Was lest ihr gerade? (Fantasy)

Es gibt 873 Antworten in diesem Thema, welches 155.359 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. April 2024 um 07:38) ist von Thorsten.

  • The Hero of Ages von Brandon Sanderson

    Der dritte Teil der Trilogie - nach 'RT Book Review' transzendent - sagen wir ich verwende dieses Wort anders...

    Es stellt sich also heraus dass der Fall des Letzten Imperiums und des Lord Herrschers am Ende ein gottgleiches Wesen freigesetzt hat - Ruin - das nun danach strebt die Welt zu zerstoeren.

    Irgendjemand muss also am Ende der 'Hero of Ages' werden und dieses Schicksal verhindern - aber vor die Transzendenz haben die Goetter noch mehr Warlords gesetzt, denn die Welt huellt sich in Asche und Nebel, aber der verstorbene Lord Herrscher hat fuer diese Apokalypse Vorsorge getroffen und grosse Vorratslager angelegt die der Bevoelkerung erst mal helfen koennten - nur leider sind sie nicht in den Haenden der guten, sondern das eine hat ein Kommunist besetzt und das andere ein ehemaliger Verwalter - und die sehen gar nicht ein dass sie dem neuen Imperium ihre Staedte ausliefern sollen.

    Nun ja - ich hatte das ja vor einiger Zeit gelesen, und waehrend ich den Plot von 'Mistborn' noch ganz gut im Kopf hatte und das Wesentliche von 'Well of Ascension' wusste ich von diesem Band praktisch nichts mehr. Inzwischen weiss ich auch wieder wieso. Hier wird also die Karte 'und wenn Du dachtest der Gegner ist tot, stellt sich heraus der war nur die Marionette des wirklichen Gegners' gezogen, ein finsteres, weltenverschlingendes Wesen kann sich aber keinen besseren Namen gaben als 'Ruin', die Protagonisten werfen mit einem Gestus des 'ist ja fuer die gute Sache' ihre Ideale ueber Bord obwohl sie auch keinen konkreteren Plan haben was sie tun sollten, und irgendwie enden wir in einem sehr klassischen gut, boese, Weltrettungssetting.

    Schliesst leider die Reihe mit einem Tiefpunkt ab - ich find's noch lesbar, aber mehr auch nicht. Begeistern tut mich das auch beim nochmal draufschauen nicht.

  • Ausgelesen:

    "Das Buch ohne Namen" von Anonymus (2009/Lübbe).

    The Book with no Name

    Fand ich für 1€ in einem Secondhand-Laden und wußte nix damit anzufangen. Allerdings hat mich der geprägte Einband und die Optik angesprochen und außerdem: Für 1 Euro kann man nichts falsch machen. Schlimmstenfalls hätte man knapp 450 Fidibusse zum Ofen anmachen gekauft.

    In diesem Fall war's ein Volltreffer, obwohl ich dem Klappentext "So abgedreht wie Douglas Adams, so blutig wie Quentin Tarantino." nur zur zweiten Hälfte zustimmen kann.

    Von Adams konnte ich nämlich im gesamten Roman nichts finden, von Tarantino umso mehr.

    Die Story in Kürze:

    Santa Mondega, die einzige Stadt, in der man in Bars nicht rauchen darf, sondern muß, bevölkert von zwielichtigen Gestalten ist in ziemlichem Aufruhr.

    Zum einen, weil sich eine Sonnenfinsternis ankündigt. Und weil das Gerücht umgeht, daß das "Auge des Mondes", ein blauer Stein von immenser Macht seinen Hütern, den Mönchen von Hubal geklaut wurde.

    Und daß ein Typ namens "The Bourbon Kid" wieder aufgetaucht ist, der fünf Jahre zuvor unter den Bewohnern der Stadt ein Massaker angerichtet hat. Nachdem er ein Glas Bourbon getrunken hatte - daher der Name.

