Anti-Schreibblockaden-Tipps

Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 28.457 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Februar 2023 um 18:56) ist von Mad Bull.

  • Moin

    Ja ich kenne das auch. Man ist gerade noch motiviert und setzt sich mal wieder an seine Geschichte und schafft es nach ein paar Sätzen nicht mehr weiter zu schreiben.

    Ich persöhnlich höre immer Musik wenn ich schreibe, je nach Szene. Also ich bin zwar ein Vollblut-Metaller aber wenn ich z.b. einen Teil schreibe, der von einem (noch) intakten Leben des Protagonisten berichtet, dann greif ich meistens auf manche Lieder von TSFH oder manche Stücke der Herr der Ringe - Symphonie zurück :thumbsup:

    wenn ein Kampf beginnt mit der Rede eines Militärführers und dem obligatorischen "Angriff!" kommt dramatische bzw. einfach epische Musik zum Einsatz und in der Hitze des Gefechts lasse ich mich gern von der Hitze des Metal leiten 8o

    Einfach im Bett liegen und in völliger Ruhe über die Geschichte nachzudenken bringt es eigentlich auch.

    Wenn man die Geschehnisse Illustriert und vielleicht eine Welt erfunden hat und weiß wo man den Hauptcharakter (geografisch) ansiedelt, dann kann man auch einiges für das Aussehen finden. Also wenn er/sie in der Wüste geboren ist und die Familie auch von dort stammt, dann hat er eher dunklere Haut und dunkle Haare. Kommt er/sie dagegen aus dem tiefsten Norden, kann man auch hier das Klischee bedienen und ihn blond und blauäugig machen.
    Diese Hilfestellung hilft mir ziemlich gut.

    Die Anmeldung hier im Forum und ich denke auch vor allem die ausgesprochen nette Begrüßung :thumbsup: haben mich auch sehr motiviert und es geht momentan ganz gut voran.

  • Wenn ich eine Schreibblockade habe gehe ich meistens an meine Lieblingsplatz...einem kleinen See mitten im Wald da kommen mir meistens meine Ideen für Geschichten und meistens bekommt man eine Schreibblockade weil einem zu viele andere Dinge im Kopf rum spuken ist bei mir jedenfalls so ob es bei euch so ist kann ich ja nicht beurteilen. Aber mir hilft es immer wenn ich meinen Kopf frei bekomme und mich nur auf die Geschichte konzentriere. :D

  • Das Thema ist zwar schon ein wenig älter, aber ich geb trotzdem mal meinen Senf dazu ;) Also wenn ich keine Ideen mehr habe oder einfach nicht mehr weiterschreiben kann, gehe ich immer nach draussen in den Wald und spiele dann die Szenen nach, indem ich mich in eine Figur aus der Geschichte hineinversetzte und mir die anderen Figuren einfach vorstelle. Manchmal hilft es mir auch meinem kleinen Bruder von der Geschichte zu erzählen, denn dabei kommen mir dann immer gleich neue Ideen. Er hat mir auch schon so einige verrückte Vorschläge gegeben (er ist erst sechs), die ich im ersten Moment völlig absurd fand, die ich aber im Nachhinein doch benützt habe (oder wenigstens einen Teil davon). Ich weiss, dass Rollenspiele nicht jedem liegen und dass auch nicht alle Leute einen kleine Bruder haben, aber vielleicht konnte ich ja dem ein oder anderen doch helfen :D

    Ewigkeit

    Stell dir eine Stahlkugel vor, die so gross ist wie die Erde. Und eine Fliege, die sich einmal in einer Million Jahren darauf niederlässt. Wenn die Stahlkugel durch die damit verbundene Reibung aufgelöst ist, dann … ja dann … hat die Ewigkeit noch nicht einmal begonnen!

    – David Lodge, 1993

  • Hey Lyn

    Er hat mir auch schon so einige verrückte Vorschläge gegeben (er ist erst sechs), die ich im ersten Moment völlig absurd fand, die ich aber im Nachhinein doch benützt habe

    Genau deswegen - weil er erst sechs ist - hast du vielleicht einige seiner Ideen doch noch als nützlich, brauchbar oder sogar toll angesehen und verwendet.
    Ich finde es immer wieder interessant, wie fantasiereich die Gedanken von Kindern sein können :D

  • Wenn das Thema schon mal wieder oben ist, kann ich meinen Senf auch dazu abgeben.

