Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 8.448 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. November 2019 um 20:58) ist von Der Wanderer.

  • Wer kennt das nicht? Man fängt eine Geschichte an, hat eigentlich ein bestimmtes Ziel vor Augen. Einen Handlungsfaden den man spinnt und dann bemerkt man das sich die Geschichte selbstständig macht, in eine ganz andere Richtung läuft, als man eigentlich wollte. Man hat dann die Möglichkeit zu sagen Okay mal sehen wo sie mich hinführt oder man fängt von vorne an. Bei dieser Geschichte kamen mir gleichzeitig so viele Ideen das ich zum Schluss vier verschiedene Versionen vor mir liegen hatte. Sie wollte nicht so wie Ich! Das gibt es manchmal eben. Eigenleben hoch Zehn. Habe also noch mal von vorn angefangen werd sie einfach laufen lassen und hoffen dass sie euch gefällt!


    Auserwählt

    Es fühlte sich an, als würde sie träumen. Es konnte einfach nicht anders sein! Und doch, spürte sie mit jeder Faser ihres Körpers, dass das alles real passierte. So lang sich Ellia zurückerinnern konnte, hatte sie diesen Wunsch gehegt und heute Nacht sollte dieser Traum Wirklichkeit werden. Sie würde auf der Lichtung, inmitten des Steinkreises tanzen! Wie um es sich selbst zu beweisen, strichen ihre Finger über den weich fließenden Stoff, ihres Kleides. Es schimmerte, als hätte man tausende von winzigen Diamanten in den Stoff eingearbeitet. Sie erinnerte sich an die vielen Male, die sie dem Ritual der Erneuerung beigewohnt hatte. Mit staunenden Augen hatte sie die Tänzerinnen bewundert, die in ihren schimmernden Gewändern, durch den Säulengang zum Steinkreis schritten. So viele Male hatte sie es sich vorgestellt, eine von ihnen zu sein. Jetzt da es soweit war, konnte Ellia es nicht fassen. Es war einfach unglaublich! Niemand, absolut niemand hatte damit gerechnet. Sie sah noch einmal die überraschten Gesichter, als man ihren Namen nannte. Wieder wurde ihr bewusst, wie außergewöhnlich es war, dass sie jetzt dieses Kleid trug. Noch nie war es passiert, dass man eine Eschaia aus dem niederen Stand gewählt hatte. Diese Ehre war nur der hohen Kaste, den Edlen, vorbehalten. Oh liebe Herrin, wenn das ein Traum ist, lass mich nicht erwachen. Flehte Ellia schwindelig vor Glück. Tausend Mal war sie für sich den Ritus durchgegangen. Heimlich, versteckt vor aller Augen, da es ihr nicht zustand, die heiligen Worte zu sprechen oder die alt überlieferten Schrittfolgen zu üben. Mit der Erneuerungszeremonie, dessen Höhepunkt der Tanz im Steinkreis war, endete ein Zyklus der nur alle vier Jahre statt fand. Ellia hatte ihren Traum nie aufgegeben und jetzt stand sie hier. Mit geschlossenen Augen wiegte sie sich hin und her. Stellte sich vor, wie das Kleid im Mondlicht schimmern würde. Ein tanzender Stern inmitten des Steinkreises! Sie sah vor ihrem geistigen Auge die Lichtung inmitten des Waldes. Den in silbriges Licht getauchten Säulengang. Die Säulenreihen links und rechts verjüngten sich zur Mitte hin. Wurden zu einem spitz zulaufenden Dach aus verschlungenen Ästen und Ornamenten. So kunstvoll gearbeitet, dass es nur von den Elben stammen konnte. Die Handwerkskunst ihres Volkes war legendär. Der Gang erstreckte sich über die Hälfte, der Waldlichtung und öffnete sich dann zum Steinkreis hin. In Zweierreihe standen die hohen Ovale, der kleinste der Steine besaß Mannshöhe. Inmitten des Kreises sah sie die Steinquader. Mit viel Fantasie konnte man die Form eines Throns erkennen. Danach war dieser Platz genannt. Königstein! Hierauf ließ sich die amtierende Königin der Waldelben nieder, um dem Ritual bei zu wohnen. Der Gedanke ihr ganz Nahe zu sein, ließ Ellia innerlich erbeben. Eine größere Ehre, als in dieser besonderen Nacht unter ihren Augen zu tanzen und damit das Ritual zu vollziehen, gab es nicht. Ellia dachte an den sternenübersäten Himmeln, den hellen Vollmond. Die besondere Konstellation der Planeten verstärkte die Kraft der Elemente. Nur in dieser Nacht war es möglich das Ritual der Erneuerung zu vollziehen. Sie war so in Gedanken vertieft, dass sie zusammenzuckte als sie jemand ansprach. „Ellia? Träumst du? Sie warten auf dich!“ Die leise Stimme ihrer Mutter in ihrem Rücken, machte ihr bewusst wo sie war und vor allem was man jetzt von ihr erwartete. Sie war nicht länger ein Kind, das einen unrealistischen Traum hegte, sondern jetzt war sie eine Eschaia, eine Auserwählte ihres Volkes, die eine wichtige Aufgabe zu erfüllen hatte. Sie würde im Steinkreis tanzen.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (8. November 2013 um 13:16)