    Bourbon Kid ist aber nur einer unter vielen, die sich im Verlauf der Geschichte aus den unterschiedlichsten Gründen auf die Jagd nach dem Juwel machen:

    Da ist Detective Miles Jensen, Chief Inspector für übernatürliche Ermittlungen. Die Mönche Kyle und Peto, die das Auge des Mondes für ihren Orden zurückholen sollen, aber nichts von der Welt ausserhalb ihres Klosters verstehen. Sanchez, der Wirt der Tapioca Bar, der neuen Gästen gerne mal ein Glas voller Pisse hinstellt und der ein Mädchen namens "Jessica" nach dem Massaker vor fünf Jahren, bei der sie der Bourbon Kid mit über hundert Kugeln durchsiebte, im Geheimen von seinem Bruder gesund pflegen ließ. Kopfgeldjäger Jefe, der ziemlich schnell mit seiner Waffe ist und auch keine Hemmungen hat, sie einzusetzen.

    Da ist der "Pate" der Stadt, ein Mann names El Santino, von dem man annimmt, er wäre der Fürst der Vampire, die sich in der Stadt herumtreiben. Dann noch ein Kerl, der sich Rodeo Rex nennt und in öffentlichen Faustkämpfen jeden in Gund und Boden trümmert. Dann noch ein kleiner Dieb namens Dante mit seiner Freundin Kacy, die eigentlich nichts anderes wollen als Santa Mondega zu verlassen, zufällig eine Menge Kohle und das Auge des Mondes in die Hände bekommen, ohne es erst mal überhaupt zu wissen.

    Dazu schräge Vögel wie Marcus das Wiesel und natürlich Elvis. Geht ja auch nicht ohne den King.

    Und am Schluß treffen sich alle zum finalen Shootout in der Tapioca - Bar...

    Das klingt jetzt nach einer schrägen Geschichte??

    Ist es auch, definitiv. Gleichzeitig aber ein Pageturner, wie ich ihn schon lange nicht mehr vor der Nase hatte. Kurze Sätze meistens, kurz auch die jeweiligen Kapitel zu den einzelnen Protagonisten, die im Verlauf der Story dezimiert werden, bis die übrig gebliebenen zum Grande Finale zusammentreffen.

    Nachbemerkung:

    Nach Wikipedia Fortsetzungen sind im Laufe der letzten Jahre hierzulande bisher sieben Fortsezungen der Geschichte veröffentlich worden, teilweise auch als Hörbücher.

    Inwieweit die den Druck des ersten Buches halten können, weiß ich noch nicht, bin aber gerade unterwegs, um mir zumindest Teil 2 zuzulegen.

  • Nekronomicon - the best weird tales of H. P. Lovecraft

    Nachdem Der Wanderer hier Lovecraft fuer den Fantasy-Kanon hochgehalten hatte und wir ueber das Nekronomicon diskutiert hatten, hatte ich Lust bekommen mal wieder reinzuschauen - in dieser Sammlung sind die besseren Geschichten (ich hab' noch eine zweite Sammlung, da zuenden deutlich weniger Geschichten) - Klassiker wie 'Call of Cthulhu', 'The Case of Charles Dexter Ward', 'The Dunwitch Horror' oder 'The Shunned House' ebenso wie weniger bekannte.

    Anders als man vielleicht denkt, hat Lovecraft eigentlich gar keinen einheitlichen Mythos aus dem heraus er seinen Horror entwickelt - oft ist das eher situativ, ein Grabmal laesst ihn an rachsuechtige Tote denken, die aegyptischen Pyramiden an Mumien und Totengoetter - und natuerlich das Hinterland von Neuengland ist sein klassisches Setting fuer einsame Farmhaeuser etc.

    Viele Geschichten sind kurz, aber sehr atmosphaerisch dicht, und generell funktionieren sie fuer mich als Horror-Grusel Geschichten (dazu vielleicht an anderer Stelle noch Gedanken).

    Ich weiss nicht wie sie in der deutschen Uebersetzung sind - Lovecraft verwendet gerne eher exotische Vokabeln wie 'eldritch' oder 'antediluvian' was den Geschichten ein ganz eigenes Flair gibt - wer kann, auf Englisch lesen, lohnt sich allein wegen der Sprache.

  • Gestern beendet: Die Tribute von Panem: Tödliche Spiele von Suzanne Collins, der erste Teil der Trilogie.

