Hallo zusammen. Da ich zuvor ohne richtig auf die Regeln zu achten drauf los geschrieben habe, versuche ich es ein zweites Mal. Ich hoffe dieses Mal ist es besser als zuvor.
Beim Durchblättern meiner alten Schulsachen habe ich eine High Fantasy Geschichte wiederentdeckt, die ich damals in einer Art Literaturkurs geschrieben hatte. Ich fand die Idee von damals gar nicht mal so übel und würde evtl. weiter daran arbeiten. Jedoch würde ich gerne erstmal Kritik dazu haben wollen. Inhaltlich wurde bis auf sehr wenige Kleinigkeiten wie z.B Rangbezeichnungen, nichts verändert. Beim Abtippen von den Blättern habe ich Grammatik-, Rechtschreib- und ein bis zwei Logikfehler behoben.
Der Text besteht insgesamt aus knapp 7 Seiten. Um nicht wieder zu viel auf einmal zu schreiben, schicke ich zuerst die ersten zwei Seiten. Diesen Part kann man je nach Ansicht auch als Prolog bezeichnen. Ich habe den Text bewusst unter Textfragmente gepostet, da es sich noch nicht um eine Geschichte handelt die ich angefangen bzw. fortgeführt habe. Ich habe mich dann doch noch dazu entschieden, die Geschichte fortzuführen. Deswegen wurde der Text von Textfragementen hierher verschoben.
Noch kleine Anmerkungen zur Welt und dem Aussehen der im Text vorkommenden Volkes bevor es losgeht:
Ich habe vor Kurzem als ich den Text gefunden habe die Welt aus Notizen und Kritzeleien die an den Rändern der Blätter standen, auch abgetippt und etwas erweitert. Eine kleine Einsicht in die Welt:
- Es lebt nur eine intelligente Rasse, genannt Amatak, auf der Welt
- Sie können Magie nutzen (allerdings wird nicht jeder mit der magischen Gabe geboren)
- Es gibt ein Kaiserreich welches über mehrere, jedoch nicht alle Provinzen/Länder regiert
- Es gibt auch halbintelligente und primitive Rassen, die allerdings außerhalb der Grenzen der Welt leben und durch eine Grenze abgetrennt sind und regelmäßig Angriffe gegen die angrenzenden Länder durchführen
- Es gibt verschiedene Religionen/Ansichten/Kulturen/Clans/Gilden
Aussehen der Amatak (wird später relevanter):
- Hautfarbe: Golden bis bräunliche und braune Farbtöne, manchmal auch grau in verschiedenen Stufen
- An Weichstellen und im Gesicht hellere Hautfarbe des selben Farbtons
- Leicht schuppige Körperhaut. An Weichstellen und Gesicht glatte/lederne Haut (ähnlich wie bei einer Echse)
- Haarfarbe variabel
- Augenfarbe variabel, i.d.R grünlich bis golden
- Puppilen schlitzförmig oder seltener rund
- Gesicht humanoid (kein Reptilienkopf)
- Körperbau robust und eher lang
- Spitze Finger (keine Krallen)
So jetzt gehts aber los
1. Kapitel: Ein Tag voller Erinnerungen (Part 1)
„Falazar … Falazar wach auf, du nichtsnutziger Trunkenbold!”, schimpfte eine weibliche Stimme. Sein Schädel fühlte sich an, als hätte ein Tavernenspieler seinen Kopf als Trommel benutzt. Seine Glieder und Muskeln waren steif wie ein Stock und sein Magen knurrte lauter als ein fauchender Tiger. „Hast du dich wieder bis in die Bewusstlosigkeit betrunken? Wie oft willst du das noch tun?”, fragte die Frau verächtlich. Scheinbar hatte er wieder eine Nacht voller Wein und Schnaps hinter sich. Es war schwer, die Augen zu öffnen und sein rechtes Auge pochte höllisch. Das Licht schien seine Augen regelrecht zu verbrennen. Wo war er nur gewesen? Wie viel hatte er wieder getrunken? Und wieso schmeckte er Blut? „Wer seid Ihr?”, fragte er mit knallroten Augen und versuchte aufzustehen, was ihn sehr viel Mühe kostete. Die Frau seufzte. „Irgendwann werde ich dich noch eigenhändig umbringen du Narr”, sagte sie genervt. Sie holte eine Ampulle mit einer roten Flüssigkeit aus ihrem Beutel und überreichte es Falazar. „Trink dies, dann weißt du wieder wer ich bin.”
