Es gibt 222 Antworten in diesem Thema, welches 65.230 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Dezember 2019 um 18:50) ist von Der Wanderer.

  • So, mir gefällt deine Fortsetzung gut, deine Sprache ist super und es lässt sich flüssig lesen. Eine Sache:


    Jetzt weiß ich einer der Gründe warum er nicht bei seiner Sippe ist.


    Der Teil liest sich nicht so gut, zumal "einer der Gründe" hier nicht geht ;). Vielleicht wäre besser: "nun kannte ich einen der Gründe...."

    Lese auf jeden Fall weiter ;)

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
    Viel Schwerter klirren und blitzen;
    Dann steig ich gewaffnet hervor aus dem Grab -
    Den Kaiser, den Kaiser zu schützen.

    - Heinrich Heine, Die Grenadiere

  • Auch mir gefällt es weiterhin. Die Rückblenden enthüllen eine gute Geschichte. Bin gespannt, wie es weiter geht. :thumbup:

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Eine tolle Geschichte, sehr spannend geschrieben. Ich hoffe es geht bald weiter, dein Stil zu schreiben gefällt mir sehr und die Rückblenden fügen sich wunderbar in die Handlung ein, lassen alles noch gehetzter und spannender wirken.. :thumbsup:

  • Schmerz! Keuchend öffne ich die Augen. Dunkelheit! Schwärze hüllt mich ein. Meine Beine haben ihren Dienst versagt. Ich hänge mit meinem vollen Gewicht in den Ketten. Die Zähne aufeinander gebissen richte ich mich stöhnend auf. Die kalte Felswand im Rücken benutz ich dabei als zusätzliche Stütze. Mir zittern vor Anstrengung die Knie. Doch der reißende Schmerz in den Schultergelenken lässt nach.
    Wie viel Zeit ist vergangen, seit Sie mich das letzte Mal geholt haben? Der Gedanke beschert mir eine Gänsehaut. Doch ich bin nicht so naiv zu glauben, dass die Orks mit mir fertig sind. Dann wäre ich jetzt nicht mehr am Leben.
    Mit der Zunge fahr ich über meine aufgesprungenen, rissigen Lippen. Ein ekelhafter Geschmack klebt mir am Gaumen. Ich schlucke trocken und unterdrücke damit die aufsteigende Übelkeit. Schwärze, Ketten und Schmerz… Ich bin wieder in Messanac, in ihren Verließen, umgeben von einem Alptraum aus schwarzem Gestein.
    Ich schließ die Augen und stell mir die Festung vor. Messanac, hoch oben auf dem Berg. Das schwarz glänzende Gestein gibt es nur hier. Seine Verließe liegen tief unten im Berg. Ich kenn die Gerüchte das einst Zwerge bei dem Bau der Verließe geholfen haben, ehe man sie selbst hier einsperrte. Für mich stellt sich die Frage, warum haben sie beim Bau der Kerker das Tunnelsystem nicht entdeckt? Oder ahnten sie bereits von ihrem Schicksal? Vielleicht wollten sie selbst, das Tunnelsystem für ihre Flucht benutzen? Wie auch immer, es war ihnen nicht gelungen. Keiner der Zwerge hatte Messanac und seine Verließe überlebt.

    Meine Gedanken schweifen ab. Ich sehe vor meinen geschlossenen Augen Barrans Zeichnung. Anhand seiner Schilderungen weiß ich ungefähr in welcher Richtung die Einstiege liegen. Gut getarnt und kaum auszumachen für unwissende Augen. Hoffnungslosigkeit steigt in mir auf, doch dieses Mal wehr ich mich dagegen. Nein! Streng dich an Marek! Es gibt einen Grund warum du hier bist! Vielleicht ist das alles ein Teil deines Plans! Der Teil, den du vergessen hast… Denke nach, vielleicht fällt es dir wieder ein...
    Mit zusammengepressten Augen und aller Konzentration die ich aufbringen kann, stell ich mir die Karte vor und höre Barran´s erläuternde Worte dazu.
    „…dieser Tunnel führt hinauf zum Turm. Die Tunnel verlaufen parallel zu den Gängen und Treppen. Man muss sehr leise sein. Der Anstieg hinauf zum Turm ist steil und zur Wendeltreppe versetzt. Wenn man nicht aufpasst droht man leicht abzugleiten…“ Seine Stimme verhallt in meiner Erinnerung.

