Was lest ihr gerade? (Fantasy)

Es gibt 872 Antworten in diesem Thema, welches 152.703 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2024 um 14:37) ist von kalkwiese.

  • Anackire von Tanith Lee

    Jetzt also der Band zwischen Storm Lord und Aztira... Nach dem grossen Krieg der hellhaeutigen Tieflaender gegen die dunklen Visianer (den letztere verloren haben) herrscht jetzt die helle Rasse - aber sie nehmen einheimische Koeniginnen, und zur Zeit des zweiten Bands gibt es viele Mischlinge an den Hoefen.

    Wir folgen Kesarh, einem solchen Mischling, der sich durch Intrigen einen Thron erobert, und Rem, einem seiner Soeldner, der sich als einer der Soehne von Raldnor am Anackire - dem Helden des letzten Bandes herausstellt, Die naechste Generation tritt ihr Erbe an, aber waehrend Kesarh den Traditionen der Vis zuneigt findet sich Rem zwischen allen Fronten - und dann ist da Ashni, die Tochter von Kesarh und seiner Schwester - aber spirituell das Kind von Raldnor und seiner Koenigin, eigentlich 9 Jahre alt, aber irgendwie schon aelter, und mit der Magie der Tieflande begabt...

    Es geht also darum wie der erste Konflikt in Storm Lord zu weiteren fuehrt, und wie die Loesungen aber unterschiedlich werden - waehrend im ersten Band noch Gwalt das Thema war, kommt es jetzt ab und an zu Verstaendigung (bei Aztira ist 'Liebe' dann das Thema).

    Auch Anckire ist sehr... energetisch und fast explosiv geschrieben, aber reisst auch auf seine Art mit. Ich glaube trotzdem dass Aztira mein Lieblingsband ist, aber es ist auch interessant hier die Vorgeschichte zu lesen.

  • Anackire von Tanith Lee

    Bei Lee bin ich ja etwas hin und her gerissen. Ich kenne einige exzellente Kurzgeschichten, aber auch Romane, die mir dann doch etwas zu grob gestrickt sind. Mein Highlight von ihr https://www.goodreads.com/book/show/25639654-draco-draco


    Der Nebel, Steven King

    Aus Recherchegründen habe ich „Der Nebel“ von Steven King als Hörbuch „gelesen“.

    Nach einem schweren Sommersturm machen David Drayton und sein Sohn Billy Besorgungen im nächstgelegenen Supermarkt. Auf einmal zieht ein unheimlicher Nebel auf, und sie sind mit anderen Einheimischen im Laden gefangen. Unheimliche Wesen lauern draußen in den wabernden Schwaden. Die Nerven der Anwesenden liegen zunehmend blank - ist das Gottes Strafe für ihre Sünden, die nur durch Menschenopfer gebüßt werden können? Die Draytons und ein paar andere wagen den Ausbruch ...

    Ich habe als Jugendlicher sehr viel King gelesen, jetzt weiß ich wieder weshalb. King schafft es ein schnelles Psychogramm der Protagonisten und der Nebendarsteller zu schaffen. Erst die Spannung zwischen den Menschen erschafft den wahren Horror.

    Die Geschichte hat starke Lovecraft Referenzen und wer die Netflix-Serie „Stranger Things“ gesehen hat, findet in dieser Geschichte von King so manche genutzte Vorlage.

  • Bei Lee bin ich ja etwas hin und her gerissen. Ich kenne einige exzellente Kurzgeschichten, aber auch Romane, die mir dann doch etwas zu grob gestrickt sind.

    Tanith Lee gehoert zu den Autoren wo die Ergebnisse des Schreibens sehr unterschiedlich sein koennen - einige Werke finde ich genial, andere meh - bin ich also ganz bei Dir.

    Bei der 'War of Vis' Trilogie bin ich immer noch am ueberlegen worueber sie eigentlich erzaehlen will - 'Storm Lord' gibt irgendwie eine religioese Befreiungsgeschichte her (so aehnlich wie Dune vielleicht), aber Anackire liest sich dann mehr wie ein Kommentar auf die Irrtuemer eines solchen Ansatzes... Habe ich alles beim ersten Mal Lesen ganz sicher nicht gerafft - steht also auch im Raum dass ich manche Texte von ihr einfach falsch beurteile...

