Es gibt 222 Antworten in diesem Thema, welches 65.180 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Dezember 2019 um 18:50) ist von Der Wanderer.

  • Hi @Sabrina :hi2:

    Feedback^^

    Zu Post: 31

    Schön das du mir treu bleibst und die Geschichte dir weiterhin gut gefällt.

    Mache ich gerne :saint: Eine der Geschichten die wirklich Spaß macht zu lesen (mein Empfinden).^^


    Seit 2013 steht sie in Arbeit. Und viele der Mitglieder, die am Anfang komentiert haben sind entweder schon lange off im Forum oder kümmern sich um andere Projekte.
    Ich habe zwischendurch öfters größere Pausen eingelegt um mich um andere Schreibprojekte oder privates zu kümmern.
    Dennoch macht es mir rießigen Spass wieder die Arbeit aufzunehmen und dieses "Baby" von mir wachsen zu sehen. Entschuldige bitte den Vergleich aber nicht anderes ist diese Geschichte für mich.

    Schön wenn du auch weiterhin Freude am lesen hast!

    Ach das ist klingt doch insgesamt ganz gut.^^


    Sabrina schrieb: Erschöpft aber ruhiger als zuvor las ich den Kopf hängen.
    Hier würde ich "lasse ich den Kopf hängen" schöner finden für den Lesefluss.


    Ein quicken ist zu hören ehe es wieder verstummt.

    "Quicken", da es ein Substantiv in diesem Falle ist denke ich.^^


    Ein Kribbeln das mit sagt, dass dieser Faktor von Bedeutung ist

    "mir sagt", oder soll es doch hier ein "mit" sein ? xd


    Es ist seltsames Gefühl am Abgrund zu stehen, sich bewusst zu sein, das sich alles verändern kann und rund um einen geht das Leben weiter…

    "ein seltsames Gefühlt" würde besser klingen denke ich.^^

    Ansonsten ein schönes Ende, dass wieder viel Spannung aufbaut, und das ist genau das, was ich an deiner Geschichte mag. :thumbsup:
    Hat mir gefallen der Teil. Wieder gut ihre Gefühle beschrieben wurden und wie erwähnt das Ende. Zum Schreibstil nochmal kurz: Also diesen Part fand ich super ausgeglichen von langen und kurzen Sätzen. :thumbup: Nur ein bisschen Futzelkram dazwischen, der nicht weiter gestört hat. Gute Arbeit :party2: Ich werde definitiv dranbleiben :friends:


    LG, Liki


    :chaos::smoker:

  • Die Decke gibt mit lautem Getöse über uns nach. Schreie von Menschen und Orks gellen auf. Ich klammere mich an den Schuppenpanzer des Drachens, der sich an die Wand drückt.

    Meine Augen fest zugepresst kann ich nur hoffen, dass Barran instinktiv dasselbe getan hat wie ich.

    Sand und feiner Staub machen mir das Atmen schwer. Stumm bete ich zu den Göttern meines Volkes. Mein Heimatdorf Seelen, ich kann es mir vorstellen. Eila, die auf meine Rückkehr wartet. Sie ist der Grund warum ich noch lebe. Langsam beruhigt sich mein Herzschlag und mir wird die Wärme des Mondsteins bewusst.

    Das Zepter reagiert auf meine Gefühle und ich verschmelze ein weiteres Mal mit dem Drachen. Ich sehe durch seine facettierten Augen. Die Umgebung scheint in gelblich schattiertes Licht getaucht. Ich brauche einen Moment um genauer die Umrisse zu erkennen. Staub und Sand liegen wie ein Nebel über allem. Die Schreie sind verstummt, stattdessen ist es wieder still.

    Nach und nach legt sich der Schleier und das ganze Ausmaß der Zerstörung wird sichtbar. Die Gewölbedecke hat nachgegeben. Über uns erstreckt sich ein Krater über mehrere Ebenen. Mit wütendem Fauchen beginnt der Drache sich vorwärts zu schieben.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

    3 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (4. Juni 2019 um 16:54)

  • Hallo @Sabrina!
    Wow, Deine Geschichte fühlt sich wirklich so an wie ein guter, frischer Wind, voll der überraschendsten und angemehmsten Düfte! :) Eine wunderbare Lehrstunde in Sachen flüssigem Schreibens. Ja, genau so sollte man es machen!
    Ich war von Anfang an drin und kam einfach nicht mehr los. Hoffe, dieses wunderbare Kleinod nähert sich nicht bereits dem Ende, nun da Dein Prota diesen machtvollen Verbündeten gewonnen hat. Ich will mehr!

    Spoiler anzeigen

    Ein paar Kleinigkeiten:
    Schreie (Komma entfernen) von Menschen und Orks gellen auf.
    Sand und feiner Staub machen mir das (A)tmen schwer.
    Mein Heimatdorf Seelen (Komma) ich kann es mir vorstellen (Punkt)

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Spoiler anzeigen

    Vollendung wohl nicht. Ich freu mich über dein Lob., dass die Geschichte rund um Marek und Barren deinen Geschmack trifft. Die beiden Charaktere sind mir so mit der Zeit ans Herz gewachsen das ich mir gut eine Fortsetzung vorstellen kann.
    Aber noch haben sie es nicht geschafft. Und das wird noch ein hartes Stück Arbeit. Sowohl für Marek/Barran und mich!
    Dir weiterhin viel Spaß @Formorian beim mitliefern!
    Und danke für dein Lob das motiviert mich immer.

    :D

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  • Der Unklow klettert, immer weiter nach oben, wo ihn sein Instinkt hinführt. Und wo auch noch Gefahren lauern, das ist mir klar. Orks! Es wird nicht lange dauern, bis der dunkle Lord merkt, dass sein Plan uns aufzuhalten fehlgeschlagen ist. Aus keinem anderen Grund ist der Drache erwacht. Was wird er dann tun? Alles, um uns aufzuhalten, wispert mir eine vertraute Stimme in meinen Gedanken zu.

