Es gibt 120 Antworten in diesem Thema, welches 4.554 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. November 2024 um 21:35) ist von sophia_me.

  • Anmerkung: Ich schreibe gerade am zweiten Entwurf und habe die ersten Kapitel hier verworfen. Deshalb bitte auf die Verlinkungen klicken! :)

    Ihr Lieben,

    hier kommt nun meine versprochene Geschichte :) Ich kenne mich leider super schlecht mit Subgenres aus, deshalb habe ich hier auch nichts ausgewählt. Vielleicht bin ich auch bei High Fantasy falsch... Vielleicht könnt ihr mir da im Laufe der Geschichte noch helfen. Ich versuche mich mal mit einer kurzen Inhaltsvorschau. Tue mich aber mit sowas sehr schwer:

    Es geht um eine Welt, deren Magie völlig erschöpft und ausgebeutet wurde und dadurch sämtliches Leben vom Aussterben bedroht ist. Die Welt ist beinahe vollkommen ausgetrocknet und zu großen Teilen von Wüste bedeckt. Oberste Priorität ist es, die Spezies zu erhalten und die Magie zurückzubringen. Aleyna, die Protagonistin, wird durch ein einschneidendes Erlebnis in die Geschichte gezogen und findet bald heraus, welche Mächte das Schicksal ihrer Welt beeinflussen. Umso mehr sie herausfindet, desto mehr versucht sie Einfluss auf ihr eigenes Leben und das ihres gesamten Volkes zu nehmen...

    Das ganze soll sich ein bisschen mysteriös lesen, hoffe ich zumindest :D

    Das erste Kapitel würde ich dann im nächsten Post reinstellen. Nehmt bitte kein Blatt vor den Mund, wenn es um Feedback und Kritik geht. Ich will die beste Version dieser Geschichte schreiben und mich nicht in meinen eigenen Worten suhlen. Ich hoffe natürlich, sie gefällt euch im Großen und Ganzen :)

    Ich versuche mich mal im verlinken...

    Kapitel 1.1 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 1.2 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 2.1 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 2.2 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 3.1 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 3.2 - RE: Staub im Mondlicht

    Kapitel 4.1 - RE: Staub im Mondlicht

    8 Mal editiert, zuletzt von sophia_me (25. November 2024 um 21:56)

  • Anmerkung: Nochmal für die, die den ersten Post übersprungen haben. Ich habe einen neuen Anfang geschrieben und der ist im ersten Post verlinkt ;)

    Prolog

    Über Jahrhunderte haben wir unsere Magie aus der Erde gezogen. Haben Blumen zum blühen gebracht, wilde Tiere erschaffen und sie uns zu Nutze gemacht. Wir ließen die Flüsse anschwellen, bis sie unser Land fluteten und eine reiche Ernte folgte. Wir blühten und wuchsen und erschufen eine Zivilisation, die sich aus Wäldern und wilden Ländereien empor hob. Wir erbauten Städte, die nach den Sternen griffen. Errichteten Tempel und Paläste und formten die Welt nach unseren Vorstellungen. Wir lernten unsere Verwundeten zu heilen und die Magie der Verstorbenen dem Boden zurückzugeben. Wir schätzten die Fähigkeiten der anderen und arbeiteten Hand in Hand für ein besseres Leben in dieser prächtigen Welt. Wir ehrten unsere Ahnen und würdigten das Leben, das uns von der Erde geschenkt worden war. Kurzum, wir feierten eine Ära, die uns immer reicher werden ließ.
    Doch bald war alle Magie versiegt und der Boden konnte kein Korn mehr tragen, kein Wasser mehr halten. Wir hatten der Erde alles entzogen, was sie uns geben konnte. Wir hatten ewiges Leben erlangt und gaben dem Boden nichts von unserer Magie zurück. Und so begannen die Blätter zu welken, Blumen erblühten nicht mehr und ganze Wälder starben. Alles Leben wich dem trockenen Boden. Wüsten bedeckten unser Land und begruben alles, was wir erschaffen hatten.
    Heute ist unsere Erde leer. Die Flüsse sind ausgetrocknet und unsere Städte verfallen. Unsere Leute hungern nach Magie, dursten nach ihrer Kraft, die Erde erneut zum Leben zu erwecken. Bald wird alles zu Ödland werden. Die Wüsten dieser Welt werden jedes Fleckchen Land erobert haben. Kein Baum, kein Strauch wird uns noch Schatten spenden. Kein Wasser wird mehr diese Welt formen. Leben auf unserer Erde wird unmöglich geworden sein. Und niemand wird mehr die Geschichten erzählen können, die einst von Generation zu Generation weiter getragen wurden.