  • Ich bin grade fast am Ende mit den Chroniken des Schwarzen Mondes - einer 14-baendigen Fantasy-Comicreihe.

    Im Prinzip finde ich den Plot cool - der Protagonist Wismerhill wird in dem Machtkampf um das Kaiserreich Lhynn gezogen, in dem der Kaiser Haghendorf gegen den Erzmagier und Halbgott Haazheel Thorn steht, flankiert von zwei Ritterorden - den korrupten Rittern des Lichts unter Fratus Sinister und den Rittern der Gerechtigkeit unter Prinz Parzival.

    Wismerhill schliesst sich Haazheel an weil er glaubt der Kaiser hat seinen Vater ermorden lassen - tatsaechlich hat ihm das der Erzmagier aber nur vorgegaukelt. Er steigt immer mehr in der Hierarchie auf und verliert graduell mehr und mehr seiner Menschlichkeit - um dann schliesslich Lhynn zu erobern. An diesem Punkt bringt Haazheel ihn dazu die goettlichen Gesetzestafeln die in einer Krypta unter dem Thronsaal ruhen zu zerschmettern, so dass er Erzmagier seinen wahren Plan verwirklichen kann - eine permanente Pforte zur Hoelle zu oeffnen und so nach der Goettlichkeit zu streben.

    In einem epischen Kampf stellt sich Wismerhill schliesslich gegen seinen Mentor, schliesst die Pforte und toetet den Erzmagier, stellt aber fest dass er dadurch die Welt zum Untergang verdammt hat, denn der schwarze Mond wird unaufhaltsam auf die Erde stuerzen - und nur wenige koennen sich in eine andere Ebene fluechten. Mit diesem Ende der Zeiten hoert die Serie auf.

    In der Praxis ist es oft Scheisse erzaehlt - viele der inneren Konflikte die da sein muessten werden ignoriert oder mit Klamauk abgefertigt. Die permanente Wiederbelebung durch Magie nimmt oft Dramatik raus (Wismerhill stirbt mindestens drei Mal, seine Gefaehrten teilweise bis zu fuenf Mal, in 14 Baenden verschwindet genau eine Figur permanent aus seiner Umgebung...) so dass man sich irgendwann beim Tod einer Figur schulterzuckend denkt dass er eh nach drei Seiten wieder da sein wird. Wismerhill gewinnt permanent an Macht und lernt alle moeglichen Arten von Magie, aber es ist nie irgendwie klar was das relative Level an Macht zwischen zwei Figuren eigentlich ist - warum der eine Daemon jetzt schwer fuer ihn ist, der andere aber nebenbei abgefertigt wird. Ganz raetselhaft ist Kaiser Haghendorf der ueber 9 Baende ein ganz normaler Mensch ist - guter Verwalter und Stratege - und seine Schlachten als General schlaegt und dann in Band 10 im Endkampf gegen Wismerhill ploetzlich nicht nur eine magische Kugel abfeuert die selbst den Erzmagier an seine Grenzen bringt, sondern mit seinen 60 oder 70 Jahren als Schwertkaempfer noch gegen den mit Magie uebersaettigten Wismerhill brilliert so dass er ihn tatsaehlich toetet (aber er wird ja wiederbelebt...).

    Trotz des Plots erinnert das alles an vielen Stellen eher an eine bloedelnde Rollenspielgruppe als an eine gut erzaehlte Geschichte - und das ist schade, denn auch die Zeichnungen sind ueber weite Strecken sehr stark.

    Haette man mehr draus machen koennen...:(

  • Death - The High Cost of Living von Neil Gaiman

    Aus Neugier die Graphic Novel in der Bibliothek gegriffen und... voll von den Socken. Ich weiss nicht wann ich zum letzten Mal eine so schoene Geschichte gelesen habe...

    Wenn ich versuche die Story zu beschreiben klingt das total bloed, also erst mal die Vorrede dass es sich im Comic wirklich nahtlos zu einem Ganzen fuegt und nichts davon irgendwie daneben ist.