    Wie zur Antwort erwärmt sich der Mondstein. Das Zepter reagiert auf meine Gefühle! Ich habe es, um mich auf dem Drachen richtig festzuhalten, in meinen Hosenbund gesteckt. Obwohl ich ihn mit Leinenstreifen umwickelt habe, fühle ich die Magie des Steins, die er abstrahlt.
    Wie ein Licht in der Dunkelheit, der dir den Weg aus der Finsternis weißt … Einem Gefühl folgend, lege ich meine Hand darauf und kann die Energie noch deutlicher spüren, als zuvor. Sie durchströmmt mich, füllt mich aus. Gleisendes helles Licht und da ist noch mehr ...

    „Marek, schau dir das an!“ Barrans Stimme ist belegt und heiser. Ob aus Ergriffenheit oder aus einem anderen Grund weiß ich nicht. Erst als ich die Verbindung mit dem Drachen und dem Zepter löse und selbst die Augen öffne, sehe ich das, was Barran meint. Mir wird augenblicklich die Kehle eng. Jetzt da sich der Staub gelegt hat, kann ich erkennen, wo der Krater über uns endet. Das ist das Ziel, auf das der Drache unaufhaltsam zusteuert…
    Die große Halle von Messanac!

    Ich habe sie nur einmal gesehen, diesen riesigen Versammlungsort der Orks, inmitten des Bergs. Hohe mächtige Steinsäulen, aus dem Berg geschlagen, bilden einen imposanten Anblick. Je acht Pilaster auf beiden Seiten des Mittelgangs … Links und rechts stehen Tische und Bänke und vorne ist ein erhöhter Sitz… Für Ihn … den dunklen Lord!
    Erinnerungen an das letzte Mal drohen mich zu überwältigen. Bilder blitzen in schneller Abfolge auf. Ich versuche sie aufzuhalten, doch vergeblich. Sie überrollen mich mit einer Vielzahl an Gefühlen. Wut, Hass, Angst und Schmerz.

    Sie haben meine Männer niedergemäht… Es war ein Blutbad. Es waren zu viele Orks… Mir ist übel. Ich weiß es ist noch nicht vorbei… Die Schlinge zieht an und sie schleifen mich weiter, den Gang entlang immer hinter sich her.

    Orks stehen zu beiden Seiten des Gangs und Grölen. Schreiend zeigen die Orks ihre Begeisterung und heizen die Stimmung zusätzlich an. „Schukka, Schukka!“, höre ich sie rufen. „Was für ein Fang, Schukka.“
    Heißt so der Ork, der das Seil zieht? Ich weiß es nicht, viel wichtiger ist diesen Weg durch die Halle lebend zu überstehen. Mehr als ein Tritt oder Schlag trifft mich. Schukka, ist es egal, ob ich lebe oder sterbe… Instinktiv roll ich mich zur Seite als der nächste Ork nach mir tritt..

    Barran, der mir aus geringer Entfernung ins Gesicht schreit, zerreißt den Erinnerungsfaden und ich werde mir mit einem Schlag meiner Umgebung wieder bewusst.
    „Verdammte Scheiße, Marek! Das darf doch alles nicht wahr sein! Marek?“
    „Ja.“, flüstere ich ohne Kraft. Er sackt in sich zusammen. Seine Augen glänzen feucht. Er wischt mit dem dreckigen Handrücken darüber. Schmutz und Staub hinterlassen einen weiteren dunklen Streifen in seinem ohnehin dreckigen Gesicht. Mein Mund ist staubtrocken und ich muss husten. „Die Halle…“

    „Ja, verdammt. Wir müssen etwas tun!“ Aber was?

    Unaufhaltsam krallt sich der Drache in der Gesteinswand fest, zieht sich nach oben. Dabei hat er die mächtigen Flügel an den Körper gelegt.


    So jetzt geht es hier weiter. Langsam aber sicher, ist es wieder Zeit für Drachen, Orks, dunkle Lords und weiße Hexen. Eilandis und sein Schicksal wird sich bald erfüllen, denn es bleibt Barran und Marek nicht mehr viel Zeit. Sie müssen das Zepter der Macht vor dem dunklen Lord in Sicherheit bringen. Aber als erstes müssen sie aus der dunkeln Festung Messanac fliehen und den Orks entkommen. Keine leichte Aufgabe aber niemand anderes kann dies bewerkstelligen nur sie zwei.
    Viel Spass bei mitfiebern. :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (2. Mai 2019 um 20:23)

  • Ich wurde nicht enttäuscht :) !
    Ein weiterer kleiner, aber sehr feiner Edelstein, der der sich qualitativ nahtlos zu den anderen fügt.
    Eigentlich ist High Fantasy überhaupt nicht mein Ding, doch es macht einfach Spaß deiner Geschichte zu folgen. Dein lebendiger und flüssiger Stil überzeugt.

    Was mir auffiel:

    dass sein Plan uns aufzuhalten(,) fehlgeschlagen ist.

    Komma entfernen

    Alles, um uns aufzuhalten,

    vielleicht kursiv?

    um mich auf dem Drachen richtig festzuhalten,

    ist belegt und heißer.

    meintest Du nicht: heiser ?

    bilden einen Imposanten Anblick

    Kleinschreibung

    erhöhter Sitz… Für ihn … den

    dito

    Die eingeschobene Rückblende kommt etwas überraschend, aber Du hast Dir sicher etwas dabei gedacht. Gut geschrieben ist sie auf jeden Fall.
    Bin schon gespannt, wie die wilde Fahrt weitergeht :) !

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Immer weiter nach oben führt unser Weg. Hoch zu der Halle dessen Decke bereits gut im Halbdunkel zu erkennen ist. Das Deckengewölbe gleicht dem in einer Kathedrale, die ich in Eilandis besucht habe. Und auch der Aufbau der Halle hat Ähnlichkeit mit einem Gotteshaus.
    Ein großes Mittelschiff, begrenzt von Säulen auf denen die Hauptlast der Deckenkonstruktion ruht. Man hat die Rundbögen aus dem Gestein geschlagen und mit Holzbalken abgestützt. Ich habe sie gesehen, dass letzte Mal als ich dort war...