    Und dennoch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir unser Land und unser Volk retten können. Dass wir einen Weg finden, die Magie zurückzubringen und sie gerecht zu teilen. Meine Familie lehrte mich diese Hoffnung von klein auf, säte sie wie einen Samen in mein kleines Herz. Pflegte sie und hielt sie am Leben, auch wenn die Welt um uns herum immer kleiner wurde. Bewahrte sie selbst, als Völker begannen einander zu bekriegen. Als meine Brüder und Schwestern in den Krieg zogen, um Frieden zu bringen. Und auch, als sie einer nach dem anderen auf den Schlachtfeldern fielen, ruhte noch alle Hoffnung auf mir, dem jüngsten Sohn des Königs.
    „Du wirst sehen, Nikolas. Du wirst eine andere Welt erleben. Eine, wie sie einst die Elben vor uns erblickten“, sagte meine Großmutter immer dann, wenn jede Hoffnung verloren schien. Wenn die Tage von Verlust und Kummer überschattet wurden.
    „Du wirst durch Wälder schreiten und auf wilden Tieren reiten. Du wirst Flüsse durch unser Land fließen sehen und die Stämme werden sich in Dankbarkeit vor dir verbeugen.“
    „Wofür werden sie dankbar sein, Naani?“, hatte ich sie gefragt und versucht, mir eine solche Welt vorzustellen.
    „Du wirst ihnen alles zurückbringen, was wir verloren haben. Du wirst den Fluch brechen, den unser Land, unsere Familie heimgesucht hat.“
    Der Fluch. Alle sprachen sie über diesen Fluch, der uns die Magie genommen hatte. Der unsere Linie immer weiter ausdünnte und dem König nur noch einen letzten Erben ließ. Doch waren es nicht die Elben selbst, die die Erde ausgebeutet hatten? Waren es nicht die Stämme, die den Krieg begonnen hatten? Und war es nicht der König selbst, der seine eigenen Kinder in den Krieg geschickt hatte? Wie konnte ich einen Fluch brechen, den wir selbst erschaffen hatten? Wie konnte ich ein Volk erlösen, dass sich selbst in den Untergang stürzte?
    Ich schaute zu meiner Großmutter auf. Hoffte auf ihren Rat, auf eine Antwort für all meine Fragen. Doch sie hatte sich schon von mir abgewandt und war zu dem großen Fenster gegangen, das mein Zimmer mit einer ausladenden Wölbung umfasste. Sie starrte hinaus auf die Stadt, die friedlich und voller Grün zu unseren Füßen lag. Hohe Mauern schützten unsere kleine Oase. Nur von den höchsten Türmen konnte man über sie hinaus in das flache Flussland blicken. Nur von hier oben konnte man die brache Steppe dahinter erahnen.
    „Hör gut zu, Nikolas. Unser Volk leidet. Es vertrocknet und verhungert. Wo immer wir gehen, Krieg wird uns folgen. Er breitet sich zwischen den Ländern aus und wird bald auch unsere Tore erreichen. Deine Brüder und Schwestern haben bereits alles geopfert. Ihre Magie ist nun ein Teil unserer Erde geworden. Auch du wirst bald ein Opfer bringen müssen.“
    „Werde ich auch in den Krieg ziehen, Naani? Hat mein Vater es schon befohlen?“ Angst lag in meiner hellen Kinderstimme.
    Meine Brüder waren groß und kräftig gewesen. Meine Schwestern klug und mutig. Doch ich hatte gerade erst angefangen mit einem kleinen Schwert zu üben. Mein Unterricht hatte erst begonnen und ich konnte noch nicht einmal alleine auf mein Pferd aufsteigen. Wie sollte ich in einem Krieg voller ausgewachsener Elben kämpfen? Elben, die mir Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte voraus hatten? Meine Großmutter hatte sich vom Fenster abgewandt und muss wohl die Angst in dem leichten Zittern meiner Stimme gehört haben, denn sie ging raschen Schrittes zu mir, kniete sich nieder und legte ihre knöchernen Hände auf meine Schultern.
    „Nein, mein Schatz. Ich fürchte, du wirst ein weitaus größeres Opfer als deine Geschwister erbringen müssen. Es ist nicht dein Tod, nicht deine Magie, die diesem Volk noch etwas nützen würde. Es ist dein Leben, das einen Unterschied machen kann. Du allein kannst unsere Linie fortsetzen. Du allein kannst einen Erben zeugen, der den Fluch bricht und unsere Magie zurückbringt.“
    Sie legte ihre Hand auf meine Brust und ich erinnere mich noch genau an die vielen Ringe, die ihre schmalen Finger zierten. Steine in allen Farben und Formen wurden von goldenen Bändern umwoben. Sie erforschte mein Gesicht mit ihren großen braunen Augen, suchte nach etwas in mir. Ich hatte meine Großmutter noch nie so ernst, so still erlebt. Normalerweise war sie das sprudelnde Leben. Hatte immer eine Geschichte parat und spielte mit uns Kindern von Geburt an. Sie erschien uns mehr wie eine weise Spielkameradin, die schon viele Abenteuer erlebt hatte, als eine strenge alte Frau. Doch in diesem Moment sah ich die Jahrhunderte in ihren Augen, die sie schon gelebt und die Welt sich hatte ändern sehen.
    Sie strich mir übers Haar und drehte sich wieder zum Fenster um.
    „Du wirst sehen. Unsere Zeit rieselt davon wie der Sand in einem Stundenglas. Es werden schon jetzt kaum mehr Kinder in diese Welt geboren. Nur ein Wunder kann uns noch retten. Du kannst uns retten. Du wirst eine neue Generation hervorbringen.“
    „Aber wie, Naani?“, fragte ich verzweifelt. Wie konnte ich die letzte Chance für mein Volk sein, wenn ich doch nichts Außergewöhnliches konnte. Ich hatte keine Magie geerbt, hatte keine besonderen Fähigkeiten.
    „Alles zu seiner Zeit, alles zu seiner Zeit“, sagte sie mit einem sanften Lächeln
    Und so kam die Zeit, als der König mein Opfer forderte und mich an das erste Mädchen verheiratete. An die erste Prinzessin, deren einzige Aufgabe es war, einen Erben zu gebären. Und als sie versagte, wurde ein weiteres Mädchen gefunden und ein weiteres nach ihr. Heute feiern wir die Hochzeit einer neuen Prinzessin. Die ganze Stadt tanzt und jubelt und winkt dem frisch vermählten Paar. Doch kein Fest, kein Spektakel kann das einsame Leben in den Ketten der königlichen Familie überstrahlen. Es ist nicht nur mein Opfer, sondern auch ihres. Das der jungen Mädchen, die an einen Prinzen verschwendet werden, nur um wenige Jahre später wieder aus dem Kreis der Familie verstoßen zu werden.

    Einmal editiert, zuletzt von sophia_me (1. November 2024 um 23:41)

  • Es klingt eigentlich ganz Interessant. Ich würde aber in den ersten drei Absätzen mehr mit der eingeschränkten Perspektive des Protagonisten arbeiten. Wenn das blühende Zeitalter schon sehr lange her ist dann sollte das Ödland sein „Normal“ sein. Und die alten Geschichten von einer Welt voller Wasser und Leben sollten ihm mehr wie etwas Vages und weit Entferntes vorkommen. Würde ich zumindest so machen.

    Du könntest die Großmutter davon erzählen lassen das es Leute gegeben hat die jeden Tag im Jahr Fisch essen durften und dass diese mit hölzernen Boten auf Seen hinaus gefahren sind die so groß waren das man das andere Ufer gar nicht mehr sehen konnte. Und wenn sie ihre Netze einholten waren so viele Fische darin das sich die Fischer die besten aussuchen konnten und den Rest zurück ins Wasser warfen.

    Das klingt erstmal völlig normal, aber wenn du gut vermitteln kannst das die Idee dem Jungen wie das Schlaraffenland vorkommt, verkaufst du deine Dystopie damit besser und auch das Ausmaß dessen was diese Leute verloren haben. Dann hättest du auch Raum für seine Persönlichkeit indem du beleuchtest nach welchem Detail er fragt und wie.

    Ich würde den Jungen nicht fragen lassen wie er „eine neue Generation hervorbringen“ soll. Das er es nicht weiß ist unfreiwillig komisch und dafür ist es im Prolog in meinen Augen zu früh.

    Ich weiß auch nicht ob es Sin macht zu erwähnen was für ein großes Opfer die Hochzeit für ihn ist. Klar sind Zwangs-Ehen auch für den männlichen Partner Mist, aber wenn er deswegen keine Freundin, die er tatsächlich liebt aufgeben muss, kommt er doch sehr glimpflich davon. Vor allem, weil er sich selber mit Leuten vergleicht die im Krieg gefallen sind. Geh vielleicht lieber auf die Schuldgefühle ein, wenn er merkt das die Kinderlosigkeit von ihm kommt und die neuen Ehefrauen irgendwann wissen, dass das was von ihnen verlangt wird nicht möglich ist.

  • Feron Wirklich gutes Feedback, danke dir! Da es ein Prolog ist und die Geschichte mit einer Protagonistin erst im ersten Kapitel an Fahrt aufnimmt, wollte ich aus seiner Perspektive noch nicht zu viel vorwegnehmen. Aber es stimmt schon, es könnte wahrscheinlich noch ein bisschen mehr Charakter und einen tieferen Einblick vertragen. Ich merke mir das alles für den 2. Entwurf! Jetzt grade muss ich die Geschichte erstmal aus mir rausschreiben ehe ich alles nochmal überarbeite. Aber ich habe gesehen, dass einige von euch ja nochmal später eine überarbeitete Fassung posten :)

  • Hallo liebe sophia_me

    Da steckt einiges Potenzial drin. Ich habe eine Weile überlegt was ich daraus machen würde. Sei bitte nicht schockiert. Ich gehöre zu der Fraktion die imstande ist ein gesamtes fertiges 360-Seiten-Manuskript in die Tonne zu treten und ganz neu und ganz anders zu schreiben (habe ich im April dieses Jahres gemacht und du kannst dir sicher vorstellen wie fies sich das angefühlt hat).

    Ich versuche deinen Anfang mal zu analysieren.

    Zunächst folgt Geschichtsunterricht. Geschrieben in der "wir"-Form. Im Nachhinein stellt sich heraus dass mit "wir" vermutlich die Königsfamilie gemeint ist. Beschrieben wird eine schöne Welt aber ohne irgendwelche spektakulären/interessanten Details. Es folgt ein Schwenk auf die Gegenwart die einen Gegensatz zur Vergangenheit darstellt. Das einst schöne Land ist also verloren und man lebt heute im Elend (ebenfalls in der Wir-Form geschrieben). Meiner Meinung nach liest sich das etwa wie in einem Geschichtsbuch. Info-Dump den ich so dargestellt nicht besonders spannend finde.

    Danach folgt die Überleitung zum Protagonisten hin. Aber auch hier liest sie sich sehr allgemein beschrieben und weit von dem Charakter selbst entfernt. Als würde ihn jemand von oben beschreiben. Es erzeugt nicht die geringste Vorstellung davon wer dieser Protagonist ist und wie er lebt.