    Die Geschichte beginnt mit Sexton, einem ungluecklichen Teenager der sich umbringen will, und sein Versuch in den Tod zu springen endet damit dass er auf einer Muelldeponie halb unter einem Kuehlschrank eingeklemmt ist - wo ihn Didi findet, ein Gothic-Girl. Sie rettet ihn und flickt ihn erst mal wieder zusammen - nur dass sie behauptet, der Tod zu sein der einmal alle 100 Jahre fuer einen Tag in Gestalt eines Menschen auf die Welt kommt. Zusammen driften die beiden durch New York, wobei Didi merkwuerdigerweise alles umsonst bekommt - Textfahrt, Eintritt in einen Club, Hotdog,... Sexton glaubt ihre Geschichte trotzdem nicht, aber Mad Hettie, eine 250 Jahre alte Obdachlose und der Eremit verfolgen sie - aus unterschiedlichen Gruenden, aber beide ueberzeugt dass sie der Tod in menschlicher Gestalt ist und dass das Ankh-Amulett ein wichtiges magisches Artefakt ist - nur dass Didi sich, nachdem man ihr es abgenommen hat - bei einem Strassenhaendler einfach ein neues holt...

    Ueberraschende Wendungen die doch irgendwie ein Ganzes ergeben, tiefgruendige Dialoge und,... mit Didi eine einfach beruehrende Gestalt.

  • Man nehme einen Gott, einen toten Raben und eine königliche Intrige

    Sind wir mal ehrlich. Wir stehen auf Intrigen. Je dreckiger, umso besser. Nicht im echten Leben, klar, aber gut gemachter Verrat ist der perfekte Stoff für spannende Lesestunden. Und was wäre ein "klassischer" High-Fantasy-Roman ohne gierige Könige, einen gestohlenen Thron und einen Auserwählten?

    Ann Leckie hat mit Der Rabengott eine schmucke Geschichte erschaffen. Eingefleischte Leser:innen von High-Fantasy werden aber wohl kurz staunen, denn meine Güte. Der Roman ist komplett in der 2. Person geschrieben. Und so eine "Du"-Perspektive lässt einen kurz erst mal zusammenzucken. Zumindest ging es mir so, als ich frisch zu lesen angefangen habe. Ungewohnt, aber reizvoll.

    Der Erzähler, der fröhlich vor sich "hinduzt" ist auch nicht irgendwer, sondern ein Gott, der seit Urzeiten das Königreich Iraden beschützt. So ein Gott lässt sich natürlich nicht lumpen und verlangt für seinen Schutz etwas im Gegenzug; jedes Mal, wenn sein Rabenvogel stirbt, der seinen göttlichen Willen den Sterblichen überbringt, muss auch der menschliche Statthalter sterben. Als der göttliche Rabenvogel ins Gras beißt, verlangt der Gott wie vereinbart den Tod des aktuell herrschenden Statthalter. Nur hält sich nicht jeder an die Spielregeln und eine verhängnissvolle Intrige nimmt ihren Lauf ...

    Ein Gott als Erzähler, ein Auserwählter, den man nur durch die "Du"-Perspektive kennen lernt und ein Roman, der alles andere als langweilig, aber absolut kein Abenteuer ist. Ich habe nach dem ersten Zusammenzucken wegen der Erzählperspektive viel Spaß gehabt an der gut gemachten, dennoch eher ruhigen Gott/König/Familien-Intrige und der spürbaren Detailverliebtheit der Autorin.

    Es war eine erfrischende Erfahrung, aus der Perspektive eines Gottes zu lesen, der mit einer gewissen Arroganz und Distanz über die "sterblichen" Probleme der Menschen erzählt - und der es am Ende nochmal ordentlich knallen lässt :thumbup:

  • Ich schreib mal mehr oder minder einen Monsterpost über alles Mögliche, das ich in den letzten Monaten gelesen habe und gerade lese. :D

    Hatte einige Jahre eine Flaute und wenig Romane gelesen, aber dafür Manga. Nun ist die Lust auf Fantasyromane zurückgekommen. ^^

    Glaub aber ich teil den Post auf zwei auf und schreibe über andere Bücher ein andern mal.


    Tian Guan Ci Fu (Heaven Official's Blessing) von Mo Xiang Tong Xiu

    Hier habe ich schon den Donghua (chinesischen Anime) gesehen und geliebt. Es handelt sich auch um dieselbe Autorin, die Mo Dao Zu Shi / The Grandmaster of Demonic Cultivation geschrieben hat, einer meiner ansoluten Favoriten, inklusive dem Protagonisten Wei Wuxian. <3

    Auf den ersten Blick wirken ihre Bücher nach ... cheesy Romances und irgendwo sind sie das auch, aber dahinter verbirgt sich sehr viel mehr. Generationenkonflikte, Familienkonflikte und drunterliegend überraschend so einiger sozialer Kommentar.

