Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 279 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Dezember 2024 um 15:57) ist von sophia_me.

  • Ahoi liebes Forum!

    Wie im letzten Jahr mache ich privat den Verszember, wie wir das das genannt haben. Das heißt, dass ich und mein Bruder im Dezember jeden Tag zu einem bestimmten Thema ein Gedicht schreiben werden, analog zum InkTober, bei dem jeden Tag ein Bild gemalt/gezeichnet wird. Dabei ist das Ziel nicht Perfektion, im Gegenteil, es soll schnell gehen. Alle Kurzformen sind willkommen, Elfchen, Haikus, Vierzeiler mit jedem Reimschema und vielleicht auch ohne, freier Jazz, von mir aus auch abstrakte Prosa. Alles ist erlaubt, nur wer auf KI zurückgreift, verspielt seine Ehre. :P

    Für jeden Tag gibt es ein Schlagwort. Die Liste folgt im Spoiler:

    Verszember 2024
    1. Sanft
    2. Muster
    3. Ferne
    4. Ungelöst
    5. Heim
    6. Plötzlich
    7. Rat
    8. Zeilen
    9. Stille
    10. Gestern
    11. Behaglichkeit
    12. Poesie
    13. Falls
    14. Winter
    15. Schwester
    16. Weiß
    17. Fenster
    18. Normal
    19. Blind
    20. Duftend
    21. Überraschung
    22. Ruhelos
    23. Dezember
    24. Innehalten
    25. Traum
    26. Notfall
    27. Rezept
    28. Sprache
    29. Karte
    30. Abschied
    31. Wiedersehen

    Schummeln, das dem Spaß dient, ist erlaubt. :D Beispiel: Mein Bruder und ich haben die Begriffe von einer Vorlage übernommen und übersetzt. Dabei haben wir uns explizit entschieden, nicht "Mutter" für den 15. zu wählen, sondern "Schwester" - einfach weil wir keine haben und das sicher poetisches Potential hat. Wer sich da aber für "Bruder", "Tante" oder "Opa" entscheiden will, dem werde ich sicher nicht reinreden. Wer aus "Karte" eine Speisekarte, Spielkarten, eine Landkarte oder eine Browserregisterkarte macht, zeigt vor allem Kreativität. Legt die Themen ruhig weit aus, wenn euch das etwas bringt.

    Wer nur zu einzelnen Worten etwas schreiben will, vielleicht auch zu welchen, die schon dran waren, kann auch gerne etwas einwerfen. Niemand muss alle Tage machen - ich werde es aber versuchen.

    Am 01.12.2024 geht's los. :wein:

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (13. November 2024 um 12:10)

  • Das klingt interessant und würde mir mehr liegen als eine bestimmte Anzahl Worte runterzuschreiben oder was zu zeichnen. Ich könnte mir vorstellen, da mitzumachen. Nur eine Frage hätte ich noch, kalkwiese : möchtest du das hier als deinen persönlichen "Verszember"-Thread (ich hoffe doch, dass du uns Ergebnisse sehen lässt ^^ ) oder kann ich mich dazugesellen?

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Tariq

    Wer nur zu einzelnen Worten etwas schreiben will, vielleicht auch zu welchen, die schon dran waren, kann auch gerne etwas einwerfen. Niemand muss alle Tage machen - ich werde es aber versuchen.

    Das hatte ich für diesen Thread gemeint. Alle können hier posten und es teilen. Da ich vor habe, das jeden Tag zu machen, werden meine Posts einen großen Anteil haben, aber der Thread ist für alle offen. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Heyho kalkwiese

    Ist notiert. Vielleicht ist das für meine völlig eingeschlafene Schreiberei ja eine gute Therapie. Mal wieder mit ein paar Reimen anzufangen. Die Schlagworte gefallen mir jedenfalls...die Inspirationskerze glimmt schon leicht und leise.:)

  • Das klingt interessant :D Würde mich auch mal anschließen. Ist bestimmt ganz nett zum rein kommen :)

    Habe gerade direkt mal versucht was kurzes zur Nr. 1 (sanft) zu schreiben xd

    hoffe is richtig so, es hier in den Kommentaren zu posten?