    Ich kenne kaum ein besseres Jugendbuch, muss ich sagen. Einmal ist da der spannende Plot, in dem die Protagonistin sich freiwillig in einen Kampf um Leben und Tod mit anderen unterdrückten Sklaven wirft, damit ihre kleine Schwester nicht gehen muss. Dieses mediale Event, die Hungerspiele, hat massiven Reality-TV-Charakter und ist neben der spannenden Geschichte auch eine Satire auf diese skupellosen Unterhaltungsmedien (in den USA sind die Casting Shows und der Bachelor etc. noch mal um einiges krasser als bei uns, das muss man sich mal anschauen ...)

    Wunderbar auch, wie diese Geschichte erzählt wird. Collins weiß ganz genau, was nicht so interessant zu lesen ist und geht einfach sehr schnell über diese Teile drüber, während sie genau die richtigen Szenen erzählt. Das ist so ein fluider Text, jedes Kapitel kommt komplett ohne Leerzeilen aus - sowas mag ich aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht verstehe, sehr gerne.

    Typische Jugendbuch-Merkmale sind natürlich auch vorhanden. Ein Liebesdreieck, wobei die Protagonistin selbst zwar durchaus hin- und hergerissen ist, aber auch so auf ihr Überleben fokussiert ist, dass einem unnötiges Drama erspart bleibt. Und auch die typischen, wie ich finde, etwas unrealistisch schlagfertigen Dialoge zwischen den Jugendlichen, die aber auch Spaß machen. :D

    Ich denke, diese Art Buch kann man kaum besser machen, um ehrlich zu sein. Macht Spaß und hat durchaus auch Tiefe.

    Häupter auf meine Asche!

  • Weil Oktober hab ich jetzt Frankenstein von Mary Shelly begonnen. :)

    Es gibt als ein Vorreiter der Science-Fiction - da Sci-Fi mit neuen Erkenntnissen aber durchaus altert, wäre eine Kategorisierung unter "Fantasy" auch nicht so verkehrt, finde ich. :P

    Ein Drittel hab ich bereits gelesen. Interessant ist die Struktur, in der es erst Briefe eines Forschers an seine Schwester gibt, und dieser Forscher bald auf Victor Frankenstein trifft, der ihm dann seine Geschichte erzählt, die der Forscher genau so niederschreibt. Diese Briefform erzeugt irgendwie Authentizität, das ist ganz cool. Leider wird sie auch untergraben, wenn jemand in einem Brief lang und breit etwas erklärt, was der Empfänger bereits weiß. 8| Da spürt man dann die Hand der Autorin.

    Was mir Spaß macht, ist der wissenschaftliche, vor allem chemische Hintergrund von Victor Frankensteins Bildung, die aber natürlich eher Kulisse ist.

    Was bisher NICHT vorkommt, obwohl das Monster bereits lebt, sind: Ein Gehilfe namens Igor. Wer hat dieses Klischee eigentlich erfunden? Und der Ausruf "ES LEEEEEEBT!", der kam auch nicht vor. :hmm:

    Häupter auf meine Asche!

  • kalkwiese Ich hab vor Jahren Frankenstein mal begonnen auf Englisch zu lesen, fand das aber damals ziemlich langweilig. Vermutlich hauptsächlich deswegen, weil die Erwartung zu stark von den medialen Klischees von Frankensteins Monster geprägt war und ich doch auf etwas mehr Action gehofft hatte.

    Spannende Fragen...

    Was bisher NICHT vorkommt, obwohl das Monster bereits lebt, sind: Ein Gehilfe namens Igor. Wer hat dieses Klischee eigentlich erfunden? Und der Ausruf "ES LEEEEEEBT!", der kam auch nicht vor. :hmm:

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich hab vor Jahren Frankenstein mal begonnen auf Englisch zu lesen, fand das aber damals ziemlich langweilig. Vermutlich hauptsächlich deswegen, weil die Erwartung zu stark von den medialen Klischees von Frankensteins Monster geprägt war und ich doch auf etwas mehr Action gehofft hatte.

    Das kann ich mir gut vorstellen, gerade auf Englisch könnte ich es mir anstrengend vorstellen. :hmm: In einer Übersetzung wird ein Text ja durchaus auch modernisiert - im Original passiert sowas nicht so oft. Meine Übersetzung (Ursula und Christian Grawe; gerade aktuell bei Reclam und mit hübschem Cover) liest sich ganz gut. Eine andere, ältere Übersetzung, die ich mal in der Hand hatte, eher weniger.