    Ich finde auch, dass "morally grey protagonists done right" sind. In vielen Medien sind diese Geschichten dann grimdark ohne Ende und die moralisch grauen Protagonisten eher Psychopathen.

    Bei Mo Xiang Tong Xiu ist es so, dass der Ruf, den ihre Protagonisten in der Öffentlichkeit haben, nicht mit ihrem tatsächlichen Charakter und ihren Taten übereinstimmen, ein Teil dessen aber schon wahr ist. In The Grandmaster of Demonic Cultivation stellt sich Wei Wuxian eine Zombiearmee zusammen, um den Krieg und die Intrigen zwischen Clans zu beenden und trifft im Nachhinein gesehen fragwürdige Entscheidungen um kriegsgefangene Freunde von ihm zu befreien.

    Hua Cheng ist der "Ghost King" und einer "Four Great Calamities", hinter dem um einiges mehr steht, und er mag in einigen Belangen ein moralisch grauer Protagonist sein, aber seinem Love Interest würd er kein Haar krümmen.

    Bei Tian Guan Ci Fu dreht es sich um Xie Lian, einem ehemaligen Kronprinzen, der in Gottstatus "ascended" (mir fällt das deutsche Wort gerade wirklich nicht ein) ist und als er aus dem Himmel verbannt wird, den Auftrag erhält einen der Four Great Calamities, der in der Welt der Sterblichen sein Unwesen treiben soll, zu jagen. Dabei handelt es sich natürlich um Hua Cheng. :D

    Westlichen Romanzen zwischen schwulen Männern, die von weiblichen Autorinnen geschrieben wurden, geh ich häufig aus dem Weg, weil diese stark fetischisiert sind. Bei Danmei hingegen trifft man häufig wundervolle Slow Burn-Romanzen vor. Wenn ich Slow Burn sage, meine ich das. Man muss viel Geduld mitbringen und wird dafür sehr belohnt - ich liebe es. Wie auch bei Mo Dao Zu Shi bereits, liebe ich hier die Dynamik des Maincouples und beide Charaktere für sich. Vor allem Hua Cheng, ich könnte eine Tiefenanalyse über diesen Kerl schreiben und... <3

    Und was soll ich sagen... ich liebe auch die Ästhetik von Wuxia-Romanen und visuellen Medien. Die Hanfus, der Zeichenstil, diese schönen, androgynen Männer, oof... :blush:

    Hab letzens ein Edit zu den beiden in meinem Fandom gefunden, das find ich zum Heulen schön.

    Spoiler anzeigen


    Fourth Wing von Rebecca Yarros

    Ich hätte mich auf Romantasy mit Drachen gefreut, aber ich bin leider etwas enttäuscht und werde mir die weiteren Teile nicht holen, bzw. war der Erste auch nur geliehen.

    Das Setting gefällt mir an sich, obwohl einiges keinen Sinn macht. Man zwingt Leute auf eine Militärakademie, weil nicht genügend Bodensoldaten und Drachenreiter vorhanden sind, und dann erlaubt es den Schülern sich gegenseitig zu töten. Was natürlich Sinn macht, ähm... Mit Drachen kann man mich dafür eigentlich immer ködern und bisher sind diese auch mein Lieblingsteil in dem Buch.

    Der Schreibstil und Violets POV klingt für mich auch so gar nicht nach New Adult, hab eher den Eindruck, ich hätte ein Young Adult-Buch mit expliziteren Sex in den Händen. Sie klingt wie ein modernes High School Girlie, das diese "oh my gosh, he's soo cute!!" quietschen könnte? Einfach nur irritierend und die Romance wirkt über die größte Strecke ziemlich oberflächlich. Romantasy funktioniert halt nur, wenn einem das Paar nicht gleichgültig ist.