    Hat noch keinen Titel..

    Die Zweige wiegen sanft im Wind.
    Der Schnee fällt sachte, doch bestimmt.
    Die Tannen sind in weiß umhüllt.
    wie ein still gemaltes Bild.

    Die weiße Decke samtig scheint.
    In Besinnlichkeit und Ruh geeint.
    So friedlich wirkend,
    Sanft und rein.
    Verleugnen dessen wahres sein.


    Ich hatte bei sanft direkt das Bild von so einem sanft und friedlich wirkenden Winter Wald vor Augen. Wobei das so schön aussehende Bild ja oft darüber hinweg täuscht, dass diese Jahreszeit für die Natur und Tiere dort mit die härteste ist.

  • Ich bin super schlecht im dichten und hatte dafür noch nie wirklich ein Gefühl. Auch das alles mit dem Versmaß und so ist für mich zu lange her und gerade kein Fokus, um es nochmal richtig aufzufrischen. Aber ich finde die Idee so schön und es bringt mich irgendwie richtig in Weihnachtsstimmung, auch wenn ich selbst wahrscheinlich nichts weihnachtliches dichten kann. Deshlab versuche ich es jetzt mal ganz spontan und schüttle was aus dem Ärmel. Man soll sich ja in allem mal üben :)

    Finger die wandern über weiche Haut
    Liebkosen und streicheln
    Ganz sanft, ganz leise
    In dunkler Nacht

    Und doch so kalt
    Die Stimme zu laut
    Das Flüstern ein Heulen
    Die Berührung so rau

    Du kannst ihn nicht fassen
    Du kannst ihn nicht sehen
    Mal bringt er Hoffnung
    Mal das Verderben

  • hoffe is richtig so, es hier in den Kommentaren zu posten?

    Ja, das ist alles richtig so. Sonst würden wir ja das Forum mit Threads fluten und vielleicht nur nebeneinander, statt miteinander reden. :)

    Ich hatte bei sanft direkt das Bild von so einem sanft und friedlich wirkenden Winter Wald vor Augen.

    Spannend! Mir hat sich beispielsweise direkt aufgedrängt, dem Wort 'sanft' einige nicht gerade sanfte Worte nebanzustellen. :D

    Ich bin super schlecht im dichten und hatte dafür noch nie wirklich ein Gefühl. Auch das alles mit dem Versmaß und so ist für mich zu lange her und gerade kein Fokus, um es nochmal richtig aufzufrischen.

    Es lohnt sich definitiv, sich damit zu beschäftigen. Aus irgendeinem Grund gehe ich aber auch gerne zu freien, eher modernistischen Formen, vielleicht auch, weil unsere Alltagssprache sich nur schwierig in Formen drechseln lässt. Heute wollte jedenfalls kein Versmaß bei mir stimmen, also habe ich es sein lassen. :hmm:


    Es sind zwei Texte geworden, weil ich gucken wollte, ob auch etwas Positives dabei rumkommen könnte. Konnte es nicht. :pardon:

    1) sanft

    Hin und zurück

    Gestern, als der Pflasterstein mich zu Boden schleuderte, wurde ich sanft in die Himmel gerissen.

    Heute, wo mich deine Stimme weckte, zogst du mich sanft hinab dein Höllenloch.

    Morgen, wenn ich mich sanft aus deinen Armen stemme, kraxle ich zurück ans Licht.

    1) sanft (No. 2)

    Ein sanfter Wind


    Sanft stürmt es ums Haus

    Und in sanftem Schlaf

    Durchträume ich sanft die Unwetter


    Du warst ein anderer Sturm

    Der anders mich fortriss

    Ans andere Ende der Welt


    Ach hätt' ich doch dreimal die Hacken zusammengeschlagen

    Ach hätt' ich doch nicht aufs Säuseln gehört

    Ach hätt' ich doch sanft auch dich durchträumt

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese ich finde es aber sehr interessant, dass wir beide bei sanft scheinbar die Assoziation von Wind hatten. Ich bin aber auch umso schlechter darin gut gelaunte Gedichte zu schreiben. Irgendwie hat das für mich immer was mit leidenden Emotionen oder Spannung zu tun 😅