat.

    Drum würde ich als gewöhnliche faule Leserin wahrscheinlich an der Stelle abbrechen und mich einfach von dem gesamten Text verabschieden.

    Klar brauchst du die Informationen über die Eltern des Protagonisten. Ich sag ja auch nicht dass du es weglassen sollst. Mein Vorschlag wäre aber: bring das später. Entweder verteilst du die Informationen so häppchenweise über den folgenden Text oder sogar noch später. Lass uns den Charakter erstmal näher kennenlernen bevor du nach hinten ausholst und seine Vergangenheit ausbreitest?

    Möglich wäre auch die Infos über die Eltern nicht in so langen ausführlichen Texten zu bringen sondern als Rückblenden mal hier und dort kleine Szenen aus der Vergangenheit zu zeigen in denen die wesentlichen Infos enthalten sind.

    Du hast am Anfang ein paar Erklärungen über deine Fantasywelt gemacht.

    Das würde ich weglassen. Eine gute Fantasygeschichte sollte einfach so funktionierten ohne eine Erklärung vorweg. Deine Leser müssen die Welt auch nicht vorher schon kennen. Es reicht völlig wenn man sie so nach und nach kennenlernt.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallo Kirisha. Vielen Dank für dein Feedback. Freut mich, dass der Einstieg dir gefallen hat :)

    Da muss ich dir Recht geben. Ich muss ehrlicherweise auch gestehen, dass mir das gar nicht so bewusst geworden ist, obwohl es offensichtlich ist :hmm: Wie ich aber eingangs geschrieben hatte, handelt es sich um eine Story, die ich vor 15 Jahren geschrieben habe und sie bis auf Part 3 unverändert ist. Sprich: Dieses Kapitel ist auf jeden Fall noch veränderbar, da ich die weiteren Kapitel noch nicht vollständig geschrieben habe, sondern ich mir erstmal die Rahmenhandlung aufgeschrieben habe um nicht von ihr abzuweichen. Das Häppchenweise erzählen seiner Vergangenheit könnte den Protagonist eventuell interessanter machen :hmm:

    Ich werde mir das Kapitel auf jeden Fall noch einmal vorknöpfen.

    • Offizieller Beitrag

    So, dann wollen wir mal :D

    ein Schädel fühlte sich an, als hätte ein Tavernenspieler seinen Kopf als Trommel benutzt. Seine Glieder und Muskeln waren steif wie ein Stock und sein Magen knurrte lauter als ein fauchender Tiger.

    Woah, chill mal :rofl:
    Das sind 3 Vergleiche in 2 Sätzen xD Das ist vielleicht ein bisschen exzessiv :D
    Zumal du bei sowas immer aufpassen musst, weil sie ggfs. auch einige Implikationen zum Worldbuilding hergeben. Besonders bei personalem Erzähler - der letzte Vergleich zb sagt mir, dass es in der Welt Tiger gibt - ist das so? Wenn nein passt es nicht. WEnn ja ist die Frage, ob er überhaupt weiß wie das Fauschen eines Tigers klingt, dass er etwas damit vergleichen kann :D (Wobei man darüber hinweg sehen könnte, wenn es "Bekannt" ist oder so)

    „Hast du dich wieder bis in die Bewusstlosigkeit betrunken? Wie oft willst du das noch tun?”, fragte die Frau verächtlich. Scheinbar hatte er wieder eine Nacht voller Wein und Schnaps hinter sich. Es war schwer, die Augen zu öffnen und sein rechtes Auge pochte höllisch.

    So oft es halt sein muss M'Lady!

    Also eigentlich wollte ich an der Stelle schreiben, dass die Frau doch bestimmt einen Namen hat und du den hier verwenden sollst :D
    ABER da Falazar den Namen zu dem Zeitpunkt nicht (mehr) weiß, ist das natürlich richtig so :D

    Aber danns chreibe ich an dieser Stelle jetzt eben: Warum kann er sich nciht erinnern? Nur wegen dem Alkohol? Ich glaube wenn er sich so einen ansäuft, dass er langjährige Freunde vergisst und nicht nur die letzte nacht wird es kritisch für seine Leber :D

    Es sei denn natürlich, die Amatak sind anders als Menschen - aber zu diesem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, dass es keine Menschen sind, weil du es uns noch nicht verraten hast :D

    Was genau der Trank wissen wir auch nicht so genau - heilt er nur den Kater oder ist es ein genereller Heiltrank? So richtig einlleuchten will mir das ganze ehrlichgesagt nicht. Es wirkt ein bisschen als gäbe es den Trank und den Gedächtnisverlust nur, damit du danach, seine gesamte Lebensgeschcihte zusammenfassen kannst :D

    Anmerkung: Ich HASSE (vermeidbare) Flashbacks, also vlt bin cih beim folgenden etwas zu extrem xD

    Den ersten mit den Eltern kannst du imo einfach streichen. Den brauchst du nicht, weil die ganzen infos die da drin sind zum einen an der Stelle VIEL zu viel sind, zum anderen noch nicht interessant.