    Das was mir gegen eine Schreibblockade hilft, ist ein Konzept. Wenn meine Geschichte noch kein (eventuelles) Ende hat, kann ich früher oder später nicht weiter schreiben. Schreibblokade.

    Ein möglichst ausführliches Konzept hilft mir immer sehr um eine Schreibblokade zu vermeiden.

    Ist sie erst einmal da, hilft nur noch einen Schritt zurückzugehen. In der Regel entwickeln sich Schreibblokaden bei mir:

    1. Wenn mir ein Charakter weggerannt ist. Dann führe ich mir den Charakter wieder zu Kopfe. Was macht ihn aus? Wo hat er sich gegen den Verlauf gestellt. Wohin muss ich ihn zurücklenken (deswegen das Konzept)

    2. Ich hatte vorher schon keine Idee. Das Konzept hat eine Lücke. Hier heißt es Lücke stopfen, bevor ich weiter schreiben kann.

    3. Ich habe etwas geschrieben und es gefällt mir zu gut, aber es passt nicht in den Schreibfluss. Ich muss es loslassen und schreibe es vielleicht in einer Kurzgeschichte oder wo anders hin. ( Am eigenen Text hängen, ist ein großes Problem)

    4. Ich habe keine Zeit und Nerven fürs schreiben. Dann heißt es für mich: Bekomme dein Leben auf die Reihe! Ich höre auf mit Schreiben und schreibe Notfalls die Geschichte neu (Das kann man sich als Hobbyautor erlauben)

  • Hallo liebe Schreiberlinge und Freunde,

    mich hat sie auch wieder voll im Griff.
    Na ja, ganz erledigt bin ich deswegen nicht.
    Das Leben macht auch ohne das Schreiben einen Heidenspass.

    Darum habe ich diese Woche beschlossen mir psychologische Hilfe zu holen.
    Blockaden können auch innere Konflikte bedeuten.
    Den ein mentales Trauma kann genauso schwächend sein wie ein körperliches.
    Natürlich können auch noch andere Merkmale da sein.
    Falsche Ernährung nicht auszuschliesen.

    Werde euch darüber auf dem Laufenden halten.

    Euer Mad Bull :)

  • Meine allgemeinen Strategien sind:

    • Ortswechsel: Beim Spazierengehen laufen auch die Gedanken in ganz anderen Bahnen. Ich bekomme neue Eindrücke und verknüpfe sie mit Gedanken über eine Geschichte. Dadurch entsteht Neues und neue Motivation.
    • Ortswechsel 2: In einer Bibliothek (z.B. einer Universität) oder in einem Café schreibt es sich ganz anders als am Schreibtisch zuhause, an dem man immer sitzt. Manchmal flitzen die Finger dann wieder über die Laptop-Tastatur.
    • Wechsel des Mediums: Mit Füller / Bleistift / Kuli und Papier schreibe ich irgendwie anders als mit dem Laptop. Die Gedanken fließen langsamer, konzentrierter und lassen sich leichter verdichten.
    • Ganz wichtig: den Kopf frei bekommen und alle Sorgen und Probleme mal beiseite schieben. Das ist eher ein theoretischer Tipp, ich habe kein Rezept, wie das immer funktioniert.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich hasse die Schreibblockaden echt. Grundsätzlich treten sie zur Mitte der Story ein. ich weiß, wo ich hinwill, weiß jedoch nicht, wie ich dahin komme.
    Badum... und schon stehe ich vor ungeschriebenen Sätzen mit Idee, die nur so aus meinem Kopf strömen wollen, aber einfach keinen Platz finden. =O

    Dann einfach hinsetzen, atmen, was anderes machen und das eine oder andere mal hilf das tatsächlich. Sonst die ganzen Ideen einfach so, zusammenhangslos und ohne Thema, aufschrieben, strukturieren und quasi loswerden. Aus dem Kopf und schon sinkt die Blockade, als hätte ich das Grenzgeld bezahlt und weiter geht's. <3

  • Wie von @Asni bereits angesprochen, helfen mir Ortswechsel ungemein.
    Man verkrampft gerne mal in den eigenen Wänden, da man sich dort ja eigentlich in der Wohlfühl-Zone befindet, wo man sich nur ungerne zusätzliche "Probleme" auflasten möchte, die nicht unbedingt sein müssen.
    Und so sehr man sich in seiner Geschichte auch wohlfühlen mag, es gibt sie immer, die storytechnischen Durchhänger. Die erzählerischen Brücken, die einfach gebaut werden müssen um zu dem großen Ereignis zu gelangen, dass zu jenem Zeitpunkt omnipräsent im Kopf ist, da man es schon so lange geplant hat und endlich umsetzen bzw. niederschreiben möchte.