    Ich habe versucht eine Verbindung zu dem Drachen aufzubauen, vergeblich. Magie kann man nicht erzwingen. Barrans Angst liegt greifbar in der Luft.
    „Was wenn Sie dort sind? Ich habe bisher keinen von den Orks gesehen.“ Er blickt bei seinen Worten ängstlich nach oben. Das was er sagt, ist mir auch schon aufgefallen. Wir haben zwei Ebenen der Kerker passiert, ohne dass uns jemand angegriffen hat. „Das liegt nahe, aber Sie rechnen nicht mit unserem Verbündeten!“ Dabei streiche ich über die hell schimmernden Drachenpanzer.

    Ich habe Barran mittlerweile erzählt, dass die Orks von den Tunneln wissen. Er hat es abgetan. „Konnte ja nicht ewig ein Geheimnis bleiben!“ Aber seitdem fühle ich öfters seinen Blick auf mich gerichtet. Er macht sich Sorgen, dass spüre ich. Nicht nur wegen der Orks und dem drohenden Kampf, sondern auch wegen etwas anderem ... Ich werde spüren, wenn er bereit ist darüber zu reden. Doch jetzt sind andere Dinge wichtiger.

    Ich setze mich gerade auf. Der Unklow braucht nur noch wenige Züge, dann kann er aus dem Krater klettern. Spätestens dann haben wir Gewissheit, was uns in der Halle erwartet. Barran und ich werden durchgeschüttelt, als er mit seinen mächtigen Krallen sich hochzieht, über den Rand des Kraters hinweg. Es dauert einen Moment, bis sich meine Augen an die veränderten Lichtverhältnisse in der Halle gewöhnen. Der Anblick bestätigt unsere schlimmsten Befürchtungen. Die Orks haben uns eine Falle gestellt!

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (13. Mai 2019 um 14:54)

  • *woooph* Das nenne ich nen gelungenen Cliffhanger :D !
    Es bleibt dramatisch und rasant! Du könntest das Kopfkino des Lesers vielleicht noch ein wenig anheizen, durch Beschreibung des Fahrt(respektive: Flug-)windes, knatternder Lederschwingen, sich aus den Bruchstellen lösender und herabfallender Steine etc.

    Meine Besserwissereien:


    dass letzte Mal als ich dort wahr war...

    Aber seit demseitdem fühle ich öfters

    mächtigen Krallen sich hochzieht (Komma) über den Rand des Kraters hinweg


    Freu mich schon auf den nächsten Teil (arme Orks :evilgrin: )!

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Ja ich werde deinen Tipp beherzigen und etwas Fahrtwind mit einbauen. :D
    Es bleibt weiterhin rasant. Ich bin gespannt wie du die nächsten geposteten Teile findest @Formorian. ^^

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  • Eine Falle! Ihre schwarzen Rüstungen glänzen matt. In doppelter Reihe haben die Orks einen Ring rund um den Krater gebildet. Wie auf ein verabredetes Zeichen beginnen sie mit Schwertern, Lanzen und Äxten auf die gepanzerten Schilde zu schlagen. Eine Sinfonie des Grauens!

    Der Drache unter mir bäumt sich auf, faucht wild. Ich kann nachempfinden wie er sich fühlt. Er sitzt in der Falle, ebenso wie Barran und ich! Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Los Marek, lass dir etwas einfallen! Denk nach! Doch mir fällt kein Ausweg aus dieser Situation ein. Wir haben eine Übermacht gegen uns!

    Der Schock steckt mir in den Knochen und ich fühle … nichts als nackte Angst.

    Orks! Egal wo ich hinblicke… Ihr Anblick löst etwas in mir aus. Bilder blitzen vor meinen Augen auf, Erinnerungen an die schrecklichsten Stunden meines Lebens. Ich ihm ausgeliefert, dem dunklen Lord, gefesselt auf der Streckbank. Er, in meinen Gedanken. Wie er Dinge mit mir tut, die mich an den Rand des Wahnsinns treiben.

    „Marek, was ist?“ Barrans gebrüllte Worte kann ich kaum über den ohrenbetäubenden Lärm in der Halle verstehen. Mit Gewalt reiß ich mich von ihrem Anblick los. Ich drehe den Kopf und begegne seinem Blick. Mir fehlt einfach die Kraft die Dinge, die ich empfinde in Worte zu fassen. Ich sehe zu wie die Erkenntnis ihn einholt, es ihm klar wird, was ich empfinde. „Marek? Was ist los? Du hast Angst! Ich kann es sehen!“ Sein Gesicht hat jegliche Farbe verloren. Riesengroß wirken seine Augen, Angstgeweitet und starr.
    Bisher war ich immer der Starke von uns Beiden. Doch ich habe mich verändert. Die Kerker von Messanac hat vieles von mir gefordert. Orks sind Meister der Folter, das habe ich schon immer gewusst.

    „Barran, es tut mir leid! All das hier…“ In diesem Moment scheint die Welt um uns herum still zu stehen. Weder die Orks sind wichtig, noch der Drache und die Gefahr in der wir uns befinden. Ich muss das aussprechen, weil ich vielleicht keine Möglichkeit mehr habe darüber zu sprechen.

    Ohne mich wäre er jetzt nicht an diesem Ort! Hätte ich nicht nach ihm gesucht, ihn gefunden und überzeugt mich zu begleiten, dann wäre er jetzt nicht hier! Ohne mich, hätte er sein Leben nicht für diese Sache riskiert! Wenn uns die Flucht nicht aus der Halle gelingt, wird er hier in Messanac an meiner Seite sterben! An dem Ort, von dem er vor so vielen Jahren geflüchtet ist…
    Und ich trage die Schuld daran, wenn es so kommt. Es ist wie ein Tonnengewicht, das mich nach unten drückt. Mich aufzehrt, innerlich zerreißt.