    Du kannst sie an gegebener Stelle später einbauen und dann auch nur ein bisschen :D

    Das gilt für alle Backstories etc:

    ich nehme jetzt als beispiel Narak, weil ich weiß, dass du es kennst UND weiß was drinsteht :D
    Wieviele Backstories von den Chars kennst du schon so ausführlich wie du es hier beschrieben hast? Mit eltern etc? genau, keinen :D

    Manche natürlich mehr als andere, aber das ergibt sich eben aus der Handlung, gesprächen etc und nicht indem ich es dir einfach erzähle :D

    Bring die Infos wenn sie relevant sind oder an eine stelle gut hinpassen.

    1. kann man es sich so viel besser merken

    2. ist der Charakter so noch interessanter - niemand ist interessant weil man alles über ihn weiß :D

    Maladet

    Mardet

    Damals hatte Mardet noch einen niederen Rang innerhalb der Diebesgilde von Ertea inne.

    Diesen Satz musste ich ca 7 Mal lesen, weil ich nicht gelesen habe, dass das zwei verschiedene Namen sind :rofl:

    Seine Mutter hatte jedoch ihre Prinzipien und Regeln: Sie beklaute niemals Arme oder Kranke, die wertvollen Gaben aus Gold und Silber in Tempeln und Wegeschreinen oder Mitglieder anderer Diebesgilden.

    Warum? Woher kommen diese Regeln und Prinzipien? Das ist jetzt ein Beispiel dafür, dass du uns viel über die Eltern erzählst, aber zeitgleich das wichtige an den Infos weglässt :D

    wie gesagt - den kursiven Teil kannst du imo weglassen und speziell diese Info zb einbauen, wenn Falazar später eine Situation hat, wo es eben um das Bestehlen solcher "tabuen" Personen geht - da kannst du dann in einem Nebensatz erwähnen, dass seine Mutter das nicht gemacht hat, weil ... (oder er sagt es zu hjmd anders etc)

    Falazar fragte sich heute noch wie das überhaupt zustande gekommen war.

    Okay, Jungs, wer sagt es ihm?
    Keiner?
    Muss ich?
    ...
    ...
    okay.
    Also wenn sich zwei Menschen sehr lieb haben, dann ... Bienchen und Blümchen usw.

    Bis heute war unklar, wer der Mörder seiner Mutter war.

    Daraus schließe ich, dass er diesen noch finden wird und er sich vmtl. als jmd unerwartetes herausstellt und das ganze dann die Geschichte in ein anderes Licht rückt :D

    vlt interpretiere ich aber auch zu viel hinein xD

    Er war ein Mann von hoher Intelligenz, hohem Wissen und Willen, der den höchstmöglichen Rang der Magierwelt errungen hatte.

    ein sehr hoher Mensch :D

    Hier auch: Abgesehen davon, dass ich diese Info an der Stelle nicht brauche: Zeig mir dass er intelligent ist, zeig mir, dass er viel weiß ... Wenn du es einfach behauptest führt das zu zwei Dingen:
    1. habe ich weniger interesse an dem Charakter, weil es nichts mehr zu entdecken gibt.

    2. Kann ich mir keine eigene Meinung bilden. Das klingt vlt nicht so schlimm, aber wenn zb eine SItuation kommt, wo der Charakter NICHT intelligent handelt, dann werde ich rausgerissen und bin nicht mehr in der Geschcihte drin, weil sein Handeln nicht zu der "dezenten" charakterisierung passt :D

    Wenn ich mir selber ein Bild machen kann, dann denke ihc mir vlt nicht "wow, der ist aber intelligent" so wie du dir den Char vorstellst, aber das macht nix, weil ich weiß ja gar nicht was du dir guedacht hast :D

    Es kostete ihn sichtlich sehr viel Mühe.

    Der Abschnitt ist aus seiner Sicht geschrieben, da macht das "sichtlich" keinen Sinn - er WEISS dass es ihn mühe kostet, er muss es nicht aus seinem eigenen Anblick schließen :D

    Noch mehr hasste er aber diesen Trank von eben.