    Ein Geräusch hat mich aufgeschreckt. Scharf ziehe ich die Luft ein, als ich erkenne was es ist. Schritte, auf dem Gang! Angst macht mir das Atmen schwer. Kommen Sie um mich zu holen? Furcht presst mir die Eingeweide zusammen.
    Alle Gedanken an Flucht und an die Tunnel sind wie weggewischt. Nichts anderes zählt, als die bange Hoffnung, dass die Wachen nicht mich meinen, weiter gehen, jemand anderen holen. Im selben Moment schäm ich mich für den feigen Gedanken. Es ist nicht mehr viel übrig von dem mutigen Krieger, der vor so vielen Monden dem Ruf des Rates gefolgt ist…
    Ich hallte unwillkürlich den Atem an, lausche auf die stampfenden Schritte, das Klirren ihrer Ketten... Unendliche Sekunden verstreichen. Unter meiner Zellentür sehe ich den heller werdenden Streifen. Alles in mir krampft sich zusammen. Innerlich flehe ich, dass Sie weiter gehen, nicht anhalten. Ein letztes Aufstampfen, dann ist es still. Nur unterbrochen von meinen rasenden Herzschlag. Der Riegel schrammt über Holz, wird zurückgeschoben und damit zerrinnt auch der letzte Rest meiner Hoffnung.
    Ich schließ die Augen, ergeb mich in mein Schicksal. Blendendes Licht fällt auf mich. Ich höre das leise Klirren von aneinander schlagenden Kettengliedern und ihren schnaubenden Atemzüge, als sie näher kommen. „Macht ihn los!“ Die harte dunkle Stimme kenne ich. Er war der Fragensteller beim letzten Mal. Die Erinnerung daran reicht aus, mir den Schweiß auf die Stirn zu treiben. Besonders da mir klar ist, dass ich jetzt die Antworten auf seine Fragen kenne. Panik steigt in mir auf. Sie verdichtet sich zu einem Klumpen in meiner Kehle, das ich kaum Luft bekomme.
    Ich werde an den Handgelenken hoch gezogen. Verliere dabei den Halt unter den Füßen. Beinahe wie ein Kind heben sie mich an. Die Kette wird ausgeharkt, gibt nach und meine Arme sacken kraftlos nach unten. Der Schmerz dabei nimmt mir den letzten Atem.
    Vor meinen fest zusammen gepressten Augen tanzen schwarze Wirbel. Ich weiß, ich brauch nur nachgeben, mich fallen lassen in die Schwärze und ich wäre für kurze Zeit in Sicherheit. Doch diese Zuflucht ist nur auf Zeit und trügerisch, denn das Erwachen daraus ist eine Qual. Einen Moment steh ich noch schwankend zwischen den Orks, dann geben meine Beine nach. Ich lande hart auf den Knien, fang mich gerade noch mit den Handflächen ab.
    Ich höre die Schritte, die von vorne nähern kommen, doch ich habe keine Kraft mehr den Kopf zuheben. Er beugt sich hinunter, krallt seine Finger in mein Haar und reißt meinen Kopf in den Nacken. „Sieh mich an, du Wurm!“ Sein widerlicher Atem streift mein Gesicht. Speichel tropft auf mich herunter. Ich öffne die Augen und begegne seinem hasserfüllten Blick. Seine olivfarbene Haut ist übersät mit eiternden Pusteln. „Du Sohn, einer missgestalteten Hure! Du wirst mir sofort sagen was ich wissen will! Oder ich werde eigenhändig deine Sippe aufspüren und sie hierher schleifen! Danach zwing ich dich mit anzusehen, wie einer nach dem anderen stirbt. Jeder Einzelne von ihnen!“
    Alleine die Vorstellung ist mehr, als ich ertragen kann. Fieberhaft überlege ich, ob ich ihm bereits unter der Folter von meinem Heimatdorf erzählt habe. Seine Stimme und ein Ruck der meinen Kopf noch weiter nach hinten reißt, macht meinen Gedanken ein Ende.
    „Das Zepter, du elender Wurm! Wo ist das magische Zepter? Ich bin mir sicher, dass du etwas darüber weißt. Ich werde es wenn nötig aus dir herausquetschen und wenn du dabei elendig verreckst…“

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:10)

  • die Stimmung kommt super rüber! Freue mich auf die Fortsetzung ;)