    Fühlt sich leider alles so an, als hätte man beliebte Tropes zusammengewürfelt und gehofft, dass es sich gut verkauft. Was es anscheinend tut. Fand ich nicht grottig oder so, aber es ist... underwhelming. Violets Drachen mochte ich allerdings und die Szene, in der die Schüler von den Drachen auserwählt wurden.


    Das Reich der sieben Höfe von Sarah J. Maas

    Hat bei mir leider einen sehr ähnlichen Eindruck wie Fourth Wing hinterlassen, nur... schlimmer. Hier werde ich auch die nächsten Teile nicht weiterlesen und hab die Bücher geliehen. Auch hier ist das Buch offiziell New Adult, aber es fühlt sich eher wie Young Adult an.

    Feyre soll die Leser wohl irgendwie an Katniss erinnern (Jägerin, die Familie ernährt) und genauso "badass" sein ohne Katniss in irgendeiner Weise zu verstehen. Auch nervig, dass sie dann immer wieder beide ihrer Männer erlaubt sie nach Belieben zu behandeln. Tamlin überfällt sie fast, als er sich unter einem Zauber befindet, und Rhys setzt sie unter Drogen, zwingt sie in durchsichtige Kleidung um sie vorzuführen und einiges anderes.

    Beides sind furchtbare Romanzen und ich hab noch nie verstanden was Leser, vor allem Leserinnen, daran finden, wenn der männliche Love Interest(s) ein abusives Arschloch ist / sind und das kaum zur Sprache kommt. Sie vergibt Rhys sehr schnell und er wird ihr neues Love Interest. Na dann... :/

    Fand ich sehr schade, weil ich mich auf eine Beauty and The Beast-Nacherzählung gefreut hätte, die sie sein sollte, sowie auf das Reich der Fae in das Feyre kommt. Man erfährt etwas über das Worldbuilding und über die anderen Fae, die nicht High Fae sind, aber ich hätte noch gerne mehr über all diese erfahren. Das Worldbuilding rückt bisher allgemein eher in den Hintergrund, was ich schade finde. Die Prämisse an sich fasziniert mich hier.

    Den Schreibstil find ich eigentlich ziemlich gut, aber die Charaktere und ihre Beziehungen holen mich wenig ab.


    Emily Wildes Enzyklopädie der Feen von Heather Fawcett

    Nun, es ist nicht so, als würde ich heterosexuelle Romanzen nicht mögen. Nur solche wie Fourth Wing und Bücher von Sarah J. Maas sagen mir gar nicht zu.

    Emily Wilde hat mir hingegen sehr gefallen und ich warte schon auf den zweiten Band. Emily Wilde ist eine Professorin in Cambridge, die eine Enzyklopädie über Feen und alle möglichen "otherwordly" Wesen erstelllen möchte, also reist sie weit und fern, und ihr neuestes Projekt für sie in ein Dorf des skandinavischen Ljosland, um alle Poke... Fairies in ihrer Enzyklopädie niederzuschreiben. Also, so wie Professor Eich, in der sowas-wie-realen Welt. :rofl:

    Ihr Love Interest ist ein akademischer Rivale, und sie entwickelt sowas wie eine Love-Hate-Relationship. Normalerweise finde ich solche nervig, aber hier ist es ziemlich amüsant und er ist ein netter Kerl, jedoch etwas von sich eingenommen, der eben einen Rivalen für sie darstellt, dem alles leichter zu fallen scheint, vor allem die sozialen Interaktion mit anderen Personen.

    Was ich auch sehr genossen habe war, dass sowohl die Protagonistin wie auch die Autorin wirklich interessiert und ambitioniert sind die Fairies und all das Worldbuilding unterzubringen und wie sie darüber spricht, liest sich etwa so, wie man sich die Forschungsberichte des frühen 19/20. Jahrhunderts vorstellen würde. Also ja, allgemein gefällt mir hier auch der Stil sehr.

    2 Mal editiert, zuletzt von LittleOwlbear (3. April 2024 um 08:08)

  • Ich bin in eine Leserunde von His Dark Materials bzw. der Der-Goldene-Kompass-Trilogie von Philip Pullman gerutscht. Eigentlich gar nicht auf meinem Radar dieses Jahr, aber ich brauche auch ein bisschen Spontanität in meinem Leseleben, also ... jetzt lese ich jedenfalls "Der Goldene Kompass". :D

    Es beginnt jugendbuchig: Die junge Lyra und ihr Daemon, eine vertraute Gestalt, die ihre Form zu verschiedenen Tiergestalten wechseln kann, belauschen ein Treffen von Wissenschaftlern der Jordan-Universität in Oxford. Und was soll ich sagen, das geht gleich düsterer zur Sache, als ich dachte. In zwei Kapiteln gibt es schon einen Mordanschlag und einen abgetrennten Kopf.