  • @sabrina:

    Interessanter Anfang, bin gespannt wie's weitergeht. Elben :love: Kommt Legolas vor? :D
    Scheint auch eine tiefer Bewandtnis mit diesem sonderbaren Tanz zu haben.

    NOch eine Frage: Wie lang waren diese Fassungen, aslo wird es eine Kurzgeschichte oder etwas längeres?

    Zitat

    Die Säulenreihen links und recht verjüngten sich zur Mitte hin.

    rechts

    Zitat

    In zweier Reihe standen die hohen Ovale

    Zweierreihe

    Zitat

    Die leise Stimme ihrer Mutter, in ihrem Rücken, machte ihr bewusst wo sie war

    Kommas können raus

    Zitat

    Ellia dachte an den Sternen übersäten Himmeln, den hellen Vollmond.

    entweder sternenübersäten oder von Sternen übersäten

    Zitat

    Oh liebe Herrin, wenn das ein Traum ist, las mich nicht erwachen.

    lass

    Chronolgisch sind die Fehler nicht in der richtigen Reiehnfolge, einiges hab ich erst später gefunden. :thumbsup:

    LG
    Arathorn

  • Eigentlich war es als Kurzgeschichte geplannt, mit dem Thema Geheimnis des Waldes! Aber sie wurde immer länger und ausführlicher.
    Bisher hab ich drei Seiten bin aber erst am Anfang des Rituals. Legolas kommt nicht vor, ganz sicher!
    Vielleicht werd ich mal eine Geschichte auf den Leib schneidern aber dafür brauch ich Zeit und vor allem Herr der Ringe! :D
    Frodo wäre eher mein Fall! Oder Sam! :D Irgendwann....

    :thumbsup:

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  • @SAbrina:

    Dann war das also eigentlich für den Wettbewerb? :thumbsup:

    Die Geschichte mit Legolas könnten wir zusammen schreiben das wär doch auch mal was :D

    LG
    Arathorn

  • Ja, sie war eigentlich für den Wettbewerb aber wie gesagt, es entwickelte sich immer mehr und es war zu schade sie einzukürzen.
    Ich fing an sei abzuändern aus anderen Perspektiven zu schreiben (In Ich Form). Aus Sicht von jemand anderen der Ellia beobachtete u.s w.
    Jetzt hab ich ne Grundfassung und die zieh ich jetzt durch.
    Legolas find ich faszinierend als Charakter. Sehr mystisch, wunderschön und unnahbar. episch!
    Hab zwar schon mal in einem PR mitgeschrieben aber eine Geschichte mit jemand anderem zu schreiben ist sicher faszinierend.
    Arathorn können wir gern irgendwann ins Auge fassen! :D