    Dann reitet mein Kaiser wohl über mein Grab,
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  • Der Ork sieht mich an. Seine Lippen bewegen sich, doch seine Stimme ist nicht mehr für mich zu verstehen. Viel wichtiger sind die Gedanken, die sich in meinem Kopf überschlagen. Das Zepter? Hat er mit seinen Worten wirklich das magische Zepter gemeint? Ist es verschwunden? Und die Orks sind auf der Suche danach? Sie wissen also nicht wo es sich jetzt befindet?
    Mir ist weiterhin die Hand bewusst, die sich schmerzhaft in mein Haar krallt. Das hasserfüllte Gesicht wenige Zentimeter über meines gebeugt. Noch immer rieche ich seinen fauligen Atem, der mir Übelkeitserregend entgegen kommt. Sein Blick ist auf mich konzentriert, er will die kleinste Gefühlsregung bei mir erkennen. Ich sehe ihn über mir und ich weiß, dass die anderen Orks nur auf seine Befehle warten. Doch trotz der ganzen Situation steigt unendliche Erleichterung in mir auf. Unendliche Erleichterung, verbunden mit einem nie gekannten Glücksgefühl. Das Zepter ist in Sicherheit, meine Aufgabe ist erfüllt! Es ist, als würde dieses Gefühl alle Barrieren in meinem Kopf niederreisen. Was vorher verborgen oder nur als Bruchstückhafte Erinnerung vorhanden war ergibt jetzt einen Sinn und Zusammenhang. Auf einen Schlag kehrt meine ganze Erinnerung zurück. Ich kenn jetzt wieder die Einzelheiten des Plans. Erlebe in kurz aufblitzenden Bildern was der Plan vorsah und welcher Teil daran letztendlich gescheitert ist. Wir wurden verraten! Ich sehe hasserfüllte Augen. Der junge Soldat mit dem rot goldenen Wappen aus Zeist auf dem Schild. Rot und Gold… Er ist mir und Shariff unbemerkt vom Tor aus gefolgt. Hat unseren Wortwechsel in den Gassen belauscht und die Spitzeln des Lords darüber informiert. Sie wussten von unserem Treffpunkt und stellten uns dort eine Falle. Was sie dabei allerdings nicht ahnten, es passte zu meinem Plan. Mein eigentlicher Plan sah ähnliches vor. Messanac ist eine Festung! Niemand kam dort ungesehen hinein oder heraus, es sei denn…
    Meine Gedanken nehmen ein jähes Ende. Ich keuche vor Schmerz, als die Hand des Orks brutal an meinen Haaren reißt, gleichzeitig packt er mich unterhalb der Kehle. Mit seinen klauenartigen Fingern zwingt mich seinen Blick zu erwidern. Es ist nicht einfach in die rot unterlaufenen Augen zu schauen, ohne vor Angst zu zittern. Seine ganze Brutale Natur steht darin geschrieben. Ich bin schon zu lange hier um nicht instinktiv davor zurück zu zucken. Er merkt es. Ein kaum merkliches Lächeln verzieht seine Mundwinkel und der Ausdruck in seinen Augen wird kalt, ehe er zudrückt.

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  • Fesselnd. Aus dem hilflosen Gefangenen entwickelt sich jemand, der den Orks kräftig in die Suppe gespuckt hat. Bin gespannt auf die Fortsetzung. :thumbsup:

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    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Seine Finger drücken zu. Meine Überlebensinstinkte ergreifen die Oberhand. Alle anderen Gedankengänge treten in den Hintergrund, spielen bei weitem nicht mehr die Rolle wie zuvor. Luft! Schreit mein Instinkt in mir! Ich brauche Luft um weiterzuleben! Allein dieser Gedanke zählt. Es dauert unendliche quälende Sekunden, ehe er den Griff um meine Kehle lockert.
    Ich höre mein eigenes röchelndes Atemholen. Unsagbare kostbare Luft strömt in meine Lungen, gleichzeitig treibt mir der Schmerz die Tränen in die Augen. Ich weiß, was er damit erreichen will. Ich habe es gesehen. Der Mann, diese menschliche Hülle, wie ein Tier an der Kette geführt und ihrer Willen unterworfen… Das Bild was mir vor Augen steht, wirkt wie ein Energiestoss, durchzuckt mich wie ein Blitz. Nein! Sie werden meinen Willen nicht brechen und mich zu einem ihrem willenlosen Sklaven machen. Nicht mit mir! Ich bin Marek, von der Sippe der Shan, aus dem Dorf Seelen am Berge der Wildwasserfälle! Bevor sie das aus mir machen werde ich... Noch bevor ich den Gedanken zu Ende denke verwerfe ich ihn. Nein, dazu ist mein Überlebenswille zu stark.
    Ich schlucke wenn es mir auch Schmerzen bereitet. Konzentriere dich, Marek! Du wirst das alles hier überstehen und dann kehrst du nach Hause zurück. Zu ihr, Eila sie wartet auf dich… Mit fest zusammen gepressten Augen sehe ich sie vor mir stehen. Sie trägt das schwarze lange Haar offen. Wie ein dunkler Vorhang verbirgt er ihren nackten gerundeten Körper. Der Mondlicht verleiht ihm einen silbernes Schimmern. Eine schmerzhafte Sehnsucht erfasst mich, ich will die Hände ausstrecken, ihr Gesicht berühren, diese alabasterfarbene Haut noch einmal spüren...
    „Du elender Abschaum! Mach die Augen auf, oder ich werde dafür sorgen, dass du Sie nie wieder öffnest!" Eilas Bild löst sich in seine Bestandteile auf. Erst am Rand, dann immer mehr zur Mitte hin, bis nur noch ihre Gestalt übrig ist. Wie eine aus Sand erbaute Skulptur wird sie von einer aufkommenden Böe davongetragen. Ich halte das Bild bis zum Ende fest, erst dann öffne ich die Augen.
    Blutunterlaufene Augen starren mich hasserfüllt an. Wenige Zentimeter vor meinem Gesicht entfernt seh ich seinen gezogenen Dolch. Er hat es Ernst mit seiner Drohung gemeint. „Verdammtes Aas für die Geier! Rede endlich!" Ich weiss, dass ich jetzt etwas sagen muss. Ansonsten werden sie mich hinausschleifen, die Gänge hinunter, geradewegs in die Hölle. Den nichts anderes ist das was mich dort erwartet. Schmerz, Demütigung und Tod...
    Wie viel kann ich davon noch ertragen? Die Chance dass ich sie weiterhin mit Ausflüchten und Nichtigkeiten hinzuhalten kann ist mehr als gering. Ich kann Barran noch etwas Zeit verschaffen. Ich hege keinen Zweifel, dass er das Zepter gestohlen hat. So sah es mein Plan auch vor. Das war mir bereits nach unserer ersten Begegnung klar, daran änderten die Zeichnungen, die er mir zeigte nichts. Er blieb für meinen Plan die Erste Wahl! Allein seine standhafte Weigerung, selbst bei der Umsetzung des Plans beteiligt zu sein, bereitete mir Kopf zerbrechen.
    Das Schicksal ist eine launenhafte Gespielin und wies mir den Weg. Der Verrat der Wache, hatte viele Leben gekostet und doch Barran und mich an den Ort gebracht, an den wir wollten. Wenn auch der Preis dafür sehr hoch war. Er dreht die Klinge des Dolchs, sie reflektiert den Fackelschein. Seine Geduld neigt sich dem Ende zu.
    „Das Zepter...?" War das wirklich meine Stimme? Halb erstickt, dieses heißere Krächzen ähnelte eher einem Raben, als mir. Welch ein Hohn! In meinem Volk steht der Rabe, als Bote des Todes, der die Seelen der Menschen ins Reich der Ahnen begleitet. Heilige Vögel... Ein Ruck an meinen Haaren macht mir klar, dass er keine Geduld mehr hat.
    „Verkauft mich nicht für dumm. Lang genug hast du den dunklen Lord zum Narren gehalten! Elender Abschaum, du bist nur noch am Leben, weil wir von den Plänen der weißen Schlampe wussten! Das Land hat Augen und Ohren. Du bist ihr Auserwählter?! Sieh dich an! Du bist, Unrat, Abschaum nicht mehr als ein Schatten..." Ich sehe wie er die Klinge des Dolchs weiter senkt und mir an die Kehle drückt. Ich kann nicht anders und schließe die Augen.
    „Doch jetzt bist du zu weit gegangen! Der dunkle Lord verliert die Geduld! Wenn ich ihm bis heute keine Ergebnisse bringe werden Köpfe rollen. Und es wird nicht nur meiner sein! Dann nehme ich dich mit und vorher wirst du bluten. Antworte, wo ist das Zepter oder ich schlitze dir gleich an Ort und Stelle die Kehle auf. Mir ist es gleich." Bei seinen Worten überkommt mich eine eisige Ruhe, die ich selbst nicht einordnen kann. Die mir Angst macht und mir gleichzeitig zeigt wo mein Weg hinführt. Was ich tun muss... Es spielt keine Rolle mehr, was aus mir wird. Allein die Worte des Orks machen mir klar, wie sehr das Zepter eine Gefahr für den dunklen Lord da stellt. Und damit auch mein Wissen! Ich bin eine Gefahr für Barran und seine Pläne geworden. Ich habe einen Schwur geleistet und dieser Eid ist heilig. Das Zepter zu schützen! In den richtigen Händen wird es die Macht des dunklen Lords brechen und die Menschen meines Volkes werden in Frieden miteinander leben. Ich bin nicht mehr wichtig, meine Rolle in dieser Geschichte geht zu Ende ... Andere werden die Geschichte weiter erzählen ... Mein letzter Gedanke gilt einem fein geschnittenen Gesicht mit allabaster farbener Haut und dunklen Haaren. Eila lächelt mir in Gedanken zu ...


    Ende Teil 1

    Fortsetzung folgt...