    Action sehe ich bisher tatsächlich keine. Zum Glück hatte ich so eine Erwartung nicht, sonst wäre ich wirklich enttäuscht. ^^ Das Gute ist ja auch, dass es kein so langes Buch ist, mit seinen etwa 300 Seiten. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • Ich lese gerade "This Charming Man" from C. K. McDonnell, der skurrile zweite Teil von "The Stranger Times".

    "Hausaufgaben fressen norwegischen Hund" sind keine Nachrichten, die Hannah noch beeindrucken.

    Seit sie im ersten Band aus Not heraus, Erwachsene brauchen nun mal eben leider Geld für Essen und solch unnötigen Kram, bei der sonderbaren Zeitung The Stranger Times arbeitet, kann sie so schnell eigentlich nichts mehr schocken. Hannah hat inzwischen eine Menge schrägen Scheiss gesehen, gelesen und selbst geschrieben und weiß inzwischen, dass diese Welt noch weit verrückter ist, als es sich jeder Verschwörungstheoretiker in seiner wildesten Fantasie auf irgendeinem wirklich schlechten Trip ausmalen könnte.

    Doch dann wird der ganze schräge Mist wirklich mies, da sich im zweiten Band Vampire in Manchester breitmachen und einigen Leuten nicht nur mächtig den Tag, sondern auch langfristig den Hals versauen. Hannah und ihre Kollegen von der wohl schrägsten Zeitung aller Zeiten schreiten zur Tat. Doch natürlich läuft nichts, wie eigentlich geplant ...

    This Charming Man ist herrlich britisch, was so viel heißt wie; derb, schwarzhumorig und prügelt nach dem vierten Pint besoffen auf den guten Geschmack ein.

    Genau.

    Mein.

    Ding.

    Mir persönlich gefällt der zweite Band sogar noch viel besser, da McDonnell so ziemlich alles durch den Kakao zieht, jedoch niemals auf Kosten der Qualität. Der Roman ist auf seine verdrehte Art gesellschaftskritisch, derb, anzüglich und schmerzhaft trocken was die Gags angeht, schafft es aber, alles zu einem echten Lesevergnügen zu vereinen. Aber Achtung, man muss wirklich auf schwarzen Humor und Satire stehen, um den Roman voll und ganz genießen zu können :D

    Einmal editiert, zuletzt von Octopoda (16. Oktober 2022 um 20:20)

  • Eldritch Tales von H. P. Lovecraft

    Eine Sammlung von weniger bekannten Geschichten, hauptsaechlich Kurzgeschichten, oft auch in Zusammenarbeit mit jemand anderem - und auch Gedichten. Letztere sind eher schwer zu lesen - ungewoehnliches Vokabular in kurzer Folge, lyrische Verkuerzungen,... trotzdem denke ich dass HPL zu Recht nicht als Lyriker bekannt geworden ist, so gut sind sie nicht.

    Die Geschichten sind interessant, oft nicht sehr Cthulhu-Mythos vertieft, eher kleine Miniaturen des Bizarren - ein alter Farmer der zum Kannibalen geworden ist, ein Seeungeheuer das Menschen vom Strand ueber eine Leine ins Wasser 'angelt', ein U-Boot das auf eine verdunkene Stadt mit einem mysterioesen Tempel stoesst...

    Was auch lesenswert ist, sind die Geschichten aus dem Traumreich das seinen grossen Auftritt in 'The Dream Quest for unknown Kadath' hat - das ist eine sehr farbenpraechtig geschilderte Fantasy-Welt von geheimnisvollen Staedten, alten Tempeln, vergessenen Waeldern etc. und wir erfahren hier zum Beispiel wer eigentlich Kuranes ist der waehrend der Geschichten mit Randolph Carter Celephaïs regiert.

    Insgesamt schon interessant, aber es hat einen Grund warum manche Geschichten von HPL richtig bekannt sind und andere nicht - einige sind einfach deutlich besser als andere.

  • The complete Chronicles of Conan von Robert E. Howard

    Der Wanderer ist schuld dass ich mal wieder Lust auf die ganzen Klassiker bekommen habe...