    Das ganze spielt in einem Paralleluniversum zu unserem, wie es scheint. London und Sankt Petersburg gibt es, aber es gibt eben Magie, Daemonen (explizit mit ae geschrieben) und wohl auch ein Volk von intelligenten Bären, wie man das vielleicht auch aus dem Film kennt - kenne da nur Szenen von, hab ihn aber nie ganz gesehen.

    Ein bisschen denke ich über die Verwendung der Erzählperspektive hier nach. Wir folgen den Figuren nicht unbedingt in einer strengen personalen Perspektive, sondern bekommen auch mal Dinge geschildert, die sie nicht wissen. Kapitel 3 beginnt mit einem Exkurs über die Uni und wird nicht durch die Perspektive einer Figur dargestellt. Und warum stört mich das nicht? Irgendwie gefällt mir das sogar, solange das in überschaubaren Dosen verwendet wird. Trotzdem ist es etwas, wovon einem wahrscheinlich jeder Ratgeber abraten würde. Warum kommt Pullman damit bei mir durch? Keine Ahnung.

    Häupter auf meine Asche!

  • Heute habe ich nach langer Zeit endlich mal wieder ein Fantasy-Buch in die Hand genommen, und nicht nur Fantasy, sondern YA (Young Adult). Es handelt sich um "Everflame: Feuerprobe" (2014) von Josephine Angelini.

    Ich kann gar nicht so viel dazu sagen, außer, dass die Protagonistin furchtbar öde ist, die Liebesgeschichte (Love Triangle) furchtbar öde und dezent problematisch ist und die Handlung doch recht vorhersehbar. Eigentlich lese ich es nur noch, um herauszufinden, ob das Ganze so endet, wie ich es mir denke.

  • Eigentlich lese ich es nur noch, um herauszufinden, ob das Ganze so endet, wie ich es mir denke.

    Ich würde mir die Zeit sparen. Weil: Wenn Du all die Erkenntnisse in der Lektüre schon vor'm Ende hast, wozu noch weiterlesen? Es endet so, wie Du es Dir vorstellst...

  • Heyho LittleOwlbear

    Also als Wanderer könnte ich mir vorstellen: Der Weg ist das Ziel.

    Da sag ich nicht nein.

    Aber mit vielen Büchern ist es genau so wie mit vielen Filmen (und ich habe erheblich mehr Filme gesehen als Bücher gelesen...):

    Irgendwann kennt man die Klischees, nach denen sowohl die einen als auch die anderen konzipiert wurden. Und dann lässt man's nach der Hälfte besser bleiben. Weggeworfene Zeit.

    Um im Bild zu bleiben: Der Weg ist natürlich des Wanderers Ziel. Nur lernt der Wanderer rasch, welche Pfade er besser meiden sollte, um nicht unnütze Schritte zu tun...

    :):):)

  • Ich habe endlich mit Die Insel der tausend Leuchttürme von Walter Moers begonnen. :) Das Buch hat Monate in meinem Regal gewartet, am Erscheinungstag (oder kurz danach, weiß ich nicht mehr) hab ich es gekauft, aber jetzt erst ist die Zeit reif.

    Zamonien goes Nordseeinsel - Hildegunst von Mythenmetz, der schon viel gebeutelte Protagonist und Autor von ein paar anderen Zamonienromanen (die Moers netterweise vom Zamonischen und Deutsche übersetzt hat), fährt zur Kur für seine Buchstauballergie auf die Insel Eydernorn. (Genau. Norderney.)

    Und was ihn dort erwartet, das finde ich gerade noch heraus. Bisher (25%) wird die Insel erkundet und man lernt man die skurrilen Gestalten, Tiere und die Kultur kennen. Nach und nach wird alles aber immer seltsamer ... Ich erwarte langsam, dass der Plot wirklich beginnt. Mal sehen, ob ich recht habe. :D

    Häupter auf meine Asche!