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:20)

  • Sicher wird es einen zweiten Teil geben, melli. 8) Wie Marek schon sagte andere werden die Geschichte weiter erzaehlen. Es war aller hoechste Zeit fuer einen Szenenwechsel. Barran wartet auf seinen Einsatz in den Tunneln von Messanac! :thumbup: In Teil Zwei. Der Spannung halber auch in der Ich Perspektive geschrieben allerdings ist er ein ganz anderer Charakter als unser selbstloser Marek. Ich glaube es bereitet keine Schwirigkeiten die beiden Charaktere auseinander zu halten. :D

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:22)

  • Jetzt habe ich auch wieder in deine Geschichte gelesen und alles nachgeholt und dann endet der letzte Post an so einer spannenden Stelle!
    Wirklich gut geschrieben Sabrina:thumbsup: Die Hintergründe kommen durch die Flashbacks gut heraus, aber werden auch nicht zu klar, sodass ich mich immer weiter frage "was ist da geschenen, wie kam es dazu?"
    Bin gespannt auf die Fortsetzung :)

  • Teil Zwei

    Einige Stunden zuvor in den Tunneln von Messanac...

    Ich beiß so fest ich nur kann auf das widerlich schmeckenden Stoffstreifen mit dem sie mich geknebelt haben. Würgende Übelkeit macht mir das Atmen schwer. Nur so schaffe ich es bei Sinnen zu bleiben. Ich frage mich ob das wirklich eine so gute Entscheidung ist? Wohl kaum! Im nächsten Moment wird sie mir beantwortet.
    Der Schmerz frisst sich wie ein hungriges Tier in meine Haut, unterhalb des Schlüsselbeins. Trotz der Knebelung hör ich meinen eigenen Aufschrei! "Elende kleine Drecksratte! Quickt wie ein Schwein beim schlachten. Ob er wohl auch so schmeckt?" "Brauchst es nicht zu probieren, ist eh nur Haut und Knochen, der Bursche. Nicht viel dran an diesem Wurm!" Im selben Moment fühl ich wie einer der Orks den Seilzug in dem ich Kopfüber hänge, löst.
    Der Boden kommt mir entgegen. Geistesgegenwärtig roll ich meinen Oberkörper ein und schütze damit instinktiv meinen Kopf. Dennoch ist die Wucht des Aufpralls hart. Das wenige Stroh unter mir, verklebt von meinem eigenen Schweiß, getrocknetem Blut und anderen Dingen bremste nicht den Fall. Die Luft wird mir aus den Lungen gepresst. Dunkle Wirbel tanzten vor meinen geschlossenen Lidern. Die Geräusche um mich werden undeutlich. Ich überlass mich sich dem einzigen Fluchtweg, der ihm aus den Verließen von Messanac bleibt...

    Keuchend komm ich zu mir. Mein Herz rast im wilden Rhythmus. Mit geschlossenen Augen versuch ich mich selbst zu beruhigen. „Nur ein verfluchter Alptraum, Barran! Das war alles nur ein blöder, verdammter Alptraum. Nichts davon ist Wirklichkeit!" Meine Finger ertasten die Wand an der ich lehne. Kaltes Gestein...
    Der Schreck fährt mir in die Glieder. Nein! Ich reiß die Augen auf. Will mir damit beweisen, das ich aufwachen kann und damit die Nachwehen des Alptraums verjage. Das ich nicht mehr gefangen bin, nicht mehr in Messanac...
    Doch als ich die Augen öffne ist da nicht! Nichts als Finsternis, undurchdringbare, furchtbare Schwärze. Angst macht mir die Kehle eng, ich bekomm in meiner aufsteigenden Panik kaum Luft. Wie ein Fisch auf dem Trockenen, versuch ich verzweifelt gegen das enge Gefühl an zu kommen. Die Panik niederzukämpfen. „Beruhige dich, Barran. Finde heraus wo du bist!“ Meine Finger ertasten nacktes kaltes Gestein, Felswände, nass, an manchen Stellen mit Moos bewachsen. Links und rechts von mir. Mit ausgestreckten Händen nach oben richte ich mich auf. Ich komm nicht weit. Der Tunnel, trifft mich die endgültige Erkenntnis. Du bist in den Tunneln von Messanac, du Vollidiot! Beschimpf ich mich.
    Alles fällt mir wieder ein und wie jedes Mal verfluche ich mich selbst dafür. Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Warst du betrunken oder nicht bei Sinnen? Es war doch von Anfang an eine verlorene Sache! Das war dir doch klar? Und jetzt? Noch einmal nach Messanac zu gehen, dir ist wirklich nicht zu helfen! Und wofür tust du das alles, Barran? Für nichts! Pah Frieden, was nützt dir das? Macht es dich satt, stillt es deinen Hunger? Von Frieden kann man sich nichts zu essen kaufen. Daran hättest du in der Schenke denken sollen, als dir dieser Marek über den Weg gelaufen ist. Reichtum bringt zwar keinen Frieden aber einen vollen Magen und das Klimpern in der Tasche. Du bist ein Idiot, Barran! Einfach nur ein dummer, unbelehrbarer Vollidiot!