    Im folgenden Abschnitt bringst du ein Gespräch zwischen NIkolas und seiner Großmutter. Es ist jedoch eher eine Unterhaltung im luftleeren Raum (ohne eine Beschreibung wie die beiden oder die Umgebung aussehen). Die Großmutter redet von einer besseren Welt. Auch das packt mich nicht - denn ich habe das angebliche Elend der Welt ja noch nicht wirklich "gefühlt". Die Großmutter beschwört eine glorreiche Zukunft.

    Was bedeutet: "wenn jede Hoffnung verloren schien"? Das ist sehr schwammig und nichts was ein Bild bringt oder zum Mitfühlen anregt. Welchen "Verlust und Kummer" meint er? Mitgefühl bekommst du wenn du etwas sehr konkret zeigst. Auch hier wird Nikolas noch nicht als Person vorgestellt. Man erfährt nichts über ihn selbst. Nur über seine Aufgabe - die ebenfalls nicht konkret benannt wird.

    Danach bringst du bereits die Benennung des Auserwählten und gibst ihm seine Aufgabe. Gleichzeitig bleibt die Aufgabe höchst unklar und wird sogar infrage gestellt. Meiner Meinung nach zu früh und zu unkonkret. Das erzeugt so noch nicht wirklich Interesse weil unklar ist was er tun soll und was für ihn auf dem Spiel steht.

    Sie starrte hinaus auf die Stadt, die friedlich und voller Grün zu unseren Füßen lag. Hohe Mauern schützten unsere kleine Oase. Nur von den höchsten Türmen konnte man über sie hinaus in das flache Flussland blicken. Nur von hier oben konnte man die brache Steppe dahinter erahnen.

    Die Stadt ist also fruchtbar genug dass hier keiner hungert oder dürstet. Das Elend von dem die Rede ist befindet sich irgendwo weit weg.

    Und so kam die Zeit, als der König mein Opfer forderte und mich an das erste Mädchen verheiratete. An die erste Prinzessin, deren einzige Aufgabe es war, einen Erben zu gebären. Und als sie versagte, wurde ein weiteres Mädchen gefunden und ein weiteres nach ihr. Heute feiern wir die Hochzeit einer neuen Prinzessin. Die ganze Stadt tanzt und jubelt und winkt dem frisch vermählten Paar. Doch kein Fest, kein Spektakel kann das einsame Leben in den Ketten der königlichen Familie überstrahlen. Es ist nicht nur mein Opfer, sondern auch ihres. Das der jungen Mädchen, die an einen Prinzen verschwendet werden, nur um wenige Jahre später wieder aus dem Kreis der Familie verstoßen zu werden.

    Das "Opfer" des Prinzen besteht also darin verheiratet zu werden und Kinder zeugen zu sollen. Eine schwere Aufgabe ist das ja eigentlich nicht und vor allem nicht viel was er selbst dazu tun kann. Eigentlich muss er da vor allem auf sein Glück hoffen. Es ist nicht unbedingt eine Aufgabe die mich als Leser wirklich zum Mitleiden bringt. (Der Druck auf den Ehefrauen ist wohl ungleich größer als der auf ihm selbst).

    Ehrlich gesagt fesselt mich dieser Prolog nicht. Er kommt mir eigentlich eher vor wie etwas das ich aus dem Manuskript ausschneiden und in einer Datei mit dem Namen "Hintergrundwissen das ich später in die Geschichte einfließen lasse" abspeichern würde. Prinzipiell würde ich nämlich nicht gleich den ganzen Hintergrund und auch schon die Aufgabe des Protagonisten darlegen. Das geht zu schnell und wir sind auch noch gar nicht nah genug an Nikolas herangekommen um wirklich mit ihm mitfühlen zu können. Ich glaube es wäre viel spannender wenn du erstmal von all dem gar nichts erzählst. Ich würde direkt in eine Szene einsteigen in der du den Protagonisten und seine Problematik zeigst. Zwischendurch kannst du dann den Hunger und den Verfall des Landes zeigen. Es ist überhaupt nicht nötig dass man das alles was du hier erzählst schon vorher wissen muss. Du kannst es durchaus so nach und nach einfließen lassen.

    Mir ist auch noch nicht ganz klar warum das Zeugen eines Erben so wichtig ist beziehungsweise was dieser Erbe an sich haben würde das ihn zu einem Retter macht. ("Magie" ist mir da zu wenig. Wie sieht die aus? Was fühlt man woran erkennt man sie?).

    Ich warte mal dein erstes Kapitel ab. Vermutlich wirst du dann in die Handlung einsteigen. Vielleicht könntest du auch einfach das erste Kapitel als den Start des Romans setzen und den Prolog ganz streichen.

    Das ist natürlich nur meine Meinung und vielleicht liege ich falsch. Es ist deine Geschichte und du entscheidest selbst wie du es haben möchtest. Und nochmal sorry für meine Radikalität. Ich spüre dass du da tief drinsteckst und du wirst es bestimmt gut hinbekommen.

    (P.S. Ich habe das Komma-Problem meines PCs noch immer nicht gelöst und bin zu faul nachträglich alle fehlenden Kommata reinzukopieren. Sorry daher für die mangelnde Zeichensetzung in meinen Posts).

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Ok

    Liebe sophia_me

    Die Prämisse, dass die Magie in der Welt endlich ist und sich jetzt verbraucht hat, ist etwas Neues und gefällt mir wirklich gut. Dein Schreibstil hat Potenzial, ist aber noch nicht durchgängig stimmig. Ansonsten sind die Kritikpunkte von Kirisha natürlich richtig. Der Abschnitt funktioniert als Prolog nicht gut. Schau mal bei Sandersons YouTube Beträgen über Prologe, da sagt er eigentlich alles. Generell ist zu viel Information über die Welt eingebaut, nicht direkt Infodump, aber schon nah dran. Dahinter bleibt die Charakterentwicklung zurück. Es als großes Opfer anzusehen einen Nachfolger hervorzubringen kann ich nicht recht nachvollziehen. Das ist bei Adligen ja eher üblich und nicht so richtig schlimm. Da verlierst du mich etwas, obwohl du mich mit der Idee vom Verlust von Magie eigentlich schon hattest.

    Lass dich aber nicht entmutigen, ein Prolog ist sehr schnell neu geschrieben. Ich schaue gerne auf das erste Kapitel und dann werden wir sehen. Aus meiner Sicht ist es wichtig, die Entwicklung der Charaktere voranzutreiben. Häufig möchte man dem Leser die Welt vorstellen, aber das funktioniert isoliert nicht sehr gut. Wenn wir einem Protagonisten in der Welt folgen können, dann bleiben wir meist auch am Ball und lernen von der Welt nebenbei.

  • Die Frage lautet, ob man überhaupt einen Prolog braucht. Die Alternative besteht darin, dass man einfach mit einem konkreten Ereignis in die Geschichte einsteigt und die Hintergrundinformationen dann langsam einfliessen lässt.

    Homer hält sich bei der Ilias nicht mit langen Anfangserläuterungen auf, sondern kommt sofort auf einen Streit zwischen Achilles und dem König Agamemmnon zu sprechen.

    Harry Potter beginnt damit, dass Dumbledore und MacGonnagal ein Baby vor dem Haus der Dursleys abladen. Abgesehen von einigen Andeutungen, weiss man noch gar nichts von dieser Welt.

    Dein Prinz könnte einen Ausflug zu einem See machen, wo er schon öfter gefischt hat, und zu seinem Schrecken feststellen, dass der plötzlich ausgetrocknet ist. Die Todeszone hat sich wieder ausgeweitet.

    Zusätzlich könnte er etwas Unheimliches wahrnehmen. Er fragt seine Großmutter, die ihm dann einiges erklärt, aber nicht zu viel.

    Die Grundidee finde ich gut. Eine langsam absterbende Welt. Schuld ist kein mysteriöser Superschurke, sondern schäbiger, ausbeuterischer Egoismus. Wie in unserer Realität.

    Stilistisch ist der Text übrigens sehr schön. Vielleicht ein wenig zu getragen. Das ist aber Geschmackssache.