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  • Ich finde die Geschichte sehr schön. Ellia ist dir gut gelungen, sehr authentisch, man fiebert und freut sich mit ihr. Bin gespannt, was du daraus machen wirst.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Ellia´s Pulsschlag beschleunigte sich mit jedem Schritt. Ihre Füße berührten kaum den Waldboden, machten kein Geräusch auf dem Weg durch den Säulengang. Die marmornen miteinander verschlungenen Säulen wirkten wie bleiche Äste, die im Mondlicht silbrig schimmerten. Ellia bewunderte das kunstvoll mit Ornamenten verzierten Bögen, die in den Säulengang eingearbeitete waren. Erinnerungen stiegen in ihr auf, an die Male die sie ihre Mutter zum Ritual begleitet durfte. Meist hatten sie nur einen Platz weiter hinten am Waldrand ergattert. Dann hatte ihre Mutter ihr lächelnd zugenickt. Das war das Zeichen auf das Ellia gewartet hatte. Durch die wartende Menge hatte sie sich einen Weg gebahnt, bis ganz nach vorne zu dem Säulengang. Mit offenem Mund und voller Bewunderung hatte sie die Tänzerinnen in ihren schimmernden Gewändern bewundert. Für sie hatte es so ausgesehen, als wenn sie von innen her strahlten. Wunderschön, ihre Bewegungen voller Anmut schritten sie dort entlang. Und der Wunsch eine von ihnen zu sein, war so übermächtig das es Ellia schmerzte. Einmal hatte eine der Tänzerinnen zu ihr geschaut. Ellia konnte die Gefühle sehen, sie spielgelten sich in ihren Augen. Frieden und Glückseligkeit. Einen Moment teilte sie diese Gefühle mit ihr. Ab diesem Zeitpunkt war der Wunsch eine der Tänzerinnen zu sein noch intensiver geworden, als zuvor. Und genauso wie damals fühlte sie es jetzt. Das Glücksgefühl in ihrem Innern war unbeschreiblich, es ließ tausend winzig kleine Lichtpunkte um sie herum aufsteigen. Ellia strahlte. Jetzt war sie es die zum Steinkreis schritt. Rechts und links des Säulengangs sah sie die wartende Menge. Alle waren versammelt um das Ende des Rituals mitzuerleben. Es herrschte eine andächtige Stille auf der Waldlichtung, nur dass leise Singsang der Bäume begleitete jeden ihrer Schritte. Ja, die Bäume sangen für sie, huldigten ihre Königin die im Steinkreis bereits auf sie wartete. Ellia konnte das helle Strahlen, dass vom Königsstein ausging sehen. Die Herrin des Waldes stand dort, ihre Gestalt gehüllt in blendendes Licht. Schon seit sie die Lichtung betreten hatte, empfand Ellia eine unbekannte Anziehungskraft, die von dem Steinkreis ausging. Etwas zog sie an unsichtbaren Fäden dorthin. Ob auch die anderen diese Anziehungskraft verspürten?

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (12. November 2013 um 09:11)

  • Die Geschichte von Ellia gefällt mir bisher ziemlich gut. Die Stimmung ist klasse getroffen und beschrieben. Ich würde nichts ändern wollen.

    Es gibt lediglich eine Menge Kommata zuviel. Rechtschreibung ist normalerweise nichts, was ich bewerte, aber die die Anzahl an falschen Kommata reißt mich aus dem "Flow", aus dem Lesefluß, so dass ich immer wieder stocke. Mit nem Sack Kommas weniger würde sich die schöne Geschichte noch runder lesen.

    Auf jeden Fall weiter schreiben!

  • Schön das dir die Geschichte gefällt! Ja mit Kommas steh ich zimlich auf Kriegsfuß!
    Ich werd das korigieren und hoffe das du trotz Kommata ein treuer Leser bleibst!

    Sabrina :D

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  • Ich muss Blink bei seinem ersten Satz recht geben, beim zweiten widerspreche ich ihm aber :thumbup:

    Spoiler anzeigen

    - Es fehlen mehr Kommas, als dass sie zu viel sind :D

    Trotzdem sehr schön, auch wenn das erzählerische Niveau beim ersten Teil etwas höher war.

    Zitat

    Ihre Füße berührten kaum den Waldboden, machten kein Geräusch[,] auf dem
    Weg durch den Säulengang. Die marmornen miteinander verschlungenen
    Säulen, wirkten wie bleiche Äste[] die im Mondlicht silbrig schimmerten.

    Verschieb das Komma von der ersten Klammer zur 2., dann passt's :D
    Auf die einzelnen Kommas will ich nicht genau eingehen, das würde ewig dauern ... :whistling:

    Zitat

    die Male wo sie ihre Mutter zum Ritual begleitet durfte.

    wo geht gar nicht :cursing:

    LG
    Arathorn

  • Zitat

    Ihre Füße berührten kaum den Waldboden, machten kein Geräusch[,] auf dem

    Weg durch den Säulengang. Die marmornen miteinander verschlungenen

    Säulen, wirkten wie bleiche Äste[] die im Mondlicht silbrig schimmerten.

    Dafür ist das Komma vor "wirkten" immer noch zu viel.

    Jetzt spring ich schon auf so einen kleinlichen comma-battle an. Peinlich.

  • Hallo Blink Danke für deine Tipps was die Kommas angeht!
    Arathorn Hab ein zwei Sätze verändert. Ich denke mal jetzt ist es besser.
    Komma Regeln ich komme! Jetzt gehts weiter!