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:29)

  • Diese Geschichte ist einfach nur unglaublich. Die ganze Zeit lief die Geschichte wie ein Film vor meinem inneren Auge ab. Die Beschreibungen, die Charaktere, die Geschichte, dein Schreibstil - alles scheint perfekt aufeinander abgestimmt. Ich hoffe sehr, dass es bald weiter geht, denn ich kann es kaum noch abwarten zu erfahren, wie es weitergeht.

  • Gänsehaut pur! :thumbsup:

    Marek's Angst ist so lebhaft und intensiev beschrieben, dass man beinahe denkt man würde neben ihm stehen und die selben qualen leiden :pupillen:. Dein Schreibstiel ist echt der Wahnsinn; total professionell und sehr einfühlend :)

    Immer weiter so!!!

    LG Ondine

    Spring - und lass dir auf dem Weg nach unten Flügel wachsen ~R.B

    Sometimes you have to be your own hero.

  • Wow Leute! Eure Komentare sind ja Wahnsinn... Danke verneig mich und werd rot... :love: Sorry aber ich kann nicht gut mit Lob umgehen. Freu mich sehr darüber besonders da es meine erste Fantasy Geschichte ist die von Anfang an darauf ausgelegt war.
    Sonst schreib ich eher non Fantasy Geschichten die an der ein oder anderen Stelle mit Magie oder übersinnlichem Gewürzt sind. Zur Zeit komm ich nicht wirklich zum schreiben, da ich hauptsächlich an meinem Buch feile.
    "Die nächste Generation" oder wenn die Zeit es zuläßt schreib ich weiter an "Return to the Routs" im High Fantasy Bereich. Ich danke euch noch mal. Eure Worte machen mir weiter Mut, dass all das Schreiben sich lohnt. :D

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  • Die Wut, die durch meine Adern rast, richtet sich gegen mich. Idiot! Ich weiß es nützt nicht viel, doch ich brauch ein Ventil für meine aufgestauten Emotionen. Die Luft ist stickig in den Tunneln. Ich habe es vergessen, verdrängt. Diese schwere, nach Moder riechende Luft. Sie ist so schwer, dass man das Gefühl hat daran zu ersticken.
    Meine Atemzüge sind zu hastig. Mir ist klar, so verbrauch ich zu viel davon. Die Augen geschlossen lehn ich mich an die feuchte Gesteinswand.
    Beruhige dich, denk nach Barran. Dein Verstand ist die beste Waffe gegen dieses Dreckspack. Nur mit deinem Verstand kannst du sie überlisten.
    Sei ihnen am besten immer einen Schritt voraus, so hast du es schon einmal geschafft aus Messannac zu fliehen. Also konzentrier dich!
    Ich atme in tiefen Atemzügen ein und aus. Das Zittern meiner Finger lässt nach und auch meine Gedankengänge werden klarer. Ich sehe die Lederhaut und das darauf gezeichnete Linienmuster.
    Ein Netz aus vertikal- und horizontalen Linien, die für Außenstehende keinen Sinn ergeben, doch für mich überlebenswichtig sind. Ich selbst habe die Karte gezeichnet. Jeden verdammten Tunnel habe ich mir eingeprägt, jeden Gang. Die Karte mitzunehmen war zu riskant, außerdem hätte sie mir in den Tunneln nichts genützt. Hier ist es so finster, dass man die Hand nicht vor Augen sehen, geschweige denn eine Karte lesen kann.
    Im Geist sehe ich die Markierung, den Einstieg, den ich genommen habe. Gedanklich gehe ich noch einmal den Gang entlang, zähle leise meine Schritte ab.
    Bis zur nächsten Biegung sind es danach vier Schritte. Ich heb die Hand über meinen Kopf, mit der anderen taste ich zur linken Seite. Erst als beide auf Widerstand treffen mach ich den ersten Schritt.
    Tiefe Schwärze umhüllt mich, aber es ist nicht still. Irgendwo am Boden vor mir quickt eine Ratte. Elendes Getier. „Widerliche Ratte!“ Die Erinnerung an die Stimme des Orks jagt mir einen Schauder über den Rücken.
    So haben sie mich genannt. Barran, die Ratte! Nur womit die Orks nicht gerechnet hatten, war der Verstand dieser Ratte. Das quicken vor mir wird lauter. Ich trete in die Dunkelheit und das quicken verstummt. Meine Hand ertastete die nächste Biegung in der Schwärze. Wieder ein Stück näher an meinem Ziel!