  • Homer hält sich bei der Ilias nicht mit langen Anfangserläuterungen auf, sondern kommt sofort auf einen Streit zwischen Achilles und dem König Agamemmnon zu sprechen.

    Eigentlich beginnt der Streit erst ab Vers 148 - der Rest davor ist Hintergrundinfo.

    Generell wuerde ich davon abraten die Ilias als Beispiel wie man eine Geschichte aufbaut zu verwenden - die Konventionen wie man erzaehlt haben sich in den letzten 3000 Jahren doch ein bisschen geaendert.

    Harry Potter beginnt damit, dass Dumbledore und MacGonnagal ein Baby vor dem Haus der Dursleys abladen. Abgesehen von einigen Andeutungen, weiss man noch gar nichts von dieser Welt.

    Yep - aber das ist zweifellos ein Prolog. Du wirfst hier zwei Dinge durcheinander - den Prolog (als Appetithappen vor Beginn der Geschichte) und wie die Hintergrundinfo eingebaut wird

    Die Prämisse, dass die Magie in der Welt endlich ist und sich jetzt verbraucht hat, ist etwas Neues und gefällt mir wirklich gut.

    Larry Niven, 'The Magic goes away' (1976) - der Anfang eines recht schoenen Geschichtenzyklus - sehr lesenswert :)

  • Gut, die Anfangsszene bei Harry Potter kann man als Prolog sehen. Aber als erzählenden, nicht als abstrakt erläuternden Prolog. Finde ich besser.

    In die Ilias muss ich wohl noch mal hineinschauen. Aber meiner Erinnerung nach beginnt das Epos nicht mit eine allgemeinen Einführung in die Geschichte und Vorgeschichte des Krieges. Hatte Homer aber auch nicht nötig. Zu seiner Zeit wusste das jeder.

  • Ihr Lieben,

    Vielen Dank für eure konstruktive Kritik! Mir war definitiv bewusst, dass das Thema Prolog sehr umstritten ist und die meisten ihn wenn dann nur mögen, wenn er gleich mit ein wenig Action oder einer Charakterentfaltung beginnt. Sensenbach Ich hab die ganze Reihe Lektionen von Sanderson geguckt und fand sie super lehrreich! Für mich ist der Prolog auf jeden Fall von Anfang an eine große Überlegung gewesen, ob er überhaupt reinkommt oder nicht. Vielleicht schreibe ich ihm im 2. Entwurf auch nochmal ganz anders... Fand eure Ideen dazu auf jeden Fall sehr Interessant und denke da nochmal gründlich drüber nach.

    Ansonsten folgt jetzt gleich mal mein 1. Kapitel, damit ihr ein echtes Gefühl für das Buch bekommt. Ich bin gespannt auf euer Feedback!


