- Offizieller Beitrag
Ich sehe es allgemein kritisch, dass alles eine Rolle in einer Geschichte haben soll und nicht einfach seiner selbst Willen da sein darf.
Aber aus welchem Grund denn? Damit DU dich akzeptiert fühlst? Oder wieso?
"Eine Rolle in der Geschichte" kann auch vieles bedeuten. Vielleicht ist ein Charakter nicht direkt plotrelevant, gehört aber zum engeren Umfeld eines Hauptcharakters und zeigt dessen Beziehung zu anderen.
Dann hat es doch aber wieder eine Basis und ist absolut legitim.
Aber warum soll ich einen diversen Charakter einbauen, der in dieser Form keine Relevanz hat? Er ist da, ist wichtig für den Protagonisten, aber spielt seine sexualität oder persönliche Identität dann wirklich eine Rolle? Wenn es keine Rolle spielen soll, weshalb spielt es dann für dich trotzdem eine Rolle?
Ist denn dieses "ist doch egal, wer wen liebt"-Status nicht das, was die Woke-bubble fordert? Warum ist es dann aber doch nicht egal?
Und warum wird hier die eine Richtung gefordert, die andere aber gleicherzeitig disrespektiert?
Ich will mich auch gerne in der Welt und der Geschichte umsehen, da will ich nicht, dass alles weggelassen wird, was als nicht relevant für den Plot empfunden wird.
Aber DU entscheidest nunmal nicht, was andere schreiben. Niemand hat das so zu schreiben, nur weil DU das so willst. Wenn du das so schreiben willst, dann schreib es doch. Niemand hält dich davon ab.
Aber wenn DU das nicht lesen willst, dann lies es doch einfach nicht.
Wenn man über einige Sätze hinweg Ort- und Landschaften und Personen beschreibt, oder wenn man die Kulinarik und Bräuche eines Landes beschreibt, sind das auch keine Key Plot Elements, aber sie geben der Geschichte Flair und lassen sie so wirken, als würden tatsächlich Personen darin leben.
Ich weiß nicht, also wenn ich eine Geschichte lese, in der mir die Umgebung beschrieben wird, hat es den Sinn, damit ich diese Welt betreten kann, sie mir vorstellen kann und mich IN dieser Welt befinde, alles vor Augen habe.
Da können dann auch gerne all die Menschen, die sich da bewegen, beschrieben werden. Aber welcher Statist jetzt welche Sexualität oder Identifikation hat, steht weder bei fiktivien Personen noch bei echten Personen auf der Stirn geschrieben. Auch wenn manche mit der Flagge durch die Welt rennen, ist das eben nicht allgegenwärtig.
Hautfarbe und körperliche Beeinträchtigungen hingegen sind visuel. Das hat einen ganz anderen Aspekt, wenn sie beschrieben werden.
Sie ist dennoch 13, ich behaupte jetzt mal, dass eine 13jährige nicht zustimmen kann mit einem erwachsenen Mann zu schlafen
Ich sehe aber den Sinn bei Martin noch darin, und ich sehe, dass er diese Unterdrückung von Frauen als negativ darstellt, auch wenn ich die Art, wie sie geschrieben ist, nicht immer so passend finde.
Du hast das Setting, in dem GoT spielt, aber schon bemerkt und verstanden, oder? Und du weißt auch, was dieses Setting mit sich bringt, ja?
Falls nicht, beschäftige dich bitte mal damit. Denn dann wirst du feststellen, dass manche (extremen) Szenen oder Ereignisse nicht aus der Luft gegriffen sind, sondern ihren (teils realen) Usprung haben. Und 13 ist u.U. kein Kindesalter mehr - auch, wenn es für dich in dieser hiesigen Welt so ist.
Aber wir befinden uns hier in einer komplett fiktiven Welt, mit ganz eigenen Regeln. Und wenn der Autor bestimmt, dass dies die Gesellschaftsform seiner Welt ist, dann ist das so. Ob es deinem Weltbild entspricht oder nicht.
bzw. ist es ihr einziger Weg, um sich selbst zu schützen.
und hast du ihre Charakterentwicklung mitbekommen? Vermutlich nicht, sonst würdest du das nicht so explizit hervorheben.
Manche Szenen sind bewusst so geschrieben, eben UM solche Reaktionen oder Emotionen beim Leser hervorzurufen.
Also ich weiß ja nicht, ich persönlich fände eine Geschichte, in der nichts passiert, weil sich alle ganz doll lieb haben und sich gegenseitig gut behandeln, ultra langweilig. Und kein Kind, das ich kenne, hätte Interesse sowas zu lesen.
Ich stelle in letzter Zeit immer wieder fest, dass insbesondere tiefgründigere Literatur extrem Missverstanden wird, weil die Leser den Inhalt überhaupt nicht mehr verstehen, oder in der Lage sind zu begreifen, dass jede Entscheidung und Handlung eine Konsequenz mit sich zieht und zukünftige Ereignisse/Handlungen/Entscheidungen beeinflusst, und DESHALB wesentlich im Plot sind und überhaupt erst die Würze der Geschichte sind.
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Ich verstehe auch nicht, warum du mit deinem cherrypicking hier die Diskussion so aufblähst und am Leben erhälst. Hat irgendwie so einen Troll-Vibe.
Wir sind uns alle einig: Diversität in Geschichten ist für niemanden hier ein Problem.
Warum kannst du dann keine 5 gerade sein lassen, und lieber darüber reden, in welcher Form sich Diversität einbringen ließe, ohne dass sie merkwürdig oder erzwungen wirkt? Wie wäre es damit?
Denn ganz ehrlich, ich könnte Schwule einbauen, aber ich bin weder ein Mann, noch schwul, was also kann ich da schon vermitteln? Ich habe keine Ahnung, wie es ist, ein schwuler Mann zu sein. Ebenso habe ich keine Ahnung, wie es sich anfühlt, im falschen Körper zu leben, oder mich "weder noch" zu fühlen. Ich weiß auch absolut gar nicht, wie es ist, in der Haut eines Farbigen zu stecken (ungewollter Wortwitz, sorry).
Kleine Sidenote:
Wir sind ein Volk mit überwiegend kaukasischer Ethnie. Würden wir in Afrika leben, in Indien, in China, würden unsere Figuren sicher auch anders aussehen oder anders handeln. Das spielt durchaus auch eine Rolle.
Forderst du dann auch von ihnen, dass ihre Geschichte bitte anpassen, damit sich Europäer und Nordamerikaner nicht ausgeschlossen oder diskriminiert fühlen?