    Von dem ich immer noch nicht weiß was er eigentlich ist oder tut :rofl:

    Seit Kindertagen waren sie sich nicht grün

    Sie sind ja auch "Golden bis bräunlich, manchmal auch grau" :D

    Seiner Meinung nach, verdiente er aber diese Wertschätzung nicht.

    Warum nicht? Man muss das an dieser Stelle nicht 100% beantworten, das kann mana cuh gut nur als Andeutung stehen lassen, aber so ein bisschen mehr braucht es da imo :hmm:

    Gerade als er an seinen Vater gedacht hatte, schaute er auf seine Kleidung hinab.

    Schreib das doch dann auch da hin, wo er seine Kleidung anschaut :D

    Zinker war der schäbige wieselgeschichtige Wirt der Spelunke Des Kaisers Haus

    1. was heisst "wieselgeschichtig"? 0o WieselGESICHTIG? gewichtig?

    2. ich würde den Namen der Spelunke in Anführungszeichen Setzen, dass sich der abhebt.

    Falazar hatte zweien blitzschnell in die Kehle geschlagen und sie getötet.

    Einem Dritten hatte er mit bloßer Hand die Schädeldecke zertrümmert.

    1. ist mir das ein bisschen zu einfach xD So schnell sterben Menschen nicht xD Besonders so ein Schädel ist sehr stabil
    Klar kann das sein, so ist es nciht, aber es wirkt halt als wäre der gute Falazar öhm... ein bisschen OP :D

    2. Warum erzählst du das denn nach? Fang die Geschcihte doch einfach direkt da an, das spielt direkt vor dem eigentlichen Einstieg. Imo gibt es keinen Grund, warum du danach einsteigen solltest und dann eine sehr passive NAcherzählung gibst. Zeig uns die Szene doch einfach direkt, das wäre eine tolle Einstiegsszene ins 1. Kapitel, man kann Falazar dabei charakterisieren etc...

    So ist es nur ein weiterer Infodump :D

    Ich hoffe, man versteht, was ich meine xD

    „Dieser verdammte Hurensohn!“, schrie sie, während sie wutenbrannt auf und ab ging. „Wie kann er nur Mardet auf diese Weise verunglimpfen? Ich werde ihm die Kehle aufschlitzen”, brüllte sie jetzt von Zorn getrieben und mit gezogenem Dolch

    Das scheint mir iwie eine sehr extreme Reaktion zu sein :hmm:

    Er hatte zwar mit einer wütenden Reaktion gerechnet, aber so eine Wut, besser gesagt so einen Zorn hatte er nicht erwartet.

    Findet er auch :D
    Abgesehen davon: Ich persönlich finde "Zorn" ist keine stärkere Emotion als "Wut" sondern einfach die gleiche :D Daher verstehe ich nicht ganz, was du mit zweiten teil des Nebensatzes aussagen möchtest :hmm:

    „Das ist auch das Mindeste!”, erwiderte sie jetzt mit einem befriedigtem Gesichtsausdruck.

    Ähm ... ich glaube "zufrieden" reicht hier, oder hat er ihr mit der Aussage einen Orgasmus beschert? xD

    „Du weißt, wie wichtig mir Mardet war, Falazar”, sagte sie betrübt. „Ohne euch wäre ich heute nicht hier. Du erinnerst dich sicherlich noch an diesen grauenvollen Tag.

    Das würde niemand so sagen :D
    Ich bin mir sicher, sie WEISS, dass er sich daran erinnert.

    1. ist das kein Alltagserlebnis.

    2. hat er grade einen Trank getrunken, der ihm die Lebensgeschichte seiner ELTERN ins Gedächtnis gerufen hat, da wird das auch drin sein :D

    3. steht das da nur, damit er das rekapitulieren kann - das kannst du eleganter lösen :D

    In meinem inneren Auge sehe ich, wie Mutter den Pfeil, der in deiner Hüfte steckte, abbricht und ich mehrmals panisch versuche, mit meinen lausigen Heilkünsten Heilungszauber auf dich anzuwenden.”

    1. VOR meinem inneren Auge

    2. Das ist ebenfalls ein sehr unnatürlicher Dialog.

    3. Heilzauber sind per se nichts schlechtes, aber denk beim weiteren Verlauf der Geschichte daran, dass es sie gibt, und so manche Situation nicht mehr (oder deutlich weniger) bedrohlich wird, wenn man einfach jede WUnde heilen kann.

    Ihre grünen Augen mit den außergewöhnlich runden Pupillen fingen an zu tränen.

    ich kann mir leider nichts unter "aussergewöhnlich runden Pupillen" vorstellen :hmm:

    Die ... sind schon ziemlich rund :hmm:

    Danach zieht es die Amatak allmählich in die heiligen Waldtempel und man kann sie trotz Verbot nicht davon abhalten, sie zu betreten.