    Aleyna

    Ich wurde an einem heißen Sommertag geboren. Die Sonne stand tief am Himmel und hatte die Stadt und unser kleines Haus aufgeheizt. Meine Vater hatte alle Fenster mit dicken Tüchern behangen und brachte meiner Mutter beinahe stündlich einen neuen Eimer Wasser aus dem Brunnen. Ein Privileg, das nur den Schwangeren und Stillenden vorbehalten war. Einem normalen Bürger von Reqem stand ein Eimer Wasser pro Tag zu. Doch die Geburt eines neuen Elbenkindes war so selten geworden, dass man die Mutter beinahe auf Händen trug und sogar eine Abgesandte des Palastes einmal im Monat angereist kam, um nach der Gesundheit von Mutter und Kind zu sehen.
    Jene Abgesandte, eine Partera, die damals meine Mutter besuchte, war auch für die Geburt angereist und geleitete sie durch die schweren Stunden. Es war die erste Geburt meiner Mutter und ihr Körper kämpfte gegen die Schmerzen und die Hitze an. Die Partera wickelte feuchte Tücher um ihre Beine und ihren Bauch. Sie brachte sie dazu, durch das Haus zu gehen, die schmale Treppe hinauf und hinunter, bis meine Mutter sich nur noch auf allen Vieren halten konnte. Mein Vater geriet schon in Sorge, als die Sonne über die Dächer der Stadt wanderte und die baldige Nacht ankündigte. Doch dann endlich kam ich zur Welt, mit dem Gesicht voraus, und meine Mutter viel vor Erschöpfung in ihr Bett. Die Partera wusch mich und wickelte meinen kleinen Körper in ein zartes Seidentuch. Und sie fragte meine Mutter wie ihre Erstgeborene heißen solle. Aleyna. Geschenk des Himmels.
    Und so wuchs ich mit all der Liebe meiner Eltern und unseres Stammes heran.
    Unser Volk war ein fröhliches und wir feierten viel. Die vier Sonnenwenden, die Mondphasen, Geburtstage und die Feiertage unserer Ahnen. Wir hatten nicht viel und doch waren wir alle glücklich. Wir versammelten uns um die Feuer in der Stadt und dankten den Ahnen, dass sie es geschafft hatten ein Leben in der Wüste zu ermöglichen. Wir reichten einander das Wasser, das durch trockene Kräuter bittersüß schmeckte, und kauten auf winzigen Knochen herum, um unseren Hunger zu betrügen.
    Schon bald wurde meine Mutter erneut schwanger und der Stamm heiligte sie beinahe für ihre Fruchtbarkeit. Ein Kind zu bekommen war schon eine Seltenheit geworden. Doch mit einem zweiten Elbenkind gesegnet zu werden, grenzte an ein Wunder. Die Partera kam wieder. Sie untersuchte mich, wie sie es auch zuvor einmal im Jahr getan hatte, und meine Mutter.
    „Die Sterne stehen dir günstig, Dhani, du wirst eine zweite Tochter gebären. Doch diese wird im Winter beim Licht der Sterne zur Welt kommen.“
    Und so sollte es auch kommen. Es war eine herrliche Winternacht, kühl, mit einem milden Wind. Die Sterne funkelten am Himmel. Kein Mond schien in dieser Nacht. Meine Mutter ging hinaus auf den kleinen Hof hinter unserem Haus und der Wind kühlte ihre Schmerzen. Wir mussten kaum warten, da war sie schon geboren. Meine Schwester. Lenaya. Ich erinnere mich seit ihrem ersten Atemzug an sie. Ich ging auf sie zu und berührte sanft ihren kleinen Kopf. Ihre weichen dunklen Haare, die kaum mehr als ein Flaum auf ihrem runden Köpfchen waren. Ihre winzigen spitzen Ohren, die kleine Nase. Ihre runden Augen strahlten mich an und ich konnte die Reflexion der Sterne darin sehen. Ich liebte sie von diesem Moment an. Ihre zarten Finger umklammerten die meinen und sie lächelte mich an, als wüsste sie bereits, wer ich war.
    Ich verbrachte Stunden neben meiner Mutter im Bett. Ich kuschelte mich an ihren warmen Körper, legte eine Hand auf den runden Bauch meiner Schwester und schlief ein. Irgendwann begann auch sie sich an mich zu schmiegen und so schliefen wir jede Nacht beisammen.
    Wir waren unzertrennlich, sahen uns bald schon so ähnlich, dass die Leute uns beide nur noch Leyna nannten. Wir fühlten uns wie ein eingeschworenes Team, eine unzertrennliche Einheit. Wir machten alles zusammen. Trieben unsere Eltern in den Wahnsinn, brachten Unruhe in den Stamm und wurden doch von allen geliebt und behütet. Wir waren stets bei unseren Nachbarn willkommen und die Älteren erzählten uns die Geschichten der Vorfahren am Feuer.
    Wir erhielten zu jedem vollen Mond eine Ration Nahrung aus dem Palast, die jedem Kind und seiner Familie zustand. Unser Volk war so klein geworden und Kinder wurden immer seltener geboren, dass der König sich um das Wohlergehen der wenigen sorgte. Auch die Partera kam weiterhin jedes Jahr zu uns und untersuchte unsere Gesundheit und Entwicklung.
    Als wir meinen zehnten Geburtstag feierten, wurde ein neuer Abgesandter aus dem Palast geschickt. Ein alter Mann mit weißen Haaren und knochigen Armen und Beinen. Ein Mann, der die Jahrhunderte erlebt hatte und nun mich und meine Schwester unterrichten sollte. Ein Scriptor, ausgebildet, die wenigen Kinder, die noch geboren wurden, zu unterrichten.
    Zuerst lehrte er uns die Geschichte unserer Ahnen. Erzählte uns von einer Welt so bunt und lebhaft, wie wir sie uns kaum ausmalen konnten. Vögel bevölkerten den Himmel und wilde Tiere streiften durch Dschungel und dichte Wälder. Wasser floss in strömenden Bächen durch das Land, formte Seen und Meere. Elben beherrschten eine Magie, die ihnen von der Natur geschenkt worden war. Sie zogen sie aus den Pflanzen und aus dem Boden. Sie verspeisten große Tiere und wurden immer mächtiger.
    Er lehrte uns jene Pflanzen und Tiere, ihre Namen und wo sie beheimatet waren. Er brachte Bücher mit Zeichnungen von ihnen zu uns nach Hause und erklärte uns ihre Eigenheiten. Wir wussten bald, welche Pflanzen die Elben zur Heilung nutzten und wo sie zu finden waren. Wussten, welche Tiere zur Bewirtschaftung der Felder genutzt wurden und welche man noch heute im Palast als wilde Begleiter hielt.
    Er lehrte uns die Zeit am Mond und an der Sonne abzulesen und Orte anhand der Sterne zu bestimmen. Wir lernten die Sternbilder auswendig und die Geschichten, die schon die Arikée, unsere ältesten Ahnen, über sie erzählten.
    Er unterrichtete uns auch im Tanz und der Musik und zeigte uns Kunstwerke und Zeichnungen antiker Städte und Paläste. Er erzählte uns viel über die Kulturen anderer Elben, über ihre Sprache und Lebensweise. Wir erfuhren von Stämmen, die in der nördlichen Flusslandschaft lebten und anderen Völkern der Wüste.
    Zuletzt lernten wir die Schrift unserer Vorfahren. Etliche Symbole und Zeichen, mit denen man ganze Bücher schreiben konnte. Und zum ersten Mal las nicht unser Scriptor aus den Büchern vor, sondern wir selbst. Sein rundes Gesicht verzog sich vor Freude zu unzähligen Falten und er lachte mit uns, wenn wir über die Zeichen stolperten oder sie in die Länge zogen.
    Wir hatten so viel Spaß an unserem Unterricht, dass wir jeden Abend bei Tisch ausgiebig von unseren Stunden mit dem alten Mann erzählten. Mein Vater hörte uns geduldig zu und lächelte gelegentlich wissend oder nickte stumm. Unsere Mutter dagegen stellte uns Fragen oder ergänzte unsere Erzählungen aufgeregt mit ihrem Wissen.
    Und so kam der Tag, als unser Scriptor uns von der königlichen Familie erzählte. Einer Familie, so alt wie die Elben selbst. Auserkoren vom Volk, um unsere Linie zu erhalten und uns vor dem Aussterben zu bewahren. Denn während die Stämme nur selten ein Kind hervorbrachten, war die Linie des Königs reich gesegnet worden und hatte viele Nachkommen im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht. Der König selbst hatte zwölf Kinder bekommen, doch beinahe jedes von ihnen war in den großen Kriegen gefallen. Nur noch sein jüngster Sohn, Prinz Nikolas, war ihm noch geblieben. Und so war es die Aufgabe des nun noch einzigen Thronfolgers geworden, einen Erben zu zeugen und die fruchtbare Linie fortzuführen.
    Als wir an diesem Abend bei Tisch saßen und aufgeregt über den König und seine Familie plapperten, blieben unsere Eltern stumm. Sie hatten einander besorgte Blicke zugeworfen und das Thema bald auf etwas anderes gelenkt. Auch die Stimmung auf den Straßen und um die Feuer herum schien sich in den nächsten Tagen verdunkelt zu haben.
    Ich erinnere mich noch gut an jenen Abend. Wir hatten gerade gegessen und gesellten uns zu den anderen ans große Feuer auf dem Marktplatz. Unsere Eltern gingen umher und begrüßten die Nachbarn, während wir unsere Hände vor die Flammen hielten und den letzten kühlen Wind der Nacht genossen ehe die Sonne hervor kam und die Hitze mit sich brachte.
    „Sie sind besorgt, eure Eltern.“
    Wir drehten uns um. Elif, eine der Weisen der Stadt, setzte sich neben uns ans Feuer.
    „Warum?“, fragte meine Schwester die alte Frau.
    „Ihr werdet älter. Jeder Mond bringt euch der Blüte näher“, sie lächelte traurig.
    Die Blüte wurde jene Zeit genannt, in der ein Mädchen zur Frau wurde. Eine Elbe konnte viele Jahrhunderte leben. Doch ihre Zeit, um Kinder zu bekommen, war nur wenige Jahrzehnte lang. Unser Scriptor hatte uns erzählt, dass die Blüte von allen Völkern mit einem großen Fest gefeiert wurde. Dass wir unseren Platz in der Gesellschaft einnehmen und bald alle noch unverheirateten Elben uns umwerben würden. Wir würden einen Gemahl erwählen und bald hoffentlich ebenso gesegnet sein wie unsere Mutter.
    „Unsere Mutter kam doch auch zur Blüte. Und alle Frauen hier ebenso.“
    „Nun, die Zeiten haben sich geändert. Junge Mädchen wie euch gibt es immer seltener.“ Elif lächelte uns traurig zu. Ich hatte das Gefühl, als wollte sie uns noch etwas sagen. Doch dann setzten sich unsere Eltern zu uns und Elif verschwand im bunten Treiben der Stadt.
    „Mama?“, fragte ich leise.
    „Ja mein Schatz?“, meine Mutter wandte sich zu mir und ihre warmen Augen sahen mich voller Liebe an.
    Ich hatte das Gefühl, als würde ich sie zum ersten Mal richtig sehen. Ihre noch junge, glatte Haut, das feine Lächeln auf ihren Lippen. Ihre hellen Haare kräuselten sich im Wind und ich atmete ihren süßen Duft ein. Sie roch nach der weiten Wüste vor den Mauern unserer Stadt, nach den Kräutern, die in unserem Haus zum Trocknen hingen, und etwas warmem, wohligen, das nur sie an sich hatte. Ich sehe sie noch heute so vor mir sitzen. Halte ihr Gesicht fest und schließe es tief in meinem Herzen ein.
    „Ist da etwas, das ihr uns nicht erzählt? Hat es mit unserer Blüte zutun? Der Scriptor hat gesagt, dass es ein großes Fest geben wird. Dass die Blüte etwas zum Feiern ist.“
    Die Mundwinkel meiner Mutter zuckten leicht und ich sah, wie ihr Blick ernster wurde. Doch dann lächelte sie mich wieder an und legte einen Arm um meine Schultern.
    „Nein, mein Schatz, ihr braucht euch nicht zu sorgen. Der Scriptor hat recht. Wir werden deinen Geburtstag dieses Jahr mit einem großen Fest feiern. Und auch deine Schwester wird bald genauso gefeiert werden.“ Sie nahm meine Hand in die ihre.
    „Diesen Ring“, sie zeigte auf ihren Zeigefinger, der einen schmalen Ring mit einem winzigen hellblauen Stein trug, „wirst du am Tag deiner Blüte bekommen. Du wirst ihn an deine Tochter und sie an ihre weitergeben. So wie es auch die Mütter vor uns taten.“
    „Was ist mit Leyna? Wird sie auch einen Ring bekommen?“
    „Mir wird schon etwas einfallen, wenn es so weit ist“, sagte sie und zwinkerte mir zu.
    Ich schmiegte mich an sie und blickte in die lodernden Flammen. Funken sprühten in die Dunkelheit und der Mond über uns versank allmählich am Horizont. Noch bevor die letzten Flammen erloschen waren, gingen wir zu Bett. Wir verhängten unsere Fenster und verschlossen die Tür.
    Doch ich sollte meinen Geburtstag nie mit ihnen feiern. Sollte nie mehr durch die Straßen unserer Stadt tanzen und laut zur Musik lachen und singen.
    Wir lagen noch in unseren Betten, als die Flammen um uns herum einbrachen. Der Raum füllte sich mit dickem Rauch, Funken stoben in die Luft und die sengende Hitze brannte sich in meine Lungen. Ich hörte die Stimmen meiner Eltern, wie sie sich etwas zuriefen. Ich wollte aufspringen, aber meine Glieder waren schwer und ich konnte mich nicht bewegen. Ich streckte eine Hand nach meiner Schwester aus. Sie lag neben mir. Ich griff nach ihrem Arm, tastete nach ihrem Gesicht und spürte ihre feinen Haare zwischen meinen Fingern hindurch gleiten. Ich wollte sie wecken, wollte wissen, dass es ihr gut geht. Aber dann wurde ich von ihr gerissen, fortgezogen und geschliffen. Ich wollte schreien, wollte um mich schlagen und zu meiner Schwester rennen. Wollte nach meinen Eltern rufen. Doch der Rauch war überall. Um mich herum, in meinem Kopf und meinen Beinen. Feuer brannte um uns herum und die Flammen schlugen mir ins Gesicht.
    Jemand zog mich aus dem Haus, auf die Straßen der brennenden Stadt. Überall um uns herum ragten die Flammen bis hoch in den Himmel. Elben rannten durch die Straßen und suchten einen Weg durch den schwarzen Qualm. Schreie und Rufe erfüllten die Stadt. Ich blickte nach oben, rang nach Luft. Die Sonne stand grell über der Stadt, blendete meine Augen und alles um mich herum wurde schwarz.