    Sabrina :D

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  • Nicht mein Geschmack, dennoch schöne Geschichte. Dank der Beschreibungen, kann man den Platz bzw den Steinkreis förmlich im inneren Auge sehen. Sehr schön umschrieben. Bin gespannt wie es weiter geht.

  • Ob die anderen Eschaia genauso wie sie empfanden?
    Ellia kannte die anderen Tänzerinnen kaum. Sie stammten aus höheren Kasten und vereinzelt waren sie viele Tage unterwegs gewesen, um mit ihren Sippen an dem Ritual teilzunehmen. Es hatte sich keine Gelegenheit ergeben mit ihnen ein Wort zu wechseln. Lediglich Blicke hatten sie miteinander getauscht. Sie drehte den Kopf zu dem Mädchen, dass hinter ihr folgte. Auch sie hatte dieses glückselige Lächeln. Das Kleid war ähnlich geschnitten wie ihres. Fließender, schimmernder Stoff, der das silbrige Mondlicht reflektierte. Ihr schwarzes langes Haar hatte man mit Öl gesalbt und sie trug einen kunstvollen Haarreifen der filigrane Rankenmuster aus Silber aufwies. Ellia lächelte ihr zu, doch wartete vergeblich auf eine Reaktion von ihr. Der verklärte Ausdruck blieb und veränderte sich nicht. Als sie ihr Gesicht wieder nach vorne wandte sah Ellia sie. Sie stand an einer der Säulen. Ein Mädchen nicht älter als sieben Winter. Ihr rundliches Gesicht strahlte vor Aufregung und Freude. Der Ausdruck grenzenloser Bewunderung in ihren veilchenblauen Augen versetzten Ellia in die Vergangenheit zurück. Damals war sie es gewesen die dort gestanden hatte voller Bewunderung für die Eschaia, die Tänzerinnen der Königin. Auf besondere Weise durchlebte sie diesen Augenblick noch einmal. Sie spürte die Verbindung zu diesem Kind. Teilte mit ihr die Freude über diesen Moment. Und knüpfte dadurch ein Band zu dem jungen Geschöpf. Doch etwas an diesem Augenblick voller Magie stimmte nicht. Ellia fühlte es ehe die Verbindung endete. Das Mädchen stand immer noch an derselben Stelle das kindlich runden Gesicht mit vor Bewunderung strahlenden Augen die auf sie gerichtet waren. Ellia lächelte zurück, dann war sie an der Säule, wo das Mädchen stand vorbei. Je weiter sie sich dem Ende des Säulengangs näherten umso mehr fühlte Ellia die Anziehungskraft der Steine. Mit jedem Schritt wurde die wartende Menge unruhiger und nicht nur die Elben reagierten auf die zunehmende Spannung. Sondern auch das Wispern der Bäume nahm zu.

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  • Ja, das entspricht immer mehr meinem Geschmack :thumbsup: Scheint noch richtig spannend zu werden, nicht nur ein toll beschriebenes Fest :thumbup:
    Wieder besser als der zweite Teil, von den Kommas her mein ich. hab eigentlich keine Fehler gefunden außer Haarreifen, das muss Haarreif heißen, sonst hätte da jemand ein Rad im Haar :D
    Sehr schön auf jeden fall

    LG
    ARathorn

  • Wie gesagt nicht mein Geschmack, aber ich spür den Bann, den Drang weiter zulesen ?( muss ..... mehr ... erfahren... :cursing: kann mich nicht wehren....

    Spaß bei Seite. :)
    Ich erahne einen Twist innerhalb der Story. So empfinde ich gerade die Geschichte. Weiterhin sehr schön geschrieben, doch irgendwie scheint auch der Eindruck zu trügen. Die junge Ellia wird ja förmlich verführt.