    „So endet es nicht!“, schreit eine grollende tiefe Stimme in meinem Kopf. Wie ein Blitz durchzuckte mich kalte Wut, aber sie stammt nicht von mir! „Mensch! Du musst kämpfen! Du bist dafür bestimmt, also tue es!“ Ich brauche einige Sekunden, bevor ich begreife, wer das zu mir sagt. Kann das wirklich sein? Rotglühendes Feuer durchströmt mich, brennt alles nieder was mit Zweifel und Angst zu tun hat. Zurück bleibt Stärke und innere Kraft! Energie die mich als Teil des Drachens durchströmt. Ein gelblicher Schimmer liegt jetzt auf allem was ich durch seine Augen sehe. Die Reihen der Orks wirken durch seine Augen geisterhaft, ich kann die dunkle Aura sehen, die jeden von ihnen wie ein zarter Grau- Schwarzer Schleier umgibt. Wie ein Nebel fließt er über ihren Köpfen zu einem Strang zusammen. Als wenn jemand Größeres im Hintergrund die Fäden zieht…

    Ich muss an eine der alten Geschichten von Enja denken. Die Alten haben sie uns am Feuer erzählt. Von der großen Einen, Enja, der Allmutter, die den Teppich des Lebens webt. Jeder Mensch und jedes Wesen auf Erden, folgt einer Bestimmung, einer Vorsehung, die schon von Geburt an festgelegt ist. Dank ihr findet jeder von uns seinen Weg! Im großen Teppich des Lebens findet jeder dank ihr seinen Platz. Demnach war es uns von Anfang an Vorbestimmt, dass wir heute hier stehen. Barran und ich, der Gedanke hat etwas Tröstliches.


    Ich sehe einer Eingebung folgend hinauf zu dem Dachgebälk der Halle. Riesige Holzbalken hat man dort als Querstreben verarbeitet um die Felswand und Decke abgestützt. In meinem Geist nimmt ein waghalsiger Plan Gestalt an und in mir keimt Hoffnung auf, dass er gelingt.

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  • Kann dieser Plan gelingen? Es ist unsere einzige Chance aus der Halle zu entkommen. Und den Oks, die uns Angriffsbereit gegenüberstehen. Ihre Wut und Hass verzehrten Gesichter sind auf uns gerichtet aber sie haben ihren Schrecken für mich verloren.

    Die Atmosphäre verdichtet sich, lädt sich mit jeder verstreichenden Sekunde mehr auf. Ähnlich wie bei einem Gewitter, wenn die Wolken sich zusammenballen man die Spannung in der Luft fühlt. Alles scheint sich zu verdichten, enger zu ziehen. Kraftvoll spannen sich die Muskeln des Drachen an. Er wappnet sich gegen den ersten Schlag unserer Gegners. Der Mondsteins brennt unangenehm durch die Schichten meiner Kleidung. Oder ist es eher die aufgeheizte Stimmung, die sich auf den Stein überträgt?
    Plötzlich auf einmal setzt Stille ein. Wie schon zum Anfang demonstriert der dunkle Herrscher so seine Macht über die Orks. Jeder scheint zu warten auf den alles entscheidenden Schlag.

    Bist du bereit Mensch?
    Beinah schmerzhaft schneiden die Worte des Drachens durch meine Gedanken.

    Ja! Was auch immer du tuest! Antworte ich ihm auf dieselbe lautlose Weise. Mit seinem Feuer, das mich überrollt, kommt die Wut und mit ihr entfesselt er Kräfte in mir, die uns alle schützen werden. Der Mondstein knüpft einen silbernen Schleier, der sich ausbreitet und von innen her glüht, uns umspannt.
    Der erste Schlag gehört ihnen! Halte dich bereit, Mensch!

    „Marek, was…“, weiter kommt Barran nicht mit seinem Satz. Ohrenbetäubend ist der Kampfesruf der Orks. Die kraftvollen Stimmen, hallen von den mächtigen Steinwänden der großen Halle zurück. Gleichzeitig höre ich das Sirren von Pfeilen sehe geschleuderte Lanzen und Äxte auf uns zufliegen, die wie durch ein Wunder am Schutzwall meiner Magie abprallen. Ich spüre die Erschütterung aber der Schutzzauber hält.

    Gut gemacht Magier! Jetzt sind wir am Zug!
    Seine glühende Worte zerschneiden schmerzhaft meinen Geist.
    Die Muskeln des Drachen spannen sich an und er stößt sich mit einem wilden Brüllen vom Boden ab. Seine mächtigen Schwingen schlagen kraftvoll und ich werde abermals eins mit ihm, verschmelze mit seinen Gedanken. Fühle was er fühlt und verleihe ihm die nötige Kraft dazu. Feuer ist in seinen Lungen, ballt sich zusammen. Und während ich über ihre Köpfe fliege fühle ich nichts als Wut, Zorn und Hass. Der Drache ist ein Teil von mir und ich bin ein Teil von ihm. Unser Feuerstrahl trifft die Orks und mäht eine Schneise durch die Reihen.

    Euphorie durchströmt mich trotz des schrecklichen Anblicks. Alles scheint verklärt, wie in einem Traum zu passieren. Wo man nicht weiß ob man aufwachen oder weiterträumen soll.

    Gut Mensch! Was nun?
    Wir müssen hinauf zum Dachgebälk. Dann entfessle ich die Kräfte des Zepters. Gebe ich dem Drachen zur Antwort.

    Wenn alles gut geht, reicht seine Macht aus um einen Krater in die Felswand zu reisen und wir sind frei. Oder es bringt die Decke zum Einsturz und begräbt uns mit samt der Orks. So oder so es wird damit enden.
    Der Unklow schlägt mit seinen mächtigen Schwingen, hinauf zum Dachgebälk. Riesige Eichenbalken sind dort kunstvoll in die Deckenbögen eingepasst.

    „Marek, Nein!“ Barrans Stimme warnt mich zu spät. Gleichzeitig zerreißt ein Schmerz meine Seite. Etwas hat mich getroffen! Ungläubig starr ich auf den schwarzen Schaft eines Armbrustbolzens der noch herausragt. Alles verschwimmt in meiner Umgebung aber ich kämpfe dagegen an. Ich darf jetzt nicht das Bewusstsein verlieren. Meine Hände krallen sich an dem Schuppenpanzer fest. Obwohl jede kleinste Bewegung schmerzt, ziehe ich das Zepter unter der Kleidung hervor. Ich beiße mir dabei die Lippen blutig, schmecke das Blut. Mit letzter Kraft spreche ich die Worte, die unser Schicksal entscheiden werden. Gleisende Helligkeit hüllt mich ein. Ich werde eins mit meiner Umgebung, ehe mich die Kräfte endgültig verlassen...