    Einmal editiert, zuletzt von Chaos Rising (29. September 2024 um 21:40) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von sophia_me mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo liebe sophia_me

    Das Kapitel lässt sich sehr schön lesen und macht Lust auf mehr. Aleyna ist auch ein sympathischer Charakter und ich kann der Handlung gut folgen. Es fängt vielversprechend an!

    Ein paar Kleinigkeiten die mir aufgefallen sind:

    1. Perspektive.

    Ich schreibe tatsächlich alle meine Geschichten streng aus der Perspektive eines Charakters. Der Charakter kann daher wirklich nur die Dinge beschreiben die er gerade erlebt oder die ihm jemand erzählt hat. Der gesamte erste Part des Kapitels wird so beschrieben als ob Aleyna das alles miterlebt hätte. Das ist aber nicht möglich weil sie ja gerade geboren wurde. Natürlich ist das kein Fehler. Jeder kann es so machen wie er möchte. Es ist auch anschaulich beschrieben. Nur die Perspektive "stimmt" eben nicht. Damit es wirklich ihre Perspektive wird könntest du einbauen dass ihre Mutter oder irgendjemand ihr das später so erzählt hat. (Muss nicht sein. Ich würde es wohl so machen). Du kannst dir ja mal Gedanken zu dem Thema machen.

    Die Sonne stand tief am Himmel und hatte die Stadt und unser kleines Haus aufgeheizt.

    Die Sonne stand tief am Himmel = Sie ist gerade erst aufgegangen. Wie kann sie das Haus dann bereits aufheizen? Oder geht die schon glühend heiß auf und die Nacht war auch nicht kühl? Falls das so ist würde ich es erwähnen. Zu dem Zeitpunkt kann noch nicht der Abend gemeint sein weil es danach ja noch Stunden dauert bis das Kind geboren wird. Du schreibst auch dass die Sonne später noch über die Dächer gewandert ist. Also am Anfang war es tatsächlich Morgen und nicht Abend.

    viel

    fiel

    Ich ging auf sie zu und berührte sanft ihren kleinen Kopf. Ihre weichen dunklen Haare, die kaum mehr als ein Flaum auf ihrem runden Köpfchen waren. Ihre winzigen spitzen Ohren, die kleine Nase. Ihre runden Augen strahlten mich an und ich konnte die Reflexion der Sterne darin sehen. Ich liebte sie von diesem Moment an. Ihre zarten Finger umklammerten die meinen und sie lächelte mich an, als wüsste sie bereits, wer ich war.

    Das finde ich sehr schön.

    Wir erhielten zu jedem vollen Mond eine Ration Nahrung aus dem Palast,

    Das klingt als hätten sie die anderen 29 Tage des Monats nichts zu essen? Oder könnten dann nur an Wurzeln kauen? Wenn es so wäre herrschte wohl eine Hungersnot? (Da die anderen Elben ja keine extra Nahrung bekommen müssten die am Verhungern sein?). Das ist hier sehr knapp abgehandelt.

    Er lehrte uns jene Pflanzen und Tiere, ihre Namen und wo sie beheimatet waren. Er brachte Bücher mit Zeichnungen von ihnen zu uns nach Hause und erklärte uns ihre Eigenheiten. Wir wussten bald, welche Pflanzen die Elben zur Heilung nutzten und wo sie zu finden waren. Wussten, welche Tiere zur Bewirtschaftung der Felder genutzt wurden und welche man noch heute im Palast als wilde Begleiter hielt.

    Also doch keine Wüste? Sondern es gibt Felder und da wachsen auch Heilpflanzen. (daher ist mir jetzt etwas unklar wie schwerwiegend der Mangel und die Dürre ist).

    Orte anhand der Sterne zu bestimmen

    Die Lage der Orte?

    um unsere Linie zu erhalten und uns vor dem Aussterben zu bewahren. Denn während die Stämme nur selten ein Kind hervorbrachten, war die Linie des Königs reich gesegnet worden und hatte viele Nachkommen im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht. Der König selbst hatte zwölf Kinder bekommen

    Die Königsfamilie allein kann wohl das Volk nicht vor dem Aussterben bewahren? Zwölf Kinder sind viel aber sie sind kein Volk. Ich verstehe nicht wie das gemeint ist.

    Denn während die Stämme nur selten ein Kind hervorbrachten, war die Linie des Königs reich gesegnet worden und hatte viele Nachkommen im Laufe der Jahrhunderte hervorgebracht.

    Die Stämme sind das Volk? Das Volk hat weniger Kinder als die Königsfamilie? (Wie soll ich mir das vorstellen?)

    Ich erinnere mich noch gut an jenen Abend. Wir hatten gerade gegessen und gesellten uns zu den anderen ans große Feuer auf dem Marktplatz. Unsere Eltern gingen umher und begrüßten die Nachbarn, während wir unsere Hände vor die Flammen hielten und den letzten kühlen Wind der Nacht genossen ehe die Sonne hervor kam und die Hitze mit sich brachte.

    Mir ist etwas unklar wie ich mir das vorstellen soll. Zu welchem Zweck brennt das Feuer? Nicht um zu grillen - sie haben offenbar vorher schon gegessen. Um sich zu wärmen? Aber ist es dort nicht ohnehin sehr warm?

    Eben war es noch Abend und plötzlich geht die Sonne auf. Waren sie die ganze Nacht wach?

    Wozu halten sie die Hände vor die Flammen wenn sie eigentlich den kühlen Wind genießen wollen bevor es wieder heiß wird?

    Leyna

    Du nennst sie zweimal Leyna. Ich dachte sie heißt Lenaya?

    ragten die Flammen

    Das klingt etwas statisch als ob sie stehen. Dabei bewegen sie sich ja.

    Ich bin gespannt wie es weitergeht! :)

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Jetzt wird es etwas klarer und der Anfang ist ganz klassisch. Das Böse bricht in die relative Idylle ein und die Protagonistin macht sich auf die "Reise". Das funktioniert ganz gut. Ich persönlich finde es nicht so optimal mit einer Rückblende zu beginnen, wir kennen Aleyna ja noch nicht. Durch die Rückblende und die Erzählweise wirkt es distanziert. Mir kommt Aleyna hier noch nicht recht nahe, da müsste ich die jetzige Aleyna besser kennen. Ich bin gespannt ob du die Erzählweise beibehältst, oder noch wechselst.