Er nahm die Ampulle und schnupperte misstrauisch daran. Die Flüssigkeit im Inneren roch … bitter? Oder säuerlich? Auf jeden Fall unappetitlich. Er zögerte. „Trink oder ich flöße es dir mit Gewalt ein, du Einfaltspinsel!”, drohte die Frau mit einer geballten Faust vor seiner Nase. In einem Zug spülte er die Flüssigkeit hinunter. Er keuchte auf und plötzlich erinnerte er sich wieder daran wer er war und was sich letzte Nacht abgespielt hatte.
Er hieß Falazar. Falazar Maladet, Sohn des großen Magiers Ghaleat und der Meisterin der Diebesgilde in Ertea, Mardet. Letzte Nacht hatte er sich wieder in einer der Spelunken der Stadt eingefunden. Als vornehm gekleideter Bürger passte er zwar nicht dort hinein, allerdings bevorzugte er sie mehr als eine gute Taverne. Die ständigen Raufereien, die Karten- und Würfelspiele, aber vor allem die billigen Getränke, die mehr Spülwasser zu enthalten schienen als Wein oder Schnaps, versetzten ihn in eine gewisse Nostalgie. Ein Besuch in einer Spelunke erinnerte ihn immer an seine unbeschwerte Kindheit, in der er in den Sommermonaten mit seiner Mutter Mardet auf Reisen gewesen war.
Damals hatte Mardet noch einen niederen Rang innerhalb der Diebesgilde von Ertea inne. Den Rang der Läuferin, um genau zu sein. Läufer erledigten einfache Aufgaben wie Botengänge oder kleinere Diebstähle für höherrangige Diebe. Als wären Botengänge und mickrige Diebstähle je eine Herausforderung für Mardet gewesen! Die lächerlich einfachen Aufträge waren stets so schnell erledigt, dass sie mehr als genug Zeit dafür fand, nebenbei ihr einziges Kind im Diebeshandwerk auszubilden.
Mardet war an sich eine liebevolle, behutsame und nachsichtige Mutter. Jedoch streng, diszipliniert und geduldig, wenn es um das Beibringen des Diebeshandwerks ging. Nicht selten bestrafte sie Falzar, wenn er einen Fehler beim Lernen beging. Des Öfteren musste sie diese mit ihrer flinken und trügerischen Art ausbaden und Gegner ausschalten, die man hätte unbeschadet lassen können, um ihm aus der Patsche zu helfen.
Auf diesen Reisen lernte Falazar viel über Taschendiebstahl, Schlösserknacken, Wortgewandtheit, Illusion und den Kampf mit dem Dolch. Aber auch über Loyalität, Logik und Ehre, obwohl das Letztere eigentlich ein Widerspruch zum Diebsein darstellte. Seine Mutter hatte jedoch ihre Prinzipien und Regeln: Sie beklaute niemals Arme oder Kranke, die wertvollen Gaben aus Gold und Silber in Tempeln und Wegeschreinen oder Mitglieder anderer Diebesgilden.
Das Anwenden der Magie war auf diesen Reisen strikt verboten, denn Mardet hielt nicht viel davon. Magier bezeichnete sie stets als ‘tölpelhafte Schnösel’ und war der Meinung, dass Magie einen arrogant und besserwisserisch, aber vor allem verweichlicht und ungeschickt, werden ließ. Einen Gegner mit einem guten Dolch im Kampf oder einer gut durchdachten List ausschalten - das war Mardets Philosophie. Dennoch hatte sie ein gemeinsames Kind mit einem Magier gezeugt. Falazar fragte sich heute noch wie das überhaupt zustande gekommen war.
Jahrzehntelang arbeitete sich Mardet zur Meisterin der Diebesgilde in Ertea hoch. Ein paar Jahre nach ihrer Ernennung zur Meisterin fiel sie einer Intrige zum Opfer. Sie wurde hinterhältig mit einer vergifteten Nadel getötet. Bis heute war unklar, wer der Mörder seiner Mutter war.
Auch wenn Mardet stets gegen Magie und Magier war, musste sie dennoch gewähren, dass Falazar in den Wintermonaten bei seinem Vater Ghaleat über Magie lernte. Denn wer die magische Begabung hatte, musste die Grundlagen dieser erlernen, um sich und andere vor Verletzungen oder gar dem Tod durch falsche Anwendung zu schützen.