    Conan merkt man an, dass es aus einer anderen Zeit kommt - die Sammlung von Geschichten geht los mit einem geschichtlichen Essay ueber das fiktionale Zeitalter - und das ist aber auch sowas von rassistisch, Wilde bleiben da immer Wilde, kann man nichts machen, die Merkmale der einzelnen Rassen werden im Detail ausgefuehrt, ganz viel wird duch die Abstammung erklaert.

    Wenn man da mal durch ist, liest es sich sehr angenehm, weil es einfach eine gute Geschichte sein will - ohne viel Moral oder sonstige Absicht schreibt Howard da einfach drauflos und will was heldenhaftes erzaehlen. Conan ist oft ein bisschen ueberlebensgross, aber durchaus nicht nur der tumbe Barbar den man beim Schwarzenegger-Film so im Kopf hat, er hat auch so was auf dem Kasten, und in vielen Geschichten sieht man ihn in unterschiedlichen Rollen - als Dieb, Pirat, Soeldner und schliesslich auch Koenig.

    Eine von den Sammlungen die ich immer wieder gerne lese.

  • Der Wanderer ist schuld dass ich mal wieder Lust auf die ganzen Klassiker bekommen habe...

    Und was sagt mir das...?

    Thorsten als "Wanderer" wandert so rum und wundert sich, daß Der Wanderer vom "Orden der Bewahrer" dafür sorgt, daß er sich wieder an scheinbar längst Vergangenes erinnert.

    Wenn ich an sowas schuld sein soll - ZACK - Job erledigt...Immer gerne! :D

  • Weil Oktober hab ich jetzt Frankenstein von Mary Shelly begonnen. :)

    Es gibt als ein Vorreiter der Science-Fiction - da Sci-Fi mit neuen Erkenntnissen aber durchaus altert, wäre eine Kategorisierung unter "Fantasy" auch nicht so verkehrt, finde ich. :P

    Ein Drittel hab ich bereits gelesen. Interessant ist die Struktur, in der es erst Briefe eines Forschers an seine Schwester gibt, und dieser Forscher bald auf Victor Frankenstein trifft, der ihm dann seine Geschichte erzählt, die der Forscher genau so niederschreibt. Diese Briefform erzeugt irgendwie Authentizität, das ist ganz cool. Leider wird sie auch untergraben, wenn jemand in einem Brief lang und breit etwas erklärt, was der Empfänger bereits weiß. 8| Da spürt man dann die Hand der Autorin.

    Was mir Spaß macht, ist der wissenschaftliche, vor allem chemische Hintergrund von Victor Frankensteins Bildung, die aber natürlich eher Kulisse ist.

    Was bisher NICHT vorkommt, obwohl das Monster bereits lebt, sind: Ein Gehilfe namens Igor. Wer hat dieses Klischee eigentlich erfunden? Und der Ausruf "ES LEEEEEEBT!", der kam auch nicht vor. :hmm:

    mit langen Monologen haben.

    Edit: WAS IST MIT MEINEM ERSTEN ABSATZ PASSIERT?! Ich weiß nicht mehr, was ich da getippt habe, außer dass das Buch in meinen Augen nicht zum Spannungsroman taugt, zumindest nicht in unserer heutigen Zeit. :hmm:

    Als Sci-Fi-Roman ist es auch sehr dünn, denn Shelley geht nicht auf die Wissenschaft hinter der Erweckung des Monsters ein (was in der Geschichte logisch ist und ausdrücklich so von Victor Frankenstein beabsichtigt ist, denn er will sein Wissen nicht weitergeben).

    Jaaa, viel mehr kann ich dazu kaum sagen. Das Nachwort von Christian Grawe ist noch ganz interessant, weil es einem einige Deutungen anbietet - es hat mich zumindest mit dem Buch etwas versöhnt, nachdem ich es eher wie eine Pflichtlektüre beendet habe, weil mir an der Geschichte irgendwann wirklich kaum noch was lag.