    Ende Teil Vier

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (22. August 2019 um 13:20)

  • Teil Fünf


    „Marek, Nein!“ Ich sehe in Zeitlupe wie der Pfeil ihn trifft. Verlangsamt, weil ich selber nicht fassen kann, was da gerade geschieht. Ein schwarzgefiederte Schaft ragt aus Mareks Seite. Ich muss zu ihm, das ist mein erster glassklarer Gedanke. Aber wie? Es sind zwar nur zwei Armlänge die uns voneinander trennen aber angesichts der Situation eine unüberwindliche Spanne.

    Ich sehe auf meine Hände. Die Fingerknöchel sind kalkweiß, taub und gefühllos so fest klammere ich mich an den Stachelkamm des Unklows. Mit mächtigen Flügelschlägen bringt er uns höher, außer Reichweite ihrer Armbrüste, doch für Marek kommt diese Hilfe zu spät. Sein schmerzliches Aufstöhnen geht mir durch Mark und Bein.

    Das hat gerade noch gefehlt! Aber ich habe es dir ja von Anfang an gesagt. Dieser Marek ist ein Träumer, kein Sieger! Die Sache war von Anfang an verloren. Aber er hat dich beschwatzt und nun? Was jetzt Barran? Im Laufe unseres Weges ist die leise Stimme in meinem Kopf wieder lauter geworden. Hat an Stärke und Sarkasmus zugenommen. Jetzt dröhnt sie laut in meinem Schädel.

    Still! Ich muss nachdenken! Seltsamer Weise hört sie auf mich. Fieberhaft überlege ich wie ich Marek helfen kann doch noch immer kämpfe ich mit meiner Angst den Griff zu lockern. Mit jedem Schlag seiner Schwingen geht ein Ruck durch den Körper des Drachens und macht es damit unmöglich näher an Marek heran zu rücken. An seiner verkrampften Körperhaltung sehe ich, dass er starke Schmerzen hat, dennoch versucht er etwas aus seinem Wams zu ziehen… Das Zepter!

    Was in aller Welt Namen hat er vor? Ist mein letzter Gedanke, ehe alles in meiner Umgebung in gleisende Helligkeit gehüllt wird. Mareks leise Stimme die in dieser fremden Sprache die Formel spricht, geht in einem wütenden Brüllen des Drachens unter. Verfluchter Mist! Blinzelnd versuche ich etwas vor mir zu erkennen, Mareks schattenhaften Umriss im Licht. Meine Augen tränen und brennen wie Feuer, doch einem Gefühl folgend weiß ich, dass ich ihm jetzt helfen muss ansonsten ist alles verloren.

    Da, ohne darüber nachzudenken, lass ich meinen sicheren Griff los und bekomme mit beiden Händen Mareks Schultern zu fassen, der in diesem Moment seitlich zusammensackt. Ich robbe an ihn heran, stütze ihn von hinten und halte uns beide aufrecht. Das pulsierende Zepter hält Marek nach wie vor fest umklammert, vom Mondstein geht die Strahlkraft aus.

    „Barran…?“ Mareks Stimme ist schwach. „Ich bin hier!“ Seine Arme und Schultern beben vor Anstrengung. „Egal was kommt. Marek, ich bin da!“ Meine Stimme zittert nicht, ich meine das was ich sage. Meine Angst ist wie weggewischt, eine innere Ruhe hat sich auf mich gelegt. Wir stehen das was kommt gemeinsam durch. Im gleichen Moment explodiert alles um uns herum.

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  • Mir gelingt es gerade noch den Kopf einzuziehen. Etwas zischt dicht an meinem Gesicht vorbei. Ein riesiger Brocken, der sich aus der weggesprengten Mauer gelöst hat. Alles ist in gleisendes Licht getaucht. Ich bekomme kaum Luft, bei jedem Atemzug schmecke ich denn Staub in der Luft.
    Marek ist gegen mich gesackt und wird mit jeder Sekunde schwerer. Ihn haben die Kräfte endgültig verlassen. Ist er noch bei Bewusstsein? Was ist mit dem Zepter? Ich fühle schwer seine Handgelenke auf meinen ruhen. In der Körpermitte halt ich ihn umfasst. Meine suchenden Finger ertasten den Stab des Zepters und halte es fest.

    Marek ich bin bei dir! Äfft mich die höhnische Stimme in meinem Kopf nach. Ich pass auf dich auf, dir wird nichts passieren, Marek. Ach Gott, was ist nur aus dir geworden Barran? Wo ist der Barran hin, den ich in den finsteren Kerkern von Messanac kennengelernt habe? Der aus den Verließen entkommen ist? Wo ist Barran die Ratte?
    Ich richte mich auf und blinzle gegen das Licht. Schemen schälen sich aus dem Schatten, werden deutlicher mit jeder Sekunde, nehmen Konturen an. Mir klopft das Herz bis zum Hals, als ich erkenne was vor uns zu sehen ist. Wir haben es geschafft! Wir sind frei!


    Die Macht des Mondsteins hat ausgereicht um einen Großteil der Außenmauer und die vorderen Stützbalken der Decke wegzusprengen. Die herabstürzenden Steine haben die Orks unter sich begraben. Durch das riesige Loch was entstanden ist kann ich einen Teil des Himmels erkennen. Mit jedem Flügelschlag des Unklow kommen wir der Freiheit näher.

    Euphorie, ein Hochgefühl überschwemmt mich und ich merke wie meine Augen abermals feucht werden. Sie Sonne steht tief am Horizont. Ein heller Feuerball, der den Himmel in Flammen setzt. Je tiefer er sinkt umso intensiver färbt sich der Horizont Orange. Nie habe ich etwas Schöneres gesehen! Ich schaue wie gebannt zu, kann die Augen nicht davon abwenden. Wage kaum zu atmen, geschweige denn zu hoffen. Dabei war ich der festen Überzeugung, die Sonne auf diese Weise nie wieder zu sehen. Aber wir haben es geschafft. Marek!
    „Marek, wach auf! Wir haben es geschafft! Schau die Sonne!“ Ich rüttele ihn leicht, damit er zu sich kommt. Er zeigt keinerlei Regung. Angst kriecht wie ein alt bekannter Freund in meine Eingeweide.


