Kurzgeschichten schreiben - wie geht ihr daran?

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 7.681 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Dezember 2017 um 13:47) ist von Miri.

  • Hey hey :D

    Ich hab da mal eine Frage an euch ... (der letzte Teil dieses Satzes erübrigt sich, weil sie bereits im Titel steht, trotzdem werde ich sie der Vollständigkeit halber zuende führen) ... wie schreibt ihr Kurzgeschichten? Ich hab schon erste Erfahrung im Schreiben und weiß, wie ich eine Story für mich selbst strukturiere und aufbaue, allerdings würde ich mich gerne an etwas Neuem versuchen und hab diesmal keine Ahnung, wie ich das machen soll. Immer, wenn ich mir eine Geschichte ausdenke und anfange zu schreiben, kommen mir während des Schreibens so viele Ideen, das alles in einem Mammutprojekt ausatet, deswegen wollte ich mich mal kurzfassen. Mein Problem: Wie entwickle ich eine Geschichte mit nur wenigen Seiten Platz? Ein Spannungsbogen sowie die Entwicklung eines Charakters erscheint mir unmöglich. Also erzählt mir von euren Erfahrungen, was macht ihr, wenn ihr eine Kurzgeschichte schreibt? Haut alles raus :D

    Ansonsten wird meine erste Kurzgeschichte, die ich hier poste, vermutlich 100 Seiuten lang werden ...

    Lg Alopex

  • Tja, wir beiden sind wohl ziemlich die einzigen, die nicht mit Kurzgeschichten angefangen haben :D
    Bei mir war es genauso - alles hatte schnell 200 Seiten, erst nach 2,3 Jahren habe ich überhaupt daran gedacht Kurzgeschichten zu schreiben.
    Wichtig: Hier gibt es keine lange Handlung, sondern EINE Szene, die nciht zu lange dauert, vielleicht auch zwei oder drei. Knapp, aber anschaulich schreiben, nicht die volle Biographie aller Charas erzählen, sondern nur Sachen, die wichtig für den Hergang dieser Szenen sind. Man soll über KUrzgeschichten mMn nachenken müssen, also musst du auch hier wohl nicht alles erzählen. und du brauchst natürlich eine zündende Idee: Eine Szene, die dir in den Kopf kommt. -> du überlegst, wie es dazu kam -> du entwirfst die Figuren, die in Kurzgeschichten eher nicht normal, sondern ein wenig anders und verrückt sien sollten -> schreiben. Man denkt, es würde schnell gehen, doch es ist viel schwieriger, viel Informationen in einem kurzen Text unterzubringen als andersheum. Also üben, üben, üben.
    Für die Inspiration zu der einen Szene: Schau dir irgendein Bild an, das ein wenig düster und nicht allzu ruhig aussieht und überlege dir, was dort passieren könnte. Die Überlegung kommt oft auch autmoatisch, ohne dass man eine Geshcichte schreibven will :thumbsup:

    Sorry für die vielen Rechtschreibfähler und LG
    Arathorn ^^

  • Kurzgeschichten kann man hier übrigens im Schreibwettbewerb üben! Thema wird vorgegeben, und es dürfen maximal 3 DIN A 4 Seiten eingereicht werden. Mach das nächste mal doch einfach mit. :D

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • Kann melli nur zustimmen. Versuch dich im Wettbewerb. So habe ich mich ebenfalls ausprobiert. Hab übrigends das selbe Problem wie du. Bin aber in Therapie! Schreibtherapie! :thumbsup:
    Du musst es einfach ausprobieren. Mit jedem Mal wirst du besser! Deine Geschichte ist übrigends super!

    Sabrina :D

    Mehr aus meiner Feder: Gefangen im High Fantasy Bereich.

    Der Tag an dem alles begann findet ihr im Urban Fantasy Bereich auf fleißige Leser. ^^

  • Danke für eure Anregungen :thumbsup:

    Einen Wettbewerb zum Üben, auch mal was Neues. Hab den jetzigen auch schon gesehen, die Gesichten aber noch nicht gelesen, bin aber schon sehr gespannt. Hier sind so viele Geschichten, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll :D

    Ist schon bekannt, wann das nächste Thema kommt? Ich hoffe doch sehr, in meinen Semesterferien :D:thumbup:

  • Alopex Lagopus:

    Der neue beginnt immer, wenn der alte vorbei ist. Schau in den Thread (stimm dabei am besten ab), dann siehste irgendwo, wannd er neue losgeht :thumbsup:

    LG
    Arathorn

  • Ich habe auch nicht mir Kurzgeschichten angefangen, sondern auch mit endlos langen Geschichten, die in der Mitte abgebrochen wurden.
    Wenn überhaupt, hab ich Kurzgeschichten immer nur in der Schule geschrieben, habe da aber immer positive Rückmeldungen bekommen.
    Kurzgeschichten sind etwas anderes, sie erreichen viel mehr Menschen, weil man nicht so ein riesiges Set aufbaut.
    Auch wenn das jetzt komisch kleinen mag, aber Kurzgeschichten kommen bei mir direkt aus der Seele. :angel: (Das klingt wirklich blöd!)
    Meist sind es Träume, Wünsche, Gefühle und Ängste, die ich in diese packe. Eine "normale" Geschichte ist nicht in der Lage diese Momente aufzufangen. Meist verbinde ich Musik mit diesen Dingen und dementsprechend sehen auch meine Geschichten aus.

    Kurzgeschichten kann man nicht einfach so mal schreiben, die Zeit und die Stimmung muss passen. Es gibt diesen einen Moment, zumindest bei mir, in dem eine Kurzgeschichte mehr Sinn macht als alles andere. Bei den Schreibwettbewerben zum Beispiel, hatte ich die ersten zwei Male nicht diesen Tiefgang, mit dem ich auch selbst zufrieden gewesen wäre. Erst das vorletzte Thema hat diesen Moment in mir ausgelöst und ich konnte meine Ängste und Träume darstellen.

    Es wird schon noch funktionieren mit den Kurzgeschichten. Du musst die EINE Sache finden, die bei dir den Drang auslöst eine Geschichte zu schreiben, die auch in fünf oder weniger Seiten funktioniert.
    Das kann ich zu diesem Thema sagen! :dance:

  • @Ardwinna: es hört sich gar nciht ... SO blöd an :thumbsup:
    Dann sind wir jedenfalls schonmal zu dritt. Ich habe von sicher 30 angefangenen Romanen übrigens auch erst einen fertig bekommen :thumbdown: Das ist auch ein Vorteil von Kurzgeschichten 8o

    LG
    Arathorn

  • @Ardwinna:

    Sag das nicht, das klingt kein bisschen blöd!
    Das Gefühl, welches du beschreibst, habe ich, wenn ich Musik schreibe. Weil mein theorethisches Wissen in dem Gebiet nicht ausreichend ist, mache ich alles intuitiv und habe danach dann auch das Gefühl, direkt aus der Seele geschrieben zu haben.
    Beim Schreiben von Texten hatte ich das noch nicht, das ist für mich viel Denken, Überlegen, Formulierungen prüfen, Pläne schmieden. Gefühle fließen da bei mir viel unterbewusster ein. So wurde ich nach meiner ersten Story darauf aufmerksam gemacht, dass mir einer der Hauptcharaktere sehr sehr ähnlich ist.
    Schön zu wissen, dass das auch bei Kurzgeschichten geschehen kann.

    Es wird schon noch funktionieren mit den Kurzgeschichten. Du musst die EINE Sache finden, die bei dir den Drang auslöst eine Geschichte zu schreiben, die auch in fünf oder weniger Seiten funktioniert.

    Das hatte ich noch nicht, vielleicht kommt das noch. Bis dahin...
    Strategie: Einfach mal drauf losschreiben. Klappt sowas?

    @Arathorn:

    Stimme zu. Wollte aus diesem Grund auch mal Kurzgeschichten ausprobieren

  • Alopex Lagopus:

    Bei einer Kurzgeschichte kann man eher mal drauflos schreiben, einen Roman sollte man meiner Meinung nach planen, da die Hanldung sonst nicht so ausgefeilt und vielfältig ineinander verwoben sein kann (meine Meinung) :thumbsup:
    Was auch geht: Überleg dir einen interessanten Titel (Beispiel: Wargenfell (nicht benutzen, da schreibe ich grade dran ^^ )) und denk kurz nach, was für eine Geschichte das sein könnte. Dann schriebste einfach ...

    LG
    Arathorn

  • @Arathorn:

    Genau, Romane werden geplant. Als ich versucht habe, eine Kurzgeschichte zu planen kam ich ins Schwitzen und ich habe mich gefragt, warum weniger Seiten mehr Probleme machen.