    Diesen aufgestauten Druck, die Brücke nicht unvollendet zu lassen und einfach vorschnell, eine Baustelle hinterlassend, über den Abgrund zu springen, lässt man dann am Besten irgendwo in freier Natur, unter der strahlenden Sonne, entweichen. Man geht die Sache da einfach viel entspannter an, meiner Erfahrung nach.

    Gehe ja zudem regelmäßig Joggen, generell um den Kopf wieder freizukriegen, was sich auch prima eignet um neue Muse zu tanken.

    Wenn das nichts helfen sollte, kann ich mich alternativ aber auch einfach in einen Text hineinquälen, in dem ich das Durchbrechen einer Schreibblockade, praktisch durch schlichtes Drauflosschreiben, erzwinge.

    LG
    Rika

  • Es schon Besserung in Sicht. :/
    Als eine Therapie nehme ich meine Besuche bei der Fachkraft nicht wahr.
    Eher ein Coaching.
    Es scheint immer mal vorzukommen, dass man in der Vergangenheit
    sich irgend etwas falsch antrainiert hat.
    Der Profi Andreas Eschbach bestätigte in einem Interview,
    lange bei einer falsche Adresse gewesen zu sein,
    die ihm fast die Begeisterung am Schreiben genommen hätte.

    Mit meiner Coachin bin ich in einem Punkt besonders einig:
    Ist die Blockade so extrem, mit einem Gefühl sich in Holz verwandelt zu haben,
    sollte man sie bedingungslos akzeptieren. Je mehr man sich wehrt, desto verkrampfter kann man werden.
    Man akzeptiert sie als eine Tatsache.

    Ich geb euch bescheid, wenn es weitere Fortschritte gibt.

    Euer Mad Bull

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (18. Juni 2017 um 13:05)

  • Wechsel des Mediums: Mit Füller / Bleistift / Kuli und Papier schreibe ich irgendwie anders als mit dem Laptop. Die Gedanken fließen langsamer, konzentrierter und lassen sich leichter verdichten.

    Habe genau die gegenteilige Erfahrung. Mit Stift und Papier schreibe ich dir in ner 3/4 Stunde ne Din A4 Seite voll, am PC brauche ich dafür oft Stunden. Diese Erkenntnis kam aber so spät, dass ich nur sehr wenig davon hatte ...
    Ach ja, das klappt so auch nur, wenn ich wirklich nichts anderes als Schreiben zu tun habe, zum Beispiel bei einer Zug/Busfahrt.

    Magie hat etwas einzigartiges: Sie berührt alle Sinne. Sie ist wie ein Geruch, der sich nicht wirklich wahrnehmen lässt, wie Sand, der durch Fingerrillen rinnt. Sie ist ein Geschmack auf der Zunge, der sich nicht benennen lässt, und wie ein Lied, dessen Melodie einem nicht im Kopf bleiben will.
    So lernte Aer die flüchtigste aller Künste kennen: Das Weben von Zaubern, das Formen der Magie.

    Die Schatten der Magie

  • Da ich ja versprochen habe euch auf dem Laufenden zu halten, liebe Schreiberlinge der Phantastik, :)

    gibt es einen Zwischenbericht von meiner eigenen Schreibblockade.
    Ich tue schon mal nichts dagegen, sondern etwas dafür. 8)
    Klingt vielleicht ein wenig platt für manch Hochliteraten, doch bei mentalen Problemen,
    sollte nicht auf jede Frage eine Antwort kommen, sonder besser das Gegenteilige:
    Eine Antwort auf viele Fragen.

    Nur zur Sache. Was tu ich dafür, damit das aufhört?
    Ich finde es wichtig sich selbst zu kennen.
    Speziell beobachte ich in der Praxis, wann genau das innere Packeis greift. :search:
    Wie macht es sich bemerkbar?
    Wann und wo passiert es?
    Wird man zu Holz, oder bestehen Anhaftungen, Ablenkungen?
    Zu wenig Schlaf, wenig Bewegung oder doch falsche Ernährung?
    Passt vielleicht das Schreibzeug nicht?