    Was wenn er stirbt, was wird dann aus seiner Mission? Aus seiner Aufgabe? Er ist doch dafür auserwählt das Zepter zur weißen Hexe zu bringen, nicht ich. Wer bin ich den schon? Der Gedanke allein, dass mir Mareks Aufgabe zufällt wenn er stirbt, lässt mich innerlich erzittern. Ich bin nicht zum Helden geboren. Er schon, ich nicht!
    Ah, da ist er ja wieder! Der Feigling den ich kenne! Hast dich gut verborgen, Barran! Aber ich finde dich immer, dafür kenne ich dich einfach zu gut, mein Freund! Die höhnisch vertraute Stimme meldet sich zu Wort.

    Ich habe dafür jetzt keine Zeit! Nein, Marek wird nicht sterben! Dafür werde ich sorgen, aber erst mal müssen wir aus diesem Gott verdammten Burg entkommen! Der Drache brüllt ein letztes Mal, ehe er endgültig die in Trümmern liegende Halle hinter sich lässt. Dabei reisen seine mächtigen Krallen weitere Teile aus der Außenmauer.

    Eisige Luft schlägt mir entgegen und ich fröstle. Ich habe ganz vergessen wie lange wir in Messanac waren. Das Jahr neigt sich dem Ende zu und es ist bitterkalt.

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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  • Also wie versprochen habe ich Deine Geschichte gelesenund sie ist einfach... wow.
    Der Verlauf der Geschichte ist äußerst spannend und voller überraschender Wendungen, obgleich es einige Dinge auszusetzen gibt (oje das klingt negativer als befürchtet): zum Einen sehe ich eine Lücke in der Logik der Geschichte, denn zuvor hieß es der Dunkle Lord hätte der Kreatur seinen Willen aufgezwungen. Warum ist dann aber der Drache plötzlich willig mit den Flüchtigen zusammen zu arbeiten?
    Ist es weil ihn das Zepter bzw. Marek von dem Bann des Lords befreit hat? Wenn das zutrift, dann finde ich diesen Teil der "Befreiung" des Drachen zu einfach, vielleicht ist es nur mein Geschmack, aber ich hätte mir eine Art Gedankengefecht mit der dunklen Kraft des Lords im Drachen gewünscht.
    Darüber hinaus solltest Du immer wieder mal Rücksicht auf Deinen Tempus nehmen, denn der größte Teil der Geschichte ist im Präsens, Du tendierst jedoch manchmal ins Präteritum abzudriften.
    So ich hoffe das war nicht allzu streng... wie gesagt die ganze Geschichte gefällt mir richtig gut und ich hatte viel Freude am Lesen, so viel, dass ich mich nach einer Fortsetzung sehne ;)

  • Mir fällt es schwer das Klappern meiner Zähne zu unterdrücken. Hinter uns bleibt die schwarze Festung immer weiter zurück. Sie ist nur noch ein kleiner Punkt in der Ferne. Nach wie vor hält der Drache weiter auf den dunkler werdenden Horizont zu. Es ist bitterkalt und mit der zunehmenden Dunkelheit sinken die Temperaturen.
    Mareks Körper lehnt schwer an mir und bietet mir damit Schutz gegen die eisige Luft. Die dunklen Strähnen seines Haares sind überzogen von Frost und Eiskristallen. Ich muss etwas tun!

    „Marek, bitte?“ Ich rüttle ihn sanft am Arm, der schwer auf meinem Oberschenkel liegt. Es bleibt still nur das Rauschen der Schwingen, die den Wind durchschneiden ist zu hören. „Bitte, komm zu dir!“ Er rührt sich nicht und ich spüre, wie die ganze Situation mich wütend macht. Soll das hier das Ende sein? Nach allem was Marek und ich durchgestanden haben? Erfroren auf einem Unklow, entkommen aus Messanac um dann auf der Flucht zu sterben? Das kann es doch nicht sein! Nein, dass lass ich nicht zu!


    „Verdammt noch mal, Marek!“ Ich schüttle ihn fester. Seine Haut ist eiskalt und der grob gewebte Stoff seines Überwurfs knistert bei jeder Berührung. Angst überrollt mich mit Macht.

    „Marek!“ Ich schreie gegen meine Verzweiflung an. Meine Stimme überschlägt sich vor Panik dabei. Mit einem lauten Stöhnen kommt er zu sich, für mich in dieser Situation das schönste Geräusch seit langem.

    Er versucht sich aufzurichten, dabei ächzt er schmerzvoll und sinkt wieder gegen mich. „Barran?“ Seine leise Stimme zeigt mir wie schwach er in Wirklichkeit ist. „Ich bin da! Marek, wir haben es tatsächlich geschafft.“ „Ja.. wo sind wir?“ Eine eisige Windböe erfasst uns von der Seite und wir beide frösteln. Wieder versucht er, sich aufzurichten. Dieses Mal gelingt es ihm ohne Schmerzenslaut. „Wir müssen landen, solange es noch hell ist. Wir brauchen … eine Höhle einen Unterschlupf. Ich habe beinahe vergessen, wie kalt es in dieser Gegend ist.“, oder du hast nicht mehr damit gerechnet, dass unsere Flucht gelingt! Vollende ich seinen Satz in Gedanken.

    Ein Zittern durchläuft seinen Körper, er stöhnt auf und ballt seine Fäuste.
    „Marek, wir müssen die Wunde versorgen.“
    „Ja, aber zuerst muss ich etwas tun.“ Er nimmt mir das Zepter aus der Hand und ich merke wie er erstarrt. Das kenne ich bereits aus vorhergehenden Situationen, dennoch macht es mir Angst, ihn so zu sehen. Steif, nicht ansprechbar, in eine andere Welt versunken. Dort kann ich ihm nicht helfen. An diesem Ort ist er auf sich allein gestellt, ein Einzelkämpfer. Mir bleibt nichts anderes übrig, als ihm zu vertrauen und abzuwarten was passiert.

    Ich bin nicht gut darin, dass war ich nie. Manchmal wundere ich mich wie es mir gelingt, die Ruhe zu bewahren und meine Zweifel nieder zu kämpfen. Es liegt an Marek und diesem Vertrauen, was er von Anfang an auch in mich gesetzt hat.