    Mit Post-Its habe ich das erste Mal in einem Buch Anmerkungen gemacht, das war eine ganz interessante Erfahrung. Es war, als würde ich mit meiner Freundin eine Serie schauen und die Folge pausieren, um über irgendetwas cooles/langweiliges - vielleicht eine Anspielung auf etwas oder eine besonders toll geschriebene Stelle - zu sprechen. So kam ich mit dem Buch in einen Dialog und bilde mir ein, es irgendwie auch besser erschlossen zu haben, trotz allem. :hmm:

    War ganz nett, aber ich mag jetzt lieber etwas lesen, was Spaß macht aka Fuchsis Reifeprüfung. :D

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (27. Oktober 2022 um 09:45)

    • Offizieller Beitrag

    eine Serie schauen und die Folge pausieren, um über irgendetwas cooles/langweiliges -

    So einer bist du also xD

    Diese Menschen, die Film und Serien (beim ersten Mal schauen) mittendrin pausieren sind mir noch fremd :P
    Vielleicht kommt das aber vom vielen Lesen, wo man auch nach belieben Pause machen kann ... mehr oder weniger zumindest :D

  • Als Sci-Fi-Roman ist es auch sehr dünn, denn Shelley geht nicht auf die Wissenschaft hinter der Erweckung des Monsters ein (was in der Geschichte logisch ist und ausdrücklich so von Victor Frankenstein beabsichtigt ist, denn er will sein Wissen nicht weitergeben).

    Jaaa, viel mehr kann ich dazu kaum sagen. Das Nachwort von Christian Grawe ist noch ganz interessant, weil es einem einige Deutungen anbietet - es hat mich zumindest mit dem Buch etwas versöhnt, nachdem ich es eher wie eine Pflichtlektüre beendet habe, weil mir an der Geschichte irgendwann wirklich kaum noch was lag.

    Wenn ich mich richtig an mein Englischstudium erinnere, dann gab es mal eine Zeit, in der die beiden Shellys, Lord Byron und noch ein paar andere auf Europareise waren. Dort sind aus verschiedenen Inspirationsquellen und -anlässen heraus verschiedene Gedichte, Geschichten und Romane entstanden. Unter anderem eben auch "Frankenstein".

    Weil's mich jetzt doch interessiert hat...

    Zitat

    Mary Godwin begann den Roman in der Villa Diodati in der Nähe des Genfersees. Bei Lord Byron und dessen Leibarzt John Polidori verbrachte sie mit ihrer Stiefschwester Claire Clairmont und ihrem zukünftigen Ehemann Percy Bysshe Shelley den Sommer 1816. Dieses Jahr ging aufgrund des Ausbruchs des Vulkans Tambora im Jahr zuvor als das Jahr ohne Sommer in die Geschichte ein. Aufgrund des extrem schlechten Wetters konnten die Anwesenden das Haus oft nicht verlassen. So beschlossen sie, jeweils eine Schauergeschichte zu schreiben und den anderen vorzutragen.

    Das ist ja schon so ein bisschen wie hier das Forum, nur ohne Internet :alien: .

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • In Vorwort(en) und Nachwort wird darauf auch sehr schön eingegangen. Hat mich mit dem Text nochmal sehr versöhnt und einige Motive aufgezeigt, die das Buch dich recht vielschichtig machen. (Wenn ich trotzdem eher gelangweilt bin und das nicht selbst im Text entdecke, ist das nur eher zweitrangig mMn, aber immerhin. Unfair will ich nicht sein xD)

    Häupter auf meine Asche!

  • Die Stadt ohne Wind von Eléonore Devillepoix - Band 1

    Es gibt eine riesige Stadt unter einer Kuppel aus Glas, wo man keinen Stein werfen kann, ohne einen aufgeblasenen Magier zu treffen ...

    Auf der Suche nach ihrem leiblichen Vater landet die junge Arka in der sagenumwobenen Stadt Hyperborea - die Stadt ohne Wind. Hohe Türme pressen sich dicht an dicht unter einer riesigen Glakuppel. Die Gesellschaft spaltet sich in sieben Ebene. Von der ersten Ebene auf dem Boden, den dreckigen Slums, bis hin zu der reichen und sauberen siebten Ebene, in der die mächtigen Magier residieren. Magie ist Geld und Geld ist Macht.