    Bevor ich hier weiter spekuliere, warte ich einfach mal ab was passiert :thumbsup:

    mfg Turm

  • Der Säulengang erweiterte sich zum Steinkreis hin und dort sah sie ihre wartenden Eltern. Ihnen kam die Ehre zu, sie in den Steinkreis zu führen. Ihr Vater trug ein blaues Gewand, mit weiten Ärmeln, an Nähten mit Goldborte eingefasst. Sein dunkles langes Haar, war geölt und nach hinten gekämmt, so dass es im Schein des Mondlichts glänzte. Sein schönes Gesicht wurde beherrscht von den dunklen leicht schräg stehenden Augen. Nie hatte sie ihren Vater so festlich gekleidet gesehen. Er spürte ihren Blick und lächelte zurück. Ellia las den Stolz in seinen Augen. Wie konnte er es auch nicht sein? Eine größere Ehre als eine Auserwählte, eine Eschaia, in den Reihen seiner Sippe zu haben gab es nicht. Ihr Volk pflegte die alt überlieferten Traditionen und Rituale. Seit frühster Kindheit hatte man Ellia sie gelehrt. An viele Abende in ihrer Kindheit konnte sie sich erinnern, wo sie auf dem Schoss ihrer Mutter den Geschichten und Legenden der Elder lauschte. Der alt ehrwürdigen ihres Volkes.
    Ihre Mutter die neben ihrem Vater stand, war der optische Gegensatz zu ihrem Vater. An ihr war alles hell und strahlend was bei ihm dunkel war. Das blonde Haar fiel wie ein helles Seidengespinst bis zu den schmalen Hüften hinab. Ein kunstvoll gebundener Kranz aus Efeuranken hielt es zurück. Nie hatte ihre Mutter schöner ausgesehen. Sie trug ein golden funkelndes Gewand, das in der Mitte gegürtet war und ihre schlanke Taille betonte. Je näher Ellia dem Ausgang des Säulengangs entgegen schritt umso mehr nahm das Licht im Steinkreises zu. Und umso mehr nahm die Kraft zu, die sie zum Steinkreis zog. Fasziniert bemerkte Ellia das die Lichtung hell erstrahlte, kaum das sie als erste, der Eschaia den Säulengang hinter sich ließ. Ihre beiden Elternteile nahmen sie in die Mitte. Ellia tauschte einen Blick mit ihrer Mutter. War es eine Lichtspiegelung in den Augen ihrer Mutter oder glänzte es dort feucht? Dies war ein Tag der Freude, es war eine große Ehre im Steinkreis zu tanzen. Dennoch konnte sie spüren das nicht Freude ihre Mutter bewegte. Es bleib keine Zeit um nach zu fragen. Ellia drückte ihre Hand, dass musste genügen. Alles andere musste warten bis nach der Zeremonie. Zusammen mit ihren Eltern betrat sie den Steinkreis. Hier war die Helligkeit am stärksten. Lag es an der Anwesenheit der Königin? Ellias Blick wurde magisch von ihr angezogen. Von dem wunderschönsten Wesen, dass Ellia je erblickt hatte. Fein, zart, beinahe durchscheinend wirkte sie in ihrer Erscheinung. So ganz anders als Ellia sie in Erinnerung hatte. Ihr feinsilbriges Haar glitzerte im Licht das sie wie ein Sternenkranz umgab. Nicht länger konnte Ellia sie ansehen, denn ihre Eltern versanken mit ihr zusammen in einer tiefen Verneigung. Ihr Herz raste. So oft hatte sie diese Zeremonie gesehen und jetzt war sie es, die hier vor der Königin kniete! Das Hochgefühl flatterte in ihrer Magengrube. Gab es denn etwas Schöneres als vor Ihr zu tanzen? Sie damit zu ehren? Nicht nur sie sondern auch diese wunderschöne Nacht, den Wald, ihre Eltern. Und dann, dann würde sie.. Nein! Denk erst an das hier und jetzt! Genieß den Augenblick, dass hast du doch immer gewollt. Wie jedes Mal wenn ihre Gedanken in diese Richtung schweiften hielt sie etwas zurück. Solang sie sich daran erinnern konnte, war es so gewesen. So schnell wie das ungute Gefühl aufgetaucht war, so schnell war es wieder verschwunden. Ein warmes kribbeln der Vorfreude auf das was jetzt folgen würde nahm seine Stelle ein. Die Königin nickte ihnen zu, Ellia hörte es am Raunen der Versammelten. Neben ihr raschelten die Kleider ihrer Eltern als sie aufstanden, dann kniete sie allein inmitten des Steinkreises vor dem Königsstein. „Steh auf! Du bist eine der Auserwählten, eine der Eschaia! Heute Nacht wird das Ritual vollendet. Schon Jahrhunderte feiern wir das Fest der Erneuerung! Und du mein Kind wirst ein Teil davon sein!“ Mit diesen Worten spürte Ellia die federleichte Berührung der Königin. Mit den Worten war sie fürs erste entlassen. Sie richtete sich auf. Wie von unsichtbaren Fäden geleitet fand sie den Platz der für sie vorgesehen war.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (15. November 2013 um 21:22)

  • Hm...irgendwie hab ich das Gefühl, das wird nicht gut enden... ;):thumbsup:

    Du schreibst, dass Ellia jedes Jahr den Tänzerinnen zugesehen hatte,und trotzdem sieht sie die Königin jetzt zum ersten Mal? Das leuchtet nicht ganz ein und Bedarf einer kleinen Erklärung, warum das so ist.

    blauem Purpur


    Purpur ist ROT, das geht also nicht ;) , mit Indigo färbte man blau, "aus blauem Indigo" wäre doppelt gemoppelt. Besser nur ein blaues Gewand.