    Du bist ein Idiot und er noch viel mehr, meldet sich die vertraute gehässige Stimme in meinem Kopf. Er ist vertrauensseelig, genauso wie du! Was hat dir dein Vertrauen bisher eingebracht? Nichts! Gar nichts, außer Angst, Enttäuschung und Schmerz. Ja, du weißt wo dieser Weg hinführt? Du wirst alles verlieren, weil du dich immer auf die Verliererseite schlägst. Du Narr!

    Schweig still, halte ich dagegen. Die Stimme wird zwar leiser, aber ich kann alles, was sie sagt verstehen und die Worte brennen sich wie Säure in meine Gedanken.
    Marek ist schwach, er ist verletzbar. Du weißt es ist noch nicht zu spät, die Seiten zu wechseln. Was geht dich dieser ganze Krieg an? Warum sollst Du nicht deinen Nutzen daraus ziehen? Wie viel bietet der dunkle Lord für seinen Kopf?

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Hi @Sabrina :) !
    So lange Zeit ist dieses nette Juwel tatsächlich an mir vorbeigegangen? Schande über mich!
    Ich finde die Flucht des Trios aus dem Berg mit einem Wort: spektakulär! Das Tempo der Erzählung reißt einen einfach mit, Kopfkino läuft in brilliantestem Super-Technicolor, während die Sätze nur so an einem vorbeifliegen. So muss gute Action geschrieben sein!
    Mich wundert es nicht, dass der Drache nicht länger seinem Dunklen Meister folgt, seine Verbindung zu diesem war wohl nicht so stark und gewollt wie die zu Marek. Das Interagieren dieser zwei miteinander beschreibst Du übrigens auch sehr gut und überzeugend.
    Die mentalen Heimsuchungen Barrans liefern der Geschichte einen weiteren spannenden Aspekt. Wird er wieder zu seinem alten Ich zurückkehren oder seine neue Aufgabe annehmen? Momentan scheint er loyal zu Marek zu stehen, aber wie heißt es so schön: Steter Tropfen nässt die Hose.
    Gravierende handwerkliche, stilistische oder logische Fehler kann ich keine entdecken, nur eine Bitte habe ich an Dich: prüfe das Ganze noch einmal gründlich auf Rechtschreibung. Die können in der Masse das Leseveregnügen doch schon etwas trüben.
    So, ab nun werd ich aber regelmäßiger hier reinschauen, um ja nichts zu verpassen :) .

    Adler erheben sich in die Lüfte
    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Der eisige Wind zerrt an mir. Ich bete zu allen Göttern, dass wir es heil überstehen. Ob Marek überhaupt etwas von diesem Höllenflug mitbekommt? Keine Reaktion lässt darauf schließen. Nach wie vor ist er starr, in sich versunken.

    Der Drache dagegen verliert an Höhe und hält auf die Gebirgskette vor uns zu. Eine weit zerklüftete Berglandschaft mit schneebedeckten Gipfeln und messerscharfen Felsen, die steil in die Höhe ragen.

    Mir wird angst und bange. Hat der Drache etwa vor, dort zu landen? Die Berge wirken winzig im Vergleich zu diesem riesigen Tier. Er wird keineswegs langsamer, selbst im Sinkflug behält er seine Geschwindigkeit bei. Mit seinen mächtigen Schwingen durchpeitscht er die Luft und fliegt auf einen Bergkamm mittig zu. Je näher wir kommen, umso besser kann ich die Lage erkennen. Ein weitgehend ebenes Stück erstreckt sich unterhalb des aufragenden Gipfels. Alles ist von einer Schneeschicht bedeckt. Vorn fällt der Rand der Ebene steil in die Tiefe. Die Form des Bergkamms, die sich gegen das schwindende Licht schwarz abhebt kommt mir seltsam vertraut vor.

    Siehst du schon Gespenster, Barran? Du solltest lieber überlegen, wie du den dunklen Lord informierst. Die gehässige Stimme in meinem Kopf lässt mich fluchen.
    Niemals, hast du verstanden! Das werde ich nicht tun! Ich werde Marek nicht verraten! Niemals, gebe ich der Stimme die passende Antwort.

    Die Distanz nimmt mit jedem Flügelschlag ab. Im Versuch, Marek und mich vor der harten Landung zu schützen, rücke ich mit ihm näher an den Stachelkamm heran und klammere mich daran fest. Den Kopf eingezogen, die Augen fest zugepresst, warte ich mit angehaltenem Atem auf den Aufprall. Die Wucht beim Aufsetzen rasst wie eine Druckwelle durch den Körper des Drachen.

    Marek und ich werden durchgeschüttelt, verlieren aber nicht den Halt. Die Flügel weit gespreizt versucht der Unklow sein Gleichgewicht am Boden zu finden. Nicht so einfach bei solch einer großen Spannweite. Sein Schwanzende zuckt nervös und der Stachelkamm leuchtet in den Farben der untergehenden Sonne. Gefrorener Schnee knirscht, als er das Gewicht verlagert um einen besseren Stand zu bekommen. Er legt die Flügel an den Rumpf, wendet den Kopf in verschiedene Richtungen.

    Wir haben es überstanden, wenigstens fürs Erste. Ich atme erleichtert auf. Gleichzeitig ist da ein anderes Gefühl, was jetzt nachdem die Gefahr gebannt ist, an erster Stelle steht. Angst um Marek! Er liegt weiterhin starr an mich gelehnt und ist eiskalt. Seine Atemzüge kommen flach, kaum wahrnehmbar. Wir brauchen einen Schutz gegen die Kälte, ein Feuer, Wasser, damit ich seine Wunde versorgen kann. Meine Finger tasten seine Seite ab. Bisher habe ich mir kaum die Zeit genommen, die Verletzung genauer zu untersuchen, solange Marek noch bewusstlos ist, füge ich ihm dabei keine Schmerzen zu. Ich streife den Stoff des Überwurfs zur Seite. Da ist er! Der Armbrustbolzen ragt schwarzgefiedert aus der Wunde. Wie schwer die Verletzung ist, wissen nur die Götter allein.

    Als ob der Drache wüsste, dass die Zeit für Marek drängt, setzt er sich in Bewegung. Der gefrorene Schnee knirscht unter seinen Pranken.