    Ich habe zuhause einen Film, wo eine Schriftstellerin von ihrem Verlag aufs Land geschickt wurde, um davon loszukommen.
    Haben ja auch ein paar von uns gemacht, den Ortswechsel. Vielleicht will das Gehirn Wechselreize.
    Von einer anderen erfolgreichen Schriftstellerin las ich, dass sie ihren Roman stets beim kochen schrieb,
    während ihre Kinder sie auf Trab hielten. Später als ihr Traum Wirklichkeit wurde und sie sich ein eigenes Arbeitszimmer leistete, bekam sie nichts aufs Papier. Nicolas Nazim Taleb macht auch gerne mal ein Fenster auf.

    So, wo ist nun die Antwort auf die vielen Fragen?
    Ich stelle mir einfach vor, wie es klappt. :thumbup:

    Wir bleiben in Verbindung
    Mad Bull

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (18. Juni 2017 um 13:05) aus folgendem Grund: Leichtsinnsfehler, wie immer

  • Es gibt etwas neues zu diesem Frustthema.
    Eine weitere Lösung dieses Problems wären Nebenkriegsschauplätze.
    Hat man zu dem einen Werk eine dieser unerwünschten Blockaden?
    Einfach was neues schreiben.
    Eine weitere Story, oder zum großen Werk mehr auf den Antagonisten eingehen
    oder eine Kritik schreiben.

  • Schreibblockaden sind auch mir hin und wieder nicht fremd. Vor allem, wenn ich in der Mitte einer Geschichte bin und auch weiß, wie das Ende aussieht, aber mir fehlt das Verbindungsstück, um beides miteinander zu kombinieren.

    Meiner Erfahrung nach gibt es kein Pauschalrezept. Meine Lösung in so einem Fall lautet, das Manuskript einfach mal ein paar Tage in Ruhe lassen bzw. alle schriftstellerische Arbeit mal für ein paar Tage ad acta legen. Den Kopf auslüften lassen. Schreibblockaden können nämlich auch kommen, wenn man zu viel geschrieben hat und einem förmlich der Kopf raucht. Auch Sport oder einfach mal ein Spaziergang an der frischen Luft sind da immer ganz hilfreich. Bei mir klappt es dann meistens nach ein paar Tagen oder einer Woche wieder.

  • Neue Erkenntnisse zu diesem Frustthema, wertes Fantasy-Geschichten-Forum.

    Ich werde mir in dieser Woche ein neues Buch kaufen.
    Es heißt "Selbststeuerung-Die Wiederentdeckung des freien Willens" von Joachim Bauer.
    Machen wir uns nichts vor. Es geht immerhim um die Überwindung von Zwangsstörungen.
    Da ich selbst immer mal davon betroffen bin, werde ich anfangen dieses Buch nicht nur zu lesen,
    sondern auch mit ihm zu arbeiten.

    Ein zweite Möglichkeit wäre das Forum http://www.mondcabin.org.
    Es ist eine virtuelle Motivationshilfe und die beiden Mods sind auch bei http://www.federteufel.de präsent.
    Ich habe früher selbst die Ehre gehabt mit ihnen zu arbeiten und kann bestätigen,
    dass es gute Leute sind.

    Über weitere Fortschritte werde ich euch in Kenntnis setzen.

    "Es ist nicht schwer weil wir es tun, sondern weil wir es nicht tun."

    Vale

  • Schreibblockade?

    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich so etwas nicht kenne.

    Für mich ist es normal, dass, wenn man sich leer geschrieben hat, dass dann eine Weile nichts kommt.
    Es ist auch nicht schlimm, wenn andere Geschichten kommen. Was solls? Bevor ich den dritten Teil fertig schrieb, kamen nur Geschichten für den fünften Teil. Ist das fünfte Buch halt schon fertig, hat auch Vorteile.
    Es gab einige Lücken im vierten Buch, doch das war für mich nicht schlimm. Ich wusste, dass die Geschichten irgendwann zu mir kommen.
    Taten sie denn auch, das vierte Buch ist nun verlegt.
    Zur Zeit kommen Geschichten für den 6. und 7. Teil.

    Ich bin der Meinung, dass der Schreibblockade viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wird.
    Es kommt, wie es kommt. Man kann keine Geschichte erzwingen.

    Und nein, ich habe keinen Plot, keinen Weltenbau, kein Gerüst.

