Blut nein danke - manche Vampire sind gerne untot.
Müssen Vampire eigentlich Blut saugen, ist es wie ein Zwang oder eine Sucht? Oder können sie es auch lassen? Was geschieht dann mit ihnen? Und was bewirkt das Blut bei denen, die es sich nehmen?
Dazu gibt es in den vielen Geschichten die unterschiedlichsten Vorstellungen.
Wie wäre es damit:
Neu entstandene Vampire sind zunächst untot. Leichen, die sich dennoch bewegen können. Ihr Herz schlägt nicht, sie atmen nicht, benötigen keine Nahrung, Krperwärme fehlt ihnen. Nicht geeignet als Liebhaber in Teenie-Vampirfilmchen.
Blut verhilft ihnen aber zu Lebendigkeit, wenn auch nur kurzfristig.
Aber das Leben hat auch Nachteile. Man muss schlucken, kauen und verdauen, aufs Klo gehen, frieren und schwitzen, gähnen, müde werden und schlafen. Womöglich Schmerzen leiden.
Das muss man nicht wollen. Manche Vampire schenken sich das lieber und bleiben gerne untot.
Das darf natürlich nicht bedeuten, dass sie zerfielen oder erstarrten. Sie könnten noch denken, sprechen, hören und sehen ( Letzteres in Schwarz weiß). Da sie kein Körpergefühl hätten, wären sie sich ihrer Gliedmaßen nicht bewusst. Wenn sie sich ihrer Hände oder Füsse bedienen wollten, müssten sie diese ansehen. Es gibt Menschen mit neurologischen Schäden, bei denen das so ist.
Das wären die weißen Vampire. Wegen ihrer Blutlosigkeit und natürlich auch ihrer Hautfarbe. Harmlos, wenn man ihnen nicht auf die Nerven fällt.
Im Gegensatz zu denen, die durch Blutsaugen wieder fast lebendig werden. Sie können, solange das Blut wirkt, essen und trinken, haben wieder ein Körpergefühl, sind aber auch den Nachteilen des Lebendigseins ausgeliefert. Ein Greuel für die weißen Vampire.
Das wären die roten Vampire. Beide Gruppen mögen einander nicht und gehen sich aus dem Weg.
Dieses Vampirkonzept würde ich gerne in einer kleinen Geschichte durchdeklinieren.
Ein paar Ideen habe ich schon.
Die Hauptfigur wäre Graf Ernst von Schwarzerd, deutscher Abstammung, als er noch lebendig war, und wohnhaft selbstredend in Transsylvanien. Ein weißer Vampir aus Überzeugung. Alles, was mit Leben zu tun hat, findet er lästig und eklig. Er ist gerne untot. Seine Leidenschaft gilt seiner Büchersammlung, die er in bester Ordnung hält und ständig erweitert. Da er wahrlich genug Zeit hatte, Sprachen zu lernen, spricht er fast alle. Abgeschirmt von der Außenwelt wird er von menschlichen Helfern, beinharten Protestanten, die im 18. Jahrhundert, der Zeit der Handlung, im von den Habsburgern beherrschten Siebenbürgen brutal unterdrückt werden. Sie hassen die Katholiken. Mit einem Vampir haben sie keine Probleme, denn Graf Ernst versicherte ihnen glaubhaft, mit dem Papst hätte er rein gar nichts am Hut. Als Gegenleistung muss er, mit großem Widerwillen, doch ab und zu Blut trinken, um die traditionellen Vampirfähigkeiten zu erlangen. Das Übliche, fliegen, Stürme und Nebel heraufbeschwören, Wölfen und Raben gebieten und so weiter. Nur so kann er unangenehme Gestalten wie Steuereinnehmer und katholische Missionare aus den Siedlungen seiner Helfer verscheuchen. Er tut das aber äußerst ungern und ist froh, wenn er wieder die angenehme Untotsein genießen kann.
Natürlich müssten in der Handlung dann auch rote Vampire und Vampirjäger auftauchen.
Was ihn sehr stören wird, denn schließlich will er nichts als seine Ruhe.
Ich weiß noch nicht genau, wie ich das aufbauen soll, müsste aber bald eine Anfangsszene hinkriegen.