    Ich sehe in die Richtung, die er eingeschlagen hat. Es ist die geschützte Seite, vor uns ragt der Gipfelkamm in die Höhe. In dem schwindenden Licht kann ich vor mir dunkle Ausschnitte in einem Felsmassiv erahnen. Eine Höhle, ein Unterstand - mir ist es gleich was wir dort finden! Meine Hand tastet nach dem Leinenbeutel der an meinem Gürtel hängt. In ihm befindet sich das Kostbarste, was ich momentan besitze. Ohne Probleme kann ich die beiden Feuersteine darin ertasten und den Strang gedrehte Holzwolle. Für jeden Fall gerüstet, denn man weiß ja nie. Nicht war, Barran?


    Ich hoffe @Formorian der neue Poast ist besser was Gramatik und Rechtschreibfehler angeht? Habe jetzt Hilfe von @Tariq und sag an dieser Stelle noch mal Danke. :love:

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (22. August 2019 um 13:52)

  • Ich hoffe @Formorian der neue Poast ist besser was Gramatik und Rechtschreibfehler angeht?

    Oh ja, das war ungetrübtes Lesevergnügen :) !
    Das ungleiche Paar ist endlich aus der Luft, aber noch lange nicht aus der Klemme. Es bleibt spannend!
    Marek scheint ausgeschaltet, wird also Barran für ihn einspringen müssen? Wie wird der Drache mit der neuen Situation umgehen?

    Hoffend auf mehr
    Formorian

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    aber Wiesel werden nicht in Flugzeugturbinen gesogen

  • Wir haben einen Unterstand gefunden. Die Höhle ist nicht sehr groß und reicht nicht tief in den Berg hinein, aber sie genügt, um uns etwas Schutz zu spenden. Marek lehnt mit wachsbleichem Gesicht und bläulich verfärbten Lippen an der Felswand. Noch immer ohne Bewusstsein. Ich habe versucht ihn aufzuwecken, leider ohne Erfolg.

    Mit etwas anderem hatte ich mehr Glück. Im hinteren Teil der Höhle, habe ich trockenes Holz gefunden. Anscheinend wird der Unterstand des Öfteren von Menschen genutzt. Von ihnen werden die Holzvorräte immer wieder fürs nächste Mal aufgefüllt. Ich kenne diesen Brauch aus meiner Kindheit. Das war zu einer Zeit, als der dunkle Lord nur ein Gerücht aus dem Norden war. Nichts Greifbares für das einfache Volk.


    „Reiß dich zusammen, Barran. Höre auf, in der Vergangenheit zu schwelgen. Dafür ist Zeit, wenn alles erledigt ist.“ Meine Stimme hat einen Nachhall in der Höhle. Wieder sehe ich zum lederumwickelten Dolch der im Feuer liegt. Die Klinge schimmert dunkel in den Flammen. Das Feuer zu entfachen war mit den Feuersteinen und der Holzwolle ein Leichtes. Jetzt strahlt es eine wohltuende Wärme ab.

    Ein Geräusch erinnert mich daran, dass ich mit Marek nicht alleine bin. Das Schnauben kommt vom Eingang. Dort im Schnee liegt der Drachen und verdeckt mit seinem großen Körper fast gänzlich den Ausschnitt. Sein Kopf ruht auf einem Felsvorsprung, dem Himmel zugewandt. Der silbrige Mond zeigt sich zwischen hunderten von Sternen. Er ist zunehmend, geht mir durch den Sinn, es ist nicht mehr lang, bis sie die Winterfeuer entzünden.

    Abermals blick ich zu der Waffe. Mögen die Götter uns Kraft für das was kommt, schenken. Mir bleibt keine andere Wahl, damit Marek eine Überlebenschance hat. Der Armbrustbolzen muss raus und das so schnell wie möglich.

    Wenn es nicht schon zu spät ist!, wispert die hämische Stimme in meinem Kopf.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sabrina (22. August 2019 um 13:55)

  • Es ist alles vorbereitet. In einem zerbrochenen Krug, der mir jetzt als Wasserschale dient, schmilzt der Schnee. Leinenstreifen liegen in Griffweite zum Säubern und Verbinden der Wunde bereit.
    Marek ruht jetzt mit bloßem Oberkörper ausgestreckt auf seinem Überwurf in der Nähe des Feuers. Die zuckenden Flammen malen ein unruhiges Muster auf seine nackte Haut. Beim Anblick der Folterspuren, alten und neuen kaum verschorfter Wunden wird mir wieder einmal vollends bewusst, was er hinter sich hat. Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn.

    „Also los, Barran. Je länger du zögerst, umso schwerer fällt es dir.“ Mit den laut ausgesprochenen Worten mache ich mir selber Mut.
    Na, da ist er ja wieder, der Feigling. Deine wahre Natur kommt zum Vorschein. Die feige Ratte, die du bist. Nicht genug Mumm in den Knochen? Wo ist jetzt deine Hoffnung?
    Jedes einzelne Wort tropft wie Säure in mein Gehirn und brennt sich ein. Das sind alles Dinge, Worte mit denen ich aufgewachsen bin. Die ich verinnerlicht habe.
    Barran, du bist nichts wert! Ein Niemand! Wo hast du dich nur rumgetrieben? Wer interessiert sich schon für einen Versager wie dich! Du bist ein Feigling, eine Ratte, genauso wie dein Vater! Worte, die man mir solange vorgehalten hat, bis ich selber daran glaubte.

    Nein!

    Gewaltsam reiße ich mich los. Ich bin, was ich bin! Und ich muss Marek helfen, deswegen bin ich hier. Es ist meine Aufgabe! Er ist einer der wenigen Menschen, die etwas anderes in mir gesehen haben. Für ihn bin ich ein Freund und Verbündeter von gleichem Wert. Und ich werde verdammt noch mal alles tun, was in meiner Kraft steht, um ihn zu retten.

    Neben Marek gehe ich in die Knie. Die Klinge schimmert schwarz in den Flammen, nur an den Außenrändern glüht das Metall. Meine Hände zittern, als ich mich vorbeuge, mit der einen Hand den Schaft des Pfeiles umklammere und ihn aus der Wunde ziehe …

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sabrina (22. August 2019 um 14:06)