    Wie es (äußerst) sonderbare Zufälle so wollen, landet Arka bei ihrer Suche als zugewiesener Lehrling bei dem jungen Magier Lastyanax, der Humor für eine ausgestorbene Krankheit hält. Doch Lastyanax ist eigentlich kein strenger (und humorloser) Tyrann, jedoch ist er gerade ein bisschen damit überfordert, dass jemand seinen alten Lehrmeister umgebracht hat und seiner dadurch geerbten Position im Stadtrat. Einem Rat, in dem sonderbare Dinge vor sich gehen. Zwischen Mordanschlägen und einer Verschwörung hat Lastyanax nun wirklich keine Zeit für eine Schülerin, die aus Schriftrollen mit alten Runen Papierflieger bastelt. Doch Schülerin und Lehrer reten sich mehr als nur einmal gegenseitig das Leben.

    Die Stadt ohne Wind hat mich völlig in ihren Bann gezogen. Ich meine, eine Stadt, in der es Wasserstraßen mit Aufzügen und TAXI-SCHILDKRÖTEN gibt? I'm sold. Generell gefallen mir die Charaktere, die Beziehungen und der Aufbau der Stadt. So eine lebendige, raue und greifbare Stadt habe ich seit Ankh-Morpork nicht mehr entdeckt.

    Ich habe den ersten Band fast durch und den 2. Band Das Mädchen des Waldes bereits ready zur Hand.

    Klare Empfehlung für alle, die auf Verschwörungen, Verrat und Prophezeiungen als treibende Elemente in einer Geschichte stehen.

  • Ich lese aktuell die Seelen der Nacht von Deborah Harknisse.

    Ich bin mit dem neusten Teil Bis ans Ende der Ewigkeit eingestiegen.

    Ich habe noch nie einen Roman gelesen der so exakt das tut was ich selbst schreibe. Französische Revolution mit Vampiren. Ich war begeistert.

    Die Seelen der Nacht spielt in Amerika und in Frankreich.

    Es geht um eine Hexe namens Diana Bishob und den Vampir Marthew de Clermount. Marthew ist Franzose und mehrere tausend Jahre alt. Der Roman handelt von der Suche nach einem Manuskript, das die Entstehung aller magischen Rassen erzählt. Antagonisten wie Peter Nox machen das Buch richtig spannend. Und hier werden zwar Tiere gejagt und Hexenblut übt eine besondere Anziehungskraft aus. Aber es ist nicht so klischeehaft wie bei Bella und Edward. Marthew ist auch eine richtige Gefahr. Also hier findet ihr keine Kuschelvampire.

    Auch macht Harknisse die Vampire per Verwandlung zu Vater und Sohn. Etwas was ich auch verwende.

    Aber Achtung Diana ist Historikerin, wie Harknisse selbst auch. Manche Ausflüge in die Vergangenheit sind daher sehr zäh und sie liefert für den Normalo nicht immer Erklärungen. Bei Seelen der Nacht geht es. Aber die Flashbäcks in Biss ans Ende der Ewigkeit, sind sehr detailreich. Da geht es in den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg.

    Wer nicht lesen möchte, das ganze ist in der Serie Discovery of Witches verfilmt.

    Ich werde aber zu erst die Bücher beenden. Ich will mir mein Bild von Marthew nicht zerstören lassen.

    Es kommt Französisch im Buch vor. Das wird nicht immer übersetzt. Aber mann kann es schon deuten. Ich persönlich mag diesen Stiel. Es ist auch mit Sexszenen.

  • Habe neulich mit meiner Freundin Die Tribute von Panem: Gefährliche Liebe von Suzanne Collins beendet.

    Katniss und Peeta haben die Hungerspiele überlebt, aber sind noch lange nicht in Sicherheit. Inspiriert von ihrem Ungehorsam (weil sie die Spielemacher aufs Glatteisgeführt haben, um dann beide zu überleben) gibt es Unruhen im Land. Katniss muss die Massen beruhigen, sonst ist ihre Familie in Gefahr ...

    Dieses Buch mochte ich noch etwas lieber als den Vorgänger, weil auf allem aufgebaut und alles gesteigert werden konnte. :) Tolle neue Figuren gab es und trotz scheinbarer Parallelen zum ersten Band funktioniert die Geschichte doch ganz anders.

    So, dann folgt also Teil 3. Habe schon sehr unterschiedliche Meinungen dazu gehört und kann mich selbst zwar an den groben Plot, aber nicht an das Wie erinnern, und das ist in meinen Augen einfach wichtiger. Mal sehen, was ich dazu dann zu sagen habe.

    Häupter auf meine Asche!