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    3 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:32)

  • Marek! Obwohl ich es nicht will, drängt sich mir der Gedanke auf. Wie geht es ihm in diesem Moment? Ich habe ihn kaum noch erkannt, dass letzte Mal als ich ihn sah. Von Folter gezeichnet... Angst und Schmerz bricht irgendwann den stärksten Krieger... Sie führten ihn am Tunneleingang vorbei, zu der Kammer... Ich verdränge die blutigen, schmerzhaften Erinnerungen an meine Gefangenschaft in den Verliesen. Es gelingt mir nur zum Teil. Mein Rücken überzieht eine Gänsehaut, die Narben schmerzen, während ich mich weiter an der Tunnelwand entlang taste. Mareks schmerzverzehrtes Gesicht lässt mich dabei nicht mehr los. Wenn ich doch nur etwas für ihn tun könnte... Und wer tut etwas für dich? Du Idiot, war für dich jemand da, als man dich des Diebstahls beschuldigte. Hat jemand der Umstehenden eingegriffen, als sie auf dich einprügelten, verurteilten und in die Verließe von Messanac warfen? Hat dir da jemand geholfen, Barran? Niemand! Also was tust du hier?
    Als hätten meine Gedankengänge die Erinnerungen hervorgerufen sehe ich den Markplatz von Messanac vor mir. Ein Marktplatz inmitten enger Gassen… Jeder der Händler ist erpicht auf den besten Stellplatz… Nur so lohnt sich der teure Marktzins, den jeder Händler abgeben muss. Ich stehe im Schatten und seh dem bunten Treiben zu.
    Eine fahrende Gauklertruppe bietet ihre Kunststücke da, während die Händler lauthals ihre Waren anpreisen.
    Ich frage mich wie schon so oft. Was wäre passiert, wenn ich nicht dort stehen geblieben wäre, zugeschaut hätte?
    Es bringt nichts sich das zu fragen, dennoch tue ich es.
    Ich höre den wütenden Aufschrei in der Menge. „Dieb, haltet den Dieb!“ Vor mir entsteht ein Tumult. Köpfe die sich in meine Richtung drehen... Ich versuch die Erinnerung abzuschütteln, doch ich kann es nicht. Wie damals bricht mir der Schweiß aus. Angst und Panik machen mir das Atmen schwer.
    Wütende, hasserfüllte Blicke treffen mich. Sie können nicht mich meinen, ich dreh mich um. Doch hinter mir ist nur die aufragende Häuserwand. „Nein, ich war es nicht!“ In ihren Blicken lese ich die Anklage. Die Panik vertreibt die letzte Schwäche und ich renne…
    Weit komme ich nicht. Es sind zu viele Menschen, die sich in den engen Gassen drängen. Ein Stoß bringt mich zu Fall. Hart treffe ich auf und bleibe liegen. Gelähmt vor Angst und Panik…
    Schon hör ich Sie kommen. Das Geräusch das mir vertraut und verhasst ist. Stampfende Schritte, die den Boden unter mir erzittern lassen...
    Die Menschen weichen zu beiden Seiten zurück und bilden damit eine Gasse für die Stadtwache. Ihre Rüstungen glänzen Schwarz im einfallenden Licht des späten Nachmittags.
    Gänsehaut macht sich auf meinem Körper breit. Die Helme verdecken einen Großteil ihrer Gesichter, dennoch sieht man ihre rot glühenden Augen. Orks!.
    Mit einem keuchen werde ich mir wieder meiner Umgebung bewusst. So hat alles damals seinen Anfang genommen…

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (19. Januar 2019 um 18:42)

  • Mir gefällt der neue Teil sehr gut :thumbsup:
    Hier erfährt der Leser endlich, wie es dazu kam, das Baran in Messanac gelandet ist und warum es die Orks so auf ihn abgesehen haben.
    Das habe ich mich schon lange gefagt :)