  • Ich bin der Meinung, dass der Schreibblockade viel zu viel Aufmerksamkeit gewidmet wird.
    Es kommt, wie es kommt. Man kann keine Geschichte erzwingen.

    Das kann ich vollkommen unterschreiben. Schreibblockade scheint bei vielen nur eine Ausrede für wenig Bock zu sein.

    Es gibt durchaus Autoren, denen fällt in einem bestimmten Moment kein neuer Twist, eine Fortführung der Handlung oder ein Ende für einen Handlungsstrang ein.

    Einfach nur keine Motivation zu haben, ist keine Blockkade. Was gäbe es denn dann sonst noch? Ich habe eine: Aufräumblockkade, Sportblockkade oder Hausaufgabenblockkade?

  • Schreibblockade scheint bei vielen nur eine Ausrede für wenig Bock zu sein.

    Lass ich persönlich, als jemand der bereits mit langen Blockaden zu kämpfen hatte, so jetzt nicht auf mir sitzen. Ich lasse mir ganz bestimmt nicht sagen, dass es mangelnde Motivation ist, danke. =]
    Eine Blockade kann viele Ursachen haben, da steht "wenig Bock" an ganz hinterster Stelle. Es ist ja schön für euch, wenn ihr das nicht kennt, freut mich wirklich (ohne Sarkasmus). Aber schließt von euch nicht auf die Allgemeinheit.
    Meine Blockaden sind psychischer Natur (Stress, private Probleme, Perfektionismus, Depression). Motivation ist in Hülle und Fülle vorhanden, ebenso wie Ideen und Handlungsabläufe, aber dann wird sich hingesetzt und man baut so viel Druck auf, dass es nicht geht. Klar, dann gehe ich an die frische Luft, lasse es für den Tag sein, widme mich anderen Dingen. Wenn das aber Tag für Tag so abläuft und das über Wochen, ist die Blockade perfekt. Zu Spitzenzeiten habe ich es auf mehr als ein Jahr geschafft.

    Blockade heißt ja auch nicht zwangsweise, dass man gar nichts aufs Papier bekommt. Aber dann sind das nur ein, zwei Sätze pro Tage (oder Woche ...) oder maximal ein Absatz. Und dann ist Schluss. Hemmung. Aus die Maus.

    Manchmal hängt es auch einfach von der Tagesform ab.

    Was gäbe es denn dann sonst noch? Ich habe eine: Aufräumblockkade, Sportblockkade oder Hausaufgabenblockkade?

    Schon einmal mit Depressionen beschäftigt? =]

    Zum Thema allgemein:
    Was mir besonders hilft in letzter Zeit: mich einfach an kurzen Texten zu probieren. Einfach Schreibfluss üben. Zehn bis Fünfzehn Minuten. Die bekommt dann aber auch niemand zu Gesicht, außer es kommt etwas Brauchbares heraus.
    Ansonsten die altbekannten Methoden: Kopf lüften (Spazieren), Musik hören, schauen, was andere so treiben, versuchen den inneren Druck abzubauen.

  • Ich glaube auch, dass die beiden etwas zynischeren Beiträge oben nicht ganz gerecht sind.

    ch habe eine: Aufräumblockkade, Sportblockkade oder Hausaufgabenblockkade?

    Alles absolut möglich. Stress ist einer der besten Blocker die es gibt. Mal als Beispiel:

    Montag. Ich gehe zur Arbeit und treffe mich Abends mit meinen Mädels (ist ein regelmässiger und sehr wichtiger Termin für mich.) Ich komme gegen 6 nach Hause, packe schnell die Tasche um und verschwinde wieder, um den Zug um 18.40 zu erwischen (vielleicht langts noch für ne Tasse Kaffee). Ich komm gegen 11 zurück und geh direkt nach Zähneputzen ins Bett.
    Dienstag. Wieder Arbeit, heute ne halbe Stunde länger, bin gegen halb Sieben daheim. Heute Abend ist Waschtag (den ich max. zweimal im Monat habe) und ich muss unbedingt noch diese E-Mail schreiben; mein Abend ist praktisch gelaufen. Wenn mir danach ist, koch ich vielleicht sogar noch was zum Mittag für morgen. Bett um 10.
    Mittwoch. Wieder Arbeit bis 5, daheim um 6, heute Sitzung für meine Teeniegruppe (mein Samstag ist damit übrigens auch verplant). Ich such mir noch ein paar Unterlagen raus und renn schnell in den Keller, um die trockene Wäsche hochzuholen. Um 7 verlass ich das Haus zur Sitzung. Zurück gegen 22.30.
    Donnerstag. Heute Abend muss ich Zeugs vorbereiten! Hinzu kommt, dass ich unbedingt meine Familie anrufen und mit meinem Freund noch unser nächstes Date planen muss. Ich gehe noch Einkaufen, mein Kühlschrank ist leer. Bett gegen 2200. Ich wünschte, ich könnte um 8.