    Ich wurde an einem heißen Sommertag geboren. Die Sonne stand tief am Himmel und hatte die Stadt und unser kleines Haus aufgeheizt. Meine Vater hatte alle Fenster mit dicken Tüchern behangen und brachte meiner Mutter beinahe stündlich einen neuen Eimer Wasser aus dem Brunnen.

    Du schreibst aus der Perspektive von Aleyna. Aus meiner Sicht kann sie das alles nicht erzählen. Sie war ja noch nicht geboren.

    Doch ich sollte meinen Geburtstag nie mit ihnen feiern. Sollte nie mehr durch die Straßen unserer Stadt tanzen und laut zur Musik lachen und singen.

    nie "mehr" mit ihnen feiern?

  • Vielen Dank euch fürs Lesen und das Feedback! Ich finde es immer so spannend, was dann am Ende auffällt, weil ich meine Geschichte ja schon kenne und dann verliert man manchmal den nötigen Abstand.

    Ich beantworte erstmal eure Fragen dazu. Ich hatte gehofft, dass man die Dinge deutlicher zwischen den Zeilen liest, aber scheinbar doch nicht..

    Kirisha Das mit der Perspektive wäre mir gar nicht aufgefallen. Für mich beginnt die Geschichte so, dass sie kurz über ihr Leben erzählt. Über die Dinge, die ihr erzählt wurden und die, die sie selbst erlebt hat. Sie ist also für ein Kapitel eine Art Erzähler bis dann die Geschichte ins Rollen kommt und in ihrer Gegenwart spielt.

    Mit der Zeit ist es so, dass sie tagsüber schlafen und nachts ihr Leben leben. Das wird später auch nochmal mehr ausgeführt. Ich glaube daran gewöhnt man sich erst über mehrere Kapitel hinweg. Aber die Tage snd glühend heiß und die Nächte sehr kalt. Deshlab auch die Feuer in der Stadt, an denen man sich versammeln kann, wenn die erste angenehme Abkühlung vorüber ist und es eigentlich nur noch kalt ist.

    Bei der Geburt meinte ich mit tief am Himmel eigentlich den sehr späten Nachmittag. Deshalb geht dann die Sonne hinter den Dächern unter und dann wird sie geboren.

    Mit dem Essen ist es tatsächlich so, dass sie eine Hungersnot erleben. Auch das wird später mehr ausgeführt. Nur die Kinder bekommen quasi Vorratsrationen für einen Monat, damit sie sich entwickeln können und weil sie besonders wertvoll für die Gesellschaft sind. Der Scriptor erzählt ihnen von den Dingen, die mal waren und die es noch immer in Petrea (der Königsstadt gibt). Aber eben sonst nirgends mehr.

    Ich hatte mir das so gedacht, dass es mehrere Stämme gibt, die noch überlebt haben, die aber alle zu einem Volk gehören, über das der König mit seiner Familie herrscht. Die Geburtenrate ist drastisch nach unten gegangen und Kinder im Stamm sind etwas seltenes. Nur die Königsfamilie scheint eine fruchtbare Linie zu haben. Zumindest bis dato. Deshalb hoffen sie auf mehr Nachkommen, die sich wiederum mit den Kindern der Stämme kreuzen können und dadurch die fruchtbare Linie breiter streuen. Außerdem kommt diese ganze Fluch und später Prophezeiung dazu, die diese Linie hervorhebt. Das hatte ich im Prolog anklingen lassen.

    Genau, sie lernen sich am Himmel geografisch zu orientieren.

    Wir waren unzertrennlich, sahen uns bald schon so ähnlich, dass die Leute uns beide nur noch Leyna nannten.

    Vielleicht klärt das die Frage?

    Sensenbach Ja die Perspektive ändert sich auf jeden Fall. Sie bleibt dann so wie ganz am Ende des Kapitels. Das erste "nie", war tatsächlich auf diesen einen Geburtstag ihrer Blüte bezogen. Nie mehr wäre ja so, als ob sie das regelmäßig feiern würde.


    Die Frage wäre jetzt, würdet ihr das alles eindeutiger schreiben oder euch erstmal auf die weiteren Kapitel einlassen und gucken, was dann noch klarer wird? Ich möchte dem Leser ja ein wenig die Welt zeigen, in der wir starten und was sie für Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber es soll sich eben auch nicht wie ein riesiger Infodump anfühlen... :)

  • Die Frage wäre jetzt, würdet ihr das alles eindeutiger schreiben oder euch erstmal auf die weiteren Kapitel einlassen und gucken, was dann noch klarer wird? Ich möchte dem Leser ja ein wenig die Welt zeigen, in der wir starten und was sie für Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber es soll sich eben auch nicht wie ein riesiger Infodump anfühlen...

    Wenn du so fragst. Ich mag es wenn zuerst der Protagonist gezeigt wird und die Welt nebenbei. Weil wir ja beide Sanderson-Jünger sind … Brandon wirft die Leser in die Welt und fokusiert erst auf den Charakter. In Mistborn rettet Kelsier ein Mädchen vor der Vergewaltigung, der Nebel, die Unterdrückung der Menschen und all das drumrum wird schon gezeigt, aber es wird nicht viel erklärt. Es geschieht Schritt für Schritt. Vin bekommt erst mal richtig auf die Fresse, ihr Charakter wird klar und nebenbei die harte Welt in den Slums. Zwischendurch leistet sich Sanderson mal einen kleinen Infodump, aber den verzeihen wir, weil die Charaktere so spannend sind.

    Es gibt viele Wege und es ist auch Geschmacksache. Trotzdem, manche Dinge funktionieren besser als andere.

    Ich bin hier kein optimaler Ratgeber, da ich dir immer sagen würde wie ich es schreiben würde. Da musst du für dich schauen, wo die Priorität liegt. Tendenziell würde ich diese Rückblende etwas später einbauen, aber das kommt drauf an wie die nächsten Kapitel aussehen.

    Beim Posten im Forum mache ich es häufig so, dass ich Vorschläge direkt umsetzte und dann erst weiter poste. Das bringt mich am besten voran und die Ratschläge werden direkt ernst genommen. Wenn du erstmal 1-2 Abschnitte mehr posten möchtest, bevor du Änderungen machst, ist das Ok. Ich würde das allerdings mitteilen. Nicht optimal wäre es, wenn du dauerhaft sagst: danke für die guten Vorschläge, aber ich mach dann mal weiter (alles schon da gewesen). Falls du hier einen 500 Seiten Roman postest wird die Beziehung mit den Kommentatorinnen zunehmend von gegenseitigem Vertrauen geprägt sein.

  • Ja das ist ein berechtigter Einwand! Deshalb wollte ich auch ehrlich wissen, was ihr bearbeiten würdet und was man dann in späteren Kapiteln noch genauer klären kann. Ich hatte es mir so gedacht, dass ich euch noch das nächste Kapitel reinstelle wie ich es bisher habe. Dann habt ihr einen guten Überblick von meinem Schreibstil und seit am Beginn der Geschichte. Danach würde ich es schon gerne bearbeiten bzw. besprechen, sofern ihr dazu Lust habt. Ich habe nämlich einige Ideen wie ich die Dinge umschreiben oder was ich noch ergänzen könnte. Ich experimentiere auch gerade mit verschiedenen Blickwinkeln und frage mich, ob ich die einbaue und wenn dann wo. Deshalb wäre ich da definitiv auf Meinungen gespannt!

    Ich finde es richtig gut, dass du mir sagst, was du dir hier erwartest. Damit kann ich dann auch arbeiten. Ich bin nämlich nicht nur neu in diesem Forum, sondern generell zum ersten Mal in einem Forum aktiv dabei. Ich wusste nicht, ob ihr einfach Kapitel für Kapitel lesen wollt und mir eure Meinung dazu sagt oder eben aktiv mitgestaltet und auch immer wieder Änderungen lesen wollt. Das kann ja auch manchmal mühselig sein, ein Kapitel drei vier mal zu lesen...