    Und den Titel benutze ich dann natürlich nicht ^^

  • Alopex Lagopus: (ich werde dich in Zukunft einfach Alopex nennen, ok? ^^ )

    Bei einer Kurzgeschichte solltest du entweder sehr genau oder fast gar nicht planen, alles andere ist meiner Meinung nach nicht besonders sinnvoll, da man sich die ungefähre Handlung von ein paar Seiten auch so merken kann, ohne sich jetzt eine halbe Seite dazu aufzuschreiben, die jedoch nicht wirklich zielführend und daher verschwendete Zeit ist

    LG
    Arathorn

  • Kurzgeschichten laufen bei mir am Besten, wenn ich über etwas Triviales schreibe bzw. völlig in die low-fantasy abgleite. "Der weiße Nebel" von mir war so ein Projekt. Einfach ein paar Tage aus dem Leben eines Soldaten.

  • @DarthDedi:

    Den weißen nebel fand ich gut :thumbsup:
    Aber fantasy war das doch gar nicht, oder ?( das war doch einfach eine Geschichte aus dem Krieg ... aber mal was ganz anderes, trivial würde ich das sicher nicht nennemn ^^

    LG
    Arathorn

  • @DarthDedi:

    Den weißen nebel fand ich gut :thumbsup:
    Aber fantasy war das doch gar nicht, oder ?( das war doch einfach eine Geschichte aus dem Krieg ... aber mal was ganz anderes, trivial würde ich das sicher nicht nennemn ^^

    LG
    Arathorn

    Naja Fantasy war es in dem Sinne, dass es in derselben Welt spielt wie die Grendring Geschichten. :D

  • @DarthDedi:

    das war mri nicht bewusst :thumbsup: Die Grendringgeschichten kenne ich aber gar nicht, vielleicht habe ich es nur deswegen nicht bemerkt 8o Mal schauen, ob ich die mal lesen werde ...

    LG
    Arathorn

  • Alopex Lagopus: Wie gesamt, der Moment muss da sein und dann einfach drauf los schreiben.
    Wenn du sagst, du hast das bei dem Shreiben von Musik, dann schreib doch die Geschichte zu diesem Lied. Das wäre doch schon mal ein Anfang. ;)

  • Immer, wenn ich mir eine Geschichte ausdenke und anfange zu schreiben, kommen mir während des Schreibens so viele Ideen, das alles in einem Mammutprojekt ausatet, deswegen wollte ich mich mal kurzfassen. Mein Problem: Wie entwickle ich eine Geschichte mit nur wenigen Seiten Platz? Ein Spannungsbogen sowie die Entwicklung eines Charakters erscheint mir unmöglich.

    Hi,
    bei der Kurzgeschichte liegt die Kunst in der Begrenzung. Ich konzentriere mich auf einen Char und dessen unmittelbares Erleben und bleibe auch streng in dessen Perspektive. Das hält mich davon ab, zu weit auszuufern. Beschreibungen beschränke ich auf das, was der Char als erwähnenswert erfassen würde.
    Es gibt eine Kernhandlung, in der Geschichte passiert etwas. Der Char geht sozusagen in der Geschichte von A nach B. Und ich begleite ihn dabei, mehr nicht.
    Die Umgebung, die Hintergründe, Nebenchars werden nur durch die Hauptperson erfasst.
    Ich habe vorher eine Grundstimmung im Auge und versuche, die Geschichte ganz in dieser Grundstimmung zu halten. Alles, was da nicht zugehört, fliegt raus.
    Einen Spannungsbogen versuche ich über zwei Dinge aufzubauen: erstens über die Geschichte. Sie muss einen Sinn haben, eine Entwicklung, ein dazu passendes Ende. Zweitens über den Char. Er sollte stimmig sein und sich mit der Lösung bzw Entwicklung der Geschichte beschäftigen. Wenn er sich irrt, soll der Leser sich mit ihm irren, wenn er etwas überraschendes erlebt, soll der Leser nach Möglichkeit genauso überrascht sein.

    Wenn dich beim Schreiben deine Fantasy überfährt und du statt der geplanten Kurzgeschichte ein Epos im Kopf hast, dann schreibe das Epos. Der wichtigste Leitfaden zu einer Geschichte ist immer dein Gefühl. Stimmt es so noch, macht die Geschichte dir selbst noch Spass? :D

    Die Phantasie tröstet die Menschen über das hinweg, was sie nicht sein können, und der Humor über das, was sie tatsächlich sind.
    Albert Camus (1913-1960), frz. Erzähler u. Dramatiker

  • melli: da sprichste aus Erfahrung, oder? :D
    Hat die weiße Garde sich nicht ebenfalls aus einer Kurzgeschichte entwickelt :huh:

    LG
    Arathorn