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Danke für deine Verbesserungstipps! Purpur:cursing: wie peinlich....
    Tja Ellia weiß nicht so Recht was da um sie herum passiert. Aber bald... sehr bald wird sie mehr erfahren! :thumbsup:

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  • Ellias Blick schweifte über die Menge. Sie suchte die vertrauten Gesichter ihrer Eltern. Erleichtert atmete sie auf, als sie das zur Seite gewandte Profil ihres Vaters erkannte. Er hatte sein schwarzes Haar mit der Kapuze verhüllt. Ebenso wie ihre Mutter, die ihm zugewandt stand und auf ihn einredete. Selbst auf die Entfernung war zu sehen, dass sie nicht einer Meinung waren. Ein mehr als ungewohntes Bild. Noch nie hatte Ellia erlebt, dass ihre sanftmütige Mutter sich über etwas mit ihrem Vater stritt. Durch die weite Kapuze waren ihre Gesichtszüge nicht genau zu erkennen, aber Ellia fühlte deutlich das es um sie bei dem Streitgespräch ging. Ihr fielen wieder die feucht glänzenden Augen ihrer Mutter ein. Das Hochgefühl verflüchtigte sich nun endgültig. Am Königstein folgten nun die weiteren Tänzerinnen mit ihren Familien. Insgesamt waren es sechs Tänzerinnen, die zu dem Ritual berufen worden waren. Drei der Mädchen standen bereits auf ihren Plätzen. Blieben noch drei weitere. War es genug Zeit um ein paar Worte mit ihren Eltern zu wechseln? Den Streit ihrer Eltern zu schlichten? Kaum hatte sie den Entschluss gefasst, zu ihnen zu gehen, fühlte und sah sie es. Silberne Fäden der Macht glitzernd im Mondschein. Entfernt erinnerte es Ellia an ein Spinnennetz. Es war eine sichtbare Verbindung die die Steine miteinander eingingen. Und noch etwas viel ihr auf. Je mehr Tänzerinnen ihre Positionen im Steinkreis einnahmen, umso mehr Fäden wurden zwischen den Steinen gewebt. Ihr Zentrum war der Königstein der hell strahlte.
    Ellia war nicht die Einzige, die das bemerkte. Das Mädchen stand rechts von ihr. Ellia fing ihren Blick auf und versuchte zu lächeln.Das Mädchen erwiderte es nicht. Dafür formten ihre Lippen vier Worte. „Siehst du das auch?“ Ellia konnte nur stumm nicken. Das dumpfe Gefühl war nun endgültig Angst gewichen. Sie suchte ihre Eltern in der Menge. Wollte sehen ob auch sie sahen was im Steinkreis vor sich ging, doch sie suchte vergeblich. Sie konnte sie nirgendswo entdecken. Ein Schauer der Vorahnung schüttelte Ellia. So hatte sie das Ritual nicht in Erinnerung. Für sie waren die Tänzerinnen strahlend schön gewesen. Von der Göttin erwählt zu ihren ehren zu tanzen. Glück und Freude waren die einzigen Gefühle an die sich Ellia erinnerte, oder? Sie rief sich den Augenblick zurück den sie mit Eschaia geteilt hatte. Sie hatte etwas gespürt, etwas was nicht zu dem seeligen Gesichtsausdruck der Tänzerin passte. Etwas Dunkles. Etwas bedrohliches, was sie auch jetzt spürte. Ellia versuchte instinktiv davor zurück zu weichen, doch das geknüpfte Band verhinderte es. Das Band hielt sie an dem Platz wo sie gerade stand. Als hätte man sie gefesselt war sie unfähig sich zu rühren. Sie wollte schreien sich dagegen wehren. Vergeblich! Ohne es zu merken war sie zu einem Teil des Steinkreises geworden. Eingewebt in seine Macht.

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