    Ich habe tatsächlich noch nichts von Sanderson gelesen, muss ich gestehen. Ich habe ja erst dieses Jahr mit dem Schreiben angefangen und bin dann auf seine Lektionen gestoßen und ein paar andere interessante YouTube beiträge zum Thema. Das war wirklich sehr lehrreich. Jetzt steht aber Mistborn und Way of Kings auf meiner Leseliste. Bin noch etwas unschlüssig, womit ich anfange :)

  • Ja das ist ein berechtigter Einwand! Deshalb wollte ich auch ehrlich wissen, was ihr bearbeiten würdet und was man dann in späteren Kapiteln noch genauer klären kann. Ich hatte es mir so gedacht, dass ich euch noch das nächste Kapitel reinstelle wie ich es bisher habe. Dann habt ihr einen guten Überblick von meinem Schreibstil und seit am Beginn der Geschichte. Danach würde ich es schon gerne bearbeiten bzw. besprechen, sofern ihr dazu Lust habt

    Du bist der Chef. Aber du musst uns mitnehmen. Also sagen was du machst und warum.

    Ich finde es richtig gut, dass du mir sagst, was du dir hier erwartest. Damit kann ich dann auch arbeiten. Ich bin nämlich nicht nur neu in diesem Forum, sondern generell zum ersten Mal in einem Forum aktiv dabei. Ich wusste nicht, ob ihr einfach Kapitel für Kapitel lesen wollt und mir eure Meinung dazu sagt oder eben aktiv mitgestaltet und auch immer wieder Änderungen lesen wollt. Das kann ja auch manchmal mühselig sein, ein Kapitel drei vier mal zu lesen...

    Einige sind bei den Bearbeitungen sehr gewissenhaft dabei, andere kommentieren und lesen dann nicht unbedingt zurück. Beides ist wertvoll.

    Ich habe tatsächlich noch nichts von Sanderson gelesen, muss ich gestehen. Ich habe ja erst dieses Jahr mit dem Schreiben angefangen und bin dann auf seine Lektionen gestoßen und ein paar andere interessante YouTube beiträge zum Thema. Das war wirklich sehr lehrreich. Jetzt steht aber Mistborn und Way of Kings auf meiner Leseliste. Bin noch etwas unschlüssig, womit ich anfange

    Ich habe Sanderson über die Schreibkurse kennenglernt und hab dann Elantris gelesen, seinen Erstling. Der war ganz OK. Jetzt habe ich grade Mistborn gelesen und es hat mit weggeblasen. So gut. Ich hatte teilweise Tränen in den Augen, so nah an den Charakteren. Er setzt das wirklich um, was er predigt.

  • Ok, dann mach ich das ab jetzt. Ich denke, ich werde euch relativ bald das nächste Kapitel zum Lesen geben und dann versuchen das ganze Feedback zum bearbeiten zu nehmen. Weil es ja um den Anfang des Buches geht und den könnt ihr glaube ich nur richtig beurteilen, wenn ihr den ganzen Anfang kennt und nicht nur die kleinen Bruchstücke. Aber dann würde ich wirklich gerne an einem würdigen Anfang arbeiten, der den Leser direkt ins Buch reinzieht, spannende Fragen aufwürft aber eben keine Verwirrung

  • Hallo liebe sophia_me

    ich finde es schön dass du so kommunikativ bist. Dann weiß man wie du denkst und ich finde das gut. Dass sie die Nächte zum Tag machen ist ein guter Gedanke. Dass hatte ich wie du merkst nicht verstanden. Vielleicht könntest du das am Anfang noch deutlicher machen. ("Endlich begann die Nacht und wir standen auf und frühstückten" ... würde sofort klarmachen dass da etwas anders läuft als man erwartet)

    Ich wollte noch kurz einen Gedanken hinzufügen der mir kam. Aus dem Prolog entnehme ich dass du ein zerstörtes Land und ein großes Leid des Volkes beschreiben willst aus dem Aleyna sie retten soll.

    Jedoch lese ich aus den Beschreibungen von Aleynas Leben heraus dass sie ein behütetes Kind ist das in einer Familie heranwächst der es an nichts fehlt. Sie muss den Eltern nicht beim Essenbeschaffen helfen. Die Eltern sind liebevoll und nicht gestresst. Sie hat Zeit genug von einem Lehrer unterrichtet zu werden. Es herrscht kein Hunger. Das Volk ist fröhlich und feiert viele Feste. Irgendein Elend wird zwar zuweilen berichtet aber ich sehe es nicht. Die "Wüste" ist weit weg. War das der Eindruck den du erwecken wolltest?

    „Diesen Ring“, sie zeigte auf ihren Zeigefinger, der einen schmalen Ring mit einem winzigen hellblauen Stein trug, „wirst du am Tag deiner Blüte bekommen. Du wirst ihn an deine Tochter und sie an ihre weitergeben. So wie es auch die Mütter vor uns taten.“
    „Was ist mit Leyna? Wird sie auch einen Ring bekommen?“

    Hier bezieht sich Leyna nicht auf "Aleyna und Leyanna zusammen" sondern nur auf die Schwester. Daher stimmt der Name hier nicht. Oder?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince

  • Liebe Kirisha ,

    Ja das mit der Nacht Sache war auch am Anfang echt schwer für mich zu schreiben. Hab da vieles ausprobiert, bis es so richtig ins Schreiben überging. Wie gesagt, ich fand, das das eine Sache ist, die in den nächsten kapiteln deutlicher wird. Es kommt eben drauf an wieviel ich bearbeiten muss. Wenn ich diese Kapitel inhaltlich so lasse und entsprechend bearbeite, dann muss ich es wohl nochmal deutlicher machen.

    So wie ihr es aber momentan kritisiert, frage ich mich, ob ich doch ganz klassisch mit der "Actionszene" anfangen sollte? Also mit dem Brand am Ende des Kapitels. Meint ihr, das wäre ein besserer Einstieg in die Geschichte? Ich wollte einfach nicht so Clichee sein und gleich mit dem riesen Unglück anfangen. Aber vielleicht ist es auch nicht ohne Grund der Standarttipp. Was meint ihr?

    Zu dem behütet: Sie lebt in einer Stadt inmitten der Wüste. Essen ist super rar und wie ich ja auch geschreiben hatte Wasser sehr rationiert. Ihr Stamm und ihre Familie sind quasi den Umständen entsprechend glücklich. Sie wissen, dass es eben nicht mehr viel gibt und haben sich mit dem arrangiert, was sie haben. Nämlich einander.

    Jetzt wäre die Frage, ob es für eine spannende Geschichte unbedingt nötig ist, dass der "Held" der Geschichte aus dem tiefsten Elend kommt. Also, dass sie so hungert wie beispielsweise Katniss in Hunger Games und ein hartes Leben lebt, damit sie schon als Kind einen Hass gegen die Königsfamilie o.ä. schürt. Ich fand die Idee eigentlich ganz schön, dass es mal eine normale Figur ist, die durch äußere Einflüsse ins Geschehen gerissen wird und erst dann so richtig die ganzen Missstände bemerkt. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich das Argument, dass eine spannende Story viele Spannungspunkte braucht und die entstehen eben auch durch solche Backstories. Was meint ihr?

    Zu dem mit Leyna, ich hatte es so gedacht, dass sie einfach irgendwann beide Leyna genannt werden und sich auch gegenseitig so nennen. Aber vielleicht ist das auch seltsam. Der Gedanke war vor allem in die Zukunft, dass sie unter Fremden eben zum ersten Mal Aleyna genannt wird und wenn sie später von engeren Freunden Leyna gerufen wird, eben dieser alte Schmerz von Verlust hoch kommt. Aber das ginge sicher auch durch etwas anderes :)