Ghaleat, damals schon im mittelhohen Rang eines Pertis’ und Gründer der Magierschule von Thelaran, lehrte ihn alles über die theoretische und praktische Anwendung der Magie. Obwohl Falazar die Magie faszinierend fand, langweilte ihn die eintönige und langatmige Unterrichtsmethode seines Vaters. Im Gegensatz zu seiner Mutter war und ist sein Vater ein rationaler und humorloser Mann, der jedoch viel Wert auf Tugenden wie Anstand, Vernunft und Aufrichtigkeit legte. Falazar fand die Bezeichnung ‘tölpelhafter Schnösel’ auf seinen Vater nicht zutreffend. Naja, etwas schnöselig war er machmal schon, aber ein Tölpel war er definitiv nicht. Er war ein Mann von hoher Intelligenz, hohem Wissen und Willen, der den höchstmöglichen Rang der Magierwelt errungen hatte. Er war Magus Immanis und somit der Leiter seiner mittlerweile zur Akademie aufgestiegenen Magierschule. Diesen Titel verlieh ihm die Ordensakademie – eine Gemeinschaft der allerstärksten und weisesten Zauberer – für seine überragenden Errungenschaften und Dienste für die Magierwelt. Dafür bewunderte er seinen Vater trotz seines ‘steifen’ Charakters.
Falazar hatte zwar nicht einen so hohen Rang wie Ghaleat erreicht – die Schuld dafür gab sein Vater seiner Mutter – jedoch im Rang eines Provectors, einem der niedrigeren Ränge eines Absolventen einer Magierakademie und dennoch erfahrener als die Besitzer des höchsten Ranges einer Magierschule. Es gab nicht viele Magier, die diesen Rang besaßen. Und noch seltener besaßen Magier die Ränge darüber. Des Weiteren war er ein ehrgeiziger, fleißiger und intelligenter Mann, der mit messerscharfer Logik kombinieren konnte.
Deshalb war Falazar vom Großen Rat des Kaiserreichs damit beauftragt worden, das Verschwinden seines Volkes, der Amatak, zu erforschen. Zuvor scheiterten bereits andere Magier und Forscher, die das Verschwinden nicht erklären konnten. Obwohl der Rat auf seine Fähigkeiten und Talente setzte, wurde ihm schnell bewusst, dass diese in diesem Fall nicht viel helfen würden.
Die Erfolge, die er bisher zu verzeichnen hatte, verdankte er eigentlich zum Großteil seinem Stiefbruder Garban. Garbandor, so wie er tatsächlich hieß, war ein höchst ambitionierter und enthusiastischer Forscher, der eigene Ermittlungen zum Verschwinden der Amatak betrieb. Falazar war der Meinung, dass der Große Rat eigentlich hätte ihn erwählen müssen. Allerdings fand dieser, dass Garban zu impulsiv und weltfremd sei. Tatsächlich stimmte das auch. Er brach des Öfteren in Wut aus, wenn ihm während seiner Forschungen etwas nicht gelang, und er lebte in seiner eigenen Welt. Garban hatte kein Interesse daran dem ‘Club der Narren’ als ‘Knecht’ zu dienen.
Falazar war nun schon seit zwei Jahren an diesem Vorfall dran. War das Verschwinden seines Volkes etwa eine Krankheit? Eine Besessenheit? Oder etwas Übernatürliches? Vielleicht eine Art Bestrafung des Schöpfers? Aber wofür? Neben vielen anderen waren bereits mehrere von Falazar’s Freunden und einige Verwandte spurlos verschwunden. Wie viele Amatak ware bereits betroffen? Zehntausend? Fünfzigtausend? Oder vielleicht sogar hunderttausend?
Dass er keine Antworten auf all diese Fragen hatte, zerbrach ihm den Kopf, zehrte zunehmend an seinem Ehrgeiz, ließ ihn festfahren und verzweifeln. Außerdem schien ihn der Wahnsinn langsam aber sicher zu ergreifen. Würde er wie seine Vorgänger auch im Wahn um sich wüten und alle mit sich in den Tod reißen, bevor er isoliert werden konnte? Nein, das würde er nicht! Nicht solange es Wein und Schnaps für Falazar Maladet gab, in denen er seinen verzweifelten Verstand bis zur Bewusstlosigkeit tränken könnte. Und wenn diese nicht mehr helfen sollten, dann würde er lieber sich selbst das Leben nehmen, anstatt Unschuldige zu töten.
„Seldana? Wo…wo bin ich? Wie hast du mich gefunden?”, fragte er während er versuchte aufzustehen. Es kostete ihn sichtlich sehr viel Mühe.
Ende Part 1