    Inzwischen stapeln sich Wäsche und Geschirr (ich habe keinen Geschirrspüler) und mein Tisch ist übersät mit Zeugs, dass ich beim Umpacken und vorbereiten rausgeholt habe. Ein voller Abfallsack wartet auf dem Balkon und ich habe schon viel zu lange keinen Staub mehr gesaugt. Ich bin todmüde und komm jeden Morgen mühsamer aus dem Bett.

    Freitag habe ich dann endlich endlich NICHTS vor Abends!! Und weisst du was? Ich hab NULL Energie dazu, aufzuräumen. Ich habe keinen Kopf zum Schreiben, zum Zeichnen oder "Hausaufgaben machen". Alles was ich will ist mal mehr als 5 Stunden Schlaf zu kriegen (ich brauch bissi mehr als andere) und mal einen Abend lang keinen Kopf um all die Dinge zu machen. Mein Kopf hat jetzt eine lange Zeit viel psychischen und physischen Stress ertragen und eine Auszeit verdient.

    Ich merke sogar, dass es mir diesbezüglich wieder besser geht, wenn ich tatsächlich aufräume und dem physischen Chaos in meiner Wohnung ein Ende setze. Das ist real und bei mir regelmässig der Fall und ich beneide jeden, der das nicht durchmacht.

    Aber es gibt nun mal einfach Momente, in denen es dein Kopf nicht hinkriegt, was produktives zu tun.


    Ich glaube, dass es helfen kann, sich einfach mal zu zwingen. Hinsetzen und schreiben, auch wenn das Ergebnis Müll wird. Ich bin überzeugt, dass Kreativität aus sich selbst heraus wächst und nährt und ihm die Nahrung zu entziehen wäre das absolut falsche in dem Moment. Dasselbe gilt auch fürs Aufräumen. Aber dies benötigt nun mal Kraft und nicht jeder hat immer den Willen dazu, diese aufzubringen.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Sicher wird die Schreibblockade auch gerne mal als Ausrede genutzt, aber allen schlicht Faulheit vorzuwerfen ist ähnlich nett wie das z.B. allen mit einer Depression vorzuwerfen. Genau so gut könnte man jemandem mit einem gebrochenen Fuß faulheit vorwerfen weil er nicht beim Marathon mitmacht. ||


    Neben so extremen Sachen wie Depressionen kann der erwähnte Stress schon genug sein, um kreativ zu sein muss man den Kopf zumindest einigermaßen frei bekommen und die Zeit hat man leider nicht immer, ganz zu schweigen davon das es sich auch dann nicht erzwingen lässt.

    Spoiler anzeigen

    Gleichzeitig kann man das natürlich auch ähnich gehässig zurück geben:
    Wenn ich meine eigenen Ansprüche weit genug herunter drehe, kann ich auch jederzeit etwas schreiben (oder zeichnen).
    Wenn man aber recht klare Vorstellungen davon hat was man möchte und entsprechend hohe Ansprüche an sich und seine Ergebnisse hat, muss man teilweise erst auf eine Inspiration und eine gute Idee warten.
    Und auch Üben kann einem Schwerfallen wenn man mit dem Ergebnis so gar nicht zufrieden ist und so frustriert ist, das man nicht mehr wirklich weiter übt...

    Man merkt vielleicht das ich das sowohl aufs Zeichnen als auch aufs Schreiben beziehe, da es um sehr ähnliche Prozesse geht: Beim Zeichnen fällt es mir nur noch deutlicher auf, da kann ich viele Fehler direkt benennen, beim Schreiben merke ich meist nur das es Allgemein einfach noch nicht rund ist, ohne die Fehler direkt erkennen zu können, was es noch frustrierender macht. Allerdings führt beides dazu das es die Motivation und Energie nimmt und im schlimmsten Fall zu einer Blockade führt. (Wobei ich den Begriff irgendwie auch einfach nicht mag und entsprechend nicht verwende :D )

    Falken haben doofe Ohren