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  • Meine Finger haben sich bei der Erinnerung in das Gestein der Tunnelwand gekrallt. Ich löse den Griff. Kalter Schweiß rinnt mir das Rückgrat entlang und hinterlässt eine Gänsehaut. Ich lass nur selten die Erinnerungen zu. Mit Wut kann ich wesentlich besser umgehen, als mit Angst, Mitgefühl oder Schmerz.
    Ein Vermächtnis aus der Zeit meiner Gefangenschaft. Die Zeit in den Verliesen hat mich gelehrt, das Mitgefühl Schwäche bedeutet. Und das wiederum ist gleichzusetzen mit noch mehr Schmerz den man dann zu ertragen hat. Die Orks waren gute Lehrmeister!
    Sie haben mir gezeigt, dass solche Gefühle hier unten Luxus sind. Luxus, der einem das Leben kosten kann…
    Wut und Hass dagegen haben mich in dieser Hölle am Leben erhalten.
    Mareks Gesicht blitzt erneut vor mir auf. Die Wangen eingefallen, nur noch Haut und Knochen… Dunkle Schatten unter den sonst so lebhaften braunen Augen… Er hat gewusst welches Risiko er mit dem Plan eingeht.
    Das seine Überlebenschancen mehr als gering sein würden, dennoch hat Marek keinen Moment gezögert. Gerade diese Einstellung und dieser Mut imponiert mir. Noch nie bin ich so jemanden wie ihm begegnet. Der vorbehaltlos für eine Sache kämpft, dafür einsteht und alles riskiert. Der bereit ist alles zu geben selbst sein Leben... Für Marek geht es nicht um Erfolg, oder Ruhm, sondern für ihn geht es um seine Ehre.
    Etwas was du nicht besitzt und auch nie besitzen wirst! Fügt die leise verächtliche Stimme aus meinem Hinterkopf hinzu.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (4. November 2014 um 11:05)

  • Danke das es dir gefällt melli! :D

    Du weißt dein Lob spornt mich an weiter zu schreiben...

    Mein Magen knurrt, in der Stille hört sich das Geräusch überlaut an. Ich taste nach dem kleinen Beutel den ich am Gurt trage. Meine geringe Hoffnung noch etwas Essbares in dem Jutesack zu finden, löst sich auf. Ich seufze tief und streife den Trinkschlauch von der Schulter, auch er ist so gut wie leer.
    Lediglich ein paar Tropfen befeuchten meine Lippen, als ich ihn über mich halte. Schalles, abgestandenes Wasser… Anfangs dachte ich mein Proviant würde reichen. Auch was das angeht lag ich falsch, wie in so vielen Dingen...
    Zwei Mal bin ich schon das Risiko eingegangen entdeckt zu werden. Ich weiß wo sie ihre Vorräte aufbewahren. Durch einen Zufall habe ich die kleine Kammer entdeckt. Einer der Tunnel endet dort, direkt neben der Burgküche. Pech und Segen zugleich, das Risiko bei meinem Beutezug entdeckt zu werden ist hoch. Es gibt keine andere Fluchtmöglichkeit, als in die Tunnel zurück. Selbst wenn es mir nach meiner Entdeckung gelingt in den Tunnel zu fliehen, wird dies kein sicheres Versteck mehr sein. Die Orks werden nicht zögern und Jagd auf mich machen...

    Ich muss vorsichtig sein, die Tunnelwände hier sind nicht sehr dick. Parallel dazu verläuft der Gang. Ab und an halt ich inne und lausche auf die Geräusche, nur um sicher zu gehen das ich unbemerkt bleibe. Kein Warnruf, nur ab und an höre ich stampfende Schritte. Ich fühle die Erschütterungen an den Tunnelwänden, es überträgt sich aus dem Gang.
    Wenn ich es spüre bleibe ich stehen und warte bis die Geräusche verklingen. Die Tunnel gabeln sich immer wieder, wenn das passiert muss ich mich rechts halten. Nach meiner Berechnung noch zwei Mal, dann müsste der Tunnelgang enden. Das Stimmengewirr und die Geräusche werden lauter. Es ist mir bereits vertraut, dennoch fahr ich erschrocken zusammen. Hier müsste in etwa die große Halle liegen.
    Ich hab sie nie gesehen, die große Halle von Messanac, dennoch entsteht ein Bild in meinem Kopf. Bei meinen Nachforschungen stieß ich auch auf Zeichnungen. Anscheinend wurden sie für den Burgherrn angefertigt.
    Wie in einer Kathedrale wölbt sich die Decke gestützt von mächtigen Säulen… Auf einem Podest ist der Platz des Burgherrn mit seiner Familie… Unterhalb erstrecken sich die Tischreihen. Es gibt nur wenige Fenster, drei auf jeder Seite. Sie ähneln den Bogenfenstern in einer Kirche nur um ein vielfaches schmäler… Unentwegt halte ich den Atem an. Eine Stimme hart und Befehls gewohnt brüllt etwas und die Geräusche verstummen auf einen Schlag, auch ich bleibe wie angewurzelt im Tunnel stehen. Meine Knie zittern und mein Herz setzt einen Schlag aus. Die Angst treibt mir den Schweiß auf die Stirn, während ich lausche. War das die Stimme des dunklen Lords?
    Einmal hab ich ihn gesehen. Dieses Erlebnis hat sich in mein Hirn eingebrannt, wie eine schwärende Wunde, die nie wieder heilen wird. Selbst die Erinnerung daran schmerzt und es verdeutlicht mir wie wichtig meine Mission hier ist. Das Zepter, ich muss das Zepter finden…

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (4. November 2014 um 11:05)