    1. Ich habe keine Ahnung, was Amatak sind :D

    Ja, ich weiß, du hast es vor der Geshcihte erklärt - das gehört da aber nicht hin. Das liest sowieso keiner. Das sind Infos die in die Geschichte gehören und da erklärt werden müssen, weil man den Text auch ohne "Gebrauchsanweisung" verstehen können sollte.

    Zudem weiß man auch nicht ob die beiden ebenfalls Amatak sind (ich gehe davon aus, nachdem du oben geschrieben hast, dass das die einzige INtelligente Rasse ist) ODER wie die beiden Aussehen.

    Nachdem die keine Menschen sind und damit sehr anders aussehen solltest du imo sehr früh zumindest eine grobe Beschreibung der Charaktere geben - dann ist 1. klar dass es keine Menschen sind (und wenn du es dann erwähnst auch, dass es Amatak sind) und 2. naja wie sie halt aussehen xD

    kleiner Chaos-Meinungs-Exkurs zu Fantasyrassen

    Wenn ich eine Geschichte mit einer Fantasyrasse lese, dann finde ich es wichtig, dass sie nicht einfach "Menschen mit spitzen Ohren" sind, sondern sich eben auch tatsächlich von Menschen unterscheiden - das tun die beiden bisher absolut nicht (weshalb es auch quasi unmöglich ist, darauf zu kommen, dass es Amatak sind, wenn du es nicht erwähnst)

    Mein Punkt ist. wenn es ohnehin nur Menschen mit anderem Aussehen sind, das aber auch keinen Einfluss auf Kultur, Bräche, Alltag etc hat ... dann kannst du auch einfach Menschen nehmen :D

    Man muss keine Fantasywesen einbauen, nur damit welche drin sind.

    Das ist auch der Grund, warum ich keine Elfen, zwerge etc mehr sehen kann - sie sind halt in vielen Umsetzungen einfach nur "Menschen mit spitzen ohren die im Wald wohnen" und "Bärtige Menschen die in Bergen wohnen" :pardon:

    Danach zieht es die Amatak allmählich in die heiligen Waldtempel und man kann sie trotz Verbot nicht davon abhalten, sie zu betreten.

    Als ob ein Verbot jemals jemanden davon abgehalten hätte iwo hinzugehen xD
    BEsonders, wenn sie ja offensichtlich keine Kontrolle mehr über ihre Taten haben

    *stellt ein "Zombies verboten" Schild auf*
    Zombies: "Uh, lass man besser umdrehen ..."

    :D

    „Falazar, ich weiß, dass du dich dagegen sträubst, aber vielleicht sollten wir die Seelenlosen doch bis zum letzten Punkt ihres Daseins verfolgen.”

    ehm ... ja?
    Sorry, aber die beiden scheinen nicht die hellsten zu sein, wenn sie nicht gleich auf die Idee kommen, dass jmd bei denen bleiben sollte/könnte, wenn sie wissen wollen, wo sie hinverschwinden xD

    „Ein Bad wäre in der Tat nicht schlecht. Ob Vater wieder in der Akademie ist?”

    Ich verstehe den Zusammenhang der beiden Sätze nicht xD
    Muss Papa beim Baden helfen? xD


    So, das war jetzt ... ein bisschen was. Ich hoffe ich habe dich nicht entmutigt :/
    Die Geschichte hat sehr interessante Ansätze, du musst nur die Interessanten Dinge auch interessant rüberbringen und nicht in Rückblenden runterrattern xD

    Lass dir zeit :) ICh habe auch ein bisschen gebraucht, bis ich das verstanden habe, aber es tut einer Geschcihte nicht gut, wenn man sich hetzt. Ja, man will zum eigentlich interessanten Part kommen, aber gerade high Fantasy braucht ein bisschen Aufbau. Besonders wenn du noch eine nicht-menschliche Rasse als Fokus hast, die erklärt werden muss.
    Du gibts jetzt aktuell bei vielem schon viel zu viel Infos und reißt dabei viele Dinge noch nebenbei an, sodass es sehr überwältigend wird, sich das alles zu merken. Da die Balance zu finden ist sehr schwierig, also denk dir nix :D Aber für den Anfang reicht es erstmal, die Infos zu geben, die zum versthen der aktuellen Szene notwendig sind. Dann kommt man auch hinterher :)

    So, das reicht denke ich erstmal xD
    Falls iwas nicht klar ist oder so - einfach sagen :D

    LG Chaos :chaos: